The beautiful and the damned

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    Bonus Chapter: Battle Royal

    Airplane-Bro
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    Bonus Chapter: Battle Royal - Seite 4 Empty Re: Bonus Chapter: Battle Royal

    Beitrag von Airplane-Bro So Sep 19, 2021 3:14 am

    Huaisang bekam von ihrer Flucht kaum etwas mit. Er bewegte sich eigentlich nur noch, weil er von Cue Xang geschoben und gezogen wurde. Lediglich der Adrenalinschub und sein Überlebebstrieb hielten ihn noch auf den Beinen, doch einen klaren Gedanken fassen konnte er nicht mehr. Die Kugeln waren nur so um sie herumgeschossen. Huaisang hatte eine weitere in seinen Unterarm abbekommen. Er hatte aufgeschrien, doch sein Arm war sowieso schon ziemlich taub. Allgemein spürte er seinen Körper kaum noch. Xue Yang riss ihn wieder auf die Beine, nachdem er zusammengebrochen war. Vollkommen weggetreten rannte er mit ihm, stolperte immer wieder, doch Xie Yang hielt ihn so fest, dass er nicht hinfiel. Seine Sicht verschwamm immer wieder vor seinen Augen und er hörte nichts mehr außer einem stetigen Fiepen. Alles verlor eine Konturen, bis er schließlich den Boden unter den Füßen verlor. Bei dem Fall verlor Huaisang endgültig das Bewusstsein. Sein Körper schaffte es nicht mehr, mit dieser Anstrengung klar zu kommen. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde. Bei der Berührung mit dem Wasser, riss Huaisang die Augen und seine Lippen öffneten sich. Er schrie auf, doch das Wasser verschluckte seinen Schrei. Schmerz durchzog seinen ganzen Körper und Huaisang hatte das Gefühl, durch den Schock hätte sein Herzschlag für einen Moment ausgesetzt. Er verlor vollkommen die Orientierung, ruderte mit den Armen und suchte verzweifelt die Wasseroberfläche. Dabei wurde er vo  etwas tiefer ins Wasser gezogen. Seine Lungen füllten sich mit dem eiskalten Salzwasser und für einen Moment kam ihm der Gedanke, dass es nicht das Schlimmste wäre, jetzt zu sterben. Er hielt diese Strapazen kaum noch aus. Er war müde, sein Körper rebellierte... alles tat unendlich weh.
    Er hörte auf, gegen das Wasser anzukämpfen oder gegen diese Kraft, die ihn tiefer nach unten zog,  und jetzt realisierte er auch, dass er die Jacke noch immer festhielt. Huaisang hatte seine brennenden Augen wieder geschlossen, bereit, jetzt einfach aufzugeben. Doch da wurde er plötzlich wieder an die Wasseroberfläche gezogen. Als sein Kopf aus dem Wasser ragte, schnappte er nach Luft. Doch sofort begannen seine Lungen an zu brennen und er hustet stark, spuckte dabei viel Wasser aus. Immer wieder erfasste ihn dabei eine Welle, Zwang ihn dazu, wieder Wasser zu schlucken. Er bewegte verzweifelt seine Beine, versuchte sich irgendwie über Wasser zu halten. Zum Glück wurde er von etwas oben gehalten. Es dauerte einen Monent, bis Huaisang realisierte, dass es Xue Yang war, der ihn festhielt. Er schlang instinktiv seine Arme nun um Xue Yangs Hals, hielt sich an ihm fest, denn seine Kräfte gingen ihm endgültig aus. Er presste sich an ihn, sein Körper zitterte dabei vor Kälte. ,,X- Ya-" Keuchte er. Wieder schlug ihm eine Welle ins Gesicjt und riss ihn kurzzeitig mit dem halben Gesicht unter Wasser. Erneut hustete er und klammerte sich mit letzter Kraft an seinen Mitschüler. Doch plötzlich landete neben ihnen etwas im Wasser. Huaisang erkannte es kaum, doch dann sah er, dass es ein Rettungsring war. ,,Yang." Brachte er gerade noch so hervor, dann versuchte er danach zu greifen. Die ersten beiden Versuche missglückten und der Reif trieb weiter weg. Huaisang holte noch ein letztes Mal aus, mit letzter Kraft warf er die Jacke, hielt sie an einem Ärmel noch fest. Der nasse Stoff legte sich über den Reif und er konnte ihn heranziehen. Sofort schlang er seinen Arm um diesen und suchte Xue Yangs Blick. Sie wurden am Rande der Klippen nun nach rechts gezogen. Huaisang konnte nicht erkennen, wer es war, der dort auf dem kleinen Steg, nicht mehr weit von ihnen weg, stand. Erst als sie näher kamen, schien es ihm, als ob er eine bekannte Stimme hörte. Träumte er nur? War das Wen Ning? ,,A-Sang!" Rief dieser und griff sofort ins Wasser, um erst Xue Yang und dann Huaisang aus dem Wasser zu ziehen. Der kleine Steg, auf dem sie nun waren, gehörte wohl zu einer Anlegestelle mit einem Bootshaus. Sofort wurde er nun schon wieder auf die Beine gerissen. Wen Ning hatte wohl genug Kraft um sowohl ihn, als auch Xue Yang zu stützen und mit ihnen loszulaufen.  Auch er hatte wohl mitbekommen, dass die Soldaten auf sie geschossen hatten. ,,Was ist mit euch passiert???" Keuchte Wen Ning, als er die beiden in einer kleinen Nische bei den Klippen absetzte.,,Huaisang!" Wen Nings Stimme klang so weit weg. Huaisang hörte ihn kaum. Unfokussiert sah er ihn an, während er kraftlos die Jacke wieder an seinen Körper anzog. Wen Ning bewegte seine Lippen, doch Huaisang hörte die Worte nicht mehr. Er kippte zur Seite und verlor nun endgültig das Bewusstsein. So bekam er auch nicht mehr mit, wie Wen Ning Xue Yang ansprach und von ihm wissen wollte, was passiert war und wo sie hinwollten. Wen Ning wollte sich ihnen anschließen.

    Song Lans Gemotze ignorierte Jiang Cheng gekonnt. Er misstraute ihm noch immer, doch ohne Waffen, war dieser keine Bedrohung mehr. Sollte er etwas versuchen, würde er ihn sofort überwältigen. Das würde ihm vielleicht sogar gelegen kommen... Doch gerade hatte er wichtigeres zutun.
    Dieser kurze Moment des Friedens sollte ihn doch tatsächlich nun mal gegönnt sein. Am liebsten hätte Jiang Cheng die Zeit angehalten. Er spürte, wie Lan Huan sich in seine Arme lehnte und umschloss ihn fester. Einen Moment schloss Jiang Cheng die Augen, atmete Lan Huans Duft ein und schmiegte sich von hinten mehr an dessen Körper an. Er spürte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Das war perfekt. Oder... es wäre perfekt, wenn sie nicht in dieser verdammten Situation wären. Auch wenn jetzt wieder Hoffnung bestand, waren sie noch immer nicht außer Gefahr. Dennoch konnte er kaum glauben, dass er Lan Huan gerade wirklich so in seinen Armen hielt und ihm kam zum ersten Mal wirklich der Gedanke, dass dieser seine Gefühle vielleicht erwidern könnte. Sie waren sich die ganze Zeit schon so nahe. Das konnte doch nicht nur sein, weil sie sich in einer besonderen Lage befanden, oder?
    Bei Lan Huans Frage, wurde er aber wieder aus seiner Träumerei gerissen. Wie sie ihre Brüder finden sollten, darüber hatte er noch nicht nachgedacht. Er öffnete seine Augen wieder und spürte, wie Lan Huan sich in seinen Armen bewegte. Er lies etwas mehr locker und musste schlucken, als dieser sich nun zu ihm umdrehte. Oh man,... er war so nah. Er konnte ihn zum ersten Mal aus dieser Nähe betrachten. Jiang Cheng schluckte. Huan war mit Abstand der schönste Mann, den er je gesehen hatte. Das wurde ihm in diesem Moment mal wieder schwer bewusst. Wie automatisch, schlossen sich seine Arme wieder enger um Huans Taille, zog ihn dichter zu sich und er schämte sich schon fast etwas dafür, dass ein Schwall Hitze durch seinen Körper zog. Er sah den Rotschimmer auf den Wangen seines Freundes und errötete nun selbst. Etwas nervös sah er ihn an, versuchte das aber zu überspielen. „Wir überlegen uns etwas. Vielleicht haben wir ja auch Glück und sie laufen uns auf dem Weg zum Tempel einfach über den Weg.“ Überlegte er, obwohl das wohl ziemlich abwegig war. Bei Huans Frage nickte er aber leicht. „Lan Zhan ist sicher bei Wei Ying und Wei Ying ist wie eine Kakerlake. Der überlebt alles. Also geht es Lan Zhan sicher auch gut.“ Das hatte etwas von Galgenhumor, doch Wei Ying konnte sich immer aus allen misslichen Lagen befreien und meist sehr unbeschadet. Das war sein Talent. Dieses Mal wäre es bestimmt nicht anders. Außerdem war Wei Ying sehr clever, auch wenn man ihm das meist nicht anmerkte. Jiang Cheng lächelte entschuldigend. „Tut mir leid,... ich...“ Sagte er leise und sein Blick ging nervös auf den Boden, bevor er diesen wieder hob und Lan Huan erneut in die Augen blickte. Warum schlug ihm sein Herz gerade bis zum Hals? Das war doch wohl wirklich nicht der Moment zum Flirten. Doch er konnte sich nicht helfen... Er konnte seine Augen nicht von Huan abwenden und diese wanderte von dessen Augen zu seinen Lippen. Jiang Cheng schluckte und biss sich leicht auf die Unterlippe, bevor er ihm nochmal in die Augen sah. Bevor er dann wusste, was er tat, näherte er sich ihm, seine Arme schlossen sich etwas fester um dessen Taille und seine Lippen streiften die von Lan Huan hauchzart, als würde er sich erstmal herantasten wollen. Ein zweites Mal lies er seine Lippen über die seines Freundes streichen und ein sehr intensives Kribbeln machte sich in seinem Körper breit. Oh Gott... was tat er da nur? War es okay, ihn zu küssen? Jiang Cheng wollte es so gerne, doch den letzten Schritt wagte er nicht. Es waren nur ein paar Millimeter, die er überwinden musste. Eine seiner Hände strich Huans Rücken hinauf, legte sich zwischen dessen Schulterblätter, von dort aus wanderte sie höher und seine Fingerspitzen streiften hauchzart Huans Nacken. „Huan...“ Hauchte er leise gegen dessen Lippen, schmiegte seinen Körper enger an den von Lan Huan. Es war, als würde sein Verstand nun einfach kurz aussetzen, als er sich überwand und seine Lippen zart auf die von Lan Huan presste. Wenn nicht jetzt, wann denn dann? Wer wusste schon, ob sie den nächsten Tag noch überleben würden? Trotzdem machte sich nun Nervosität in ihm breit.

    Als Xingchen das mit dem Gift hörte, hatte er angestrengt zugehört. Wieso hatte Song Lan denn bitte Gift dabei gehabt? Doch Xingchen ärgerte es auch schon wieder, dass er Xue Yang schon wieder darstellte, als wäre er der letzte Kerl auf dem Planeten, dem man trauen sollte. Tatsächlich hatte er Song Lan gerade auch etwas misstraut, doch das würde er nicht laut aussprechen und er war auch froh, dass sich Song Lans Aufmerksakeit dann auch erstmal auf Jiang Cheng fokussiert hatte.
    Xingchen bemerkte schnell, dass Jin Zixuan scheinbar nicht merkte, dass es Freude war, die ihm die Tränen in die Augen trieb. Er schien sich nun wirklich Sorgen zu machen. Entsprechend lachte Xingchen nun leicht und schüttelte den Kopf, lehnte sich an seinen neu gewonnen Freund. „Alles gut, ja. Ich bin nur sehr erleichtert, dass die beiden es geschafft haben. Entschuldige meinen kleinen Gefühlsausbruch.“ Er streichelte zart über Jin Zixuans Unterarm, doch im nächsten Moment hörte auch er das Piepen. Sofort hob er erschrocken den Kopf und hielt den Atem an. Als Zixuan sagte, dass das System wieder online war, verschwand auch sein Lächeln. Oh nein... Doch wenigstens hatten sie es geschafft, die Halsbänder loszuwerden. Hatte Song Lan seins noch an? „Zixuan.“ Sagte Xingchen leise. „Denkst du, es ist was schiefgelaufen? Glaubst du, Xue Yang und Nie Huaisang ist etwas zugestoßen?“ Flüsterte er nun und wirkte dabei etwas ängstlich. Doch dann sah er in Song Lans Richtung, als dieser ihn wieder ansprach. Instinktiv hielt er sich etwas mehr an Jin Zixuan fest. Etwas in ihm sträubte sich, näher zu ihm hinzugehen. Allerdings fühlte er sich irgendwie dazu verpflichtet. „Kannst du mitkommen?“ Fragte er Jin Zixuan leise und machte keine Anstalten, dessen Arm loszulassen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Sep 20, 2021 6:49 pm

    Für einen kurzen Augenblick dachte Xue Yang, Nie Huaisang wäre tatsächlich gestorben, als sich dieser fast leblos durchs Wasser ziehen ließ. Womöglich hatte eine Kugel im Endeffekt doch ihr Ziel getroffen. Doch dann durchbrachen sie die Wasseroberfläche und Huaisang schnappte nach Luft. Nun, wenigstens Etwas. Allerdings was es gar nicht so einfach sie beide über Wasser zu halten. Seine Kräfte verflossen mit jeder Sekunde mehr. Er presste Nie Huaisang enger an sich, damit er ihm nicht durch die Finger glitt. Zum Glück klammerte sich Huaisang selbst an ihn. Das machte das Ganze zumindest etwas einfacher. Allerdings war sich Xue Yang nicht sicher, ob sie es überhaupt aus dem Wasser schaffen würden. sie mussten es einfach versuchen. Sich weiter an der Felswand festzuhalten, würde nur zusätzlich Zeit und Kraft kosten. Der Kampf gegen die Wellen war fast schon verloren. Bevor er sich jedoch abstoßen konnte, landete der Rettungsring neben ihnen. Ungläubig blinzelte er in dessen Richtung. Sofort war er skeptisch. Jemand wie er wurde nicht freiwillig gerettet, schon gar nicht in einem Spiel auf Leben und Tod. Vielleicht, weil er Huaisang dabei hatte? Das wäre eine Erklärung. Vorerst sollte er davon ausgehen, dass die Person auf der anderen Seite ihnen nichts tun wollte. Sonst hätte sie auch einfach warte könne und das Problem hätte sich von allein gelöst. Also ließ er sich mit Huaisang und dem Rettungsring mitziehen. Ab und zu musste er sich von den Felsen abstoßen, um nicht komplett gegen diese geschleudert zu werden. Doch es war weitaus einfacher so mitzuschwimme, ohne selbst viel dazu beizutragen Dann konnte er auch sehen, wer dort versuchte sie zu retten. Wen Ning? Nun, es war einer vorn Nie Huaisang Freunden, also ergab es schon Sinn. Nachdem Xue Yang aus dem Wasser gehoben wurde, sank er zuerst auf die Knie. Er zitterte am ganzen Körper vor Kälte und Schmerz. Er musste husten und seine Kehle und Lunge brannten nur noch mehr. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Nie Huaisang aus dem Wasser gehoben wurde, als würde er nichts wiegen. Das hätt man ihm gar nicht zugetraut. Vielleicht wäre er doch zu mehr nütze, als ursprünglich gedacht. Ausnahmsweise ließ sich Xue Yang einmal darauf ein, durch die Gegend geführt zu werden. Denn auf dem Steg waren sie zu ungeschützt. Er blieb einen Augenblick unbewegt in der Nische neben Huaisang sitzen. Als Wen Ning ihn ansprach, schüttelte er leicht den Kopf, wobei dieser sofort dröhnte. Dann gestikulierte er zu seinem Hals, um zu zeigen, dass er gerade nicht sprechen konnte. Xue Yang brauchte alle Luft, die er keien konnte zum Atmen. Zum Sprechen würde er keine verschwenden können. Als Wen Ning meinte, er würde sich ihnen anschließen wollen, nickte er nach kurzer Überlegung. Wen Ning sah nicht danach aus als würde er ihnen etwa tun und er würde seine Hilfe brauchen um Huaisang zu transportieren. Alleine würde er ihn nicht tragen können. So sehr er es auch hasst, er war auf die Hilfe angewiesen. Schließlich wollte er noch leben bei Xiao Xingchen ankommen. Vielen Dank. Nachdem er sich selbst ein wenig gefangen hatte, wandte er sich wieder Huaisang zu. Dieser war nach all dem schon wieder zusammengebrochen. Xue Yang war es gerade noch so gelungen, ihn aufzufangen, bevor er auf dem Boden aufschlug. Vorsichtig legte er ihn ab und kontrollierte Atmung und Puls. Zum Glück war es wirklich nur eine Ohnmacht. Das hätte ihm jetzt wirklich noch gefehlt. Wenn Huaisang nach all den Strapazen gestorben wäre. Das konnte er mal schön vergessen. Xue Yang hatte nicht so viel in kauf genommen und so viel Energie in ihn rein gesteckt, damit er sowas abzog. Nicht solange Xue Yang noch ein Mitspracherecht hatte. Er zog Wen Nings Rucksack zu ihm heran und begann ihn zu durchsuchen. Ihren eigenen hatten sie irgendwann auf der Flucht zurücklassen müssen. “Waffe?”, fragte Xue Yang schließlich, was in einem neuen Hustenanfall endete. Dann fand er was er gesucht hatte: Den erste Hilfe Kasten und eine Wasserflasche. Er wischte sich ein paar Haare aus dem Geischt, die vom Salzwasser und Blut an seiner Haut klebten. Ihr improvisiertes Bad hatte nicht viel dazu beigetragen, das viele Blut von ihnen zu waschen. Das war eher unwichtig. Er beugte sich über Huaisang und inspizierte die Wunden. Es sah verdammt schlecht aus. Seine Schulter war ein Desaster, von der Schusswunde im Rücken gar nicht zu sprechen. Die Kugel steckte immer noch fest. Auf der einen Seite gut, da Huaisang nicht sofort verblutet war, auf der Anderen sehr schlecht, weil sie sich bewegen konnte und noch mehr innere Organe angreifen könnte. Allerdings hatte Xue ang uch nichts, um sie entfernen. Er könnte sie mit dem Dolch rausschneiden, aber würde dabei vermutlich erheblichen Schaden anrichten. Fuck. Falls sie nicht demnächst ein Krankenhaus und kompetenten Doktor finden würden, waren seine Überlebenschancen verschwindend gering. Aber das bedeutete nicht, dass Xue Yang das so einfach geschehen lassen würde. Er machte sich daran eine Wunde nach der anderen so gut es ging zu reinigen, Blutungen zu stoppen und Druckverbände anzulegen. Der Rest seine T-Shirts musste nun auch noch für Verbände herhalten. Nicht, dass es sonst noch zu irgendwas gut gewesen wäre. Ein Teil von ihm dachte sich, dass es sinnlose arbeit war; dass es nur provisorisch Nie Huaisang davon abgehaltene würde zu sterben. Aber mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Hoffentlich würde er zumindest so lange durchhalten, bis sie bei der anderen Gruppe angekommen waren. Xue Yang hatte das Gefühl, er würde nur sehr langsam vorwärts kommen. Sein eigener Körper wehrte sich gegen die Bewegungungen und oft genug gab er Wen Ning stumme Anweisungen etwas dort zu halten, wo es hin sollte oder auf die Wunden zu drücken. Erneut band er den Arm fest, damit sich dieser nicht so viel bewegen konnte. Danach zog er Huaisang sie Lederjacke über die Schultern und verschloss sie vorne. Das könnte ihn zumindest etwas wärmer halten. Dann lehnte sich Xue Yang zurück und hob die Hand, um zu signalisieren, dass er eine Pause brauchte. Nach einer Weile griff er nach Wen Nings Karte und deutete auf den Tempel, den sie als Treffpunkt vereinbart hatten. “Treffen Jiang Cheng hier”, flüsterte er, schließlich war Wen Ning auch mit diesem befreundet, als war es wahrscheinlicher, dass er dann ohne weiter Fragen mitkommen würde. “Kannst du Huaisang tragen; darf sich nicht bewegen.” Xue Yang sah an sich selbst hinab. Es ging ihm nicht viel besser, aber er war noch bei bewusstsein und wenn er nur langsam laufen müsste, sollte es für eine Weile gehen. Sie konnten nur hoffen, dass sie niemand anderem über den Weg liefen.

    Lan Huan nickte leicht, als Jiang Cheng meinte, sie würden einen Weg finden ihre Brüder zu finden. Das sie ihnen einfach über den Weg laufen würden wäre doch sehr viel Glück. Aber hoffen konnten sie trotzdem. Bei dem Witz über Wei Ying musste er sogar leicht Lachen. Doch das war alles sehr schnell vergessen, als er bemerkte, das Jiang Cheng die Arme enge um ihn schloss und ebenfalls rot wurde. Er war noch nie jemandem so nah gewesen. Bildete sich Lan Huan das gerade ein oder hatte Jiang Cheng zu seinen Lippen gesehen? Ohne wirklich darüber nachzudenken, tat Lan Huan es ihm gleich. Er war sich nicht ganz sicher, was als nächstes zu tun war. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Plötzlich war er ganz aufgeregt, aber es fühlte sich angenehm an. Und dann streiften Jiang Chengs Lippen die seinen. Nur für eine Sekunde. Sofort wollte er mehr. Ein angenehmer Schauer lief seinen Rücken hinunter, als Jiang Cheng das wiederholte. Vorsichtig legte er eine Hand auf seine Schulter und hielt die Luft an. Als Jiang Chengs Hände eine Rücken hinauf glitten hinterließen sie ein angenehmes kribbeln. Der Fakt, dass sie sich gerade bei Battle Royal befanden, war vollkommen vergessen. Er lehnte sich noch mehr in Jiang Cheng hinein. Endlich spürte er Jiang Chens Lippen auf seinen. Es fühlte sich so gut an. Sein Herz wollte fast aus seiner Brust springen. Lan Huan schloss seine Augen. Er wollte nur diesen Moment genießen - alles um sie herum erschien unwichtig. Seine andere Hand wanderte zu Jiang Chengs Wange und blieb dort sanft liegen. Fast experimentell begann er seine Lippen gegen die von Jiang Cheng zu bewegen. Zwar war er sehr unsicher, was genau er dort tat, aber es fühlte sich gut an. Eigentlich wollte er seine Lippen nicht mehr von Jiang Cheng lösen, aber irgendwann musste er. Doch er ging nicht zurück. Stattdessen legte er seine Stirn gegen die von Jiang Cheng. Ein breites Lächeln war auf seinen Lippen und würde auch nicht so schnell verschwinden. Sanft begann er mit dem Daumen über seine Wange zu streicheln. “A-Cheng”, flüsterte er. Allerdings wusste er nicht ganz, was er sagen sollte. Sein Gehirn fühlte sich vor Glück benebelt.

    Als Xiao Xingchen meinte, dass es ihm gut ging, war Jin Zixuan sehr erleichtert. Das Erleichterung der Grund für Tränen sein könnte, war ihm überhaupt nicht in den Sinn gekommen. “Oh, nein, ist schon in Ordnung. Dafür musst du dich nicht entschuldigen”, murmelte er etwas peinlich berührt. Doch dann wurden sie auch schon von dem System unterbrochen. Er blickte auf das Frühwarnsystem und schüttelte den Kopf. Erst einmal versuchte er Xiao Xingchen ein wenig zu beruhigen. “Ich…ich weß es nicht. Aber...meinte Xue Yang nicht vorhin, dass es sein kann, dass es nur ganz kurz klappt?” Allerdings klang er nicht so überzeugend. Doch was sollte er auch sagen. Es könnte alles und nichts passiert sein. Sie würden bis zum Tempel warten müssen und die anderen treffen. Doch nervös machte ihn das trotzdem. Vor allem, weil sie nicht wirklich wussten, was es zu bedeutn hatte. “Wir sollten bald losgehen.” Er drehte sich zu Jiang Cheng und Lan Huan, da diese womöglich auch eine Idee haben könnten, was hier vor sich ging. Sofort drehte er sich wieder weg. Auch wenn sich die beiden schon davor sehr nah gestanden hatten, hatte Jin Zixuan nicht damit gerechnet, dass er sie beim Küssen sehen würde. Ihm brannten die Augen und er musste Tränen wegblinzeln. Erneut fühlte es sich an, als hätte ihm jemand in den Magen geschlagen. Dabei hätte er es doch kommen sehen müssen. Es war doch nur eine Frage der Zeit gewesen. Trotzdem konnte er seine Gefühle nicht einfach ausschalte. Er war so durcheinander, dass er einen Moment nicht mitbekam, was Xiao Xingchen ihn da fragte. Daraufhin blickte er zu Song Lan. Nun, eigentlich wollte er ihm nicht näher kommen. Jin Zixuan war sich immer noch nicht sicher, was er von ihm halten sollte und ob er nicht doch gefährlich war. Und das Xiao Xingchen nach der Unterstützung fragte, war alles andere als beruhigend. Aber vielleicht konnte er ein bisschen Ablenkung vertragen. “Nun, okay”, sagte er mit leicht belegter Stimme, “Es sind ja nur ein paar Meter.” Dieses Mal schreckte er noch nicht einmal vor Song Lans abweisendem Blick zurück.

    Genervt beobachter Song Lan, wie sich Xiao Xingchen zu ihm führen ließ. Natürlich ließ er Jin Zixuan nicht los. Das wäre ja auch zu viel verlangt, oder? “Sieht aus, als wäre Xue Yang doch nicht so erfolgreich gewesen”, sagte er spöttisch und mit verschränkten Armen. “War ja auch nicht anders zu erwarten.” Dann musterte er Xiao Xingchen noch einmal und stellte seine Stimme etwas sanfter. “Xiao Xingchen, wie geht es dir? Du siehst schrecklich aus. Und wo ist schon wieder deine Sonnenbrille? Die werden sie dir doch nicht weggenommen haben. Und du wirkst ein wenig verwirrt. Ist dir vielleicht irgendetwas passiert? Ich meine, das hier ist nicht ohne.” Jetzt machte er auch einen Schritt auf ihn zu. “Komm mit mir. Ich kann dich in Sicherheit bringen.” Er machte sich noch nicht einmal große Sorgen darüber, ob der Rest ihn hören würden. Jin Zixuan könnte nichts tun und die Anderen waren sehr offensichtlich beschäftigt. Theoretisch wäre es jetzt der beste Zeitpunkt einfach zu gehen. Nach dieser Aktion hatte er keine Lust groß mit Jiang Cheng unterwegs zu sein.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Sep 20, 2021 10:47 pm

    Huaisang bekam von Wen Nings Ankuft und allem, was danach passierte, nicht mehr viel mit. Er war vollkommen orientierungslos, während er von Wen Ning auf dem Rücken getragen wurde. Immer wieder mal schaffte er es, die Augen einen Spalt breit zu öffnen, doch wenn ihn nicht ein weiterer Schwächeanfall, aufgrund des hohen Blutverlustes direkt wieder in Ohnmacht versetzte, so waren es die höllischen Schmerzen, die ihm das Gefühl gaben, sein ganzer Körper würde von innen verbrennen. Gleichzeitig konnte er seine Hände und Füße kaum noch vor Kälte spüren. Er zitterte am ganzen Laib und seine Haut hatte die Farbe einer Leinwand angenommen. Huaisang befand ich in einem Delirium-ähnlichen Zustand. So wusste er auch nicht, wie lange sie schon unterwegs gewesen waren, als sie beim Tempel ankamen. Wen Ning hatte ihn irgendwann abgesetzt und ihn mit etwas zugedeckt. Das half allerdings nicht dabei, ihn zu wärmen. Huaisang wusste auch garnicht mehr, ob ihm heiß oder kalt war. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn und er hatte sich irgendwann auf die Seite gerollt. Es tat sowieso gerade jede Position weh. So konnte er wenigstens jedes Mal die Beine leicht an seinen Körper ranziehen, wenn ein neuer Schwall Schmerz durch seinen Körper zog. Er schwitzte fürchterlich und schluchzte immer wieder leise, wenn auch sehr kraftlos. Er hatte immer mal wieder klare Momente, wo er etwas mehr zu sich kam. Einmal hatte er dabei in Wen Nings besorgtes Gesicht geblickt. Sein Freund hatte sich über ihn gebeugt und ihm etwas zugesprochen, doch Huaisang hatte ihn nicht verstehen können. Er hatte ihn immer nur wieder leise angefleht, dass er ihm helfen sollte. Unfokussiert waren seine Augen durch den Raum gewandert und er hatte irgendwo Xue Yang ausgemacht. Huaisangs Augen schafften es ihn für einen Moment zu fokussieren und es kam ihm der Gedanke, dass er gerade den Teufel höchstpersönlich sehen musste. So viel Blut... Zum Anderen hatte er nicht das Gefühl, dass ihm Xue Yang Angst machte, ganz im Gegenteil. Gerade dachte er daran, wie dankbar er ihm war. „Hey,.... Xue Yang...“ Er musste husten, als er dessen Namen aussprach. Seine Stimme klang kraftlos und angeschlagen. „Danke...“ Mehr konnte er gerade nicht mehr sagen, denn erneut strahlte eine geballte Ladung Schmerz von der Stelle aus, wo die Kugel stecken musste. Huaisang war an einem Punkt, wo er es kaum noch aushielt. Er wollte nur noch schlafen. Er war so schrecklich müde. Seine Augen fielen halb zu und er konnte nicht mehr viel erkennen. Er zog den Kopf etwas mehr ein, denn die Kälte kroch ihm wieder in die Knochen. Seine Nase verschwand halb in der Jacke seines Bruders und er konnte einen vertrauten Duft wahrnehmen. Einen, der immer Sicherheit bedeutet hatte. Huaisang fragte sich, ob es ein Jenseits gab und ob er bald schon seinen Bruder wiedersehen würde. Dieser Gedanke entlockte ihm ein leichtes Lächeln und er schlief wieder ein.
    So bekam er auch nicht mit, dass Wen Ning sich schweren Herzens wieder auf den Weg gemacht hatte. Mit den Worten, dass er Wei Ying und Lan Zhan finden und sie hierher führen wollte. Er versprach auch, nicht lange weg zu bleiben.

    Als Lan Huan so zögerlich reagierte, wollte Jiang Cheng schon einen Rückzieher machen. Für eine Sekunde überkam ihn die blanke Panik, dass er die Zeichen alle vielleicht missinterpretiert hatte und Lan Huan vielleicht garkeine Gefühle für ihn hatte. Oder zumindest keine romantischen. Doch bevor er nur daran denken konnte, seine Lippen wieder von Lan Huan zu lösen, erwiderte dieser auf einmal den Kuss. Sehr zart und etwas unbeholfen, doch das bildete Jiang Cheng sich nicht ein, oder? Er spürte die zarten Berührungen an seiner Schulter und seiner Wange und lehnte sich leicht in diese hinein, schmiegte sich der Hand in seinem Gesicht an, während er den Kopf etwas schief legte, um seine Lippen etwas mehr zu öffnen. Ihm wurde ganz schwindelig vor Glück. So etwas, wie in diesem Moment, hatte er noch nie gefühlt. So gesehen, war es für Jiang Cheng auch sein erster richtiger Kuss. Zumindest wenn man das Desaster von vor zwei Jahren auf einer Übernachtungsparty ihrer D&D Gruppe mit Huaisang, mächtig viel Alkohol und diesem dämlichen Partyspiel nicht mitzählte. Das war sowohl für Jiang Cheng, als auch für Huaisang immer noch ein Moment der Schande, über den sie nie wieder gesprochen hatten. Das hier war vollkommen anders... Huans Lippen fühlten sich unglaublich weich und gut an und er dachte nicht mal daran, den Kuss zu beenden. Am liebsten hätte er an diesem Punkt die Zeit angehalten. Es war wirklich, als würde sein Traum in Erfüllung gehen. Endlich wurde seine Liebe erwidert, von dem Mann, für den er die letzten drei Jahre so sehr geschwärmt hatte. Fast war es schon ironisch, dass das in einem Moment passierte, in dem sie nicht wussten, ob sie morgen noch leben würden... Daran verschwendete Jiang Cheng aber gerade keinen Gedanken mehr. Er kostete diesen Moment einfach nur voll aus. Er bildete sich sogar ein, dass er Lan Huans Herzschlag spüren konnte. Er schien genauso aufgeregt wie er selbst. Das nahm Jiang Cheng etwas die Nervosität. Er konnte ja nicht ahnen, dass das hier Lan Huans erster Kuss war... Tatsächlich schätzte er ihn schon als sehr erfahren ein. Schließlich war er doch so beliebt, offen und selbstbewusst (und wunderschön – Kommentar des Autors). Er hatte bestimmt schon die ein oder andere Beziehung geführt, oder nicht?
    Jiang Cheng streichelte Lan Huan die Wirbelsäule entlang, bis unter seine Schulterblätter und wieder zurück, bevor er spürte, wie dieser seine Lippen langsam von seinen löste. Nur widerwillig lies er auch von ihm ab und war schon fast etwas traurig, dass es vorbei war, doch Huan blieb einfach in seinen Armen stehen und auch wenn sie den Kuss gelöst hatten, waren sie sich noch sehr nahe. Er öffnete leicht seine Augen und sah das Lächeln auf Lan Huans Lippen. Wärme machte sich in seiner Brust breit und er hatte nun wirklich das Gefühl, dass ihm kleine Schmetterlinge im Bauch herumflatterten. Er musste nun ebenfalls Lächeln und seine Hand wanderte wieder tiefer, blieb auf Huans Steiß liegen, während er keine Anstalten machte, ihn aus seinen Armen zu entlassen. Die Art und Weiße, wie Huan nun seinen Namen aussprach, war wohl das schönste und süßeste, was er je gehört hatte. „Das.... das war sehr schön.“ Sagte er nun leise und hob den Kopf leicht, damit sie sich in die Augen sehen konnten. Jiang Chengs Wangen waren noch immer sehr gerötet, doch in seinen Augen lag nun ein sehr glücklicher Ausdruck. „A-Huan.“ Erneut beugte er sich leicht vor und küsste ihn noch einmal sanft auf die Lippen, doch dann vernahm auch er das Piepsen des Frühwarnsystems. Alles in ihm sträubte sich, doch er musste wissen, was los war. Er drehte den Kopf etwas in Zixuans Richtung, der nun aber mit Xingchen auf dem Weg zu Song Lan war. „Ist... das System wieder online?“ Ein ungutes Gefühl löste all die schönen Gefühle ab, die er gerade noch gespürt hatte. Doch er entlies Lan Huan noch nicht aus seinen Armen. Er wollte nicht, dass dieser Moment schon vorbei war... nur eine Minute mehr. Das war ihnen scheinbar nicht vergönnt. Jiang Cheng verzog den Mund und sah Lan Huan wieder an. Nun lag allerdings Sorge in seinen Augen. „Huaisang ist hoffentlich nichts passiert...“ Sagte er und schluckte. Schon bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. „Wir sollten uns auf den Weg machen.“ Er seufzte und strich Huan eine lose Strähne hinters Ohr. Dann drehte er den Kopf wieder in Xingchens und Zixuans Richtung. „Xiao Xingchen, Jin Zixuan... wir müssen los.“ Sagte er in deren Richtung. Er wusste allerdings noch immer nicht, was sie wegen Song Lan machen sollten. Zumal dieser ja noch immer sein Halsband trug...

    Bei Zixuans Erklärung, nickte Xingchen knapp, auch wenn er die Unsicherheit in dessen Stimme heraushörte. Stimmt... Dass das System nun wieder online war, musste ja nicht unbedingt bedeuten, dass den beiden etwas passiert war. Xingchen versuchte sich etwas zu beruhigen. „Ich denke auch. Je eher wir die beiden dort wieder treffen, desto schneller kommen wir von diesem schrecklichen Ort weg.“ Xingchen fröstelte es bei dem Gedanken wieder, dass sie noch immer unfreiwillige Teilnehmer an diesem grausamen Spiel waren.
    Er konnte allerdings nicht lange in diesem Gedanken versinken, denn er spürte eine abrupte Veränderung in Zixuans Körperhaltung. Sofort wendete er sein Gesicht aufmerksam in dessen Richtung und drückte seinen Arm etwas fester. „Zixuan? Ist alles in Ordnung?“ Fragte er leise. Xingchens Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Das konnte er nun auch sehr deutlich in dessen Stimme hören. Instinktiv lies er seinen Arm etwas tiefer sinken und umfasste Zixuans Hand. Lies sich so von ihm führen und gleichzeitig wollte er ihm so etwas Trost spenden, auch wenn er sich jetzt schon denken konnte, dass Song Lan das nicht gefallen würde. Doch das war ihm gerade egal. Bei Song Lans Kommentar, verging ihm eigentlich schon die Lust, mit ihm zu reden. „Ich denke schon, dass er erfolgreich war. Du solltest nicht so an ihm zweifeln.“ Sagte Xingchen und klang tatsächlich beleidigter, als er wollte. Er deutete dabei auf die Stelle an seinem Hals, wo zuvor das Halsband war. „Er und Huaisang sind sicher schon auf dem Weg zum Treffpunkt.“ Sagte er entschlossen und zwang sich dazu, Ruhe zu bewahren. Dennoch drückte er Zixuans Hand etwas mehr. Er fragte sich wieder einmal, wieso Song Lan immer so war. Mit dieser Art machte er sich nicht gerade Freunde....
    Und schon ging es weiter. Erst lächelte Xingchen leicht, als er die Frage hörte, wie es ihm ging. Doch dann sprach Song Lan weiter und Xingchen senkte seinen Kopf. Das klang schon wieder, als wäre er ein pflegebedürftiger, alter Mann. Als Song Lan dann einen Schritt auf ihn zukam, machte Xingchen einen Schritt zurück. „Mir geht’s, den Umständen entsprechend, gut. Ich hoffe, dir auch.“ Sagte er und klang dabei kühler, als gedacht. „Und danke, aber wir werden uns gleich auf den Weg zum Treffpunkt machen. Jin Zixuan führt mich sehr gut und Jiang Cheng und Lan Huan wissen, wo wir hinmüssen.“ Sagte er und hob seinen Kopf wieder etwas. „Du darfst natürlich gerne mitkommen. Wir wollen Huaisang und Xue Yang treffen.“ sagte er und er wusste nicht wieso, aber vielleicht war das für Song Lan ein Grund, nicht mitzukommen. Xingchen fühlte sich auf einmal sehr schlecht, doch er konnte diese freundliche Fassade gerade nicht aufrecht halten. Song Lan hatte ihn mit diesen wenigen Worten gerade schon wieder verletzt und ihm das Gefühl gegeben, alleine nicht klar zu kommen. „Wir müssen nun auch los.“ Sagte er und wendete seine Aufmerksamkeit kurz in die Richtung, in der er Jiang Cheng und Lan Huan vermutete. „Können wir gehen?“ Fragte er etwas lauter und hoffte, dass die beiden auch los wollten.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Sep 21, 2021 7:47 pm

    Langsam stolperte Xue Yang neben Wen Ning her. Zum Glück hatte sich dieser seinem Tempo angepasst. Der Weg kam ihm ewig vor und oft genug musste er sich an Bäumen abstützen um überhaupt aufrecht weiter laufen zu können. Dass er gerade eine gut sichtbarer Blutspur hinterließ, war alles andere als vorteilhaft. Allerding gab es dafür im Moment keine Lösung und Xue Yang hatte auch nicht die Kraft, sich groß Gedanken darüber zu machen. Ab und zu wanderte sein Blick zu Nie Huaisang, der auf Wen Nings Rücken mehr tot als lebendig hing. Doch er atmete noch, wenn auch schwach. Als sie endlich die Schwelle zum Tempel übertraten, scannte Xue Yang vorerst den Raum. Alles wirkte so verschwommen. Er blinzelt ein paar Mal, aber wirklich besser wurde seine Sicht nicht. Sollte irgendwo eine Person sein, würde er sich sicher trotzdem sehen oder Wen Ning hätt etwa gesagt. Vorerst schienen sie in Sicherheit zu sein. Xue Yang ließe sich langsam auf den Boden sinken. Aus dem Augenwinkel sah er Wen Ning zu, während er versuchte ein paar seiner Kräfte zu sammeln. Erst als Nie Huaisang ihn ansprach, hob Xue Yang seinen Kopf ein wenig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich dieser bedanken würde. Xue Yang wusste nicht, was er damit anfange sollte. Wofür sollte Huaisang überhaupt dankbar sein? Also nickte er nur leicht. Wen Ning erhielt dieselbe Antwort, als er sagte, er müsste wieder gehen. Was sollte Xue Yang auch sonst dazu sagen. Das war nicht sein Problem. Bis er Wen Ning Schritte nicht mehr hören konnte, bewegte er sich nicht von der Stelle. Dann blickte er wieder zu Nie Huaisang und krabbelt etwas zu ihm hinüber. Ah, fuck. Es sah wirklich danach aus als wäre er schon fast im Reich der Toten angelangt. Xue Yang blickte sich um, ob ihnen irgendetwas in diesem verlassenen Tempel helfen konnte. Zuerst griff er nach der Wasserflasche, die Wen Ning ihnen dagelassen hatte. Es war nicht mehr viel, aber Xue Yang zwang Nie Huaisang praktisch ein paar Schlucke herunter zu würgen. Dann begann er sich quälend langsam und mit letzter Kraft durch den Tempel zu bewegen. Mit zittrigen Händen sammelte er staubige Kerzen ein und zerrissene Wandvorhänge ein. Nacheinander brachte er sie zu Huaisang zurück. Er ließ die Stoffbahnen einfach als weiter Decken auf Huaisang fallen. Um die Kerzen dann zum brenne zu bringen, brauchte er einige Anläufe. Zumindest würde es ihnen ein wenig Wärme spende. Irgendwo fand er noch einige Sitzkissen. Nicht die gemütlichsten oder saubersten. Aber er hatte schon schlimmere besessen. Vorsichtig hob er Huaisang Kopf an und schob eins runter. Am liebsten hätte er ihm gesagt, er sollte sich weniger bewegen, doch er glaubte nicht, dass Huaisang noch genug bei Bewusstsein war, um seinen Körper zu kontrollieren. Also ließ es sich neben ihm auf einem Kissen nieder, legte sich ebenfalls einen Stoffvorhang um die Schultern und lehnte sich seitlich gegen einen Pfeiler. Jetzt hießes warten, bis sie geunden wurden. Hoffentlich nicht von den falschen Leuten. Xue Yang selbst kämpfte auch dagegen an, sein Bewusstsein zu verlieren. Eigentlich müsste er seine eigenen Wunden ebenfalls verbinden, doch allein dies schien schon zu anstrengend. Er war sich nicht sicher, ob es einen Teil seines Körpers gab, der nicht weh tat. Aus seiner Hosentasche zog er die zwei Süßigkeiten, die Xiao Xingchen ihm mitgegeben hatte. Die Verpackung war vollkommen durchgeweicht, ob von Blut oder Wasser oder beidem. Erstaunlicherweise hatten sie es sonst überlebt. Fast hätte er sie gegessen, entschied sich im letzten Moment jedoch anders. Xue Yang umschloss sie fest mit seiner Hand und sah zu Tür. Er würde warten, bis Xiao Xingchen wieder bei ihm war.

    Lan Huan hatte sich vollkommen in dem Moment verloren. In Jiang Chengs Lippen und den Händen, die über seine Rücken streicheln. Am liebsten hätte er noch viel länger so verbracht; wäre einfach in Jiang Chengs Armen geblieben. Das Gefühl von Jiang Chengs Lippen auf seinen war einfach unglaublich. Nachdem sie sich leicht voneinander gelöst hatten, bemerkte Lan Huan das Jiang Cheng ebenfalls Lächeln musste. Das sorgte dafür, dass sich Lan Huans Herz begann wieder schneller zu schlagen. Er fühlte sich so warm und sicher wie noch nie. Bei seinen Worten wurde Lan Huns Lächeln nur noch breiter und auch seine Wangen waren noch leicht gerötet. “Mir...mir hat es auch sehr gefallen”, flüsterte er, fast hätte er Angst, dass laute Geräusche den Moment zerstören würde. Er wünschte sich, er könnte diesen Moment einfachen. Lan Huan wollte Jiang Cheng noch länger so glücklich sehen, vor allem, wenn er der Grund war. “Ich denke, ich würde dich gerne öfter küssen.” Die Worte hatten einen Mund verlassen, bevor er so wirklich darüber nachgedacht hatte. Alle Eloquenz, die er jemals besessen hatte, war dahin. Sein Gehirn war noch zu sehr damit beschäftigt die Tatsache zu verarbeiten, das Jiang Cheng ihn geküsst hatte und wie gut es sich angefühlt hatte. Und dann folgte auch schon der zweite Kuss und er war genauso gut, wie der Erste. Lan Huan wäre fast den Lippen gefolgt und hätte Jiang Cheng in einen weitere Kuss verwickelt, wenn dieser nicht den Kopf gedreht hätte. Er gab ein leises protestierendes Geräusch von sich, bevor auch er in die Realität zurückgeholt wurde. Richtig. Sie waren immer noch in diesem Spiel gefangen. Daran würde selbst der schönste Moment nichts ändern. Lan Huan schluckte schwer, als er hörte, dass das System wieder online war. “Es geht ihnen bestimmt gut”, meinte Lan Huan, als er Jiang Chengs sorge hörte, “Huaisang und Xue Yang konnten bestimmt nicht bleiben und die Spielemacher haben das System neu gestartet. Aber das heißt nicht, dass es ihnen gleich schlecht gehen musst.” Er versuchte selbst daran zu glauben und optimistisch zu bleiben. Wenn sie sich jetzt das Schlimmste ausmalen würden, konnte es nicht helfen. Sie mussten an Huaisang glauben und daran, dass er es überstehen würde. Auch, wenn er sich selbst unglaubliche Sorgen machte. Er lehnte sich nach vorne, legte seinen Kopf auf Jiang Chengs Schulter und versteckte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Er wollte diesen Moment noch etwas hinauszögern. Jiang Chengs angenehmer Duft umhüllte ihn. Doch dann hieß es, sie müssten los. Und während ihm durchaus bewusst war, wie richtig diese Aussage war, sträubte sich doch alles in ihm dagegen. Nach einigen Sekunde hob er jedoch wieder den Kopf und presste Jiang Cheng noch einen letzten zarten Kuss auf den Mund. Dann trat er zurück, egal wie schwer es ihm fiel. Er begann alles in die Rucksäcke einzupacken, was sie in der Höhle verteilt hatten. Dabei steckte er die Karte in die Hosentasche und behielt einige Riegel. “Hier, ihr müsst alle eine Kleinigkeit essen, bevor wir dort raus gehen.” Er ging von einer Person zur anderen und drückte ihnen die Riegel in die Hand, zusammen mit dem jeweiligen Rucksack, bis er wieder bei Jiang Cheng ankam. Lan Huan griff nach dessen Hand und drückte sie sanft, bevor er ihre Finger miteinander verschränkte. “Bereit?”, fragte er leise.

    Als Jiang Cheng die Frage über das System stellte, drehte Jin Zixuan nicht den Kopf. Das wollte er nicht riskieren. Also bejahte er sie nur dumpf. Als Xiao Xingchen dann fragte, ob alles in Ordnung war, wusste er nicht, wie er am besten antworten sollte. Anscheinend konnte er seine Gefühle nicht so gut verstecken, wie gedacht. Am liebsten wäre er einfach weggerannt. Doch das ging natürlich nicht. “Nicht so wichtig”, murmelte er schließlich und wischte sich erneut über die Augen. Viel mehr konnte er auch nicht tun, bevor Song Lan mit seiner Tirade loslegte. Jin Zixuan wusste wie es war nicht die richtigen Worte für eine Situation zu finden oder nicht zu wissen, was genau zu tun war. Aber selbst er war sich hundertprozentig sicher, dass man nicht so mit Freunden redete. Er war geschockt darüber, vor allem, als er Xiao Xingchens Reaktion mitbekam. Wo genau er den Mut hernahm, wusste er nicht, aber er schob sich sogar ein wenig zwischen die beiden, als Xiao Xingchen einen Schritt zurücktrat. Am liebsten hätte er noch etwas dazu gesagt, aber mal wieder war er sich nicht sicher war. Es war so einfach gewesen odden mit Xiao Xingchen zu reden Doch bei Song Lan hatte er da gefühl, dass er jedes Wort auf die Goldwaage legen müsste, sonst würde er noch schlimmer werden. Also blieb er lieber stumm und überließ Xiao Xingchen das Reden. Allerdings freute es ihn ungemein, als dieser meinte er würde es mit dem Führen gut machen. Jetzt fühlte er sich zumindest etwas besser. Doch dann herrschte Aufbruchsstimmung. Natürlich nahm er den Rucksack und den Riegel entgegen. Bei sah Lan Huan ihn etwas entschuldigend an und drückte seine Hand. Oder vielleicht war es auch aufmunternd gemeint? Einen Moment war Jin Zixuan sehr verwirrt. Doch dann schüttelte er den Kopf und sah wieder zu Xiao Xingchen. “Soll ich dich draußen weiterhin so führen oder gibt es da etwas, was ich beachten muss?”, fragte er. Kurz darauf waren sie auch schon unterwegs. Er konnte nur hoffen, dass ihnen dieses Mal keiner begegnen würde. Er erinnerte sich noch Lebhaft an den letzten Weg und er brauchte definitiv keine Wiederholung. Jin Zixuan wollte einfach nur sicher am Tempel ankommen und dort hoffentlich Nie Huaisang finden.

    Song Lan verdrehte nur die Augen. Was hatte er auch anders erwartet? Das Xiao Xingchen mal ausnahmsweise Xue Yang nicht verteidigen würde. Selbst hier schien das nicht der Fall zu sein. “Das freut mich zu hören”, meinte er, als Xiao Xingchen jedoch sagte ihm ginge es gut. Dann warf er Jin Zixuan einen vernichten Blick zu. Was bildete sich der Typ eigentlich ein. Der hatte doch noch nie etwas mit ihm oder Xiao Xingchen zu tun gehabt. Song Lans Kiefer verspannte sich noch mehr, als ihm der Plan eröffnet wurde; sein eigener dabei aber völlig ignoriert wurde. “Natürlich werde ich mitkommen. Ich habe dich gerade erst wiedergefunden, da werde ich dich nicht gleich wieder im Stich lassen. Ich kann genauso auf dich aufpassen. Schließlich bin ich dein Freund. Als würde ich da einfach abhauen und dich alleine lassen.” Das ‘So wie manch andere’ konnte er sich gerade noch so verkneifen. Vielleicht würde Xiao Xingchen es ja trotzdem verstehen. Xue Yang stand wirklich nicht so gut da, wenn er einen Blinden in Battle Royal alleine zurückließ. Bald würde Xiao Xingchen es auch verstehen. Genervt sah er noch einmal zu Jin Zixuan. Wieso hatte der das Recht, Xiao Xingchen durch die Gegend zu führen. Da musste er auch noch nachfragen. Song Lan könnte das einfach so machen. Das war schon seit Jahren seine Aufgabe. Angepisst drehte er sich um und stapfte aus der Höhle. Genauso lief er den Anderen den gesamten Weg über hinterher.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Sep 22, 2021 1:50 pm

    Huaisang konnte seine Augen nicht lange aufhalten. Nachdem Xue Yang ihm etwas zu trinken gegeben hatte, waren ihm seine Lider wieder zugefallen und er hörte das Rauschen seines eigenen Blutes in den Ohren. Zumindest bildete er sich ein, dass er das hörte... Seine Gedanken drfiteten ab. Er schlief nicht richtig, aber wach war er auch nicht. Alles kam ihm wie ein Traum vor. Kurz hatte Huaisang dabei den Gedanken, dass er durchhalten müsste. Wenigstens, bis Jiang Cheng da war. Er wollte sich verabschieden. Es gab so viel, was er seinem Freund noch sagen wollte. Doch er wusste auch nicht, ob er noch die Kraft dazu hatte, wenn dieser rechtzeitig auftauchen würde. Es erschreckte Huaisang außerdem, dass er gerade sehr abgeklärt mit dem Gedanken war, zu sterben. Ohne jemanden zu fragen, wusste er nämlich sehr genau, dass er das hier nicht mehr überleben würde. Jedoch fielen ihm noch so viele Dinge ein, die er in seinem Leben gerne getan hätte... Er erinnerte sich daran, dass er mit Jiang Cheng nach ihrem Abschluss eine Reise machen wollte. Eine Art Road Trip und Huaisang hatte sich schon die Argumente bereit gelegt, mit denen er Mingjue überzeugen wollte, ihn fahren zu lassen. Er machte sich immer so große Sorgen um ihn. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Huaisangs Lippen. Nur für eine Sekunde, dann war es wieder verschwunden. „Jetzt musst du dir keine Sorgen mehr machen...“ Flüsterte er leise. Er hatte eine Erinnerung vor Augen, die schon sehr verblasst war und sicher auch verzerrt, denn sie lag so lange in der Vergangenheit.

    Der Tag, kurz nach seinem fünften Geburtstag. Huaisang hatte gerade erst seine Mutter verloren. Einen Vater hatte er nie gehabt. Da er auch sonst keine Angehörigen mehr gehabt hatte, zumindest keine bekannten, war er im Waisenhaus gelandet. Schon als Kind war Huaisang immer sehr ängstlich gewesen und die neue Umgebung und die Umstände hatten ihm große Angst gemacht. Außerdem hatte er kaum verstanden, was los war. Ein paar Tage zuvor hatte er seine Mama doch noch gehabt und plötzlich hatten ihn all diese Leute mit mitleidigem Blick angesehen und ihm erzählt, seine Mama könnte ihn nicht wieder abholen. Erst später hatte Huaisang erfahren, dass seine Mutter bei einem Raubüberfall erschossen worden war. Ein Schuss in die Schläfe, weil der Bankräuber nervös geworden war. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm, wenn man bedachte, dass Mingjue fast auf die selbe Weiße aus seinem Leben gerissen worden war.
    Und dann war er plötzlich in diesem Heim gelandet, mit all diesen fremden Kindern. Viel zu viele und viel zu wenige Erwachsene, die sich kümmerten. Huaisang hatte sich unter dem Tisch im Gemeinschaftsraum verkrochen und dort stundenlang geweint. Irgendwann waren die anderen Kinder so genervt von ihm gewesen, dass sie ihn beschimpft hatten. Ein sehr kräftiger Junge hatte ihn unter dem Tisch herausgezerrt und ihm mit Schlägen gedroht, wenn er nicht still sein würde. Huaisang hatte weiter geweint. Er konnte einfach nicht aufhören. Der Junge hatte ihm eine verpasst und er hatte sich auf dem Boden zusammengerollt. Das Weinen hatte nicht aufgehört, es war nur schlimmer geworden. Der Junge hatte ihn dann auf die Beine gezogen und ihn einfach in die Besenkammer geschubst. Die Kinder hatten die Tür zugehalten und Huaisang war fast verrückt geworden vor Angst. Er wusste noch, dass er dachte, er müsste sterben. Und dann war er zum ersten Mal ohnmächtig geworden. Als er wieder aufgewacht war, lag er in einem Bett und ein Junge mit sehr großer Statur hatte an seinem Bettrand gesessen. Das war die erste Begegnung mit seinem großen Bruder gewesen. So bedrohlich wie dieser starke Junge auch gewirkt hatte, auf den ersten Blick – Huaisang hatte sich direkt mit ihm angefreundet und seitdem waren sie unzertrennlich gewesen. Mingjue war damals schon elf Jahre alt gewesen. Er hatte seit seiner frühsten Kindheit dort gelebt und die anderen Kinder respektierten ihn alle. Entsprechend ärgerte auch Huaisang irgendwann niemand mehr, nicht mal, wenn er nachts ins Bett machte oder vor Angst ohnmächtig wurde. Ganze vier Jahre hatte er zusammen mit Mingjue im Heim verbracht, bis seine Adoptiveltern aufgetaucht waren und zusammen mit Huaisang auch Mingjue adoptierten. Die beiden gab es nämlich nur noch im Doppelpack.
    Doch in der neuen Familie fing der Horror von Neuem an. Das etwas ältere Ehepaar war am Anfang sehr freundlich zu den beiden Jungs gewesen, doch Huaisang hatte von seiner Vergangenheit ein schlimmes Trauma davon getragen und vorallem sein Adoptivvater war oft sehr schnell mit seiner Geduld am Ende. Mingjue hatte immer versucht Huaisang zu trösten oder abzulenken, wenn es ihm wieder sehr schlecht ging, das gelang ihm auch gut. Er wusste genau, was zutun war. Doch wenn er nicht da war und Huaisang mit seinem Adoptivvater alleine war, war dieser regelmäßig ausgerastet. Er konnte es nicht aushalten, wenn Huaisang weinte und sperrte ihn in den Weinkeller ein. Huaisang war dort manchmal stundenlang gefangen gewesen, bis Mingjue nach Hause gekommen war. Irgendwann hatte dieser ihn nicht mehr alleine bei seinem Vater gelassen. Er hatte ihn überall mithingenommen und wenn Huaisang früher Schluss in der Schule gehabt hatte, hatte er im Unterricht eine Ausrede gesucht, warum er früher los musste. Das hatte jedoch nicht immer geklappt. Mingjue war auf Abschlussfahrt gewesen und für ein paar Tage weg. In einer dieser Nächte hatte Huaisang wieder schlimme Alpträume gehabt und sich nass gemacht. Sein Vater war so sauer geworden und hatte ihn beschimpft. Schließlich war er da schon zwölf Jahre alt gewesen. Er hatte ihn regelrecht erniedrigt und Huaisang war abgehauen. Er hatte es nicht mehr ausgehalten und sich im Baumhaus auf einem Spielplatz bis zum nächsten Morgen versteckt. Seine Eltern hatten ihn zwar gesucht, doch hatten wohl beschlossen, dass er schon von alleine wieder zurück kommen würde, sobald er hungrig genug war. Am nächsten Morgen hatte Huaisang sich also nach Hause geschlichen und vom Telefon aus Mingjue angerufen. Er hatte kein Wort gesagt, nur geweint und unverständliches Zeug geredet. Mingjue war am selben Tag noch nach Hause gekommen und hatte Huaisang mitgenommen. Sie waren für ein paar Tage bei einem Freund von Mingjue untergekommen, dann hatte sie die Polizei wieder zurück zu ihren Eltern gebracht. Doch ab da war alles nur sehr viel schlimmer geworden. Bis Mingjue ein paar Wochen später volljährig wurde und das Sorgerecht für Huaisang übernahm. Die Familie hatte nicht sehr darum gekämpft. Sie waren ziemlich froh, ihn loszusein. Von da an hatte sich auch Huaisangs psychischer Zustand deutlich gebessert, auch wenn er nach wie vor sehr schreckhaft war und nachts noch immer unter Angstzuständen litt. Auch konnte er es kaum ertragen, sich in dunklen oder engen Räumen aufzuhalten, ohne ohnmächtig zu werden. Doch im großen und ganzen hatte er mit seinem großen Bruder ein paar schöne Jahre gehabt und in seiner Schule, nach dem Umzug, sehr gute Freunde gefunden.

    Als Huaisang es wieder schaffte, seine Augen zu öffnen, spürte er, dass er etwas bequemer lag. Es fühlte sich an, als hätte er ein Kissen unter seinem Kopf. Er versuchte den Kopf etwas zu drehen, aber gerade kam es ihm so vor, als würde jede noch so kleine Bewegung ihn überanstrengen. Im Augenwinkel sah er jedoch eine Person sitzen. Nun drehte er den Kopf doch etwas und bemerkte, dass es Xue Yang war. Das war gut... es war schön, dass dieser neben ihm saß. Huaisang hatte Angst davor, ganz alleine zu sterben. „Xue Yang.“ Es war nicht mehr als ein Flüstern und er wollte eigentlich eine Hand nach ihm ausstrecken, doch seine Hände waren unter den Schichten von Stoff verschwunden. „Du... bist eigentlich echt cool.“ Huaisang schmunzelte schwach. „Glaubst du.... wenn wir zurück kommen... können wir Freunde sein...?“ Er hustete nun, denn das waren zu viele Worte gewesen. Sofort hatte er einen metallischen Geschmack auf der Zunge. Huaisang wusste, dass es sein Blut war. „Du bist garnicht so... gruselig.“ Er musste sich wirklich anstrengen, um ihn von der Seite ansehen zu können.

    Über die Art und Weise, wie Lan Huan gerade sprach, musste Jiang Cheng lächeln. Es war unglaublich süß, wenn er nicht mehr darüber nachdachte, was er sagte. Es erinnerte Jiang Cheng irgendwie an dem Abend auf der Party. „Ich denke, das würde ich auch gerne tun. Habe ich deine Erlaubnis dazu?“ Fragte er leise und lächelte breiter dabei. Er wollte diesen Moment auch ungern brechen, doch das System hatte sie unterbrochen und Jiang Cheng verfluchte ihre Situation einmal mehr. Er nickte leicht, als Lan Huan ihm Mut zusprach. Ja. Huaisang würde es gut gehen. Sie würden jetzt gleich zum Tempel gehen und ihn dort wohlauf wiederfinden.
    Als er Lan Huans protestierenden Laut dann hörte, beschloss er, diesen noch für einen Moment festzuhalten. Also schloss er seine Arme fester um Huan und seine Lippen berührten dessen Ohr. „Du bist so unglaublich süß.“ Flüsterte er und schmiegte seine Lippen in Lan Huans Haar, als dieser sein Gesicht so in seiner Halsbeuge vergrub. Er küsste ihn auf den Schopf und lies seine Nasenspitze durch dessen Haar streifen. Jiang Cheng konnte sein Glück kaum fassen. Was schon an Ironie grenzte, wenn man bedachte, dass sie hier in einem Spiel um Leben und Tod waren. Er spürte Lan Huans Atem an seinem Hals und schloss kurz die Augen, erschauderte auf angenehme Art und Weise von diesem Gefühl und hob seinen Kopf etwas an, um ihm etwas mehr Platz zu bieten. Doch dann lösten sie sich langsam voneinander und Jiang Cheng sah Huan in die Augen. Seine Wangen zierte ein leichter Rotschimmer und er lächelte verliebt. Sofort schmiegte er ihm seine Lippen wieder an, als Huan ihn erneut kurz küsste, dann war er es, der leise und unzufrieden brummte, als sein Freund von ihm abließ. Er sah ihm kurz nach, dann löste er sich aus seiner Position und nahm sich einen der Rucksäcke, nahm noch einen Schluck Wasser aus der Flasche und blickte zu Jin Zixuan, Xingchen und Song Lan hinüber. Er rümpfte kurz die Nase. Sollten sie Song Lan nun wirklich mitnehmen? Welche Option hatten sie? Ihm fiel auch auf, dass sogar Xingchen sich irgendwie merkwürdig ihm gegenüber verhielt. Das war kein gutes Zeichen... Jiang Cheng würde ihn im Auge behalten.
    Er checkte nun erstmal den Revolver, sah dabei, dass im Magazin schon zwei Kugeln fehlten. Hatte Song Lan auf jemanden geschossen? Er sicherte ihn und steckte ihn hinten in seine Hose, dann warf er sich die Armbrust wieder ordentlich über und hob seinen Blick, als Lan Huan zu ihm zurück kam. Sofort verschwand seine nachdenkliche Miene wieder und erhellte sich. „Ja.Kann losgehen.“ Sagte er, als er den Riegel annahm. Er öffnete ihn und biss ein Stück ab, dann umschloss er Lan Huans Hand und zog ihn näher an seine Seite ran, küsste ihn auf die Schläfe. „Bleib bei mir, ja? Ich werd auf dich aufpassen.“ Sagte er und errötete sofort wieder. Jiang Cheng hatte keine Ahnung, wieso er das sagte. Hoffentlich klang das nun nicht irgendwie albern. Aber er meinte es so. Er würde Lan Huan mit seinem Leben schützen. Jiang Chengs Blick ging dann aber kurz musternd an Lan Huan hinunter und zu seinem Bein. „Gehts wieder, mit deinem Knie? Mein Angebot, dich zu tragen, steht immernoch.“ Sagte er ernst.
    Jiang Cheng sah dann zu den anderen und gab ihnen ein Zeichen, dass sie losgehen würden. Die Gruppe war nun wieder etwas größer. Es wäre schwer, alle gut im Auge zu behalten. „Zixuan.“ Sagte Jiang Cheng leise, als sie zum Eingang der Höhle kamen. „Bleib bitte mit Xingchen dicht bei mir. Ich traue Song Lan nicht über den Weg.“ Flüsterte er ihm zu und schielte zu Song Lan. „Ich denke, wir werden etwa 2 Stunden unterwegs sein, wenn ich die Entfernung richtig eingeschätzt habe. Mit etwas Glück vielleicht schneller. Wir müssen uns so leise wie möglich verhalten. Nur reden, wenn es nötig ist, ja? Und wenn ich euch ein Handzeichen gebe, dann geht in Deckung.“ Sagte er mit gedämpfter Stimme. Es waren immer noch genug Leute da draußen, die sicher darauf aus waren, so viele Mitschüler wie möglich zu töten.
    Er schaute dann kurz in die Runde und auch zu Song Lan. „Das alles gilt auch für dich.“ Sagte er mit Nachdruck. „Wenn du uns Ärger machst, jag ich dich zum Teufel.“ Jiang Chengs Ton klang auf einmal sehr streng. Er wollte ihm deutlich machen, wie ernst er es meinte. Und somit gingen sie los.
    Jiang Cheng war sehr wachsam, wenn er auch noch immer sehr müde war. Er warf auch immer wieder einen Blick auf Xingchen und Zixuan, um sicherzugehen, dass es den beiden auch gut ging. Sie waren etwa eine Stunde unterwegs, als ein Regenschauer sie überraschte. Zwar liefen sie unter Bäumen, doch ein paar Tropfen schafften es trotzdem durch das Blätterdach. Jiang Cheng hatte kurz angehalten und seine Jacke ausgezogen, um sie Lan Huan um die Schultern zu legen. Er wollte nicht, dass dieser frieren musste. Er selbst konnte die Kälte ganz gut aushalten. Der Rest des Weges war sehr ereignislos. Zum Glück. Und nach etwa drei Stunden erreichten sie endlich den Tempel. Die Stunde der Wahrheit.... Jiang Cheng wurde mulmig. Er hatte irgendwie kein gutes Gefühl.

    Xingchen war über Jin Zixuans Antwort sehr skeptisch. Wieso sagte er das so? Das klang nicht so, als würde es ihm gut gehen. Irgendwas musste doch gerade passiert sein. Xingchen wollte Zixuan allerdings auch nicht dazu drängen, darüber zu reden. Zumal Song Lan dann schon direkt vor ihm stand. Obwohl er ihn nicht sehen konnte, hatte er eine Ahnung davon, wie Song Lan ihn gerade ansehen musste. Er konnte es regelrecht an seiner Tonlage hören. Und er hörte auch deutlich heraus, was Song Lan ihm zwischen den Zeilen mitteilen wollte. Das war mal wieder Kritik an Xue Yang... Xingchen umfasste Zixuans Hand fester, nur für eine Sekunde. Als er spürte, dass er sich so verspannt hatte, lies er wieder locker. Er war gerade unglaublich wütend auf Song Lan, doch das zeigte sich kaum in seinem Gesicht. Er versuchte seinen Ärger runterzuschlucken. „Okay. Ich denke, wir werden uns auch gleich auf den Weg machen.“ Sagte Xingchen nur und senkte dabei den Kopf, doch dann hob er ihn wieder, als Song Lan einfach davon stapfte. Er seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Insgeheim wünschte er sich gerade, Song Lan hätte sie garnicht erst gefunden. Für diesen Gedanken fühlte sich aber gleich wieder schlecht. Wie würde es wohl erst werden, wenn sie mit ihm bei Xue Yang auftauchen würden? Das konnte unter Umständen eskalieren.
    Allerdings wurde Xingchen dann aus seinen Gedanken gerissen, als Zixuan ihn wieder ansprach. Sofort lächelte er wieder leicht. „Nein, das ist perfekt so. Sag mir nur bescheid, wenn ein abrupter Höhenunterschied da ist. So etwas wie eine Stufe oder ein Abhang.“ Überlegte Xingchen und hängte sich bei Zixuan ein. Als Lan Huan dann mit den Riegeln vorbei kam, bedankte er sich dafür und nahm direkt einen Bissen. Er hatte gerade das Gefühl, dass ihm das Essen etwas leichter fiel, jetzt, wo das Halsband nicht mehr an seiner Kehle war. Außerdem beflügelte ihn die Aussicht darauf, dass er Xue Yang bald wiedersehen würde. Sie gingen zusammen zum Ausgang der Höhle und er hörte kurz Jiang Chengs Anweisungen, nickte leicht. Allerdings verzog er dann leicht den Mund, als dieser so mit Song Lan sprach. Hoffentlich provozierte er ihn damit nicht wieder...
    Sie machten sich dann alle zusammen auf den Weg. Zixuan führte ihn wirklich sehr gut. Xingchen fühlte sich sehr sicher, auch weil er wusste, dass Jiang Cheng gut auf sie aufpassen würde. Der Weg zum Tempel kam ihm sehr lange vor. Sie mussten immer mal wieder in Deckung gehen, weil sie glaubten, Schritte zu hören. Doch glücklicherweiße war ihnen auf der Route niemand begegnet. Irgendwann hatte es angefangen zu regnen und die Sonne schien sich heute wohl auch nicht mehr blicken zu lassen. Xingchen war unglaublich kalt und er hatte das Gefühl, dass er vollkommen durchgefroren war. Irgendwann blieben sie dann allerdings stehen. „Dort oben muss es sein.“ Hörte er Jiang Cheng sagen und sofort hielt Xingchen die Luft an. Sein Herz begann auf einmal wie wild zu schlagen. Hoffentlich... Xue Yang... Ging es ihm durch den Kopf und er hielt sich wieder etwas fester an Zixuan fest. „Glaubst du, sie sind da?“ Fragte Xingchen leise und klang auf einmal etwas ängstlich und besorgt.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Sep 23, 2021 5:39 pm

    Xue Yang wusste, dass sie auf verlorenem Posten standen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sein Bewusstsein verlieren würde. Und Huaisang? Wer konnte schon vorausahnen wie lange er noch durchhalte würde. Er war sich nicht sicher, wie lange er überhaupt unbewegt dasaß; Minuten; vielleicht auch Stunden? Ab und zu sah er Huaisang, nur um sicherzugehen, dass dieser noch atmete. Auch, wenn er dann nicht mehr viel tun könnte. Dann nahm er eine leichte Bewegung neben sich war und drehte den Kopf. Fast hätte er Huaisang angefahren, er sollte sich den Atem sparren und seine Kräfte lieber sammeln. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken als er hörte, was Nie Huaisang eigentlich von ihm wollte. Er starrte ihn verwirrt an. Das war das Letzte, was er erwartet hatte. Freundschaft? Noch nie hatte jemand ihn danach gefragt. Xue Yang hatte seit Jahren niemande gehabt, den er einen Freund nennen konnte- mit Ausnahme von Xiao Xingchen. Am ehesten waren es Bekanntschaften, die er akzeptierte. Er kam nicht gut genug mit Menschen klar, um Freundschaften aufzubauen und die Meisten auch nicht mit ihm. Jetzt war er sich nicht einmal sicher, ob Huaisang auch wirklich meinte, was er sagte. Vielleicht war er in einem Delirium. Bei so viel Blutverlust und Schmerz, wer konnte schon sagen, ob er noch bei klarem Verstand war. Also würde es auch nicht schaden, wenn Xue Yang ein wenig mitspielte. Eigentlich glaubte er nicht, dass sie sich außerhalb von dieser spezifischen Extremsituation gut verstehen würde; er war sich nicht mal sicher, ob sie es jetzt taten. “Wer weiß...vielleicht würden wir wirklich Freunde sein...oder so etwas in der Art. Ich würde deine Existenz tolerieren”, murmelte Xue Yang. Leere Worte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nie Huaisang es hier lebend raus schaffen würde, war verschwindend gering. Aber Xue Yang war nicht so grausam, dass er ihm so etwas verweigern würde. Er grinste etwas verschoben, als Huaisang meinte er wäre gar nicht so gruselig. Das hatte sich vor einigen Stunden noch ganz ander angehört.
    Dann hörte er Schritte vor dem Tempel. Er hoffte inständig, dass es die Leute waren, auf die sie sowieso wartete. Aber er konnte sich nicht sicher sein. Langsam griff er nach seinem Dolch, den er zum Glück noch nicht verloren hatte. Dabei rutschte ihm die provisorische Decke von den Schultern. Xue Yang schob sich zwischen Huaisang und die Tür und blieb dort angespannt knien; den Dolch vor sich ausgestreckt. Er wusste, er könnte keinen Kampf mehr gewinnen. Wenn er jedoch schon sterben musste, würde er so viele Leute wie möglich mitnehmen. konzentriert versuchte er die Tür im Blick zu halten, aber immer wieder verschwammen die Konturen. Endlich betraten Personen den Raum. Anfangs konnte Xue Yang nicht ausmachen, wer ihm gegenüber stand. Schwarze und helle Punkte tanzten um sie herum. Zumindest sah es vorerst so aus, als würden sie nicht angreifen wollen. Erneut musste er blinzeln. Dann wurde ihm erst bewusst, wen er vor sich hatte. Sofort fiel die Anspannung von ihm ab. Er ließ den Dolch zurück in seinen Gürtel wandern und bewegte sich zur Seite, um die anderen zu Huaisang durchzulassen. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wie sie auf Huaisangs Zustand reagieren würden. Es würde sicher unschön werden. Doch darum konnte er sich gerade keine Sorgen machen.
    Seine Augen scannten den Raum und bleiben dann an der Person hängen, auf die er die ganze Zeit gewartet hatte. Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Ein breites Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. “Xingchen”, hauchte er. Das war der beste Anblick, den er sich vorstellen konnte. Er sah unverletzt aus und das Halsband war verschwunden, zumindest soweit Xue Yang noch erkennen konnte. Dann war es all das wert gewesen. Xue Yang versuchte sich zittrig an der Säule hochzuziehen, an der er bis eben gelehnt hatte. Das war gar nicht mehr so einfach.

    Der kurze Moment des Glückes war Lan Huans Meinung nach viel zu schnell vorbei. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er noch viel länger in Jiang Chengs Arme verweilt. Aber dafür war nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht, wenn sie dem Spiel entkommen würden. Gleichzeitig fühlte er sich ein wenig schuldig. Er war hier überglücklich, während Nie Huaisang dort draußen sein Leben riskierte und vielleicht schon auf sie wartete. Als Jiang Cheng sagte, er würde auf ihn aufpassen, musste Lan Huan leicht lächeln. “Ich weiß, ich bei dir sicher bin.” Dann wurde seine Miene allerdings wieder ernster. “Versprich mir allerdings, dass du auch auf dich selbst aufpasst, okay? Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert oder dass du dich verletzt.” Dann blickte er in die Runde. “Das gilt für euch alle. Bitte, passt auf euch auf und auch aufeinander.” Bei Jiang Chengs Anweisungen nickte er dann leicht. Das klang vernünftig. Zwei Stunden klingt anstrengend, aber sie würde es sicher schaffen. Selbst mit seinem Knie. Da würde er wohl oder übel durch müssen. Sicher würde er den Anderen und vor allem Jiang Cheng nicht wegen so einer Kleinigkeit zur Last fallen. Dementsprechend lehnte er auch das Angebot getragen zu werden ab. Das würde sie nur noch mehr verlangsamen. Und Jiang Cheng hatte schon genug zu tun und zu viel Verantwortung zu tragen. Da musste Lan Huan nicht dazu beitragen. Er würde schon alleine laufen können, selbst wenn es ein wenig weh tat. Das war noch kein Weltuntergang. Schon waren sie auch unterwegs. Plötzlich schien jedes Geräusch wichtig und unglaublich laut; jede Bewegung die sie aus dem Augenwinkel wahrnahmen eine Gefahr. Zum Glück wurde sie jedoch nie angegriffen, sondern kamen gut voran. Wenn man die paar Male nicht mitzählte, die sich sich verstecken mussten. Doch so war es besser als eine Konfrontation. Als es dann anfing zu regnen, blickte Lan Huan kurz gen Himmel. Zumindest sah es nicht nach einem Gewitter aus. Also alles in Ordnung. Eigentlich wollte er schon protestieren, als Jiang Cheng ihm seine Jacke gab. Dann würde diesem im Gegenzug sicher kalt werden und das wollte er eigentlich auch nicht. Schlussendlich gab er jedoch nach und zog die Jacke enger um sich. Es war gut jemanden zu haben, der sich um eine kümmerte und Lan Huan wollte diese Mühen auch nicht ablehnen.
    Endlich erreichten sie dann auch den Tempel. Lan Huan musste schlucken. Er drückte Jiang Chengs Hand. Er wusste nicht war er erwarten sollte, wenn sie durch die Tür gehen würden. So sehr er auch hoffte, dass alles gut gegangen war, machte er sich trotzdem sorgen. Allerdings konnten sie es auch nicht ewig hinauszögern. Also blieb ihnen nicht anderes übrig als hineinzugehen. Lan Huans Augen weiteten sich und er trat unwillkürlich einen Schritt näher an Jiang Cheng heran. Ihnen gegenüber kniete Xue Yang und dieser sah aus, als wäre er dem Tod höchstpersönlich begegnet, so wie er in Blut und Wunden getränkt war. Das war alles andere als gut. Sofort machte sich Sorge in ihm breit. Was war mit Huaisang? Wenn Xue Yang schon so aussah, dann wollte er sich gar nicht vorstellen, was den beiden widerfahren war. Dann schob sich Xue Yang jedoch beiseite und Lan Huans Blick auf den Deckenhaufen hinter ihm, aus dem gerade noch so Nie Huaisangs Kopf herausragte. Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er zu diesem hinüber und zog Jiang Cheng an der Hand mit sich. Er ließ sich neben Huaisang auf die Knie sinken. “Huaisang?”, fragte er leise, um ihn nicht zu verschrecken. Vorsichtig schob er ihm ein paar blutverklete Haare aus dem Gesicht. Dieser war leichenblass und schien zu zittern. Lan Huans Sorge wurde noch größer und sein Herz schlug ihm fast im Hals.

    Als Jiang Cheng Jin Zixuan sagte, er sollte direkt hinter ihm bleiben, nickte dieser nur. Wo sollte er denn auch sonst laufen? Ihm gefiel die Sache mit Song Lan ebensowenig, aber es sah nicht aus, als würde sich dieser abschütteln lassen. Fast hätte er gehofft, dass sie durch eine Gefahrenzone müssten und Sog Lan dann zurücklassen konnten, aber so viel Glück schienen sie nicht zu haben. Nein, der Typ lief wie ein beleidigten Kind hinter ihnen her und warf ihm giftige Blicke zu. Jin Zixuan versuchte nicht darauf zu achten, sondern eher auf den Boden vor ihnen, um Xiao xingchen zur Not warnen zu können. Der Weg kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, aber aber irgendwie kamen sie an dem Tempel an. Auf Xiao Xingchens Frage hatte er keine wirkliche Antwort. “Ich kann es nur hoffen”, flüsterte er also, “Komm, es sind zwei Stufen nach oben, dann sind wir da.” Das Bild, welche ihn erwartete, ließ ihn dann kurz stehen bleiben. Xue Yang erinnerte ihn für einen Moment an eine nasse, blutdurchtränkte Straßenkatze, die krampfhaft ihre Kinder beschützt - oder in diesem Fall ein Decken-burrito aus dem Nie Huaisangs Kopf heraus guckte. Allerdings schien er sie schnell zu erkennen. “Sie sind hier”, erzählte er Xiao Xingchen, “Aber stark verletzt.” Dann bemerkte er, wie Xue Yang versuchte sich aufzurichten und gefährlich schwankte. “Warte, Xue Yang, bleib sitzen. Ich bringe Xingchen zu dir”, rief Jin Zixuan. Ausnahmsweise schien Xue Yang mal auf ihn zu hören, denn er ließ sich wieder auf das Kissen zurück. Doch seine Augen blieben an Xiao Xingchen haften und beobachtete jede Bewegung. Sie waren nur ein paar Schritte gegangen, da mischte sich Song Lan ein. “Ein Teufel wirst du tun. Sie ihn dir doch an. Da kannst du Xiao Xingchen auf keinen Fall in die Nähe lassen!” Song Lan griff nach Xingchens freier Hand, doch Jin Zixuan bemerkte er gerade noch so. Er stolperte einen Schritt zur Seite und zog Xingchen kräftig mit sich, sodass Song Lans Hand ins leere griff. “Ah, Mist, tut mir leid. Ich hab den Stein dort gar nicht gesehen. Wird nicht wieder vorkommen. Sonst ist hier nichts auf dem Boden”, meinte Jin Zixuan, auch wenn es nicht wirklich danach klang, als würde es ihm groß leidtun. Nach seinem kurzen Gespräch mit Xingchen vorhin, war er sich sicher, dass dieser bei Xue Yang gut aufgehoben wäre und dort jetzt auch hinwollte. Weshalb er so tat, als hätte er die restlichen Einwände einfach nicht gehört. Xue Yang grinst breit, sagte aber nichts. Jin Zixuan konnte nicht umhin, etwas angst zu haben ihm näher zu kommen, aber er überwand sich. Als sie vor ihm standen, streckte Xue Yang seine linkte Hand aus und umfasste die von Xiao Xingchen kraftlos. “Ich lass euch dann mal alleine”, meinte Jin Zixuan, “Falls etwas sein sollte, ich bin bei Huaisang.” Damit drehte er sich um und ging die paar Schritte zu diesem und kniete sich ebenfalls hin.
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Sep 23, 2021 10:13 pm

    Natürlich war Huaisang sehr bewusst, dass er es nicht lebendig hier raus schaffen würde, doch es war gerade einfacher, sich dieser Fantasie hinzugeben. Es machte sein Herz etwas leichter. Der Tod war so endgültig... Huaisang hatte Angst und das war eine Art von Angst, die er noch nie zuvor gespürt hatte. So war er froh, dass Xue Yang mitspielte und seine Antwort sorgte sogar dafür, dass er einen amüsierten Laut von sich gab. „Tolerieren. Ja... das würde mir... genügen.“ Er war sich nicht mal sicher, ob Xue Yang diese Worte noch hörte. Huaisang bekam von den Ankömmlingen nichts mit. Seine Lider waren wieder etwas mehr zugefallen. Mit kleinen Augen sah er zur Decke des Tempels. Oder zumindest starrte er in diese Richtung. Die Decke war dunkel und man konnte kaum etwas erkennen. Ein neuer Schwall Kälte zog durch seinen Körper und er erschauderte. Ein Gefühl, dem man unter normalen Umständen kaum Beachtung schenkte. Doch gerade fühlte es sich so intensiv an, dass Huaisang einen erstickten Laut des Schmerzes von sich gab. So bemerkte er garnicht, wie Xue Yang sich bewegt hatte, allgemein war seine Wahrnehmung nun nicht mehr die beste. In seinem Delirium-ähnlichen Zustand hörte er nicht mal mehr was um ihn herum passierte. Es kam ihm schon wieder vor, als wäre eine weitere Stunde vergangen, seit Xue Yang ihm geantwortet hatte. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß die Stirn und den Rücken hinunter liefen. Huaisang zitterte stark und erneut hustete er heftig. Dieses Mal zog sich seine Magengegend so schrecklich zusammen, dass er dachte, er würde ohnmächtig davon werden. Er rollte sich dabei leicht auf die Seite – so fern das noch ging und spuckte einen Schwall Blut aus. Oh fuck...
    Er rollte sich dann erschöpft zurück auf den Rücken und als seine Augen die Person über sich fixierte, glaubte er, er hätte eine Illusion vor Augen. Er blinzelt ein paar Mal, bis sein Fokus einigermaßen scharf war. „A-Cheng?“ Krächzte er und begann sofort wieder zu husten. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein schmerzverzerrtes Lächeln ab. „Ihr seid da.“ Sagte er leise. Sein Blick wanderte kurz zu Lan Huan und dann zu Zixuan. Sie sahen alle... so besorgt aus. „Seh ich so scheiße aus?“ Wieder grinste er verzerrt, dabei schossen ihm aber Tränen in die Augen, die ihm sofort über die Wangen liefen. Er war sehr froh, dass seine Freunde nun auch da waren und sie schienen alle wohlauf zu sein. Und die Halsbänder... waren sie noch da? Huaisangs Blick wanderte zu Zixuans Hals und es dauerte einen ganzen Moment, bis er erkannte, dass das Halsband weg war. „Es hat funktioniert...“ Sagte er leise und dabei fielen ihm die Augen wieder zu. Es kostete ihn unglaublich viel Kraft, diese offen zu halten. Er ruhte seine Lider kurz aus, bevor er sie wieder halb öffnete.

    Auch Jiang Cheng rutschte das Herz in die Hose, als er Xue Yang dort neben der Säule sitzen sah. Seine Augen weiteten sich und im ersten Moment kam ihm auch die Assoziation mit einem Szenario aus einem Horrorfilm. Xue Yang sah aus, als hätte er gerade ein schreckliches Massaker überlebt... und dieser Gedanke war garnicht mal so abwegig. Er hielt den Atem und sofort gingen seine Augen suchend durch den Tempel. Wo war Huaisang? Jiang Chengs Herzschlag wurde schneller und er drückte Lan Huans Hand fester. Doch dann rutschte Xue Yang bei Seite und was Jiang Cheng dort sah, lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. „Huaisang...“ Entfuhr es ihm erschrocken. Er eilte hinter Lan Huan her und lies sich ebenfalls neben Huaisang auf die Knie fallen. Jiang Cheng spürte, wie seine Augen zu brennen begannen. Oh nein... bitte nicht... Jiang Cheng biss sich auf die Unterlippe, um sich ein Schluchzen zu verkneifen. Es brauchte keinen Experten, um zu sehen, dass Huaisang schwer verletzt war. Und dann schien er sie auch zu bemerken. Als Jiang Cheng hörte, wie viel Kraft es ihn kostete, nur seinen Namen zu sagen, fasste er sofort nach dem Tuch, das über Huaisang lag er schob seine Hand leicht darunter, wollte seine Hand suchen. Er spürte das Leder der Jacke unter seiner Hand und dort bekam er dann auch Huaisangs Hand zu fassen. Diese fühlte sich so kalt an... Als er dann Huaisangs nächste Worte hörte und seinen Gesichtsausdruck sah, konnte Jiang Cheng ein Schluchzen nicht mehr zurückhalten. Ihm kamen die Tränen und er schüttelte nur den Kopf, als könnte er damit den Schmerz, den er gerade in seiner Brust spürte, irgendwie abwehren. „Nein, du siehst spitze aus, du Idiot.“ Entfuhr es Jiang Cheng in einer höheren Stimmlage als sonst. Er drückte Huaisangs Hand fest und beugte sich dann mehr über ihn und zu ihm runter. Er legte seine Hand an dessen Wange und seine Stirn an die von Huaisang. „Ja, das hat es. Du hast uns allen den Arsch gerettet.“ Flüsterte Jiang Cheng. „A-Sang. Ich wusste, dass du es schaffen würdest... du bist unglaublich.“ Er hob den Kopf etwas und presste seine Lippen auf Huaisangs Stirn. Dabei schloss Jiang Cheng verzweifelt die Augen. Im Herzen wusste er, dass Huaisang sterben würde. Doch er wollte es nicht wahrhaben. „Aber jetzt lass mich erstmal nach deinen Verletzungen schauen, ja? Ich werd dich verarzten.“ Versprach er ihm und setzte sich wieder aufrecht. Er zog das Tuch mehr zurück und öffnete die Lederjacke. Es dauerte einen Moment, bis Jiang Cheng begriff, dass es die von Mingjue war. Doch schon als der Reisverschluss geöffnet war, traf Jiang Cheng fast der Schlag. Der Fetzen, der von Huaisangs Shirt noch übrig war, war so von Blut durchdrängt, dass man nichts mehr von der ursprünglichen Farbe sah. Jiang Chengs Augen weiteten sich, da spürte er aber auch schon Huaisangs Hand an seinem Handgelenk, der ihn zurück hielt. „Schon gut, A-Cheng.“ Hustete er. „Xue Yang hat sich schon gekümmert... ich... ich brauch nichts mehr...“ Flüsterte Huaisang kraftlos und ein Blick in sein Gesicht sagte alles. Er hatte sich bereits damit abgefunden, dass er sterben würde. Jiang Chengs Blick verschwamm, bevor ein neuer Schwall Tränen über seine Wangen lief und auf Huaisangs Brust tropften. „Kannst du... nochmal...?“ Huaisang deutete an, dass Jiang Cheng ihn wieder zudecken sollte. „Mir ist so... unglaublich kalt.“ Wieder hustete er stark und musste etwas Blut ausspucken. Jiang Cheng fühlte sich so unglaublich hilflos. Er griff Lan Huans Hand und drückte diese. Er zitterte am ganzen Körper. „A-Sang. A-Sang! Bitte... ich... wir bekommen das wieder hin... Ich lasse nicht zu, dass....“ Jiang Cheng konnte es kaum aussprechend. Sein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment zerbrechen...

    Bei Zixuans Erklärung, nickte Xingchen dankbar und stieg mit ihm die Treppen zum Tempel hinauf. Sofort schlug ihm eine feuchte und kühle Luft entgegen, doch er konnte sehr deutlich etwas riechen. Ein Geruch, der ihm den Magen umdrehte. Es war Blut. Xingchen gefror in seiner Bewegung und hielt sich mehr an Zixuan fest. Er hatte Angst davor, in welchem Zustand er Xue Yang nun wiederfinden könnte. Oder auch Huaisang. Es dauerte auch nicht lange, bis Zixuan ihm bestätigte, dass die beiden da waren. Doch bei seiner Beschreibung ihres Zustandes, wurde Xingchen direkt bange. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und wäre am liebsten losgerannt, doch da hörte er Xue Yangs Stimme und sofort tat sein Herz einen erleichterten Schlag, jedoch direkt gefolgt von Sorge. Er konnte sehr deutlich hören, wie angeschlagen Xue Yang war. „Xue Yang!“ Rief er ihm zu und machte schon einen Schritt vor. Er konnte es kaum erwarten, ihn endlich wieder in die Arme zu schließen. Die letzten Stunden waren die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen. Ständig hatte Xingchen sich ausgemalt, was Xue Yang alles auf dieser gefährlichen Mission hätte passieren können. „Ich bin sofort bei dir.“ Sagte er, allerdings mehr zu sich selbst, als zu Xue Yang. Da wollte Song Lan ihm aber mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Xingchen wollte dieses Mal wirklich schon protestieren, doch dann entfuhr ihm ein erschrockener Laut, als er von Zixuan plötzlich zur Seite gezogen wurde. Er hielt sich an ihm fest und drehte seinen Kopf in dessen Richtung, seine Augen waren dabei geweitet. Bei Zixuans Worten verschwand der überraschte Ausdruck allerdings wieder und er konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Sie gingen dann einfach weiter und Xingchen flüsterte ihm ein leises „Danke“ zu. Er war sich wirklich sicher, dass er und Zixuan gute Freunde werden könnten. Er verstand ihn jetzt schon so unglaublich gut und Xingchen mochte Zixuans Art von Humor. Doch dann waren sie endlich bei Xue Yang angekommen und der Blutgeruch wurde sehr viel intensiver. Xingchen konnte es kaum erwarten, Xue Yang zu berühren, zum Anderen machte es ihn aber auch nervös. „Ich danke dir, Zixuan.“ Sagte er zu seinem Freund, doch dann wendete er sich in Xue Yangs Richtung und umfasste sofort dessen Hand. Xingchen erschrak bei der Tatsache, wie kalt sich diese anfühlte. „Xue Yang.“ Flüsterte er leise, als hätte er Angst, ihn zu erschrecken. Xingchen lies sich vor Xue Yang auf die Knie sinken und streckte seine freie Hand vorsichtig nach ihm aus, legte sie an Xue Yangs Wange und fast hätte er sie wieder zurück gezogen, doch nur, weil er sich so sehr darüber erschrocken hatte, was er da fühlte. „Xue Yang...“ Kam es nochmal von Xingchen und sein Gesicht verzog sich in Sorge. Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Du.... du bist verletzt...“ Xingchens Stimme begann zu zittern und seine Hand strich vorsichtig von Xue Yangs Wange hinunter zu dessen Hals. Er spürte überall Stellen, wo die Haut aufgeschürft war. Sogar am Hals... tiefe Schürfwunden. Waren das Streifschüsse??? Xingchen liefen die ersten Tränen über die Wange und sein Mund verzog sich mehr. „Xue Yang... du blutest überall...“ Weinte er nun leise. Seine Hand war an Xue Yangs Brust angekommen, doch dort pausierte er einen Moment. Sein Herz verkraftete das gerade kaum. Er lehnte sich vor und beugte sich mehr zu Xue Yang runter, lehnte seine Stirn an die seines Freundes und seine Hand wanderte zurück nach oben und in Xue Yangs Nacken, wo er ihn sehr behutsam festhielt. „Aber du lebst... ich... ich bin so froh.“ Schluchzte Xingchen. Es brach nun einfach so aus ihm heraus. Er hatte solche Angst um ihn gehabt.... „Aber deine Wunden... überall... Xue Yang... zeig mir, wo du verletzt bist.“ Ein flehender Unterton lag in Xingchens Stimme. Das alles fühlte sich nicht an, als wären es lediglich Streifschüsse....
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Sep 24, 2021 4:26 pm

    Bei Nie Huaisangs Anblick stoppte Lan Huans Herz. Alle Hoffnungen schienen in dem Moment zu sterben, als Huaisang Blut spuckte. Götter! Er fragte sich, ob sie schon zu spät waren. Die Art, wie Huaisang Jiang Chengs Namen sagte, brach Lan Huan das Herz. Tränen traten ihm in die Augen. Bei seiner nächsten Frage und Jiang Cheng Antwort, bracht sein Herz noch ein wenig mehr für beide. Er wusste nicht, wie viel von seinem Herz noch übrig sein konnte, aber es scherzte unglaublich.Vorsichtig legte er Jiang Cheng eine Hand auf den Rücken und begann ihn vorsichtig zu streicheln, um ihm etwas trost zu spenden, während er sich über Nie Huaisang beugt - auch wenn er wusste, dass es kaum etwas bringen würde. “Wir sind stolz auf sich”, fügte er noch leise hinzu. Dann wurde die Decke zurückgeschlagen und das ganze Ausmaß von Nie Huaisang Wunden sichtbar. Lan Huan schlug eine Hand vor den Mund, doch ein geschocktes Wimmern entkam ihm trotzdem. Seine Augen waren weit aufgerissen und ihm wurde schlecht. Das war schrecklich. Zwar waren die meisten Wunden unter provisorische Verbänden nicht sichtbar, aber es brauchte nicht viel Vorstellungskraft um zu erahnen, was darunter verborgen war. Und das ganze Blut. Lan Huan fühlte sich so hilflos. Es war eindeutig, dass sie nichts mehr tun konnte. Doch er wollte Huaisang nicht aufgeben. Er sollte nicht sterben, nur damit sie eine Chance hätten zu überleben. Der Preis war zu hoch. Das wäre zu grausam. Hatten sie ihn wirklich zum Sterben rausgeschickt? Erst dann bemerkte er, in was Huaisang noch eingewickelt war. Mingjues Jacke. Die Realisation traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Mingjue… was würde er von ihnen denken? Lan Huan hatte sich innerlich doch vorgenommen an seiner auf seinen kleinen Bruder aufzupassen. Sie hätten sich einen anderen Plan ausdenken sollen; einen, bei dem sich eine einzelne Person nicht so in Gefahr hätte bringen müssen. Sie mussten doch noch etwas tun können. Für einen Moment war er so geschockt, dass er auf nichts weiter reagieren konnte. "Huaisang… es tut mir so leid", flüsterte er. Lan Huan erwiderte den Druck von Jiang Chengs Hand. Er versuchte sich ein wenig zusammen zu reißen, damit er ihn besser unterstützen konnte. Auch, wenn es in diesem Moment unmöglich schien. Es gab keine tröstenden oder aufmunternden Worte. Sie blieben ihm alle in der Kehle stecken. Also konnte er nichts weiter tun, als Jiang Cheng im Arm zu halten, während er krampfhaft überlegte, ob er etwas für Huaisang tun könnte.

    Jin Zixuan ließ sich langsam neben Nie Huaisang nieder. Sämtliches Blut verschwand aus seinem Gesicht und er wurde blass. Er hoffte, dass er überhaupt erwünscht war. Die anderen kannten sich ziemlich gut, während er so wirklich erst heute angefangen hatte mit Huaisang zu reden. Eigentlich wollte er nicht in die Situation eindringen, aber er wollte auch wissen, wie es Huaisang ging. Die Antwort war schockierend. Es schien an ein Wunder zu grenzen, dass er überhaupt noch bei bewusstsein war und reden konnte. Unwillkürlich fasste er sich an den Hals, als Huaisang meinte, dass es funktioniert hätte. Als dann die Wunden sichtbar wurden, musste er die Augen schließen. Das war zu viel. Erst als Huaisang sagte, dass er nichts mehr brauchte, öffnete er wieder die Augen. “Gibt es sicher nicht, was wir für dich tun könnten, irgendwas?”, flüsterte er. Er meinte es eher allgemein. Es schien ihnen llen mehr als klar zu sein, dass es nichts bringen würde, zu versuchen Huaisangs Leben zu retten. Auch wenn Jiang Cheng und Lan Huan anscheinend noch nicht ganz aufgegeben hatten. Jin Zixuans Augen begannen zu brennen. Und auch wenn er Huaisang nicht so gut kannte, zog sich sein Herz trotzdem schmerzhaft zusammen. Mit zitternden Fingern, begann er Huaisang wieder in die Decken einzuwickeln. Es fühlte sich so an, als sollte er noch viel mehr für ihn tun. Allerdings gab es dort nichts, was die Situation besser machen würde. Also lehnte er sich wieder etwas zurück, um den anderen mehr Raum zu lassen. Plötzlich wurde ihm das ganze Ausmaß bewusst. Sie würden Nie Huaisang gleich vor ihren Augen sterben sehen, ohne dass sie etwas dagegen tun konnten. Wie sollten sie das verkraften?

    Xue Yangs gesammter Fokus lag auf Xiao Xignchen. Alles andere schien in den Hintergrund zu wandern und unwichtig zu werden. Nur, als Xiao Xingchen seine Hand umfasste, konnte er sich sicher sein, dass er auch wirklich da war und sein Gehirn nicht irgendwelche letzten, schönen Bilder produzierte. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er seinen Namen hörte. “Xingchen, du bist wirklich hier”, flüsterte er. Der Versuch dabei ein Husten zu unterdrücken war nur halb von Erfolg geprägt. Als Xingchen kurz darauf eine Hand an seine Wange legte, lehnte er sich ein wenig mehr hinein. Schon liefen Tränen Xiao Xingchen hübsches Gesicht hinunter. Das sollte so nicht sein. Warum weinte er? Schließlich war er nicht derjenige, der verletzt war. Da gab es doch keinen Grund. “Nicht”, brachte er noch hervor. Langsam hob er die Hand und wischte vorsichtig über Xingchens Wange. Er hinterließ eine eine leichte Blutspur, die auf Xue Yang für einen Moment faszinierender wirkte, als sie sollte. Doch Xiao Xingchens Hände wanderten weiter und lenkten ihn ab. Ein schmerzhaftes Fauchen ließ sich nicht ganz verstecken. Normalerweise hätte er es mehr als nur genossen, wie Xingchens Finger hauchzart über seine Haut wanderten. Gerade brannte jede Faster in seinem Körper. Jedes Mal, wenn Xingchen eine neue Wunde fand, schickte es eine neue Welle von Schmerz durch ihn hindurch. Er musste darum kämpfen nicht zurückzuweichen. Schließlich wusste er, dass dies nicht mit absicht geschah. Gleichzeitig hätte er wohl auch nicht mehr die Kraft gehabt, sich groß zu bewegen. Dann legte Xiao Xingchen seine Stirn an Xue Yangs. Er konnte den angenehmen Atem auf seinem Gesicht spüren und den angenehmen Duft einatmen. Er fragte sich, wie lange es her war, seit er etwas gerochen hatte, was nicht Blut, Schmauch oder Salzwasser war. Xue Yang fühlte sich fast geborgen und sicher. Auch wenn es fast zu viel für ihn war, plötzlich so sanft behandelt zu werden. Er wusste nicht wohin mit seine Gefühlen. Alles um ihn herum drehte sich. Kurz war er sich nicht mehr sicher, wo genau er eigentlich war. Es fühlte sich an, als würde er ungebremst fallen. Erst Xiao Xingchen Stimme holte ihn wieder zurück in die Realität, was genau er gesagt hatte, wusste Xue Yang allerdings nicht. Langsam fokussierten sich seine Augen wieder. Dann nahm er auch die nächste Frage war. Seine Wunden? Wo sollte er dort anfangen? “Überall?”, murmelte er, “Weiß nicht mehr.” Das war noch nicht einmal gelogen. Xue Yang konnte wirklich nicht mehr sagen, wo genau welche Wunde war. Irgendwann waren sie alle miteinander verschwommen. Er konnte nicht mehr unterscheiden, wo Wunden anfingen und aufhörten. Die paar Worte sorgten für einen neuen Hustenanfall, bei dem sein Kopf auf Xiao Xingchen Schulter rutschte. Als er endlich wieder Luft bekam versuchte er sich wieder aufzurichten. Sofort waren helle und dunkle Punkte vor seinen Augen. Xue Yang versuchte sie wegblinzeln, doch das sorgte nur dafür, dass seine Sicht noch dunkler wurde. Diesmal gab er nach; hatte keine Kraft mehr. Wie in Zeitlupe fiel er gegen Xiao Xingchen und verlor sein bewusstsein.
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    Beitrag von Airplane-Bro Sa Sep 25, 2021 1:39 pm

    Der Asudruck in Jiang Chengs Gesicht sorgte dafür, dass auch Huaisangs Herz einen schmerzhaften Schlag tat. Er wollte seinen besten Freund nicht so verzweifelt und traurig sehen. Das kam ihm gerade schlimmer vor, als die Tatsache, dass er im Sterben lag. Vielleicht lag das auch daran, dass er schon in einer Art Delirium schwebte. Das machte es für ihn etwas einfacher, zu akzeptieren, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Über Jiang Chengs Kommentar musste er trotzdem kraftlos lächeln. Die Art und Weiße, wie er ihn Idiot nannte, war so liebevoll und erinnerte ihn daran, was für ein besonderes Verhältnis sie zueinander hatten. Sie waren wie Brüder und Jiang Cheng gehörte zu seiner Familie. Sein Blick ging auch zu Lan Huan, der ebenso betroffen aussah. „Huan.“ Flüsterte er und wollte den Kopf etwas heben, weil er ihm etwas sagen wollte, doch er lies ihn sofort wieder sinken. „Pass auf A-Cheng auf. Er macht nur Mist, wenn man ihn alleine lässt.“ Sagte er und wieder zuckte sein Mundwinkel zu einem Grisen. „Ehrlich... jeder andere Typ hätte....“ Er musste eine kurze Pause machen. Huaisang hatte das Gefühl, dass er beim Reden kaum noch Luft bekam, doch er wollte das alles nicht unausgesprochen lassen, vorallem weil er das Gefühl hatte, dass er die anderen nicht so traurig zurück lassen konnte. „...hätte meinen Ansprüchen nicht genügt. Ich will.... schließlich nur den Besten für meinen Kumpel.“ Wieder musste er husten und dieses Mal klang es schlimmer als zuvor. Er drehte erneut den Kopf und rollte sich etwas zur Seite, um Blut auszuspucken, dann sah er Huan kraftlos an. „Aber du... du bist cool. A-Jue hat dich auch sehr gern gehabt... das hat dich schon als.... als potenziellen Partner für A-Cheng qualifiziert.“ Er lachte etwas erstickt und streckte seine Hand nach Huans Bein aus, dass ihm am nächsten war und tätschelte es leicht, dann lächelte er Jiang Cheng schwach an. „Schnapp ihn dir endlich, ja?“ Flüsterte er, auch wenn er wusste, dass Huan es hören konnte. Was er von den Beiden gesehen hatte, reichte ihm aus, zu wissen, dass sie Gefühle füreinander hatten. Wenn er damit Jiang Cheng noch den letzten Schubs in die richtige Richtung geben konnte, war es das wert.
    Über das Lob, seiner beiden Freunde, lächelte er dankbar und schloss wieder einen Moment die Augen, um seinen Lidern eine Pause zu gönnen. „Ach,...“ Sagte er, als wäre es nichts gewesen, doch es war so leise, dass es wohl kaum jemand hören konnte. „Ist doch... schließlich.... meine Aufgabe als Brain in dieser Gruppe. Wie bei D&D,... oder.... A-Cheng?“ Er öffnete einen Spalt breit die Augen und sah das tränennasse Gesicht seines Freundes. „Hab dir doch gesagt, dass wir dringend nen neuen Healer in unserer Gruppe brauchen.“ Er hob die Hand und deutete leicht auf seinen verwundeten Körper. Darüber gerade zu scherzen, war Huaisangs Art und Weiße, mit der Situation umzugehen. „Und jetzt... hör auf zu weinen, ja? Ich lebe doch noch...“ Bei diesen Worten liefen ihm aber ebenfalls noch ein paar Tränen übers Gesicht. Das Reden fiel ihm bei jedem Wort schwerer. Dann drehte er aber den Kopf und sah in Jin Zixuans Richtung, der ihn gerade wieder zudeckte. „Danke.“ Flüsterte er leise und sein Blick blieb auf dessen feinen Gesichtszügen liegen. Er dachte in diesem Moment, dass Zixuan überaus hübsch war. „Hey...“ Sagte er leise und deutete ihm schwach an, dass er sich zu ihm runterbeugen sollte. „Weißt du... es ist.... es ist schade, dass.... dass wir in der Schule nie geredet haben... mir ist...“ Huaisang zog schmerzerfüllt die Luft ein, denn es fühlte sich gerade an, als würde die Verletzung wieder auf seinen ganzen Körper strahlen. Doch dann fing er sich wieder.
    „... mir ist nie aufgefallen, wie süß du bist.“ Er grinste verzerrt. „... vielleicht... hätte ich dich... nach nem Date gefragt.“ Ein amüsierter Laut verließ Huaisangs Lippen, doch nur kurz, denn dieses leichte Lachen tat weh. „Also... falls ich mich getraut hätte... ich bin mir sicher, ein klasse Typ wie du, wäre....“ Huaisang schloss die Augen wieder und musste erst wieder zu Atem kommen. Dann sah er Zixuan wieder an. „Wäre sicher nicht mit mir ausgegangen...“ Flüsterte er noch. Ihm wurde schwindelig und er war sich sicher, dass er gleich nicht mehr konnte. „Könnt ihr... mich ein bisschen warm halten... nur ein bisschen...“ Das war auch gleichzeitig die Antwort auf Zixuans Frage. „A-Cheng... ich liebe dich, man. Ich hab euch alle so gern...“ Flüsterte er. Er blickte unfokussiert in Jiang Chengs und Lan Huans Richtung. „Dage holt mich gleich ab, oder?“ Ein Schwall Tränen lief ihm über die Wangen. Er atmete aus und sein Kopf fiel leicht zur Seite, als der letzte Rest Leben aus ihm entschwand.

    Jiang Cheng konnte kaum realisieren, was da vor seinen Augen passierte. Das war alles wie in einem sehr schlimmen Alptraum und er hoffte, dass er gleich davon aufwachen würde. Doch jede Sekunde mehr in dieser Situation sorgte dafür, dass er realisierte, wie echt das hier alles war. Huaisang, der gerade vor seinen Augen starb... Alles in Jiang Cheng sträubte sich dagegen, das einfach passieren zu lassen. „Huaisang... wir können dir helfen... bitte...“ Schluchzte er und klang dabei sehr verzweifelt. Er war froh, über Lan Huans Berührungen, denn er hatte das Gefühl, dass er sonst innerlich zerreißen würde. Sein Herz schlug so schmerzhaft in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte, dass er selbst jeden Moment sterben würde. Auch ihm kam gerade der Gedanke, dass ihr Plan einen zu hohen Preis eingefordert hatte und auf einmal wurde ihm übel. Jiang Cheng hätte es doch sicher verhindern können. Was wäre gewesen, wenn er sie begleitet hätte? Oder hätten sie einen anderen Weg finden können? Etwas, was sicherer für Huaisang gewesen wäre? Jiang Chengs Hand ballte sich zu einer Faust und er war auf einmal so wütend auf sich selbst. Jedes von Huisangs Worten sorgte noch mehr dafür, dass er das Gefühl hatte, die Situation nicht mehr ertragen zu können. Er sah das gequälte Lächeln auf den Lippen seines Freundes und erinnerte sich daran, wie er immer über dessen blöde Witze die Augen verdreht hatte. „Huaisang...“ Schluchzte er leise und schüttelte den Kopf und nun zuckte selbst ein schmerzhaftes Lächeln über seine Lippen, als dieser mit Huan sprach. „Du Idiot...“ Sagte er wieder und griff seine Hand, drückte diese sanft. Es raubte ihm so sehr den Atem, dass er kaum noch in der Lage war zu reden. Er konnte sich keinen besseren Freund vorstellen, als Huaisang. Selbst auf dem Sterbebett dachte dieser noch daran, dass er das Beste für Jiang Cheng wollte. Als dieser nun seine Worte an Jin Zixuan richtete, schüttelte Jiang Cheng den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Er musste den Blick senken, denn was er da gerade hörte, sorgte schon wieder für ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Brust. Erst vor kurzem hatte Huaisang ihm sein Herz ausgeschüttet, sich bei ihm ausgeweint, dass er auch endlich mal ein richtiges Date haben wollte und sich verlieben wollte. Er hatte es nie sehr leicht gehabt, Jungs anzusprechen und wenn er es getan hatte, hatte er meist eine Abfuhr bekommen. So wie neulich auf der Party. Umso schlimmer war es nun zu hören, dass er vielleicht endlich den Mut gefasst hätte. Nun würde er diese Erfahrung nie machen. Jiang Cheng schluchzte leise. Bei Huaisangs Wunsch, rückte er näher zu seinem Freund. Er beugte sich wieder etwas mehr über ihn und legte seine Hand auf Huaisangs Brust, zog dabei die Flagge etwas mehr über ihn, mit der Zixuan ihn eben wieder zugedeckt hatte. Jiang Cheng spürte förmlich, wie das Leben aus seinem Freund entschwand, während er dessen Worte hörte. „A-Sang... bitte...“ Weinte er leise. Er kniff verzweifelt die Augen zu und die Tränen fielen auf Huaisangs Hals. Als er sie wieder öffnete, sah er direkt in Huaisangs leblose Augen. Jiang Cheng stockte und hielt die Luft an. Das bisschen Farbe, das er bis eben noch im Gesicht gehabt hatte, war nun verschwunden. Jiang Cheng wurde leichenblass und sein Herz machte einen Aussetzer. Nein... „A-Sang... Huaisang....“ Sagte er leise und seine Finger gruben sich in den Stoff der Flagge. „Huaisang...“ Sagte er etwas lauter und begann an ihm zu rütteln. „Bitte nicht... Huaisang. A-Sang?!“ Jiang Cheng wurde panisch und kam mit dem Gesicht näher an das seines Freundes, fasste seine Schultern. „Huaisang... bitte... bitte... bitte....“ Schluchzte er verzweifelt und seine Worte wurden irgendwann sehr undeutlich. Jiang Cheng begann bitterlich zu weinen und sackte regelrecht auf dem Körper seines toten Freundes zusammen. Er umarmte ihn fest und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Er zitterte am ganzen Körper, während er verzweifelt schluchzte. Er konnte das hier einfach nicht mehr ertragen. Erst Mingjue und nun Huaisang. Es tat so unendlich weh und gleichzeitig wurde eine andere Emotion in Jiang Cheng wach. Wut... Wofür das alles hier? Damit ein paar reiche Geldsäcke ihren Spaß hatten und ihre Taschen noch mehr vollmachen konnten? Sein Körper bebte immer stärker und er hatte das Gefühl, dass er sich gerade nicht mehr im Griff hatte. Seine Trauer riss ihn gerade regelrecht in einen Abgrund. Er vergaß alles um sich herum. Er konnte nur noch daran denken, dass zwei Menschen, die er geliebt hatte wie seine eigene Familie, aus dem Leben gerissen worden waren, zur Unterhaltung anderer Leute. Das war zu grausam...

    Xingchen kam das alles hier nicht richtig vor. Xue Yangs Zustand machte ihm große Angst. Er konnte dessen Stimme hören und spürte fast, dass sein Blick unfokussiert war. Er klang erschöpft, aber nicht auf die Art und Weiße, wie man es war, wenn man nur müde war. Xue Yang klang so, als hätte man ihm sämtliche Lebenskraft ausgesaugt. Der Geruch von Blut wurde intensiver, als Xue Yang seine Hand an Xingchens Wange legte. Er konnte etwas warmes auf seiner Haut spüren, was sich von der Stelle, die Xue Yang zuerst berührte bis nach unten zu seinem Kiefer zog. War das Blut? Xingchens Hand wanderte über Xue Yangs Oberkörper, doch sofort zog er sie wieder etwas zurück, als er die Laute hörte, die sein Freund von sich gab. Es klang, als hätte er Schmerzen bei diesem zarten Kontakt. Xingchens Vorahnung, über Xue Yangs Zustand, bewahrheitete sich immer mehr und damit seine Angst. Als Xingchen dann seine Stirn an die seines Freundes legte, spürte er, wie dieser sich entspannte. Es war auf einmal eine ganz andere Atmosphäre. Xue Yang schien dadurch etwas runterzukommen und auch Xingchen tat dieser kurze Moment der Ruhe gut. Er genoß einfach das Gefühl, Xue Yang wieder bei sich zu haben, ihm so nahe zu sein und zu wissen, dass er jetzt erstmal in Sicherheit war. Doch so sehr er diese Nähe genoss; Er wusste auch, dass Xue Yang verletzt war und dringend Behandlung brauchte. Das bestätigte ihm Xue Yang dann auch nochmal, als dieser sagte, dass er überall verletzt war. „Xue Yang...“ Sagte Xingchen leise und wollte ihm sagen, dass er seine Wunden verarzten wollte, doch da begann Xue Yang schon zu husten und sofort bekam Xingchen wieder Angst, dass sein Freund es nicht überstehen würde. Die Laute, die da seine Kehle verließen, klangen überaus bedrohlich. Er fing Xue Yang auf, als dieser gegen ihn sank und seine Hand legte sich vorsichtig zwischen dessen Schulterblätter. „Xue Yang... bitte sag mir, wie ich dir helfen kann... bitte...“ Flehte Xingchen leise und begann wieder zu weinen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und im nächsten Moment brach Xue Yang schon in seinen Armen zusammen. Xingchen fing ihn auf, hielt ihn fest, damit dessen verletzter Körper nicht einfach auf den Boden fiel. Panik machte sich in ihm breit. „Helft mir! Lan Huan! Jin Zixuan! Bitte... Xue Yang ist verletzt!!“ Rief er nun laut in die Richtung, in die er seine Freunde ausmachen konnte. Er wusste ja nicht, was dort gerade passiert war. „Xue Yang! Wach auf...“ Er rüttelte zart an ihm, hörte aber sofort wieder damit auf, weil ihm bewusst wurde, dass er damit vielleicht alles schlimmer machen könnte. So lehnte er Xue Yang nun wieder vorsichtig zurück an die Säule und fühlte mit zitternden Fingern seinen Puls. Er hielt für eine Sekunde den Atem an. Als er dann spürte, dass der Puls noch da war, atmete er zitternd ein. Xingchen zog die Lederjacke aus und legte sie auf den Boden, dann umfasste er Xue Yang wieder und legte ihn sehr behutsam auf die Jacke. Dann zog er seinen Cardigan aus und deckte Xue Yang damit zu. Er musste ihn warm halten. „Bitte... kann mir jemand helfen??“ Fragte er nochmal in Richtung der anderen. Erst jetzt nahm er Jiang Chengs Schluchzen wahr. Oh nein... Xingchen erschauderte. Bedeutete das, dass Huaisang es nicht geschafft hatte? Er schluckte, doch gerade konnte er sich nur auf Xue Yang konzentrieren. Jemand musste ihm hier helfen... „Song Lan!“ Rief er nun verzweifelt. Er wollte ihn eigentlich nicht um Hilfe bitten, doch wenn sonst niemand helfen würde, hatte er keine Wahl. „Bitte... kannst du mir den Verbandskasten bringen?“ Er war sich nicht mal sicher, ob Song Lan helfen würde, doch wenigstens das konnte er doch für ihn tun...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Sep 27, 2021 4:22 pm

    Durch seine Tränen hinweg versuchte Lan Huan trotzdem Nie Huaisang anzulächeln. Egal wie sehr es ihn schmerzte. Aber wenn Huaisang schon versuchte sie aufzumuntern, konnte Lan Huan sich dazu durchringen. Auch wenn sich jedes einzelnes Wort in seine Brust zu bohren schien. Er konnte ein Zittern kaum unterdrücken. Gerade so konnte er sich dazu bringen an seiner zugeschnürten Kehle vorbei zu reden. “Huaisang”, flüsterte er, “Ich...natürlich...ich werde mein bestes geben, um auf Jiang Cheng aufzupassen.” Obwohl er sehr genau wusste, dass sein bestes nicht gut genug war. Sonst wären sie nicht hier angekommen. Hatte er nicht genauso versprochen auf Huaisang aufzupassen? Und nun lag dieser im sterben. Er versagte ständig dort, wo es ihm am wichtigsten war. Die Personen, die er schützen wollte, wurden ständig verletzt. Lan Huan brauchte einen Moment, um weiter Reden zu können. “Ich werde ab jetzt besser sein. A-Cheng wird nichts passieren.” Er nahm sich fest vor, dieses Versprechen einzulösen. Zwar wusste er nicht, ob er die Fähigkeiten dazu hätte, aber er würde alles daran setzen. Ein neuer Schwall an Tränen kam über ihn. “Mach dir keine Sorgen, bitte.” Ohne darüber nachzudenken, umfasste er Jiang Chengs Hand fester. Als Huaisang dann sagte, dass Lan Huan der einzige wäre, dem er Jiang Cheng anvertrauen machten sich zwei Konträre Gefühle in ihm breit. Auf der einen Seite wollte er sich darüber freuen. Schließlich wusste er, wie wichtig Jiang Cheng und Nie Huaisang einander waren. Also hätte es sich gut anfühlen sollen, seinen Segen zu haben. Auf der anderen Seite schmerzte es unglaublich zu wissen, dass Huaisang seine letzten Atem dafür verbrauchte; dass er sich nie zusammen mit Jiang Cheng darüber freuen könnte. Seine Gefühle überwältigten ihn für einen Moment, sodass ihm schwindelig wurde.
    Vielleicht war es deshalb ganz gut, dass sich Huaisang Aufmerksamkeit erst einmal auf Jin Zixuan richtete, während sich Lan Huan ein wenig sammelte. In jeder ander Situation wäre es sehr süß gewesen, als Huaisang plötzlich Interesse an Jin Zixuan zeigte. Doch jetzt trug es nur dazu bei, alles schlimmer zu machen. Jetzt wurde ihm die Möglichkeit genommen, bevor sie überhaupt wirklich da war. Dabei hätte Lan Huan ihm das so sehr gewünscht - ihnen beiden, um ehrlich zu sein. Vielleicht hätten sie zusammen glücklich sein können.
    Plötzlich schien alles so schnell zu gehen. Lan Huan konnte förmlich sehen, wie das Leben Huaisang verließ. Er rückte ebenfalls näher zu ihm heran und legte ihm eine Hand über die Brust. “Huaisang, Danke, danke für alles. Ich hoffe, wir werden uns im nächsten Leben wieder treffen”, schluchzte er. Erst Mingjue und jetzt Huaisang. Er wusst nicht, wie viel sein Herz noch verkraften konnte, bevor es endgültig aufhörte zu schlagen, doch jetzt schien es kurz davor. Nie Huaisang leblose Augen. Jiang Chengs hilfloses schluchtzen und rufen. Das alles war zu viel für ihn. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen und er konnte sich nicht bewegen. Er fühlte sich vollkommen verloren. Er bekam nicht mehr mit, was genau eigentlich um ihn herum passierte. Trotzdem wollte er für Jiang Cheng da sein. Vorsichtig legte er ihm die Hände an die Schultern und begann seinen Oberkörper langsam hochzuziehen; weg von Nie Huaisangs Leiche. Stattdessen sammelte er Jiang Cheng in seine Arme und presste ihn an sich, als könnte er Jiang Cheng zusammenhalten, wenn er ihn nur fest genug umarmte - oder vielleicht auch sich selbst. Stumm liefen ihm Tränen über die Wangen. Am liebsten hätte er Jiang Cheng besser getröstet. Doch er wusste genau, dass beruhigende Worte jetzt nicht bringen würden. Sie würden sich nur leer anhören und nichts besser machen. Lan Huan hätte im Moment auch keine formulieren, geschweige denn herausbringen können, selbst wenn er gewollt hätte. Auch war er sich nicht sicher, ob Jiang Cheng ihn gerade überhaupt  hören könnte oder würde. Er drückte ihn enger an sich, in der Hoffnung, dass Jiang Cheng so zumindest etwas Sicherheit finden würde.

    Sofort beugte sich Jin Zixuan wieder zu Huaisang hinunter, als dieser andeutete, dass er ihm etwas sagen wollte. Er konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten, als Huaisang meinte, sie hätten schon vorher miteinander reden sollen. “Das...das wäre schön gewesen”, flüsterte er. Auch wenn er sich sicher war, dass er selbst Huaisang nie angesprochen hätte. Jin Zixuan wusste nie, wie er Gespräche beginnen sollte oder was man am besten sagen sollte. “Du musst nichts weiter sagen, wenn es dir Schmerzen bereitet”, versuchte Jin Zixuan Huaisang zu beruhigen, als er bemerkt, wie schwierig ihm das Sprechen fiel. Er wollte nicht, dass dieser so viel Energie auf ihn verschwendete. Doch Huaisang redete schon weiter. Jin Zixuans Augen wurden groß und er konnte nicht anders als ein wenig rot anzulaufen. Das gab sicher ein sehr seltsames Bild ab. Er war sich nicht ganz sicher, ob Huaisang das nur im Delirium sagte, aber er hoffte, dass dem nicht so war. Irgendwie war ihm gleichzeitig warm und eiskalt. Das ihn jemand nach einem Date fragen würde, einfach weil er es war, war völlig neu für ihn. Das erste Mal, dass sich jemand Anständiges wirklich für ihn zu interessieren schien, lag dieser im Sterben. All das überforderte ihn vollkommen. Er wollte lachen und weinen. Davon tat er nichts, sondern schüttelte leicht den Kopf. "Wenn hier jemand ein klasse Typ ist, dann bist du das. Denk doch nur mal, was du gerade geschafft hast. Du hast uns alle gerettet. Ich… ich bin doch hier derjenige, der nichts weiter kann." Er wusste nicht, ob er tatsächlich einem Date zugestimmt hätte, aber das spielt im Augenblick auch keine Rolle. "Ich denke… ein Date…das hätte mir gefallen?", flüsterte er vorsichtig. Jin Zixuan versuchte es mit einem leichten Lächeln, doch das wurde direkt von neuen Tränen abgelöst.
    Erneut schloss er die Augen. Er konnte Huaisang einfach nicht weiter beim Sterben zusehen. Ganz am Rande nahm er wahr, dass Xingchen noch etwas sagte, aber er konnte nicht verstehen was. Sein Gehirn war so durcheinander, fast als würde es in Scherben liegen. Als er das nächste Mal die Augen öffnete, hatte Huaisang schon seinen letzten Atemzug getan. Jiang Chengs Rufe halten in Jin Zixuans Ohren wieder. Er beugte sich leicht nach vorne. Mit zitternden Fingern strich er Huaisang über die Augen, um sie ein letztes Mal zu schließen. Er konnte nicht hier bleiben. So konnte er das alles nicht ertragen. Er war ihm viel zu viel. Wie in Trance richtete er sich auf und begann sich durch den Tempel zu bewegen. Jin Zixuan selbst bekam nicht mehr wirklich mit, was er eigentlich tat. Irgendwie schaffte er es noch ein Erste-Hilfe-Päckchen Xingchen in Hand zu drücken und etwas unverständliches zu murmeln. Würde man ihn später danach Fragen, dann wüsste er nichts mehr davon. Dann stolperte er weiter, bis er den Tempel verlassen hatte. Dort fiel er auf die Knie und versuchte krampfhaft zu atmen. Es fühlte sich so an, als würde die Luft nicht in seiner Lunge ankommen. Der metallende Geruch von Blut schien in immer noch zu umgeben und Jin Zixuan hatte das Gefühl es schmecken zu können. Er wimmerte leicht. Irgendwann schaffte er es sich mit dem Rücken gegen die Außenwand zu lehnen. Langsam zog er die Beine an und legte seinen Kopf auf die Knie. Die Tränen wollten einfach nicht aufhören, ihm übers Gesicht zu laufen. Er wollte schreien, brachte jedoch keinen Laut heraus. Jin Zixuan hatte das Gefühl, er müsste sich mehr zusammenreißen und eher für die anderen da sein. Schließlich war er derjenige, der Nie Huaisang am wenigsten kannte. Da hatten die anderen eher das Recht zu trauen, während er aufpasste, weil sie immernoch in Lebensgefahr waren. Allerdings schien das gerade unmöglich. Vor seinem inneren Auge sah er immer noch Nie Huaisang blutig am Bode liegen.

    Song Lan beobachtete die ganze Prozedur im Tempel eher skeptisch. Er lehnte mit verschränkten Armen gegen eine der Säulen. Er verzog das Gesicht etwas, als er sah wie Xiao Xingchen sich um Xue Yang bemühte. Es war fast schon verstörend, wie schnell sich das Blut auf Xiao Xingchen verteilte. Was der andere Teil der Gruppe machte, interessierte ihn relativ wenig. Schließlich hatte er nie groß etwas mit ihnen zu tun gehabt. Stattdessen sah er fasziniert dabei zu, wie Xue Yang gegen Xiao Xingchen kippte. Song Lan hatte ihn noch nie so erbärmlich gesehen. Schon kam die Hoffnung in ihm auf, dass Xue Yangs Verletzungen wömglich auch Lebensbedrohlich sein könnten. Schade wäre es nicht. Aber danach sah es gerade nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn er kurz so tat, als würde er Xiao Xingchens Hilferuf nicht hören, bekam das schlussendlich auch niemand mit. Er würde sich sicher nicht die Mühe machen, wenn es um Xue Yang ging. Mit dessen Blut wollte er definitiv nicht irgendwo auch nur Ansatzweise in Berührung kommen. Außerdem, je länger sich die Versorgung hinauszögern, desto wahrscheinlicher, dass Xue Yang nicht mehr aufwachen würde. Als Jin Zixuan jedoch den Erste-Hilfe-Kasten vorbei brachte, setzte sich Song Lan sich in Bewegung. Dann würde er extrem schlecht vor Xiao Xingchen dastehen und das wollte er nun auch wieder nicht. “Ich guck mir das mal genauer an”, seufzte er. Song Lan kniete sich neben die Beiden auf den Boden, darauf bedacht eine Stelle zu wählen, an der so wenig Blut wie möglich war. “Xiao Xingchen, ich bin mir nicht sicher, wie ich es dir sagen soll, aber es sieht danach aus, als würde Xue Yang sterben. Seine Wunden sind schrecklich. Ich glaube nicht, dass wir da großartig noch etwas tun können.” Er übertrieb etwas, aber woher sollte Xingchen das wissen? “Das sind Schusswunden. Da reicht der Erste-Hilfe-Kasten nicht aus.” Das Problem war, Xue Yang war verdammt zäh. Es bestand die Möglichkeit, dass er das hier mit ein wenig Hilfe tatsächlich überleben könnte. Erst einmal musste er sich überwinden, die Hand an Xue Yangs Hals zu legen. “Mmh, er hat einen ziemlich schwachen Puls.” Allerdings noch nicht so schwach, wie Song Lan es gerne hätte. Dann musste er halt nachhelfen. Seine Hand schloss sich enger um Xue Yangs Hals. Es achtete sowieso gerade keiner auf sie und im Nachhineine würde es keiner nachweisen können, dafür war Xue Yangs Hals schon jetzt zu zerschunden. Wer wusste schon, woher welche Wunden stammten. Da brauchte man nur ein bisschen zu drücken. “Ich habe doch gesagt, es ist eine dumme Idee ihn alleine gehen zu lassen. Vor allem mit Huaisang. Die Beiden hatten wohl vor die Helden zu spielen und haben sich im Prozess töten lassen. Das haben die ja toll hingekriegt.”


    Zuletzt von Edgy Demon Lord am Mo Sep 27, 2021 7:17 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Sep 27, 2021 7:15 pm

    Jiang Chengs ganzer Körper bebte vor Kälte und Schmerz und Trauer. Sein Herz schmerzte so sehr, dass er das Gefühl hatte, es würde ihm wortwörtlich brechen. Er klammerte sich an Huaisang fest, als ob er das Letzte war, was ihn noch in dieser Welt halten würde. Er hatte das Gefühl, dass, wenn er seinen Freund nun loslassen würde, alles real werden würde. Die Tatsache, dass er seinen besten Freund, der wie sein kleiner Bruder für ihn gewesen war, nicht hatte beschützen können. Er hatte versagt. Mal wieder. Er hatte ihn einfach in den Tod laufen lassen, ohne ihn aufzuhalten. Während er sich ausgeruht hatte. Jiang Cheng weinte so laut und bitterlich. Er konnte sich nicht zurückhalten, hatte gerade auch nicht die Kraft, es zu versuchen. Er rief immer wieder den Namen seines Freundes, als ob ihn dies wieder von den Toten zurückholen könnte. Für einen Moment hatte er sogar den Reflex, Huan abzuwehren, als dieser ihn von ihm wegziehen wollte. Er wehrte sich erst gegen die Hände, die ihn von Huaisang entfernen wollten. Doch nur halbherzig. Als er den festen Griff seines Freundes um seine Schultern spürte, lies er sich in dessen Arme ziehen und klammerte sich an ihn, als würde er ihn vorm Ertrinken retten. Er umfasste Huans Arm, schloss diesen fest in seinen ein und vergrub sein Gesicht halb in dessen Schulter. Der Gedanke, Huaisang zu verlieren, brachte ihn fast um den Verstand. „Huan!“ Weinte er, ohne zu wissen, was er sagen wollte. Seine Worte waren unverständlich, gingen im Schluchzen unter. „Ich will meinen Freund zurück. Ich will ihn zurück!!!! Bitte!!!!! Hilf mir.... bitte hilf mir....“ Flehte er und verschluckte sich dabei fast. Er presste sich fest in Huans Arme und ein heftiges Zittern lies seinen Körper wieder erbeben. Jiang Cheng kämpfte gerade mit sich selbst, seinen Verstand nicht zu verlieren. „Huan... Huan.... Ich kann nicht.... ich kann das nicht mehr!!“ Weinte er bitterlich und drängte sich noch ein paar Mal fest gegen Huan, machte dabei auch immer wieder Anstalten, aus der Umarmung zu entfliehen. Er wusste nicht wohin mit sich. Es tat einfach so weh... Er verlangte Huan vermutlich gerade einiges ab, lehnte sich immer wieder fest gegen ihn, bevor er sich sträubte. Er kämpfte in erster Linie gegen sich selbst, weil ihn diese heftigen Gefühle einfach überwältigten. Doch nach ein paar wenigen Minuten, in denen er immer wieder die selben Worte wiederholt hatte, lies er sich in Huans Arme sinken und weinte herzzereißend. Seine Kraft hatte nachgelassen. Er konnte nicht mehr. Seine Laute verstummten immer mehr, bis sein Körper einfach nur noch zitterte unter der Anspannung. Immer wieder musste er geräuschvoll Luft holen, das Gesicht mittlerweile in Huans Armbeuge vergraben. Und während sein Herz gerade brach, wurde er plötzlich noch von einem anderen Gedanken gequält. Etwas brodelte gerade in ihm und bevor er den Gedanken greifen konnte, sprach er es schon aus. Seine Stimme wurde auf einmal eisig kalt. „Xue Yang....“ Wieder begann sein Körper zu beben, doch jetzt, weil ihn diese Emotion übermannte, die er eben schon kurz gespürt hatte. Er hob den Kopf und seine roten, brennenden Augen suchten die Person, an die er gerade gedacht hatte. „Xue Yang....“ Zischte er und seine Augen füllten sich erneut mit Tränen, doch nun waren seine Gesichtszüge verzerrt vor Wut. „Xue Yang!“ Brüllte er nun heißer, doch seine Stimmlage sorgte sicher bei allen anderen dafür, dass Blut in den Adern gefrieren zu können. „Du hast....“ Begann er und entfloh nun endgültig Huans Armen. „DU HAST VERSPROCHEN, IHN ZU BESCHÜTZEN!“ Brüllte er durch den Tempel und schwankte beim Aufstehen stark, fing sich an einer Säule ab und klammerte sich kurz an diese. Jiang Chengs Shirt und auch sein Gesicht hatten etwas von dem Blut abbekommen, dass an Huaisangs Körper geklebt hatte. Hasserfüllt sah er zu Xingchen rüber, der über Xue Yang gebeugt kniete. Natürlich regestrierte er dabei nicht, dass Xue Yang selbst schwer verletzt und sogar ohnmächtig war. „DU HAST IHN STERBEN LASSEN!!!! WIR HABEN XINGCHEN BESCHÜTZT! DU HAST HUAISANG STERBEN LASSEN!“ Zischte er bedrohlich durch den Tempel und stolperte noch einen Schritt voran. Er wollte Xue Yang zur Rede stellen. Seine Hänge griffen die Peitsche, die auf seinem Rucksack lag und er umklammerte sie fest, wickelte ein Ende um seine Hand. „XUE YANG!“ Brüllte er erneut, weil er keine Antwort von diesem bekam. Er schwankte zur nächsten Säule und hielt sich an dieser fest, kam Xue Yang damit immer näher....

    Xingchen hatte das Gefühl, dass keiner ihn gehört hatte. Niemand reagierte auf seine Rufe. Wo war Song Lan? Er war doch mit ihnen in den Tempel gekommen??? Xingchen lief es eiskalt den Rücken runter, als er Jiang Cheng weinen hörte. Ein neuer Schwall Tränen trat in seine Augen und ein paar tropften direkt auf Xue Yangs Gesicht. So viel Leid... so viel Tod. Sein Herz verkrampfte sich und seine Hände gingen verzweifelt über Xue Yangs Körper. Er versuchte zu ertasten, wo dieser verwundet war, doch da war überall so viel Blut. Seine Haut klebte und an seinem Oberkörper war kaum noch Stoff vorhanden. Xingchen zog seine Hände unter dem Cardigan hervor und hob wieder den Blick. „Song Lan! Bitte!!“ Rief er laut und verzweifelt. Ein Schluchzen entfuhr ihm dabei. Er fühlte sich gerade so hilflos. Oft fühlte er sich nicht im Nachteil, wegen seiner Blindheit, doch gerade hatte er das Gefühl, dass Xue Yangs Leben am seidenen Faden hing und er aufgrund seiner Behinderung nicht mal helfen konnte. „Song Lan... Song Lan! Wo bist du?“ Xingchens Stimme begann zu beben und endlich hörte er Schritte hinter sich. Diese gehörten allerdings nicht zu Song Lan, das erkannte er sofort. Das war Jin Zixuan. Xingchen wollte schon ein Stein vom Herzen fallen. Endlich würde jemand helfen. Doch sein neu gewonnener Freund schien total neben der Spur zu sein. Er verstand kaum, was dieser zu ihm sagte. Ihre Hände berührten sich kurz, als er den Erste-Hilfe-Beutel annahm. Sofort spürte er, wie kalt und feucht sich Zixuans Hand anfühlte. Sie zitterte außerdem. Bei dieser kurzen Berührung hatte Xingchen auch das Gefühl, er hätte einen kurzen Einblick in Zixuans Emotionen bekommen und ihm wurde übel dabei. „Zixuan...“ Sagte er leise und hörte, wie dieser sich wieder entfernte. Es brach ihm das Herz... Huaisang war wohl gestorben. Xingchen entfuhr ein leises Schluchzen. „Xue Yang...“ Wimmerte er leise und öffnete mit zitternden Händen den Beutel, ertastete die Dinge, die sich darin befanden. Da waren nur ein paar Verbände und ein kleines Fläschchen. Vielleicht etwas zur Wunddesinfektion?? Xingchen hatte keine Ahnung. Auch nicht, wo er die Verbände anbringen sollte. Er sah verdammt nochmal nichts!!! „Xue Yang... was soll ich machen???“ Entfuhr es ihm verzweifelt und er wollte den Cardigan schon zur Seite schieben, als er endlich Song Lans Stimme hörte. Tatsächlich war er noch nie so erleichtert, die Stimme seines Klassenkameraden zu hören, wie in diesem Moment. Xingchen tastete nach Xue Yangs Gesicht und streichelte ihm über die Wange und eine Strähne seiner langen Haare aus seinem Gesicht. Es war so unwirklich, dass er hier regungslos vor ihm lag...
    „Song Lan... bitte,... wir müssen ihn schnell verarzten.“ Sagte er leise, doch dann hörte er Song Lans Worte und sofort gefror ihm das Blut in den Adern. Er hob den Blick und seine Augen weiteten sich. Es fühlte sich an, als hätte jemand ihm einen Dolch direkt in die Brust gerammt. Ohne es zu wissen, schüttelte er minimal den Kopf. Seine Augen im Schock geweitet. „Nein...“ Sagte er leise und sein Kopfschütteln wurde stärker, als Song Lan weitersprach. „Nein,... wir müssen etwas tun... Song Lan. Bitte... Xue Yang... er... bitte... er darf nicht sterben.“ Xingchens Stimme begann stark zu zittern und klang auf einmal etwas höher als sonst. Seine Augen begannen erneut stark zu brennen und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Seine Hand suchte die von Xue Yang und er drückte sie zart. Er bekam ja nicht mit, was Song Lan da gerade tat. Zumindest erstmal... Doch dann hörte er sehr deutlich, wie sich Xue Yangs Atmung veränderte. Es klang, als hätte dieser Schwierigkeiten Luft zu bekommen. „Song Lan. Xue Yang... ich glaube... ich glaube, er bekommt keine Luft...“ Entfuhr es Xingchen nun panisch und er streckte seine Hände nach Xue Yangs Gesicht aus. Eine Hand ging dabei über Xue Yangs Hals, wo er die von Song Lan streifte. Xingchen erstarrte... Wieso hatte Song Lan seine Hände so großflächig an Xue Yangs Hals liegen? Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.
    Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, erfüllte eine hasserfüllte Stimme den Tempel. Xingchen zog erschrocken die Luft ein und beugte sich sofort mehr über Xue Yang. Er hörte Jiang Chengs Worte und auf einmal erfüllte es ihn mit Angst. „Lasst ihn in Ruhe... bitte...“ Begann er zu schluchzen und versuchte Xue Yang mit seinem Körper abzuschirmen. Er beugte sich zu ihm runter und schlug Song Lans Hände weg. „Lasst ihn in Ruhe!“ Rief er nun laut und verzweifelt und kniete sich über Xue Yangs leblosen Körper. Er würde nicht zulassen, dass ihm jemand etwas antat. Und wenn er ihn mit seinem eigenen Leben schützen müsste. Auf einmal war dieser Raum voll von Feinden... von einer Bedrohung, die Xingchen Angst machte, denn er hatte keine Chance, zur Gegenwehr. „Geht alle weg von ihm...“ Schluchzte Xingchen nun und lehnte seine Stirn an die von Xue Yang. „Bitte,... wach auf... Xue Yang... bitte, bitte... bitte. Wach auf.“ Flehte er leise. Song Lan... hatte er wirklich versucht, ihm das Leben zu nehmen? Das erschütterte Xingchen bis ins Mark und nun war da noch Jiang Cheng... was sollte er tun? "Lan Huan!" Rief er laut, in der Hoffnung, dass dieser ihm helfen konnte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Sep 28, 2021 12:29 pm

    Lan Huan verstärkte seinen Griff um Jiang Cheng, als dieser begann sich zu wehren. Er verlagerte sein Gewicht etwas, um ihn besser halten und stützen zu können. Auf keinen Fall würde er ihn jetzt gehen lassen. Er hatte angst, Jiang Cheng könnte komplett zerbrechen, sollte er ihn loslassen. Es war alles andere als einfach ihn so zu halten. Vor allem, da Lan Huan das Gefühl hatte selbst kurz vor dem Abgrund zu stehen. Jiang Cheng so verzweifelt zu sehen, war als hätte jemand versucht seine Lungenflügel aufzubrechen, um an sein Herz zu kommen. Das hier war die einzige Art, wie er gerade für ihn da sein konnte. Jiang Chengs Flehen machte alles nur noch schlimmer. Gerade so schaffte er es ein Wimmern herunterzuschlucken. Verzweifelt wollte er ihm sagen, dass alles okay war und es wieder gut werden würde. Doch er konnte ihm solche Lügen nicht erzählen. Es dauerte eine Weile, bis er überhaupt das Gefühl hatte wieder etwas sagen zu können, ohne an den Worten zu ersticken. “Es tut mir leid”, flüsterte er schließlich. “Ich bin bei dir. Du bist nicht allein.” Er versuchte seine Stimme so ruhig wie möglich zu halten, allerdings gelang ihm das nicht wirklich. Trotzdem versuchte er leise und beruhigend weiter zu reden. Wie lange sie so dort saßen, hätte er nicht abschätzen können. Irgendwann merkte er jedoch, wie Jiang Cheng seine Kraft verließ, obwohl es ihm immer noch nicht besser zu gehen schien. Als er das Gefühl hatte, dass Jiang Cheng nicht mehr wegrennen würde, begann Lan Huan seine Hände zu bewegen. Sanft streichelte er ihm über den Rücken und Kopf. Genauso vorsichtig presste er seine Lippen gegen Jiang Chengs Schopf.
    Lan Huan konnte die plötzliche Veränderung in Jiang Cheng förmlich spüren. Trotzdem überraschte es ihn, wie er Xue Yangs Namen ansprach. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. “Jiang Cheng?”, fragte er leise, doch schien nicht gehört zu werden. Bevor er wirklich verstand was hier vor sich ging, entglitt Jiang Cheng auch schon seinem Griff. So wie er sich gerade bewegte und verhielt, hatte Lan Huan angst um ihn. Kurz wanderte sein Blick an Jiang Cheng vorbei zu der beschuldigten Person. Er musste schlucken. Natürlich konnte er verstehen, was gemeint war, aber Jiang Cheng schien blind vor Wut zu sein. Xiao Xingchens verzweifelte Schreie, sorgten dafür, dass sich Lan Huan wieder in Bewegung setzte. Die Art, wie dieser gerade über Xue Yang gebeugt war und weinte, schein fast wie ein Spiegel zu Jiang Cheng und Huaisang gerade eben zu sein. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Er konnte Jiang Cheng nicht weiter machen lassen. Das würde nur noch mehr Schmerz verursachen. Also raffte er sich ebenfalls auf und überwand die paar Schritt zu Jiang Cheng. Von hinten schlang er seine Arme um ihn und hielt ihn erneut fest. “Jiang Cheng!”, versuchte er zu ihm durch zu dringen, “Sieh hin. Sieh sie dir an. Bitte! Jiang Cheng! Guck genauer ihn. Xue Yang ist schwer verletzt. Er kann dir nicht antworten.” Um ehrlich zu sein, wusste Lan Huan im Augenblick nicht, ob Xue Yang überhaupt noch lebte. Xiao Xingchen verdeckte ihn so, dass er gerade nicht erkennen konnte, ob er noch atmete. “Ich denke nicht, dass er Huaisang alleine gelassen hat. Ich verstehe dich. Ich verstehe es, glaub mir. Es ist unfair. Huaisang hätte nicht mit seinem Leben bezahlen dürfen.” Er musste sich kurz unterdrechen um Luft zu hohlen. “Wir...wir hatte nur Glück, das Xiao Xingchen unverletzt geblieben ist.” Wer konnte schon sagen, was passiert wäre, wenn sie doch einem Mitschüler begegnet wären, der sie angegriffen hätte. “Ich weiß.. Es ist einfacher wütend zu sein. Aber bitte, tu das nicht. Wenn jemand daran schuld ist, dann die Leute, die uns hierher gebracht haben und uns zwingen dieses Spiel mitzuspielen. Derjenige, der sie so zugerichtet hat, sie beide!” Lan Huan warf erneut eine Blick zu Xingchen und ihn so verängstigt und alleine zu sehen, war ebenfalls schmerzhaft. “Das Leid wird nur noch größer. Egal was du vor hast. Willst du Xue Yang etwas antun und Xingchen den gleichen Schmerz aufbürden, den wir gerade fühlen? Oder willst du Xingchen etwas antun? als Rache? Damit Xue Yang weiß wie es ist? Jemandem der Unschuldig ist und nichts für all das kann? Wäre das Gerechtigkeit? Jiang Cheng, bitte. Huaisang hätte das nicht gewollt!”

    Durch Jiang Chengs Schreie wurde Jin Zixuan aus seiner Trance gerissen. Langsam hob er den Kopf. Was war passiert? Xue Yang? Er drückte sich an der Außenwand hoch. Noch immer fühlte er sich sehr zittrig. Kurz schloss er die Augen und atmete tief durch. Dann wischte er sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Er fühlte sich noch lange nicht bereit wieder in den Tempel zurückzukehren. Den Anblick von Huaisangs Leiche würde er nicht erneut ertragen können. Doch er musste zurück und helfen, falls das nötig war. Er stützte sich leicht an der Wand ab, während er den Tempel betrat. Geschockt blieb er einen Moment in der Tür stehen. Jiang Cheng machte ihm gerade angst, wie dieser so wütend dastand und nach Xue Yang verlangte. Es war noch nicht mal das Blut, welches an ihm klebte oder die Peitsche in der Hand. Nein, es war der Ausdruck in den Augen; so viel Wut und Schmerz. Das wirkte so erdrückend, selbst von einigen Metern Entfernung. Dann schlugen sich Lan Huans Arme von hinten um Jiang Cheng und er redete auf ihn ein. Jin Zixuan nutzte den Augenblick, um kurz zu Xue Yang zu blicken. Dieser lag immer noch leblos am Boden. Die Art wie Xiao Xingchen über ihn gebeugt war und versuchte ihn irgendwie zu schützen, war herzzerreißend. Kurz wanderte sein Blick weiter zu Song Lan und dessen Gesichtsausdruck gefiel ihm überhaupt nicht. Aber daran konnte er sich nicht aufhalten. Er drehte sich lieber zu Jiang Cheng zurück und nickte leicht, um Lan Huans Aussagen zu bekräftigen. Jin Zixuan ging noch ein paar Schritte nach vorne und schob sich damit zwischen Jiang Cheng und Xue Yang. Schließlich glaubte er nicht, dass Jiang Cheng ihm etwas tun würde, selbst in seiner Wut. Er griff den Faden dort auf, wo Lan Huan aufgehört hatte. “Huaisang hat gesagt, dass sich Xue Yang gekümmert hat, oder nicht?”, begann er leise. Kurz musste er sich räuspern um seine Stimme wieder zu finden. “Es muss ihnen etwas zugestoßen sein, was für sie beide zu viel war. Sie haben beide so viele Schusswunden. Die tödliche Kugel hätte genauso gut Xue Yang treffen können. Das...das kann immer noch passieren. Wenn er nur an seine Sicherheit gedacht hätte, denkst du nicht, dass er weniger verletzt wäre? Oder dass er Huaisang zurückgelassen hätte? Dass Huaisang keine Verbände gehabt hätte und nicht so bequem wie möglich gelegen hätte.” Er versuchte ein wenig logisch zu argumentieren. Allerdings war er sich nicht so sicher, ob es funktionierte. “Jiang Cheng, kannst du warten, bis er wieder aufwacht?” Falls Xue Yang dies noch einmal tun würde. “Dann können wir herausfinden, was wirklich passiert ist.”
    Jin Zixuan fing Lan Huans Blick auf. Sie nickten einander kurz zu. Ausnahmsweise hatte Jin Zixuan mal kein Problem damit, nonverbale Kommunikation zu entziffern. Lan Huan würde sich weiterhin um Jiang Cheng kümmern und versuchen ihn zu beruhigen, während Jin Zixuan Xiao Xingchen helfen würde. Er drehte sich um und ging langsam auf die am Boden kauernde Gestalt zu. “Xingchen?”, fragte er leise, in dem Versuch in nicht noch mehr zu verschrecken. Langsam ließ er sich neben ihm auf die Knie nieder. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter. “Ich würde dir helfen, Xue Yangs Wunden zu versorgen. Ist das in Ordnung?” Nach kurzer Überlegung fügte er noch hinzu: “Tut mir leid, dass ich gerade so an dir vorbeigegangen bin. Ich...Huaisang; er…” Jin Zixuan schüttelte leicht den Kopf. “Ich brauchte ein wenig Zeit.” Er griff nach den Verbänden, um sich ein wenig abzulenken. Wenn er jetzt wieder an Huaisang denken musste, würde er womöglich erneut zusammenbrechen. Also sah er stattdessen zu Xue Yang. Vielleicht könnten sie wenigstens eine Person retten.

    Song Lan hatte nicht damit gerechnet, dass Xiao Xingchen den Unterschied in der Atmung hören würde. Egal. Schließlich könnte es verschiedene Gründe haben. “Das müssen seine Verletzungen sein”, log er ohne mit der Wimper zu zucken. Als Xiao Xingchen, dann seine Hand weg schlug, war er doch sehr überrascht. Er konnte unmöglich gemerkt haben, was Song Lan eigentlich vorgehabt hatte. “Ich habe versucht ihm zu helfen, Xiao Xingchen. Das wolltest du doch, oder? Ich habe nur seinen Hals untersucht, weil du gesagt hast, seine Atmung sein seltsam. Vielleicht hätte ich etwas tun können”, versuchte er sich herauszureden. Ihm gefiel es überhaupt nicht, wie viel Xiao Xingchen bereit schien für Xue Yang zu opfern. Er, für seinen Teil, wollte gerade nicht in Jiang Chengs Weg stehen. Erstens, weil dieser gerade wirklich zum Fürchten aussah und zweitens, weil sich sein Problem dadurch vielleicht gleich selbst lösen könnte. Also trat er einige Schritt zurück. “Xiao Xingchen, komm da weg. Du bist in Gefahr. Ich will nicht, dass du verletzt wirst. Folg einfach meiner Stimme!” Zu seiner Überraschung schienen Lan Huan und Jin Zixuan sich auf die Seite von Xue Yang zu stellen. Eigentlich hätte Song Lan damit gerechnet, dass Nie Huaisangs tot dafür gesorgt hätte, dass sie sich geschlossen gege diessen stellen würden. Was für einer Verschwendung. “Wirklich?”, mischte er sich nach Jin Zixuan ein, “Du willst Xue Yang fragen, falls er überhaupt noch einmal aufwachen sollte? Glaubst du nicht, dass er euch genau das erzählen wird, was ihr hören wollt, um sich zu retten. Er wird sich eine Geschichte ausdenken, die ihn gut dastehen lässt. Als würde er in einer solchen situation die Wahrheit erzählen. Niemand würde das tun. Das hier ist Battle Royal. Da ist Verrat vorprogrammiert. Nie Huaisang war anscheinend nur naiv genug, jemandem wie Xue Yang zu glauben. Das hat ihm den Tod eingebracht. Jetzt wollt ihr genauso dumm sein?” Jin Zixuan zuckte nur mit den Schultern und drehte sich noch nicht einmal von seiner Aufgabe weg. Gleichzeitig ließ Lan Huan geschockt seine Arme von Jiang Cheng fallen, da er nicht glauben konnte, was er dort hörte.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Sep 28, 2021 7:27 pm

    Lan Huans Worte drangen nicht wirklich zu Jiang Cheng durch. Er hörte sie, doch er konnte nicht darauf reagieren. Das Wichtigste gerade, war die Tatsache, dass Huan ihn festhielt. Allerdings reichte das nicht aus. All diese Emotionen waren zu viel, sie wollten raus, aber Jiang Cheng wusste nicht wie. Und so war es fast schon vorprogrammiert, dass sich auch seine Wut nun entladen wollte. Er konnte in diesem Moment, in dem Lan Huans Arme ihn nicht mehr umschlossen hielten, nicht mehr rational denken. Diese Rache, auf die er aus war, würde ihm keine Ruhe bringen und trotzdem konnte er sich nicht dagegen wehren. Er schwankte immer weiter auf Xue Yang zu. Xingchens verzweifelte Rufe drangen ebenfalls nicht mehr zu ihm durch. Er sah alles wie durch einen Tunnel. Seine Augen hatten Xue Yangs leblosen Körper fixiert. „XUE YANG!“ Brüllte er erneut durch den Tempel und stieß sich an der Säule ab. Seine Sicht verschwamm immer wieder, durch die Tränen, die einen Moment später über seine Wangen liefen. Er war fast da, als zwei starke Arme ihn packten und zurückhalten wollten. Sofort sträubte Jiang Cheng sich gegen den Griff, versuchte auszubrechen. „Lass los!“ Schluchzte er und wand sich in Lan Huans Armen. „ER HAT IHN STERBEN LASSEN!!!! DIESER MISTKERL!!!! ER HAT SEIN WORT GEBROCHEN!!!!“ Dnnerte Jiang Cheng hasserfüllt durch die Halle. „ICH BRING DEN SCHEIßKERL UM!!!! HUAISANG IST TOT, HUAN... ER HAT NICHT AUF IHN AUFGEPASST!!!“ Weinte Jiang Cheng aufgebracht und voller Verzweiflung und wand sich erneut mit voller Kraft gegen die Umarmung seines Freundes. „Du sollst mich loslassen!!!! LASS LOS!“ Schrie er erneut, doch seine Gegenwehr nahm schon ab und seine Worte wurden immer undeutlicher, wandelten sich in ein erschütterndes Schluchzen. Er hörte Huans Worte und schüttelte dabei den Kopf, immer wieder, schloss die Augen, als ob er es nicht wahrhaben wollte. Jemand musste Schuld daran sein. Jemand war Schuld an Huaisangs Tod! Jemand musste dafür bezahlen!!! Je weiter Huan sprach, desto weniger wehrte Jiang Cheng sich. Sein Griff um die Peitsche wurde lockerer und schließlich lies er ein Ende fallen. Seine freie Hand legte sich an einen von Huans Armen, der um seine Brust lag. Er sank immer mehr nach vorne und so sehr er sich eben noch gegen die Umarmung gewehrt hatte, spürte er nun, wie sehr er sie brauchte. Er verlor gerade den Verstand. Eine Sekunde der Klarheit und Jiang Cheng spürte kurz seinen Körper wieder. Er zitterte, sein Gesicht war nass von den Tränen und sein Hals brannte. Er schüttelte noch immer den Kopf, hatte damit kaum aufgehört und seine Augen fokussierten nun Xingchen und Xue Yang. In diesem Moment wurde er bewusst, was er gerade getan hatte. Xingchen zitterte ebenfalls am ganzen Körper und weinte bitterlich. Er hatte große Angst, das war sehr deutlich zu sehen. Hatte er das angerichtet? Hatte er Xingchen solche Angst eingejagt? Jiang Chengs Augen weiteten sich, bevor sich sein Gesicht in Schmerz verzog. Huaisang hätte das nicht gewollt,... nein... das hier tat er nicht für Huaisang. Das tat er für sich. Weil er nicht wusste, wie er mit seiner Trauer umgehen sollte. Xue Yang... er lag leblos am Boden. War er gestorben??? Erst jetzt bemerkte er, dass Jin Zixuan mit ihm sprach. Er hob seinen Kopf leicht an, sah unfokussiert in das Gesicht seines Mitschülers und alle Worte, die dieser sagte, machten Sinn und führten Jiang Cheng vor Augen, wie unfair er gerade war. „Ich....“ Sagte er leise und seine Hand umschloss fester den Ärmel von Lan Huans Jacke. Er spürte nicht mal, wie ihm die Beine wegsacken wollten. Je mehr Zixuan sagte, desto schlechter fühlte sich Jiang Cheng, dennoch brannte da noch immer diese Wut in ihm. „Ich wollte nicht... ich....“ Schluchzte er nun und schüttelte erneut den Kopf. Huan und Zixuan hatten ganze Arbeit geleistet. Ihre Worte waren zu Jiang Cheng durchgedrungen. Auf einmal konnte er nur noch Xingchens Weinen im Hintergrund hören, das ihm das Herz brach. Jiang Cheng lies den Kopf hängen und weinte leise, starrte dabei den Boden an. Nun fühlte er sich auch noch unglaublich schuldig.... und trotzdem wollte er jemandem die Schuld geben. Huaisang... er würde nicht wieder zurück kommen und die Leute, die hinter diesen barbarischen Spielen steckten, waren gerade unerreichbar. Jiang Cheng hörte seinen eigenen Atem in seinen Ohren und seinen Herzschlag. Doch plötzlich hörte er auch eine Stimme... sie gehörte zu Song Lan. Für eine Sekunde schürten diese Worte Zweifel. Es war, als würde man erneut Benzin über die Flamme gießen, die gerade gelöscht worden war. Doch bevor Jiang Cheng wieder Groll gegen Xue Yang hegen konnte, sagte Song Lan etwas, was dafür sorgte, dass bei ihm endgültig eine Sicherung durchbrannte. Die Art und Weiße, wie Song Lan über Huaisangs Tod sprach... als wäre er selbst Schuld gewesen. Als hätte sein Freund keine Ahnung gehabt, auf in welche Gefahr er sich begeben würde. Wie respektlos Song Lan von ihm sprach... Dabei hatte er sie alle gerettet. Alle, die hier standen... sie alle hatten jetzt eine Chance, weil Huaisang mutig gewesen war, diese Gefahr einzugehen. Er hatte sein Leben geopfert, damit sie fliehen konnten...
    Jiang Chengs Herz schien nun endgültig gebrochen. Er konnte nicht mal mehr seinen eigenen Herzschlag spüren. Dafür spürte er wieder Kraft in seinen Beinen. In dem Moment, in dem Lan Huan seine Arme sinken und Jiang Cheng aus seiner Umarmung entließ, war es, als hätte man einen ausgehungerten Tiger auf seine Beute losgelassen. In Jiang Chengs Augen lag blanke Wut, als er mit ein paar schnellen Schritten bei Song Lan war und ihn mit einem harten Schlag ins Gesicht zu Boden beförderte. Doch damit war es nicht getan. Er setzte nach, stürzte sich auf dem Boden regelrecht auf ihn. Er kniete über ihm, zog ihn mit einer Hand am Kragen auf und schlug ihm erneut mit der Faust ins Gesicht. „NIMM DAS ZURÜCK!“ Brüllte er ihn in Rage an und schlug ihm erneut ins Gesicht. „Wie kannst du es wagen??? Er hat sein Leben riskiert, um uns alle zu retten!!!!! Du verdammtes Stück Scheiße! WIE KANNST DU SO EINE SCHEIßE AUCH NOCH SO ABGEBRÜHT SAGEN????!“ Jiang Cheng war außer sich, er konnte kaum noch klar denken...

    Xingchen zuckte bei jedem weiteren Wort zusammen, dass Jiang Cheng brüllte. Er hatte gerade solche Angst vor ihm. Angst davor, dass er kommen und Xue Yang töten würde. Und dann war da noch Song Lan... er war so nah und wollte Xue Yang auch böses antun. Auch wenn er sich nun versuchte rauszureden. Xingchen konnte ihm nicht mehr glauben. Er hatte genau gespürt, wie viel Kraft in Song Lans Hand gelegen hatte, als er sie berührt hatte. Er hatte versucht, Xue Yang zu erwürgen. Was passierte hier gerade? Es fühlte sich an, als wäre der Raum voller Raubtiere. Bereit, die Schwachen und Verletzten hinzurichten. „Xue Yang...“ Schluchzte er erneut und seine Hände griffen den Stoffetzen, der noch an seinem Oberkörper hing. Er schüttelte den Kopf. „Nein... Song Lan... geh weg von ihm! Geh weg!“ Weinte Xingchen und hörte dann, wie Song Lan ein paar Schritte zurück machte und auch von ihm verlangte, von Xue Yang wegzugehen. Ihm wurde bewusst, dass Song Lan nur Jiang Cheng aus dem Weg gehen wollte. So ein Feigling! Er hatte doch immer gesagt, er wäre sein Freund und nun war ihm scheinbar das Wichtigste, dass ihm selbst nichts passierte. Xingchen konnte nicht glauben, dass er sich all die Jahre so sehr in dieser Person getäuscht hatte, die sich sein Freund genannt hatte. Nicht mal jetzt würde er ihm helfen. Ganz im Gegenteil... er würde nun sogar zulassen, dass Jiang Cheng in seiner Wut sogar Xingchen etwas antun würde. „Nein... ich bleibe bei Xue Yang...“ Flüsterte er und lies seine Stirn mehr gegen die seines Freundes sinken. Er konnte ganz schwach seinen Atem hören. Er lebte noch. Xue Yang... Xingchens Tränen tropften auf sein Gesicht, hinterliesen eine Spur, dort wo sie das Blut etwas wegwuschen. Xingchen stellte sich innerlich darauf ein, dass er hier mit Xue Yang sterben würde. Wenn Jiang Cheng ihm etwas antun würde, dann würde er ihn beschützen, auch wenn es sein eigenes Leben kostete. Doch plötzlich hörte er eine andere Stimme direkt neben sich. Wann war Zixuan zu ihm gekommen? Überrascht hob er den Kopf und nun hörte er auch, dass Lan Huan Jiang Cheng offenbar zurückhielt. Zixuans Berührung an seinem Rücken, löste einen neuen Schwall Tränen frei, der über Xingchens Wangen lief. Er war so froh, dass dieser da war und ihm helfen wollte. „Danke...“ Sagte er atemlos, aber meinte es, aus ganzem Herzen. Vorsichtig setzte er sich neben Xue Yang und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Angst und Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Als Zixuan sich dann aber erklärte, deutete Xingchen ein Kopfschütteln an und im nächsten Moment schlug er sich eine Hand vor den Mund. Sein Gesichtsausdruck war voller Mitgefühl. „Zixuan...“ Sagte er leise und schüttelte erneut entschieden den Kopf. „Nein... entschuldige dich nicht.“ Er streckte seine Hand aus und ertastete Zixuans Hand. „Er war so mutig... Zixuan...“ Xingchens Stimme zitterte. „Es tut mir so leid.“ Flüsterte er und drückte dessen Hand noch einmal fest, bevor er von ihm abließ. „Und trotzdem kümmerst du dich um Xue Yang. Ich danke dir... von ganzem Herzen.“ Das rührte Xingchen unglaublich. Zixuan war ein herzensguter Mensch...
    Doch ihre Unterhaltung wurde von Song Lan unterbrochen, der scheinbar noch etwas zu Zixuans Worten zu sagen hatte. Und was er da von sich gab, sorgte dafür, dass sich Xingchens Magen umdrehte. Die Tatsache, dass er gerade in Frage stellte, dass Xue Yang überlebte, war wie ein Dolchstoß direkt durch die Brust. Xingchen hatte sowieso schon große Angst, dass er Xue Yang verlieren könnte und nun musste er sich so etwas noch anhören. Doch es wurde nur noch schlimmer. „Hör auf...“ Entfuhr es Xingchen geschockt und verletzt. Er konnte kaum hinhören. Jedes weitere Wort war wie Gift... „Hör auf!“ Xingchengs Stimme zitterte und auch aus ihr konnte man Wut heraushören. „Das reicht!!“ Schrie er ihn an. „So ist Xue Yang nicht! Er hätte Huaisang nie im Stich gelassen! Er hatte es versprochen! Du kennst ihn nicht!!! Also halt endlich die Klappe! Halt die Klappe!“ Unter normalen Umständen wäre Xingchen wohl selbst geschockt über seine Worte gewesen, doch in diesem Moment konnte er nicht mehr nachdenken, was er sagte. Es tat so unglaublich weh, wie Song Lan über ihn sprach. Xingchen war sich sicher, dass Xue Yang alles getan hatte, um Huaisang am Leben zu halten. Er hatte selbst sein Leben riskiert... er lag hier, dem Tode nahe... wie konnte Song Lan da so über ihn reden? Und auch über Huaisang! Die beiden hatten dafür gesorgt, dass sie alle wieder eine Chance hatten, nach Hause zu kommen. Doch bevor Song Lan weiterreden konnte, passierte etwas, womit Xingchen nicht gerechnet hatte. Er hörte neben sich einen dumpfen Aufschlag und im nächsten Moment, tobte Jiang Cheng neben ihnen. Es klang, als würde er auf Song Lan einschlagen. Seine Stimme klang so hasserfüllt... Xingchens Augen weiteten sich und er rückte instinktiv mehr zu Xue Yang und Zixuan. Wollte seine Freunde vor der Gefahr abschirmen. Jiang Cheng machte ihm große Angst... zumal er nicht sah, was passierte. Er hörte nur, wie wütend dieser war...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Sep 29, 2021 5:45 pm

    Alles was hier gerade passierte war zu schrecklich. Lan Huans Herz zog sich bei jedem Satz, den Jiang Cheng schrie, schmerzhaft zusammen. Er konnte sehr gut verstehen, wo die Wut und Trauer herkam. Aber Jiang Cheng durfte diesen Gefühlen nicht nachgeben. Natürlich hatte Lan Huan damit gerechnet, dass sich Jiang Cheng wehren würde. Trotzdem verlangte es ihm alles ab, Jiang Cheng gerade fest zu halten. Das verlangte ihm gerade alles ab. Vor allem, da er ihn gerade schon einmal so festgehalten hatte. Jedoch hatte er auf keinen Fall vor loszulassen. Egal, ob seine Arme anfingen vor Anstrengung zu brennen oder zu zittern. Er konnte förmlich spüren, wie sich blaue Flecken auf seinen Armen und seinem Oberkörper ausbreiteten. Doch auch das schob er gedanklich erst einmal beiseite, um beruhigend auf Jiang Cheng einzureden. Zum Glück schien das auch zu funktionieren. Es war eine Erleichterung zu sehen, dass Jiang Cheng langsam ruhiger wurde. Lan Huan war sich nicht sicher gewesen, ob er überhaupt zu ihm durchdringen könnte. Über Jin Zixuans Hilfe bei dem ganzen war er ebenfalls froh. Auf der anderen Seite, schmerzte es ihn auch zu sehen, wie zittrig und kraftlos er plötzlich in seinen Armen hin. Vielleicht war es ganz gut, dass er Jiang Chengs Gesicht gerade nicht sehen konnte. Er glaubte nicht, dass er den Anblick gerade ertragen könnte, ohne dass er selbst auch zusammenbrechen würde. Lan Huan setzte alles daran, Jiang Cheng halbwegs aufrecht zu halten. Ihm bereitete Jiang Chengs Zustand sehr große Sorgen. Das Schluchzen machte es nur noch schlimmer. Für einen Moment musste Lan Huan seine Augen schließen. Am liebsten hätte er Jiang Cheng hier rausgeholt; weit weg von all dem Leid und dem Tod. Irgendwo hin, wo er sicher war und sich ausruhen konnte. Eine Möglichkeit, damit er alles auch nur ansatzweise verarbeiten konnte. Das war leider nur Wunschdenken. “Jiang Cheng”, flüsterte er ihm leise ins Ohr, “Es ist in Ordnung. Ich weiß, dass du es nicht gewollt hat. Es ist alles okay. Niemandem ist etwas passiert.” Eigentlich hatte er vorgehabt, Jiang Cheng ein wenig von den anderen weg zu führen - vielleicht zum Eingang des Tempels - dort hätten sie zumindest ein wenig Ruhe gehabt und er hätte sich besser um Jiang Cheng kümmern können. Doch bevor er auch nur daran denken könnte, dies umzusetzen, mischte sich Song Lan ein. Lan Huan glaubte im ersten Augenblick, sich verhört zu haben. Das konnte dieser doch nicht so meinen. Er war so geschockt, dass er nicht einmal wirklich bemerkt hatte, dass er Jiang Cheng ausversehen losgelassen hatte. Wie schrecklich. Wie konnte er es nur wagen, so über Nie Huaisang zu reden? “Song Lan!”, rief er empört. Und anscheinend war er nicht der Einzige, denn Xiao Xingchen regte sich ebenfalls auf. Vielleicht hätten sie Song Lan doch zurücklassen sollen. Aus dem Augenwinkel nahm er Jiang Chengs Bewegung war, war allerdings zu langsam, um erneut nach ihm zu greifen. Schon lag Song Lan am Boden. Er hatte es nicht besser verdient. Und Jiang Cheng hatte, mit dem was er rief auch recht. Lan Huan atmete einmal tief durch. Trotzdem konnte er das nicht geschehen lassen. Nicht um Sang Lans Willen, sondern für Jiang Cheng. Er hatte die Befürchtung, dass Jiang Cheng sich später - wenn er sich wieder beruhigt hatte - selbst Vorwürfte machen würde, wenn das hier zu weit ging. Vermutlich würde er es unglaublich bereuen und sich noch schlechter fühlen. Das musste Lan Huan verhindern. “Jiang Cheng! Stop!”, rief er. Schnell legte er sie paar Schritte zu den Beiden zurück. Ob er Jiang Cheng ein drittes Mal so festhalten könnte war allerdings fragwürdig. “Er ist es nicht wert.” Lan Huan ging neben Jiang Cheng auf die Knie und umfasste dessen Handgelenke, um ihn davon abzuhalten, weiter auf Song Lan einzuschlagen. “Hör auf! Tue dir das nicht an. Bitte!”

    Mit einer solchen Reaktion hatte Song Lan nicht gerechnet. Weder von Xiao Xingchen, noch von Jiang Cheng. Sein Ziel war es gewesen den Ärger auf Xue Yang zu lenken. Wieso wurde er jetzt plötzlich angegriffen? Den ersten Schlag hatte er nicht kommen sehen. Er schrie schmerzhaft auf, als er zu Boden ging. Gegen Jiang Cheng kam er nicht an, auch wenn er versuchte sich zu wehren und wegzudrehen. Schmerzen breitet sich in seinem gesamten Gesicht aus. Irgendwie gelang es ihm seine Arme hoch zu nehmen und er versucht damit wenigstens ein bisschen sein Gesicht und seinen Kopf zu schützen. Jiang Chengs Stimme dröhnte in seinen Ohren. “Hör auf”, keuchte er, “Lass mich in Ruhe!” Er verstand überhaupt nicht, was gemeint war. “Ich hab dir nichts getan.” Song Lan versuchte seine Beine unter Jiang Cheng wegzuziehen, um ihn womöglich von sich runter zu treten. Doch auch das gelang ihm nicht. Hier waren doch noch andere im Raum, einer von denen musste etwas tun. “Hilfe”, schrie er.

    Für Jin Zixuan war es ebenfalls nicht einfach Jiang Cheng in diesem Zustand zu sehen. Aber er vertraute darauf, dass Lan Huan sich darum kümmerte. Dieser war sowieso weitaus besser darin, mit Emotionen umzugehen. Jin Zixuan wüsste sowieso nicht, was er noch hätte sagen sollen. Er war nur froh, dass sich Jiang Cheng wieder beruhigt hatte. Dann konnte er sich Xiao Xingchen und Xue Yang zuwenden. Xingchen sah immer noch so verängstigt aus, richtete sich allerdings auf und ließ Jin Zixuan an sich und auch Xue Yang heran. Irgendwie wärmte dieses Vertrauen. “Schon gut”, murmelte er leise. als es dann jedoch kurz noch einmal um Huaisang ging, musste Jin Zixuan die Tränen aus seinen Augen blinzeln. Allerdings halfen Xingchen Worte und die Berührung an seiner Hand. So konnte er sich schneller wieder sammeln. “Natürlich helfe ich euch”, sagte er mit belegter Stimme, “Ich will nicht, dass noch jemand stibt. Und Xue Yang ist dir wichtig und du vertraust ihm. Ich denke, dann ist es in Ordnung, wenn ich ihm auch vertraue.” Song Lans laute Stimme unterbrach ihn allerdings. Jin Zixuan hatte schon fast vergessen, dass dieser da war. Bei den Worten, stieg ebenfalls Wut in hm auf, aber er versuchte sich eher auf Xue Yang zu konzentrieren. “Hör nicht auf ihn, Xingchen. Ich weiß, dass wir ihn retten können”, sagte er, dieses Mal mit festere Stimme. Überrascht sah er dann wieder zu Xiao Xingchen, als dieser Song Lan anschie. Es sah aus, als würde ihm das mal ganz gut tun. Vielleicht sollte er das öfter tun, wenn ihm danach war. Im nächsten Moment hatte sich Jiang Cheng Song Lan schon eine reingehaun. Verdient. Würde schon passen. Er musste sich sowieso erst einmal um andere Sachen kümmern. “Xingchen, du wirst mir sicher gleich helfen müssen. Die anderen regeln das schon.” Dann zog er endlich den Cardigan von Xue Yangs Oberkörper. Für einen Moment schloss er die Augen. So viel Blut. Da war es schwer die eigentlich Wunden zu erkennen und zu unterschieden. Jin Zixuan wusste gar nicht wo sie anfangen sollten. Vielleicht war es ganz gut, dass Xiao Xingchen das Ausmaß der Verletzungen nicht sehen konnte. “Okay, okay, wir schaffen das”, sprach er sich selbst Mut zu. Er atmete einmal tief ein und versuchte seine Hände ruhiger werden zu lassen. Dann beugte er sich nach vorne. Vorsichtig entferne er die Stofffetzen, die noch an Xue Yangs Oberkörper klebten. Einige davon hatten sich schon so mit den Wunden verbunden, dass er sie wieder zum Bluten brachte, indem er sie abriss. Aber sie mussten weg. Sonst ist die Gefahr einer Infektion zu groß. Dann hieß es das ganze Blut abwischen. Dafür nahm Jin Zixuan den Vorhand, der ein paar Schritte von Xue Yang entfernt lag und eine Wasserflasche. Dann hieß es Blutungen stoppen, Wunden reinigen und verbinden - so gut das eben ging. Er versuchte Xiao Xingchen dabei zu dirigieren, damit dieser Verbände hielt, wo sie hin sollten, auf Wunden drücke onnte, um Blutungen zu stoppen oder Xue Yang direkt aufrecht hielt, damit Jin Zixuan auch an den Rücken heran kam, der ebenfalls in keinem guten Zustand war. Einige Male musste er seine arbeit unterbrechen, um sich wieder zu sammeln. Er hielt sich den Handrücken vor den Mund und schloss dabei die Augen. Einige der Wunden sahen so grauenhaft und schmerzvoll aus, dass Jin Zixuan seinen Magen wieder beruhigen musste. Zwischen den neuen Wunden fand er immer wieder alte Narben und halb verheilte blaue Flecken. Jin Zixuan beschloss allerdings seine Fragen für sich zu behalten und sich stattdessen auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Das verlangte ihm schon genug ab.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Sep 29, 2021 8:44 pm

    Unter anderen Umständen hätte Jiang Cheng sich wohl auch nicht in diesem Ausmaß von Song Lan provozieren lassen, doch gerade kam alle zusammen. Er war übermüdet, die Trauer hatte ihm das Herz gebrochen und gleichzeitig brauchte er ein Ventil für seine unfassbare Wut. Song Lan war leider derjenige, der das nun abbekam. Natürlich war er aber auch nicht unschuldig daran. Über Huaisang so zu reden... dafür würde er bezahlen! Jiang Cheng hatte überhaupt keine Kontrolle über die Kraft, die er in seine Schläge legte. Er spürte Song Lans Gegenwehr kaum. Er war ihm kräftemäßig um ein vielfaches Überlegen. „Du sollst die Scheiße zurücknehmen!“ Schrie er ihn weiter an, als Song Lan sagte, er hätte nichts getan. Allein das, machte Jiang Cheng schon wieder rasend vor Wut! Song Lan schien sich nicht mal bewusst, dass er etwas schlimmes gesagt hatte!
    Wieder schlug er ihm ins Gesicht, oder zumindest schlug er auf ihn ein, denn Song Lan schützte seinen Kopf nun mit den Händen. Er wollte ihm gerade an die Gurgel gehen, ihn dazu zwingen, ihn anzusehen, doch da war Lan Huan wieder neben ihm und fasste seine Hände. Erst wand er sich wieder. „Lass los! Er hats verdient!!!“ Knurrte Jiang Cheng, doch dieses Mal hatte er nicht mehr die Kraft, sich so zu wehren. Lan Huan war ebenfalls sehr stark und Jiang Cheng mit seinen Kräften am Ende. „Huan! HUAN! Bitte... lass los!“ Schluchzte Jiang Cheng nun wieder und seine Stimme begann erneut zu beben. Einmal noch startete er einen Versuch, aus dem Griff zu entkommen, doch dann lies er sich seitlich einfach von Song Lan und in Lan Huans Arme fallen. Er war vollkommen außer Atem und zitterte. Seine Hände hatte er noch immer halb zu Fäusten geballt. Seine Fingerknöchel waren rot und angeschwollen. Daran konnte man nun sehen, wie fest er eigentlich zugeschlagen hatte. „A-Huan...“ Weinte er leise und zog sich langsam an diesem hoch, suchte seinen Blick. Er fühlte sich, als wäre er garnicht richtig da. Als wäre das hier alles ein Traum und er wäre halb wach und halb im Schlaf. So unwirklich... Seine Stimme versagte nun auch und er fühlte sich auf einmal so leer... Unfokussiert schaute er seinem Freund ins Gesicht, suchte darin ein Anzeichen darauf, ob er schlief oder wach war. Jiang Chengs Augen waren stark gerötet und blutunterlaufen von dem Schlafmangel. Seine Haut war weiß und sein Gesicht vom Blut und Dreck ganz verschmiert. Und so wie er aussah, fühlte er sich auch gerade...
    Einen Moment sah er Lan Huan noch an, dann stand er auf – sehr wackelig – und taumelte zur nächsten Säule, stieß sich dort ab und ging zur nächsten. Dort pausierte er eine Sekunde, bevor er sich wieder abstieß und zum Ausgang schwankte. Er musste aus diesem Tempel raus. Er hatte das Gefühl, dass die Luft und die Decke und die Wände... alles darin erdrückten ihn. Jiang Cheng stolperte die Treppen vorm Tempel hinunter, fing sich gerade noch so an einer Statue am unteren Ende des Eingangs ab und lief weiter. Vollkommen desorientiert taumelte er in den Wald. Er wollte weg von hier...

    Jin Zixuans Worte taten so gut. Es rührte Xingchens Herz, dass dieser Xue Yang Vertrauen schenkte. Xue Yang bekam so wenig Vertrauen... das sah man schon daran, wie Jiang Cheng ihn gerade zur Verantwortung hatte ziehen wollen. Viele hatten Vorurteile gegen ihn, ohne ihn jemals richtig kennen gelernt zu haben. Xingchen zuckte ein dankbares Lächeln über die Lippen. „Danke... Jin Zixuan. Das bedeutet mir sehr viel...“ Flüsterte er. Er vertraute Zixuan ebenfalls und war mehr als erleichtert, dass dieser da war um zu helfen.
    Nach seinem kurzen Ausbruch, fokussierte Xingchen sich dann aber auch wieder auf Xue Yang. Zixuan hatte recht, die anderen regelten das mit Song Lan schon. Dieser hatte es wirklich verdient, dass Jiang Cheng ihm die Fresse polierte. So sehr Xingchen sich selbst über seinen Gedanken erschreckte... es tat ihm nicht leid. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Er reagierte nicht mal, als Song Lan um Hilfe rief. Xingchen schüttelte abwehrend den Kopf, auch wenn Song Lan das nicht sehen konnte. Xue Yangs Versorgung hatte nun oberste Priorität und so versuchte er sich nur darauf zu konzentrieren. „Wie schlim... ist es?“ Fragte er nun mit zitternder Stimme, als er hörte, wie Zixuan sich selbst Mut zusprach. Die Ungewissheit über Xue Yangs Zustand bereitete ihm gerade große Sorge. Er half Zixuan trotzdem so gut er konnte. Hielt Xue Yang aufrecht, während Zixuan seinen Rücken verarztete. Dabei hatte er Xue Yang fest in seine Arme geschlossen. Seine Hand in dessen Haar und kraulte ihn sanft. „Ich bin bei dir. Halte durch, ja? Wir gehen bald nach Hause.“ Flüsterte er ihm leise zu. Xingchens Herz schlug schmerzhaft in seiner Brust. Es erschütterte ihn noch immer zutiefst, dass Xue Yang in diesem Zustand war. Sein Xue Yang... er war immer so stark und standhaft. Er legte ihn sanft wieder ab, als Zixuan mit seinem Rücken fertig war und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Xingchen entging auch nicht, dass Zixuan immer wieder innehalten musste, außerdem legten sie Xue Yang verdammt viele Bandagen an. „Jin Zixuan...“ Sagte Xingchen leise. „Sei ehrlich... bitte... sind das alles Schusswunden?“ Fragte er mit zitternder Stimme und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Denkst du,... Xue Yang wird wieder gesund?“ Bei den letzten Worten brach seine Stimme wieder und er weinte. Er wischte sich mit dem Ärmel seines Pullis über die Augen, bevor er den Cardigan wieder griff und seinen Freund damit zudeckte. „Wir müssen ihn warm halten.“ Xingchen war aufgefallen, wie ausgekühlte sich Xue Yang anfühlte. „Haben wir noch mehr, um ihn zuzudecken?“ Für eine Sekunde kam Xingchen die Idee, dass Huaisang ja auch noch eine Jacke angehabt hatte (abgesehen von der Lederjacke, die er trug. Davon wusste er nichts), doch er wagte nicht, danach zu fragen. Es kam ihm irgendwie respektlos vor. Doch er wollte Xue Yang irgendwie vor der Kälte bewahren. So legte sich Xingchen an Xue Yangs Seite. Zog den Rucksack heran und legte Xue Yangs Kopf vorsichtig darauf ab und seinen lehnte er daneben an, dann schloss er seine Arme vorsichtig um Xue Yangs Körper. „Xue Yang.“ Flüsterte er ihm leise ins Ohr. „Du kannst dich noch etwas ausruhen, aber... wach bald wieder auf, ja? Nur kurz... zeig mir, dass du noch lebst...“ Weinte Xingchen leise und schmiegte sein Gesicht leicht in Xue Yangs Halsbeuge.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Sep 30, 2021 1:03 am

    Anscheinend schien Jiang Chengs Kraft ebenfalls nachzulassen, weshalb es Lan Huan gelang seine Hände festzuhalten. “Das kann ich nicht. Ich werde dich nicht loslassen, Jiang Cheng.” Er schüttelte den Kopf. Als Jiang Cheng sich dann gegen ihn Fallen ließ, fing er ihn sofort auf. “Es ist alles gut”, murmelte er. Jiang Chengs Zustand erschreckte ihn immer noch. Doch er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie besorgt er war. Schließlich wollte er dieses Mal für ihn da sein. Auch wenn ihm eigentlich selbst zum heulen zumute war. Sanft legte er eine Hand an Jiang Chengs wange und strich darüber. “Ich bin da.” Doch dann entfloh Jiang Cheng schon wieder seinen Armen. Langsam begann Lan Huan an sich selbst zu zweifeln. Tat er gerade das richtige? War das vielleicht gar nicht, was Jiang Cheng gerade brauchte? Brauchte dieser vielleicht mehr Abstand? Machte er es gerade vielleicht nur noch schlimmer? Aber er konnte ihn doch nicht alleine lassen! Nicht, wenn es ihm so offensichtlich schlecht ging. Schon gar nicht, während sie immer noch in diesem barbarische Spiel gefangen waren. Das würde er noch weniger mit seinem Gewissen vereinbaren können. Er sprang auf. Dann sah er noch einmal kurz zu den Anderen: “Jin Zixuan, Xiao Xingchen? Kann ich euch kurz alleine lassen?” Jin Zixuan hob kurz den Kopf: “Wir kommen klar. Geht.” Dann wandte er sich wieder Xue Yang und den Verbänden zu. Das ließ sich Lan Huan nicht zweimal sagen. Sofort rannte er auch aus dem Tempel. “Jiang Cheng!”, rief er diesem hinterher. “Warte.” Es dauerte nicht lange, da hatter er ihn schon in dem Wald eingeholt. Lan Huan griff nach einer Hand und zog Jiang Cheng herum. Dann legte er ohne weiter darüber nachzudenken den anderen Arm um ihn und zog ihn zu sicher heran. “A-Cheng”, sagte er leise, “Bitte, bleib bei mir.” Er begann mit dem Daumen über den Handrücken zu kreisen. Seine andere Hand wanderte in Jiang Chengs Haar und kraulte ihn leicht im Nacke. “Du bist nicht alleine. Ich bin für dich da. Versprochen. Es ist in Ordnung. Nur, bitte, lass mich nicht alleine.” Ein paar einzelne Tränen liefen ihm die Wange herunter, aber den Rest blinzelte er weg. Er hob Jiang Chengs Hand an, die immer noch in seiner lag und presste sie gegen seine Brust. “Kannst du meinen Herzschlag spüren?” Zwar war er sich bewusst, dass dieser auch nicht so ruhig war, wie es sein könnte, aber weitaus besser als Jiang Chengs. “Kannst du mir einen ganz großen Gefallen tun. Bitte. Konzentriert dich nur darauf. Und auf meine Stimme. Mehr musst du nicht machen. Es ist alles gut. Ich bin bei dir. Hier sind nur du und ich. Du bist in Sicherheit. Dir kann gar nichts passieren.” Er wusste, dass es eine Lüge war, aber dieses Mal erlaubte er sie, in der Hoffnung, dass sie Jiang Cheng ein wenig beruhigen würde. “Wir stehen das gemeinsam durch.” Seine Hand wanderte von Jiang Chengs Nacken zu dessen Wange. Er sah ihm Augen und versuchte zu sehen, ob er zu ihm durchdrang, wenigstens Ansatzweise. “A-Cheng.” Lan Huan beugte sich leicht nach vorne und legte seine Lippen hauchzart gegen Jiang Chengs Mundwinkel, nuer für ein paar Sekunden.

    Es fiel Jin Zixuan schwer auf Xiao Xingchens Fragen zu antworten. Natürlich würde er ihn nicht anlügen, was Xue Yangs Zustand anging, aber wie sollte er das am besten formulieren. Er war sich selbst nicht ganz sicher, was er da teilweise vor sich hatte. “Ich...es ist schlimm, ja. Aber wir kriegen das wieder hin. Das sieht für mich größtenteils nach Schusswunden aus. Viele Streifschüsse und ein paar Durchschüsse. Allerdings...ich bin mir nicht ganz sicher. Manche Wunden sehen seltsam aus. Ich kann es schlecht beschreiben. Vielleicht als hätte jemand sie noch weiter aufgerissen. Er muss in einen Kampf verwickelt worden sein. Da sind frische und ziemlich dunkle blaue Flecke über seinem Brustkorb und sein Hals...ich kann nicht mal sagen, was da war. Es sieht aus, als hätte ihn jemand extrem gewirkt, wahrscheinlich als er das Halsband an hatte, das würde die Schnitte erklären.” Er hielt kurz inne, damit Xiao Xingchen einen Moment durchatmen könnte. Dass es nicht einfach war zu hören, konnte er sich gut vorstellen. “Ich denke, er kann es schaffen. Soweit ich es erkenne kann, sind keine Organe oder Arterien verletzt worden. Wenn er sich erst einmal nicht bewegt, sollte er hoffentlich auch nicht verbluten, wenn wir hier fertig sind. Ich will dir nichts vormachen, ich bin kein Arzt. Xingchen, ich denke, er kann das überleben.” Und das sagte er tatsächlich nicht nur, um Xiao Xingchen aufzumuntern. Es sah zwar nicht gut aus, aber auch nicht ausweglos.
    Zu sehen, wie liebevoll Xiao Xingchen mit Xue Yang umging, selbst wenn dieser nicht bei Bewusstsein war, war irgendwie herzerwärmend. Jin Zixuan fragte sich, wie es sein musste, wenn jemand einen so bedingungslos liebte. Er schüttelte leicht den Kopf. Dafür war eindeutig nicht der richtige Moment. Nachdem der letzte Verband angebracht war, lehnte er sich zurück. Sie hatten fast alle übrigen Erste-Hilfe-Päckchen plündern müssen und alle verbliebenen Verbände genutzt. inzwischen waren auch Jin Zixuan und Xiao Xingchen mit Blut beschmiert. Fast Xue Yangs gesammter Köroer schien mit Verbänden überseht. Als Xiao Xingchen dann sagte, die müssten Xue Yang irgendwie warm halten, begannen Jin Zixuans Augen durch den Tempel zu wandern, um zu sehen, ob sie irgendwas brauchbares finden konnten. Allerdings konnte er sich nicht dazu bringen in die Richtung von Nie Huaisangs Leiche zu gucken. “Da sind ein paar Kissen. Wir könne ihn darauf legen. Dann berührt er nicht gleich den Boden. Ich holte sie kurz.” Als er aufstand und Xiao Xingchen gleichzeitig den Rucksack zu sich heran zog, fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. “Schlafsäcke! Wir haben alles Schlafsäcke in den Rucksäcken!” Vielleicht klang Jin Zixuan ein wenig zu aufgeregt, aber das war eine gute Nachricht, denn die würden Xue Yang definitiv warm halten können. Schnell machte er sich daran alles einzusammeln und zu den beiden zurück zu bringen. “Bleib liegen”, meinte er noch zu xiao Xingchen. Vorsichtig schob er die Kissen unter Xue Yang. Dann öffnete er die Schlafsäcke und breitete sie nacheinander über den Beiden aus. Dann setzte er sich ihnen gegenüber hin und lehnte sich gegen eine Säule. Er fühlte sich völlig ausgelaugt. Sein Blick wanderte zum Eingang des Tempels. Hoffentlich würden Lan Huan und Jiang Cheng bald wieder kommen. Jin Zixuan machte sich noch sorgen um sie. Irgendwie schon seltsam, wie schnell er akzeptiert hatte, dass die Beiden nun zusammen waren.

    Song Lan war mehr als nur erleichtert, als Jiang Cheng endlich von ihm abließ. Sobald das Gewicht von ihm verschwunden war, krabbelte er ein wenig zurück. Er spuckte ein wenig Blut aus. “Danke”, keuchte er, wurde allerdings von Lan Huan komplett ignoriert. Irgendwie schien ihn jeder gerade zu ignorieren, als wäre er gerade nicht zusammengeschlagen worden. Was sollte das alles? Blut tropfte ihm aus der Nase und lief an seinem in hinunter. Er spürte, wie sein Auge begann anzuschwellen. Verdammte scheiße! Zum Glück rannte Jiang Cheng dann auch weg. Endlich. Langsam richtet er sich wieder auf und zog sich an einer Säule hoch. Jetzt war es an ihn am ganzen Körper zu zittern. “Xiao Xingchen?”, fragte er, “Ich glaube, ich brauche hilfe. Mir geht es nicht gut.” Stattdessen sah Jin Zixuan nur kurz zu ihm. “Da kannst du nicht viel machen. Schmeiß nen Pflaster drauf, setz dich und das wars.” Song Lan warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den der schon gar nicht mehr sah. “Ich bin verletzt”, beschwerte sich Song Lan fast. “Xiao Xingchen, du kannst mich doch nicht im Stich lassen.” Langsam machte er sich auf den Weg zurück zu diesem. So wie er schon wieder mit Xue Yang kuschelte, war unverständlich. Er musste ihn dort wegkriege.

    Xue Yangs gesammter Körper schien in Flammen zu stehen und gleichzeitig unter einer Eisschicht zu versinken. Alles war er spürte, waren Schmerzen. Sonst konnte er nichts um sich herum wahrnehmen. Sein Blut rauschte ihm in den Ohren und er konnte es in seinem Mund schmecken. Das bedeutet zumindest, dass er noch nicht tot war, oder? Er kam nur langsam wieder zu sich. Sein Gehirn schien immer noch in Watte gehüllt zu sein. Es war unmöglich auch nur einen Muskel zu bewegen. Irgendwann konnte er einen Körper neben sich wahrnehmen. Unter größter Anstrengung schaffte er es seine Augen einen Spalt breit zu öffnen. Alles war viel zu verschwommen, um auch nur ansatzweise etwas zu ernennen. Aber das konnte nur eine Person sein, oder? “Xing…”, presste er zwischen seinen Lippen hervor, bevor seine Stimme aufgab. Er war sich nicht einmal sicher, ob es mehr als ein unverständliches Krächzen gewesen war oder ob er überhaupt Laute von sich gegeben hatte. Nur bei bewusstsein zu bleiben schien viel zu anstrengend und er brauchte seine gesamte Kraft dafür.Vermutlich würde er das nicht lange durchhalten.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Okt 01, 2021 1:51 pm

    Jiang Cheng wusste nicht mal selbst, wieso er auch vor Lan Huan floh. Es war in erster Linie die Umgebung, die ihn erdrückt hatte, doch gleichzeitig hatte er den Schmerz nicht mehr ausgehalten. Diese extremen Gefühle überforderten ihn, denn er hatte in seinem Leben bisher gelernt, seine negativen Emotionen für sich zu behalten. Sie nie so vor anderen zu zeigen und schon garnicht in diesem Ausmaß. Doch er war auch nicht vor Scham weggelaufen. Es war die Realität, vor der er versuchte zu entfliehen. Jiang Cheng konnte die Stimme seines Freundes erst nicht hören. In seinen Ohren dröhnte es und er hörte nur seinen eigenen ungleichmäßigen Atem. Er kollidierte seitlich mit einem Baum, stieß sich die Schulter an, doch den Schmerz nahm er garnicht wahr. Er steuerte direkt auf einen kleinen See zu, der vor ihm lag, doch bevor er ihn erreichen konnte, spürte er auf einmal, wie er herumgerissen wurde. Das kam so schnell, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte, wenn Lan Huan ihn nicht aufgefangen und in seine Arme gezogen hätte. Jiang Cheng machte erst Anstalten sich zu wehren, bis er realisierte, wer ihn da gepackt hatte. Mit geweiteten Augen sah er in das Gesicht seines Freundes. Er war weit weg mit seinen Gedanken, doch er erkannte die Tränen auf seinen Wangen und plötzlich traf ihn die Realisation, dass er vor ihm geflohen war. Sein Herz, dass gefühlt bis eben still gestanden hatte, tat einen schmerzhaften Schlag. „A-Huan...“ Flüsterte er kaum hörbar und mit rauer Stimme. Er lehnte sich in die Umarmung und spürte die Wärme, die von seinem Freund ausging. Hier draußen hatte Jiang Cheng das Gefühl, dass er besser atmen konnte. Hier war es stiller und der Wind lies ihn erschaudern. Seine Hand wurde zu Lan Huans Brust geführt, wo er sie ablegte und ja... er konnte dessen schnellen Herzschlag sehr deutlich spüren. Ein leises Schluchzen entfloh seinen Lippen und er nickte einmal, während er die Augen zukniff. Ein neuer Schwall von Trauer überkam ihn und er versuchte diesen zu unterdrücken. Er nickte stumm, bei Lan Huans Bitte. „Es tut mir leid...“ Weinte er dann aber leise und lies den Kopf nach vorne sinken, legte seine Stirn an Lan Huans Schulter und schloss die Augen. Die Berührung in seinem Nacken und in seinem Haar tat gut. Huans Hand fühlte sich warm an. Lebendig. So viel Tod war um sie herum, doch er war hier und war am Leben. Das zeigte ihm auch deutlich der Herzschlag, den er unter seiner Handfläche spürte. Er deutete ein Nicken an. Ja, diesen Gefallen wollte er ihm tun. Huan tat so viel für ihn... er war für ihn da und Jiang Cheng war so unglaublich dankbar dafür, auch wenn er das gerade nicht ausdrücken konnte. So fokussierte er sich ganz auf seinen Freund, versuchte alles um sie herum auszublenden. Er hob erst wieder den Kopf, als er Lan Huans Hand an seiner Wange spürte. Da öffnete er auch leicht seine Augen wieder und spürte dabei erst, wie schwer seine Lider waren. Jiang Cheng wirkte gerade wohl um einige Jahre jünger. Sein sonst sehr ernster Gesichtsausdruck war verschwunden und stattdessen sah er aus, wie ein verlorenes und verängstigtes Kind. Doch er nahm wenigstens Huan nun wirklich wahr, sah ihm in die Augen. Doch seine Lider sanken direkt wieder, als Huan seine Lippen auf seinen Mundwinkel legte. Diese flüchtige Berührung gab ihm unglaublich viel Kraft. Er hatte das Gefühl, wirklich nicht alleine mit dieser Situation klarkommen zu müssen. Er vertraute Lan Huan und gestand sich ein, dass er gerade auch gerne beschützt werden würde. Vorsichtig schloss Jiang Cheng seine Arme um Lan Huan und lehnte sich gegen ihn, streifte mit seinen Lippen ebenfalls die seines Freundes, dann seine Wange und letztendlich schmiegte er sein Gesicht in dessen Halsbeuge. ,,Danke." Flüsterte er und Hauchte Huan einen Kuss auf den Hals. ,,Ich bin so unglaublich müde..." Kam es erschöpft von Jiang Cheng und er meinte damit nicht nur seinen Schlafmangel. ,,Und ich vermisse Huaisang und Mingjue. Und Mama und Yanli." Schluchzte er nun wieder leise. Er fühlte sich gerade wieder, als wäre er erst 5 Jahre alt und hätte seine Familie im Einkaufszentrum verloren. ,,Tut mir leid.." Schob er einen Moment später nach. ,,Ich heule hier rum und dir muss es selbst beschissen gehen... A-Huan... Ich bin so froh, dass du bei mir bist." Er drückte ihn etwas fester und grub sein Gesicht etwas tiefer in Lan Huans Halsbeuge. ,,Können... wir noch einen Moment hier draußen bleiben?" Fragte Jiang Cheng leise. ,,Ich... glaub ich kann da nicht wieder rein..." Er machte auch gerade keine Anstalten, Lan Huan loszulassen. Schon allein der Gedanke daran, nochmal den Leichnam seines Toten Freundes wiedersehen zu müssen, bereitete Jiang Cheng großen Terror.

    Angespannt hatte Xingchen auf eine Antwort gewartet und auch, wenn es ihm nun richtig schlecht bei der Beschreibung von Xue Yangs Zustand wurde, war er Zixuan doch sehr dankbar, dass dieser ehrlich mit ihm war. Wieder trieb es Xingchen die Tränen in die Augen und er hielt Xue Yangs Hand, während er sich anhörte, wie es um ihn stand. Erschrocken schlug er sich eine Hand vor den Mund, als Zixuan von den Schusswunden sprach. Und es war wohl nicht nur eine... was hatten die beiden dort nur durchmachen müssen? Huaisang war seinen Verletzungen schon erlegen und Xingchen hatte nun schreckliche Angst.Dann lies er die Hand vor seinem Mund aber sinken und sofort ballte er sie zu einer Faust, als Zixuan davon sprach, dass ihn wohl jemand gewürgt haben musste. „Song Lan...“ Entfuhr es ihm leise, aber wütend. „Er... er hat vorhin versucht Xue Yang...“ Xingchen musste kurz abbrechen, denn er wusste nicht, ob er das über die Lippen bringen konnte. „Ich glaube,... er wollte ihn erwürgen.“ Flüsterte er nun und sah dabei sehr verzweifelt aus. Tatsächlich hatte er auch kurz angespannt gelauscht, ob Song Lan es vielleicht hatte hören können.
    Dann schüttelte er aber den Kopf und versuchte damit auch seine Angst zu verdrängen. Er musste jetzt stark sein für Xue Yang und daran glauben, dass dieser es schaffen würde.
    „Danke für deine Ehrlichkeit, Zixuan. Jetzt hab ich wenigstens eine Vorstellung davon, was er durchgemacht hat...“ Sagte Xingchen und lächelte dankbar, wenn das Lächeln auch seine Augen nur halb erreichte. „Und für deinen Zuspruch. Jetzt, wo du dich so gut um ihn gekümmert hast, hat Xue Yang sicher eine gute Chance zu überleben.“ Xingchen streckte seine Hand aus und tastet nach der von Zixuan, drückte sie sanft, aber liebevoll.
    Er lies dann von ihm ab, als Zixuan aufstand und nach etwas suchte, womit sie Xue Yang wärmen konnten. Xingchen horchte sofort auf, als Zixuan von den Schlafsäcken sprach. Natürlich! Wieso hatte er daran nicht mehr gedacht. „Stimmt... Meiner ist auch noch im Rucksack.“ Sagte er sofort, kuschelte sich dann an Xue Yang näher heran, als Zixuan ihn anwies liegen zu bleiben. Sofort wurde ihm so viel wärmer, als der Stoff seinen Körper bedeckte. Das war so viel besser. Auch wenn der kalte Boden unter ihnen nicht so viel zur Wärme beitrug. Doch Zixuan brachte dann noch Kissen und Xingchen half ihm, diese unter seinem Freund zu platzieren. Nun hatten sie alles getan, was sie tun konnten. Jetzt hieß es, hoffen, dass Xue Yang bald aufwachen würde. „Danke.“ Sagte Xingchen erschöpft in Zixuans Richtung. Es war nur ein kleines Wort, doch in seinem Gesicht lies sich ablesen, dass er es von ganzem Herzen meinte.
    Dann hörte er aber Schritte, die sich näherten. Oder eher ein Schlurfen... Sofort ging Xingchen wieder in Abwehrhaltung, denn er wusste genau, wer das war. Schützend beugte er sich über Xue Yang. Nachdem, was eben passiert war, würde er Song Lan nicht mehr in Xue Yangs Nähe lassen! Dieser verlangte auch sofort wieder nach ihm, was dazu führte, dass Xingchen sich am ganzen Körper anspannte. Er wollte schon etwas erwidern, als Zixuan das für ihn übernahm. Er war erstaunt darüber, wie kühl dieser sich dabei anhörte. Gleichzeitig kam er nicht umhin sich zu freuen, dass sein neuer Freund ihn so viel besser verteidigte, als Song Lan, der immer behauptet hatte sein Freund zu sein, dies nie für ihn getan hatte. „Bleib weg! Hörst du. Dass du verletzt bist, ist deine eigene Schuld, bei all dem grausamen Zeug, das du da eben von dir gegeben hast!“ Fuhr er ihn an, wich aber keinen Zentimeter von Xue Yang wag. Wenn Song Lan ihm wieder etwas tun würde, würde er ihn verteidigen. Doch dann wurde er abgelenkt, als er plötzlich eine Regung unter sich vernahm. Sofort senkte er seinen Kopf und legte seine volle Aufmerksamkeit auf Xue Yang, der gerade zu sich kam. „A-Xang.“ Sagte er leise und in seiner Stimme schwang Erleichterung mit, auch wenn er sich gleich aufs Neue Sorgen machte, denn Xue Yang klang so anders als sonst. So geschwächt. „Ich bin hier bei dir, mein Schatz.“ Er lehnte seine Stirn an die von Xue Yang, dabei tropften ihm ein paar Tränen aus den Augen. „Xue Yang... du musst dich etwas ausruhen, ja? Dann bist du bald wieder gesund.“ Flüsterte er ihm zu, während seine Hand die von Xue Yang suchte und ihre Finger miteinander verwob. „Du hast uns alle gerettet.“ Er schmiegte seine Lippen auf Xue Yangs Schläfe. Mit halbem Ohr war er allerdings immer noch bei Song Lan. Nur für den Fall, dass dieser näher kommen würde. „Willst du... etwas trinken?“ Fragte Xingchen dann aber, denn er dachte sich, dass Xue Yang sicher sehr durstig war. Er hob den Kopf, um Zixuans Aufmerksamkeit zu suchen. „Zixuan. Hast du eine Flasche hier?“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Sa Okt 02, 2021 9:57 pm

    Das Jiang Cheng ihn anscheinend erkannte und sich an ihn lehnte, war ungemein beruhigend. Es fiel Lan Huan ein Stein vom Herzen. Er war sich nicht sicher, was er getan hätte, wenn Jiang Cheng sich weiterhin gewehrt hätte. Schließlich wollte er ihm unbedingt helfen. Allerdings konnte er es nur, wenn Jiang Cheng dies auch zuließ. Zum Glück schien das der Fall zu sein. Selbst wenn er ihm nur einen Ort gab, an dem er weinen konnte. Jiang Cheng dann erneut ins Gesicht zu sehen, war schmerzhaft. Lan Huan hasste diese Gesichtsausdruck voller Schmerz und Leid. Am liebsten hätte er es einfach weggewischt; ihm den ganzen Schmerz einfach genommen. So einfach war es natürlich nicht. Alles was er tun konnte, war so gut es ging für Jiang Cheng da zu sein, damit sie es gemeinsam durchstehen konnten. Die hauchzarten Küsse schienen zumindest ein Indikator dafür zu sein, dass er irgendetwas richtig machte. Trotz allem genoss er sie - vielleicht mehr, als in der Situation angebracht war. Dann schüttelte er leicht den Kopf: “Es ist in Ordnung. Du brauchst dich nicht zu bedanken. Und ich will erst recht nichts von Entschuldigungen hören. Natürlich bin ich für dich da.” Bei Jiang Chengs nächsten worten, musste er die Augen schließen. Gerade war er froh, dass dieser sein Gesicht in der Halsbeuge versteckt hatte und den Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. Es war so eine einfache Aussage und doch zog sie erneut an Lan Huans Herz. Seine Augen brannten unter den Liedern, doch er konnte die Tränen zurückhalten. Sein Griff um Jiang Cheng verstärkte sich. “Ich weiß”, flüsterte er, “Ich vermisse sie auch. Ich vermisse sie unglaublich.” Er atmete einmal durch, bevor er weiterreden konnte. “Aber ich verspreche dir, du wirst deine Mutter und Schwester bald wieder sehen. Ganz bestimmt.” Er würde wirklich alles daran setzen, dass sie hier lebend wieder rauskommen würden. Jetzt hatten sie eine realistische Chance. Nie Huaisang sollte nicht umsonst gestorben sein. Seine Hand wanderte wieder in Jiang Chengs Haare. “Ist schon in Ordnung. Mach dir um mich keine Sorgen. Es hilft mir schon, dass ich dich einfach halten kann”, murmelte er. Zwar ging es ihm alles andere als gut, aber sich um Jiang Cheng zu kümmern, lenkte ihn ein wenig ab und sorgte dafür, dass sein Kopf nicht komplett durcheinander war.
    “Natürlich können wir hier draußen bleiben. Du musst nicht in den Tempel zurück. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.” Erst jetzt nahm Lan Huan ihre Umgebung überhaupt war. Der Wald mit dem kleinen See wirkte idyllisch. Unter anderen Umständen hätte er die Umgebung sehr genossen. “Komm, wir können uns hinsetzten.” Im Moment war es gerade zu anstrengend, zu stehen und Jiang Cheng schien schon lange am Ende seiner Kräfte angekommen zu sein. Lan Huan führte sie ein paar Meter weiter zum Rand des Sees. Er setzte sich gegen einen Baum gelehnt und zog Jiang Cheng einfach mit sich, sodass dieser in seinem Schoß saß. Sofort schloss er seine Arme wieder um ihn und presste seine Lippen sanft auf Jiang Chengs Wange. Die Situation wirkte ironisch. Die friedliche Natur stand im starken Kontrast zu der Tatsache, dass sie immer noch in einem Todesspiel gefangen waren. Jedoch half sie dabei, dass sich Lan Huan ein wenig beruhigen konnte. Der Schmerz in seinem Herzen schien ein wenig nachzulassen, wenn er sich nur auf Jiang Cheng in seinen Armen und die ruhige Umgebung konzentrierte. War es womöglich nicht die schlauste Entscheidung an diesem Ort zu verweilen? Wahrscheinlich. Aber sie brauchten dringend diese Pause. Nur einen Augenblick, um mit dem Verlust soweit klarzukommen, ohne erneut in einen Abgrund zu stürzen. Zurückzugehen und erneut zusammenzubrechen, wäre genauso gefährlich. Lan Huan konnte nur hoffen, dass das Glück ein wenig auf ihrer Seite war.

    Als Xiao Xingchen erzählt, dass es wohl Song Lan gewesen war, der Xue Yang gewürgt hatte, hielt Jin Zixuan förmlich in seiner Bewegung inne. Seine Augen weiteten sich und kurz blickte er zu Song Lan hinüber. Was sollte das alles? Vor allem, dann noch davon erzählen, dass Xue Yang sie verraten würde, nachdem er so etwas gebracht hatte. "Es... das tut mir leid, Xingchen." Er wusste gar nicht, was er sonst dazu sagen sollte. Wie schrecklich sich Xiao Xingchen damit fühlen musste, konnte er sich gar nicht ausmalen. Kurz legte Jin Zixuan ihm eine Hand auf den Arm, aber er konnte sich nicht allzu lange von der Wundversorgung ablenken lassen. Dann nickte er bei Xingchens nächsten Worten leicht. "Ich hoffe wirklich, dass er es schafft. Und ich hätte ihn ohne deine Hilfe sicher nicht einmal halb so gut versorgen können. Also gib mir nicht die ganze Lob." Kurz erwiderte er den Druck auf die Hand. Sie konnten jetzt wirklich nichts weiter tun, außer abzuwarten und zu hoffen. Er beobachtete wie sich Xiao Xingchen an Xue Yang kuschelte. Wie konnte so eine kleine Geste gleichzeitig so herzerwärmend und herzzerreißend sein? Jin Zixuan hoffte inständig, dass Xiao Xingchen der Schmerz erspart bleiben würde. Was er bei Nie Huaisangs Tod gespürt hatte, wünschte er wirklich niemandem. Vor allem, weil es für Xingchen noch weitaus schlimmer sein würde.
    Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, mischte sich Song Lan ein. Nachdem, was er gerade gehört hatte, traute er diesem nicht über den Weg. Er fragte sich, ob sie gegen Song Lan ankommen würden, wenns hart auf hart kommen würde. Die Verletzungen, die Jiang Cheng hinterlassen hatten, schränkten ihn bestimmt ein wenig ein. Aber hoffentlich würde es nicht soweit kommen. Song Lan würde zumindest Xingchen nichts tun, oder? Obwohl der Blick, den dieser sowohl Zixuan selbst, als auch Xingchen zuwarf, war tödlich. In Kombination mit dem Blut, dass ihn das Kinn herunterlief, wirkte es sehr gruselig. "Xingchen?", fragte Song Lan ungläubig, "Meinst du das ernst? Das kann ich nicht glauben. Glaubst du wirklich, dass es gerechtfertigt ist, jemanden zu verletzen, nur weil ich vielleicht nicht ganz genau darauf geachtet habe, was ich gesagt habe? Habe ich mich so in dir getäuscht, Xingchen? Ich dachte immer, du von allen Leuten würde Ungerechtigkeit und Gewalt verabscheuen. Nach all dem, was dir passiert ist? Nachdem ich dich immer vor allen Bullies verteidigt habe? Hat Xue Yang deinen Verstand so sehr vergiftet?" Während er redete, ging er immer weiter auf die Gruppe zu. Jin Zixuan hatte es förmlich die Sprache verschlagen. Wo nahm Song Lan denn all diese Vorwürfe her? "Mir geht es ebenfalls schlecht, aber natürlich geht es wieder nur um Xue Yang", machte Song Lan weiter. Da zog Jin Zixuan die Augenbrauen hoch. "Natürlich, es ist genau das Gleiche, wenn man ein paar Schläge abkriegt und alles was Xue Yang durchgemacht hat." Das erntete ihm einen erneuten giftigen Blick. "Das habe ich nie behauptet. Ich finde nur, dass jemand der ein Freund von mir ist, auch mal eine Sekunde seiner Zeit an mich verschwenden kann."
    Jin Zixuan reagierte gar nicht mehr darauf, denn anhand von Xiao Xingchens Reaktionen bemerkte er, dass Xue Yang anscheinend wieder aufgewacht war. Mehr oder weniger. Stattdessen stand er auf und ging zu den Beiden hinüber. Auch wenn es ihn eine Sekunde stutzig machte, als Xiao Xingchen Xue Yang 'Schatz' nannte. Zwar war er in ihrem Gespräch vorgewarnt worden, aber es war etwas seltsam das zu hören. Doch er fing sich relativ schnell wieder. Schnell zog er eine Wasserflaschen zu sich heran, als Xiao Xingchen danach fragte. "Das ist das letzte Wasser. Wir müssen die Flaschen auf jeden Fall wieder auffüllen. Aber laut der Karte soll ein See und Fluss in der Nähe sein." Er reichte die Flasche an Xiao Xingchen weiter. Vermutlich war es besser, wenn dieser es übernahm.

    Song Lan sah sich das ganze Drama um Xue Yang nur genervt an. Was hatte der Typ nur an sich, dass sich Xiao Xingchen und nun auch Jin Zixuan so schnell und ohne es zu hinterfragen auf seine Seite stellten? Wieso konnten sie nicht sehen, wie gefährlich Xue Yang war? Dass sie alle genau in sein Spiel hineinspielten. Vielleicht sah es im Moment gerade nicht so aus, aber wer garantierte, dass all das nicht gerade eiskalt kalkuliert war. Ein einfacher Weg, Xiao Xingchen noch mehr an sich zu binden. Xue Yang war einer der Wenigen, die von diesem Spiel hier nur profitieren konnten. Aber anscheinend waren sie schon alle um seinen kleinen Finger gewickelt. Wie konnte Song Lan ihnen das nur klar machen? Aus dem Augenwinkel sah er etwas aufblitzen. Er sah genauer hin. Ein Dolch. Na wenn das mal kein Zufall war. Kurz blickte er zu den anderen, aber die waren beide zu sehr auf Xue Yang fokussiert. Zu irgendwas musste das ja nützlich sein. Er griff nach dem Dolch und versteckte ihn unter seiner Jacke. Dann lehnte er sich wieder zurück. "Xingchen?", versuchte er nun eine andere Variante, "Es tut mir leid. Ich bin zu weit gegangen. Dieses Spiel macht mich verrückt." Mal sehen, was er dazu sagen würde. Dieses Mal hoffentlich ohne ungefragten Kommentar von Jin Zixuan.

    Xue Yang nahm seine Umgebung nur sehr allmählich war. Alles, was er verarbeiten wollte, war von einem Schleier überdeckt. Vage war ihm bewusst, dass jemand redete, doch die Worte drangen nicht zu ihm durch. Fast als würde er immer noch unter Wasser sein. Waren sie dem Meer vielleicht doch nicht entkommen? Als er das nächste Mal die Augen ein wenig öffnete, sah er das hübscheste Blau über sich. Xingchen. Das sich noch weiter Personen im Raum befanden, konnte er nicht registrieren. Vielleicht träumte er noch. Dann wäre es ein guter Traum. Ihm fielen die Augen schon wieder zu. Ganz am Rande nahm er die Tropfen auf seinem Gesicht war, konnte sie aber nicht zuordnen. Die Berührung an seiner Hand konnte er in seinem Gedankenwirrwarr gerade noch zuordnen. Schließlich gab es nur eine Person, die so etwas für ihn tun würde. Er sammelte eine Kraft zusammen und zwang sich sie ganz leicht zu drücken. Und womöglich wurde es besser, denn Xue Yang konnte auch den Kuss zuordnen. Müde zuckten seine Mundwinkel zu der Andeutung eines Lächelns.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Okt 03, 2021 1:32 pm

    Als Lan Huans Griff um Jiang Chengs Körper sich verstärkte, schloss auch dieser seine Arme fester um seinen Freund. Er konnte spüren, dass diesem das gerade auch alles wieder sehr zu schaffen machte und er wollte ihn ebenso festhalten. Ihm das Gefühl geben, dass er auch da war, auch wenn er gerade in seiner Trauer gefangen war. Jiang Chengs Herz schlug wieder etwas schneller, gerade jedoch, weil Huan der Auslöser dafür war. Es war schon erstaunlich, welche Gefühle sein Freund in ihm auslösen konnte, selbst in dieser Lage, in der sie sich befangen. Er nickte dann leicht, das konnte Huan höchstens spüren. Ja, sie würden ihre Familien hoffentlich bald wieder sehen können. Es war sicher falsch, jetzt die Hoffnung aufzugeben, wo Huaisang sein Leben geopftert hatte, um ihnen einen Ausweg zu verschaffen. Gerade wurde Jiang Cheng auch nochmal bewusst, dass Huan ebenfalls seinen besten Freund verloren hatte. Ihm musste es schrecklich gehen... Er drehte seinen Kopf etwas mehr und küsste ihn erneut auf den Hals. Er konnte gerade nicht viel sagen, doch er wollte Huan spüren lassen, dass er ebenfalls da war.
    Cheng lies sich dann einfach von Lan Huan mitziehen und er setzte sich ohne Einwände in dessen Schoß. Er saß zu ihm gewand, hatte seine Beine links und rechts an Huans Seiten vorbei gestreckt und legte seine Arme wieder um dessen Hals, sein Gesicht schmiegte er wieder an Lan Huans Hals und schloss die Augen. Insgeheim wusste Jiang Cheng auch, dass das hier nicht klug war. Sie saßen zwar nicht auf dem Präsentierteller, doch so ungeschützt irgendwo zu verweilen war unklug. Dieser Gedanke schaffte es aber nicht gänzlich in sein Bewusstsein, zu müde war er einfach. „Schon heftig, dass es ein Spiel auf Leben und Tod gebraucht hat...“ Flüsterte Jiang Cheng erschöpft und ein müdes und verzerrtes Lächeln zuckte für eine Sekunde über seine Lippen. „...damit ich dir endlich sagen kann, was ich für dich empfinde. Ich bin so ein Idiot.“ Er klang etwas amüsiert dabei, doch auch sehr traurig. „Ich bin so verliebt in dich. A-Huan. Ich konnte es garnicht glauben, als du mich gefragt hast, ob ich mit dir ins Tierheim kommen will. Ich war so scheiß nervös...“ Wieder ein schwaches Lachen, während Chengs Hand sich langsam in Huans Haar schob und ihn zart kraulte. „Wei Ying war dabei echt nicht hilfreich. Tut mir leid, dass er dich mit seinem Gerede auch so oft in Verlegenheit gebracht hat.“ Sprach er weiter und schüttelte leicht den Kopf. „Ich hätts dir vermutlich nie gesagt... ich... hatte nie das Gefühl, dass ich eine Chance bei dir haben könnte. Du bist so beliebt bei allen. Ich kenne niemanden, der dich nicht mag. Du bist so redegewandt und geduldig und einfühlsam und... du siehst so gut aus.“ Wieder schmunzelte Jiang Cheng verlegen. „Ich kann jetzt nicht mal fassen, dass du mich magst.“ Gestand er leise, obwohl es ja offensichtlich war, doch Jiang Chengs Selbstwertgefühl hatte zu oft gelitten in seinem Leben.
    Er wusste nicht, wieso er Lan Huan das alles gerade jetzt sagte, doch vielleicht war der Grund dafür, dass ihm das Herz gerade auf der Zunge lag.

    Es war ungemein beruhigend für Xingchen, dass Zixuan an seiner Seite war und sicher im Zweifelfall auch eingreifen würde, falls Song Lan wieder etwas versuchen würde. Zixuans Mitgefühl tat auch sehr gut. In ihm hatte er hier wirklich einen guten Freund gefunden. Warum war er ihm in der Schule nie aufgefallen? Vermutlich weil er ein sehr ruhiger Typ war und Xingchen zwar an sich sehr offen war, aber nie groß Anstalten gemacht hatte, Freundschaften zu schließen. Er hatte einfach niemandem zur Last fallen wollen.
    Ein ungutes Gefühl machte sich auch bei Xingchen breit. Er konnte Song Lans Blicke förmlich spüren... kam er näher? Doch nun begann dieser wieder zu reden und er wusste wirklich sehr genau, welche Knöpfe er bei Xingchen drücken musste, damit dieser begann an sich zu zweifeln. Doch versuchte, das schlechte Gewissen garnicht erst aufkommen zu lassen. Er hatte nichts falsch gemacht! Song Lan war es gewesen, der Xue Yang eben gewürgt hatte und dann abfällig über diesen und Huaisang gesprochen hatte. „Du glaubst, es geht nur darum? Obwohl das schon schlimm genug ist! Huaisang ist gestorben. Er war Jiang Chengs und Zixuans Freund! Wie kannst du es da wagen, so über ihn zu reden? Als wäre er eine gesichtslose Person. Und was du eben mit Xue Yang gemacht hast... und über ihn gesagt hast...“ Xingchens Stimme begann wieder vor Wut zu zittern. „Das ist nicht zu entschuldigen!“ Doch Song Lan gab es immer noch nicht auf. Jin Zixuan schien es auch zu reichen, denn er führte Song Lan vor Augen, wie lächerlich sein Vergleich war. Xingchen hob den Kopf und wendete sein Gesicht in dessen Richtung. „Du sollst weg bleiben!“ Fauchte er ihn wieder an, denn er hörte, Song Lan immer noch näher kam. „Und das du noch mein Freund bist, wage ich zu bezweifeln!“ Es tat Xingchen selbst weh, das so zu sagen, doch Song Lan hatte Xue Yang erwürgen wollen. Er war sich sicher, auch wenn dieser es abstreitete. „Komm nicht näher!“ Warnte er ihn nochmal, bevor er sich endgültig Xue Yang zuwendete. Dieser schien sein Bewusstsein wieder zu erlangen, wenn auch nur sehr langsam und mühsam.
    Xingchen war nun vollkommen auf ihn fokussiert und kam nicht umhin, leicht zu lächeln, als er den Druck auf seine Hand spürte. Auch wenn er nur minimal war, aber es zeigte ihm, dass Xue Yang ihn wahrnahm. Dennoch hörten seine Tränen einfach nicht auf. „Xue Yang.“ Sagte er noch einmal leise. „Hörst du mich?“ Fragte er sanft und strich ihm über die Wange. Das leichte Lächeln hatte er ebenfalls realisiert. Er beugte sich wieder weiter runter, seine Lippen direkt an Xue Yangs Ohr. „Du hast es geschafft. Du bist ein Held.“ Flüsterte er. „Wir können bald nach Hause.“ Xingchen hörte, dass Song Lan wieder nach ihm rief und auch dessen Entschuldigung hörte er, doch er konnte und wollte ihm gerade keine Aufmerksamkeit schenken. Er hob erst den Kopf wieder, als Zixuan ihm die Flasche anbot. Dankend lächelte er ihm zu. „Vielen Dank. Wir kümmern uns später direkt darum.“ Sagte er und nahm die Flasche entgegen. Xingchen setzte sich dann auf und wartete darauf, dass Xue Yang etwas mehr zu Bewusstsein kam. Er war sicher durstig.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Okt 04, 2021 1:51 am

    Lan Huan war ziemlich erleichtert, dass sich Jiang Cheng ohne zu zögern in einen Schoß setzte. Das hieß hoffentlich, dass sie das Schlimmste hinter sich hatten. Er zog ihn ein wenig näher zu sich heran, auch wenn es kaum möglich schien. Leicht spürte er Jiang Chengs Atem agenehem an seiner Halsbeuge. Fast hätte er sich von all dem einlullen lassen, auch wenn es ein trügerischer Frieden war. Er wünschte sich, dass sie den Moment tatsächlich vollständig genießen könnten - ohne dass sie im Hinterkopf hatten, wie gefährlich alles um sie herum eigentlich war. Auch überwog immer noch die Trauer über Huaisangs Tod. Lan Huan driftete ein wenig mit seinen Gedanken ab, bis Jiang Cheng zu sprechen begann. Dieser klan so müde, dass Lan Huan drauf und dran war ihn erneut dazu zu zwingen ein wenig zu schlafen. Ein leichtes Lächeln konnte er trotzdem nicht unterdrücken. “Ich hoffe, dass es auch ohne Battle Royal dazu gekommen wäre.” Während Jiang Cheng weiter redete, lief Lan Huan leicht rot an. Oh. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Dieses Mal jedoch vor Freude. Es war nicht so, dass Lan Huan sich nicht bewusst war, dass Jiang Cheng in ihn verliebt war. Aber es war noch einmal etwas ganz anderes dies aus seinem Mund zu hören. “A-Cheng”, flüsterte er, “Ich habe mich auch in dich verliebt.” Irgendwie kam ihm das ein wenig surreal vor, schließlich hatten sie erst vor kurzem angefangen mehr Zeit miteinander zu verbringen. Aber das war seinem Herz egal. Es lag irgendwie in seiner Familie, dass sie sich schnell und unwiderruflich verliebten. Seine Eltern hatten innerhalb von einem Monat geheiratet und Lan Zhan war seit dem ersten Tag in der Oberschule in Wei Ying verliebt. Wieso sollte es bei ihm anders sein? Sein Lächeln wurde noch ein wenig breiter und er küsste Jiang Chengs Schläfe. “Wie hätte ich dich nicht fragen können, ob du mit ins Tierheim kommst? Du warst so begeistert von den Tieren; von den Hunden. Das war das erste Mal, dass ich dich Lachen gesehen habe. Du sahst so glücklich aus. Und atemberaubend. Ich konnte nicht anders, als mehr Zeit mit dir verbringen zu wollen.” Es fühlte sich an, als würde er von einem ganz andern Leben erzählen oder von nostalgischen Erinnerungen berichten. Als wäre das vor Jahren passiert und nicht vor einer Woche. Dieses Spiel brachte alles durcheinander. “Und was Wei Ying angeht, so schlimm war er nicht. Also aus meiner Sicht. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich sicherlich nicht einfach war. Aber stell dir mal seinen Gesichtsausdruck vor, wenn er dich jetzt sehen würde.” Auch wenn die Vorstellung ziemlich witzig war, machte sich gleichzeitig Sorge in ihm breit. Was war mit Wei Ying und Lan Zhan? Sie mussten hier auch noch irgendwo auf der Insel sein. Keiner von ihnen wusste, wie es den Beiden ging. Doch erst einmal hörte er Jiang Cheng weiter zu und musste den Kopf schütteln und gleichzeitig stieg ihm bei den ganzen Komplimenten noch mehr Wärme ins Gesicht. “Wieso solltest du deshalb keine Chance bei mir haben? Offensichtlich mag ich dich. Sehr sogar. Was gibt es da nicht zu mögen? Jiang Cheng, du bist großartig! Du überschüttest mich hier mit Komplimenten - wie kannst du da nicht sehen, wie gut du selbst bist? Ich könnte dir alles aufzählen, aber dafür fehlt uns die Zeit. Also…” Er zog Jiang Cheng ein wenig von sich weg. Lan Huan legte eine Hand unter sein Kinn, um sein Kopf anzuheben. Dann lehnte er sich leicht nach vorne und fing Jiang Chengs Lippen mit den Seinen. Er versuchte all seine Emotionen und seine Liebe in den Kuss zu legen. “Überzeugend genug oder muss ich weiter nachhelfen?”, fragte er leise, nachdem er sie sich voneinander lösten.

    Das Xiao Xingchen so mit ihm redete, war für Song Lan schockierend und verstörend. Er hatte nie damit gerechnet, dass dieser so explodieren konnte. Erstaunlicherweise, blieb er tatsächlich einige Schritte von der Gruppe weg. Das Xiao Xingchen an ihrer Freundschaft zweifelte, traf ihn ziemlich hart. Und dann reagierte er noch nicht einmal auf seine Entschuldigung. Hatte er sie einfach nicht gehört? Nein, das war unmöglich. Er ignorierte das einfach. Wieso? Wieso wollte einfach nichts funktionieren? Warum hatte es jeder andere einfacher an Xiao Xingchens Herz zu gelangen? Dabei kannte er ihn doch am längsten. Eigentlich sollte er an Xue Yangs Stelle sein. Verzweifelt überlegte er, was er als nächstes tun sollte. Sich noch einmal zu entschuldigen schien aussichtslos. “Ich will unsere Freundschaft nicht aufgeben”, sagte er trotzdem, “Wir könnten sterben und ich will nicht, dass es zwischen uns so endet. Nicht, nach all den Jahren, die wir Seite an Seite gestanden haben.” Das erntete ihm nur ein Kopfschütteln von Jin Zixuan, aber das war egal. Er brauchte eine Reaktion von Xiao Xingchen. Zur Not könnte er noch ein wenig weiter warten, bis dessen Aufmerksamkeit nicht vollständig von Xue Yang eingenommen wurde. Er hatte jahrelang darauf gewartet, dass Xiao Xingchen ihn als mehr als nur seinen besten Freund wahrnahm. Da waren ein paar Stunden kein Problem.

    Nach einer Weile konnte Xue Yang zuordnen, dass Xiao Xingchen über ihm weinte. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und die Tränen weggewischt, doch schon allein die Vorstellung machte ihn schwummrig und schien weiter Schmerzen auszulösen. Langsam drangen auch die Worte zu ihm durch. Allerdings konnte er nicht antworten. Seine Kehle schien in Flammen zu stehen. Allein das Atmen verlangt ihm einiges ab. Er fühlte sich nicht wie ein Held; hatte die einer sein wollen; war aus seiner Sicht auch keiner. Sie würden auch nie wieder nach Hause können (was Xue Yang sowieso nie wirklich hatte). Was er getan hatte, war für sich selbst gewesen. Damit er Xiao Xingchen behalten konnte. Der sich jetzt von ihm weg bewegte, auch wenn er sich nur aufrichtete. Nein! Xue Yang brauchte ihn. “Xingchen”, krächzte er leise. Seine Anstrengung wurde durch ein erneutes Husen und ein Stechen belohnt. Er wollte sich ein wenig aufrichten, um Xiao Xingchen zu folgen. Er hatte gerad einmal den Kopf angehoben, als ihn zwei Hände vorsichtig wieder hinunter drückten. Erst da bemerkte er, dass er nicht mehr auf dem kalten, harten Boden lag; sowie die zweite Person, die auf ihn herabblicken. Bildete sich Xue Yang die Besorgnis nur ein? Ziemlich sicher. Aber er hatte nicht die Kraft, sich groß damit auseinander zu setzen oder sich gegen den Griff zu wehren. “Bleib bitte liegen. Und versuch dich bitte nicht zu bewegen. Sonst könnten sich die Wunden wieder öffnen. Die liegende Position ist am sichersten, im Moment. Du musst wieder zu kräften kommen. Wir sind in Sicherheit”, redete Jin Zixuan auf ihn ein. Xue Yang war von dessen Verhalten ziemlich verwirrt. Aber er hatte recht. Liegen bleiben wäre am besten. Auch, wenn Xue Yang dem Frieden nicht ganz traute. Er stand noch zu sehr neben der Spur, um das alles zu verarbeiten. “Was...passiert?”, brachte Xue Yang hervor, gefolgt von einem kaum hörbaren “Trinken?” Er verließ sich darauf, dass Xiao Xingchen ihn trotzdem hören würde, auch wenn er selbst es kaum tat. Xingchens gehör war schon immer besser gewesen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Okt 04, 2021 7:53 pm

    Jiang Cheng hatte das Gefühl, dass ihm das Herz bis zum Hals schlug, als Lan Huan ihm sagte, dass er auch in ihn verliebt war. Wie oft hatte er sich das in seinen Tagträumen vorgestellt, mit dem ernüchternden Gedanken, dass er diese Worte niemals wirklich hören würde. Und nun sprach Lan Huan sie aus und Jiang Cheng lief knallrot an. Für eine Sekunde konnte er den Schmerz in seiner Brust vergessen. „Wow...“ Sagte er leise und schmiegte sein Gesicht fest in Lan Huans Halsbeuge, vor Sorge, sein Freund könnte ihm nun ins Gesicht schauen und sehen, wie rot er war und das Lächeln, dass er gerade auf seinen Lippen hatte, kam ihm unangemessen vor. Huaisang war tot. Der Ausdruck verschwand sofort wieder und sein Herz tat einen schmerzhaften Schlag. Der Kloß in seinem Hals kam zurück, doch er versuchte sich gerade nur auf Lan Huan zu konzentrieren. Und das half... dieser sprach ihm lauter süße Worte zu. „A-Huan...“ Flüsterte er und schüttelte leicht den Kopf. Er wares wirklich nicht gewohnt, so viele gute Dinge über sich selbst zu hören. Er wusste garnicht recht, wie er damit umgehen sollte. Bei der Bemerkung über Wei Ying musste er leicht lachen, wenn das auch nur von kurzer Dauer war, denn auch ihm wurde schmerzhaft bewusst, dass sein Bruder noch irgendwo da draußen war und um sein Leben kämpfte. „Wei Ying würde... er würde uns bestimmt aufziehen.“ Sagte er leise, klang dabei aber sehr schwermütig. „Und Lan Zhan? Was wird er wohl sagen? Er mag mich nicht sonderlich.“ Dachte Jiang Cheng laut nach und schloss seine Augen. Sich das alles so vorzustellen war schön.
    Jiang Cheng hob leicht den Kopf, bei der Frage, wieso er keine Chance haben sollte. Er wollte Lan Huan schon ein paar Argumente aufzählen, doch dieser sprach weiter und Jiang Cheng verzog das Gesicht. Lan Huan war für ihn immer perfekt und unerreichbar gewesen. Und er selbst hielt keine großen Stücke auf sich. Wie konnte er da Lan Huan nur aufgefallen sein? Er setzte zum Reden an, doch da sah er Huan schon in seine wunderschönen Augen und im nächsten Moment spürte er dessen Lippen auf seinen. Jiang Chengs Lider fielen ihm zu und er verlor sich vollkommen in diesen Gefühlen, die sich in ihm ausbreiteten. Das hier war real. Er glaubte Lan Huan, dass er seine Gefühle erwiderte, auch wenn er immer noch nicht wusste, wie er ihn verdient haben konnte. Es dauerte einen Moment, bis Jiang Cheng seine Augen nach diesem Kuss wieder öffnete. Mit Tränen in den Augen sah er ihn an und sein Mundwinkel zuckte zu einem Lächeln, während ihm eine Träne über die Wange lief. „Ich glaube dir.“ Flüsterte er und senkte dann den Blick, lachte leicht, während er die Augen schloss und sich über die feuchten Lider wischte. „Danke.“ Schluchzte er mit einer Mischung aus Freude und Schmerz. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er Huan einfach nur in die Augen. In so einer Situation zu sagen, dass er sein Glück kaum fassen konnte, war wohl etwas makaber. „Versprich mir, dass wir zusammen ausgehen. So richtig... weißt du... ein Date.“ Der letzte Teil kam etwas schüchtern von Jiang Cheng, doch er hielt weiter Blickkontakt.
    Leider hielt diese kurzzeitige Idylle nicht weiter an, denn aus sicherer Entfernung, beobachtete die Beiden jemand...

    Meng Yao hatte die Gruppe schon vor einer Weile gesehen. Er hatte sie erst kurz im Tempel beobachtete und war Lan Huan und Jiang Cheng dann leise gefolgt, als diese sich zum See bewegte hatten. Dort stand er nun im Gebüsch und beobachtete geschockt, was dort zwischen den Beiden passierte. Meng Yao hatte seit gestern nach Lan Huan gesucht und jetzt, wo er ihn endlich gefunden hatte, musste er mitansehen, wie dieser Jiang Cheng küsste. Der Schmerz in seiner Brust war kaum auszuhalten. Er liebte ihn. Kein anderer durfte ihn haben. Glücklicherweiße war Mingjue ja nun endgültig ausgeschaltet. Dafür war Jiang Cheng nun da... Yao war sich nicht sicher, wie die beiden reagieren würden, wenn er plötzlich auftauchen würde. Gerade nach allem, was zwischen ihm und Huan vorgefallen war... Würde er ihn in der Gruppe aufnehmen? Ja. Mit Sicherheit. Huan war zu gut für diese Welt. Er würde seinen ehemaligen besten Freund nie einfach verstoßen. Doch das würde nicht ausreichen. Yao musste dafür sorgen, dass Lan Huan sich auch um ihn kümmern würde. Meng Yao hatte bisher ganz gut alleine überlebt. Er hatte einige einer Mitschüler schon ihrer Waffen und ihrer Leben entledigt. In seinem Besitz befand sich ein Jagdmesser (welches er vor einer halben Stunde erst einem Mitschüler weggenommen hatte, der sich an einem Flusslauf zum Trinken niedergelassen hatte. Meng Yao hatte sich angeschlichen und ihm einen Kick in den Nacken verpasst, während er sich zum Trinken runtergebeugt hatte. Anschließend hatte er ihn im Wasser ertänkt), eine Automatik-Pistole und ein Elektroschocker. Die Pistole verstaute er erstmal in seinem Rucksack. Den Schocker hatte er sowieso schon dort eingesteckt. Das Jagdmesser würde er nun brauchen... Damit er Lan Huans Aufmerksamkeit bekommen würde, musste er nun ein kleines Opfer bringen. Meng Yao positionierte die Klinge seitlich an seinem Bauch. Er wusste, dass er dort keine Organe verletzen würde. Er atmete einmal tief durch, zählte von drei runter und rammte sich die Klinge ins Fleisch. Nicht sehr tief. Nur so tief, damit es blutete und aussah, als wäre er angegriffen worden. Schmerzerfüllt keuchte er auf, doch glücklicherweiße hatte er sich vorher den Ärmel seiner Jacke zwischen die Zähne geklemmt, sodass alle Geräusche unterdrückt wurden. Er sackte auf die Knie, denn einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Meng Yao sammelte sich, dann richtete er sich auf, indem er sich an einem Bauch hochzog. Er sah zu der Wunde runter und kam nicht umhin, als verzerrt zu grinsen. Ja, das würde seinen Effekt tun. Er säuberte seine Waffe und versteckte auch diese im Rucksack. Dann schmierte er sich etwas von seinem eigenen Blut ins Gesicht, riss ein paar Löcher in seine Kleider und taumelte los. Auf seinem Gesicht, auf dem bis eben noch ein verheißungsvolles Grinsen gelegen hatte, veränderten sich plötzlich alle Züge. Auf einmal sah Meng Yao schwer mitgenommen aus. Er verzog das Gesicht im Schmerz und in seinen Augen lag ein Anflug von Panik. Er stolperte zwischen den Büschen heraus, etwas entfernt von Huan und Cheng. Dort fiel er auf die Knie und stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab. Schmerzerfüllt schluchzte er auf, tat so, als hätte er die Beiden noch nicht bemerkt. Seine andere Hand presste er auf seine Wunde. Sein Haar war ihm dabei ins Gesicht gefallen. Darunter heraus lugte er hinüber zu Lan Huan, ob dieser ihn bemerkt hatte...

    Xingchen ignorierte auch Song Lans weitere Worte. Wäre er nicht gerade so mit Xue Yang beschäftigt gewesen, wäre er wohl wieder darauf eingegangen. Er hatte einfach ein zu weiches Herz und Song Lan wusste, wie er ihm ein schlechtes Gewissen machen konnte...
    Dieser beobachtete ängstlich Xue Yangs Kampf. Dieser sah so schwach aus und es schien ihm große Anstrengung zu bereiten, auch nur die Augen zu öffnen. Xingchen wollte ihm gerne helfen. Er fühlte sich gerade so hilflos... Und dann, hörte er seinen Namen aus Xue Yangs Mund. Sein Herz machte einen hoffnungsvollen Schlag und gleichzeitig zog es schmerzhaft in seiner Brust. „Xue Yang...“ Antwortete er ihm mit erstickter Stimme.
    Auch merkte er, dass es wohl nicht das Beste gewesen war, sich von Xue Yang zu entfernen. Auch wenn es nur minimal war. Dieser wollte ihm sofort folgen. Doch glücklicherweiße reagierte Jin Zixuan schnell genug und hielt Xue Yang an, sich wieder zu legen. Xingchen lächelte traurig und streichelte Xue Yang hauchzart über die Wange. Er wollte ihn um keinen Preis verletzen...
    „Jin Zixuan hat Recht. Bitte beweg dich nicht zu viel. Du musst erst wieder zu Kräften kommen.“ Sagte Xingchen und öffnete etwas zu eifrig die Flasche. Vielleicht kam ihm das auch nur so vor, denn seine Hände zitterten stark. „Ich erzähle dir gleich alles, was ich weiß, aber vorher musst du trinken.“ Sagte er und seine Worte überschnitten sich fast mit Xue Yangs leiser Frage. Natürlich hatte er ihn gehört. Vorsichtig schob Xingchen einen Arm unter Xue Yangs Hals entlang, stützte seinen Kopf mit seiner Hand und hob diesen leicht an. Sehr vorsichtig. „Hier.“ Sagte er leise und legte ihm die Flaschenöffnung sanft an die Lippen. Kippte dann auch nur ganz vorsichtig das Wasser heraus und machte immer wieder kurze Pausen, damit Xue Yang kleine Schlucke trinken konnte. Er setzte die Flasche ab und legte Xue Yang wieder ab, wischte ihm zart über den Mund und schmiegte sich sofort wieder näher an ihn. Er hatte die Hoffnung, dass die Nähe ihm etwas mehr Kraft und Sicherheit geben konnte. „Ihr wart vor uns beim Tempel. Leider weiß ich nicht, was euch passiert ist. Huaisang und du... ihr wart so schwer verletzt... er konnte uns auch nicht erzählen, was euch zugestoßen ist. Aber ihr habt es geschafft, das System zu hacken. Wir konnten alle Halsbänder ablegen.“ Erzählte er, was er wusste. Dass Huaisang tot war, wollte er noch nicht sagen. „Xue Yang... ihr wart so mutig. Du hast dein Leben für uns riskiert.“ Xingchens Stimme zitterte wieder leicht. Er hatte noch immer große Angst um seinen Freund. Er wollte ihn nicht verlieren. „Danke... danke...“ Er schmiegte seine Lippen an Xue Yangs Schläfe, küsste ihn sehr zärtlich und flüsterte ihm leise ins Haar. „Du bist wieder zu mir zurück gekommen. Ich bin so glücklich.“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Okt 05, 2021 5:35 pm

    Lan Huan war sich bewusst, dass dies vielleicht nicht der richtige Moment für all das. Nicht nachdem, was alles gerade passiert war. Aber einmal in seinem Leben erlaubte er es sich etwas Selbstsüchtig zu sein und den Augenblick mit Jiang Cheng zu genießen. Auch, wenn die Trauer und die Anspannung nicht verschwinden wollten. “Lan Zhan? MMh...weißt du, ich denke, wenn ihr euch beide etwas mühe gegen würdet, könntet ihr euch ganz gut verstehen. Aber ja, er wäre sicher nicht begeistert; zumindest vorerst. Das hat er ja schon bewiesen. Ich glaube, er würde es aber akzeptieren.” Er hoffte wirklich, dass es irgendwann dazu kommen würde. Wenn sie alle hier gesund wieder rauskamen. Das sollte nicht nur Fantasievorstellungen bleiben. Als Lan Huan dann zu erzählen begann, konnte er förmlich sehen, dass Jiang Cheng widersprechen wollte. Er wünschte, er hätte mehr Zeit, um ihm alles zu sagen, was er fühlte. Ihm zu erzählen, was für ein großartiger Mensch er in Lan Huans Augen war. Aber wer wusste schon, wie lange ihnen dieser Augenblick des Friedens gegönnt war. Also konnte er nur hoffen, dass der Kuss ausreichen würde. Anscheinend schien das auch der Fall zu sein. Normalerweise wären Tränen in den Augen sicher kein gutes Zeichen. Doch, da ihre Emotionen nach allem was passiert war sowieso gerade verrückt spielten, war das akzeptabel. Seine Hand wanderte langsam Jiang Chengs Wangs und er begann sanft mit dem Daumen darüber zu streicheln. Sein Lächeln wurde etwas breiter. “Ich...ich würde mich sehr über ein Date freuen. Das wäre sehr schön.” Allein die Vorstellung erschien wie ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Etwas, worauf sie sich freuen konnten und was Lan Huan neue Kraft gab, um weiter zu machen. “Wir könnten…”
    Bevor sich das Ganze weiter ausmalen konnte, nahm er laute Geräusche nicht weit entfernt von ihnen war. Die Illusion zersprang in tausend Scherben. Sofort schlang er seine Arme enger um Jiang Cheng und zog ihn näher heran. Einerseits aus Furcht, andererseits weil er die Idee hatte, dass er ihn so besser beschützen könnte. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie eine Person durch das Gebüsch ins Freie gestolpert kam. Es dauerte eine Sekunde, bis er erkannte um wen es sich handelte. “Meng Yao?”, flüsterte er. Dann bemerkte er das ganze Blut. Einen schlimmeren Weckruf, hätte es kaum geben können. Fast hätte er nach Meng Yao gerufen, doch entschied sich im letzten Moment anders. Wer wusste schon, ob die Leute, die ihn verletzt hatten, noch in der Nähe ware. Da würde er nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Lan Huan sah wieder zu Jiang Cheng in seinen Armen. “A-Cheng, es tut mir leid”, murmelte er und hauchte einen Kuss auf dessen Wange. Es war so unfair gegenüber Jiang Cheng. Er hätte es verdient, dass sie sich etwas länger ausruhen könnten und auch Lan Huans ungeteilte Aufmerksamkeit. Doch das ließ die Situation gerade nicht zu. “Wir müssen ihm helfen, bitte.” Man konnte seine Sorge förmlich in seinem Gesicht ablesen. “Und wir müssen nach den Anderen sehen. Wir hätten sie nicht so lange alleine lasse dürfen.” Hoffentlich war ihnen nichts passiert und niemand hatte sie in dem Tempel gefunden. Immerhin war Jin Zixuan dort der Einzige, der sie verteidigen könnte und würde. Noch einmal wanderte sein Blick zu Meng Yao. Diesem schien es wirklich nicht gut zu gehen. Lan Huan ließ Jiang Cheng los, damit sie aufstehen konnten. “A-Yao?”, fragte er nun etwas lauter. “Kann ich zu dir komme? Ich will dir nichts tun, sonder helfen.” Er wollte Meng Yao keine Angst einjagen oder ihn noch weiter verschrecken. Deshalb wollte er lieber nachfragen, anstelle von einfach zu ihm zu gehen. Es sah immerhin so aus, als hätte Meng Yao schon sehr viel durchmachen müssen. Da wollte er es nicht noch schlimmer machen.

    Das Xiao Xingchen im Wasser auflöste war gleichzeitig eine Erleichterung, aber auch schmerzhaft für Xue Yang. Er konnte förmlich spüren, wie es sich einen Weg durch seine Kehle bahnte. Aber zumindest hatte er nicht mehr das Gefühl, ersticke zu müsse, sobald er auch nur daran dachte zu reden. Xue Yang fühlte sich so hilflos, während er da lag. Er hasste jede Sekunde davon. So verwundbar und schwach war er schon lange nicht mehr gewesen. Alles in ihm sollte sich dagegen wehren, obwohl dies gerade nicht ging. Er wusste, dass er nicht lange so still liegen bleiben könnte. Langsam begann auch sein Gehirn sich wieder auf andere Sachen als den Schmerz zu konzentrieren und die Situation besser abschätzen zu können. Er hörte Xiao Xingchens Erzählungen zu. Gut, sie hatten alle das Halsband abbekommen. Dann war all das nicht umsonst gewesen. Wenn er etwas mehr Kraft gehabt hätte, hätte er sicher den Kopf geschüttelt. Nur Xiao Xingchen würde ihren wahnsinnigen Versuch mehr als eine Person hier lebend wieder rauszubringen, als mutig beschrieben. So fühlte es sich nämlich nicht an. Als dieser dann meinte, er hätte sein Leben riskiert, begann Xue Yang mental all seine Verletzungen aufzulisten und herauszufinden, welche Stellen am meisten schmerzten und welche wirklich schlimm waren. Er hatte ziemlich früh gelernt, dass es nicht immer dasselbe war. “Ich würde immer zu dir zurückkommen”, flüsterte er, “So schnell wirst du mich nicht los.” Als würde er so einfach das einzig Gute in seinem Leben aufgeben. Seine Stimme war immer noch schwach, aber dieses Mal blieb der Hustenreiz aus. Fortschritte. Leider war das hier noch nicht vorbei. Sie hatten gerade mal den ersten Schritt in seinem Plan hinter sich gebracht. Noch waren sie lange nicht von der Insel runter und das Militär würde jetzt sicher noch mehr aufpassen. Es gab noch ein paar Sachen zu durchdenken. Aber dazu bräuchte er mehr Kraft. Sicher würde es nicht schaden, sich noch ein paar Minuten auszuruhen, bis dieser Zustand unerträglich werden würde. “Xingchen?, bleib bei mir?”

    Jin Zixuan zog sich etwas zurück. Er wollte die anderen Beiden nicht stören. Sie hatten etwas Privatsphäre verdient. Auch, wenn er ein Gefühl von Einsamkeit in seiner Magengegend breit machte. Es war seltsam. Normalerweise machte es ihm nichts aus alleine zu sein. Schließlich war es es nicht anderes gewohnt. Er gab diesem Spiel die Schuld daran. Seine Emotionen waren noch zu durcheinander. Es wäre schön jemanden an seiner Seite zu haben. Aber er verstand, dass alle anderen ihren Zweisamkeit brauchten. Noch einmal blickte er in die Richtung des Tempeleinganges. Langsam machte er sich große Sorgen um Jiang Cheng und Lan Huan. Sie waren schon so lange weg. Was, wenn ihnen etwas passiert war? Dann hätten sie sicher etwas gehört, oder? Er konnte nur hoffen, dass alles in Ordnung war. Jin Zixuan zog seine Jacke enger um sich und zog die Beine ein wenig an. Wenn er doch wenigstens etwas zu tun hätte, um sich von den schlimmsten Gedanken abzulenken. Kurz überlegte er, ob er schon mal frisches Wasser hohlen sollte. Laut der Karte musste es in der Nähe einen See und Fluss geben. Aber dann würde er Xiao Xingchen und Xue Yang ungeschützt und alleine mit Song Lan lassen, der beleidigt in einer Ecke saß und ihnen giftige Blicke zuwarf. Bei dem Gedanken war ihm auch nicht sonderlich wohl. Wer könnte schon sagen, was dann passieren würde? Mal wieder kam er sich so nutzlos vor. Mit leicht zittrigen Händen begann er ihre Sachen zusammen zu sammeln. Die Inhalte der Rucksäcke hatte sich vorhin ziemlich auf dem Boden verteilt, als er die erste Hilfe Sachen und Schlafsäcke einfach herausgezogen hatte. Mental stellte er ein Inventar zusammen, was sie noch alles hatten. Dabei fiel ihm auch immer wieder Essen in die Hand. Vielleicht könnte er ein bisschen was zubereiten für sie alle. Zwar hatte er weder appetit, noch hunger - und den anderen würde es sicher nicht besser gehen - aber sie mussten bei Kräften bleiben. Vor allem Xue Yang müsste etwas zu sich nehmen, wenn er das hier durchstehen wollte. Nebenbei versuchte er trotzdem alles im Blick zu behalten.
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Okt 07, 2021 12:20 pm

    Auch Jiang Cheng wollte für einen Moment ausblenden, dass sie sich das hier eigentlich nicht erlauben durften. Doch letztendlich waren sie beide auch nur Menschen und keine Maschinen. Es war nicht so einfach, Gefühle auszuschalten und zu funktionieren. Schon garnicht nach allem was sie gerade durchgemacht hatten. Also schüttelte er nur leicht den Kopf und schmunzelte sogar ganz leicht. „Ja, wer weiß. Ich persönlich habe nichts gegen ihn. Aber scheinbar hab ich ihm mal was ganz böses getan. Nicht, dass mich sein Mörderblick einschüchtern würde. Aber Huaisang macht sich jedes Mal in die Hose.“ Das war ihm so natürlich über die Lippen gekommen, dass er erst Momente später realisierte, was er gesagt hatte. Sofort verschwand das Schmunzeln wieder und Jiang Cheng schloss schmerzhaft die Augen. Als er Lan Huans Blick fand, konnte dieser den Schmerz jedoch etwas lindern und Jiang Cheng lächelte wieder traurig, nickte bestätigend und war schon gespannt, was Lan Huan ihm vorschlagen würde. Das war gerade eine sehr schöne Ablenkung. Doch dann wurde ihre Idylle leider schlagartig beendet. Auch Jiang Cheng hörte das Geräusch und sofort waren all seine Sinne wieder geschärft. Die Müdigkeit vergessen. Auch wenn Lan Huan ihn fest an sich presste, drehte er doch den Kopf sofort in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Scheiße... sie hatten keine Waffen dabei! Das war dumm! „Huan...“ Sagte er leise und baute sich soweit vor diesem auf, wie es in seiner Position möglich war. Er wollte um keinen Preis riskieren, dass sein Freund verletzt wird. Doch dann weiteten sich seine Augen, als er sah, wer da aus dem Gebüsch gestolpert war. Sofort machte sich ein ungutes Gefühl in seinem Bauch breit. Von allen Mitschülern, die nun hätten auftauchen können, musste es ausgerechnet diese unberechenbare Ratte sein! Jiang Cheng spannte sich an, als Lan Huan ihn darum bat, Meng Yao helfen zu wollen. „Huan... warte.“ Sagte er und stand auf, half ihm dann auf die Füße und scannte die Umgebung. „Er wurde verletzt. Vielleicht sind die Verantwortlichen noch hier.“ Jiang Chengs Gedanken rasten. Was sollten sie tun? Vielleicht war es eine Falle... Er wusste aber auch, dass er Lan Huan nicht davon abhalten konnte, seinem Freund zu helfen. Okay... dann würde er mitkommen. Er griff sich einen dicken Stein vom Boden und lief dicht neben Lan Huan. Obwohl Meng Yao verletzt war, hatte Jiang Cheng das Gefühl, dass er etwas gefährliches ausstrahlte....

    Endlich hatte Huan ihn bemerkt und er schob sogar Jiang Cheng von sich runter. Das war gut! Meng Yao grinste leicht hinter seinem Haarvorhang, doch seine Miene veränderte sich sofort wieder, als er Lan Huans Stimme hörte. Er hob den Blick und sah wie ein verängstigtes Reh zu ihm rüber. Tat so, als wäre er im ersten Moment erschrocken darüber, überhaupt eine Stimme zu hören. „Nein! Bitte!“ Rief er und kauerte sich sofort auf dem Boden zusammen. „Ich bin nicht bewaffnet. Bitte...“ Schluchzte er leise und schützte seinen Kopf mit den Händen, doch dann sprach Lan Huan weiter und Meng Yao hob wieder den Kopf, sah zu seinem besten Freund und rappelte sich unter größert Anstrenung wieder auf, sodass er nun auf allen Vieren war. „Huan! Huan!“ Weinte er und kroch auf ihn zu. Sein Gesicht war nun tränennass. „Bitte hilf mir! Huan!“ Er klang wie ein verängstigtes Kind, seine großen Augen sahen verzweifelt zu Lan Huan auf. Er zog sich an einem Baum hoch, drückte seine Hand auf die Wunde und wimmerte auf, sackte sofort seitlich gegen den Baum. „Sie haben mich einfach angegriffen... ich... ich hab Angst...“ Schluchzte er und drückte sich am Baum ab, stolperte in Lan Huans Richtung und fiel ihm in die Arme. „Huan... Gott sei dank. Du bist am Leben. Ich... ich hab dich gesucht. Ich hatte solche Angst um dich...“ Schluchzte er herzzereißend.
    Jiang Cheng war sofort an die Seite der Beiden getreten und hatte Meng Yaos Körper mit seinen Augen abgesucht. Er wollte sicher gehen, dass dieser keine Waffe bei sich trug und sie gleich angreifen würde. Auf den ersten Blick sah er nichts, doch das ungute Gefühl wurde nur stärker. Sein Blick ging nun über die Umgebung, er wollte nicht plötzlich von einem Angreifer überrascht werden. „Sind die noch hinter dir her?“ Fragte Jiang Cheng und seine Stimme klang auf einmal wieder sehr streng und abgekühlt. Er wusste erst, wie er klang, als die Worte seine Lippen verlassen hatten. Meng Yao schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht... ich... ich weiß nicht... ich bin einen Hang runtergefallen, danach hab ich sie nicht mehr gehört...“ Brachte Meng Yao mit zitternder Stimme hervor. Oh... Meng Yao bedeutete Lan Huan noch etwas. Das konnte Jiang Cheng zwar überhaupt nicht nachvollziehen, doch er würde da auch im Moment nichts dran ändern können. Sie mussten hier weg, Zurück zu den Anderen! Huan hatte Recht. Vor Ort war gerade nur Jin Zixuan, der etwas ausrichten konnte. Und Song Lan war noch da. Er war eine Bedrohung... Es war Jiang Cheng ein Dorn im Auge, doch sie mussten Meng Yao erstmal mitnehmen. Noch einer mehr in der Gruppe, dem er misstraute. Ihm sogar noch mehr als Song Lan. Nehmt euch echt vor Meng Yao in Acht. Er ist eine durchtriebene Ratte. Der lächelt dir ins Gesicht und stößt dir nen Dolch in den Rücken, wenn du dich umdrehst. Hallten ihm Huaisangs Worte durch den Kopf. Jiang Cheng musste an Mingjue denken, als dieser im Krankenhaus gelegen hatte und Meng Yaos Gesichtsausdruck, als er angeblich davon erfahren hatte. Natürlich hatte er es schon gewusst. Seine Reaktion hatten ihm erstmal alle abgekauft, doch Huaisang hatte es besser gewusst. Sogar Jiang Cheng hatte länger gebraucht, um ihn zu durchschauen. „Wir bringen ihn zum Tempel. Wir müssen zurück.“ Sagte Jiang Cheng dann entschieden und deutete an, dass er ihn mit stützen würde. Sie waren zum Glück nicht weit weg vom Tempel, weshalb sie bald die Stufen wieder erreichten. „Wartet kurz.“ Flüsterte Jiang Cheng und ließ Meng Yao kurz bei Lan Huan, sah aber immer wieder über seine Schulter, während er zum Eingang schlich. Er lugte um die Ecke, konnte aber nichts verdächtiges erkennen. Sofort war er wieder an Lan Huans Seite und half ihm, Meng Yao die Stufen hinauf zu hieven. Es war schon der Wahnsinn, wie klar Jiang Cheng gerade wieder war. Erst als sie in den Tempel zurück kamen, erschlug ihn die Atmosphäre wieder. Sein Blick wanderte kurz zu der Stelle, an der Huaisang lag. Er riss sich jedoch schnell davon los und sah zu Xue Yang, der wohl aufgewacht war.

    Xingchen war schon drauf und dran, die Flasche wieder zurückzuziehen, als er Xue Yangs Laute hörte. Das Trinken tat ihm offenbar sehr weh, doch es musste sein. Xingchen biss sich auf die Unterlippe. Auch für ihn war es ungewohnt, seinen sonst so taffen und starken Freund so geschwächt und hilflos zu erleben. Doch er würde an seiner Seite bleiben, egal was passieren würde. Er würde ihn sicher nicht im Stich lassen! Er setzte die Flasche ab und stellte diese neben Xue Yang auf den Boden, tupfte ihm dann hauchzart mit seinem Ärmel den Mund trocken, bevor er seine Hand an Xue Yangs Wange legte. Obwohl Xingchens Hand kühl war, hatte er das Gefühl, dass sie doch wärmer war, als Xue Yangs Haut. Das war nicht gut. Er zog den Schlafsack etwas mehr über diesen und streichelte ihm über den Oberarm. Ein trauriges Lächeln zuckte über seine Lippen, gefolgt von Tränen, die auf Xue Yangs Hals tropften. „Natürlich nicht. Du mich übrigens auch nicht.“ Sagte er und beugte sich wieder etwas mehr zu Xue Yang runter, schmiegte seine Lippen an dessen Stirn und hoffte, dass er die kalte Luft um sie herum von Xue Yangs Gesicht so etwas abschirmen konnte. Seine Stimme klang nun auch schon etwas deutlicher und nicht mehr ganz so rau. Als Xue Yang dann seinen Namen sagte, hob er den Kopf minimal, sodass Xue Yang ihn ansehen konnte. Wieder ein schwaches Lächeln, gefolgt von einem Nicken. „Ich bleibe bei dir. Keine Sorge, mein Schatz.“ Er lachte leicht. „Du hasst diese Spirtznamen, oder?“ Er streifte mit seiner Nasenspitze die von Xue Yang und flüsterte. „Ich werd trotzdem nicht aufhören, dich so zu nennen.“ Seine Lippen schmiegten sich kurz, aber sehr liebevoll auf die von Xue Yang. „Du musst dich jetzt ausruhen und zu Kräften kommen. Ich bleibe hier bei dir.“ Xingchen strich ihm einen Strähne aus dem Gesicht. Dann lauschte er jedoch kurz in die Umgebung, um auszumachen, wo Song Lan sich aufhielt. Dabei hörte er aber noch andere Geräusche. Das musste Zixuan sein. Dieser schien die Sachen aufzuräumen. Xingchen wurde bewusst, dass sie bald weiterziehen mussten. Sie konnten nicht ewig hier bleiben. Doch dann nahm er Geräusche am Eingang wahr und setzte sich sofort auf, schirmte Xue Yang ab. „Zixuan.“ Entfuhr es ihm. Hoffentlich war es nur Lan Huan und Jiang Cheng...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Okt 08, 2021 3:28 pm

    Sofort bemerkte Lan Huan, wie angespannt Jiang Cheng plötzlich war. Ihm ging es dabei auch nicht besser. “Ich weiß...ich werde aufpassen”, versicherte er Jiang Cheng und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Natürlich konnten die Angreifer noch in der Nähe sein, aber sie mussten Meng Yao trotzdem helfen. Auch, wenn Lan Huan die Eingebung hatte, dass Jaing Chengs Zurückhaltung nicht nur daher stammte. Er erinnerte sich an alles, was Jiang Cheng ihm vor kurzem über Meng Yao erzählt hatte. Offensichtlich würde dieser ihm nicht vertrauen - vor allem nicht in einem Spiel auf Leben und Tod. Vielleicht sollte Lan Huan es auch nicht. Meng Yao jedoch einfach seinem Schicksal zu überlassen, wäre zu grausam. Er brauchte offensichtlich hilfe. Als sich Meng Yao dann so zusammengekauerte und schluchzte, zog sich Lan Huans Herz schmerzhaft zusammen. Genau das hatte er eigentlich verhindern wollen. So gerne er auch zu Meng Yao hinübergegangen wäre, um ihm zu helfen. Er musste abwarten, bis er das Okay von Meng Yao hatte. Dieser schien ihn dann zum Glück zu erkennen. So wie er ihn jetzt ansah, mit seinen großen Rehaugen und dem tränenüberfluteten Gesicht, löste. es bei Lan Huan Mitgefühl und das Bedürfnis ihn zu beschützen aus. Er ging langsam einige Schritte auf Meng Yao zu und fing ihn sofort auf, als Meng Yao in seine Arme fiel. “Shhh”, murmelte er sanft, “Es ist alles in Ordnung. Es wird alles gut. Du bist jetzt in Sicherheit.” Er versuchte Meng Yao ein wenig zu beruhigen. Auch Lan Huan scannte ihn kurz, allerdings um herauszufinden wo er alles verletzt war. Es schien nur eine Wunde am Bauch zu sein. Wenigstens eine gute Nachricht. “Mach dir um mich keine Sorgen. Ich bin in guten Händen.” Lan Huan blickte zu Jiang Cheng. Es war gut, dass dieser trotz allem noch einen kühlen Kopf behielt. Die Frage machte ihn etwas nervös und er sah sich sofort um. Die Antwort war auch so vage. Sie würden auf jeden Fall vorsichtig sein müssen. Sofort nickte er, als Jiang Cheng meinte, sie müssten zum Tempel zurück. “Dann können wir uns auch um deine Wunden kümmern, A-Yao. Es ist nicht weit. Du musst nur ein bisschen durchhalten.” Lan Huan war Jiang Cheng unglaublich dankbar, dass er Meng Yao ebenfalls stützte, während sie durch den Wald liefen. “Ich hoffe, den anderen geht es gut” flüsterte er besorgt. Seine Sorge wurde nur noch größer als Jiang Cheng sie am Fuß der Treppe zurückließ. “Sein Vorsichtig”, flüsterte er. Unbewusst zog er Meng Yao etwas näher zu sich heran, doch sein Blick blieb auf Jiang Cheng geheftet. Erst als dieser zurückkam und anscheinend alles in Ordnung war, schoss Lan Huan seine Augen für einen Moment und atmete erleichtert aus. Schnell sammelte er sich wieder und zu zweit brachten sie Meng Yao in den Tempel. Er sah sich kurz um, doch zum Glück schien nichts weiter passiert zu sein.

    Als Jin Zixuan Schritte von draußen wahrnahm, hielt er in seinen Bewegungen inne. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Einerseits hatte er die Hoffnung, dass Jiang Cheng und Lan Huan gleich durch die Tür kommen würden und andererseits hatte er Angst, dass es jemand anderes wäre. Er legte die Sachen ab und stand langsam auf. Doch dann sah er Jiang Cheng an der Tür. “Keine Sorge”, ließ er Xiao Xingchen wissen, “Es ist Jiang Cheng.” Allerdings war er sehr seltsam, dass er sich sofort wieder umdrehte und wo war Lan Huan. Die Frage beantwortete sich kurz darauf selbt, als die Beiden herein kamen, Meng Yao zwischen sich. Jin Zixuans Augen weiteten sich, als er das ganze Blut sah. “A-Yao?” Er eilte zu ihnen hinüber. “Was ist passiert? Bist du schwer verletzt?” Seinem Bruder schien es wirklich schlecht zu gehen. Seine Gedanken überschlugen sich ein wenig. Sie hätten ihn vielleicht doch schon vorher suchen sollen. Allerdings hatte er wirklich gedacht, dass Meng Yao ohne sie besser klar kommen würde und sie ihm vielleicht nur auf die Nerven gehen würden. Jetzt fühlte er sich unglaublich schlecht für diesen Gedanken. Kurz sah er dann zwischen Jiang Cheng und Lan Huan hin und her. “Ist euch etwas passiert?” Lan Huan schüttelte leicht den Kopf. Das war zumindest eine kleine Erleichterung. Das hieß, sie konnten sich erst einmal um Meng Yaos Wunde kümmern. “Ich hole ein Erste-Hilfe-Set”, murmelte er. Zwar hatten sie fast alles für Xue Yang verbraucht, aber da Erst-Hilfe-Paket in Song Lans Rucksack war noch unangetastet geblieben. Jin Zixuan hatte vorhin nicht danach fragen wollen, aus Angst das es die ganze Situation noch schlimmer machen würde.Doch jetzt war Song Lan zu sehr auf Xiao Xingchen und Xue Yang fokussiert, dass er noch nicht einmal merkte, was Jin Zixuan eigentlich machte. Als er wieder zurückkehrte, hatte Lan Huan Meng Yao schon dabei geholfen sich hinzusetze und gegen eine Säule gelehnt. Jin Zixuan kniete sich vor ihm nieder und begann sie Wunde zu inspizieren. “Es...Da wird schon wieder. Die Wunde sieht nicht lebensbedrohlich aus, wenn wir uns gut drum kümmern”, stellte er fest. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein, nachdem er Xue Yangs Zustand gesehen hatte. Vorsichtig begann er die Wunde zu versorgen.

    Lan Huan kniete besorgt an Meng Yaos Seite und sah Jin Zixuan einen Moment bei der Arbeit zu. Am liebsten würde er sich gerade verdoppeln können, denn er hatte auch bemerkt wie schwer Jiang Cheng all das fiel. Er drückte Meng Yaos Hand einmal kurz und lächelte aufmunternd. “Ich bin gleich wieder bei dir, okay?”, meinte er. Dann stand er schnell auf, griff nach Jiang Chengs Hand und zog ihn ein paar Meter weg. Als er zum Stehen kam, drehte er sich wieder zu Jiang Cheng um. “Ich wollte nur danke sagen”, flüsterte er, “Ich weiß, wie viel ich dir damit abverlange, Meng Yao hier zu haben. Du musst auch nicht weiter mit ihm interagieren, wenn es dir zu viel wird. Es ist nur...auch wenn ich jetzt weiß, was passiert ist...ich will trotzdem nicht, dass ihm irgendetwas zustößt.” Er blickte kurz zu Meng Yao zurück, um sicher zu gehen, dass alles noch in Ordnung war. “Ich kann nicht umhin immer noch einen meiner besten Freunde in Meng Yao zu sehen. Das willst du wahrscheinlich nicht hören.” Er unterbrach sich kurz und drückte Jiang Chengs Hand. “Einfach danke und es tut mir leid.”

    Xue Yang hasste das traurige Lächeln, welches Xiao Xingchen ihm schenkte und er hasste die Tränen. Doch er konnte erst einmal nichts dagegen tun. Allerdings beruhigte es ihn, dass Xiao Xingchen meinte, er würde bei ihr bleiben. Bei der Frage nach dem Spitznamen, hätte er fast aufgelacht. “Es hört sich einfach nicht danach an, als würdest du mit mir reden oder mich beschreiben, wenn du so etwas sagst”, flüsterte er. Die letzte Person, an die er bei all diesen Kosenamen denken musste, war er selbst. Es fühlte sich einfach falsch an. Diese Gedanken wurden allerdings sehr schnell vertrieben, als er Xiao Xingchens Lippen auf seinen spürte. Xue Yang erwiderte den Kuss sofort. Am liebsten hätte er nach mehr verlangt, doch ihre Ruhe wurde unterbrochen. Einerseits löste es eine Wärme in ihm aus, dass Xiao Xingchen ihn anscheinend schützen wollte. Das war ein völlig neues Gefühl. Andererseits war er nicht sonderlich begeistert davon. Er hatte sicher nicht sein Leben riskiert, damit Xiao Xingchen seine jetzt aufs Spiel setzte. Xue Yang dreht den Kopf, um zu sehen, wer in den Tempel kam. Zum Glück niemand allzu bedrohliches. Obwohl er Meng Yao nicht über den Weg traute, zumindest nicht in solch einem Spiel.
    Er ließ seinen Blick weiter wandern und blieb an Song Lan hängen. Sofort gingen alle Alarmglocken in seinem Kopf los. Was machte dieser hier? Das war kein gutes Zeichen, vor allem nicht mit diesem giftigen Gesichtsausdruck, mit dem er sie anstarrte. Dieses Mal drückte sich Xue Yang hoch in eine sitzende Position und zog Xiao Xingchen an sich. Das war mehr ein reflex gewesen, als dass er wirklich darüber nachgedacht hätte. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen und sein gesamter Körper protestierte. “Was macht Song Lan hier?”, fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. “War ja klar”, gab Song Lan sofort zurück, “Ich bin mal wieder schuld an allem, obwohl ich nur hier sitze und nichts getan habe. Ich bin nicht derjenige, der jemande auf dem Gewissen hat.” Er sprach so laut, dass ihn jeder im Tempel hören musste. Xue Yang bekam Kopfschmerzen, die nichts mit seinem körperlichen Zustand zu tun hatten. “Was?”, fragte er verwirrt. Dieses Mal konnte er nicht verstehn, was Song Lan von ihm wollte und eigentlich wollte er seine wertvolle Kraft auch nicht an einen Streit mit ihm verschwenden. Redete er über den ersten Mitschüler, den er einfach so erstochen hatte? Aber das hatte Song Lan doch nicht mitbekommen. “Komm, dein Schauspiel kauft dir doch keiner ab”, meinte Song Lan und verdrehte Augen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Okt 08, 2021 7:23 pm

    Lan Huan zeigte genau die Reaktion, die Meng Yao sich erhofft hatte. So sehr er ihn auch liebte; oft dachte er, dass Huan sehr naiv und leicht an der Nase herum zu führen war. Für Meng Yao war das aber keine Eigenschaft, die er als negativ betrachtete. Er liebte alles an Huan und so auch die Tatsache, dass er ein so großes Herz hatte und sich deswegen leicht um den Finger wickeln lies. Um fair zu sein – Meng Yao wusste dabei auch genau, welche Knöpfe er bei ihm drücken musste. Sie kannten sich schließlich schon lange. Was ihm jedoch sauer aufstieß, war die Art und Weiße, wie Huan Jiang Cheng ansah. Das gefiel ihm ganz und garnicht. Er spürte ein Ziehen in seiner Brust, dass fast schon schlimmer war, als der Schmerz in seinem Bauch. Er konnte es kaum ertragen, dass die beiden so vertraut miteinander waren. Ein Gefühl, dass Mingjue damals schon oft in ihm ausgelöst hatte. Huan war der einzige Mensch, der ihn immer mit Respekt und Freundlchkeit behandelt hatte. Das wollte Meng Yao nicht verlieren. Er tat alles dafür, dass niemand seinen Platz an Huans Seite einnehmen konnte. Gegen Jiang Cheng würde er auch noch etwas unternehmen. Er hatte auch schon eine Idee. Doch zuerst ließ er sich von diesem helfen, nachdem Huan ihn so liebevoll gedrückt und getröstet hatte. Er lies sich etwas mehr von den beiden stützen, als es nötig gewesen wäre. Immer wieder keuchte er schmerzerfüllt und wimmerte leise. Wäre es notwendig gewesen, hätte er einfach weglaufen können. So schlimm war die Verletzung nicht, aber das wusste von den Anwesenden ja keiner. „Ich... ich werd es sicher irgendwie schaffen...“ Keuchte Meng Yao, auf Huans Zuspruch hin. Er musterte Jiang Cheng von hinten sehr genau, checkte ab, ob dieser eine Waffe bei sich hatte, doch er konnte nichts sehen. Als Huan ihn dann näher an sich drückte, schmiegte er sich sofort an und sah zu ihm auf. „A-Huan...“ Flüsterte er leise und lehnte seinen Kopf an dessen Brust, doch da war Jiang Cheng schon zurück und er wurde in den Tempel gebracht. Nun sah er auch endlich, wer hier noch war. War das... Xue Yang??? Was machte der denn hier? Und Xiao Xingchen hatte er vorhin auch noch nicht gesehen. Xue Yang konnte tatsächlich ein Problem sein... alle anderen waren keine Gefahr. Meng Yao verengte kurz die Augen, als er seinen Halbbruder sah. Das Verhältnis zu diesem war immer recht abgekühlt gewesen. Es war im Grunde nie Zixuans Schuld gewesen, doch da Meng Yao eine andere Mutter hatte, als sein Bruder, hatte er sich immer außen vor gefühlt. Seine Stiefmutter hatte ihn deswegen auch immer schlechter behandelt und für seinen Vater war er auch immer nur Dreck an der Schuhsohle gewesen. Meng Yao war damals ein „Unfall“ gewesen. Das hatte er schon gewusst, doch in einem Streitgespräch seines Vaters mit seiner Stiefmutter, hatte dieser das mal fallen lassen. Meng Yao war von ihm mit 4 Jahren aufgenommen worden, weil seine Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Seitdem war das Leben für ihn in dieser Familie die Hölle gewesen. Entsprechend hatte er keine emotionale Bindung zu ihnen.
    Als Zixuan dann auf ihn zukam, änderte sich seine Miene wieder und er sah ihn aus großen Augen an. „Zixuan!“ Schluchzte er und klang dabei auch sehr erleichtert. „Dir geht’s gut...“ Meng Yao streckte seine Hand noch ihm aus und berührte ihn schwach an der Schulter, zog die Hand dann aber wieder zurück und krallte sich in Lan Huans Oberteil, schwankte etwas, um einen Schwächeanfall vorzutäuschen. Lan Huan setzte ihn daraufhin auch sofort ab und blieb an seiner Seite. Yao lehnte sich erschöpft zurück und schloss für eine Sekunde die Augen. „A-Huan... das hier ist ein Alptraum. Ich... ich war die ganze Nacht alleine... ich... hatte große Angst.“ Sagte er und klang dabei sehr verängstigt. Er öffnete die Augen wieder und sah Huan mit tränennassen Augen an. „Ich darf doch bei dir bleiben, oder? Du schickst mich nicht wieder weg?“ Begann er zu weinen und streckte seine Hand wieder nach ihm auf, wollte dessen Hand greifen, doch da kam Zixuan zurück und Yao lies seine Hand sinken, ließ seinen Bruder nach seiner Wunde sehen. Dabei senkte er den Blick und sah sich selbst kurz an, wie es aussah. Es war zum Glück wirklich nicht tief. „Danke,... Bruder.“ Sagte er leise und erschöpft, wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Ich bin froh, dass ich dich gefunden hab.“ Yaos Stimme wurde leiser, doch dann hob er wieder den Kopf, als Huan sagte, dass er gehen würde. Sofort drehte er seine Hand in der von Huan und umschloss sie, hielt ihn fest. „A-Huan... Bitte... komm schnell wieder...“ Yaos Stimme begann wieder zu beben und er sah ihm ängstlich hinterher. Ein paar Tränen liefen ihm dabei wieder über die Wangen. Insgeheim stellte er sich aber gerade vor, wie er Jiang Cheng im Schlaf die Kehle durchschnitt. Dieser Mistkerl... So wie Huan ihn ansah... Yao schluchzte nun herzzerreißend auf und das war nicht mal gespielt... Es brach ihm das Herz, Huan mit Jiang Cheng zu sehen. Das konnte er kaum aushalten.

    Jiang Cheng war das alles hier sehr suspekt...Natülich wollte er nachsichtig sein mit Meng Yao. Dieser war wohl ganz alleine dort draußen gewesen und hatte gerade einen Angriff überstanden. Es war nicht verwunderlich, dass er so aufgelöst war und natürlich hatte Jiang Cheng dafür auch Verständnis. Aber sein Bauchgefühl sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte. Er versuchte es darauf zu schieben, dass er eben alles andere als gut auf Meng Yao zu sprechen war. Nicht verwunderlich, nach allem, was passiert war. Trotzdem hielt er sich jetzt im Hintergrund, seine Augen dennoch wachsam auf Lan Huan und Yao gerichtet und nun auch auf Jin Zixuan, der sich sehr liebevoll und besorgt um seinen Bruder kümmerte. Chengs Augen bleiben einen Moment an Zixuan hängen und er fragte sich, wie es diesem wohl gerade ging. War er erleichtert Meng Yao zu sehen? Über die beiden Brüder hatte es immer viele Gerüchte gegeben und ihr Verhältnis wirkte nach Außen immer sehr unterkühlt. Aber die Jins waren eh nicht dafür bekannt, übermäßig viele Emotionen zu zeigen, die auf soziale Kompetenzen schließen ließen.
    Jiang Cheng massierte sich leicht die Schläfe und rieb sich die Augen. Er war so müde und das Ziehen in seiner Brust wollte einfach nicht aufhören. Sein bester Freund lag tot zu seiner Rechten und auf der anderen Seite musste er nun mitansehen, wie Meng Yao sich an Huan klammerte... Der Anblick machte ihn krank. Er konnte förmlich sehen, wie diese kleine Ratte seinen Freund vergiftete. Er hatte das Bedürfnis, wieder aus dem Tempel zu flüchten, doch das konnte er sich kein zweites Mal erlauben. Das war beim ersten Mal schon sehr leichtsinnig gewesen...
    Dann riss Huan ihn aber aus seinen Gedanken und Cheng ließ sich einfach mitziehen, warf jedoch nochmal einen Blick zu Meng Yao, der Huan kaum losgelassen hatte. Er verengte kurz die Augen, schenkte Lan Huan dann aber seine volle Aufmerksamkeit. Er hörte ihm zu, senkte dabei den Blick und seufzte nachdenklich, bevor er ihn wieder ansah und seine andere Hand auch noch griff. „Huan.“ Sagte er leise und kam ihm etwas näher. Yao war zwar weit genug weg, aber er wollte nicht riskieren, dass dieser sie hörte. „Ich weiß, dass er dir nahesteht und du ihn beschützen willst, aber...“ Jiang Cheng verzog den Mund, er sah sehr misstrauisch aus. „Ich trau ihm keinen Schritt über den Weg. Huan... bitte versprich mir, dass du vorsichtig mit ihm bist. Geh nie mit ihm alleine irgendwohin, okay? Er... er hat Mingjue so viel schlimmes angetan... Und das schon außerhalb einer Extremsituation wie dieser. Ich weiß nicht, wozu er im Stande ist, wenn es hier um Leben und Tod geht.“ Jiang Cheng konnte selbst jetzt Meng Yaos Blicke auf sich spüren. „Wir müssen ihn im Auge behalten. Bitte Huan... sei vorsichtig, ja? Ich...“ Jiang Cheng kniff wieder die Augen zusammen. Seine Kraftreserven waren restlos aufgebraucht, er konnte kaum noch klar denken. „...ich hab Angst, dass er dir wehtun könnte.“ Sprach er trotzdem seine Bedenken aus und legte seine Hand an Huans Wange, sah ihm in die Augen. „Lange können wir uns hier nicht mehr aufhalten... wir müssen bald weiter. Ich... muss hier noch ein paar Sachen erledigen.“ In Jiang Chengs Hals bildete sich ein Kloß, schon bei dem Gedanken. Er konnte Huaisang schließlich nicht einfach so hier liegen lassen. Außerdem mussten sie sich überlegen, wie es nun weiterging. Dann sah er aber auf, als er Song Lan so laut reden hörte. Er fixierte ihn mit seinem Blick, legte skeptisch die Stirn in Falten und schaute auch zu Xue Yang, der nun wieder aufrecht saß. Was war denn hier schon wieder los? Aufmerksam behielt er die Situation im Blick, denn Song Lan war ebenfalls unberechenbar. Jiang Cheng wollte nicht riskieren, dass dieser einfach auf Xue Yang losgehen konnte... Schon ironisch, wo er ihm vor einer halben Stunde gerne selbst noch den Kopf eingeschlagen hatte. Jetzt, da er wieder etwas rationaler denken konnte, wusste Jiang Cheng aber, dass er maßlos überreagiert hatte.

    Xingchen schüttelte sofort den Kopf, das Lächeln blieb jedoch auf seinen Lippen. „Ich meine sehr wohl dich. Du... bist mir so unglaublich wichtig, A-Yang. Noch viel wertvoller, als ein Schatz.“ Flüsterte er leise zurück und strich ihm dabei übers Haar. Den Rest drückte er durch den Kuss aus. Xingchen hätte diesen Moment noch mehr genießen können, wenn er nicht im Hinterkopf hatte, wie verletzt sein Freund war... Doch lange hielt dieser Moment sowieso nicht an, denn als sie das Geräusch von draußen hörten, waren alle direkt wieder in Verteidigungsstellung. Xingchen hielt den Atem an, er war schrecklich angespannt. Was sollte er nun tun, wenn jemand reinkam, mit dem sie nicht gerechnet hatten? Er würde Xue Yang nur mit seinem eigenen Körper abschirmen können. Er konnte ihn nicht mal verteidigen. Das fühlte sich nicht gut an... Es sorgte dafür, dass Xingchens Magen sich umdrehte. Doch sofort atmete er auf, als Zixuan berichtete, dass es Jiang Cheng war. Oh... zum Glück! Und es schien auch, dass dieser sich wieder etwas gefangen hatte. Doch offenbar hatten die beiden unterwegs noch eine Person gefunden und mitgebracht. Es war Zixuans Bruder und er schien verletzt. Oh nein... Doch nun, da die Anspannung von Xingchen abgefallen war, realisierte er, dass Xue Yang sich hinter ihm aufgerichtet hatte. „Xue Yang... nicht...“ Sagte er sofort geschockt und drehte sich mehr in dessen Richtung, stützte ihn sofort. „Du musst dich wieder hinlegen. Deine Wunden könnten nochmal aufgehen.“ Xingchens Stimme klang sehr besorgt und auch etwas aufgeregt. Xue Yang zog ihn dann dichter an sich heran und Xingchen erfuhr auch gleich den Grund dafür. Xue Yang hatte Song Lan entdeckt. Er hatte schon vorhin gewusst, dass das noch Ärger geben würde. „Wir haben ihn...“ Begann Xingchen und wollte erklären, dass er in der Höhle zu ihnen gestoßen war, doch Song Lan mischte sich sofort wieder ein und kam nun auch näher... „Song Lan... das hat doch keiner...“ Begann er, doch dann hielt Xingchen ebenfalls irritiert inne und war nun auch gleich wieder etwas gereizt. Wieso griff Song Lan Xue Yang nun schon wieder an? Das konnte sein Freund jetzt ganz und garnicht gebrauchen. „Song Lan!“ Schimpfte Xingchen nun und sein Körper spannte sich an. „Spielst du auf Huaisang an?“ Xingchens Stimme veränderte sich. Er klang auf einmal wieder sehr aufgewühlt und auch etwas zornig. „Xue Yang hat alles getan, um ihn hierher zu bringen! Er hat sein Leben riskiert! Hättest du das Gleiche für ihn getan? Ich glaube nicht... Also halt die Klappe oder ich vergesse mich!“ Fauchte er. Xingchen hasste es, dass Song Lan wieder Öl in ein Feuer gießen wollte, dass Lan Huan und Jin Zixuan eben erst gelöscht hatten. Was bezweckte er damit? Jiang Cheng wieder wütend zu machen, damit dieser erneut auf Xue Yang losgehen würde? „Hör nicht auf ihn.“ Flüsterte er leise und schmiegte seine Lippen in Xue Yangs Haar, doch Xingchens Herz raste nun vor Wut. Song Lan hatte ihn jahrelang manipuliert und schlecht behandelt. All das brach gerade aus ihm heraus. „Du hast Huaisang hierher gebracht, obwohl du selbst am Ende warst. Er war so schwer verletzt,... dich trifft keine Schuld.“ Xingchen war sich sicher, dass Xue Yang sich deswegen auch sicher keine Vorwürfe machen würde, doch er wollte ihn nochmal wissen lassen, dass keiner hier ihm das zum Vorwurf machte.

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