Die nächsten paar Wochen verliefen für Yang relativ ereignislos. Ausnahmsweise war er mal sehr froh über diesen Zustand. So konnte er sich relativ gut von seinen Verletzungen erholen. Er freute sich auch jedes Mal wieder aufs Neue mit Xingchen zu telefonieren. Es war unglaublich süß Xingchen dabei zuzuhören, wie er die Welt neu für sich entdeckte und sein Enthusiasmus und die Freude daran waren schon fast ansteckend. Gleichzeitig vermisste er es, Xingchen tatsächlich zu sehen. Ein Teil von ihm hatte mit dem Gedanken gespielt, einfach mal vorbei zu fahren. Wenn er Xingchens Eltern dabei einen Schreck einjackte, dann hatten die das definitiv auch verdient. Doch am Ende hatte er sich dagegen entschieden. Xingchen hatte schon genug um die Ohren, da brauchte er nicht noch einen Streit mit seinen Eltern. Dementsprechend freute er sich, als Xingchen meinte, er würde am nächsten Tag wieder in die Schule kommen. Ganz vielleicht war er tatsächlich ein wenig aufgeregt. Immerhin würde es bedeuten, dass Xingchen ihn nun tatsächlich das erste Mal richtig sehen würde. So etwas passierte nicht alle Tage.
So wartete er am nächsten Morgen schon sehr gespannt. Vielleicht hatte Yang auch versucht, nicht seine abgetragensten Sachen anzuziehen - was immer noch darin resultierte, dass sie zerrissen und mit Pins zusammengehalten waren. Das Erste, was er bemerkte, als Xingchen sich dem vereinbarten Ort näherte, wie sehr dieser strahlte. Yang konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Er stieß sich von der Wand ab, gegen die er gelehnt hatte und lief auf Xingchen zu. Um ehrlich zu sein, war er sich nicht ganz sicher, was er erwarten sollte. “Hey, Xingchen”, lächelte er, als er bei diesem angekommen war. Dann drehte er sich einmal vor ihm, als würde er sich ganz klischeehaft präsentieren. “Und, was ist deine professionelle Meinung?” Er ließ es zwar wie einen Witz klingen, aber es interessierte ihn wirklich sehr, was genau Xingchen von seinem Aussehen dachte.
Yaos Gesichtsausdruck gefiel Mingjue überhaupt nicht. Er dachte, er hätte etwas völlig falsches gesagt. Die kurze Stille drückte auf seine Ohren und für einen Augenblick war er sich nicht sicher, ob Yao ihm überhaupt antworten würde. Als dieser dann anfing zu reden, hatte Mingjue kurz das Gefühl, sie würden aneinander vorbei reden. Trotzdem ließ er Yao erst einmal alles sagen, was dieser sagen wollte, ohne ihn zu unterbrechen. Mingjue schloss kurz seine Augen, als Yao die Hand in seinen Nacken schob und begann ihn dort zu kraulen. Die sanfte Geste schien irgendwie nicht zu der Ernsthaftigkeit des Gespräches zu passen. Schließlich ließ sich Yao zurück auf die Kissen fallen und Mingjue blickte überlegend zu ihm heran. Er griff schließlich nach der Hand, die ihren Weg wieder an seine Wange gefunden hatte. Vorsichtig nahm er sie in die seine und hielt sie fest. "A-Yao", murmelte er. In seinem Kopf herrschte ein großes Durcheinander. Verschiedene Emotionen schwirrten durcheinander und er wusste nicht, wie er all das ausdrücken sollte. Traurigkeit, Schock, Sorge und noch so vieles mehr, dass er gerade nicht einordnen konnte. "A-Yao", versuchte er es noch einmal, "Zu allererste solltest du wissen, dass ich nicht vorhabe, dir weh zu tun. Das würde rein gar nichts lösen. Das würde alles, was du getan hast, nicht ungeschehen machen. Es würde nur noch mehr Schmerzen für uns beide bedeuten und ich glaube, wir haben beide genug davon schon erlitten. Es gibt keine Möglichkeit, unsere Vergangenheit komplett rein zu waschen. Aber ich hab dir schon mal gesagt, wir können versuchen uns noch einmal gegenseitig neu kennenzulernen. Doch dafür müssen wir daran arbeiten, von den alten Wunden zu heilen. Nicht neue hinzufügen. Wenn das Sinn ergibt." Er schüttelte leicht den Kopf. "Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade nicht, was ich von all dem halten soll. Ich... ich bin froh, dass du mir das alles so offen erzählst. Auch wenn... ich die Art, wie du über dich selbst denkst, nicht sonderlich gut heißen kann. Es gibt einen sehr guten Grund, warum Huan und ich mit dir befreundet sein wollen. Wir mögen dich. Vielleicht bin ich die falsche Person, um darüber zu reden. Huan könnte das sicher besser. Ich muss das alles erst einmal verarbeiten." Mingjue drückte Yaos Hand einmal in der Hoffnung, es würde irgendetwas bringen. "Und... dass du gerade versuchst etwas mit mir anzufangen..." Er musste sich kurz unterbrechen und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. "Du behauptest zwar, es wäre kein Versuch. Aber es fühlt sich für mich so an. Also wäre ich gerade nur die einfache Option, weil ich gerade da bin. Ich will nicht, dass wir überstürzt in etwas reinfallen... Nicht, nachdem wir bewiesen haben, wie sehr wir einander schaden können. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich... denke nur... wir sollten das langsamer angehen... Das... du... wir uns sicher sind." Mingjue wusste selbst gerade nicht, ob das eine gute Idee war, überhaupt diesen Vorschlag zu machen. Aber er wusste nicht, was sonst zu tun war. Vor allem, da ein Teil von ihm immer noch dachte, dass Yao das bald wieder vergessen würden oder bemerken würde, dass er vielleicht doch keine Gefühle für Mingjue hatte, sobald sich die Situation stabilisiert hatte. Trotzdem beugte er sich nach vorne und hauchte Yao einen Kuss auf die Stirn.
So wartete er am nächsten Morgen schon sehr gespannt. Vielleicht hatte Yang auch versucht, nicht seine abgetragensten Sachen anzuziehen - was immer noch darin resultierte, dass sie zerrissen und mit Pins zusammengehalten waren. Das Erste, was er bemerkte, als Xingchen sich dem vereinbarten Ort näherte, wie sehr dieser strahlte. Yang konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Er stieß sich von der Wand ab, gegen die er gelehnt hatte und lief auf Xingchen zu. Um ehrlich zu sein, war er sich nicht ganz sicher, was er erwarten sollte. “Hey, Xingchen”, lächelte er, als er bei diesem angekommen war. Dann drehte er sich einmal vor ihm, als würde er sich ganz klischeehaft präsentieren. “Und, was ist deine professionelle Meinung?” Er ließ es zwar wie einen Witz klingen, aber es interessierte ihn wirklich sehr, was genau Xingchen von seinem Aussehen dachte.
Yaos Gesichtsausdruck gefiel Mingjue überhaupt nicht. Er dachte, er hätte etwas völlig falsches gesagt. Die kurze Stille drückte auf seine Ohren und für einen Augenblick war er sich nicht sicher, ob Yao ihm überhaupt antworten würde. Als dieser dann anfing zu reden, hatte Mingjue kurz das Gefühl, sie würden aneinander vorbei reden. Trotzdem ließ er Yao erst einmal alles sagen, was dieser sagen wollte, ohne ihn zu unterbrechen. Mingjue schloss kurz seine Augen, als Yao die Hand in seinen Nacken schob und begann ihn dort zu kraulen. Die sanfte Geste schien irgendwie nicht zu der Ernsthaftigkeit des Gespräches zu passen. Schließlich ließ sich Yao zurück auf die Kissen fallen und Mingjue blickte überlegend zu ihm heran. Er griff schließlich nach der Hand, die ihren Weg wieder an seine Wange gefunden hatte. Vorsichtig nahm er sie in die seine und hielt sie fest. "A-Yao", murmelte er. In seinem Kopf herrschte ein großes Durcheinander. Verschiedene Emotionen schwirrten durcheinander und er wusste nicht, wie er all das ausdrücken sollte. Traurigkeit, Schock, Sorge und noch so vieles mehr, dass er gerade nicht einordnen konnte. "A-Yao", versuchte er es noch einmal, "Zu allererste solltest du wissen, dass ich nicht vorhabe, dir weh zu tun. Das würde rein gar nichts lösen. Das würde alles, was du getan hast, nicht ungeschehen machen. Es würde nur noch mehr Schmerzen für uns beide bedeuten und ich glaube, wir haben beide genug davon schon erlitten. Es gibt keine Möglichkeit, unsere Vergangenheit komplett rein zu waschen. Aber ich hab dir schon mal gesagt, wir können versuchen uns noch einmal gegenseitig neu kennenzulernen. Doch dafür müssen wir daran arbeiten, von den alten Wunden zu heilen. Nicht neue hinzufügen. Wenn das Sinn ergibt." Er schüttelte leicht den Kopf. "Um ehrlich zu sein, weiß ich gerade nicht, was ich von all dem halten soll. Ich... ich bin froh, dass du mir das alles so offen erzählst. Auch wenn... ich die Art, wie du über dich selbst denkst, nicht sonderlich gut heißen kann. Es gibt einen sehr guten Grund, warum Huan und ich mit dir befreundet sein wollen. Wir mögen dich. Vielleicht bin ich die falsche Person, um darüber zu reden. Huan könnte das sicher besser. Ich muss das alles erst einmal verarbeiten." Mingjue drückte Yaos Hand einmal in der Hoffnung, es würde irgendetwas bringen. "Und... dass du gerade versuchst etwas mit mir anzufangen..." Er musste sich kurz unterbrechen und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. "Du behauptest zwar, es wäre kein Versuch. Aber es fühlt sich für mich so an. Also wäre ich gerade nur die einfache Option, weil ich gerade da bin. Ich will nicht, dass wir überstürzt in etwas reinfallen... Nicht, nachdem wir bewiesen haben, wie sehr wir einander schaden können. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich... denke nur... wir sollten das langsamer angehen... Das... du... wir uns sicher sind." Mingjue wusste selbst gerade nicht, ob das eine gute Idee war, überhaupt diesen Vorschlag zu machen. Aber er wusste nicht, was sonst zu tun war. Vor allem, da ein Teil von ihm immer noch dachte, dass Yao das bald wieder vergessen würden oder bemerken würde, dass er vielleicht doch keine Gefühle für Mingjue hatte, sobald sich die Situation stabilisiert hatte. Trotzdem beugte er sich nach vorne und hauchte Yao einen Kuss auf die Stirn.