The beautiful and the damned

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    Bonus Chapter: Battle Royal

    Edgy Demon Lord
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    Bonus Chapter: Battle Royal - Seite 5 Empty Re: Bonus Chapter: Battle Royal

    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 11, 2021 7:26 pm

    Besorgt beobachtete Lan Huan Meng Yao. Ihm schien es wirklich ziemlich schlecht zu gehen. Wer wusste schon, was er schon alles durchmachen musste. Beruhigend versuchte Lan Huan auf ihn einzureden: “Ich weiß, aber jetzt wird es besser. Versprochen. Es tut mir so leid, dass du das alles allein durchstehen musstest.” Meng Yao schaffte es mit seinen wimmernden Worten und tränennassen Augen, erneut schmerzhaft an Lan Huans Herz zu ziehen. Mit einmal im Traum wäre ihm in den Sinn gekommen, dass irgendetwas davon gespielt sein könnte. “Du brauchst dir keine Sogen zu machn. Du bist hier in Sicherheit. Hier wird dir keiner etwas antun. Und natürlich darfst du bei uns bleiben. Ich werde dich nicht wieder wegschicken. Auf keinen Fall.” Vorsichtig hob er die Hand und wischte mit seinem Ärmel sanft sie Tränen von Meng Yaos Wangen. “Es wird alles wieder gut, A-Yao.” Auch, wenn er sich nicht sicher sein konnte, dass es wirklich so war. Sie wussten schließlich nicht, was noch auf sie zukommen würde. Er hoffte nur, es würde von jetzt an besser werden. Sie mussten es hier lebend rausschaffen. Es war ganz gut, dass Jin Zixuan dann wieder an ihrer Seite war. So fühlte sich Lan Huan nicht ganz so schlecht und schuldig, sich kurz Jiang Cheng zuzuwenden. Dann war Meng Yao zumindest nicht alleine. Auch wenn sich Lan Huan darüber bewusst war, wie angespannt die Lage zwischen den beiden war. Zwar kannte er nicht das gesamte Ausmaß der Problematik, aber es war schwer zu übersehen, wie kompliziert das Verhältnis der Beiden war. Jetzt schienen sie jedoch sehr froh zu sein einander zu sehen. Irgendwie freute dies Lan Huan auch ein wenig darüber. Vielleicht würde es wirklich besser werden. Trotzdem fiel es ihm schwer Meng Yao dort sitzen zu lassen, als dieser sich an seiner Hand fest klammerte und ihn fast anflehte wieder zurückzukommen. Aufmunternd lächelte er ihn leicht an. “Es wird wirklich nicht lange dauern. Und ich bin auch nicht weit weg, falls etwas sein sollte. Ruh dich erst einmal aus.” Vorsichtig löste er seine Hand aus Meng Yaos Griff, bevor er sich Jiang Cheng zuwand.
    Diesem schien es immer noch sehr schlecht zu gehen. Lan Huan wünschte sich, er könnte mehr für ihn tun. Womöglich waren seine Worte gerade wirklich nicht das, was dieser hören wollte. Leicht nickte er, als Jiang Cheng zu einer Antwort ansetzte. Schon wieder fühlte er sich, als würde er in zwei verschiedene Richtungen gezogen werden, ohne dass er einen Einfluss darauf hatte, wo er am Ende langen würde. Er wusste, dass Jiang Cheng es nicht so meinte, aber er hatte das Gefühl einen großen Fehler beging. Unsicherheit machte sich in seiner Magengegend breit. Lan Huan senkt seinen Blick. “Ich...okay...ich werde vorsichtiger sein...nur...es ist nicht einfach für mich, aber ich werde aufpassen.” Als Jiang Cheng dann Mingjue erwähnte und alles was ihm passiert war, traten Lan Huan schon wieder Tränen in die Augen. Er kniff sie zu und versuchte sich nichts weiter anmerken zu lassen. Ohne es zu merken schüttelte er den Kopf. Der Kloß in seinem hinderte ihn daran, für einen Moment Luft zu kriegen. “Ich denke nicht, dass Meng Yao mir etwas tun wird”, flüsterte er schließlich. Allerdings hatte er auch nicht gedacht, dass er Mingjue jemals etwas antun würde. Er wollte eigentlich auch nicht, dass sich Jiang Cheng noch mehr Sorgen um ihn machen musste. Es gab allerdings auch nichts weiter, was er sagen konnte, um ihn zu beruhigen.
    Erst als er Jiang Chengs Hand an seiner Wange spürte, sah Lan Huan ihn wieder an. “Okay”, murmelte er, auch wenn er sich noch nicht dau bereit fühlte, den Tempel wieder zu verlassen. Aber Jiang Cheng hatte natürlich recht. Sie könnten sich nicht ewig hier verschanzen. Er hob seine Hand und legte sie über Jiang Chengs. “Du weißt, dass du mich immer fragen kannst, wenn du Hilfe mit irgendwas brauchst, ja?” Leicht drehte er den Kopf und presste seine Lippen hauchzart gegen die Innenseite von Jiang Cheng Handgelenk. “Ich werde aufpassen, A-Cheng”, versprach er noch einmal. Er wollte ihn schließlich nicht noch mehr belasten und das war das Mindeste, was er tun konnte. Bevor sie weiter reden konnten, hallte Song Lans Stimme unangenehm durch den Raum. Lan Huan zuckte leicht zusammen. Jeder andere versuchte relativ leise zu sprechen und sich bedeckt zu halten. So laut zu reden schien unangebracht. Lan Huans Griff um Jiang Chengs Hände verstärkte sich, als er sich zu der kleinen Gruppe umdrehte. Er war sich nicht ganz sicher, ob er es tat, um sich selbst etwas mehr in Sicherheit zu wiegen oder um Jiang Cheng zu beruhigen, denn Song Lan spielte eindeutig schon wieder auf Nie Huaisangs Tod an. Das war alles andere als gut Was bezweckte er damit? Hatte es ihm nicht gereicht, dass Jiang Cheng ihn einmal verprügelt hatte? Xiao Xingchens Reaktion überraschte ihn noch mehr. Hoffentlich würde das ausreichen, damit Song Lan einsah, dass er sich am Besten zurücknehmen sollte.

    Jin Zixuan hielt ihn seine Bewegung inne, als Meng Yao meinte, dass er froh war, ihn gefunden zu haben. Mit großen Augen sah er zu ihm auf. Das hatte er überhaupt nicht erwartet. Er war sich durchaus bewusst, dass er nicht gerade gut bei seinem Halbbruder dastand. Für eine Sekunde dachte er, er hätte sich verhört oder das Meng Yao mit Lan Huan gesprochen hatte. Aber nein, es schien wirklich an ihn gerichtet zu sein. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Jin Zixuans Geischt. “Ich bin auch froh, dass du jetzt hier bist.” Dann wandte er sich wieder der Wunde zu. Vielleicht konnten er und Meng Yao doch noch ihr Verhältnis verbessern, wenn sie hier wieder rauskamen. Das wäre schöne Vorstellung.
    Jin Zixuan sah ebenfalls für eine Sekunde Lan Huan und Jiang Cheng hinterher. Kurz zog sich sein Magen zusammen, abere es war nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Er hatte sowieso nie realistische Chancen bei Jiang Cheng gehabt und solange dieser glücklich war, war er froh darüber. Dann bemerkte er Meng Yaos Tränen. Darauf fühlte er sich überhaupt nicht vorbereitet. Er wusste nicht, wie er Meng Yao wieder beruhigen konnte. Was war jetzt zu tun? Jin Zixuan war kurz davor Lan Huan wieder zurückzurufen. Der war besser in so etwas. Dazu kam noch, dass er sich nicht sicher war, ob Jin Zixuans Versuche ihn zu beruhigen überhaupt willkommen waren. Es war eine Sache, wenn Lan Huan Meng Yao in den Arm nahm oder die Tränen wegwischte; eine ganz andeere, wenn Jin Zixuan dasselbe versuchte. Unsicherheit machte sich in Jin Zixuan breit. Vor allem, weil er nicht zuordnen konnte, was den neuen Schwall von tränen ausgelöst hatte. War es die Situation an sich? Das Lan Huan gegangen war? Die Tatsache, dass Jin Zixuan gerade die Wunde verband, was sicher auch wehtat? “Es wird alles wieder gut”, versuchte er es erst einmal selber. “Lan Huan hat recht. Du musst dir erst einmal keine Sorgen mehr machen. Das schlimmst ist jetzt vorbei. Und deine Wunde ist jetzt auch verbunden. Versuch sie vorerst nicht zu belasten, okay?” Jin Zixuan lehnte sich ein wenig zurück. “Bist du sonst noch irgendwo verletzt? Tut dir etwas weh?” Nervös verschränkte er die Hände miteinander und versteckte sie in seinem Schoß. Es war eine Weile her, seit er ein normales Gespräch mit Meng Yao geführt hatte. Er wollte ihn auch nicht mit den ganzen Fragen überrumpeln. “Du sagst mir, wenn du irgendwas brauchst, oder?”
    Bevor er sein Gehirn weiter nach etwas zu sagen oder zu tun durchforsten konnte, wurde er von Song Lan aus dem Konzept gebracht. Er drehte sich zu ihm um und schob sich ein wenig vor Meng Yao. Konnte Song Lan es nicht sein lassen? Es fühlte sich falsch an, dass es so auf Xiao Xingchen versessen war. Was ihm jedoch mehr Sorgen bereitete, war Xue Yang, der sich aufgesetzt hatte. Dessen Wunden konnten sich schnell wieder öffnen und sie hatten nicht die Möglichkeiten sie weiterhin ordentlich zu versorgen und wer wusste, wie lange Xue Yang Körper eine ständige Belastung noch mitmachen würde. Ein Teil von ihm war stolz auf Xiao Xingchen und darüber wie er Song Lan in die Schranken wies. Ein anderer Teil hatte Angst vor der Reaktion, die darauf folgen würde. Aber Song Lan würde vor all den Leuten nichts tun, oder? Er wollte zu ihnen rüber gehen um zu helfen, aber er wollte Meng Yao auch nicht alleine lassen, also blieb er dort hocken. Seine Augen wanderten automatisch zu Nie Huaisangs Leiche, als dieser erwähnt wurde. Stumm liefen einige Tränen über sein Wange. Er glaube nicht, dass er den Namen jemals wieder hören könnte, ohne dass es schmerzte.

    Auf einer logischen Ebene wusste Xue Yang, dass Xiao Xingchen recht hatte und es nicht sonderlich schlau war, sich aufzurichten. Seine Instinkte schreien jedoch das Gegenteil. Wenn mal jahrelang damit lebte, dass eine Situation jederzeit gefährlich werden könnte, reagierte man auf jede vermeintlich Gefahr, bevor man Zeit hatte, alles logisch zu durchdenken. Das Song Lan näher kam, machte es nicht besser. Das er dann Xiao Xingchen immer wieder unterbrach, machte es auch nicht besser. Xue Yang zog diesen noch näher zu sich heran. Dann fuhr Xiao Xingchen Song Lan an. Fuck! Das war ziemlich heiß. Xue Yang könnte sich das viel länger ansehen. Er konnte nicht umhin zu grinsen und einen Kuss gegen Xiao Xingchens Hals zu pressen. Hätte er ein wenig mehr Energie, hätte er es sicher nicht dabei gelassen. Erst dann realisierte Xue Yang, was Xiao Xingchen überhaupt sagte. Anscheinend war er doch noch nicht ganz wieder da. Huaisang? Ah. Xue Yang war sich nicht wirklich sicher, wie er sich fühlen sollte. Natürlich war ihm schon vorher klar gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen war, bis Huaisang sterben würde. Es war ein halbes Wunder, dass er schon so lange durchgehalten hatte mit einer Kugel im Rücken. Trotzdem brodelte Wut in ihm auf, die er nicht ganz zuordnen konnte. Er hatte so viel in den Versuch gesteckt Huaisang am Leben zu erhalten und all das für nichts. Es war, als hätte er seine ganze Zeit und Energie verschwendet - all seine Wunden waren für nichts und wieder nichts. Xue Yang hatte das Bedürfnis zurückzugehen und die Militärbasis herunter zu brennen und jedem einzelnen Soldaten die Kehle rausreißen. Stattdessen ließ er seine Stirn auf Xiao Xingchens Schulter fallen und seufzte leise. “Fick mich kreuzweise”, murmelte er. Dann richtete er sich jedoch wieder etwas auf. Er hatte es schon gehasst vor Xiao Xingchen Schwäche zu zeigen, da würde er auf keinen Fall vor so einem großen Publikum das weiterhin tun, schon gar nicht, wenn Song Lan anwesend war.
    Dieser schien für einen Moment von Xiao Xingchens Worten vor den Kopf gestoßen worden zu sein, doch hatte sich relativ schnell wieder gefangen. “Xiao Xingchen, darf ich mich jetzt noch nicht einmal mehr wehren?”, fragte Song Lan, “Er hat mich zuerst angefahren. Und die andere Sache. Ich will nur wissen was mit Huaisang passiert ist. Ich dachte, wenn ich es so formuliere, sagt er uns vielleicht die Wahrheit.” Eine eindeutige Lüge. Xue Yang lachte hohl auf. “Ja, nach den Anschuldigungen hab ich richtig viel Lust darauf alles zu erzählen. Weil du Huaisang neuer bester Freund bist und dich so um ihn sorgst.” Als würde er Song Lan auch nur irgendwas erzählen. Hätte Xingchen oder vielleicht Jiang Cheng gefragt, hätte Xue Yang die Ereignisse nacherzählt aber so. Keine Chance. Sollte Song Lan doch im Dreck verrotten. Xue Yang warf ihm noch einen vernichtenden Blick zu. Dabei blieben seine Augen an dem Halsband hängen. Sofort legte sich ein Schalter in seinem Gehirn um. Leise begann er zu fluchen. Sein Blick wanderte zu Meng Yao. Ebenfalls noch ein Halsband. Das könnte seinen ganzen Plan zerstören. “Wir müssen hier weg”, sagte er so laut es seine angeschlagenen Stimmbänder gerade zuließen, “Sofort.” Nachdem sie das System kurzzeitig lahmgelegt hatten, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Soldaten noch nach ihnen suchen würden und diese Halsbänder gaben ihnen gerade alle Informationen, die sie brauchten. Gegen mehrere Soldaten würde sie nicht ankommen, vor allem nicht, solange sie noch in dem Tempel gefangen waren. “Wir brauchen Alufolie. Die beiden Halsbänder müssen abgeschirmt werden.” Xue Yang machte sich daran aufzustehen. Allerdings war das dann wohl doch etwas zu schnell. Helle Punkte trübten ihm die Sicht und er schwankt zur Seite. Er stolperte gegen etwas, von dem er zuerst dachte es wäre die Säule. Dann wurde er jedoch herumgerissen und knallte schmerzhaft mit dem Rücken gegen diese. Als sich seine Sicht wieder klärte, stand Song Lan vor ihm und drückte ihm einen Dolche gegen den Hals. “Fass mich nicht an”, fauchte Song Lan, “Was hattest du vor?” Ah, dann war er wohl gegen diesen gesteuert. Ihm war nicht aufgefallen, das Song Lan schon so nah gewesen war. Alles was Xue Yang tat, war den Kopf leicht schief legen und zu grinsen. “Niedlich, dass du denkst, ich würde auch nur einen Gedanken an dich verschwenden.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 11, 2021 9:31 pm

    Es würde besser werden? Dieser Versprechung wollte Meng Yao sehr gerne glauben, doch wenn er sich Lan Huan gerade so mit Jiang Cheng ansah, konnte er das nicht. Die Bewusstheit darüber, dass ihm das gerade mehr zusetzte, als dieses Spiel um Leben und Tod, beunruhigte Meng Yao nicht im Geringsten. Lan Huan war seine Priorität, seit sie sich damals kennen gelernt hatten und er sich unsterblich in ihn verliebt hatte. Seitdem hatte Yao schon mehr als einmal darüber fantasiert, wie er Mingjue loswerden konnte. Anfangs hatte er nur gewollt, dass dessen Freundschaft zu Huan zerbrach, irgendwann hatte er den Gedanken gefasst, dass er diese Person einfach ausradieren wollte. Nie Mingjue... wie oft hatte sich Meng Yao vorgestellt, ihn auf einer Brücke mit seinem Auto einfach samt seinem Motorrad über die Leitblanke zu drängen... ein solcher Sturz hätte ihn das Leben gekostet und Meng Yao hätte es wie ein Unfall aussehen lassen können. Und nun spann er in seinem Kopf schon alle möglichen Szenarien, wie er Jiang Cheng loswerden konnte. Vielleicht konnte ihm Xue Yang dabei unbewusst behilflich sein? Er wollte sich ungern selbst die Hände schmutzig machen, zumal Lan Huan ihm das nie verzeihen wurde.
    Meng Yao weinte leise, während Jin Zixuan auf ihn einsprach. Er hatte die Hälfte von dessen Worten garnicht gehört, auch wenn er ihn angesehen hatte. Tatsächlich verachtete er seinen Bruder. Er hatte ihn schon immer für schwach gehalten und hatte nie verstanden, wieso dieser alles bekam, was er nicht hatte. Doch davon lies er sich nichts anmerken. Vielleicht würde es auch eine Gelegenheit geben, diesen loszuwerden. Die Art und Weiße, wie er hier schon auf ihn einredete und nervös mit seinen Händen spielte... und was sollte dieser klägliche Versuch ihn zu trösten? Meng Yao fühlte sich von seiner Familie so gehasst, dass er ihm diese Masche auch nicht abkaufte. Ihm war aber auch nochmal eingefallen, dass sein Bruder ein Auge auf Jiang Cheng geworfen hatte. Die Art und Weiße, wie er zu den Beiden rübersah... Interessant. Auch Song Lan hatte er kurz von der Seite gemustert. Dieser hatte eine Obsession auf Xiao Xingchen... alles Details, die vielleicht noch wichtig sein konnten. Was für ein schwacher und durchschaubarer Haufen. Doch für den Moment fokussierte er sich erstmal wieder auf Zixuan. Er musste schließlich sein Schauspiel hier am Laufen halten. Vorsichtig griff er nach dessen Hand in seinem Schoß und drückte sie zart, sah Zixuan dabei mit großen Augen an und auch wenn er gequält aussah, lächelte er dankbar. „Danke, Bruder. Ich... ich bin nur einfach noch etwas aufgewühlt. Aber du hast mir schon sehr geholfen. Geht es... geht es dir gut?“ Fragte er dann leise und in seinen Augen konnte man Sorge erkennen. Doch auf einmal schwang die Stimmung um, als Song Lan so laut zu reden begann und ein Streit ausbrach. Sofort war Meng Yao mit seiner Aufmerksamkeit wieder bei der Situation und seine Augen folgten Zixuan, als dieser zu Huaisang sah. Meng Yaos Brauen wanderten überrascht, aber auch geschockt (das wollte er alle glauben lassen) in die Höhe. Er erkannte jetzt erst, dass Nie Huaisang tot hinter ihnen lag. Fast tat es ihm schon etwas leid, für den kleinen Nichtsnutz. Er hatte sich früher mal ganz gut mit ihm verstanden, als er noch öfter bei den Nies Zuhause gewesen war, doch schnell hatte er gespürt, dass Huaisang ihn manchmal etwas zu lange angesehen hatte. Als hätte er hinter seine Maske geblickt. Das hatte Meng Yao nicht gefallen... und nun war er tot. Es kostete ihn viel Kraft, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Stattdessen rappelte er sich auf und taumelte zu dessen Leiche hinüber. Oh, er hatte einen grandiosen Plan. „Oh nein...“ Begann er zu wimmern. „A-Sang....? Nicht auch A-Sang... bitte nicht....“ Er lies sich unbeholfen neben dessen Leiche auf die Knie sinken und fasste ungläubig nach dessen Wange, strich darüber. Oh... sie war noch nicht richtig kalt. Huaisang war wohl noch nicht lange tot. „Huaisang... nein... oh nein...“ Schluchzte Meng Yao nun herzzereißend und beugte sich über ihn, weinte bitterlich. Er war gespannt, wie lange es dauern würde, bis er Jiang Chengs Aufmerksamkeit hatte. Er wusste sehr genau, dass dieser ihn schon lange durchschaut hatte. Es würde ihm sicher nicht gefallen zu sehen, dass Meng Yao hier so eine Show abzog. Nicht, wenn es dabei um seinen besten Freund ging. Während er angeblich so bitterlich um Huaisang weinte, sah er die Lederjacke, die dieser trug. „Huan... A-Huan!!! Wenn A-Jue das sehen würde!!!“ Schluchzte er und legte seine Hände an die Lederjacke. „Es würde ihm das Herz brechen... Überall,... diese Verletzungen....“ Meng Yaos Stimme bebte und er verschluckte sich fast an seinen Worten. „A-Sang... Da-Ge hätte gewollt, dass wir dich beschützen... Das wird er uns nie verzeihen...“ Meng Yao glaubte sich fast selbst, was er da sagte. Er gab gerade wirklich alles. Und während sein Haar ihm ins Gesicht hing, schielte er kurz zu Jiang Cheng... Oh, da zog ein Unwetter auf. Trotzdem horchte er auf, als er Xue Yangs Rufe hörte. Was war passiert? Wachsamkeit war angesagt, doch er konnte gerade nicht einfach aus seiner Rolle heraus. Er würde das hier durchziehen...

    Jiang Cheng spürte deutlich Lan Huans Unsicherheit und fast schon tat es ihm leid, was er gesagt hatte. Doch die Wahrheit war hart zu ertragen und Huan sah hoffentlich auch irgendwann ein, dass Meng Yao ein falscher Freund war. Er musste dann aber schlucken, als er die Tränen in Huans Augen sah. Oh... er hatte ihm doch nicht wehtun wollen. „A-Huan... ich weiß.“ Sagte er leise und legte seine andere Hand an dessen Taills, zog ihn näher an sich heran und heftete seinen Blick einen Moment gebannt auf dessen Lippen, als dieser sein Handgelenk küsste. „Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ja. Und wenn ich deine Hilfe brauche, werde ich es sagen.“ Versprach er ihm und lies seinen Daumen zart über Huans Lippen streichen, die eben noch so sanft sein Handgelenk berührt hatten. Einen Moment tankte er Kraft, versuchte sich nur auf Huans Nähe zu konzentrieren. Was dieser ihm gab, war unglaublich. Er lies ihn für eine Sekunde wieder jeden Schmerz und all die Müdigkeit vergessen.
    Doch viel zu schnell wurde er dann wieder in die Realität zurückgeholt und Jiang Chengs Puls schien sich von jetzt auf gleich wieder zu erhöhen. Jedes Mal, wenn jemand hier Huaisangs Namen aussprach, war es wie ein Dolchstoß in die Brust. Es tat so unglaublich weh und Song Lan schaffte es, dass die kleine Flamme, die in Jiang Cheng fast erlöscht war, wieder aufloderte. Er spürte auch, wie Lan Huans Griff um sein Handgelenk sich verfestigte, als ob dieser spüren konnte, dass Jiang Cheng wieder unruhig wurde. Doch dann passierte etwas, was Jiang Cheng endgültig wieder aus der Fassung brachte... im Augenwinkel sah er, wie Meng Yao sich erhob und zu Huaisang rüberschwankte. Er realisierte erst nicht, was dieser da tat. Doch als er ihn dann so bitterlich weinen hörte, drehte sich Jiang Cheng der Magen um. Oh, er wusste genau, was Meng Yao von Huaisang gehalten hatte... Und von Mingjue! Jiang Chengs Herzschlag beschleunigte sich und in seinem Inneren begann es wieder aufzukochen. Je öfter Meng Yao Huaisangs Namen aussprach, desto mehr brachte es ihn aus der Fassung. Doch schließlich war es etwas anderes, was das Fass zum Überlaufen brachte. Als Meng Yao Mingjue Da-Ge nannte, hielt Jiang Cheng es nicht mehr aus. „Du falsche Schlange!“ Donnerte er und setzte sich so schnell in Bewegung, dass er Lan Huans Griff mit Leichtigkeit entglitt. „Nimm deine dreckigen Pfoten von ihm weg!“ Brüllte Jiang Cheng Meng Yao an und riss ihn auf die Beine, schubste ihn kräftig von Huaisang weg. Meng Yao keuchte auf, konnte sich durch den heftigen Stoß aber nicht auf den Beinen halten und stolperte rückwärts nach hinten, knallte auf den harten Steinboden. Ihm entfuhr ein schmerzerfüllter Aufschrei. „Jiang Cheng... bitte...“ Flehte er und kroch von ihm weg, als dieser ihm nachsetzte. Wieder riss er ihn am Kragen auf die Beine und donnerte ihn mit dem Rücken gegen eine Steinsäule. Sein Gesicht war dicht vor dem von Meng Yao, als er ihm tief in die Augen sah. „Nenn Nie Mingjue nie wieder so! Und ich will nie wieder hören, dass Huaisangs Name über deine giftige Zunge kommt!!! Hast du mich verstanden?!“ Grollte er Meng Yao an und drückte seinen Hals dabei etwas zu. Meng Yao sah ihn mit weit aufgerissenen und geschockten Augen an, doch für eine Sekunde zuckte ein Grinsen über seine Lippen, denn er wusste, dass Huan ihn aus diesem Winkel nicht sehen konnte. „Da-Ge~. Hilf mir!“ Er verstellte leicht die Stimme, flüsterte aber, sodass nur Jiang Cheng es hören konnte und in Meng Yaos Augen lag Spott. Denn es war genau die Art und Weiße, wie Huaisang immer nach seinem großen Bruder geweint hatte. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, bevor sich Meng Yaos Ausdruck wieder änderte. Fast hätte man meinen können, er hätte es sich eingebildet. Jiang Chengs Augen weiteten sich und seine Hand ballte sich zur Faust. „DU RATTE!“ Bevor er nachdenken konnte, schlug er Meng Yao schon ins Gesicht. Dabei nahm er ebenfalls nicht wahr, dass Xue Yang aufgesprungen war und drängte, dass sie den Tempel verlassen sollten. Die drohende Gefahr war Jiang Cheng nicht bewusst... Er sah gerade rot... Meng Yao schrie auf und versuchte sich loszureißen. „A-Huan!!“ Rief er verzweifelt und mit erstickter Stimme. Von dem Schlag hatte er eine Platzwunde über dem linken Auge und das Blut lief ihm nun übers Gesicht.

    Xingchen presste sich etwas mehr an Xue Yang, als dieser seine Lippen an seinen Hals legte. Er war gerade so in Wallung, dass sich diese kurze Berührung sehr intensiv anfühlte. Sofort machte sich Hitze in seinem Körper breit und er wusste diese Gefühle nicht zuzuordnen. Er war bereit, Xue Yang vor Song Lan zu schützen, wenn dieser jetzt noch näher kommen würde... Für einen kurzen Moment hatte Xingchen sogar die Hoffnung, dass Song Lan nun Ruhe geben würde – doch seine Aufmerksamkeit richtete sich kurzzeitig wieder auf Xue Yang, der sich hinter ihm irgendwie anspannte. Oh... er hatte nicht gewusst, dass Huaisang gestorben war. Xingchen spürte, dass es ihn aufwühlte und das berührte sein Herz. Er wusste, dass es Xue Yang schwer fiel, sich Menschen zu öffnen und sie in sein Leben zu lassen. Doch mit Huaisang zusammen hatte er es geschafft, sie zu retten. Und Xue Yang hatte Jiang Cheng doch ein Versprechen gegeben. Xingchen war sich sicher, dass Xue Yang es doch berührte, dass Huaisang tot war. Auch wenn er immer so kühl tat... die Beiden hatten ein verbindendes Erlebnis zusammen gehabt. Xingchen hätte zu gerne gefragt, was passiert war. Doch nicht unter diesen Umständen... Er schnaubte, als Song Lan weitersprach und den kläglichen Versuch startete, sich zu erklären. Das war so lächerlich... Xingchen wollte darauf schon etwas entgegnen, denn er spürte, wie Xue Yang seine Stirn gegen ihn gelehnt hatte und seine vulgären Worte ließen darauf schließen, dass er sich diesen Bullshit auch nicht weiter anhören konnte. Doch bevor Xingchen nochmal reden konnte, sprach Xue Yang selbst und plötzlich passierten so viele Dinge auf einmal... Xingchen hatte Meng Yao im Hintergrund weinen gehört, doch sein Fokus hatte für den Moment erstmal auf der Situation mit Song Lan gelegen. Doch dann hörte er Jiang Cheng aufbrausen und im nächsten Moment schien die Situation schon wieder zu eskalieren. Xingchen fuhr zusammen, doch er hatte keine Gelegenheit nachzufragen, was hier passierte, denn da spürte er auch Xue Yangs plötzliche Erregung hinter sich. Xingchens Herz begann schnell zu schlagen. Vor Angst, denn er hatte keine Ahnung, was auf einmal passiert war. Doch als Xue Yang sich dann aufrappelte, drehte Xingchen sich um, er versuchte überstürzt aufzustehen und tastete nach Xue Yang, doch dieser war schon losgestolpert. „Xue Yang!“ Entfuhr es Xingchen in Panik. Dieser durfte nicht so schnell aufstehen! Seine Wunden! Im nächsten Moment nahm er eine andere Bewegung neben sich wahr. Er konnte Song Lan riechen und dann hörte er einen dumpfen Aufprall. „Nein!“ Entfuhr es ihm erschrocken. „Song Lan! SONG LAN!“ Hektisch tastete er sich voran und stolperte einmal über einen Absatz, den er nicht erwartet hatte. Xingchen konnte sich aber abfangen und packte Song Lan an seiner Jacke am Rücken. Sofort zog er an ihm. „Lass ihn los!“ Fuhr er ihn an, zog sich näher an Song Lan heran und packte seinen Arm. Er wusste ja nicht, dass dieser einen Dolch in der Hand hatte. Mit all seiner Kraft riss er an Song Lans Arm, legte dabei seinen anderen Arm um dessen Hals und riss ihn von Xue Yang weg. „Er ist verletzt, du Mistkerl! Du bringst ihn um!“ Xingchen hatte schreckliche Angst um Xue Yang, doch innerlich wütete nun auch eine unglaubliche Wut in ihm...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 12, 2021 2:31 am

    Jin Zixuan war sich nicht sicher, ob irgendetwas, von dem was er tat Meng Yao überhaupt etwas brachte. Er war sich der Tatsache sehr bewusst, dass er sicher nicht die Person war, die Meng Yao gerade bei sich haben wollte. Aber hey, wann war es das schon jemals? Also konnte er nur sein bestes versuchen. Doch sein Bruder überraschte ihn erneut, als dieser nach seiner Hand griff. Vorsichtig erwiderte er den leichten Druck und das Lächeln. “Das...ist gut zu hören. Dann ruh dich erst einmal aus.” Die Frage kam genauso unerwartet. Jin Zixuan war sich nicht sicher, wie er die Frage beantworten sollte. “Ich bin nicht verletzt”, meinte er schließlich, “Das Blut ist nicht von mir.” Es war eine Mixtur aus Huaisangs, Xue Yang und nun Meng Yaos. Als ihm das bewusst wurde, wurde ihm leicht schlecht. Er musste die Augen zusammenkneifen, um sich wieder zu beruhigen. Gut ging es ihm definitiv nicht, aber er wollte sich nicht beschweren; vor allem nicht, wenn es allen anderen noch schlechter ging. Also schluckte er das einfach runter.
    Für einen Moment war er dann so abgelenkt von allem anderen, dass er nicht mitbekam, wie Meng Yao aufstand. “Warte, nicht”, rief er ihm hinterher. Jin Zixuan hatte Angst, dass er die Wunde weiter belasten könnte und sie wieder anfing zu bluten. Wieso konnten die Verwundeten denn nicht für ein paar Minuten unbewegt bleiben? Er hatte nicht Unmengen an Verbänden um sie ständig wieder zu verarzten. Auch Jin Zixuan stand auf, um Meng Yao zu folgen und sicher zu stellen, dass ihm nichts weiter passiert. Als dieser jedoch anfing über Nie Huaisangs Leiche zu weinen, blieb er wie erstarrt stehen. “A-Yao”, flüsterte er. Er selbst begann ebenfalls leicht zu zittern. Es gab nichts, was er sagen könnten, damit es besser werden würde. Eher befürchtet er, es noch schlimmer zu machen, wenn er den Moment unterbrechen würde. Vielleicht; ganz vielleicht würde es helfen, wenn er einfach nur für ihn da war? Jin Zixuan setzte sich wieder in Bewegung und ging vorsichtig auf seinen Bruder zu, um ihn nicht zu erschrecken. Eigentlich hatte er ihm die Hand auf die Schulter legen wollen. Doch dann hörte er Jiang Chengs Schrei und sprang fast automatisch zurück. Alles passierte so schnell, dass er noch nicht einmal reagieren konnte. Mit weit aufgerissenen Augen, versuchte er die Szene vor sich zu verstehen. Da er nicht wusste, was zwischen Meng Yao und Nie Mingjue und damit auch  Huaisang und Jiang Cheng passiert war, konnte er auch nicht verstehen, was sich vor ihm abspielte. Aber darüber konnte er sich im Augenblick auch keine Gedanken machen. Er musste helfen. Meng Yao lief schon das Blut übers Gesicht. “Jiang Cheng!”, schrie er geschockt, “Hör auf!” Er lief zu ihnen hinüber und griff nach Jiang Chengs Handgelenk, auch wenn er sich sehr darüber im klaren war, wie einfach es für diesen wäre, ihn abzuschütteln. Im Gegensatz zu Lan Huan fehlte ihm definitiv die Kraft jemanden wie Jiang Cheng zurückzuhalten. Wo war dieser überhaupt? Jin Zixuan würde das hier nicht alleine schaffen. Und dieses Mal konnte er auch nicht logisch argumentieren, wie bei Xue Yang. Schließlich wusste er nicht was diese Wut überhaupt ausgelöst hatte. “Jiang Cheng, du tust ihm weh! Lass es. Bitte, Meng Yao hat nichts getan”, versuchte er ihn trotzdem zu beruhigen. “Was ist los? Rede mit uns. Und lass A-Yao gehen, bitte.”

    Für Lan Huan war das alles zu viel. Es schien plötzlich alles auf einmal zu geschehen. Der Konflikt zwischen Song Lan und Xue Yang und Xiao Xingchen schien sich zuzuspitzen und Lan Huan fragte sich,ob er sich einmischen sollte, bevor es eskalierte. Dieser Gedanke wurde jedoch aus seinem Gedächtnis gewischt, als er Meng Yao hinter sich Nie Huaisangs Namen sagen hörte. Das hatte er definitiv nicht erwartet. Sein Griff um Jiang Chengs Hand verstärkte sich für einen kurzen Augenblick. Langsam drehte er sich zu dem Gesehen um, fast als hätte er Angst davor, was er gleich sehen würde. Womöglich war diese Angst auch angebracht, denn was er sah, war wie ein erneuter Schlag in die Magengegend. Dann begann Meng Yao über Mingjue zu reden. Es war, als würde ihm sämtliche Kraft entzogen werden. Die Worte rissen an seinem Herz; brachen Stück für Stück schmerzhaft etwas davon ab. Er konnte fast fühlen, wie Hände in seinen Brustkorb hinein reichten. Das wäre doch eine faire Bezahlung dafür, dass sie Huaisang hatten sterben lassen. Denn Meng Yao hatte recht. Sie hätten an Mingjues Stelle auf ihn aufpassen sollen - Lan Huan hatte es tun sollen. Er hatte versagt. Vor seinem inneren Auge sah er noch einmal Nie Mingjues letzte Moment vor sich. Wie er noch einmal den Kopf gehoben hatte, um sie anzusehen, fast als hätte er Huaisang und ihn stumm darum gebeten, aufeinander aufzupassen. Der Raum um ihn herum begann sich zu drehen. Tränen liefen ihm ungehemmt über die Wangen. Er konnte nicht hören, was Jiang Cheng schrie oder das er überhaupt schrie. Allers war Lan Huan wusste war, dass plötzlich die Wärme neben ihm fehlte. Es fühlte sich an, als wäre nichts mehr von ihm übrig als eine leere Hülle. Das Zittern wollte gar nicht mehr aufhören. Auch als er die Arme um sich selbst zog, wurde es nicht besser. Auf einmal wirkte er viel kleiner. Lan Huan hatte versagt. Er hatte seinen besten Freund und dessen kleinen Bruder im Stich gelassen. Das schon zum Zweiten mal innerhalb kürzester Zeit. Womöglich war er der schlimmste Freund, den man haben konnte.
    Am liebsten hätte er sich dort wo er stand einfach auf die Knie fallen lassen, bis alles vorbei war. Auch wenn er nicht wusste, wann das sein sollte. Doch ein Teil von ihm registrierte immer noch das Chaos um ihn herum. Personen, die schreien. Irgendwer sagte seinen Namen. Lan Huan versuchte die Tränen weg zu blinzeln, doch das war vergebens. Verschwommen konnte er Personen erkennen. Er brauchte einen Moment, bis er die Situation erkannt hatte. Bitte nicht. Bitte, bitte nicht. Er konnte nicht noch jemandem verletzt sehen, der ihm am Herzen lag. Doch genaus wusste er, dass er es nicht schaffen würde Jiang Cheng erneut zurückzuhalten. Aber was blieb ihm anderes übrig, als es zu versuchen. Er konnte niemanden von den Drei jetzt allein lassen - noch einen Freund im Stich lassen. Langsam lief er auf sie zu. Jeder Schritt fiel ihm unglaublich schwer. Als er bei ihnen  angekommen war, griff er nach dem Ersten, was er erreichen konnte. Kraftlos hielt er Jiang Chengs anderen Arm fest. Jin Zixuans besrgten Blick bemerkte er dabei nicht. “Bitte”, bekam Lan Huan schließlich wimmernd hervor, “A-Cheng, A-Yao, hört auf. Bitte. Ich...kann nicht noch jemanden verlieren...bitte.” Er wusste wie unglaublich selbstsüchtig diese Bitte war. Auch hatte er das Gefühl, dass er überhaupt an der Situation schuld war. Schließlich waren nur seinetwegen Jiang Cheng und Meng Yao überhaupt beide hier gewesen. Dabei wusste er doch, dass sie sich nicht verstanden und das unter extremen Bedingungen noch verschlimmert werden könnte. Womöglich wären beide ohne ihn besser dran gewesen. Aber er hatte wirklich gedacht, dass es funktionieren könnte. “Bitte, tut euch nichts”, flehte er trotzdem.

    Was genau sich Song Lan davon erhoffte, Xue Yang zu bedrohen, verstand dieser nicht. Große Sorgen machte er sich allerdings nicht wirklich. Hätte Song Lan ihn wirklich töten wollen, dann hatte er seine Chance verpasst. Er hatte zu lange gewartet und damit Xue Yang zu viel Kontrolle gegeben. Es waren zu viele Variablen im Raum, als dass sich Song Lan erlauben könnte zu warten. Und Xue Yangs Vermutungen bestehtigten sich in Form eines panischen Xiao Xingchens. “Bleib zurück, Xiao Xingchen!”, verlangte Song Lan, doch natürlich brachte es nichts. Das Song Lan Xiao Xingchen dauerhaft unterschätzte, zahlte sich jetzt aus. Der Griff um Xue Yang lockerte sich leicht, als sich Xiao Xingchen an Song Lan hing. Und das war alles, was dieser brauchte. Er ließ sich nach unten fallen. Der Dolch kratzte über den Stein der Säule, wo sein Hals noch wenige Sekunden vorher war. Xue Yangs Grinsen wurde breiter. “Lass los. Du verstehst das nicht”, fauchte Song Lan und versuchte Xiao Xingchen abzuschütteln. In diesem Moment sprang Xue Yang wieder auf, so dass er direkt vor Song Lan stand. Er presste sich mit dem ganzen Körper gegen den Arm, der den Dolch hielt, wodurch es weitaus schwieriger für Song Lan war, sich zu bewegen. Xue Yang bekam die Hand mit dem Dolch mit seiner zu fassen, doch so schnell würde Song Lan diesen nicht hergeben. Schnell beugte sich Xue Yang nach vorne und biss in Song Lans Handgelenk. Seine Zähne durchbrachen die Haut und er hatte den metallenen Geschmack von Blut auf der Zunge. Song Lan keuchte schmerzhaft auf. Der Dolch glitt ihm aus der Hand. Xue Yang fing ihn mit seiner freien Hand aus der Luft. Ohne inne zu halten, änderte er das Momentum. Er musste sich noch nicht einmal groß drehen und der Doch fand sein Ziel. Es kostete noch nicht einmal viel Kraft, ihn seitlich in Song Lans Hals zu rammen, direkt über dem Halsband. Dessen Augen weiteten sich für einen Moment. Dann zog Xue Yang den Dolch ebenso schnell wieder heraus. Song Lan begann seitwärts zu fallen. Noch bevor er auf dem Boden aufschlug, war er tot. Das letzte Bild vor seinen Augen, war Xue Yangs blutige Grinsen. Schon irgendwie ironisch.
    Xue Yang stolperte rückwärts, bis er gegen die Säule stieß. Er spuckte Song Lans Blut aus. Ein Teil von war froh, dass Song Lan tot war. Damit hatten sie ein Problem weniger. Allerdings konnte er es nicht so genießen, wie er es gerne hätte. Dafür ging es ihm selbst zu schlecht und war vielleicht auch zu schnell vorbei gewesen. Die kurze Anstrengung hatte ihm seine gerade wiedergewonnene Energie geraubt. Sein Rücken schickte eine Schmerzenswelle nach der anderen an sein Gehirn. Vermutlich hatte die Wunde dort sich noch einmal verschlimmert und es würde ihn nicht wundern, wenn sie wieder zu bluten angefangen hätte. Langsam glitt Xue Yang an der Säule nach unten. Er wusste, dass er sich nicht erlauben konnte, sie weiterhin hier auszuruhen. Sie hatten schon zu viel Zeit verschwendet. Jede Minute, die sie länger hier verweilten, machte sie zum Ziel. Doch jetzt zu laufen, schien ihm gerade unmöglich. Trotzdem würde er es versuchen. Schlagartig fiel ihm noch etwas anderes ein. Seine Augen weiteten sich leicht und er hob den Kopf. “Xingchen?”, fragte er leise. Bis jetzt war ihm noch nicht einmal in den Sinn gekommen, wie dieser darauf reagieren würde, wenn er Song Lan einfach umbrachte (ob nun in Selbstverteidigung oder nicht sei dahingestellt). Er erinnerte sich noch ziemlich gut an die Reaktion auf den ersten Mitschüler den er aus dem Weg geräumt hatte und diesen hatte Xiao Xingchen nie als Freund bezeichnet. Eigentlich wollte Xue Yang die Reaktion jetzt gar nicht wissen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Okt 12, 2021 10:29 pm

    Dass Jiang Cheng so reagieren würde, hatte Meng Yao nicht überrascht. Er hatte ihn vorhin schon aus der Ferne beobachtete, als dieser auf Song Lan losgegangen war. Entsprechend war es Teil seines Plans gewesen, dass diese Furie nun auch auf ihn losging. Es war aber auch zu einfach gewesen... Trotzdem hatte Meng Yao die Wucht des Schlages überrascht und ihm war für einen Moment schwarz vor Augen geworden. Er war mit dem Schädel nach hinten gegen die Säule geknallt und im nächsten Moment drückte Jiang Cheng ihm fester die Kehle ab. Yaos Hand ging hilflos zu Jiang Chengs Hand und er versuchte ihn von sich zu lösen. Yao musste sich dabei nichts vormachen – er war seinem Gegenüber kräftemäßig unterlegen. Woher hatte jemand, der so schmächtig war wie Jiang Cheng nur so viel Kraft? Das war eine rhetorische Frage. Meng Yao wusste natürlich, dass dieser trainierte und das Jiang Cheng ihm so dermaßen Überlegen war, spielte ihm ebenfalls in die Karten. „Huan!!!“ Schrie er verzweifelt und mit erstickter Stimme, denn er bekam wirklich kaum noch Luft. Sowohl Jin Zixuan, als auch Lan Huan waren nun da und zerrten an Jiang Cheng herum. Für einen Moment befürchtete Meng Yao fast schon, dass sein Angreifer ihn tatsächlich töten könnte. Das Halsband drückte sich zusätzlich noch mehr in seine Kehle und schnitt in seine Haut ein. Tränen liefen ihm über die Wangen, während er nach Luft schnappte und noch immer gegen das Fiepen in seinen Ohren kämpfte, das ein Ergebnis des Schlages in sein Gesicht war. Sein linkes Auge hatte er geschlossen, denn das Blut war ihm hineingelaufen. Doch jetzt war es endlich Zeit zu handeln... Bei seinem Sturz eben, hatte Meng Yao eine ziemlich lange und scharfe Glasscherbe aufgehoben. Sie hatte in der Nähe von Huaisang gelegen. Er hatte sie sehr beiläufig aufgehoben, kurz bevor Jiang Cheng ihn auf die Beine gezerrt hatte. „Bitte... hör.... auf....“ Presste er heraus, dann schloss Meng Yao die Hand fest um die Scherbe. Sie schnitt ihm in die Handfläche, doch so wie er sie nun hielt, war sie ein tödliches Werkzeug. Er fokussierte sich ganz auf seine Hand, holte aus und rammte sie mit voller Wucht seitlich in Jiang Chengs Bauch. Die Scherbe bohrte sich sofort einige Zentimeter tief in Jiang Chengs Körper und noch bevor dieser ihn loslassen konnte, zog Meng Yao sie wieder raus und rammte sie erneut fest in Jiang Chengs Bauch hinein, dieses Mal weiter auf der Vorderseite. Endlich ließen ihn die starken Hände los und Meng Yao fiel zu Boden. Ihm wurde schwarz vor Augen. Seine Wunde war wieder aufgerissen und sein Kopf dröhnte. Er lies sich an die Säule sinken und lies die Scherbe fallen, während er nach Luft keuchte. Er hustete stark und spürte, wie seine Kehle brannte. Doch trotz der Schmerzen, schielte er zu Jiang Cheng, um sein Werk zu betrachten. Hatte er ihn tödlich verletzt??? Meng Yao hatte etwas weiter höher zielen wollen, doch das Zielen war ihm schwer gefallen. Hoffentlich hatte das ausgereicht. Wer konnte ihm schon zum Vorwurf machen, dass er sich gewehrt hatte? „A-Huan... Huan...“ Keuchte er nun verzweifelt und war auf allen Vieren. Seine Hände waren blutverschmiert und auch sein Gesicht. Immer wieder hustete er, dann lies er sich einfach auf den Boden sinken, als würde er endgültig zusammenbrechen, zog die Beine an den Körper an und tat so, als würde er unter Schock stehen.

    Jiang Chengs Körper glühte vor Wut. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Meng Yao hatte das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht und nun wagte er es noch, Huaisang zu verspotten. Dieser Kerl war die reinste Giftschlange. Jiang Cheng würde auf keinen Fall zulassen, dass dieser Lan Huan noch mehr vergiftete! Es wäre so einfach... er hätte ihn nun auf der Stelle einfach umbringen können. Nicht mal Jin Zixuan und Lan Huans konnten ihn gerade von Meng Yao abhalten. Er hatte so eine unglaubliche Wut in sich, dass er den Griffen der beiden anderen einfach standhalten konnte. Seine Hand an Meng Yaos Hals bewegte sich keinen Zentimeter weg. Ganz im Gegenteil, er drückte sogar noch fester zu und wollte zu einem weiteren Schlag ausholen, doch Lan Huan schaffte es zumindest, seine Hand festzuhalten. Jiang Chengs Blick bohrte sich in Meng Yao hinein. Wie gern er ihm diese Unschuldsmiene gerade aus seinem Gesicht geprügelt hätte! Die Art und Weiße, wie er nach Lan Huan schrie... als wäre er hier das Opfer! „Halt die Fresse!“ Fuhr er ihn in Rage an. Auf Jin Zixuans Worte fauchte Jiang Cheng nur: „Reden???!!! Jedes seiner Worte ist das reinste Gift!“ Jiang Cheng wollte sich von Lan Huan losreißen, als dessen Worte ihn auf einmal erreichten. Er lies Meng Yao nicht los, doch irgendwie bewegte die Art und Weiße, wie Lan Huan diese Worte aussprach etwas in ihm. Er klang so verloren und hilflos... seine Kraft war am Ende. Huan... Jiang Chengs wutverzerrte Miene veränderte sich. Die Tränen, die eben noch in seinen Augen gestanden hatten lösten sich und liefen ihm über die Wange. Was tat er hier? Hatten ihn diese Spiele nun endgültig so abgestumpft, dass er bereit war, einfach jemanden zu töten? Jemanden, der Huan etwas bedeutete? Meng Yao war Huans Freund... wie würde er sich fühlen, wenn Jiang Cheng diesen aus seinem Leben reißen würde? Egal wie sehr er daran glaubte, dass diese Schlange nicht gut für Huan war. Er hatte nicht das Recht, diese Entscheidung für ihn zu treffen. Jiang Chengs Griff löste sich nur minimal, was von Außen aber nicht zu erkennen war. Meng Yao hatte diesen kurzen Augenblick genutzt und...
    Ein stechender Schmerz fuhr durch Jiang Chengs Körper und er stöhnte schmerzerfüllt auf. Seine Augen weiteten sich und er sah Meng Yao ins Gesicht. Er war sich sicher einen Anflug von Hohn in dessen Blick zu sehen... Jiang Cheng zog scharf die Luft ein, dann spürte er einen weiteren bohrenden Schmerz in seinem Rumpf. Seine Hand löste sich von Meng Yaos Hals, fasste im Schock nach dessen Shirt, doch Meng Yao hatte ihn von sich gestoßen und Jiang Cheng stolperte rückwärts, presste sofort seine Hand auf eine der verletzten Stellen. Sein weißes Shirt färbte sich rot und er konnte ein Rauschen in seinen Ohren hören. Mit in Schock geweiteten Augen starrte er zu Lan Huan, doch er hörte nichts mehr. Jiang Cheng schwankte noch einen Schritt zurück, dann wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel rücklinks auf den Boden, schlug direkt neben Huaisangs Leiche auf. Er starrte geschockt in das tote Gesicht seines Freundes, bevor sein Blick vollständig verschwamm und er ohnmächtig wurde.

    Xingchen deutete nur ein Kopfschütteln an, als Song Lan ihn anfuhr, dass er zurückgehen sollte.Das würde er auf keinen Fall tun! Er würde bestimmt nicht zulassen, dass Song Lan hier vor seiner Nase seinen verwundeten Freund attackierte. „Was gibt es da nicht zu verstehen?!“ Fuhr er Song Lan an und zerrte weiter an ihm. Doch dann passierte alles viel zu schnell. Xingchen spürte nur Song Lans Bewegungen und auf einmal spürte er Xue Yang etwas dichter bei sich. Sie hatten Song Lan nun eingekesselt. Xingchen glaubte, dass Xue Yang diese Position nur ausnutzte, um ihn etwas einzuschüchtern. Doch dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte... Das Geräusch, dass er nun zuerst hörte – verbunden mit dem Laut, den Song Lan dann von sich gab und auf einmal spürte Xingchen, wie Song Lan mit seinem ganzen Gewicht einfach zur Seite kippte. Er hatte in Reflex nach ihm gegriffen, doch Xingchen konnte Song Lan nicht halten und er hörte, wie dessen Körper dumpf zu Boden fiel. Wie erstarrt blieb Xingchen stehen. Erst jetzt spürte er, dass er eine warme und klebrige Flüssigkeit an seiner Hand hatte. Seine Fingerspitzen berührten sich und Xingchens Augen weiteten sich. Er atmete für ein paar Sekunden garnichtmehr, zog dann zitternd und sehr flach den Atem ein. Wie versteinert lies er sich auf die Knie sinken und fühlte nach Song Lan. Sofort spürte er dessen Körper auf dem Boden. Erst seine Schulter, dann tastete er seinen Weg nach oben und... Blut. Er konnte es riechen und spüren. Xingchen entfuhr ein panischer Laut, doch seine Hand wanderte weiter hinauf, bis er die Wunde an dessen Hals ertastet hatte. Sofort zog Xingchen die Hand zurück und fiel rückwärs, stützte sich, hinter sich, auf seinen Händen ab. Alles Blut war Xingchen aus dem Gesicht gewichen, er stand unter einem großen Schock, vergaß dabei fast zu atmen. Hatte Xue Yang... hatte er Song Lan erstochen? Er hatte ihn getötet. Song Lan war tot und Xingchen hatte Schuld daran. Er hatte ihn festgehalten, während Xue Yang ihm die Kehle durchgeschnitten hatte... Xingchen drehte sich, kroch vorwärts, vollkommen orientierungslos. „Xue Yang... Xue... Yang!?“ Weinte er panisch. Er wusste gerade garnicht mehr, wo er war. Das nächste was er zu fassen bekam, war eine Treppenstufe und er zog sich an einem kleinen Geländer daneben hoch. „Wo... wo bist du??? Ich... Song Lan ist...“ Xingchen stolperte zwei Stufen hinauf und fiel fast über Meng Yao, der dort am Boden lag. Xingchen fiel zu Boden, landete auf seinen Knien und tastete vor sich den Boden ab, wo er Meng Yaos Arm zu fassen bekam. Sofort zog er erschrocken seine Hand zurück und erneut stieg ihm der Geruch von Blut in die Nase. Überall hier... hier war alles voller Tod... „XUE YANG?!“ Weinte Xingchen nun verzweifelt. Er wusste nicht, wo sein Freund war und er hatte große Angst. Xingchen hatte das Gefühl, er würde den Verstand verlieren.... das hier war ein Alptraum.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Okt 13, 2021 3:46 pm

    Jin Zixuan hatte tatsächlich große Angst um Meng Yao, als Jiang Cheng noch nicht einmal anstalten machte, ihn loszulassen. Selbst Lan Huan schien nicht wirklich zu ihm durch zu dringen. Dieser sah jedoch auch so aus, als würde er jederzeit zusammenbrechen. Das war alles andere als gut. Seine Sorge wurde noch größer. Fast wäre er zurückgewichen, als Jiang Cheng ihn anfuhr. Er zog die Schulter etwas hoch und musste schlucken. Doch er blieb stehen. “Jiang Cheng”, versuchte er es erneut. Zumindest schien irgendetwas zu diesem durchdringen, wenn man dem veränderten Gesichtsausdruck glauben schenken konnte. Sein Magen schien sich noch mehr zu verkrampfen, als er Jiang Chengs Tränen sah. Was als nächstes passiert, war so schnell, dass Jin Zixuan es erst realisiert, als alles vorbei war. Mit weit aufgerissenen Augen sah er wie Jiang Cheng zurück stolperte. Geschockt starrte er auf das Blut, welches sich langsam auf dem T-shirt ausbreitete. Seine Angst und Sorge steigen noch mehr. Er hatte unter keinen Umständen damit gerechnet, dass Meng Yao Jiang Cheng verletzten würde. Das hätte nicht passieren dürfen. Sie hätten die Situation irgendwie anders lösen müssen. Dann schien Jiang Cheng sein Bewusstsein zu verlieren und das machte die ganze Sache nur noch schlimmer. Panisch sah er sich um. Meng Yao hatte sich in sich zusammengerollt und schien ebenfalls am Ende zu sein. Und Lan Huan war zwar unverletzt geblieben, sah aber trotzdem mehr tot als lebendig aus. Jin Zixuan wusste, dass er das schwächste Mitglied in ihrer Gruppe war. Was sollte er tun, wenn alle um ihn herum gerade zusammenbrachen? Ihm fehlten die Fähigkeiten, die alle anderen besaßen, die ihnen weiterhelfen konnte. Er könnte sie nicht groß beschützen oder beruhigen oder was sonst gerade wichtig war. Trotzdem versuchte er gerade ruhig zu bleiben. Kurz kniff er seine Augen zusammen, um seine Gedanken zu ordnen. Alle schienen gleichzeitig hilfe zu brauchen. Irgendwie musste er handeln. Er redete sich zumindest ein, dass er es schaffen konnte. Zuerst mussten die Wunden versorgt werden und zwar so schnell wie möglich. Diese könnten ziemlich schlimm sein. Also öffnete Jin Zixuan wieder die Augen und sammelt schnell den kläglichen Rest an Verbänden und Desinfektionsmittel ein. Einen Augenblick starrte er auf seine Ausbeute in seinen Händen. Seine Gedanken begannen erneut zu rasen. Das würde sicher nicht reichen. Ihm fiel wieder ein, wie sie Nie Huaisang gefunden hatten. Ein Großteil der Wunden war nicht mit Verbänden versorgt gewesen. Jin Zixuan könnte auch etwas von seinem Shirt opfern. Das war nicht ideal, aber besser als nichts. Er drehte sich wieder um und blickte von Meng Yao zu Jiang Cheng. Wie entschied man, wer als erstes versorgt werden sollte? Wenn er doch nur nicht alleine wäre. Er bräuchte ein weiteres paar Hände. Lan Huan wäre sicher nicht in der Lage, jemanden zu beruhigen. Aber vielleicht könnte er Verbände anlegen. Das war einen Versuch wert. Schnell ging er die paar Schritte zu diesem zurück. “Lan Huan?”, fragte er, “Jiang Cheng und Meng Yao brauchen unsere Hilfe.” Er drückte Lan Huan die Verbände in die Hand und hielt sie dort für einen Moment fest. “Kümmere dich um Jiang Cheng. Du musst ihm nur die Verbände anlegen. Geht das? Ich helfe in der Zeit Meng Yao.” Jin Zixuan hatte kurz darüber nachgedacht es auch andersherum zu gestalten. Jedoch befürchtete er, dass es für Lan Huan zu viel sein würde, jetzt mit jemandem reden zu müssen. Ob er überhaupt etwas tun könnte war fragwürdig. Als erst einmal keine Reaktion kam, wollte Jin Zixuan die Sachen schon wieder zurücknehmen, doch dann nickte Lan Huan leicht. Besorgt blickt ihm Jin Zixuan hinterher, während er zu Jiang Cheng wankte. Er beobachtete das Ganze aus dem Augenwinkel, während er seine Aufmerksamkeit Meng Yao zuwandte. Zumindest schien Lan Huan seinen Anweisungen folge zu leisten.
    “A-Yao? Ich weiß, ich bin nicht die Person, die du gerne bei dir hättest.” Er kniete sich vor ihn hin und streckte vorsichtig die Hand nach ihm aus und legte dieses sanft auf seine Schulter. “Ich versorge nur kurz noch einmal deine Wunden und dann ist Lan Huan sicher auch für dich da.” Zumindest hoffte Jin Zixuan, dass sich dieser bis dahin wieder beruhigt hatte. Er würde seinen Bruder sicher nicht lange hinhalten können. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob das alles hier eine gute Idee war. Er hatte ein unangenehmes Gefühl. Sein Blick fiel auf die Glasscheibe, die Meng Yao als Waffe eingesetzt hatte. Gerade versuchte er seine Gedanken dazu wegzuschieben. Die Priorität war jetzt erst einmal ihn zu versorgen.
    Dann stolperte Xiao Xingchen zu ihnen und er sah auch nicht besser aus. Durch ihr eigenes Drama hatte Jin Zixuan nicht mitbekommen, was auf der andern Seite des Tempels passiert war. “Xingchen, bitte beruhige dich.” Allerdings wusste er nicht, was er zu ihm sagen sollte. Schnell sah er sich um. wo war Xue Yang, dass Xiao Xingchen so nach ihm rufen musste? Doch dann fiel sein Blick auf Song Lan und die Blutlache, die sich langsam um seinen Kopf ausbreitete. Jin Zixuan gefror das Blut in den Adern. Es brauchte kein Genie, um sich zusammenreimen, was passiert sein musste.

    “Nicht weinen”, meinte Lan Huan leise. Jiang Chengs Tränen sorrgten nur dafür, dass sein mentaler Zustand noch schlechter wurde. Er befand sich in einer Spirale, die in immer weiter nach unten zog. Als dieser dann Meng Yao losließ, war Lan Huan für einen Moment froh. Doch dann sah er das Blut. Ohne es zu wissen, schrie er auf. Das Meng Yao jemanden so verletzen könnte, war fast unmöglich zu verstehen. Er streckte eine Hand nach Jiang Cheng aus, doch dieser schien ihm durch die Finger zu gleiten. Unter Schock sah er dabei zu, wie Jiang Cheng rückwärts stolperte und neben Nie Huaisang fiel. Angst hielt ihn in der Starre gefangen. Er konnte das alles nicht ertragen. Das Bild vor seinen Augen war zu grausam. Sein ganzer Körper zitterte. Jiang Cheng, der unbewegt neben Nie Huaisang Leiche lag. Für einen Augenblick konnte er keinen Unterschied erkennen. Die schlimmsten Befürchtungen machten sich in ihm breit. Gleichzeitig dröhnte ihm Meng Yaos verzweifeltes Wimmern in den Ohren. Es war, als würde sein Herz in zwei Teile zerspringen, während er selbst immer tiefer versank. Er bekam keine Luft mehr. Das war seine Schuld. Er hatte die beiden gezwungen Zeit miteinander zu verbringen; so wie er es schon bei Meng Yao und Mingjue getan hatte und am Ende waren die Personen verletzt die ihm eigentlich so viel bedeuten. Wieso musste er alles immer so falsch machen. Wenn sie nichts mehr mit ihm zutun haben wollten, dann könnte er das verstehen. Gleichzeitig wollte er Beiden helfen. Oder war es dafür schon zu spät? Was wenn sie zu schwer verletzt waren? Er hätte das verhindern müssen - verhindern können. Wenn er sich doch nur ein wenig mehr mühe gegeben hätte. Als er dann eine Berührung an seiner Hand spürte, zuckte er heftig zusammen. Durch seinen Tränenschwall konnte er gerade noch Jin Zixuan ausmachen. Seine Worte drangen vorerst nicht zu ihm durch. Zwar konnte er hören, was gesagt wurde, aber die Bedeutung ging verloren. Doch dann verstand er was gemeint war. Ja, ja, er könnte Jiang Cheng helfen und wenn Jin Zixuan Meng Yao half, dann war das auch in Ordnung, oder? Dann würde diesem nichts weiter passieren? Richtig? Zu mehr, als den Anweisungen zu folgen, war er gerade nicht in der Lagen. Wenn er damit helfen konnte, dann war das in Ordnung. Seine Finger schlossen sich fester um die Verbände. Der kurze Weg zu Jiang Cheng schien ewig zu dauern. Mit jedem Schritt wurde sein Herzschlag schneller, aus angst, dass es zu spät sein könnte. Dass Jiang Cheng sein Leben verloren hatte, wenn Lan Huan bei ihm ankam. Er fiel förmlich neben ihm auf die Knie. “A-Cheng?”, wimmerte er. Mit zitternden Händen griff er nach dem Shirt und zog es leicht hoch. Neue Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er die Wunden sah. Mit seinem Ärmel begann er vorsichtig das Blut wegzuwischen. Es kostete ihn den Rest seiner Kraft, um überhaupt bei der Sache zu bleiben. Solange er die Wunde versorgte, musste sich nur darauf fokussieren. Das half allerdings wenig dabei, seine Gedanken ruhig zu halten. Sie drehten sich immer wieder im Kreis. “Bitte, A-Cheng, bitte. Du musst wieder aufwachn. Bitte”, flehte Lan Huan abgehackt. “Ich kann dich nicht sterben sehen. Bitte, bleib bei mir, A-Cheng, bitte.”

    Xue Yang beobachte Xiao Xingchen, während dieser Song Lans Leiche ertastete. Er wusste nicht wirklich, wie er sich dabei fühlen sollte. Das war zu kompliziert, als dass er alles auseinandernehmen oder verstehen konnte. Vielleicht eines Tages, aber vermutlich eher nicht. Song Lan hatte es nicht besser verdient. Dann passierte, womit er schon fast gerechnet hatte, obwohl er natürlich gehofft hatte, dass es nicht der Fall sein würde. Xiao Xingchen verfiel in Panik. Dafür hatten sie nicht die Zeit und Xue Yang auch nicht wirklich die Nerven. “Xingchen”, versuchte er noch einmal zu ihm durch zu dringen, doch seine Stimme war immer noch zu angeschlagen, sodass er ihn nicht übertönen konnte. Auch war er sich nicht sicher, ob Xiao Xingchen überhaupt nach ihm rief, weil er ihn bei sich haben wollte. So, wie er von ihm wegkroch, konnte man eher das Gegenteil vermuten. Was hatte er auch erwartet. Natürlich würde Xingchen das nicht verstehen. Trotzdem zog sich Xue Yang langsam an der Säule wieder hoch. Er musste sich einen Moment dagegen lehnen, bis er sich sicher sein konnte, nicht direkt wieder umzukippen. Dann folgte er Xiao Xingchen, weitaus langsamer als ihm lieb war. Die Schritte sorgen dafür, dass sein Rücken erneut in Flammen zu stehen schien. Und sein eines Bein konnte er kaum belasten. Durch das Adrenalin hatte er es bis jetzt nicht wirklich bemerkt. Er lief an Jin Zixuan vorbei, der ihn angsterfüllt ansah, sich dann aber wieder Meng Yao zuwand, als klar wurde, dass Xue Yang vorerst nichts von ihnen wollte. Kurz musterte er Meng Yao. Ein Instinkt sagte ihm, dass etwas nicht stimmte, aber er konnte es nicht genau einschätzen. Also ließ er sich auch nichts anmerken, bis er sich sicher sein konnte. Wie zufällig trat er trotzdem die blutbeschmierte Glasscherbe weg. Zwar hatte er nicht wirklich mitbekommen, was passiert war, konnte sich aber einiges zusammenreimen. “Xingchen?”, versuchte er es noch mal. Er kniete sich langsam vor diesem hin. Einerseits, um ihn nicht weiter zu verschrecken, andererseits um die Schmerzen in Schach zu halten. “Ich bin direkt vor dir”, ließ er ihn wissen. Xue Yang streckte seine Hand aus und legte sie vorsichtig auf die von Xiao Xingchen. Hoffentlich würde er die Situation dadurch nicht noch schlimmer machen und die nächste Panik auslösen würde. Eigentlich wollte er Xingchen wieder an sich ziehen, aber er befürchtete, dass dies in seinem Zustand zu weit gehen würde. Er musste abwarten, wie Xingchen reagieren würde.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Okt 13, 2021 10:37 pm

    Meng Yao zuckte zusammen, als Xingchen ihn plötzlich am Arm berührte. Er hatte immer noch Schwierigkeiten zu atmen und weil er nicht damit gerechnet hatte, dass Xingchen plötzlich neben ihm landen würde, erschreckte er sich. Was gerade mit Song Lan geschehen war, hatte Meng Yao auch nicht mitbekommen, doch Xingchen schien regelrecht panisch zu sein. Yaos Fokus lag gerade aber ganz woanders. Er sah durch den Vorhang seiner Haare zu Lan Huan, der nicht mal in seinen Richtung blickte. Er kümmerte sich nur um Jiang Cheng. Yaos Herz tat einen schmerzhaften Schlag, bevor es zu zerbrechen begann. Es tat so weh... der Schmerz in seinem Bauch, seine brennende Kehle und sein dröhnender Kopf waren nichts im Vergleich zu dem, was er gerade in seiner Brust spürte. Sofort füllten sich seine Augen wieder mit Tränen,... dieses Mal waren sie sehr echt. „Huan...“ Weinte er leise und reagierte garnicht auf Zixuan. Er spürte dessen Berührung an seiner Schulter und konnte ihn auch hören, doch nun war er so in seinem Schmerz gefangen, dass er nichts mehr anderes um sich herum wahrnahm. Wieso kümmerte Lan Huan sich um Jiang Cheng, wo er doch gerade derjenige gewesen war, der attackiert worden war? Er wäre unter Jiang Chengs Händen fast gestorben und Lan Huan schien es vollkommen egal zu sein. Meng Yaos Hand zuckte in Richtung der Glasscherbe, doch da trat jemand sie weg. Einen Moment sah er zu dem Fuß, der seine Waffe außer Reichweite getreten hatte, dann wanderten seine Augen flüchtig zu Jin Zixuan. Meng Yaos Blick war schmerzverzerrt. „Wieso bin ich ihm so egal...?“ Schluchzte er. Meng Yao zog einmal schwer die Luft ein, nahm all seine Kraft zusammen und stemmte sich auf alle Viere, kroch an Zixuan vorbei zu Huan. Er erreichte ihn, kroch näher. „A-Huan... er hat versucht mich zu töten. Du hast es doch gesehen, oder?“ Schluchzte er außer sich. „Huan! Wie kannst du ihn mir vorziehen??? Er wollte mich töten! Bin ich dir so egal?!“ Meng Yaos Stimme zitterte vor Verzweiflung. „Huan... du warst mir immer am Wichtigsten... wieso bin ich dir nie wichtig...? Bin ich so eine Last?“ Mit tränennassem Gesicht und verzweifeltem Blick sah er ihn an, kam näher und legte seine Hand an Huans Brust. „Huan...“ In seiner bebenden Stimme lag ein sehr sehnsüchtiger Unterton. Er kam noch ein Stückchen näher und die Hand an Huans Brust, legte sich zitternd an dessen Wange. Jiang Chengs Blut klebte nun auch an Huans Gesicht. Er sah ihm in die Augen und kam näher, dann schmiegte er seine Lippen auf die seines besten Freundes. Yaos Herz setzte dabei einen Moment auf. Es war, als wäre das seine letzte Chance. Seine Hand hatte erneut eine der Scherben ergriffen, die auf dem Boden verteilt lagen...

    Der Adrenalinüberschuss in Jiang Chengs Blutbahn sorgte dafür, dass er die Geräusche um sich herum wieder wahrnahm, als Lan Huan ihn berührt und angesprochen hatte. Nur sehr dumpf, aber er hörte etwas um sich herum. Der Schmerz holte ihn dann aber so halb wieder ins Bewusstsein zurück. Sein Bauch tat unglaublich weh... Er verzog das Gesicht und öffnete einen Spalt seine Augen, spürte aber sofort, dass das für seinen Körper gerade zu viel war. Trotzdem drehte er den Kopf leicht. Sein Sichtfeld war nicht sonderlich groß, doch was er sah, schockierte ihn so sehr, dass er gegen dieses Gefühl des Benommenseins ankämpfen wollte. Yao und Huan küssten sich. Sah er das gerade richtig? War das real? Jiang Cheng wollte sich aufrichten, doch er schaffte es nicht mal, etwas zu sagen oder seine Hand zu bewegen. Er war zu schwach und das Rauschen in seinen Ohren wurde wieder lauter, bevor sein Sichtfeld erneut verschwamm und er das Bewusstsein verlor...

    Xingchen hörte eine vertraute Stimme und am Liebsten hätte er sich sofort in Jin Zixuans Arme geflüchtet. Er tastete nach dessen Hand, griff diese panisch und kroch näher zu ihm. „Zixuan... ich glaube... Song Lan... ich weiß nicht wo Xue Yang ist...“ Er war vollkommen durch den Wind. Dass Xue Yang nicht weit weg sein konnte, war eigentlich klar, doch Xingchens Verstand war gerade nicht mehr sehr klar. Er stand unter Schock. Er zuckte dann aber wieder zusammen, als er hörte, wie das Glas neben ihm weggekickt wurde. Und im nächsten Moment nahm er einen vertrauten Duft wahr. Vermischt mit noch mehr Blut. Xingchen erstarrte, als er hörte, wie Xue Yang seinen Namen sagte. Sofort drehte er sich in dessen Richtung und drehte seine Hand in der von Xue Yang, als er die Berührung spürte. Er kam näher und tastete nach Xue Yangs Wange, legte seine Hand an diese. „Xue Yang... du hast Song Lan nicht getötet, oder? Was... was ist passiert?“ Er wollte einfach nicht glauben, dass Xue Yang so etwas schreckliches getan hatte. „Du hättest das garnicht tun können. Du bist so schwer verletzt. Er... oh... hat er dir wehgetan??? Xue Yang...“ Xingchen liefen Tränen über die Wangen. „Hier riecht es überall nach Blut... was passiert hier?“ Flüsterte er dann leise und begann zu weinen. „So viel Tod... ich kann nicht mehr... wieso verletzen wir uns gegenseitig?“ Es war nicht mal als Vorwurf gegen Xue Yang gerichtet. Xingchen spürte, dass wieder etwas schlimmes passiert war. Er zuckte dann auch zusammen, als Meng Yao sich neben ihm in Bewegung setzte und herzzereißend nach Huan rief. Mit jedem Wort mehr, weinte Xingchen schlimmer. „Xue Yang... bitte... das muss aufhören... Ich will nicht, dass noch jemand sterben muss...“ Er lehnte sich nach vorne und seine Hand an Xue Yangs Brust. „Du musst dich wieder hinlegen, ja?... Komm... komm.“ Xingchen rappelte sich kraftlos auf und hielt Xue Yang seine Hand hin, doch er kniff die Augen zusammen, weil er Meng Yaos Schluchzen nicht mehr ertragen konnte. Für einen Moment fragte er sich, ob Jiang Cheng gestorben war. Er konnte ihn nicht mehr hören.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Okt 14, 2021 1:17 pm

    Jin Zixuans Sorge stieg, als er bemerkte, dass Meng Yao ihn überhaupt nicht wahrnahm oder zuzuhören schien. Wie sollte er da helfen können, wenn Meng Yao ihn nicht einmal an seine Wunden heran ließ. Kurz ließ er sich von Xiao Xingchen ablenken. Vielleicht würde sich Meng Yao bis dahin beruhigen. Er erwiderte den Druck auf seine Hand und murmelte ein paar Worte, die hoffentlich beruhigend waren. Doch dann übernahm Xue Yang und dieser konnte sich definitiv besser um Xiao Xingchen kümmern.
    Also war Meng Yao wieder Priorität, der immer noch nach Lan Huan verlangte. Die Frage überraschte Jin Zixuan dann ein wenig. Trotzdem versuchte er seinen Bruder zu beruhigen. "Ich glaube nicht, dass du Lan Huan egal bist, A-Yao. Du bist keinem von uns egal. Ich habe ihn zu Jiang Cheng geschickt, okay? Nur damit wir uns gleichzeitig um euch beide kümmern können. Bitte, lass mich dir helfen. Auch wenn du mich nicht magst." Den letzten Satz hatte er sehr leise gesprochen. Mehr zu sich selbst, als zu Meng Yao. So wie dieser sich ihm gegenüber verhielt, kam in Jin Zixuan die traurige Vermutung auf. Das Meng Yao es vielleicht doch nicht ernst gemeint hatte, als er meinte, er wäre froh ihn zu sehen. Aber das war nicht so wichtig. Was hatte Jin Zixuan auch anderes erwartet? Nach all den Jahren würde Meng Yao nicht so einfach seine Meinung über ihn ändern. Doch anscheinend konnte Jin Zixuan überhaupt nicht mehr zu ihm durchdringen. Er krabbelte einfach von ihm weg zu Lan Huan. Kurz überlegte er, ob er ihn aufhalten sollte. Eigentlich bereitete es ihm Sorgen, wenn Meng Yao und Jiang Cheng schon wieder so nah beieinander waren. Aber er konnte Meng Yao vermutlich auch nicht zurückhalten. Niedergeschlagen blieb er dort sitzen und sah auf den Boden. Er hatte doch nur versucht zu helfen. Wieso ließ das niemand zu? War er wirklich so schlecht darin irgendetwas richtig zu machen? Er fühle sich wieder so unwillkommen, wie am Anfang des Ganzen. Seine Augen begannen zu brennen. Er versuchte die Tränen weg zu blinzeln. In ihrer Gruppe, war er der Letzte, der das Recht hatte, über irgendetwas zu weinen. Doch ganz gelang es ihm nicht.

    Für einen Moment war Lan Huan froh, als er bemerkte, dass Meng Yao an seiner Seite war. Er dachte, es würde bedeuten, diesem würde es schon ein wenig besser gehen. Langsam verließen seine Augen Jiang Chengs Gesicht, um zu Meng Yao zu sehen. Dann begann Meng Yao jedoch zu reden und es war wie ein Schlag ins Gesicht. War Meng Yao schon immer so gut darin gewesen, Wörter wie Waffen zu verwenden? Er hätte ihm genauso gut einen Dolch in die Brust rammen können und es hätte keinen Unterschied gemacht. Verzweifelt schüttelt Lan Huan den Kopf: “Nein”, wimmerte er, “Bitte versteh doch. Er hätte dich nicht getötet. Nein.” Lan Huan wollte nicht glauben, dass Jiang Cheng so weit gegangen wäre, selbst unter solchen extremen Umständen. “Jiang Cheng hätte dir nicht wehtun sollen. Es tut mir leid.” Die Vorwürfe prasselten weiter auf ihn ein. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn immer weiter nach unten drückten. Alles, was er im Augenblick tun konnte war vehement den Kopf zu schütteln. “Nein”, wiederholte er mehrfach leise. Er hatte nie gewollt, dass sich Meng Yao so fühlte. Wie konnte er das nur denken? Aber er war im Augenblick auch nicht in der Lage rational zu denken und zu verstehen, wo all das herkommen könnte oder es ordentlich zu überdenken. “Du bist mir wichtig. A-Yao, bitte, denk das nicht. Bitte, so wichtig.” Lan Huan wusste noch nicht mal wirklich, was er vor sich hin flüsterte. Er hoffte nur, dass er genug Emotionen hinein legte, damit Meng Yao verstand, was gemeint war.
    Für Lan Huan kam der Kuss vollkommen unerwartet. Er war so geschockt, dass er im ersten Moment überhaupt nicht reagieren konnte, sondern wie erstarrt sitzen blieb. Seine Augen weiteten sich. Oh nein. Der Geschmack von Tränen breite sich in seinem Mund aus. Lan Huan riss seinen Kopf schlagartig zurück und landete dabei rücklings auf seinen Ellenbogen. Fast wäre er auf Jiang Cheng gelandet. “Bitte nicht”, flehte er erneut. Neue Tränen liefen ihm die Wangen hinunter. “Es tut mir leid, A-Yao. Es tut mir so leid.” Es fühlte sich auf einmal so an als würde ihm jemand die Kehle zudrücken. Sein Herz brach erneut, dieses Mal für Meng Yao. Er wollte ihm nicht wehtun oder ihn verletzen. Allerdings schien das unvermeidlich. “A-Yao”, versuchte er sich irgendwie zu sammeln, “Ich...du…” Er schüttelte erneut den Kopf. Seine Energie hatte ihn schon lange verlassen. “Ich kann nicht…” Wenigstens eine Erklärung hatte Meng Yao verdient, auch wenn sich Lan Huan gerade nicht in der Lage fühlte, verständliche Sätze zu bilden. "A-Yao, du bist eine der wichtigsten Personen in meinem Leben, aber ich..." Aus irgendeinem Grund, hatte er Angst den Satz zu beenden. Neue Fragen rasten durch seine Gedanken und ließen ihn mit größeren Schuldgefühlen zurück. Er wusste, wie zerbrechlich ein Herz sein konnte und er wollte vorsichtig mit Meng Yaos umgehen. Immerhin war es einer seiner besten Freunde und er wollte nicht mit ansehen, wie dessen Herz in tausend Stücke zersplittert. Vor allem, wenn er daran Schuld war. Das konnte er eigentlich nicht zulassen. Ihm fehlten jedoch die richtigen Worte dafür und er wollte Meng Yao auch nicht in die Arme nehme, aus Angst falsche Signale zu senden. Hatte er das zuvor schon getan? Was Meng Yao deshalb davon ausgegangen, dass es in Ordnung war Lan Huan einfach so zu küssen? Hatte er ihm den Eindruck vermittelt? Das wäre schrecklich und so unfair Meng Yao gegenüber. So etwas hatte er nie gewollt.
    Lan Huan tastete unbewusst nach Jiang Chengs Hand. Er fühlte sich so verloren, dass er irgendetwas brauchte, um nicht völlig zu versinken. Doch dadurch wurde er nur noch einmal daran erinnert, wie schwer Jiang Cheng verletzt war. Lan Huan hatte zwar Verbände angelegt, aber war das genug? Da musste es doch noch mehr geben, was er für ihn tun könnte. Gleichzeitig konnte er seinen Blick nicht von Meng Yao abwenden. Plötzlich hatte er wieder das Gespräch mit Jiang Cheng im Kopf, als dieser im erzählt hatte, was zwischen Mingjue und Meng Yao passiert war. Hatte er nicht die These aufgestellt, dass es nur passiert war, weil Meng Yao in ihn verliebt war? Dann war Lan Huan wirklich an dem Leid seiner Freunde schuld. "Bitte", wimmelt er, "Bitte sag mir, dass du ihnen nicht deshalb wehgetan hast. Nicht wegen mir. Tu dir das nicht deshalb an, bitte. Tu dir nicht selbst weh." Seine Stimme brach. "Es tut mir so leid… tut mir leid… bitte."

    Zum Glück schien Xue Yangs Anwesenheit genau das gewesen zu sein, was Xiao Xingchen gewollt hatte. Das Blut an dessen Händen war noch warm, als er ihm eine auf die Wange legte. Fasziniert starrte er Xingchen an. Das Bild, welches er abgab hatte etwas makaberes an sich. Unschuldiges, niedliches Xingchen mit dem Blut seines angeblich besten Freundes an den Händen. Die Blutflecken verteilen sich kunstvoll über der reinen Haut und der weiße Kleidung. All das wirkte auf eine grausame Art schön und Xue Yang konnte nicht aufhören zu starren. Fast hätte er Xingchen erzählt, dass, 'ja, er hatte Song Lan getötet. Einfach und ohne Reue. Aber er war doch nicht alleine gewesen, oder? Ohne Xiao Xingchens Hilfe wäre das nicht möglich gewesen. Er hatte Song Lan genauso auf dem Gewissen.' Nur um zu sehen, was dann passieren würde. Dann wurde er allerdings wieder in die Realität zurückgeholt, als Xingchen fragte, ob er verletzt worden war. Richtig. Xingchen sorgte sich immer noch um ihn. Xue Yang wollte ihn nicht verlieren. Nicht wegen so etwas. Egal wie neugierig er war er war sich sicher, dass Xingchen seine Gedanken nicht verstehen würde. Also Zwang er sein mörderisches Grinsen zurück in einen neutraleren Gesichtsausdruck. "Song Lan hatte meinen Dolch in der Hand und hat damit versucht anzugreifen. Ich habe das nur abgewehrt und dabei ist der Dolch ausversehen abgerutscht. Ich wollte das nicht... aber ja, Song Lan ist tot." Xue Yang hätte die Geschichte nicht geglaubt, aber er war sich ziemlich sicher, dass er es überzeugend vorgetragen hatte. Schließlich war es auch nicht ganz gelogen.
    Allerdings wurde ihm schnell klar, dass es Xingchen doch mehr mitnahm als gedacht. Er redete sich gerade noch mehr in eine Panik.
    Um ehrlich zu sein, was Xingchen hier mitbekam war immer noch harmlos. Aber das würde Xue Yang auch für sich behalten. Wie sollte Xue Yang denn bitte dafür sorgen, dass es aufhörte? Wenn es nach ihm gehen würde, wären sie schon lange nicht mehr hier, aber er konnte schlecht die anderen Spieler kontrollieren. "Es ist bald vorbei", versprach er trotzdem, "Du musst nicht mehr lange durchhalten. Wir sind bald hier raus." Er griff nach Xingchens Hand und ließ sich hochziehen. "Xingchen", flüsterte er, zog ihn zu sich heran und legte einen Arm um ihn. "Mach dir erst einmal Gedanken über dich. Atme, okay. Mir geht es gut, wirklich." Gut war übertrieben, aber was solls. "Ich ruhe mich später aus. Jetzt müssen wir hier weg. Es muss auch nicht weit sein; vorerst. Nur besteht die Gefahr, dass nach uns gesucht wird, weil wir nicht nach den Regeln spielen. Ich will nicht riskieren, gefunden zu werden." Langsam ließ er seine Hand durch Xiao Xingchens Haare gleiten. "In der Nähe gibt es ein weiteres Versteck, da können wir uns ausruhen. Wie hört sich das an?", flüsterte er.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Okt 17, 2021 9:43 pm

    Als Meng Yao seine Lippen auf die von Huan gelegt hatte, hatte er für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl, dass jetzt alles gut werden würde. Im seinem Leben hatte er so viel Ablehnung erfahren, dass er sich irgendwann auf eine krankhafte Art und Weise an Lan Huan geklammert hatte. So brach für Meng Yao auch seine ganze Welt zusammen, als Huan vor ihn zurückwich. Auf einen Schlag wurde ihm eiskalt und sein Herz schien auszusetzen. Verloren und unendlich verletzt sah er Huan in die Augen, während dieser eine Erklärung stammelte, doch die Worte kamen nicht mehr bei Yao an. Er musterte die Züge der Person, die er regelrecht verehrt hatte. Er hatte die letzten zwei Tage all seine Energie verwendet um Lan Huan zu finden. Nur um jetzt von ihm weggestoßen zu werden. Ein trauriges Lächeln legte sich auf Yaos Lippen, ohne daß er es spürte. Zum ersten Mal, seit er Huan kennen gelernt hatte, traf ihn die Realisation, dass dieser seine Gefühle nicht erwiderte. Es tat so weh, dass Yao glaubte, sein Herz würde nie wieder weiter schlagen. Wieso tat er das alles hier überhaupt noch? Vorsichtig hob er eine Hand und ertastete das kühle Metal des Halsbandes auf seiner Haut. Spätestens morgen wäre es ja sowieso vorbei, oder? ,,Huan... du hast mich nie geliebt, oder?" Fragte er noch während sein Freund mit ihm sprach.
    Er lächelte, doch seine Augen füllten sich erneut mit Tränen. ,,Wieso Jiang Cheng und nicht ich?" Meng Yaos Miene sah auf einmal sehr verzerrt vor Schmerz aus und er schluchzte leise. Er hob die Hand Mut der Scherbe, umfasste diese fest und das Blut tropfte einen Moment später schon aus seiner geballten Faust. ,,Wieso er?" Meng Yao sah verzweifelt zu Huan. Im nächsten Augenblick rammte er die Scherbe mit Wucht in seine eigene Kehle. Seine Augen weiteten sich und er zog schnerzerfüllt die Luft ein. ,,Huan..." Keuchte er atemlos, bevor ihm Blut über über Lippen lief. Eine Sekunde verharrte er noch so bevor er einfach nach vorne um und direkt in Huans Arme fiel. Man konnte deutlich hören, wie Meng Yao an seinem eigenen Blut erstickt. Es dauerte nicht sehr lange, bis er leblos in Huans Armen lag. Der Griff in Huans Pulli lockerte sich und Yaos Hand fiel schwer zu Boden.

    Xingchen hatte ja keine Ahnung, was in dieser Sekunde in Xue Yangs Kopf vor sich ging. Hätte er es auch nur erahnen können, hätte es ihn wohl mit Angst erfüllt. Er spürte wie das Blut an seiner Wange trocknete, doch er konnte sich gerade auch nicht wirklich darauf konzentrieren. Die Geräuschkulisse war ebenfalls beängstigend. Was passierte bei den anderen gerade? Xingchen stand unter Strom. Er wollte nichts lieber, als von hier wegzulaufen, doch seine Gedanken überschlugen sich. Song Lan war tot. Sein langjähriger Freund. Er war einfach direkt vor seinen Augen umgebracht worden... War Xingchen vielleicht mit daran Schuld gewesen???
    Angsprannt wartete er Xue Yangs Antwort ab und hielt sogar eine Sekunde die Luft an, als sein Freund endlich antwortete. Etwas in Xue Yangs Ton gefiel Xingchen nicht. Wie erstarrt hatte er seinen Kopf in dessen Richtung geneigt, selbst, als dieser mit Reden fertig war... Etwas stimmte nicht. Aber Xue Yang würde ihn doch nicht anlügen, oder doch? Er schluckte schwer, nickte dann aber. Vermutlich würde Xue Yang auffallen, dass Xingchen sich gerade untypisch verhielt, doch er stand auch noch unter Schock. Vielleicht würde er es nicht merken. Xingchen zog Xue Yang dann auf die Beine und lehnte sich leicht an ihn, als er dessen Arme um seinen Körper spürte. Erst zögerlich, dann lehnte er jedoch seine Stirn an dessen Schulter an und schloss erschöpft die Augen. Was sein Freund vorschlug klang so gut... Er musste dringend hier raus... er hielt es hier in diesem Tempel nicht mehr aus. Und Xue Yang war immernoch so schwer verletzt. Xingchen konnte kaum glauben, dass es Xue Yang gut ging. „Lass uns gehen. Ja...“ Seine Stimme klang müde... kraftlos. Es war immernoch der Schock, der ihm zu schaffen machte. Er löste sich langsam von Xue Yang und konnte auf einmal Meng Yao auch nicht mehr hören. „Sind... die anderen auch gestorben?“ Fragte Xingchen leise. Sein Gesicht war kreidebleich. „Und... Zixuan...?“ Er spürte garnicht, dass sein ganzer Körper zitterte. Er würde mit Xue Yang mitgehen, wenn dieser ihn jetzt rausführen würde, doch er wollte Zixuan nicht im Stich lassen. Und was war mit Lan Huan? Und Jiang Cheng? War dieser wirklich gestorben?
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 19, 2021 3:24 pm

    Schmerzhaft zog sich Lan Huans Herz zusammen, als Meng Yao ihn so verletzt ansah. Er hatte ihm nie wehtun wollen. Er wünschte, er könnte etwas sagen, um Meng Yao zumindest etwas von dem Schmerz zu nehmen. Aber er war sich noch nicht einmal sicher, ob das möglich war. "A-Yao", wimmerte er, bei dessen Frage, "Es tut mir so leid... dass ich... das ich nicht sein kann, was du willst." Er schloss die Augen und schüttete den Kopf, fast schon in der naiven Hoffnung, alles würde dadurch verschwinden oder besser werden. "Du... ich... Es tut mir leid, dass ich dir nicht den Teil meines Herzens geben kann, den du willst." Er brachte die Worte kaum heraus; vorbei an einer Kehle, die sich immer weiter zuzog. Als er die Augen wieder öffnete und Meng Yaos trauriges Lächeln sah, wollte er es sofort wegwischen. Es erschien ihm, als würde jemand sein Herz zusammen drücken. Er wünschte sich, Meng Yao hätte sich in jemanden verliebt, der seine Gefühle erwidern konnte. Meng Yao hatte jemanden verdient, der ihm all das geben konnte, was er wollte. Der Meng Yao komplett liebte; jemand besseres als Lan Huan. All das wollte er Meng Yao gerne sagen, aber alles, was er herausbekam war ein Schluchzen. Vorsichtig richtete er sich ein wenig auf und ließ Jiang Chengs Hand los. Langsam streckte er sie in Richtung Meng Yao aus. Bei dessen nächsten Frage hielt er jedoch inne. Unsicher blieb die Hand zwischen ihnen beiden in der Luft schweben. Warum Jiang Cheng? Was sollte er darauf antworten, ohne Meng Yao weiter weh zu tun?
    Bevor er überhaupt an eine Antwort denken konnte, rammt sich Meng Yao eine Glasscherbe in den Hals. "A-Yao!", schrie Lan Huan verzweifelt. Mit weit aufgerissenen Augen sah er, wie das Blut aus dem Hals strömte. Er bekam keine Luft mehr und sein Herzschlag schien auch ausgesetzt zu haben. "Nein, A-Yao." Er fing ihn mit beiden Armen auf, als Meng Yao gegen ihn fiel. Das durfte nicht passieren! Das gurgelnde Geräusch, als Meng Yao an seinem eigenen Blut erstickte, was das Schlimmste, was Lan Huan je gehört hatte. Es schien alles andere zu übertönen. Ihm wurde schlecht und er wurde leichenblass. Vorsichtig legte er Meng Yao auf de Boden. Seine Hände wanderten zitternd zu dem Hals. Auch wenn es schon zu spät war, versuchte er panisch das Blut zu stoppen. Die Hand, die sein Herz schmerzhaft umfasst hielt, riss es heraus. Immer wieder wimmerte er “A-Yao” und “Bitte nicht” und “Es tut mir leid”, während das Blut zwischen seinen Fingern hervor trat. Das war alles Lan Huans Schuld. Er hätte das verhindern müssen. Wieso konnte er es nicht besser erklären können? Wieso hatte er sich nicht besser um Meng Yao gekümmert? Wieso war er nicht bei ihm gebliebe? Er hätte zu ihm gehen sollen. Ihn früher suchen. Ihn besser behandeln. Ihm besser zuhören sollen. Ihn beruhigen sollen.Mehr mit ihm reden. Sich persönlich um die Wunden und um ihn kümmern. Wieso hatte er ihn nicht einfach lieben können? Er hätte alles anders und besser machen sollen. Er war ein furchtbarer Freund. Ein Vorwurf nach dem anderen jagte durch Lan Huans Kopf. Immer wieder wiederholte sich die Szene vor seinem inneren Auge. Um ihn herum verschwamm alles. Kraftlos ließ er seine Stirn gegen die von Meng Yao sinken. Er zitterte heftig am ganzen Körper. Seine Tränen mischten sich mit Meng Yaos Blut.

    Jin Zixuan versuchte sich wieder zu sammeln. Fast stur blinzelte er die Tränen weg. Auch wenn die Andern ihn nicht da haben wollten, würde er sie nicht einfach im Stich lassen. Vielleicht würde Meng Yao sich ja dazu überreden lassen, ihn die Wunden versorgen zu lassen, wenn Lan Huan dabei saß. Und er wollte sich auch vergewissern, wie es Jiang Cheng ging. Er atmete noch einmal durch, bevor er aufstand. Als er sich umdrehte, sah er, wie sich sein Halbbruder die Kehle aufschnitt. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Sein eigenes Herz schien auszusetzen: Seine Luge schien ebenfalls keine Luft mehr aufnehmen zu können. Er war wie an der stelle gefroren; konnte nicht verstehen, was passierte. Jin Zixuan hatte immer gedacht, dass Meng Yao alles überleben könnte und jedes Hindernis aus dem Weg räumen konnte, dass er immer einen Plan und eine Option B in der Hinterhand hatte. Jetzt, jetzt lag er tot vor Lan Huan, der nach ihm schrie. Jin Zixuan setzte wie in Trance einen Fuß vor den anderen. Die Distance schien ewig zu sein und gleichzeitig viel zu kurz. Zitternd ließ er sich neben Meng Yao nieder. Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührite Meng Yaos ganz leicht. “A-Yao?”, flüsterte er ungläubig, bevor seine Stimme brach. Stumm begannen ihm Tränen über die Wangen zu laufen. Als hätte das kurze Wort etwas ausgelöst, riss Lan Huan den Kopf hoch. Er sah mehr tot als lebendig aus. Konnte man an gebrochendem Herz sterben? Lan Huan umfasste Jin Zixuans Handgelenk mit erstaunlich viel Kraft. Jin Zixuan zuckte zusammen. “Es tut mir leid. Vergib mir”, flüsterte Lan Huan. In diesem Moment war sich Jin Zixuan nicht sicher, ob dieser ihn erkannte oder jemand andere vor sich sah. Das war alles zu viel. Am liebsten wäre Jin Zixuan weggerannt, doch er konnte keinen Muskel bewegen. Er wusste nicht, ob das hier noch real war. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen.

    Ob Xiao Xingchen seine Geschichte geglaubt hatte, war fragwürdig, aber er hinterfragte sie nicht weiter und auf mehr hatte Xue Yang nicht hoffen können. Und er akzeptierte die Umarmung; lehnte sich sogar an ihn. Dann war soweit in Xue Yangs augen alles gut. Er presste sanft einen Kuss gegen Xiao Xingchens Schläfte. Endlich stimmte dieser auch zu, dass sie gehen konnten. Doch anscheinend hatte er sich zu früh gefreut. Natürlich musste Xingchen noch nach den anderen Fragen. Wie sollte er denn darauf antworten? Wenn er ihm einfach erzählte, wie die Situation aussah, würde er sicher hier bleiben und helfen wollen. Oder den nächsten Zusammenbruch verleiden. Beides war nicht ideal. Aber er konnte es ihm auch nicht komplett verheimlichen. Dafür machten alle Anderen zu viel Geräusche. Xue Yang war nie gut darin gewesen, so etwas sensibel zu verpacken. Wahrscheinlich würde es nur noch schlimmer werden, wenn er so etwas versuchen würde. Eine kurze, klinische Erklärung musste ausreichen. “Meng Yao ist verstorben. Jiang Cheng nur etwas verletzt. Jin Zixuan und Lan Huan scheinen unverletzt zu sein. Ich weiß auch nicht, was genau passiert ist.” Allerdings war es sehr einfach, sich das zusammenreimen. Aber die Details wollte er Xingchen eher ersparen. Eigentlich schade, dass sie sich jetzt von den anderen trennen mussten. Sie hätten später eine gute Ablenkung abgegeben. Aber dann musste er halt seinen Plan abändern und sich etwas anderes ausdenken. Und der erste Punkt, war sich ein neues Versteck zu suchen. “Xingchen, ich glaube nicht, das wir hier viel Gutes ausrichten könnten. Es sieht eher danach aus, als würden die Anderen ein wenig Zeit für sich brauchen, um alles zu verarbeiten und sich zu sammeln. Wir würden sie nur dabei stören. Sie finden dann sicher einen Weg hier raus.”
    Xue Yang begann Xingchen langsam zu führen; einen Arm um dessen Hüfte gelegt. Sein Humpeln konnte er dabei sicher nicht ganz verstecken. Alleine die paar Schritte durch den Tempel waren anstrengend. Sie würden definitiv langsamer unterwegs sein, als es Xue Yang lieb war und vermutlich auch mehr Pausen einlegen müssen. Zum Glück hatten sie sich hier wieder getroffen, dann war der Weg zur vermuteten Anlegestelle der Boote nicht mehr ganz so ewig lang. “Xingchen, ich glaube, dieses Mal brauche ich deine Hilfe.” Wie sehr Xue Yang hasste dies zuzugeben. Fast hätte er die Worte wieder runtergeschluckt. Aber welche Wahl hatte er. “Kannst du mich stützen? Und den Rucksack tragen.”

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