The beautiful and the damned

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    Waterdeep - Dragon Heist

    Edgy Demon Lord
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Okt 08, 2023 8:31 pm

    Unsere Geschichte beginnt an einem Tag, der all denen, die vor ihm kamen, gar nicht so unähnlich ist. ‘Das Klaffende Portal’, die vermutlich bekannteste Taverne in Waterdeep sah dieselben Abenteurer kommen und gehen, wie schon tausende Male davor. An den Tischen verteilt saßen die verschiedensten Personen - manche Bekannte, andere Fremde - unterhielten sich, während der Alkohol reichlich floss. Lachen, Gesprächsfetzen und der ein oder andere Streit flogen durch die Luft. In einer Ecke versuchte ein Bard vergeblich, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein paar Leute haben angefangen mitzusingen und ihn schon lange übertönt, in ihrem schiefen und betrunkenen Gesang. Hinter der Bar kam das Personal kaum den verschiedenen Wünschen hinterher, ständig damit beschäftigt, auszuschenken. Der Besitzer der Taverne war damit beschäftigt, einen Streit zu schlichten, indem er beiden Parteien androhte, sie in den riesigen Brunnen in der Mitte der Taverne zu schmeißen. Nun, es war nicht wirklich ein offener Brunnen, sondern die Überreste eines alten Turmschachtes, der in die Strukturen unter der Stadt führte, in die sich nur die kühnsten (oder verrücktesten) Abenteurer trauten.

    Durch das Getümmel bahnte sich Càyden seinen Weg zur Theke. Auf den ersten Blick war er nicht die beeindruckendste Figur in der Taverne. Er war ca. 175 cm groß und relativ schlank. Er trug einen lange und elegante schwarze Robe mit einem hohen Kragen, die mit goldenen Stickereien verziert war. Passend dazu gab es einen spitzen Zauberhut im selben Design. Wenn man jedoch näher kam, hatte er etwas Unnatürliches an sich. Seine sehr langen schwarzen Haare schwebten fast um ihn herum, als würden sie der Gravitation widerstehen. Die Ohren liefen lang nach hinten weg, endeten jedoch in zwei Spitzen. An dem linken hing ein goldener Ohrringe hinab. Im Licht der Taverne wirkte Càydens Haut nicht so unnatürlich weiß, wie sie tatsächlich war. Er schien gleichzeitig sehr ausgeprägte Wangenknochen und rundliche Gesichtszüge zu besitzen.
    Im Vorbeigehen griff er nach eine Krug und nahm diesen vom Tisch, während der eigentliche Besitzer wahrscheinlich nicht hinsah. An der Theke angekommen, lehnte er sich halb gegen diese. Seine schwarzen Augen wanderten durch die Menge, während er einen Schluck vom Bier nahm. Die Lippen waren zu einem süffisanten Grinsen verzogen, sodass man gerade so spitze Zähne erahnen konnte.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Okt 08, 2023 8:52 pm

    Es war eine wunderbare Vollmondnacht. Ein kühler Windhauch umspielte die hellbraunen Strähnen, die sich aus Leblancs lockerem Flechtzopf gelöst hatten. Der Zopf war sehr dick und schwang leicht hin und her, während seine Füße ihn schon fast tänzelnd über die gemauerten Straßen der Stadt führten. Verträumt sah er zum Mond hinauf, der sich nun in seinen goldschimmernden Augen spiegelte. Seine Haut erschien noch blasser als sonst und die Furchen neben seinen Augen sprachen von einer gewissen Müdigkeit. Leblanc strich sich eine lose Strähne hinter sein Ohr zurück, darauf bedacht, die gelbe Pfingstrose nicht zu berühren, die er vorhin im Vorbeigehen an einem Strauch abgeschnitten hatte. Der Duft lag ihm nun als Begleiter in der Nase, während er den Marktplatz, auf dem er sich nun befand, genauer betrachtete. Hier könnte er morgen Abend vielleicht seinen Verkaufsstand vorfahren und sein Glück versuchen. Leblanc drückte sein in Leder gebundenes Buch etwas fester an die Brust. Er trug einen burgunderdfarbenen Frack mit goldenen Knöpfen, darunter ein weißes Hemd, das einen leichten Gelbstich angenommen hatte, mit einem schönen Rüschenkragen. Sein Gesicht war sehr hübsch, wenn auch vom Leben gezeichnet und seine Miene sehr ernst und nachdenklich.
    Von weitem vernahm er Lärm aus einer Taverne. Er blieb davor stehen und las das Schild. „Das klaffende Portal, ah.“ Sprach er mit sich selbst und seine Braue hob sich leicht. Er war zuvor nie in Waterdeep gewesen, das hier war sein erster Abend in der Stadt, doch natürlich eilte diese Taverne ein Ruf voraus. Interessiert betrat Leblanc die Taverne und nickte einer Dame zu, die ihn beim hereinkommen musterte. Höflich grüßte er sie, ging dann aber an ihr vorbei. Der Raum war sehr gefüllt und Leblanc war froh, dass er an diesem Abend mehr von seinem Serum getrunken hatte, als nötig gewesen wäre. Trotzdem konnte er im Grunde jeden Herzschlag, jedes Pulsieren des Blutes wahrnehmen, von allen Personen, die er passierte. Er trat zur Bar und bestellte sich einen Becher Kräutertee. 
Leblanc inspizierte die Personen um sich herum. Es hatte eine gute Auffassungsgabe und es fiel ihm nicht schwer, einige einzuschätzen. Nicht, dass das eine Rolle spielte. Bei so einem bunt gemischten Publikum, musste er sich keine Sorgen machen aufzufallen. Also setzte er sich nun auf einen der Stühle an der Theke und nahm einen Schluck von seinem Kräutertee, welchen der Wirt ihm mit einem skeptischen Blick vorgesetzt hatte. Dabei fiel sein Blick zu einem schwarz gekleideten Mann, der nicht weit von ihm wegstand. Leblancs Augen weiteten sich, als er die spitzen Zähne sah. Ein Anflug von Übelkeit, breitete sich in seiner Magengegend aus und er wand den Blick sehr zügig ab, umklammerte dabei sein Buch fester.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Okt 08, 2023 10:35 pm

    Nach ein paar Minuten war sich Càyden sicher, dass die Person, mit der er eigentlich verabredet war, noch nicht in der Taverne war. Dann musste er sich eben anders vergnügen, während er wartete. Und wie sehr er es hasste, zu warten. Zumindest hatte er etwas zu trinken. Sein Blick wanderte zu dem Tisch, von dem er das Bier geklaut hatte, doch die schienen das nicht bemerkt zu haben - vermutlich schon zu betrunken. Das konnte nur zu seinem Vorteil sein. Ganz aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie ihn jemand musterte. Als er sich jedoch in die Richtung drehte, hatte der Mann schon wieder den Blick abgewendet. Càyden legte seinen Kopf ein wenig zur Seite. Langsam ließ er seine Augen über den Fremden wandern, während er weiter an dem Bier nippte. Der Mann sah ein wenig verspannt aus, so wie er das Buch in seinen Händen umklammerte. Er sah definitiv danach aus, als würde er am liebsten allein gelassen werden. Jeder andere hätte vielleicht ein wenig Mitleid mit dem Mann gehabt und ihn in Ruhe gelassen, doch Càyden hatte Langeweile. Und jetzt hatte er doch schon ein Ziel vor Augen und keine Lust sich ein Neues zu suchen.
    Càyden ließ den inzwischen leeren Krug stehen. Er ging die paar Schritte zu dem braunhaarigen Mann hinüber. Dort lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Theke und ließ seinen Kopf ein wenig zurückfallen, wodurch der Ohrring leise klimperte.
    “Kein Grund, den Blick so schnell wieder von mir abzuwenden”, begann Càyden, “Noch habe ich dir nichts angetan.” Sein Grinsen wurde noch breiter und er drehte den Kopf ein wenig mehr zu dem Fremden. Dabei bemerkte er die gelbe Blume in dessen Haaren. Diese begann langsam zu verwelken. Càyden steckte lange, feingliedrige Finger danach aus und zog sie aus den Haaren. Er begann die Pfingstrose zwischen diesen hin und her zu drehen, was den Prozess des Verwelkens nur noch zu beschleunigen schien. Fasziniert beobachtete er es.
    “Ich hab schon lange niemanden mehr gesehen, der so fehl am Platz wirkte”, kommentierte er wieder in die Richtung des Unbekannten. Aus dem Augenwinkel beobachtete er diesen, in der Hoffnung auf eine unterhaltsame Reaktion. Die Blume in seiner Hand begann wieder aufzublühen.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Okt 08, 2023 11:18 pm

    Dieser kurze Moment schien wohl schon zu lange gewesen sein. Leblanc brauchte nicht mal mehr einen Blick in die Richtung des Fremden zu werfen, um zu spüren, dass dieser näherkam. Er schloss kurz resignierend die Augen, drückte das Buch einen Moment fester an sich heran, bevor er sich dazu zwang, sich wieder etwas zu lockern. Er hörte, wie die Blüten seiner Blume zu welken begannen, spürte ein Kitzeln am Ohr, von einen herunterfallenden Blütenblatt. In diesem Moment war er froh, keinen Herzschlag mehr zu haben, denn dieser hätte sich nun wohl beschleunigt. Nicht nur aus Wut, sondern auch aus Abscheu.
    Er schluckte, versuchte dies möglichst unauffällig zu tun, doch der Fremde stand nun unmittelbar neben ihm und Leblanc horchte genau. Er konnte seinen Puls vernehmen und seinen Herzschlag. Er verengte leicht die Augen. „Mh.“ Gab er nur von sich, als der Fremde ihn so dreist ansprach. Leblanc wollte mit ihm nichts zutun haben. Er wog kurz ab, ob er sich einfach entfernen sollte, doch da spürte er die Berührung an seinem Haar und im nächsten Moment lösten sich noch ein paar Strähnen aus seinem Zopf. Etwas empört sah er zu dem Mann neben sich, der nun seine Pfingstrose hielt, die alles Leben verloren hatte. Leblancs Blick fiel einen Moment auf die Blume und er spürte eine große Trauer und Leere in sich. //Monster.// Dachte er und sah zum Tresen, wo nun ein paar verdorrte Blütenblätter lagen. Er hob den Blick und sah dem Fremden in die Augen. „Sie werden bei mir nicht finden, was Sie suchen. Außer Sie brauchen neue Bücher.“ Gab Leblanc kühl zurück und verzichtete bewusst darauf, den Fremden zu duzen. „Und wo ich fehl am Platz bin, entscheide ich selbst. Vielen Dank, für Ihre Sorge.“ Leblanc widerstand dem Bedürfnis, sich einen neuen Platz zu suchen, doch er wollte ungern Schwäche zeigen. Er trank stattdessen noch einen Schluck von seinem Tee und spürte, wie seine Hand immer mehr die Temperatur seiner Tasse annahm.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 09, 2023 1:23 am

    Alles an dem fremden Mann schrie danach, dass er mit Càyden nichts zu tun haben wollte. Das hielt diesen jedoch von rein gar nichts ab. Genau das hatte er schließlich provoziert. Und er fand das unglaublich unterhaltsam. Dem empörten Blick antwortete er nur mit einem Zwinkern. Sein Grinsen wurde nur noch breiter, als er die kalte Antwort hörte. “Oh, aber woher willst du denn wissen, was genau ich suche? Komm schon, unterhalte mich. Was denkst du, will ich von dir?” Sein Blick wanderte zum Buch in der Hand des Anderen, als dieser das erwähnte. Càyden tippte sich gespielt nachdenklich mit dem Zeigefinger der freien Hand gegen die Wange. “Vielleicht sind ja Bücher genau das, was ich brauche. Es gab den einen oder andern Vertreter von irgendeinem Gott, der meinte, ich müsste die Lehren und die Texte dieses Gottes unbedingt lesen.” Es war sehr deutlich aus seiner Stimme herauszuhören, dass er noch nicht einmal im Traum daran dachte, diesen Rat anzunehmen. Sie triefte förmlich vor Sarkasmus. Verschwörerisch beugte sich Càyden dann in Richtung des Fremden. “Mal ganz unter uns: wenn dort Zauber in deinem schlauen Buch stehen, hast du mein Interesse. Mehr als du es ohnehin schon hast.”
    Bei dem nächsten Satz fing Càyden tatsächlich an laut zu lachen und warf dabei den Kopf zurück. In letzter Sekunde schnellte seine Hand nach oben und hielt seinen Hut auf dem Kopf fest, bevor dieser sich lösen konnte. Daraufhin richtete er sich wieder auf, kicherte jedoch weiter. Dass er damit die Aufmerksamkeit von einigen anderen Leuten in ihrem Umfeld auf sich zog, interessierte ihn recht wenig. Sollten die doch denken, was sie wollten. “Er hat Biss", meinte Càyden, gerade so laut, dass man denken könnte er redet mit sich selbst, aber definitiv darauf bedacht, dass sein Gegenüber es hören musste. Wenn dieser dachte, er würde ihn so schnell loswerden, dann hat er sich sehr geirrt. Dafür hatte Càyden gerade zu viel Spaß. “Aber weißt du, du musst mich nicht Sie zu mir sagen. Das macht doch niemand. Ich bin Càyden.” Er breitete seine Hände vor sich aus und deutete eine schiefe Verbeugung an, von der man eindeutig sah, dass sie nicht ernst gemeint war. “Und mit wem hab ich das Vergnügen? ich kann dich schließlich nicht für immer hübscher Fremder in meinem Kopf nennen.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 09, 2023 1:57 am

    Leblanc fand das Verhalten des Fremden unglaublich dreist und auch das Zwinkern, sorgte dafür, dass er fragend und auch etwas irritiert die Augen verengte, bevor er ein Kopfschütteln andeutete. Vielleicht hätte er doch in seinem Lager bleiben sollen… „Wie ich bereits sagte. Ich kann mit Büchern dienen. Zur Unterhaltung müssen Sie sich jemand anderen suchen.“ Kam es nun schon etwas gereizt von Leblanc, der den Fremden nicht mal mehr eines Blickes würdigte. Allerdings sah er dann im Augenwinkel, dass dieser noch immer die Pfingstrose hielt und diese nun wieder blühte. Das war interessant. Er griff danach, nahm ihm diese aus der Hand und hielt sie in die Luft, begutachtete die Blume im Schein des Leuchters, der über der Theke hing. „Interessant.“ Sagte er dabei und als er sie wieder senkte, um daran zu schnuppern, legte sich ganz zart ein Lächeln auf seine Lippen, das jedoch sehr schnell wieder verschwand, als er den Fremden nun doch wieder eines Blickes würdigte. „Ich denke, dass Sie ein Vampir sind und mich dazu verführen wollen, mit Ihnen eine dunkle, einsame Ecke hinter der Taverne aufzusuchen, damit Sie mich aussaugen können.“ Sagte er nun sehr direkt auf die Frage hin und verschränkte die Arme vor der Brust, zog damit auch seine Blume wieder nah an sich heran. Er hörte seinem Gegenüber jedoch dann eher wieder skeptisch zu, verzog aber keine Miene, bis er ein sehr bekanntes Zucken in seinen Fingern spürte. Seine Augen nahmen für den Bruchteil einer Sekunde einen starken Goldschimmer an, der jedoch im nächsten Moment wieder verflog. Er versuchte nicht mal zu verstecken, dass er dem Mann kein Wort von dem glaubte, was dieser über religiöse Texte sagte. Leblanc schnaubte und glaubte, dass er ihm noch weiter einen Bären aufbinden wollte, doch als der Fremde dann über Magie sprach, veränderte sich Leblancs Gesichtsausdruck. Die Flirterei hielt er weiter für eine Masche eines Vampirs, ihn zu verführen. „In diesem Buch steht nichts über Magie. Es enthält die Geschichte dieser Stadt und einige interessante Karten. Bücher die Zauber enthalten befinden sich allerdings auch in meinem Besitz. Ich verkaufe sie sogar.“ Sagte er nun und legte eine seriöse Miene auf. Allerdings verschwand diese wieder, als der Fremde so laut zu lachen begann und sie nun die Aufmerksamkeit der anderen Gäste hatten. Leblanc war das mehr als unangenehm. Er räusperte sich leicht und seine Brauen hoben sich erneut. Sein Blick sprach Bände und sagte gerade sehr deutlich, dass er den Fremden überaus unhöflich fand. So etwas wie eine Vorstellung hatte er dann aber auch nicht erwartet. „Lassen Sie das, ja? Sie machen sich über mich lustig.“ Sagte Leblanc nun etwas gekränkt. Er drehte sich zum Tresen und legte sein Buch dort ab, darauf bedacht, dass es nicht in einer nassen Pfütze lag. Er bestellte sich noch einen Tee und drehte sich wieder zu dem Mann um, sah ihn abschätzend an. Hübsch hatte ihn schon lange niemand mehr genannt. „Mein Name ist Leblanc Lazére. Ich bin fahrender Buchhändler.“ Stellte er sich nun doch vor, da er potenzielle Kundschaft witterte. „Und ich verkaufe auch Tränke. Welche, die bei diversen Leiden helfen.“ Fügte er nun an und sah Cayden vielsagend an.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 09, 2023 3:38 am

    Càyden ließ den Fremden die Blume einfach wieder an sich nehmen. Immerhin hatte er schon fast vergessen, dass er sie überhaupt noch hält. Für ihn was das immerhin die Norm. Für seinen Gegenüber anscheinend nicht. “Wenn du das schon interessant findest, da gibt es noch viel mehr, wo das herkommt”, erneut zwinkerte er. Allerdings bezweifelte er, dass sein Gegenüber das wahrnahm, so sehr war dieser auf die Blume fixiert. War das ein Lächeln? Càydens Augen weiteten sich ein wenig. Damit hatte er nicht gerechnet. Allerdings war es auch schon wieder verschwunden, bevor der Fremde sich wieder ihm zuwandte. Schade eigentlich.
    “Ein Vampir? Wow. Und da sagst du, du wärst nicht unterhaltsam,” kicherte er vor sich hin. “Aber eine einsame, dunkle Ecke hinter der Taverne ist kein schlechter Zielort. Und ich hätte auch nichts gegen ein paar Bisse oder Blut.” Erneut ließ Càyden seine Augen über den Fremden wandern. Ohne darauf zu achten, begann er mit einer Haarsträhne zu spielen und diese um den Finger zu wickeln, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt. Ja, der Fremde würde mit Blut bedeckt sehr gut aussehen - egal ob es sein Eigenes wäre oder nicht. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er sah, wie die Augen seine Gegenübers begannen, golden zu schimmern. Nun, wenn das mal nicht interessant war. Das bedeutete, dass er vielleicht doch etwas vorsichtiger sein musste, als anfangs gedacht. “Keine Sorge, es gibt hier weitaus einfachere Opfer als dich, wenn ich vorhabe, jemanden umzubringen. Und ich bin auch kein Vampir. Sorry, falls das enttäuschend ist.” Das Grinsen blieb jedoch erhalten, zumindest bis sein Gegenüber erklärte, worum es sich bei dem Buch handelte. Das war wirklich langweilig. Niemand interessiert die Geschichte dieser Stadt und Càyden am allerwenigsten. Doch es dauerte nicht lange, bis dieses Interesse wieder geweckt war. Und kurz darauf musste er auch wieder lachen. Allerdings schien das dem Fremden nicht zu gefallen. “Nur ein bisschen. Ich kann doch nichts dafür, dass du witzig bist. Wie soll ich da nicht Lachen?”, verteidigte er sich. Càyden drehte sich wieder in die Richtung der Theke. Dreist griff er einfach über diese hinweg und nahm sich eine der Gläser, die dort bereit standen, um von einer Bedienung abgeholt und zu einem der Tische gebracht zu werden. “Leblanc”, wiederholte er und warf ihm erneut ein Lächeln zu. So wirklich hatte Càyden nicht vor sich den Namen zu merken. Immerhin ging er nicht davon aus, dass sie sich wirklich lange kennen würde. Er legte sein Kinn auf dem Rücken seiner Hand ab. Mit der anderen ließ er seine Finger über den Rand des Glases wandern. “Du verkaufst also magische Bücher und Tränke, Leblanc. Du hast nicht zufällig eins von diesen Büchern dabei, damit ich mir die Ware mal angucken könnte? Und welches Leiden hab ich wohl, für das du mir einen Trank empfehlen würdest?” Oh, er hat auf jeden Fall die richtige Person ausgewählt. Auch wenn Leblanc das Gegenteil behauptete, er unterhielt ihn gerade sehr gut.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 09, 2023 1:06 pm

    Tatsächlich bekam Leblanc diesen Kommentar nur am Rande mit. Er war einfach glücklich darüber, dass die Pfingstrose wieder blühte. Es mochte einem Außenstehenden vielleicht albern vorkommen, doch ihm bedeutete dies sehr viel.
    Seine Aufmerksamkeit zog Cayden erst wieder auf sich, als dieser sich zu dem Verdacht äußerte, ein Vampir zu sein. „Oh?“ Kam es überrascht von Leblanc und gleichzeitig zog seine Braue sich wieder vielsagend nach oben. Sein Gegenüber schien also wirklich zu flirten und nicht nur ein einfaches Opfer zu suchen. Bei dem Kommentar über Bisse und Blut, wanderte Leblancs Augen über Caydens Gesicht, bis hin zu seinem Hals, wo er dessen Schlagader pulsieren sehen konnte. Einen Moment sah er wie hypnotisiert zu dieser, bevor er sich wegreißen konnte und ihm wieder in die Augen sah. „Dann muss ich mich entschuldigen. Man könnte sagen, dass ich etwas voreingenommen bin, wann immer jemand so offen seinen Gefallen an mir bekundet und ich diverse Merkmale erkenne, die auf einen Blutsauger hindeuten. Deine Eckzähne und deine unverschämt dreiste Art haben mich falsche Schlüsse ziehen lassen, Cayden.“ Sagte er und nun, legte den Kopf etwas schief, doch seine Miene hatte sich geändert, wirkte nun offener und er nahm das Angebot an, seine neue Bekanntschaft zu duzen. Kurz streifte sein Blick ebenfalls über die Personen im Raum und er hoffte, dass niemand hier ein leichtes Opfer für irgendeinen Vampir sein würde. So etwas hatte niemand verdient.
    Im Gegensatz zu Cayden, interessierte Leblanc sich außerordentlich für die Geschichte der Stadt, das lag vielleicht aber auch an seiner natürlichen Neugierde und dem Drang sich immer neues Wissen anzueignen.
    Dass seine neue Bekanntschaft sich nun einfach ein Glas von der Theke nahm, das ihm nicht gehörte, passte in das Bild, dass Leblanc sich gerade von Cayden gebildet hatte. Kurz war er der Bewegung gefolgt, bevor er ihm wieder in die Augen sah. Wieder blitzte der Goldschimmer in seinen Augen auf und Leblanc stieß plötzlich etwas angestrengt die Luft aus. Was war das? Hatte er bei der Zusammensetzung des Trankes etwas falsch gemacht? Er sah auf Caydens Lippen, sah, dass diese sich bewegten, doch er konnte sich nur noch auf das Geräusch von dessen Puls konzentrieren. Dieser schien auf einmal immer Lauter zu werden und Leblanc sah einen Moment wie in Trance zu dessen Halsschlagader. ,,Ich...." Keuchte er und riss sich von dem Anblick los. Mit zitternder Hand zog er ein paar Münzen aus seiner Tasche und legte sie auf den Tresen. ,,Mein Stand ist morgen Abend hier auf dem Marktplatz. Komm gerne vorbei. Ich muss jetzt..." Keuchte er und setzte kurz ein gequältes Lächeln auf. Mit Entsetzen stellte er fest, dass die Blume in seiner Hand zu welken begann. Leblanc verließ so eilig die Taverne, dass er sogar das Buch auf der Theke liegen ließ. Draußen angekommen, lies er sich mit dem Rücken an die Wand sinken. Die kühle Nachtluft tat gut und sein Blick ging benommen zu dem Schild neben der Tür, mit der Aufschrift ,,Komm herein!". Leblanc fuhr mit seiner Zunge über seine obere Zahnreihe und schloss resignierend die Augen. Dabei ließ er die verdorrte Blume fallen und stieß ein leises Schluchzen aus. Wieder ein Rückschlag.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 09, 2023 3:21 pm

    Eigentlich hatte sich Càyden eine stärkere Reaktion erhofft, als er von Bissen und Blut redete, aber sein Gegenüber schien ihn nur genauer zu mustern. Er grinste also nur ein wenig schiefer. Càyden fuhr sich mit seiner Zunge über die Zähne, als Leblanc diese erwähnte. Nun, es gab seiner Erfahrung nach verschiedene Wesen mit spitzen Zähnen. Und unverschämt konnte jeder sein. Aber er fand die Vorstellung wirklich amüsant. Dementsprechend winkte er die Entschuldigung auch einfach ab.
    Bald darauf änderte sich jedoch die Stimmung. Erst leuchteten die Augen wieder so auf und dann begann Leblanc zu keuchen. Càyden zog eine Augenbraue hoch. Dafür, dass er ihn erst nicht hatte ansehen wollen, starrte Leblanc nun ganz schön. Allerdings kam er nicht mehr dazu einen Kommentar dazu abzugeben. Leblanc stammelte noch irgendwas vor sich hin und floh dann förmlich.
    Verwirrt sah Càyden ihm hinterher. Was war denn jetzt los? Dieses Mal hatte er doch gar nichts Schlimmes gesagt oder getan? Er zuckte mit den Schultern. Wäre nicht das erste Mal, dass jemand vor ihm wegrennen würde. Manche Leute sind schlau genug vor Gefahren wegzulaufen. Auch wenn Leblancs Verhalten dabei sehr seltsam war. Normalerweise luden ihn die Leute dann nicht ein, noch einmal vorbei zu kommen. Aber das konnte auch genauso gut eine Lüge gewesen sein. Schnell legte er seine Hand über die Goldmünzen auf der Theke und steckte sie in seine eigene Tasche. Dabei fiel ihm das Buch ins Auge. Da hat der Typ das die ganze Zeit gehalten, als wäre es ein Rettungsring und dann hat er es glatt vergessen. Càyden zog es in seine Richtung.
    Bevor er es jedoch öffnen konnte, ertönte ein Grollen hinter ihm. Er warf einen Blick über die Schulter, als Schreie hinter ihm laut wurden. Immer mehr Stimmen wurden lauter. Leute sprangen auf und rannten in Richtung des Ausgangs. Aus dem Brunnenschacht in der Mitte erhob sich eine große Kreatur. Sie hatte grüne Haut, die verwelkt wirkte. Dünne schwarze Haare hatten sich zu einem Rattennest verformt, in dem alles mögliche zu stecken schien. Kleine, blutunterlaufene Augen blickten sich um. Eine prankenartige Hand griff nach einem der Personen, die jedoch mit einem Schrei davonlaufen konnte. Die Kreatur stieß einen Schrei aus und fletschte lange gelbe Zähne. Dann brach vollständiges Chaos aus. Irgendwer schrie ‘Troll’. Mehrere Personen riefen um Hilfe, während sie aus der Eingangstür rannten.
    “Fuck me”, murmelte Càyden und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas. Kurz überlegte er , ob er es schaffen würde, an dem Troll vorbei zu rennen und zum Ausgang zu gelangen. Doch das schien unrealistisch. Es gab einige mutige, dumme oder betrunkene Leute, die ihre Waffen gezogen hatten. Nope, dem würde er definitiv nicht näherkommen. Càyden sprang stattdessen auf den Thesen. Die Luft um ihn herum schien vor Magie zu knistern, als er sich bereit machte anzugreifen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 09, 2023 9:51 pm

    Das anfängliche tränenlose Schluchzen, wandelte sich zu einem keuchen und Leblanc beugte sich vor. Sein Magen begann zu krampfen und er wusste, was das bedeutete. Mit zitternder Hand griff er in die Tasche seine Fracks, zog eine kleine Ampulle heraus und versuchte sie mit einer Hand zu entkorken. Allerdings flog plötzlich die Tür der Taverne auf und jemand rempelte Leblanc an, der daraufhin die Ampulle fallen lies. „Nein!“ Entfuhr es ihm geschockt. Sie zerbrach am Boden und die grünliche Flüssigkeit sickerte sofort in den Boden. Dampf stieg dabei auf. Erst jetzt nahm er den Lärm um sich herum wahr, sah überrascht dabei zu, wie mehr Leute aus dem Haus flüchteten und den Krach von drinnen. Das war ein verdammt mieser Zeitpunkt! Trotzdem schien hier Handlungsbedarf gefragt zu sein. Leblanc wartete den ersten Ansturm von Flüchtenden ab, dann drängte er sich zurück in die Taverne und machte sofort einen Satz zurück, verzog dabei das Gesicht. Seine Gedärme krampften noch immer, doch er riss sich zusammen, denn aus dem Brunnen war ein Troll gekrochen und hatte einen Tisch in Leblancs Richtung geworfen, vermutlich, um die Flüchtenden zu treffen. Er fokussierte den Troll und dachte kurz nach. //Feuer!// Kam es ihm in den Sinn. In seinem jetzigen Zustand würde es viel Konzentration kosten, einen Zauber zu wirken, doch aus der Theorie wusste Leblanc, dass Stich- und Hiebwaffen dieser Kreatur nicht wirklich schaden konnten. „Hey! Weg da hinten!“ Rief Leblanc in Richtung einer Gruppe Zwerge, die sich hinter dem Troll unter einem Tisch versteckt hatten. Leblanc gestikulierte, dass sie sich dort wegbewegen sollten. Es dauerte eine Sekunde, da begriffen sie wohl, dass er etwas vorhatte und räumten den Platz. Leblancs Augen fielen dabei auf Cayden, der nun auf dem Tresen stand. Sofort spürte er die magische Aura, die sich um seine neue Bekanntschaft sammelte und auch Leblanc streckte kurz seine Arme aus, zog diese dann an sich heran, legte seine Daumen zusammen und streckte die Hände, vor dem Stein seiner Kette, in Richtung des Trolls aus. Er schloss die Augen und murmelte ein paar geheimnisvoll klingenden Worte, im nächsten Moment umspielten Flammen seine Hände. Seine Worte wurden lauter und mit einem knistern, schossen die Flammen von seinen Händen direkt auf den Troll zu, der sofort zu brennen begann und laut aufschrie. Leblanc keuchte heftig, während er den Zauber wirkte, die Schmerzen in seinem Inneren wurden immer stärker.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 09, 2023 10:55 pm

    Man konnte nicht sagen, dass der Troll nicht beeindruckend war, wenn er sich zu seiner vollen Größe von neun Metern aufrichtete. Kurz überlegte Càyden, ob es nicht doch einen anderen Ausweg gab. Das Ding war eigentlich nichts, dem er zu nahe kommen wollte. In der Taverne herrschte ein ganz schönes Durcheinander. Der Troll schien zum Glück etwas orientierungslos bei all den Personen, die davon rannten oder ihn angriffen. Dementsprechend biss und schlug er ziemlich wahllos nach den Leuten. Das war vermutlich der einzige Vorteil, den sie alle gerade hatten. In all dem Trubel bahnte sich plötzlich eine Feuerspur durch die Menge und traf den Troll. Dieser schien auch direkt in Flammen aufzugehen. Càydens Blick folgte der Spur zu ihrem Ursprung und war überrascht, Leblanc dort stehen zu sehen. War der nicht vor dem Angriff des Trolls schon gegangen? Wieso würde da irgendwer freiwillig wieder zurückkommen? Das war doch ein bisschen lebensmüde. Abgesehen davon, dass es so gar nicht danach aussah, als würde es diesem gut gehen. Nunja, für manche konnte der Anblick von so einem Troll schon furchteinflößend sein. Càyden konzentrierte sich jedoch wieder auf das eigentliche Problem. Er streckte seine linke Hand in die Richtung des Trolls aus. Diese schien eine grünliche Farbe angenommen zu haben und wirkte nun eher wie eine Klaue. Seine Haare schwebten noch mehr um seinen Kopf herum, während die Magie sich um seine Hand sammelte. Grünliche Schwaden zogen um diese herum und formten sich zu in der Luft schwebenden Zeichen. Plötzlich war das läuten von Glocken um den Troll herum zu vernehmen - es klang fast schon wie ein sehr helles Lachen. Das Grinsen war auf Càydens Gesicht zurückgekehrt, während er dabei zusah, wie der Troll vergeblich den Kopf schüttelte. Dunkle Flüssigkeit begann aus den Augen des Trolls zu tropfen. Doch es war anscheinend nicht genug, um diesen davon abzuhalten weiter Blind in der inzwischen sehr dünn gewordenen Menge herumzuwüten und nach dem nächstbesten Opfer zu schlagen. Irgendwer schrie auf. Zumindest sah der Troll inzwischen angeschlagen aus. Das Problem war nur, dass sich das Feuer begann, auf die Holztische zu übertragen, verstärkt durch den inzwischen überall verschütteten Alkohol. Càyden lief auf der Theke ein wenig zur Seite, um mehr in eine Ecke zu kommen und so hoffentlich ein wenig mehr Abstand zu gewinnen, was nicht wirklich der Fall war.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 09, 2023 11:30 pm

    Der Flammenschwall nahm bald schon ab und im nächsten Moment stolperte Leblanc erschöpft zurück, stützte sich gegen einen Tisch, der hinter ihm stand. Der Troll stand nun in Flammen und von der Seite griffen diesen noch immer lebensmüde Abenteurer an. Schwer atmend, nahm Leblanc eine Bewegung im Augenwinkel wahr. Er drehte den Kopf und blickte zu Cayden, der nun ebenfalls einen Zauber zu wirken schien. Eine Sekunde lang war Leblanc fasziniert, denn er konnte erkennen, wie dessen Hand sich veränderte und zu einer Art Klaue wurde. Ein Wesen wie dieses hatte er bisher noch nicht gesehen. Lange konnte Leblanc sich aber nicht damit befassen, denn der Troll begann nun wild zu wüten und um sich zu schlagen. Möbel und Abenteurer wurden gleichermaßen gepackt und geworfen und so mancher Stuhl oder Tisch und auch die Dachbalken fingen Feuer. Ein brennender Tisch flog nun direkt auf den Tresen zu, zu der Stelle, auf der Cayden stand, verfehlte ihn allerdings, doch die Flammen gingen auf das Regal mit den Spirituosen über. Leblancs Augen weiteten sich und schon stand die ganze Wand in Flammen, Glasflaschen platzten und Scherben flogen durch die Luft. Leblanc ging in Deckung, bückte sich hinter einem umgefallenen Tisch weg. Als er auftauchte, sah er sich nach Cayden um. Der brennende Troll kam nun auch aus dem Brunnen heraus und schlug mit seinen langen Gliedmaßen um sich. „Verdammt… fall endlich um.“ Keuchte Leblanc und richtete sich wieder etwas auf. Mit zitternden Händen formte er erneut ein Zeichen. Er atmete tief ein, versuchte sich nochmal zu fokussieren und in seinen Handflächen sammelte sich Energie. Mit jedem Wort das er sprach, wurde diese dichter, leuchtete heller und färbte sich grünlich. Leblanc öffnete die Augen wieder und sah in Richtung des Trolls. Mit all seiner Kraft stieß er die Kugel von sich, die den Troll nun direkt auf Höhe der Brust traf. Beim Aufprall verteilte sich eine Säureartige Masse über den Körper der Kreatur, die nun noch lauter schrie. Blind stolperte sie herum, geplagt von dem Zauber, den Cayden auf sie gelegt hatte, brennend und nun noch von Säure zerfressen. Sie taumelte. Die Zwerge, die sich eben noch unter dem Tisch versteckt hatten, sprangen zur Seite und im nächsten Moment fiel der Troll der Länge nach um, zertrümmerte Möbel und tragende Balken. Augenblicklich begann das Dach einzustürzen. „Alle raus hier!“ Rief einer der Abenteurer. „Raus! Hier stürzt alles ein!“ Chaos brach aus, alle, die sich noch in dem brennenden Gebäude befanden, flüchteten. Leblanc taumelte in Richtung Theke, denn in dem dichter werdenden Nebel konnte er nicht sehen, ob Cayden noch auf dem Tresen stand. „Cayden?!“ Rief er und hustete. Es war für ihn klar, dass er die Taverne erst verlassen konnte, wenn er sicher war, dass sich niemand mehr hier drin befand, darunter fiel auch seine neue Bekanntschaft. Egal wie aufdringlich diese gewesen war.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 10, 2023 12:50 am

    Langsam wurde es ungemütlich, selbst für Càyden. Er konnte sich gerade noch wegducken, als ein brennendes Objekt an ihm vorbei flog. Doch damit schien sein Glück auch schon zu enden. Hinter ihm explodierte förmlich die Wand aus Flaschen. In einem Versuch, all dem zu entkommen, sprang er förmlich zurück. Da er jedoch auf dem Tresen stand, hatte er nicht so viele Möglichkeiten auszuweichen. Gerade noch so konnte er verhindern, wie ein nasser Sack von diesem zu fallen. Auch wenn seine Landung weniger elegant war, als es normalerweise der Fall war. Das bedeutete jedoch nicht, dass er komplett verschont blieb. Immerhin regnete es fast Flüssigkeit, Glassplitter und Funken auf ihn herab. So schnell es ging, riss er seine Arme hoch, um wenigstens sein Gesicht zu schützen. Beim Runterfallen (Càyden selbst hätte behauptet, er wäre absichtlich gesprungen), ist ihm der Hut vom Kopf gefallen, bot also keinen Schutz mehr. Einige Glassplitter trafen trotzdem sein Gesicht und er konnte spüren, wie sich die Haut an seiner Wange und an der Stirn teilte. Das waren sicher ein paar sehr schöne Schnitte. Auch seine Hände blieben nicht verschont. Die Kleidung hielt jedoch das Gröbste von ihm fern. Weitere Splitter verfingen sich in seinen Haaren, zusammen mit Funken, die sich hineinfraßen. Ohne den Hut war zu sehen, dass sich die Haare mit etwas verwoben waren. Wie ein Haarschmuck zogen sich dünne weiße Ranken durch diese, beginnend am Hinterkopf. Dort standen sie auch etwas von dem Kopf ab, ähnlich einer Krone.
    Càyden musste von den sich schnell ausbreitenden Flammen weg, bevor er auch noch darin aufging. Fast ein verlockendes Ende. Aber auch zu antiklimatisch. Das würde ja einer mitbekommen. Wenn er verbrennen würde, dann bitte auf dem Scheiterhaufen vor hunderten von Leuten, denen er ominöse Nachrichten zuschreien konnte. Dann hätte er wenigstens was zu lachen. Wenn er sterben würde, dann spektakulärer. Doch auf der anderen Seite wütete immer noch der Troll. Er hielt sich den Ärmel vor den Mund, um nicht direkt den Rauch einzuatmen. Innerlich fluchte er vor sich hin. Die paar Sekunden schienen ausgereicht zu haben, damit sich zumindest eines seiner Probleme auflösen würde. Zwar konnte er durch den Rauch und die Flammen nicht genau sehen, was passiert war, aber der Troll fiel der Länge nach um. Dann war sie sehr wahrscheinlich tot. Gut. Sehr gut. weniger gut war, dass der Troll dabei die Hälfte der Taverne zum Einsturz brachte. Erneut musste sich Càyden aus dem Weg drehen, damit nichts auf ihm landete. Da musste ihm auch keiner sagen, dass er rennen sollte. Die Meisten sollten intelligent genug sein, dass ihnen das niemand zurufen musste. Immer diese Gutmenschen, die noch alle retten wollten. Càyden verdrehte die Augen.
    Kurz beugte er sich runter und nahm seinen Hut in die Hand. Dann setzte er sich auch schon in Bewegung. Er war allerdings keine zwei Schritte gekommen, als er seinen Namen hörte. Was zur Hölle? Er blinzelte in den Rauch hinein. War das Leblanc? Ist der Typ nicht gerade noch vor ihm weggerannt? Für einen Moment spielte Càyden mit dem Gedanken, ihn einfach dort stehen zu lassen. Immerhin war das nicht sein Problem.
    Doch er musste sowieso an Leblanc vorbei, als griff er dabei nach dessen Handgelenk und zog ihn in die andere Richtung. “Für den Ausgang bist du hier falsch”, kicherte er. Am liebsten hätte er sich den toten Troll auch noch genauer angesehen, aber dafür fiel die Taverne um sie herum zu schnell zusammen. Ein Jammer. Vielleicht wäre ja jemand schlau genug, Magier zu holen, die den Brand stoppen konnten. Dann könnte er das danach immer noch tun.
    Schließlich stolperten sie durch die Tür und noch ein paar Meter weiter. Erst dann ließ Càyden Leblancs Handgelenk los. Bei dem ersten Zug der klaren Nachtluft musste er anfangen zu husten. Im Mondlicht erschien Càydens Haut, als wäre sie mit einem metallisch grünen Schein überzogen. “Nun, das hat Spaß gemacht. Jetzt schuldest du mir was”, grinste er, nachdem er wieder zu Atem gekommen war.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Okt 10, 2023 11:22 am

    In dem geschlossenen Raum wurde es immer unangenehmer und Leblanc war zum ersten Mal seit langem ein kleines bisschen dankbar für sein „Leiden“, das es ihm erlaubte, einfach nicht zu atmen, ohne Schaden davon zu tragen. In den Rauchschwaden hinter dem Tresen sah er dann plötzlich die Umrisse einer Gestalt. Im nächsten Moment sprang diese Gestalt über den Tresen und Leblanc spürte den Griff um sein Handgelenk. Hätte er bis dahin noch Zweifel gehabt, ob es sich um seine neue Bekanntschaft handelte, wären diese Zweifel spätestens mit dessen Spruch verschwunden. Leblanc schnaubte, lies sich dann aber nach draußen führen und wäre fast über eine Person gestolpert, die sich noch gerade so krabbelnd aus der Taverne bewegen konnte. Als Cayden dann von Leblanc abließ, half dieser der kriechenden Person, die sich als Gnom entpuppte, auf die Beine und brachte sie noch ein paar Meter von der Taverne weg, wo sie in Sicherheit war. Das war auch in etwa dort, wo Cayden nun stand. Leblanc stützte sich auf seine Knie auf, stieß ein schmerzhaftes Stöhnen auf, doch langsam klärte sich auch sein Blick wieder und die Krämpfe waren nicht mehr ganz so stark. Er musterte Cayden nun aus seinen goldenen Augen, die jede natürliche Farbe verloren hatten und konnte die Krone auf dessen Haupt nun auch erkennen. Dazu die metallische Hautfarbe. „Unglaublich. Du bist ein Hexblood.“ Keuchte er fasziniert, denn ein Hexblood kannte er bisher nur aus Büchern. Leider konnte er seine Faszination nicht allzulange genießen, denn seine Augen fixierten etwas anderes - Cayden hatte viele feine und gröbere Schnitte auf seinem Gesicht und am Hals. Ein anderer Sinn erwachte und Leblanc konnte den verführerisch, metallischen Duft von Blut wahrnehmen. Blut, das so köstlich duftete, dass sich ihm der Magen schmerzhaft umdrehte und ihn daran erinnerte, wie hungrig er war. Nun konnte er nicht mal mehr einen Gedanken an einen der Tränke verschwenden, oder daran, wie er sich selbst aufhalten konnte. Dazu hatten ihn seine Triebe schon zu sehr im Griff. „Du blutest.“ Sagte er wie gebannt, vollkommen ignorierend, was Cayden gerade gesagt hatte. „Wir… müssen dich verarzten.“ Er trat einen Schritt näher, es sah schon fast gespenstisch, schwebend aus und streckte seine Hand nach einer Wunde an Caydens Wange aus, sein unnatürlich kühler Daumen strich über die Wunde und er drückte dabei vielleicht etwas fester zu, als er sollte. Das Blut benetzte seinen Daumen. Ein gefährliches Funkeln lag in seinen goldenen Augen. In Leblancs Ohren hallte nurnoch Caydens Herzschlag, er konnte das Pumpen davon regelrecht hören. „Schnell… wir sollten… zu meinem Lager.“ Er sah ihm nun in die Augen und ein charmantes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Seine Ausstrahlung war auf einmal eine vollkommen andere als zuvor noch in der Taverne, sie wirkte auf fast jede Lebensform absolut betörend. Leblancs Hand zitterte leicht, als er sie zurückzog. Er konnte an nichts anderes mehr denken, außer an den Duft des Blutes und dass er sich am liebsten jetzt direkt auf Cayden stürzen würde. Der Hunger übermannte ihn. "Dort habe ich alles, was wir dazu brauchen und vielleicht findet sich dort auch eine Möglichkeit, dir einen Gefallen zu erwidern." Hauchte er und zwinkerte ihm verführerisch zu.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 10, 2023 8:01 pm

    Natürlich half Leblanc noch irgendwelchen anderen Personen, die aus den Flammen flohen. Das hätte sich Càyden ja denken können. Er konnte sich ein sehr offensichtliches Augenrollen nicht verkneifen. Oh man, der war sicher der Typ von Person, die dachte, sie könnten etwas Gutes in der Welt bewirken. Wie nervig.
    Es dauerte jedoch nicht lange, da musterte ihn Leblanc. Und das erste Mal hatte Càyden das Gefühl, dass er tatsächlich sein Interesse hatte. Dann hörte er auch gleich warum. Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe. Er hatte nicht damit gerechnet, dass jemand so einfach erkennen würde, was genau er war. Das war kein Allgemeinwissen. Vorsichtig setzte er seinen Hut wieder auf und zog ihn zurecht. Dann grinste er erneut in Leblancs Richtung. “Nun, dieses Mal liegst du goldrichtig. Und das beim zweiten Versuch. Ich bin fast beeindruckt." Allerdings hatte er das Gefühl, dass Leblanc ihm nicht mehr zuhörte. Auch war ihm aufgefallen, dass dessen Augen nun anders aussahen. So wirklich dachte er sich jedoch nichts dabei. Er hatte schon weitaus seltsames gesehen. Immerhin wurde seine Hautfarbe auch von Dingen wie Magie, Mondlicht und sonstigem Bullshit beeinflusst. Da waren sich verändernde Augen auch nicht anders.
    Anscheinend fiel Leblanc dann auf, dass Càyden blutete. Das hatte dieser schon fast vergessen. So ein paar Schnitte wären bis zum nächsten Tag sicher verheilt. Nichts worüber man sich groß Gedanken machen müsste. Das sah seine neue Bekanntschaft anscheinend anders. In sekundenschnelle stand Leblanc vor ihm. Damit hatte er nicht gerechnet. Càydens Augen weiteten sich minimal, als er den gefährlichen Ausdruck in Leblancs Augen sah. Es war jedoch keine Angst - eher das Gegenteil. Er lehnte sich ein wenig in die Berührung an seiner Wange hinein. Ein leichter Schmerz breitete sich an der Stelle aus, in die der Daumen drückte. Vielleicht genoss er das gerade ein wenig zu sehr.
    Dann schien sich Leblancs gesamtes Auftreten zu verändern. Er war also wirklich für Überraschungen gut. Da war er noch vor nicht allzu langer Zeit von Càyden und seiner Flirterei weggelaufen und jetzt schien er mehr als nur ein bisschen interessiert zu sein. Vor allem die Ausstrahlung schien Càyden förmlich einzuladen. Da konnte er nur blinzeln. Vor einiger Zeit hätte das bestimmt sehr gut funktioniert und ihm wäre das noch nicht einmal aufgefallen. Doch inzwischen war es nicht mehr so einfach, ihn mit Magie um den Finger zu wickeln…oder was auch immer das genau war, dass Leblanc da versuchte. Nun, es hatte auch seine Vorteile, kein humanoides Wesen zu sein. Trotzdem setzte Càyden ein fast verträumtes Lächeln aus - so gut es ihm gelang.
    Leblanc war weitaus gefährlicher, als Càyden auf den ersten Blick vermutet hätte. Er begann langsam, eins und eins zusammenzuzählen. Er lachte kurz auf. Dann lehnte sich etwas weiter nach vorne in Leblancs Richtung, bis ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren.“Ohhhh, das wird bei mir nicht so schnell funktionieren”, flüsterte er, “Aber du hast Glück. Ich mag hübsche Dinge.” Càyden stupste mit dem Zeigefinger gegen Leblancs Brust. “Nun dann entführe mich mal.” Sein Grinsen wurde etwas schiefer. Jeder andere wäre vermutlich in die andere Richtung weggelaufen, wenn ein fremder Mann versucht hätte, sie alleine in ein unbekanntes Lager zu locken, indem er eine Art Charm benutzte. Vor allem, da Càyden eine gewisse Vorstellung davon hatte, was Leblanc sicher keine angenehme Nacht mit ihm wollte. Das konnte nur schlecht enden. Doch für Càyden wurde es gerade erst interessant.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Okt 10, 2023 9:08 pm

    Cayden hatte recht mit seiner Annahme. Leblanc war zu betört von dem süßen Duft nach Blut und von seinem Verlangen. Anscheinend wirkte Leblancs Aura auch schon auf ihn, denn sein Gegenüber lehnte sich noch in die Berührung hinein. Es war fast schon so, als würde er den Schmerz regelrecht suchen. Das war interessant.
    Leblanc bemerkte den verträumten Ausdruck auf Caydens Gesicht und dachte sich, dass das fast schon viel zu einfach war. Zumindest glaubte er das, bis dieser ihn eines besseren belehrte. Cayden kam näher und Leblanc hob seine Hand, um ihm zart über die Schläfe zu streichen. Er wollte ihm gerade sagen, dass er sich noch einen Moment gedulden sollte, als er überrascht inne hielt, bei Caydens Worten. Die Aura schien also auf Cayden keine Wirkung zu haben. Ein spannendes Detail, auch wenn Leblanc gerade zu hungrig war, um sich auf so etwas wirklich konzentrieren zu können.
    Er legte den Kopf stattdessen schief, bei Caydens Bemerkung. „Ist das so?“ Fragte er amüsiert. „Dann haben wir ja etwas gemeinsam.“ Leblanc griff nach Caydens Hand, umfasste sie sanft und führte sie zu seinen Lippen. Er küsste seinen Handrücken, deutete es zumindest an, soweit, bis seine Lippen von dem Blut aus einer Schnittwunde benetzt war. Dann löste er die Berührung wieder, sah ihm dabei weiter in die Augen und leckte sich das Blut von den Lippen. Ein Schauer rann ihm über den Rücken. Seine Zunge prickelte angenehm und er hatte as Gefühl, dass er noch nie etwas besseres auf seinen Geschmacksknospen gespürt hatte. Schon diese kleine Kostprobe machte Leblanc Lust auf mehr. „Lass uns gehen.“ Die Hand behielt er in seiner und führte Cayden dann an der brennenden Taverne vorbei in eine Seitenstraße. Hier war niemand mehr unterwegs…
    „Wo wir von hübschen Dingen gesprochen haben.“ Begann Leblanc dann und musterte Cayden von der Seite. „Der Schimmer deiner Haut. Ich habe unterm Mondlicht nie etwas mysteriöseres und bezaubernderes gesehen.“ Er wurde im Schritt etwas langsamer und blieb schließlich stehen. Er strich Cayden sanft über den Arm, trat vor ihn und blickte ihm in die Augen. „Durch deine Adern strömt so viel Magie. Ich kann sie spüren.“ Hauchte er und kam ihm näher, drängte ihn sacht Richtung Backsteinmauer eines Hauses. Er stand nun unmittelbar vor Cayden, ihre Körper pressten sich schon leicht gegeneinander. Eigentlich hatte er ihn wirklich mit in den Wald nehmen wollen, doch Leblanc hielt es nicht länger aus. Er lehnte sich vor und streifte mit seinen kühlen Lippen die von Cayden, doch er wanderte weiter zu dessen Wange und leckte über die Wunde. Dabei entfuhr ihm ein Keuchen. „Du schmeckst köstlich.“ Hauchte er wie im Rausch.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 10, 2023 10:11 pm

    Es überraschte Càyden, dass Leblanc nach seiner Hand griff und diese zu seinem Mund führte. Aber wenn man genauer darüber nachdachte, passten Handküsse eigentlich sehr gut zu dem ganzen Theater, das Leblanc hier aufzog. Als dieser dann den Kopf wieder hob und das Blut von seinen Lippen leckte, konnte Càyden nicht anders als starren. Fast ohne es zu bemerken, fuhr er sich selbst mit seiner Zunge über die Lippen. Also ließ er sich liebendgerne wegführen. Langsam hatten Leute angefangen zu versuchen, das Feuer einzudämmen und Wachen der Stadt kamen angelaufen, um zu helfen. Doch das konnten sie zum Glück alles ignorieren. Niemand interessierte es, wenn zwei Leute in einer dunklen Seitengasse verschwanden. Càyden grinste immer noch vor sich hin.
    Ein helles Lachen entfuhr ihm, als er plötzlich von Komplimenten überschüttet wurde. “Jetzt willst du mir nur schmeicheln. Hast du dich selbst schon einmal gesehn?”, zwinkerte Càyden, “Das ist mindestens genauso bezaubernd.”
    Als Leblanc stehen blieb, tat er es ihm gleich. Das hier war sicher kein Lager irgendwo im Wald. “Da kann es jemand wohl nicht abwarten” neckte Càyden ihn mit einem Kichern. Allerdings wehrte er sich auch nicht, als er zurückgedrängt wurde. Schließlich spürte er die kalte Wand in seinem Rücken und den kalten Körper vor sich. Allerdings war das nicht der Grund, warum ihm eine Gänsehaut überlief. Nur für eine Sekunde streiften ihn dann Lippen. Und das war ihm definitiv nicht genug. Càyden wollte mehr. Bevor er jedoch Leblancs Lippen wiederfinden konnte, leckte dieser ihm über die Wunde an der Wange. Dies hinterließ ein angenehmes Brennen an der Stelle. Er musste hörbar einatmen. Auch entging ihm Leblancs Keuchen nicht, was ihn an ganz andere Dinge denken ließ.
    Er legte den Kopf bei dem Kommentar, wie köstlich er schmeckte, ein wenig zur Seite. Seine linke Hand wanderte an Leblanc Hüfte, an der er sich festhielt. Seine andere Hand griff nach einer Haarsträhne, die sich aus Leblancs Zopf gelöst hatte und begann damit zu spielen. “Nun, dann tu etwas mit dieser Information. Oder willst du nur weiter dastehen und mich teasen?” Sein Grinsen wurde breiter. Ob er wohl sein eigenes Blut auf Leblancs Zunge schmecken würde, wenn er ihn endlich einmal richtig küssen würde? Auch war er gespannt, wie weit Leblanc tatsächlich bereit war zu gehen. Wie weit er ihn dazu bringen konnte. All das war noch viel zu harmlos. Er hatte mit mehr gerechnet - mit schlimmeren. Es hätte schon etwas sehr Witziges an sich, wenn jemand, der gerade durch eine zerfallende, in Flammen stehende Taverne gegangen ist, um eine Person dort rauszuhohlen, jetzt versuchen würde, dieselbe Person in einer Seitengasse zu töten. Das es sich bei der Person um sich selbst handelte, war Nebensächlich.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Okt 10, 2023 11:22 pm

    Zu einem anderen Zeitpunkt wäre Leblanc sicher von diesen Komplimenten geschmeichelt gewesen, doch in seinem Zustand gerade, versicherte ihm das nur, dass er seinem Ziel etwas näher kam. Dieser Cayden war wirklich zu naiv. Erschreckende Gedanken, die Leblanc unter anderen Umständen nie hegen würde. Doch sein Serum hatte ihn im Stich gelassen und so wie seine Moral, veränderte sich auch die Umgebung. Eine Nebelschwade kroch kaum erkennbar in der Straße über das Pflaster, legte sich um die beiden Männer, die nun nahe an der Wand gepresst standen. „Nein, kann ich wirklich nicht. Das Lager muss warten.“ Hauchte er, während er schonmal eine Kostprobe genommen hatte. Er vernahm Caydens Keuchen und spürte unter seinen Fingerspitzen, wie dessen Blut schneller durch seinen Körper gepumpt wurde. Aufregung? Erregung? Adrenalin… Leblancs Lippen fuhren streiften Caydens Kieferpartie, er küsste ihn sanft unter dem Ohr und sog dessen Duft ein, schnurrte dabei erregt, während er sein Becken mehr an das von Cayden schmiegte und sich zwischen dessen Beine drängte. Seine Hände legte er nun an dessen Hüfte, packte ihn etwas fester an. Die Hand in seinem Haar fühlte sich gut an und Leblanc genoß das Gefühl, das zarte Kitzeln der Strähnen, die sich nun noch mehr lösten und in seinen Nacken fielen. Er grinste nun und legte dabei seine spitzen Eckzähne frei, was Cayden allerdings nicht sehen konnte, da Leblancs Nasenspitze nun schon dessen Hals streifte. „Oh, ich mache es nur etwas spannender für uns beide.“ Raunte er gegen Caydens Haut, während eine seiner Hände an dessen Seite nach oben streifte, über seinen Arm und die Schulter, bis er dessen Haar zu fassen bekam. Seine Finger verwoben sich mit diesem, bevor er anpackte und Caydens Kopf etwas gröber zur Seite riss und zwar so, dass er mit seinen Lippen nun freien Zugang zu dessen Kehle hatte. Im nächsten Moment schlug er seine Fangzähne in dessen Hals und presste sich fester an ihn. Ein kehliges Knurren entfuhr ihm und seine Augen rollten nach hinten, bevor er in Extase die Augen schloss. Das war das erste Mal seit Jahren, dass er wieder Blut schmeckte. Gierig begann er zu saugen…
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Okt 11, 2023 12:40 am

    Hätte Càyden gewusst, dass Leblanc dachte, er wäre naiv, hätte er ihn sicher ausgelacht. Er wusste ziemlich genau, was er gerade tat. So gefährlich es vielleicht auch war, er genoss es gerade sehr, so gegen die Wand gedrückt zu werden. Auch er bewegte seine Hüfte gegen Leblanc, als dieser sich zwischen seine Beine stellte, zumindest bis dieser ihn dort fester packte. Die Lippen an seinem Kiefer sorgten dafür, dass ihm ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter lief. Er musste leise Lachen, als Leblanc meinte, er würde es spannender machen. “Ich bin nicht sonderlich geduldig”, raunte er zurück. Er wünschte, die Hände, die über seinen Körper wanderten, würden tatsächlich Haut berühren und nicht über Schichten an Kleidung wandern. Auch wenn er sich bewusst war, dass Leblanc auf etwas anderes aus war. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, ein wenig an Leblancs Kleidung zu ziehen und seine eigene linke Hand unter das Hemd wandern zu lassen.
    Càyden stöhnte auf, als sein Kopf zur Seite gerissen wurde. In der nächsten Sekunde durchzuckte ein Schmerz seinen Hals, als sich Zähne in diesen borten. So ein Gefühl kannte er noch nicht. Seine Augen fiel ebenfalls zu. Er konnte ein Keuchen nicht unterdrücken. Leblancs Knurren wanderte direkt in seine Körpermitte. Sein Griff in Leblancs Haaren verstärkte sich und seine Finger gruben sich in die Haut an dessen Hüfte. Er krallte sich förmlich an Leblanc fest. Seine Atmung wurde schneller und er begann lauter zu stöhnen. Er konnte sein eigenes Blut durch den Körper rauschen spüren. Alles um sie herum schien gerade unwichtig zu werden. Càyden drohte sich in dem Gefühl zu verlieren. Er wollte mehr. Ein Teil von ihm wollte herausfinden, wie nah er dem Tod kommen konnte. Wie viel Blut würde Leblanc wohl trinken können? Er genoss das eine Weile sehr.
    Es fiel ihm unglaublich schwer, klare Gedanken zu fassen. Doch er hatte noch nicht vor, ganz zu sterben. Magie sammelte sich erneut um ihn. Um die Hand an Leblancs Hüfte bildeten sich grüne Symbole und übertrugen sich auf dessen Haut. Die Zellen, die die Symbole berührte begannen abzusterben. Càyden wusste aus guter Quelle, dass das extrem schmerzte.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Okt 15, 2023 10:30 pm

    Die Laute, die Cayden von sich gab, erfüllten Leblanc nur noch mehr mit Verlangen. Die Tatsache, dass er seit so langer Zeit mal wieder lebendige Beute kosten durfte, versetzte ihn regelrecht in einen Rausch und er konnte an nichts mehr anderes denken, als die Wärme auf seiner Zunge, die sich durch seine Kehle zog und dafür sorgte, dass sein Herz sehr langsam zu Pumpen begann. Je mehr er trank, desto lebendiger fühlte er sich und nach einem unangenehmen Kribbeln in den Fingerspitzen, hatte er auf einmal wieder so etwas wie Gefühl in den Händen - und Wärme. Seine Finger gruben sich tiefer in Caydens Haar, er presste sich mehr an, nahm nun auch die Berührung auf seiner Haut war, die Caydens Fingerspitzen an seiner Seite auslöste. Für eine Sekunde fühlte sich das gut an, doch auf einmal zuckte ein unglaublicher Schmerzimpuls durch seine Seite und seine Haut brannte an der berührten Stelle wie Feuer. Augenblicklich riss Leblanc seinen Kopf hoch, stieß sich von Cayden ab und stolperte rückwärts. Ein schmerzerfülltes Keuchen verließ seine Lippen und er konnte sich nicht ganz fangen, fiel nach hinten und kroch auf dem Boden rückwärts von Cayden weg, während er in dessen Richtung fauchte. Sein Gesicht sah nun sehr verändert aus. Seine langen Fangzähne waren bedrohlich gefletscht und sein Kinn, so wie sein Hals waren von Caydens Blut überzogen. Seine Augen wirkten alles andere als menschlich. Sie leuchteten goldgelb und seine Pupillen hatten sich zu Schlitzen zusammengezogen. Seine Hand hatte er auf die schmerzende Stelle gepresst und als er genug Abstand zu Cayden hatte, wagte er einen Blick auf seine verletzte Seite. Seine Haut sah schrecklich verfault aus. „Was hast du getan?!“ Fuhr er ihn zornig an. Viel menschliches war von ihm gerade nicht mehr zu sehen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 16, 2023 2:57 pm

    Eigentlich war es sehr schade, dass Leblanc so hastig von ihm abließ, obwohl Càyden natürlich genau das bezweckt hatte. Doch er hatte die ganze Situation sehr genossen. Schade nur, dass es für die meisten Lebewesen sehr unangenehm wurde, sobald sie eine gewisse Menge an Blut verloren. Gebannt sah Càyden dabei zu, wie Leblanc von ihm weg krabbelte. Seine Sicht verschwamm ein wenig und er musste sich etwas mehr gegen die Wand lehnen. Er konnte spüren, wie warmes Blut seinen Hals hinunter lief. Ein Kichern verließ seine Lippen, welches nur noch lauter wurde, als Leblanc fragte, was er getan habe. Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, grinste er in dessen Richtung. Er musste ein paar mal blinzeln, um diesen scharf zu sehen. “Oh, ich wollte nur nicht so schnell sterben. Allzu einfach will ich es dem Tod nun auch wieder nicht machen.” Sein Grinsen wurde ein wenig breiter. “Keine Sorge, Schlaf drüber, dann sieht das da schon wieder aus wie neu.”
    Jede andere Kreatur, die zwei Gehirnzellen zusammenreißen konnte, hätte vermutlich den Moment genutzt, um von der Person wegzurennen, die gerade ihr Blut getrunken hatte und nun wütend war. Càyden hatte jedoch andere Pläne. Er stieß sich ein wenig von der Wand ab und ging auf Leblanc zu. Seine Schritte waren dabei nicht sonderlich sicher, aber das ignorierte er einfach. Càyden war fasziniert davon, wie sich Leblancs Gesicht verändert hatte. Er griff mit seiner Hand nach dessen Kinn und drehte den Kopf ein wenig mehr in seine Richtung. Dass dabei sein eigenes, noch warmes Blut an seiner Hand kleben blieb, war nebensächlich. Gleichzeitig beugte er sich weiter zu ihm hinunter. Seine Augen wanderten über die inzwischen unmenschlichen Gesichtszüge. Vorsichtig ließ er seinen Daumen über Leblancs Lippen wandern und fühlte dabei absichtlich über die Fangzähne. “Fuck. Hast du eine Ahnung davon, wie unglaublich gut du gerade aussiehst?” Càyden lehnte sich schnell nach vorne und presste seine Lippen gegen Leblancs. Der metallische Geschmack seines eigenen Blutes füllte seinen Mund.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 16, 2023 6:56 pm

    Caydens Aussage gab leider keinen Aufschluss darüber, was er mit Leblanc angestellt hatte und dieser hatte zwar schon von Hexbloods gelesen, kannte aber keine Details darüber, welche Magie sie wirken konnten. Es war natürlich etwas beruhigend zu wissen, dass diese Verletzung keinen langwierigen Effekt auf ihn haben würde, dennoch hatte er einen solchen Schmerz nie erlebt. Er ging nun davon aus, dass Cayden ihn jetzt verlassen würde. Das taten alle, die einem Vampirbiss knapp entkommen waren. Sie flohen. Doch Cayden schien keinerlei Angst vor Leblanc zu haben, der ihn bedrohlich anfunkelte. Er kroch noch etwas weiter zurück, als dieser auf ihn zukam. Seine Augen gingen immer wieder zu dessen Händen, von denen er erwartete, dass sie ihn jederzeit wieder mit einem Zauber treffen konnten. Stattdessen beugte er sich nun sogar zu ihm runter und als er so dreist war, Leblancs Kinn zu berühren, schoss dessen Hand hoch und umschloss sofort Caydens Handgelenk. Wieder fauchte er ihn an und um die beiden bildete sich eine unnatürliche Nebelschwade, hüllte sie regelrecht ein. „Wie kannst du es wagen?!“ Zischte er ihn an, doch Leblanc war auch so überrascht von Caydens abnormalem Benehmen, dass er nicht direkt reagieren konnte, als dieser über seine kühlen Lippen strich. Leblancs Augen fixierten jede Bewegung seines Gegenübers und dessen Worte trafen ihn schutzlos. „Was?“ Keuchte er nun überrascht und schon spürte er Caydens Lippen auf seinen. Leblancs Augen weiteten sich und er war wie eingefroren. War dieser Cayden denn vollkommen übergeschnappt? Wie lebensmüde musste man sein, einen Vampir zu küssen, der einen zuvor aussaugen wollte? Die Starre hielt aber nicht lange an, denn Leblancs Instinkte meldeten sich schnell wieder. „Du Narr.“ Zischte er, nachdem er sich gerade einen Fingerbreit von den Lippen seiner neuen Bekanntschaft gelöst hatte und klang dabei nun sogar etwas amüsiert. Er schloss die Lücke wieder, küsste Cayden dieses Mal jedoch nicht, sondern stieß sich mit Wucht an der Wand ab und fiel regelrecht über Cayden her, den er nun auf den Boden warf und mit unnatürlicher Kraft dort festpinnte, während er seine Fangzähne erneut in dessen Hals schlug. Er riss an ihm und trank weiter. Der Nebel hatte sie nun vollständig eingehüllt und die Kakerlaken und Asseln in dieser Gasse schienen auf einmal besonders aktiv zu sein, sie regelrecht einzukreisen und um sie herum zu krabbeln. Leblanc konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, er wollte mehr…
    Es blieb ihm allerdings nicht vergönnt, sein Opfer vollständig auszusaugen, denn der Nebel wurde auf einmal geteilt und ein Bolzen durchstieß seine Schulter. Die Wucht des Aufpralls schleuderte Leblanc von Cayden herunter und er schrie auf, als er neben diesem auf dem Boden lag. Der Bolzen dampfte und schien Leblanc großen Schmerz zu bereiten. Im Nebel tauchten die Umrisse einer großen Gestalt auf…
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 16, 2023 8:10 pm

    So schnell ließ sich Càyden nicht von seinem Vorhaben abbringen, auch wenn ihn Leblanc weiter anfauchte oder sein Handgelenk festhielt. Ganz am Rande bemerkte er, wie die Nebelschwaden sich um sie schlossen. Doch er machte sich darüber keine großen Gedanken. Sein Grinsen wurde nur noch breiter. Wieso war sein Gegenüber denn so überrascht? Càyden sagte nur, was er dachte. Aber anscheinend brachte Leblanc der Kuss so aus dem Konzept, dass dieser nicht reagierte. So machte das doch keinen Spaß. Es war also nicht zu überraschend, dass sich Leblanc relativ schnell aus dem Kuss wieder löste. Cáyden hatte schon eine Antwort zu dessen Kommentar auf der Zunge. Doch ihm blieb keine Zeit etwas zu sagen, da wurde er schon nach hinten geworfen. Die Luft wurde schmerzhaft aus seinen Lungen gepresst. Mit dieser unnatürlichen Kraft, die ihn nach hinten warf, hatte er nicht gerechnet. Fast schon hätte er es genossen, so auf den Boden gepinnt zu werden. Wenn sein Kopf dadurch nicht auf dem Boden aufgeschlagen wäre und dröhnte. Bevor er sich fangen konnte, riss Leblanc seinen Kopf erneut zur Seite und rammte die Zähne in seinen Hals. Càyden keuchte auf - nicht nur vor Schmerz. Seine Hände suchten nach Leblanc und er begann an diesem zu ziehen. Er war sich nicht ganz sicher, ob er ihn von sich wegstoßen oder näher reinziehen sollte.
    Von einem Augenblick auf den Anderen verschwand das Gewicht auf ihm und der Druck an seinem Hals. Eigentlich schade. War das ein Schrei? Vielleicht. Ganz genau konnte er es nicht mehr einordnen. Sein Blut begann sich um ihn auszubreiten. Durchtränkte seine Kleidung und färbte die Straße unter ihm rot. Seine Haare hatten sich wie ein Fächer um ihn ausgebreitet. Sie haben aufgehört, sich von alleine zu bewegen.
    Càyden starrte in den Himmel. Zwischen den Nebelschwaden und den Lichtern in der Stadt konnte er diesen kaum erkennen. Aber vielleicht waren das auch gar keine Nebelschwaden. Vielleicht war es einfach seine Sicht, die immer mehr nachließ. Wundern würde ihn das nicht. Seine Augen fielen zu. Nur langsam konnte er sich dazu durchringen, sie erneut zu öffnen. Er drehte den Kopf in Leblancs Richtung, der nun neben ihm lag. Sein Gesicht verschwamm. “Nun, damit endet wohl der Spaß”, murmelte er. Seine Lippen zuckten kurz nach oben. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass sie anscheinend nicht mehr alleine in der Straße waren. Bevor er jedoch genaueres erkennen konnte, verlor er das Bewusstsein.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 16, 2023 8:36 pm

    Leblanc riss an dem Bolzen, der sein Fleisch verbrannte. Er schrie immer wieder schmerzerfüllt auf, spürte, wie der Bolzen Millimeter für Millimeter aus seiner Schulter wich, während er daran zog. Seine Hand brannte ebenfalls, deswegen musste er immer wieder kurz loslassen. Was war das für ein Holz? Er schaffte es, sich von dem Bolzen zu befreien und stemmte sich auf, schwankte nach hinten und sah nochmal kurz zu Cayden, der auf dem Boden wohl gerade seine letzten Atemzüge tat. //Zu schade…// Kam es Leblanc in den Sinn. Es war ein Gedanke aus seinem Unterbewusstsein. Doch er konnte sich nicht mehr weiter mit ihm befassen, denn die Gestalt aus dem Schatten schien erneut auf ihn zu zielen. Leblanc schaffte es gerade noch so, seine Gestalt zu wandeln. Mit einer schnellen Armbewegung, verwandelte er sich in eine Fledermaus und flatterte sofort fluchtartig in die Nacht.

    „Flieg nur weg. Ich find dein Nest schon.“ Kam es von einer dunklen und rauen Stimme aus dem Nebel, der sich nun langsam verzog. Schwere Stiefel waren auf dem Pflaster zu hören, die zu einem sehr großen, stämmigen Mann gehörten. Sein wildes, schwarzbraunes Haar wehte ihm strähnig ins Gesicht und seine tiefbraunen Augen fixierten den leblosen Körper auf dem Boden. „Verdammt. Schon wieder einer…“ Schnaubte er und trat auf den Fremden zu, der dort lag und auszubluten schien. Jeden anderen hätte solch ein Anblick sicher geschockt, doch für Ulric war dies alltäglich. Er war sogar mittlerweile so abgestumpft, dass er leise pfiff, während er sich neben Cayden hockte und seinen Puls fühlte. Seine vollen Lippen, die fast in seinem dichten Bart verschwanden, formten sich zu einem zufriedenen Lächeln. Zumindest zuckte sein Mundwinkel. „Zäher Bursche.“ Ulrics Blick fiel auf den Biss an dessen Hals und er wusste, dass er die Blutung stoppen musste, wenn er den Burschen retten wollte. Er griff in seine Tasche und zog dort ein paar zurecht geschnittene Stofffetzen heraus und etwas Schafwolle. Er presste die Wolle auf den Biss und umwickelte Caydens Hals dann sporadisch, sodass er noch gut Luft bekam, die Wolle aber einigermaßen auf die Wunde drückte. Er nahm den Ohnmächtigen dann mit Leichtigkeit auf und lief eilig durch die Gassen zur nächsten Taverne (die nicht abgebrannt war). Glücklicherweise hatte er dieses Mal kein Zimmer im klaffenden Portal angemietet, sonst wäre er nun seiner Habseligkeiten beraubt gewesen. Er trat die Tür zu der Taverne auf, nickte dem Wirt hinterm Tresen zu und grinste müde. „Ist er schwer verletzt?“ Fragte der Wirt, der Ulric kannte. „Er wird’s überleben.“ Sagte er und deutete mit einem Kopfnicken zu den Fässern hinter der Theke. „Sei so gut und mach mir schonmal etwas Met warm. Ich könnt was zum Einschlafen gebrauchen.“ Brummte Ulric überraschend entspannt und trat dann die Stufen hinauf zu den Gästezimmern. Beim Eintreten zog er den Kopf ein, denn er war zu groß für reguläre Türen. Er legte Cayden dann auf seinem Bett ab und stellte seine Armbrust neben dem Sessel in der Ecke ab. Seine beiden Säbel, die an seinem Gürtel befestigt waren, lies er noch am Körper. Doch seinen abgetragenen Ledermantel warf er ebenfalls ab. Darunter trug er ein schulterfreies, verwaschen lila Leinenhemd, das sehr weit geöffnet war, da die meisten Knöpfe fehlten. Seine Brust war sehr breit und übersäht von Narben, genau wie sein Gesicht. Eine zierte seine Wange, die andere teilte seine Braue und ging bis hinauf zur Stirn.
    Ulric beugte sich über Cayden, löste den sporadischen Verband und kümmerte sich um den Biss. Er musste sehr viel Blut verloren haben, doch wenn der Bursche wirklich so zäh war, wie Ulric ihn einschätzte, würde er es überstehen. Viel tun konnte er gerade nicht. Er reinigte die Wunde, tat eine besondere Kräutersalbe drauf, die er auch für seine Wunden immer benutzte und verband alles wieder ordentlich. Dann zog er ihm seine Stiefel aus und deckte ihn zu. „Passt schon.“ Brummte er zufrieden, bevor er den Raum nochmal verlies und sich im Schankraum sein Met abholte und einen Krug Wasser und einen Becher für seinen Besucher. Er trug alles hinauf, stellte den Becher und das Wasser auf den Nachttisch, bevor er sich in den Sessel sinken lies und sein Met trank, während er den Fremden betrachtete. Er fragte sich, welcher Rasse dieser wohl angehörte. Ulric war einem wie ihm noch nie untergekommen. Vielleicht war er eine Bestie, doch erstmal musste der Fremde aufwachen, dann konnte er Ulric vielleicht mehr sagen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 16, 2023 9:30 pm

    Um ehrlich zu sein, hatte Càyden damit gerechnet, einfach auf der Straße liegen gelassen zu werden. Irgendwann wäre er dann sicher wieder aufgewacht. Oder auch nicht. Als er wieder zu sich kam, lag er jedoch auf etwas Weichem und ihm war angenehm warm. Das konnte doch nur falsch sein. Schnell öffnete er die Augen, musste allerdings ein paar Mal blinzeln, bis sich ein scharfes Bild ergab. Verwirrt blickte er sich in dem kleinen Zimmer um. Er versuchte zu rekonstruieren, was passiert war. Doch seine Erinnerung endete damit, dass Leblanc neben ihm auf der Straße lag, während er blutete. Kurz fragte er sich, ob dieser ihn vielleicht eingesammelt hatte. Zwar kannte er ihn nicht sonderlich gut, aber zutrauen würde er ihm schon, dass er sich nach allem vielleicht doch schlecht gefühlt hatte.
    Dann blieben seine Augen jedoch an der Person im Raum hängen, die er vorher noch nie gesehen hatte. Damit war diese Theorie schon mal zunichtegemacht. Langsam und auffällig musterte er diesen. Sein Blick blieb etwas länger als angebracht an dessen Ausschnitt hängen. Er konnte sich auf keinen Fall über den Anblick beklagen. Càyden richtete sich ein wenig auf und stützte sich auf seinem Ellenbogen ab, den Körper ein wenig mehr in Richtung des Fremden gedreht. Er fühlte sich ein wenig schwach und brauchte dementsprechend etwas länger für seine Bewegungen. Trotzdem fand sich bald wieder ein träges Grinsen auf seinen Lippen wieder. “Normalerweise trage ich weniger, wenn ich im Bett eines Fremden aufwache.” Seine Stimme klang belegt und seine Kehle fühlte sich rau an. Seine Hand wanderte an seinen Hals. Die Stelle, in der Leblanc seine Zähne versenkt hatte, pochte immer noch in einem dumpfen Schmerz. Es überraschte ihn doch sehr, als seine Finger den Verband berührten. “Oh”, entfuhr es ihm. Es schien so aus, als hätte ihn der Fremde nicht nur mit in sein Zimmer genommen, sondern auch seine Wunden versorgt. “Sieht aus, als würde ich dir einen Danke schulden.” Er beugte sich ein bisschen weiter nach vorne. “Aber hat dir niemand beigebracht, dass man nicht einfach Sachen von der Straße aufsammeln soll? Normalerweise hat es einen guten Grund, wenn jemand in einer Seitengasse liegt.” Ein Teil von ihm wollte fragen, was genau passiert war und wo Leblanc abgeblieben war, aber vielleicht würde er das auch so gleich noch erfahren.

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