The beautiful and the damned

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    Our shining days

    Edgy Demon Lord
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Jul 02, 2021 3:32 am

    Als Lan Huan hörte, was Meng Yao sagte, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Er wollte nicht, dass es Meng Yao schlecht ging. Schon gar nicht wegen ihm. Und wenn es wegen ihm war, war er auch die Person, die sich darum kümmern musste, dass es Meng Yao besser ging. ‘Du brichst mir das Herz’, hallte in seinen Ohren wieder und schien alles andere zu überdecken. Für einen Augenblick konnte er nichts anderes hören. Er wollte etwas sagen; ihn beruhigen; ihn aufzumuntern; es irgendwie besser machen. Aber es war, als würden die Worte ihm die Kehle zuschnüren. “A-Yao”, brachte er schließlich mit einem Wimmern heraus. In seinem jetzigen Zustand konnte er noch nicht einmal einen vernünftigen Gedanken fassen, den er hätte äußern können. All das war zuviel für ihn. Mit zitternden Händen krallte er sich an Jiang Chengs Jacke fest, als dieser ihn in den Arm nahm. Zumindest fühlte er sich dort geborgen. Trotzdem konnte er nicht so schnell aufhören zu weinen. So bekam er das Gespräch der anderen auch nur ganz am Rande mit. Nie Mingjue konnte nur den Kopf über seinen kleinen Bruder und Wen Ning schütteln. Anscheinend konnte man die wirklich keine zwei Minuten alleine lassen. Nun, zumindest war es offensichtlich, dass Jiang Cheng sein bestes Versucht hatte. Als Jiang Cheng sagte, sie würden jetzt nach Hause gehen, nickte Lan Huan leicht. “Danke”, murmelt er in Jiang Chengs Schulter. Viel länger hätte er es hier vermutlich auch nicht mehr ausgehalten. Auch er blickte noch einmal zu Nie Mingjue. Er schaffte es ihn durch die Tränen hinweg anzulächeln. “Gute Nacht”, nuschelte er, “Viel Spaß.” Dann schüttelte er den Kopf, als er Jiang Cheng zuhörte. “A-Cheng hat aufgepasst...beschützt...war gut...gut zu uns...nicht ‘schuldigen!” Nie Mingjue nickte: “Ich glaube auch, dass du getan hast, was du konntest. Huan würde sonst nicht so an dir hängen, betrunken oder nicht. Ich würd ihn auch sonst nicht mit dir mitschicken. Sieh dir das doch mal an. Das könnte keine Person alleine Regeln. Und was Huaisang angeht. Keine Sorge. Er wird euch morgen noch zu Verfügung stehen. Mal sehen, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat, wenn er wieder nüchtern ist. Also, geht jetzt, bevor uns Huan noch komplett zusammenbricht.” Mingjue war sich ziemlich sicher, dass Lan Huan das Ganze einfach ausschlafen musste. Morgen früh würde er dann wieder er selbst sein und dann könnte Mingjue auch noch einmal vernünftig nachfragen können, was genau passiert war und ob er Meng Yao endgültig den kläglichen Rest Freundschaft kündigen konnte. Meng Yaos Einwurf sorgte dafür, dass Nie Mingjue ihm noch einmal einen abschätzigen Blick zuwarf. “Das fragst du noch?”, fauchte er, wandte sich dann aber wieder den zwei Problemen in seinen Händen zu. Lan Huan zuckte allerdings noch einmal zusammen. Er streckte zitternd eine Hand nach ihm aus, doch da war dieser schon an ihnen vorbeigelaufen. Nach einigen Schritten fragte Lan Huan sehr leise: “A-Cheng? Bin ich schlecht?...nicht...kein guter Freund?...A-Yao traurig...und du...du...musst aufpassen...kannst nicht Spaß haben…tut mir leid!...Bin schlecht...nicht gut...”

    Nie Mingjue sah von seinem Wen Ning zu seinem Bruder. Den beiden war anscheinend wirklich nicht mehr zu helfen. Er hätte doch darauf bestehen sollen, dass Huaisang zu jeder Zeit in seiner nähe blieb. Oder die Party gleich ganz verbieten sollen. Dann wäre das ganze hier kein Problem. Nun gut, es war sinnlos darüber nachzudenken. Rückgängig konnte er das sowieso nicht mehr machen. Er seufzte noch einmal. Als Huaisang allerdings den Kopf gegen seine Brust lehnte, tätschelte Mingjue diesen etwas unbeholfen. “Ist schon gut. Alles kein Problem”, sagte er etwas sanfter, “Und dann erinnerst du dich aber hoffentlich das nächste Mal daran, dass ein Bier zu viel ist und bleibst nüchtern.” Obwohl er sich nicht sicher war, ob Huaisang gerade verstand was er da sagte oder sich morgen überhaupt an dieses Gespräch erinnern würde. “Ich hab dich auch vermisst und hab dich lieb”, fügte er noch hinzu. Als er hörte, dass Huaisang anscheinend geärgert wurde, wurden seine Beschützerinstinkte wach. Er ließ einen wütenden Blick durch die Menge wandern, obwohl es vermutlich unmöglich war in diesem Haus ausfindig zu machen, wer dafür verantwortlich war. Sonst könnten diese Personen das einmal sehr gerne mit ihm klären. Niemand durfte seinen kleinen Bruder auch nur schräg angucken. Er drückte Huaisang etwas fester an sich. “Wir gehen jetzt auch!”, beschloss er, “Und dann schläfst du dich aus.” Er sah zu Wen Ning. “Du kommst auch mit. Nichts mehr mit Band spielen oder was auch immer. Ich fahr dich jetzt nach Hause. Wer weiß was deine Schwester sonst tut, wenn du nicht bald sicher wieder bei ihr ankommst.” Wen Qing stand Mingjue schließlich in Nichts nach, wenn es um ihren kleinen Bruder ging. Da hatten sie beide zu recht ihren Ruf weg. Also konnte Mingjue sie in dieser Hinsicht sehr gut verstehen. Er begann Nie Huaisang und Wen Ning in Richtung Ausgang zu lotsen.


    Lan Zhan zog kurz die Augenbrauen zusammen, als er weggeschob wurde. Das war nicht richtig. Unter größter Anstrengung blinzelte er seine Augen offen, um zu sehen, wer genau ihn am einschlafen hinderte und ihn von der Wärme fern hielt. Nach einer Weile registrierete er dann Wei Yings Gesicht über ihm. Dann war ja alles gut. Mit halb geschlossenen Augen sah er zu ihm auf. Erstaunlicherweise konnte er sogar ausmachen, was Wei Ying ihm sagte. Allerdings dauerte es, bis Lan Zhan den Mund aufmachte um zu antworten. Er sprach langsam, als müsste er sich jedes Wort mühsam zusammensuchen und aus den Untiefen seines Gehirns herauslocken. “Für Wei Ying Licht geholt. Wasser im Weg.” Auf die zweite Frage hin, sagte er nur: “Schlafen.” Allerdings gefiel es Lan Zhan auf den Schienbeinen nicht so gut. Er drehte sich etwas zur Seite und legte einen arm um Wei Ying. Ein Unterfangen, das gar nicht mal so einfach war. Er zog sich wieder näher an Wei Ying heran. Schon viel besser. Es war immer noch nicht der ideale Schlafplatz, aber in seinem jetzigen Zustand reichte es Lan Zhan vollkommen aus. Er schloss wieder seine Augen, diesmal in die Hoffnung länger als eine Minute am Stück schlage zu können. Dieses ständige Aufgeweckt werden bekam ihm überhaupt nicht gut.

    Xue Yang konnte nicht anders als zu starren. Warum bestand Xiao Xingchen so darauf ihm Essen zu kaufen? Vor allem so viel. Jedoch hatte jeder eine Schwachstelle und Xue Yang konnte nicht wirklich nein sagen, wenn Xiao Xingchen ihn so anlächelte. Vor allem nicht nach so einem Abend. Er beschloss vorerst darauf zu vertrauen, dass Xiao Xingchen das nicht an unerfüllbare Bedingungen und Erwartungen knüpfen würde. Vielleicht würde Xue Yang auch noch eine bessere Ausrede einfallen, bis sie da waren. “Okay, dann gibt es Burger”, sagte er leicht, “Und Gesellschaft leiste ich dir doch immer gerne. Dafür muss ich nichts essen.” Als er dann hörte, wie Xiao Xingchen sagte, er würde keine Widerrede zulassen, kicherte Xue Yang leise. “Gut, okay, ich werde nichts mehr sagen.” Während er zwar nicht wusste, von welchem Laden genau Xiao Xingchen redete, aber wo der Markt war wusste er noch. “Halt dich fest”, warnte er Xiao Xingchen, bevor er losfuhr. Endlich weg von der Katastrophe, die diese Party war. Er nutzte die Fahrt, um seine gedanken ein wenig zu ordnen. Vor allem die Situation mit Song Lan hinterließ einen sauren Geschmack in seinem Mund. Es erinnerte ihn zu sehr an sein Zuhause - wenn man es so nennen konnte.
    Leider dauerte die Fahrt nicht allzu lange. Bald schon stellte Xue Yang sein Motorrad wieder ab. “Wir sind in einer Nebenstraße. Es ist einfacher hier zu parken. Also noch knapp fünf Minuten zu laufen, dann kriegst du deinen Burger”, ließ er Xiao Xingchen wissen. Während er die Helme wieder abnahm und verstaute, beschrieb er noch etwas genauer, wo er sie hingebracht hatte. “So, dann kanns los gehen”, sagte er, als er mit allem fertig war, “Ab jetzt musst du uns führen. Ich hab nämlich keinen blassen Schimmer, wo’s hier Burger geben soll.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Sa Jul 03, 2021 1:27 pm

    Lan Huan so traurig zu erleben, tat auch Jiang Cheng irgendwie weh. Vorallem, als er hörte, wie schmerzlich Meng Yaos Namen dessen Lippen verließ. Er verzog kaum sichtbar den Mund und drückte Lan Huan näher an sich heran. Dann hörte er Mingjues Worte und dieser schien nicht wirklich enttäuscht von ihm zu sein. Das überraschte Jiang Cheng. Auch, dass Lan Huan ihn so verteidigte. Also hatte er wohl doch nicht alles falsch gemacht. Das versuchte er sich nun zumindest irgendwie vor Augen zu halten, denn er spürte trotzdem so etwas wie eine große Enttäuschung über sein eigenes Versagen. „Danke, Sensei.“ Sagte Jiang Cheng noch und nickte. Ja, für Lan Huan wurde es nun wirklich Zeit. Doch Meng Yao konnte natürlich nicht verschwinden, ohne Lan Huan nochmal einen Dämpfer zu verpassen. Jiang Cheng warf ihm einen finsteren Blick zu, sah dann aber, wie sein Freund die Hand nach ihm ausstreckte und erneut spürte er ein Ziehen in seiner Brust. Er griff sanft nach Lan Huans Hand und drückte diese leicht. Er wendete sich ihm mehr zu, sodass er nun fast gegenüber von ihm stand. Er hielt Lan Huans Hand dabei immernoch fest und lehnte sie leicht an seine Brust. Er sah ihm in seine traurigen Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Lan Huan. Du bist der letzte Mensch hier in diesem Raum, der etwas falsch gemacht haben könnte. Meng Yao ist derjenige, der etwas falsch gemacht hat. Er hat Nie Mingjue sehr geschadet und du hast jedes Recht, ihm aus dem Weg zu gehen. Wirklich.“ Sagte er mit Nachdruck und sein Blick blieb einen Moment auf Lan Huans Gesicht ruhen. Dann zeichnete sich ein minimales Lächeln auf seinem Mundwinkel ab. „Der Abend war etwas chaotisch. Aber ich hab die Zeit mit dir sehr genossen. Danke, dass du mit mir hier warst.“ Einen Moment zu lange sah Jiang Cheng Lan Huan in die Augen und er musste wirklich dem Drang widerstehen, ihn zu küssen. Das wäre egoistisch gewesen und Lan Huan war außerdem nicht in der Verfassung, so etwas noch zu händeln. „Lass uns gehen.“ Sagte er noch einmal, dann löste er sich schwerenherzens aus dieser innigen Umarmung und verließ mit ihm das Anwesen und sah nun nochmal zu ihm rüber. „Lan Huan. Mach dir bitte nicht allzuviele Gedanken. Das mit Meng Yao wird sich klären.“ Sagte er leise und führte ihn zum Parkplatz.
    Von Weitem sah er dort schon das nächste Chaos. Oh nein... „Wei Ying!“ Rief er etwas genervt. Was zur Hölle war denn mit Lan Zhan passiert? Er mochte den Kerl nicht besonders, aber er war schließlich Lan Huans Bruder. Scheinbar hatte Wei Ying es endlich geschafft und hatte ihn kaputt gemacht! „Los! Hoch mit euch. Wir fahren.“ Sagte er im Kommandoton.

    Wei Ying riss nur die Augen auf, als Lan Zhan sich wieder heranzog und sein Gesicht nun quasi direkt vor seiner Erektion hatte. Er blinzelte ein paar Mal. War es auf einmal sehr viel wärmer hier geworden? Ein Blick auf Lan Zhans Oberkörper sagte aber das Gegenteil. Dessen Brustwarzen zeichneten sich sehr deutlich durch das nasse Hemd ab und allgemein lag auf seinem Körper eine Gänsehaut. Jede Frau hier hätte das wohl als einen sehr erotischen Anblick bezeichnet. Aber nicht Wei Ying. Er war ja schließlich keine Frau und auch nicht homosexuell. „Lan Zhan!“ Sagte er nochmal protestierend und wollte ihn aus seinem Schoß schieben, doch sein FREUND bewegte sich nicht mehr. Dann zuckte er aber schon zusammen, denn er hörte die Stimme seines Bruders. Gott sei Dank! „A-Cheng!“ Sagte er und winkte wild. Sicher würde Jiang Cheng ihn aus dieser misslichen Lage befreien. „Du musst mir mal helfen. Den Kerl hats ausgeknockt.“ Sagte er etwas hilflos und zupfte an Lan Zhans Haaren herum. Jiang Cheng legte skeptisch die Stirn in Falten. „Ich werde garnicht erst fragen, wieso er nass ist und du halb nackt hier sitzt.“ Sagte er und schnaubte. Er schloss den Wagen auf und öffnete die Tür der Beifahrerseite. „Lan Huan. Ich setze dich jetzt ab, okay?“ Sagte er nun wieder sehr sanft an. Es war schon ein krasser Unterschied, wie seine Stimme sich anhörte, wenn er mit Lan Huan sprach im Kontrast zu Wei Ying. Er setzte ihn auf den Beifahrersitz und kletterte halb über ihn, um ihn anzuschnallen. „Ich hole noch deinen Bruder und Wei Ying. Es geht gleich los.“ Sagte er und lächelte aufbauend, dann strich er ihm eine lose Strähne hinters Ohr, bevor er sich dem anderen Desaster widmete. Er packte Lan Zhan und zog ihn auf die Beine. „Komm, hoch mit dir!“ Sagte er und verzog leicht das Gesicht, als er spürte, wie nass dieser war. Was zur Hölle hatten die Beiden getrieben? Doch beim Hochziehen, bemerkte er die Beule in der Hose seines Bruders. Jiang Chengs Brauen hoben sich, dann grinste er, sah Wei Ying kurz zu, wie dieser sich aufrichtete. „Du und Lan Zhan... habt ihr freundschaftlich hier auf dem Boden gekuschelt?“ Fragte er sarkastisch. „Hat scheinbar Spaß gemacht, mh?“ Kurz, aber vielsagend und sehr auffällig, wanderte Jiang Chengs Blick zu Wei Yings Körpermitte. Wei Yings Augen weiteten sich geschockt. Sofort hielt er seine Hände vor seine Mitte und sein Gesicht wurde knallrot. „Wir haben nicht... Lan Zhan hat nur... A-CHENG!“ Ging er ihn dann an und eilte zum Auto, um dieser Unterhaltung zu entfliehen. Er klappte den Fahrersitz nach vorn und kletterte auf den Rücksitz, nahm Lan Zhan dann in Empfang, als Jiang Cheng ihn nach hinten verfrachtete. „Schnall ihn an, deinen guten, platonischen Freund.“ Setzte er dann noch eins drauf und genoß den Anblick eines Wei Ying, der vollkommen aus dem Konzept gebracht schien. Das gefiel Jiang Cheng. Er stieg dann selbst ein und sah noch einmal zu Lan Huan, bevor er losfuhr.

    Für Xiao Xingchen war das mit dem Essen wirklich keine große Sache. Er hatte auch absolut nicht im Hinterkopf, dass Xue Yang ihm deswegen etwas schulden würde. Das war ja Quatsch. Er freute sich nun einfach nur auf Zweisamkeit mit Xue Yang und war aufgeregt, denn das war nun wirklich wie ein Date. Er lehnte sich während der Fahrt an Xue Yang an, schweifte aber für einen Moment mit seinen Gedanken ab und dachte nochmal an die Konfrontation mit Song Lan. Es schockte ihn noch immer, dass dieser ein Glas nach ihnen geworfen hatte. Wen hatte er treffen wollen? Das war im Endeffekt auch egal. So oder so war es ein Unding. Er würde am Montag mit ihm darüber reden müssen... ganz dringend.
    Xingchen beschloss nun aber, dass er sich heute Abend nicht mehr damit beschäftigten wollte. Dafür war ihm die Zeit mit Xue Yang zu wichtig. Und bald waren sie dann auch da. Xingchen stieg ab und reichte Xue Yang den Helm, setzte seine Brille wieder auf und lauschte der Beschreibung von Xue Yang. Außerdem konnte er sich an den Geräuschen gut orientieren. Er kannte diesen Platz und seine Nebenstraßen sehr gut. Er wusste sogar noch, wie alles hier aussah. Er schmunzelte dann und nickte. „Ich darf dich führen? Liebend gerne.“ Er lies sich von Xue Yang seinen Blindenstock geben und nahm Xue Yang an die Hand. „Bist du bereit, für den besten Burger der Stadt?“ Fragte er aufgeregt. Irgendwie freute er sich gerade darüber, dass er mal den Weg vorgeben durfte. So setzte er sich in Bewegung und es war für Xingchen kein Problem, sich durch die Menschen hindurch zu manövrieren. Er brauchte den Stock fast garnicht. Sein Gehör war ein verlässliches Werkzeug. Er wich geschickt den Leute aus, tänzelte förmlich durch den vollen Platz hindurch und dazu nahm er bald den Duft des Burgerladens wahr. „Es ist sehr belebt heute Abend.“ Sagte er und klang nun wieder sehr unbeschwert. Er drehte dabei leicht den Kopf zu Xue Yang um und schenkte ihm ein Lächeln. „Wir sind da.“ Er blieb vor dem Laden stehen und tastete nach dem Griff der Tür, dabei klemmte er seinen Blindenstock unter den Arm. „Gute Abend!“ Sagte er beim Eintreten und die Dame hinterm Tresen lächelte. „Guten Abend.“ Grüßte sie zurück. Xingchen drehte sich leicht in Xue Yangs Richtung. „Such dir alles aus, was du willst. Du musst unbedingt einen Burger probieren und die Pommes! Und die Milchshakes sind auch klasse.“ Schwärmte er. „Milchshake zum Burger klingt seltsam, ist aber total lecker!“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Jul 04, 2021 3:38 am

    Lan Huan sah auf seine Hand hinab, als Jiang Cheng danach griff, bevor er ihm wieder ins Gesicht sah. Er wollte ihm so sehr glauben; darauf vertrauen, dass er nicht schuld an alledem war. Aber es fühlte sich irgendwie falsch an - wie ein Bild, dass ein klein wenig schief hin. Trotzdem fühlte sich Lan Huan mitverantwortlich. Bei Jaing Chengs nächsten Sätzen, war das Ganze schon jedoch schon halbwegs wieder vergessen. “Ich muss danke sagen... für A-Cheng!” Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Es war schön zu wissen, dass der Abend trotz der Katastrophen für Jiang Cheng angenehm war. “Nächste Mal wird besser”, versprach Lan Huan. Er wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Auch Lan Huan fiel es schwer, sich aus der Umarmung zu lösen, aber sonst würde sie vielleicht nie nach Hause kommen. Er ließ sich von Jiang Cheng nach draußen führen. “Okay”, murmelte er, als Jiang Cheng ihm sagte, es würde sich bestimmt klären, “Hoffe ich..hoffe wirklich...Danke.” Er wollte der Aufforderung wirklich nachkommen und nicht mehr drüber nachdenken. Sein jetziger Zustand macht das auch weitaus einfacher, als normal. Nachdem sich die Situation aufgelöst hatte und Lan Huan sich langsam wieder beruhigte, kam auch die Müdigkeit wieder mit voller Wucht zurück. Deshalb war es auch ganz gut, dass sie endlich und ohne weiteren Zwischenfall an Jiang Chengs Auto ankamen.
    Verdutzt blickte Lan Huan auf die Szene vor ihnen. So wie Lan Zhan am Boden lag, begann er sich sorgen zu machen. “Was passiert?”, fragte er nuschelnd. Er konnte sich auf das, was er sah einfach keinen Reim machen. “Doch...doch nachfragen”, protestierte er, als Jiang Cheng sagte er würde es nicht tun. Fast schon hätte Lan Huan sich zu den beiden runter gebeugt, wurde aber von Jiang Cheng ins Auto verfrachtet, bevor er etwas dagegen sagen konnte. Oh, sitzen. Das war gut. Es war ein halbes Wunder, dass er sich so lange auf den Beinen gehalten hatte. “Bitte sei vorsichtig mit Zhan.” Lan Huan konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln, als Jiang Cheng es tat und ihm die Strähne zurückstrich. Es fühlte sich gut an jemanden zu haben, der sich so um einen kümmerte.
    Als Jiang Cheng Lan Zhan hochzog, wurde dieser durch die plötzliche Bewegung erneut aus dem Schlaf gerissen. Er brauchte einige Momente, um zu verstehen wer ihn gerade stabilisierte und führte. Normalerweise hätte er es vermutlich nicht zugelassen, dass Jiang Cheng ihn anfasste, egal ob er die Hilfe bräuchte oder nicht. Doch jetzt ließ er sich ohne Beschwerden mitziehen. Alleine hätte er vermutlich auch nicht stehen, geschweige denn die paar Schritte zum Auto gehen können. Ein Großteil seine Gewichts lag auf Jiang Cheng. Er versuchte noch nicht einmal der Konversation zu folgen und in dem Moment, in dem er nicht mehr stehen musste, war er auch wieder weggetreten. Sein Kopf rutschte zu Seite auf Wei Yings Schulter.
    Lan Huan drehte sich zu den Beiden auf der Rückbank um. In einem besseren Zustand, hätte er vermutlich Jiang Cheng Anspielungen und Wei Yings Reaktion verstanden, aber gerade nahm er alles direkt so, wie es gesagt wurde. “A-Zhan?”, fragte er. Lan Huan streckte die Hand nach seinem Bruder aus und tätschelte ihm den Kopf. “Schlaf gut”, murmelte er. Als er die Hand zurückzog, merkte er wie kalt und nass Lan Zhan eigentlich war. Lan Huan zog sein eigenes Jackett aus, was sich als schwieriger herausstellte, als gedacht, da er schließlich angeschnallt war. Irgendwie gelang es ihm aber doch und er gab es nach hinten weiter. “Zudecken...etwas wärmer”, gab er die Anweisung. Dann sah er zu Wei Ying. “Pass auf...gut auf A-Zhan aufpassen...während fahrt...gut zu ihm sein, immer.” Schlussendlich drehte er sich wieder nach vorne. Er lehnte seinen Kopf auf einer Hand ab und stützte den Arm an der Tür ab. Von der Seite aus beobachtete er Jiang Cheng beim Fahren. Noch versuchte er krampfhaft wach zu bleiben, bis sie sicher angekommen waren, aber dieser Kampf war schnell verloren. Es wurde immer schwer die Augen offen zu halten und irgendwann konnte er dies einfach nicht mehr. Sie waren noch nicht lange von dem Parkplatz des Jin-Anwesens gefahren und schon schliefen beide Lan Brüder in Jiang Chengs Auto. Allerdings würde dieser Schlaf vermutlich nur von kurzer Dauer sein.

    “Natürlich darfst du mich führen. Liebend gern”, antwortete Xue Yang. “Mm, der beste Burger der Stadt, ja? Da bin ich mal gespannt.” Er ließ sich von Xiao Xingchen hinterher ziehen. Xue Yang hatte wirklich keine Idee, was ihn gleich erwarten würde. Über Xiao Xingchens Kommentar musste er leicht kichern: “Natürlich sind viele Leute unterwegs. Es ist Freitag Abend. Was hast du erwartet?” Zum Glück sah und klang Xiao Xingchen jetzt aber wieder fröhlich. Der Vorfall von eben schien wieder vergessen zu sein. So war das Ganze schon viel besser. Jetzt können sie den Rest des Abends hoffentlich genießen. Als sie den Laden betraten sah sich Xue Yang skeptisch um. Er musterte die Leute um sich herum und versuchte sie einzuschätzen. Harmlos genug. Dann begann Xiao Xingchen aufgeregt zu erzählen, was er alle essen sollte. Xue Yangs Augen hefteten sich an die ausgehängte Speisekarte - oder besser gesagt an die Preise. Von dem, was hier ein Burge kostete, könnte er mehrere Tage leben. Mal ganz abgesehen, was noch für Pommes oder einen Milchshake dazu kommen würde. Nach einem Moment der Stille sah er zu Xiao Xingchen. Er suchte in seinem Gesicht für irgendein Anzeichen dafür, dass er es nicht ernst meinte oder dass etwas anderes dahinter steckte. Allerdings konnte er nichts dergleichen finden. Xiao Xingchen sah in offen und ehrlich wie immer an. Trotzdem konnte Xue Yang nicht umhin noch einmal nachzufragen. “Bist du dir sicher? Du willst all das für mich kaufen? Ohne Gegenleistung oder Rückzahlung. Das wird nämlich nicht passieren. Das ist viel zu viel.” Zumindest war es das aus Xue Yangs Sicht. Er war sich auch bewusst, dass Xiao Xingchen Geld und Preise wahrscheinlich etwas anders sah. Selbst wenn es für diesen nicht denselben Wert wie für Xue Yang, gab es doch im Leben nie etwas gratis. Und Xue Yang war es nicht gewöhnt, sich auf einen anderen Menschen verlassen zu können. Eher war das Gegenteil der Fall.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 04, 2021 7:38 pm

    Trotz seines betrunkenen Zustandes, dachte Lan Huan noch an seinen Bruder und dessen Wohl. Das war wirklich sehr süß und Jiang Cheng mochte diese Art an ihm wirklich sehr. Er half ihm, dass Jackett weiterzugeben, überlegte dann aber für einen Moment, denn Lan Huan trug selbst nur ein Hemd darunter. Es war ziemlich abgekühlt draußen und aufgrund seiner Müdigkeit, musste ihm doch sicher selbst kalt sein. Das waren seine Gedanken, als er bereits losgefahren war. Sie hatten keinen weiten Weg, doch an der nächsten roten Ampel zog Jiang Cheng seine Lederjacke aus und legte sie über Lan Huan, der mittlerweile eingeschlafen war. Kurz ruhten seine Augen auf ihm und er lächelte leicht. Hoffentlich würde es ihm morgen nicht allzu schlecht gehen! Bevor er weiterfuhr, warf er noch einen Blick in den Spiegel, denn er fand es merkwürdig, dass Wei Ying da hinten so still war. Dieser saß dort hinten ziemlich dicht neben Lan Zhan. Dieser war auch wieder eingeschlafen und Wei Ying hatte seinen Arm um ihn gelegt und man sah unter dem Jackett von Lan Huan nur noch seinen Kopf rausschauen. Jiang Cheng schmunzelte leicht und schüttelte amüsiert den Kopf, doch irgendwie fand er das Bild der beiden ziemlich süß. Außerdem bekam Wei Ying wohl gerade nicht so viel mit, denn er blickte verträumt aus dem Fenster. Ein seltener Anblick. So war das Einzige, was Jiang Cheng gerade hörte, die leise Musik im Radio und die Geräusche seines Wagens. Er hielt in der Einfahrt ihres Hauses und jetzt schien auch Wei Ying wieder im Hier und Jetzt zu sein. „Fahren wir die Beiden nicht heim?“ fragte er etwas irritiert. „Nein, was glaubst du, was bei denen los ist, wenn der alte Lan die Zwei so sieht. Wir behalten sie lieber über Nacht bei uns. Dein Bett ist ja groß genug.“ Sagte er und grinste. Wei Ying wollte schon protestieren, als Jiang Cheng ausstieg und ihm half, Lan Zhan aus dem Wagen zu ziehen. Wei Wing legte ihm einen Arm um und schleppte ihn zur Tür, schloss diese auf und ging schonmal nach oben in sein Zimmer. Jiang Cheng öffnete die Beifahrertür und überlegte kurz. Er wollte Lan Huan nicht schon wieder wecken. Wie schwer konnte er schon sein? Er schnallte ihn ab, schob dann seine Arme unter den Körper seines Freundes und hievte ihn mit etwas Anstrengung aus dem Wagen. Oh je... er war echt schwer! Doch das würde er schon schaffen! Lan Huans Kopf lehnte an seiner Schulter und er sah kurz in sein schlafendes Gesicht. „Unverschämt...“ Seufzte Jiang Cheng. Wie konnte ein Mensch allein nur so schön beim Schlafen aussehen? Jiang Cheng trug Lan Huan die Treppe zu seinem Schlafzimmer hoch, legte ihn dann auf dem Bett ab und keuchte erschöpft. Ihn auf dem Rücken zu tragen, wäre vermutlich leichter gewesen. Nun stellte sich ihm aber die nächste Frage: Sollte er ihn umziehen? Schon bei dem Gedanken daran, Lan Huan in Unterwäsche zu sehen, wurde Jiang Cheng knallrot. Er schluckte und seine Augen wanderten über den perfekten Körper seines Mitschülers. Die Kleidung sah sehr unbequem aus und er musste morgen ja auch nochmal nach Hause... da konnte er unmöglich in einem zerknitterten Hemd hin! Jiang Cheng stand auf und holte aus seinem Kleiderschrank ein lila Shirt und ein paar Schlafshorts. Er räusperte sich leise, versuchte sich zu sammeln und begann dann, Lan Huans Shirt aufzuknöpfen. Darunter sah er dessen trainierten Oberkörper. Zwar nicht so definiert wie seiner, doch ein bisschen Sport schien Lan Huan auch zu machen. Sein Blick blieb an dessen Oberarmen hängen. Er musste schlucken. „Reiß dich zusammen!“ Knurrte er sich selbst leise an, dann zog er ihm das Shirt über, musste ihn dafür leicht aufrichten und hoffte, dass er Lan Huan nicht wecken würde. Dann öffnete er Lan Huans Gürtel und die Hose. Er beschloss, einfach woanders hinzuschauen, während er ihm die Hose auszog, auch wenn seine Augen ihn verrieten und sein Blick verstohlen zu Lan Huans Unterwäsche schielten. Oh verdammt! Jiang Cheng kniff die Augen zu, rieb sich einmal fest über den Nasenrücken und zog ihm dann die Shorts an. Puh! Das war geschafft. Er sah dann zu dem silbernen Armband, das Lan Huan an seinem Handgelenk trug. Das würde er ihm nicht ausziehen! Nachdem er vorhin gehört hatte, welche Bedeutung es hatte, wagte er es nicht, es nochmal anzufassen. Er deckte Lan Huan dann gut zu, strich ihm noch einmal übers Haar und verschwand in der Küche, um Wasser und Aspirin zu holen. Das Tablett mit den Sachen stellte er neben Lan Huan auf den Nachttisch, eins davon brachte er in Wei Yings Zimmer, stellte es auch dort auf den Nachttisch. Wei Ying hatte Lan Zhan einfach nur mit den nassen Sachen ins Bett gelegt und zugedeckt. „Wei Ying! Er wird sich erkälten! Willst du ihm die Sachen nicht ausziehen?“ Fragte Jiang Cheng etwas genervt. Wei Ying lachte gekünstelt und schüttelte den Kopf. „Ach was... das geht schon so.“ Sagte er, doch man sah ihm an, dass er es wohl nicht wagte, Lan Zhan auszuziehen. Schon merkwürdig... wo er sonst doch immer so offen für alles war. Jiang Cheng schnaubte. „Oh man...“ Er zog nun auch Lan Zhan aus, nahm die Klamotten mit und wünschte den Beiden eine gute Nacht. Wei Ying blieb etwas unbeholfen im Zimmer zurück. Er sah zu Lan Zhan, der nun in seinem Bett lag. Nackt! Also... eine Unterhose hatte er noch an. Jiang Cheng hatte gesagt, diese würde er ihm nicht ausziehen, das sollte Wei Ying tun. Wei Ying zögerte kurz, lachte dann aber über sich selbst. „Ist doch nichts dabei! Wir sind doch Kumpels.“ Sagte er zu sich, dann setzte er sich neben Lan Zhan aufs Bett und zog ihm die Unterhose runter. Er kniff dabei einfach die Augen zu und deckte seinen Freund schnell zu, bevor er etwas von ihm sehen konnte, was er BESTIMMT NICHT SEHEN WOLLTE! OH NEIN! Sein Blick fiel dann auf das silberne Armband an Lan Zhans Handgelenk. Oh. Das sollte er ihm besser auch ausziehen! Er nahm es ihm vom Handgelenk, betrachtete es kurz und legte es dann auf den Nachttisch zu dem Wasserglas und der Tablette. Wei Ying zog sich dann selbst aus bis auf die Unterhose, kroch einfach zu Lan Zhan unter die Decke, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen. Er war nun schließlich auch etwas müde... Es dauerte nicht lange, bis Wei Ying in einen tiefen Schlaf fiel und vielleicht träumte er etwas wild... Nun... er rollte sich im Schlaf mehr zu Lan Zhan und lag irgendwann auf ihm drauf. Er konnte ja nichts dafür, dass sein Kumpel so schön warm war und so herrlich duftete... Und vielleicht würde sein Körper darauf auch wieder reagieren....

    Jiang Cheng machte erstmal eine Runde in den Keller. Er warf Lan Zhans nasse Sachen in die Waschmaschine und stellte gleichzeitig das Trockenprogramm für danach an. Dann hätte er morgen wenigstens direkt saubere Sachen. Auch Lan Huans Jackett hängte er auf der Leine auf. Jiang Cheng war nun selbst ziemlich erschöpft. Er ging zurück in sein Schlafzimmer und rollte seine Sportmatte neben dem Bett aus, dann nahm er sich eine dünne Wolldecke, die er am Fußende des Bettes noch hatte. Er legte sich auf die Matte und seufzte. Anders als Wei Ying, wollte Jiang Cheng Lan Huans Freiraum wahren. Er wollte ihm nicht auf die Pelle rutschen, außerdem wusste er nicht, ob es nicht zu weit ging, sich zu ihm ins Bett zu legen. Das Bett war zwar sehr groß, aber Lan Huan brauchte den Platz heute Nacht auch sicher. So legte Jiang Cheng sich in seiner ungemütlichen und improvisierten Schlafstätte auf die Seite und konnte in Lan Huans Gesicht sehen, der oben auf seinem Bett schlief. Er lächelte leicht und ihm wurde warm ums Herz, doch dieses Gefühl hielt nicht lange an, denn gleich fiel ihm wieder ein, dass sie wahrscheinlich nie mehr sein würden als Freunde. Wenn überhaupt. Vielleicht würde Lan Huan bald schon das Interesse an ihm verlieren. Oder das mit Meng Yao würde sich wieder klären und sie wären wieder nur Mitschüler, die sich auf dem Flur grüßen, aber darüber hinaus nichts weiter zu besprechen haben. Den Gedanken – oder besser gesagt, das Gefühl, dass er sich in Lan Huan verliebt hatte, versuchte er zu verdrängen. Dann würde das alles sicher nicht mehr so wehtun... Er wickelte die dünne Decke etwas enger um sich und schloss die Augen. Das Ziehen in seiner Brust würde sicher bald verschwinden und dann konnte er auch bestimmt schlafen. Vor seinen Augenlidern sah er das Bild von Lan Zhan und Wei Ying auf der Rückbank seines Autos. Die Beiden hatten so ein Glück. Auch, wenn Wei Ying das noch nicht bewusst war. Der Platzregen, der nun über ihm aufs Dachfenster prasselte, machte das Einschlafen nicht leichter. Jiang Cheng öffnete die Augen und starrte an die Scheibe. Er fühlte sich gerade wieder sehr alleine...

    „Gegenleistung?“ Fragte Xingchen etwas irritiert, dann grinste er aber leicht. „Oh doch. Ich will eine Gegenleistung.“ Sagte er, da er schließlich nicht wusste, wovon Xue Yang tatsächlich sprach. Er beugte sich zu ihm rüber, sodass seine Lippen fast Xue Yangs Ohr berührten. „Du bleibst über Nacht bei mir und musst die ganze Nacht mit mir kuscheln.“ Flüsterte er und küsste ihn dann frech auf die Wange. Allerdings war Xingchen nicht entgangen, dass Xue Yang die Preise wohl zu teuer fand. Er verdiente bestimmt nicht viel, mit seinem Job. „Und jetzt mach dir keine Sorgen mehr. Das ist ein Date und ich lade dich ein.“ Er schob ihn näher zum Tresen und bestellte für sich einen vegetarischen Burger und dazu, wie schon angekündigt, Pommes und einen Schokomilchshake. „Du auch.“ Erinnerte er Xue Yang nochmal und zückte schonmal seinen Geldbeutel. Mit einem Mal kamen einige Leute mehr in den Laden. Als die Tür dabei aufging, konnte Xingchen erst den Regen riechen, bevor er ihn hörte. "Oh... das kam jetzt aber unerwartet. Ich glaube, wir werden später zu deinem geheimen Ort schwimmen müssen." Scherzte er.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Jul 05, 2021 4:29 am

    Lan Huan wurde langsam wieder wach. Er drehte sich noch einmal in dem bequemen Bett um. Irgendwie roch sein Bett anders als sonst. Angenehm und vertraut, aber nicht wie zu Hause. Ebenso langsam öffnete er seine Augen und blinzelte. Nur leicht fiel Licht durch die Fenster in den Raum. Es brauchte also eine Weile, bis Lan Huan etwas erkennen konnte. Es war eindeutig nicht sein Zimmer. Vielleicht wäre er nervös geworden, wenn sein Blick nicht auf Jiang Cheng gefallen wäre, der neben ihm auf dem Boden schlief. Oh, dann war dies wahrscheinlich sein Zimmer. Allmählich setzte er sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Seine Hände wanderten zu seiner Stirn und massierten diese ein wenig. Er hatte leichte Kopfschmerzen, als würde jemand von ihnen gegen seine Stirn drücken und ihm war etwas flau im Magen. Als er sich noch einmal in dem Zimmer umsah, bemerkte er auch das Aspirin und Wasserglas auf dem Nachttisch. War das etwas für ihn gedacht? Sein Blick wanderte wieder zu Jiang Cheng, der immer noch schlief. Er war wirklich viel zu freundlich und rücksichtsvoll. Lan Huan nahm die Tablette ein und versuchte sich daran zu erinnern, wie er hier gelandet war. Stück für Stück kamen die Erinnerungen an den Vortag zurück. Oh Götter! Ihm war gleichzeitig warm und kalt. Er schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Was hatte er nur alles getan? Da hatte er sich anscheinend ganz schön blamiert. Das Blut stieg ihm ins Gesicht, als er daran dachte, was er alles zu Jiang Cheng gesagt hatte und dass er anscheinend vollkommen vergessen hatte, was persönliche physische Grenzen sind. Es war ein Wunder, dass Jiang Cheng ihn nicht hatte einfach auf der Party stehen lassen. Vor allem, nachdem Lan Huan ihm gesagt hatte, er wäre jetzt sein fester Freund und ihn einfach A-Cheng genannt hatte. Stattdessen hatte Jiang Cheng sich fast liebevoll um ihn gekümmert, bis zum Schluss. Er hatte sich sogar zwischen ihn und Meng Yao gestellt, wofür er ihm über alles dankbar war. Und wenn Lan Huan sich richtig erinnern konnte, hatte Jiang Cheng sich auch noch um Lan Zhan und seinen eigenen Bruder gekümmert. Und wie es aussah, hatte er sogar soweit Rücksicht genommen, dass er selbst auf dem Boden geschlafen hatte, während er Lan Huan sein Bett überlassen hatte. Und anscheinend auch seine Kleidung. Oh. Das bedeutete, er musste ihn umgezogen haben. Wäre Lan Huan nicht schon rot gewesen, wäre er es spätestens jetzt geworden. Lan Huan war von sich selbst ein wenig geschockt. Er hatte Jiang Cheng wirklich zu viel zugemutet. Das könnte er nie wieder gut machen. Bis in alle Ewigkeit würde er sich für diesen Abend entschuldigen müssen und sich dafür bedanken, dass Jiang Cheng so gut auf ihn aufgepasst hatte. Das hieß, wenn Jiang Cheng nach diesem Abend überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollte. Hoffentlich würde Jiang Cheng ihm all das nicht allzu übel nehmen. Sie hatten doch gerade erst angefangen sich etwas besser kennenzulernen, da wollte Lan Huan die Freundschaft nicht sofort wieder verlieren. Obwohl er es Jiang Cheng nicht vorhalten könnte. Schließlich war Lan Huan selbst schuld, bei dem ganzen Mist, den er gestern gebaut hatte. Im Moment konnte er nichts weiter tun, als zu hoffen und sich sobald wie möglich zu entschuldigen. Endlich wagte er es wieder aufzusehen. Sein Blick landete erneut auf Jiang Chengs schlafender Figur. Lan Huan fühlte sich schlecht, dass er ihn aus seinem eigenen Bett vertrieben hatte. Im Halbdunkel studierte er Jiang Chengs Geischt und konnte nicht umhin erneut festzustellen, wie attraktiv Jiang Cheng eigentlich war. Er schüttelte leicht den Kopf. Darüber durfte er sich nach dem Fiasko vielleicht erst einmal keine Gedanken machen. Es gab ein paar Sachen, die er nun zu tun hatte. Er konnte schließlich nicht ewig auf Jiang Chengs Bett rumsitzen. Zum Glück hatte sein Handy auch den Weg auf den Nachtisch gefunden. Ein kurzer Blick auf die Zeit verpasste ihm fast einen Schock. Es war 10 vor 6. So lange hatte er nicht dagesessen, um den Abend revue passieren zu lassen. Das bedeutete, er hatte verschlafen. Onkel würde sicher so wütend sein und sich sorgen machen. Leise stand er auf und verließ das Zimmer. Er wollte Jiang Cheng schließlich nicht aufwecken, wenn er gleich ein Telefonat zu führen hatte, für das er sich im Moment eigentlich nicht in der Lage fühlte. Alles wäre gut, wenn Lan Zhan schon angerufen hätte, aber das vermutete er eher nicht. Diesem ging es gestern ja noch schlimmer. Lan Huan wusste nicht ganz, wo er hin sollte. Immerhin war er noch nie im Haus der Jiangs gewesen und er wollte nicht in irgendwelche privaten Räume gehen, in denen ihn niemand haben wollte. Kurz darauf lief er an einer leicht geöffneten Tür vorbei, die anscheinend in die Küche führte. Sein Glück. Das erschien ihm als ein neutraler Ort. Schnell schickte er eine Nachricht an Jiang Cheng, um ihn wissen zu lassen, wo er war. Nicht das dieser gleich aufwachen würde und denken würde, Lan Huan wäre einfach verschwunden, nach allem, was Jiang Cheng für ihn getan hatte. Er nahm sich ein neues Glas mit Wasser und setzte sich an den Küchentisch. Ein Tee wäre ihm lieber gewesen, aber er wollte nicht so dreist sein und sich einfach bedienen oder alles zu durchsuchen, bis er Tee fand. Jetzt konnte er den Anruf nicht weiter herausschieben. Es klingelte erstaunlich lange, bis sein Onkel abnahm “Lan Huan! Wo bist du?”, schrie es fast in sein Ohr. Lan Huan hielt den Hörer etwas von seinem Ohr weg, bevor er antwortete: “Guten Morgen, Onkel. Ich habe bei einem Freund übernachtet. Gestern abend ist es etwas spät geworden und wir dachten es wäre für alle sicherer hier zu bleiben und nicht noch durch die Straßen zu fahren. A-Zhan ist auch hier. Uns geht es gut.” Am anderen Ende herrschte für eine Minute schweigen, bevor Lan Qiren sagte: “Gut, kommt bald nach Hause. Dann besprechen wir das genauer. Wenn ich eure Gesichter sehen!” Damit legte er auch schon wieder auf. Wie sehr ihr Onkel es doch hasste, mit irgendjemandem zu telefonieren, selbst wenn es die eigenen Neffen waren. Er behauptete immer, dass zu einem richtigen Gespräch auch Mimik und Gestik gehörte. Lan Huan seufzte leise und blickte auf sein Glas hinab.

    Zur selben Zeit begann auch Lan Zhan wieder an Bewusstsein zu gewinnen. Ihm ging es jedoch sofort viel schlechter. In seinem Kopf herrschte ein Dröhnen. Er hatte das Gefühl, sobald er den Kopf auch nur einen Millimeter bewegte, würde er fallen. Sein Magen rebellierte ebenfalls. Wieso fühlte es sich an, als wäre er von einem Truck überfahren worden? Er blinzelte die Augen auf, nur um sie sofort wieder zusammenzukneifen. Das war viel zu hell. Und wieso war es so warm? Es schien außerdem, als würde etwas schweres auf ihm liegen. Nichts ergab einen Sinn. Er bewegte sich ein wenig und irgendetwas hartes stieß gegen seinen Oberschenkel. Okay, es lag wirklich irgendetwas auf ihm. Warum hatte jemand etwas warmem und schweres auf ihn gelegt? Was war das? Die Augen noch einmal zu öffnen erschien ihm allerdings nicht wie eine gute Idee. Also hob er fast quälend langsam seine Hand und drückte leicht dagegen. Mmh, fühlte sich seltsam an. Überall an seinem Körper fühlte es sich so an, wenn er genauer darüber nachdachte. Dann spürte er den leichten Atem auf seiner Halsbeuge. Panisch riss er die Augen auf. Alles um ihn herum verschwamm und schien nicht still zu stehen. Tränen kamen ihm in die Augen, die er wegblinzelte. Endlich konnte er etwas erkennen. Nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht war Wei Ying. Sein erste Gedanke war, wie hübsch Wei Ying aussah. Doch dann wurde ihm die Situation bewusst. Wei Ying war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Er lag in einem Bett mit Wei Ying! Und er war nackt. Komplett. Nach dem Hautkontakt und Wei Yings freien Schultern zu Urteilen, war dieser das auch. Das bedeutete, was da in seinen Oberschenkel drückte, konnte nur eine Erektion sein. Für einen Augenblick setzte Lan Zhans Gehirn aus. Abrupt richtete sich Lan Zhan auf und wich zurück, bis er mit dem Kopf gegen die Wand stieß. Er wimmerte kurz auf. Eine neue Welle an Übelkeit überkam ihn und der Raum drehte sich schon wieder, da er sich zu schnell bewegt hatte. Dann machte sich Panik in ihm breit. Wieso lag er nackt mit Wei Ying in einem Bett? Was war passiert? Er versuchte sich krampfhaft zu erinnern. Allerdings kamen nur vereinzelte Fetzten zum Vorschein. Er wusste nicht mehr, was gestern passiert war. Konnte sich keinen Reim darauf machen, wie er hier gelandet war. Lan Zhan ballte die Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Es musste doch noch mehr da sein. Das konnte nicht alles fehlen! Die Situation ließ jedoch nicht viele Erklärungen zu. Was machten zwei nackte Menschen normalerweise in einem Bett? Wieso konnte er sich nicht erinnern? Hatte er wirklich mit Wei Ying Sex gehabt? Das konnte nicht sein, oder? Das hätte er nicht so einfach vergessen! Das konnte nicht sein! Aber was war sonst passiert? Sein Gehirn konnte ihm keine Antwort darauf geben. Mit jeder Sekunden wurde er etwas panischer. Vielleicht war es ja nie so weit gekommen und sie hatten nur… nur was? Geküsst? Gekuschelt? Dafür musste man doch nicht die Sachen komplett entfernen. Und auch daran würde sich Lan Zhan gerne erinnern. Er fühlte sich gerade schrecklich. Wie konnte er vergessen, was er getan hatte? Was er mit Wei Ying getan hatte? Wenn sie auf irgendeine Weise Intim waren, würde er das sehr gerne wissen. Es wäre sein erster Kuss gewesen. Von allem anderen mal ganz zu schweigen. Und er hatte es einfach vergessen; konnte sich an nichts erinnern. Das letzte, was er klar wusste war, dass Wei Ying ihn aus dem Haus der Jins geführt hatte.

    An dem Abend davor, waren Xue Yang und Xiao Xingchen noch etwas länger unterwegs. Xue Yang's Herzschlag setzte für einen Moment aus, als er hörte, dass dieses Essen wohl doch an eine Gegenleistung gebunden war. Er hatte zwar damit gerechnet, aber es war immer noch mal etwas anderes seine Vermutung bestätigt zu bekommen. Fast wäre er einen Schritt von Xiao Xingchen zurückgegangen, als dieser schon die Bedingungen sagte. Ein Scherz. Es war nichts weiter als ein Scherz gewesen. Natürlich, es war Xiao Xingchen. Für einen Moment hatte er tatsächlich vergessen, dass man diesen nicht unbedingt in dieselbe Kategorie die den Rest des Welt stecken konnte. “Nun, dass würde sich doch einrichten lassen. Wieso hab ich das Gefühl, dass mir bei diesem Deal alles zu gute kommt?”, lächelte er leicht schief. Trotz der Absicherung, fühlte es sich seltsam an Essen an dem Tresen zu bestellen. Er wählte den billigsten Burger den sie hatten und - weil Xiao Xingchen darauf bestanden hatte - noch Pommes und einen Milchshake. Xue Yang wusste nicht ganz, wie er sich dabei fühlen sollte. Irgendwie war es angenehm und so ungewohnt, nicht nur überhaupt Essen einfach so zu bestellen, sondern auch, dass ihm jemand genug mochte, um für ihn zu bezahlen. Auch wenn Xue Yangs Stolz ein wenig verletzt war, weil er auf so etwas angewiesen war. Er blickte ebenfalls nach draußen, als plötzlich so viele Leute reingestürmt kamen. Über Xiao Xingchens Kommentar kicherte er ein wenig: “Ja, sieht ganz so aus. Obwohl wir dann vielleicht nicht dahin sollten, es sei denn du möchtest länger im Regen stehen. Ich hatte eigentlich nicht vor irgendwo reinzugehen. Vielleicht sollten wir etwas umplanen”, überlegte er laut.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Jul 05, 2021 1:39 pm

    Jiang Cheng wurde an diesen Morgen schon sehr früh wach. Normal schlief er samstags gerne mal bis um 9, aber dank seines ungemütlichen Schlaflagers,  wachte er kurz nach 6 schon auf. Er brummte missgelaunt, als ihm die ersten Sonnenstrahlen von draußen ins Gesicht schienen. Er blinzelte, bemerkte dann, dass sein Rücken irgendwie ganz steif war und er fühlte sich, als hätte er Muskelkater. Es dauerte einen Moment, bis er richtig zu sich kam und ihm wieder einfiel, dass er ja nicht alleine in seinem Schlafzimmer war. Sofort richtete er sich auf und rief sich kurz die Augen. Dann sah er zum Bett und fand es leer vor. ,,Oh." Sagte er leise und seine Augen wanderten zum angrenzenden Badezimmer, doch auch dieses war dunkel. War Lan Huan etwa schon gegangen? Kurz blieb Jiang Cheng sitzen, seufzte dann leise und ihm fiel nach und nach auch wieder ein, was gestern Abend eigentlich alles passiert war. Hatte er vielleicht etwas falsch gemacht? Vielleicht war Lan Huan geschockt über die Tatsache, dass Jiabg Cheng ihn mitgenommen hatte. Deswegen war er vielleicht schon gegangen. Jiang Cheng verzog den Mund und stand auf, streckte sich erstmal und sah auf dem Nachttisch nach, ob er wenigstens etwas getrunken hatte. Das Glas war leer und die Tablette weg. Gut. Verschlafen und mit strubbeligem Haar ging er nach unten. Auf sein Handy hatte er noch nicht geschaut. Er lief Richtung Küche und - zu seiner Überraschung - da saß Lan Huan am Tisch. Er sah, dass dieser wohl irgendwie in Gedanken war, darum klopfte er vorsichtig an den Türrahmen. ,,Guten Morgen." Sagte er leise und lächelte unsicher. Ob Lan Huan noch wusste, was gestern passiert war? Jiang Cheng trat ein und bereute es gerade, dass er sich nicht noch etwas übergezogen hatte, denn er trug gerade nur seine Boxershorts und ein T-Shirt. Sein Haar hing ihm wild ins Gesicht. Er ging zur Kaffeemaschine und stellte diese an. ,,Wie geht's dir?" Fragte er und sah ihn etwas schüchtern von der Seite an. Irgendwie war Jiang Cheng gerade sehr nervös. ,,Ich hoffe, der Kater ist nicht zu schlimm... brauchst du... etwas zum Kontern?" Fragte er und öffnete den Kühlschrank, holte frischen Blattspinat heraus und begann ihn zu waschen. ,,Ich mach dir nen Smoothie und was zu Essen." Erklärte er ihm und stellte eine Pfanne auf, rührte nebenbei Teig für Pfannkuchen an. Man sah, dass das wohl seine Morgenroutine war, denn er tat das so nebenbei. Er wollte Lan Huan den Start in den Tag so angenehm wie möglich machen, wenn dieser schon verkatert war.

    Wei Ying bekam von der Panik seines Freundes erst mal garnichts mit. Er hatte so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Lan Zhan war wirklich sehr bequem. Er war warm und duftete gut. Zu gut... Außerdem fühlte sich diese nackte Haut auf der eigenen wirklich hervorragend an. Nicht, dass dieser Zustand Wei Ying bewusst gewesen wäre. Doch sein Unterbewusstsein arbeitete gerade und das auf Hochtouren. Er träumte gerade und zwar sehr lebendig! Lan Zhans Oberschenkel zwischen seinen Beinen machte das Ganze nicht besser... Ein leises Keuchen entfuhr Wei Yings Lippen und er wurde etwas unruhiger. Sein Becken bewegte sich erst nur sehr leicht gegen Lan Zhans Schenkel, doch je weiter der Traum ging, desto mehr presste er seine Erektion gegen Widerstand, der ihm Erlösung bringen sollte. Wei Ying hatte natürlich öfter mal feuchte Träume, doch dieser hier war besonders intensiv. Was vielleicht daran lag, dass das heimliche Objekt seiner Begierde hier, nackt in seinem Bett, lag. Nicht, dass er davon Kenntnis besaß. Sein Atem ging schneller und wenn man genau hinhörte, konnte man mit Fantasie vielleicht erahnen, dass er den Namen seines Freundes stöhnte. Wei Ying kam mit seinen Lippen näher an Lan Zhans Hals, vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge, während seine Hände nun auch aktiv wurden und die Seiten seines Freundes abtasteten. Doch plötzlich wurde Wei Ying aus seinem Traum gerissen. Der Körper unter ihm bewegte sich so abrupt, dass Wei Ying die Erschütterung mitbekam. „Was?“ Kam es verschlafen von ihm und seine Stimme klang immer noch sehr beschlagen von seinem erotischen Traum. Er war noch nicht wach genug, um zu verstehen, was hier gerade passierte. Mit lustverschleiertem Blick sah er zu Lan Zhan auf. Träumte er noch? Seine Wangen waren gerötet und sein Schritt noch immer eng an Lan Zhans Oberschenkel gepresst.

    Hatte Xingchen das gerade richtig wahrgenommen? Irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, Xue Yang hätte sich gerade angespannt, oder die Luft angehalten? Jedenfalls hatte seine Muskulatur merkwürdig gezuckt und Xingchen verstand nicht, wieso. Hatte er den Scherz gerade nicht verstanden? Doch bevor Xingchen nachfragen konnte, reagierte sein Freund schon sehr gelassen. Nun lächelte er auch wieder. „Umso besser. Dann muss ich wenigstens keine Angst davor haben, dass du heute Abend einfach abhaust, ohne deine Gegenleistung einzulösen.“ Lachte er und freute sich schon regelrecht darauf, die ganze Nacht mit ihm kuscheln zu können. Er hörte dann kurz, was Xue Yang bestellte und bezahlte alles. Xingchen sah in all dem hier kein Problem und es war auch keine große Sache. Er bekam einmal im Monat Taschengeld und gab es in der Regel auch nicht wirklich aus, entsprechend viel hatte er schon angespart.
    Dann war auch das Essen schon da und Xingchen und Xue Yang schafften es zum Glück noch zu einem Tisch, bevor alles im Restaurant besetzt war. Er setzte sich direkt neben seinen Freund auf die Bank und rutschte an ihn heran, schob das Tablett dann auf dem Tisch zwischen sie in die Mitte. „Mh.“ Machte er nachdenklich und tastete nach den Pommes. „Wir sollten mal abwarten, wie sich das mit dem Wetter entwickelt. Auf deinem Motorrad werden wir sonst auch pitschenass werden.“ Fiel ihm ein. „Wir könnten, wenn es weniger wird mit dem Regen, auch direkt zu mir fahren. Dann machen wir uns einen kuscheligen Abend in meinem Bett.“ Xingchen schmunzelte süß und hielt Xue Yang eine Pommes an die Lippen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Jul 06, 2021 2:47 am

    Das leichte Klopfen holte Lan Huan aus seinen Gedanken heraus. Überrascht sah er auf. Er hatte nicht damit gerechnet, dass noch jemand so früh aufwachen würde. Lan Huan lächelte zu Jiang Cheng aus: “Guten Morgen. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt?” Das würde dem Ganzen ja noch die Krone aufsetzten. Da kümmerte sich Jiang Cheng um alles und er ließ ihn noch nicht einmal schlafen. “Oh, mir geht es ganz gut. Nur ein bisschen Kopfschmerzen. Und ich denke, ich habe es dir zu verdanken, dass es mir nicht allzu schlecht geht, also vielen Dank. Aber wenn es keine Umstände macht, könnte ich womöglich einen Tee haben?” Er beobachtete wie Jiang Cheng begann Essen zuzubereiten. “Bitte mach dir nicht zuviel Mühe; nicht meinetwegen. Du hast schon mehr als genug für mich getan.” Nicht, dass Lan Huan es nicht schätzen würde. Eigentlich war eher das Gegenteil der Fall. Er hatte nur das Gefühl, dass Jiang Cheng sich für ihn aufopfern, während er im besten Fall nutzlos daneben saß und ihm im schlimmsten das Leben schwerer machte. Mit einem leisen Seufzen senkte er den Blick. Das Mindeste was er tun könnte war, sich zu entschuldigen.
    “Jiang Cheng?”, fragte er leise, bevor er wieder den Blickkontakt suchte. “Ich wollte mir für gestern Nacht entschuldigen. Es tut mir sehr leid, für alles. Dafür, dass ich deine Zeit so monopolisiert habe und du so auf mich aufpassen musstest. Und falls ich etwas getan oder gesagt haben sollte, dass dir unangenehm war oder irgendwelche Grenzen überschritten haben sollte, dann tut mir das ungemein leid.” Ein leichter rotschimmer legte sich über Lan Huans Wangen, als er erneut daran denken musste, wie er mit Jiang Cheng umgegangen war. “Wenn ich das irgendwie wieder gut machen kann, dann sag es mir. Bitte verzeih mir.” Lan Haun stand auf und verbeugte sich. “Ich wollte mich auch bedanken. Du hättest dich nicht so um kümmern müssen und du hast es trotzdem getan. Alles, was du gestern für mich getan hast; das bedeutet mir wirklich viel. Ich weiß, dass ich betrunken nicht einfach zu händeln bin. Das soll auf keinen Fall eine Ausrede sein, bitte versteh das nicht falsch. Also, vielen, vielen Dank!” Nervös sah er zu Jiang Cheng. Er war sich nicht sicher, ob diese Entschuldigung ausreichen würde. Irgendwie schienen diese Worte leer und unwichtig im Vergleich mit allem, was Jiang Cheng für ihn getan hatte. Lan Huan würde es sich nicht verzeihen, wenn er das alles vermasselt hatte. Hätte er sich nicht so viel Gedanken darüber gemacht, ob er gerade eine Freundschaft verloren hatte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, wie absurd die Situation war. Er verneigte sich hier vor Jiang Cheng, der in Boxershorts in seiner Küche stand.

    Lan Zhan dachte sein Herz würde stehen bleiben, als er bemerkte, dass sich Wei Ying auf ihm bewegte. Allein die Geräusche und der schnelle Atem in seiner Halsbeuge waren schon stimulierend. Und dann kamen noch die Hände dazu. Sein Oberschenkel war auch nicht das einzige, was Wei Ying streifte, als er sein Becken bewegte. Lan Zhans Körper reagierte von ganz alleine. Hitze sammelte sich in seiner Körpermitte und er wurde ebenfalls hart. Genießen konnte er die Situation auf keinen Fall, so gerne er es auch gewollt hätte. Dafür war sein Gehirn noch viel zu überfordert. Es war fast, als würden Körper und Geist nicht zusammengehören. Die hämmernden Kopfschmerzen bildeten darüber hinaus einen schmerzlichen Gegenpol. Er kämpfte mental immer noch mit der Situation und wie er überhaupt in diese gekommen war. Aber Wei Yings Verhalten deutete darauf hin, dass sie tatsächlich miteinander Sex hatten. Und oh, hatte Wei Ying gerade seinen Namen gesagt? Er wusste es nicht. Vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet. Was schlimmer wäre, konnte er gerade nicht sagen. Fuck! Lan Zhan hatte vermutlich mit der Person geschlafen, die er liebte und er konnte nicht an nichts davon erinnern. Er fühlte sich schrecklich. So etwas hätte er auf keinen Fall vergessen wollen! Bitte nicht. Lan Zhan war mit der Situation komplett überfordert. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte; was ihm erlaubt war zu tun. Er hatte überhaupt keinen Anhaltspunkt, wie man sich verhalten sollte. Die Panik in ihm nahm zu. Es war, als wäre er paralysiert bei allem, was ihm passierte. Dann hob Wei Ying den Kopf und die Art und Weise, wie er ihn ansah, machte alles noch schlimmer.Die Übelkeit und Kopfschmerzen, die durch den Alkohol am Vortag ausgelöst wurden, in Kombination mit der Tatsache, dass er nicht wusste, was er am Vortag getan hatte und jetzt noch Wei Ying, der ihn anzüglich ansah. Das war einfach zu viel für Lan Zhan. Er wimmerte leise “Wei Ying” und schloss die Augen. Es war eine kindische Hoffnung, dass dadurch alles besser werde würde, aber zu etwas anderem war er gerade nicht in der Lage.

    “Naw, so schnell wirst du mich nicht wieder los. Zumindest nicht heute Abend,” ginste Xue Yang. Eigentlich gab es nur einen Umstand, in dem er Xiao Xingchen jetzt allein lassen würde: Ein Notfall bei A-Qing. Noch hatte keinen besorgniserregenden Anruf erhalten und er hoffte, dass es auch so bleiben würde. Xue Yang beobachtete mit großen Augen wie Xiao Xingchen das Essen bezahlte, als wäre es nichts. Nun, für ihn war es vermutlich auch eine alltägliche Situation. Als sie sich setzten, beobachtete Xue Yang erst einmal, wie Xiao Xingchen nach dem Essen tastete und die Pommes aufhob.
    “Stimmt auch wieder”, nickte er bei Xiao Xingchens Einwand. “Da wird es sich wohl nicht vermeiden lassen, dass wir nass werden, solange es regnet. Aber wenn wir tatsächlich gleich zu dir fahren, kannst du dir dann wenigstens etwas trockenes anziehen und musst nicht noch stundenlang in nassen Klamotten rumlaufen. Und ich kann dir meine Jacke leihen. Das wird zwar nicht komplett den Regen abhalten, aber besser als nichts.” Xue Yang akzeptierte die Pommes. Er ließ seine Zunge herausschnellen und fuhr damit spielerisch über Xiao Xingchens Fingerspitzen. Das hatte er davon, wenn er sie ständig vor seinen Mund hielt. “Wenn das Wetter morgen besser ist, können wir immer noch dahin gehen. Deal?” Als Xiao Xingchen sagte, sie könnten den Abend in seinem Bett verbringen, fiel ihm noch etwas anderes ein. “Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Würden die mich überhaupt reinlassen oder muss ich einen anderen Weg finden? Deine gesamte Gegend sieht nämlich aus, als hätte sie einen Stock im Arsch. Wie geschockt wären sie, wenn ich plötzlich vor ihrer Tür stehen würde?”, Xue Yang lehnte sich näher an Xiao Xingchen heran und grinste breit. “Und dann will ich auch noch die ganze Nacht alleine mit ihrem Sohn verbringen.” Er schnappte gespielt nach Luft: “Skandalös!”
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Jul 06, 2021 10:59 pm

    Es war doch ein Unterschied zwischen Tag und Nacht, wie Lan Huan so gewählt sprach, wenn er bei Verstand war und die kindliche Art und Weise, wenn er Alkohol zu sich genommen hatte. Vermutlich hätte Jiang Cheng nun darüber geschmunzelt und vielleicht sogar einen liebevollen Scherz gerissen, wenn er in diesem Moment nicht schon wieder von solchen Unsicherheiten geplagt gewesen wäre. Er nickte erleichtert, als Lan Huan sagte, dass es ihm garnicht mal so schlecht ging. Das war gut. Jiang Cheng hatte schon mit einem schlimmen Kater gerechnet. „Sencha?“ Fragte er, als Lan Huan nach dem Tee fragte. Grüner Tee wirkte immerhin sehr belebend. „Oder lieber was für den Magen?“ Er lächelte nun leicht, öffnete die Dose mit den Kamillenblüten und hielt sie Lan Huan hin. Während sein Freund sich noch entschied, stellte Jiang Cheng schonmal Wasser auf. „Passt schon, echt. Was wäre ich denn für ein Gastgeber, wenn ich dich bei einem Kater mit leerem Magen in den Tag starten lasse?“ Sagte er nun etwas lockerer und versuchte nicht zu sehr daran zu denken, welche Unterhaltungen sie gestern geführt hatten. Doch immer, wenn er Lan Huan ansah, dachte er wieder daran, wie schön es gewesen war, dass dieser so auf Körperkontakt mit ihm gegangen war. Ganz zu schweigen, dass er ihn als seinen festen Freund betitelt und A-Cheng genannt hatte. Da enttäuschte es ihn fast schon, dass sie sich nun weniger vertraut ansprachen. Einen Moment war er in Gedanken versunken, lenkte sich damit ab, den Teig in die Pfanne zu geben, als er hörte, wie Lan Huan ihn ansprach und aufstand. Er drehte sich leicht zu ihm um und hörte sich dessen Entschuldigung an. Wurde Lan Huan auch gerade rot? Jiang Cheng verzog leicht den Mund und legte seine Hand an Lan Huans Schulter, wollte diesen an der Verbeugung hindern. „Lan Huan...“ Sagte er leise und schüttelte den Kopf. „Du musst dich echt nicht entschuldigen. Ist doch selbstverständlich, dass ich auf dich aufpasse. Du konntest nicht mal was dafür. Und wer hätte gedacht, dass deine Alkoholtoleranz wirklich so niedrig ist.“ Er schmunzelte leicht und wollte die Situation wieder auflockern. „Wirklich. Mach dir deswegen keinen Kopf. Du hast nichts gesagt oder getan, wofür du dich entschuldigen müsstest.“ Außerdem warst du echt süß. fügte er gedanklich noch an und errötete selbst leicht. Er räusperte sich und nahm als Vorwand, dass er die Pfannkuchen umdrehen musste, um den Blick von Lan Huans Gesicht abzuwenden. Er war auch jetzt gerade unglaublich süß. Mit den strubbeligen Haaren und wenn Jiang Cheng auch gerade daran dachte, dass Lan Huan seine Klamotten trug... sein Herz schlug ihm schon wieder bis zum Hals. „Den größten Gefallen tust du mir damit, wenn du gleich erstmal etwas frühstückst.“ Er sah kurz zu ihm und lächelte schüchtern, sah dabei, wie unsicher Lan Huan ihn ansah. Oh. Lan Huan war unsicher? Jiang Cheng drehte sich nochmal mehr in seine Richtung und auch, wenn er Herzklopfen hatte, hielt er dem Blickkontakt nun stand. Was sollte er sagen? Hatte er Lan Huan jemals nervös erlebt? „A-Huan... wirklich... Alles gut. Ich würd einen Freund nie hängen lassen.“ Sagte er nun leise und kurz verlor er sich in Lan Huans Augen. Doch dann errötete Jiang Cheng auf einmal schlagartig, als ihm bewusst wurde, wie er Lan Huan gerade angesprochen hatte. Sofort sah er wieder zu den Pfannkuchen. „Sorry.... Ich...“ Stammelte er, wusste aber nicht, wie er den Satz beenden sollte. Oh man...

    Wein Ying brauchte einen ganzen Moment, um zu realisieren, in welcher Situation sie sich hier gerade befanden. Er schlief noch halb, doch als er hörte, wie Lan Zhan seinen Namen aussprach, blinzelte er, dann spürte er auf einmal seine eigene Erektion und... WAS?! Die von Lan Zhan an seinem eigenen Schenkel. Wei Ying blinzelte nicht nur einmal... nein... mehrmals. Es war, als würde sein Gehirn anfangen zu arbeiten, dann lachte er auf einmal peinlich berührt und rückte von ihm weg, setzte sich schlagartig auf, wobei er unter der Decke hervorkam, sodass diese auf Lan Zhans Körper wieder landete. Er sah ihn mit großen Augen an, schien nun aber ebenso durch den Wind, wie sein Freund. „Lan Zhan. Ah, also... Wir haben wohl beide etwas wild geträumt.“ Er lachte gekünstelt und griff sich eins seiner kleinen Kissen, die im Bett herum lagen, presste dieses vor seine Körpermitte und stand rückwärts vom Bett auf, wobei er rücklinks über einen seiner Schuhe stolperte, die auf dem Boden lagen. Er fing sich jedoch wieder und hielt das Kissen konsequent auf dieser Stelle fest. „Lan Zhan. Nichts, wofür wir uns schämen sollten, mh?“ Sagte Wei Ying zwar, doch sein Gesicht sprach eine andere Sprache. Noch ein paar Schritte weiter nach hinten und WUSCH auf einmal war Wei Ying im angrenzenden Badezimmer verschwunden. „Nichts, was eine kalte Dusche nicht regeln könnte!“ Rief er von drinnen ins Schlafzimmer. Die Tür hatte er allerdings vergessen zu schließen und im nächsten Moment konnte Lan Zhan sicher schon die Dusche hörte, gefolgt von einem schrillen Schrei aus Wei Yings Mund. „AHHH! KAAALT!“ Rief er und beschloss sofort, dass die kalte Dusche wohl doch nicht die beste Lösung war.

    Xingchen nickte zustimmend. „Und für dich hab ich auch noch was passendes im Kleiderschrank. Ist dir vielleicht alles etwas zu lang, aber...“ Xingchen lehnte sich mehr an Xue Yang. „Ich stells mir echt niedlich vor, wie du meine Klamotten trägst.“ Er schmunzelte frech und küsste Xue Yang auf die Wange. „Und ich würde es auch lieben deine Jacke zu tragen. Aber ich kann beim besten Willen nicht verantworten, dass du wegen mir frierst.“ Er verzog den Mund leicht, gab dann aber einen überraschten Laut von sich, als er Xue Yangs Zunge an seiner Fingerspitze spürte. Das entlockte Xingchen ein Kichern. Er biss nun einmal in seinen Burger und nickte, bis er den Mund wieder leer hatte. „Deal. Das heißt, unser Date geht morgen weiter? Das ist das beste Wochenende aller Zeiten.“ Freute er sich und wischte seine Hände an der Serviette sauber, legte dann seinen Arm um Xue Yangs Schulter, als dieser sich näher an ihn lehnte. Bei dessen Worten schnurrte er leise und schmiegte seine Nase etwas in Xue Yangs Haar. „Was sagst du, wenn ich dir jetzt erzähle, dass meine Eltern beide auf Geschäftsreise sind und wir – so gesehen – sturmfrei haben?“ Verkündete er ihm nun, denn ihm fiel ein, dass er dieses Detail bisher verschwiegen hatte. „Es ist nur unsere Haushälterin da, aber die ist sehr nett und schläft auch meistens nach 9 schon. Außerdem ist ihr Schlafzimmer im anderen Teil des Hauses. Wir werden also ungestört sein.“ Er streichelte mit seiner Hand über Xue Yangs Oberarm und grinste nun. „Aber den Skandal werden wir nicht verhindern können. Morgen gibt’s sicher ne Schlagzeile in der Zeitung.“ Scherzte er nun. Es war garnicht mal so unwahrscheinlich, dass jemand aus der Nachbarschaft Xingchens Eltern davon erzählen würde, dass er von einem Jungen auf einem Motorrad abgeholt worden war. Aber darüber würde Xingchen sich Sorgen machen, wenn es soweit war. Gerade genoß er einfach die gemeinsame Zeit mit seinem Freund. Um seine Eltern würde er sich später kümmern...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jul 07, 2021 4:13 am

    “Sencha wäre sehr gut, vielen Danke”, lächelte Lan Huan, “Und du wärst ein Gastgeber, der nicht darauf vorbereitet war, einer zu sein, da der Gast sich unverschämterweise und in seiner Unzurechnungsfähigkeit selbst eingeladen hat.”
    Dann wartete er gespannt und mit Herzklopfen auf Jiang Chengs Antwort auf seine Entschuldigung. Er richtete sich wieder auf, als er Jiang Chengs Berührung an der Schulter spürte. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er hörte, dass ihm all das nicht übel genommen wurde. “Oh nein, es ist nicht selbstverständlich. Nicht jeder hätte all das für mich getan. Das war und ist wirklich lieb von dir. Ich kann nicht oft genug Danke sagen.” Als Jiang Cheng seine Alkoholtoleranz ansprach sah er etwas verlegen zur Seite. “Nun, ich hab euch davor gewarnt, oder? Aber das nächste Mal bleibe ich dann bei Wasser. Keine Experimente mehr mit Cocktails, bei denen ich den Alkohol nicht rausschmecken kann.” Erleichtert nickte er dann, als Jiang Cheng sagte, dass er nichts schlimmes gesagt hatte. Er hatte sich wirklich sorgen darüber gemacht, dass seine Aussagen oder Taten unangebracht waren. Lan Huan musste dann aber leise Lachen: “Gut, aber nur, wenn du mit mir frühstückst.” Er ließ sich wieder zurück auf seinen Stuhl fallen, bevor er wieder einen ernsteren Ton annahm. “Aber ich meine es ernst. Wenn irgendwann mal etwas ist, egal was; du kannst gerne zu mir kommen und ich werde dir so gut es mir möglich ist helfen. Nicht nur als Wiedergutmachung, sondern auch so, als Freund.” Lan Huan fühlte sich schon wieder viel besser. Vielleicht waren die Ereignisse vom Vortag doch nicht so verheerend gewesen, wie ursprünglich gedacht. “Ich weiß, dass du immer für deine Freunde da bist. Das schätze ich wirklich sehr”, Lan Huan konnte wieder befreit Lächeln. Erst als Jiang Cheng rot wurde, fiel auch ihm auf, wie er gerade genannt wurde. Jiang Cheng war aber auch zu niedlich, wenn er verlegen wurde und versuchte es zu überspielen. “Du kannst mich gerne A-Huan nennen, sehr gerne sogar. Also keine Entschuldigungen.” Er sah Jiang Cheng weiterhin beim Kochen zu und ließ sich den Abend noch einmal durch den Kopf gehen. Es war so viel passiert. Lan Huan schüttelte den Kopf. “Oh”, entfuhr es ihm plötzlich, “Eine Sache noch: Ist noch irgendetwas passiert, nach...nach der Konfrontation mit Meng Yao? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Lan Zhan und Wei Ying noch da waren. Du hast die Beiden auch mitgenommen, richtig? Und dass mein Bruder durchnässt war? Oder war das ein seltsamer Traum? Das wäre nämlich sehr seltsam, wenn es tatsächlich so gewesen wäre. Der Teil des Abends ist irgendwie sehr verschwommen. Den Rest kriege ich glaube ich noch ganz gut zusammen, aber das fehlt.” Entschuldigend sah er zu Jiang Cheng auf. Nicht, dass Lan Huan noch etwas dummes angestellt hatte.

    Als Wei Ying so seltsam lachte, öffnete Lan Zhan wieder die Augen. Die Reaktion verwirrte ihn nur noch mehr. Wieso ließ Wei Ying jetzt auf einmal so schnell von ihm ab, fast als würde er fliehen wollen? So wie er sich hinter dem Kissen versteckte und rückwärts weglief, trug nur noch mehr zu dem Eindruck bei. Wie sollte er das jetzt deuten. Lan Zhan konnte nichts weiter tun, als ihm beim verschwinden zuzusehen. Und wieso schob er alles auf Träume? Dann sagte er noch, sie sollten sich nicht schämen und sah dabei allerdings sehr verschämt aus. Oh, war es das. Schämte sich Wei Ying etwa für das, was sie womöglich getan hatten? Oder dafür, dass er mit Lan Zhan aufgewacht war? Bei dem Gedanken zog sich Lan Zhans Herz schmerzhaft zusammen. Vielleicht war er nicht gut genug für Wei Ying; jemand für den man sich schämen musste. Ein Teil des Abends kam wieder zu ihm zurück. Wei Ying hatte vorgeschlagen, er sollte andere Leute küssen. Hatte er von vornherein beschlossen, dass er eigentlich nichts von Lan Zhan wollte und was auch immer sie getan hatten, war nur noch einmal seine Bestätigung? Nein, das würde Wei Ying nicht tun! Lan Zhan hörte wie das Wasser anging und zuckte bei dem Schrei zusammen. Zu laut! Aber es half seine immer dunkler werdenden Gedanken aufzuhalten. Die Situation ließ ihn wirklich das Schlimmste denken. Er war zu verunsichert. Sollte er bleiben oder gehen? Wenn Wei Ying sich wirklich schämte, dann wäre es vielleicht besser zu verschwinden. Oder sollten sie lieber darüber reden. Sein Bruder erinnerte ihn immer wieder, nicht zu voreilig Schlüsse zu ziehen, aber zu welchem anderen Schluss, sollte er in dieser Situation auch kommen? Er richtete seinen Oberkörper langsam auf. Das war gar nicht so einfach, wenn ihn gefühlt bei jeder zu schnellen oder plötzlichen Bewegung eine neue Welle an Übelkeit überrollte. Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Dabei fiel sein Blick auf sein Handgelenk. Nein! Sein Herz blieb stehen. Erneut wurde ihm schlecht und dieses Mal hatte es nichts mit dem Alkohol zu tun. Sein Armband! Das Armband fehlte! Wo war es? Es durfte nicht weg sein! Alles nur nicht das! Vielleicht war es einfach abgegangen, als er mit Wei Ying beschäftigt war. Das musste es sein. Panisch schlug er die Decke zurück. Nichts! Nein. Er begann die verschieden Kissen hochzuheben und alles auszuschütteln. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Es durfte nicht weg sein!

    Xue Yang verzog etwas das Gesicht. “Ich glaube, mich hat noch nie jemand niedlich genannt, egal in welchem Zusammenhang. Vermutlich seh ich in deinen Sachen einfach lächerlich aus.” Aber er konnte nicht bestreiten, dass ihm die Vorstellung sich von Xiao Xingchen Sachen auszuleihen gefiel. Hoffentlich hatte Xiao Xingchen auch etwas, dass nicht komplett weiß war. Er wollte es nicht mehr einsauen, als bei weiß ließ sich so etwas schwer vermeiden. “Auch, keine Sorge, so schnell wird mir nicht kalt. Da bin ich unempfindlich”, winkte er Xiao Xingchens Einwand ab. Wenn man einige Winter ohne Heizung ausgekommen war, dann war so eine klein Fahrt im Regen nichts. Jetzt begann Xue Yang sich auch bei dem Essen zu bedienen. “Jup, heißt es. Ich hab nicht weiter vor, zumindest bis in den Nachmittag hinein.” Danach würde er A-Qing abhohlen müssen und er würde sie sicher nicht warten lassen. Aber bis dahin könnte er die Zeit noch so verbringen, wie er wollte und er konnte sich nichts besseres Vorstellen, als etwas mit Xiao Xingchen zu unternehmen. “Da kann ich nur zustimmen. Es würde schon einiges brauchen, um die Zeit mit dir zu toppen.” Sein Lächeln wurde immer breiter, vor allem, als er hörte, dass die Nacht über ungestört sein würden. “Xiao Xingchen, Xiao Xingchen”, kicherte er, “Hätte ich das früher gewusst, hätte ich dich doch gleich wieder zurück in dein Zimmer gezogen und den ganzen Party-Scheiß vergessen. Aber dann haben wir ja perfekte Vorraussetzunge. Und wenn wir schon einen Skandal auslösen, sollte wir ihnen auch etwas geben, was berichtenswert ist, oder etwa nicht?” Er legte seine eine Hand auf Xiao Xingchens Knie ab. “Vorsicht Xiao Xingchen, sonst bist du bald Gesprächsthema Nummer 1. Du zerstörst im Alleingang das Idealbild der Vorzeigefamilie! Nicht, dass deine armen Nachbarn noch einen Schock oder gar einen Herzinfarkt erleiden. Das bringt die Idylle doch aus dem Gleichgewicht.” Er versuchte ernst zu klingen, schaffte es aber nicht und musste erneut loslachen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Jul 07, 2021 10:38 pm

    Lan Huan lockerte diese Situation ungemein wieder auf und so konnte auch Jiang Cheng sich wieder etwas mehr entspannen. Er drehte sich dann nochmal etwas mehr zu Lan Huan, als dieser sagte, dass er auch immer für ihn da wäre, wenn er ein Problem hätte und bei diesen Worten spürte Jiang Cheng wieder eine Wärme in seinem Brustkorb, die sich durch seinen ganzen Körper zog. Lan Huan glaubte er das nämlich sogar. Er lächelte leicht. „Danke, das weiß ich zu schätzen.“ Sagte er leise, wusste aber insgeheim, dass er seine Probleme immer auf eigene Faust regelte. Jiang Cheng war niemand, der andere mit seinem Kram belastete. Das war vielleicht nicht die beste Art und Weiße, aber es war die, die ihm am besten bekannt und somit am Vertrautesten war. Allerdings spannte er sich dann nocheinmal für eine Sekunde unangenehm an, als ihm dieser Kosenamen so rausgerutscht war. Oh man... das war nun irre peinlich. Was sollte Lan Huan nun von ihm denken? Umso überraschter war Jiang Cheng, als Lan Huan es ihm sogar für die Zukunft anbot. Zwar immer noch rot, doch mit einem überraschten Blick sah er zu seinem Freund rüber. „Das ist echt okay? Ich wusste nicht, ob... naja... du hast mich gestern auch... ach, egal...“ Er räusperte sich und nahm nun schnell den Teesatz aus der Kanne, damit der grüne Tee nicht zu bitter wurde. Dann goss er Lan Huan einen Becher ein und stellte ihn auf den Tisch, servierte dann auch die Pfannkuchen und einen frisch gepressten O-Saft, den er nebenbei noch gemacht hatte. Vitamine brauchte Lan Huan schließlich auch. Er setzte sich dann zu ihm an den Tisch und seufzte, als Lan Huan nach Wei Ying und Lan Zhan fragte. „Also ganz ehrlich? Keine Ahnung, was die zwei Chaoten gemacht haben. Wei Ying meinte, er hätte alkoholfreie Bowle für Lan Zhan bestellte und er wäre trotzdem betrunken gewesen. Ähnlich wie bei dir. Bei den Jins gibt es wohl nichts ohne Alkohol.“ Vermutete er und nippte an seinem Tee. „Wir haben sie dann beim Wagen wieder getroffen. Da lag Lan Zhan auf Wei Ying drauf und...“ Jiang Cheng fiel wieder ein, dass Wei Ying darüber offenbar sehr erfreut gewesen war. Er grinste nun schadenfroh, versuchte das aber etwas zu verstecken, indem er erneut an seinem Tee nippte. „Naja... die Beiden halt. Ich hab sie ins Auto geladen und wir sind nach Hause gefahren. Du bist während der Fahrt dann eingeschlafen und ich hab dich ins Bett gebracht.“ Rekonstruierte er den Abend. Dabei erwähnte er aber nicht, dass er Lan Huan die Treppe hinauf getragen hatte. Oh Gott... was sollte der denn dabei denken? „Wir sind vor dem Eingang noch in Sensei hinein gelaufen. Er hat Meng Yao mehr oder weniger vertrieben und Huaisang und Wen Ning mitgenommen.“ Nun fiel Jiang Cheng wieder ein, dass er Huaisang dringend noch schreiben musste. Er hoffte wirklich, dass Nie Mingjue nicht zu hart mit ihm war. Dann sah er aber aufmerkam zu Lan Huan. „An die Begegnung mit Meng Yao erinnerst du dich aber noch, oder? Und... oh... ich... ich hoffe es war okay, dass ich dich umgezogen hab. Ich... ich wollte dich nicht in diesen unbequemen Sachen schlafen lassen. Außerdem dachte ich mir, dass Lan Zhan und du heute vielleicht in frischen Sachen nach Hause wollt. Wegen eurem Onkel... Ich hab eure Kleider gewaschen.“ Erklärte er nun wieder etwas verlegen.

    Mit einer dicken Gänsehaut und nur halbem Erfolg bei seinem Vorhaben, stieg Wei Ying aus der Dusche und wickelte sich schnell ein Handtuch um. Er verstand einfach nicht, wieso sein Körper so reagierte und wieso Lan Zhans Körper SO reagierte. Hatten sie etwa beide einfach nur einen sehr heißen Traum gehabt? Das würde auch erklären, wieso Lan Zhan nun so in Wei Yings Bett herum wütete. Irritiert blieb Wei Ying in der Tür stehen und sah ihm kurz dabei zu, dann räusperte er sich. Lan Zhan war noch immer nackt... und... Oh! Wei Ying errötete leicht, sah ihm VIELLEICHT eine Sekunde länger auf den Po, als nötig war. „Lan Zhan.“ Sagte er und kam näher, warf ihm seine Unterhose über, die mittlerweile wieder trocken war. Er setzte sich auf seinen Knien aufs Bett und legte seine Hand an Lan Zhans Schulter. „Was machst du da?“ Wollte er nun wissen. „Falls du deine Klamotten suchst, die hat Jiang Cheng dir ausgezogen.“ Erklärte er am Rande. „A-Cheng war sehr gründlich. Vielleicht hat er kurz vergessen, dass du nicht dein Bruder bist.“ Er kicherte, schließlich sah er Lan Zhans Gesicht nicht und wusste nicht, wie ernst die Lage gerade war. „Ah und dein Armband.“ Fiel ihm ein. Er hielt nun sein eigenes Handgelenk hoch und hielt es Lan Zhan vor die Nase. „Ich dachte, ich ziehe es lieber an. So betrunken wie du warst, hättest du dich damit heute Nacht sicher verletzt.“ Fügte er beiläufig noch an.

    „Gewöhn dich daran. Ich werd dich sicher noch oft so nennen.“ Sagte Xingchen amüsiert. Er fand Xue Yang wirklich niedlich. Die Art und Weiße, wie dieser sich ausdrückte – zumindest manchmal – wie er lachte und sich über Kleinigkeiten freute. Das war doch der Inbegriff der Niedlichkeit. „Und du wirst in meinen Sachen sicher sehr gut aussehen. Ich glaube, du siehst in allem sehr gut aus.“ Nun legte sich sogar ein zarter Rotschimmer auf Xiao Xingchens Wangen. Das er Xue Yang sehr attraktiv fand,... darauß machte er ja kein Geheimnis.
    Xue Yangs gute Laune genoß er einfach und er schmunzelte so vor sich hin, während er sich wieder seinem Burger widmete. Doch dann spürte er Xue Yangs Hand auf seinem Knie und in Verbindung mit Xue Yangs Worten – nun.... Xingchen verschluckte sich an seinem Bissen leicht, hustete zweimal und trank einen Schluck Limo nach, dann machte sich ein gespielt entsetzter Ausdruck auf seinem Gesicht breit. „Xue Yang.“ Sagte er tadelnd und seine Brauen hoben sich in die Höhe. „Willst du etwa sagen, dass wir heute Abend in irgendeiner Form etwas tun könnten, was meine anständigen Nachbarn erschüttern könnte?“ Spielte er das Spiel nun mit, musste sich ein Grinsen verkneifen. „So etwas wie mit dem Motorrad vorfahren. Mit einem heißen Typen, der eine Lederjacke trägt.“ Xingchen lehnte sich etwas mehr zu Xue Yang und seine Nasenspitze streifte wieder dessen Haar, seine Lippen waren nun nah an Xue Yangs Ohr. „Und was werden die erst denken, wenn du heute Abend mit ins Haus kommst und sie dich morgen erst wieder wegfahren sehen.“ Flüsterte er leise und lächelte dann unschuldig. Xue Yangs Lachen hatte ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken gejagt.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Jul 08, 2021 1:39 am

    Lan Huan nickte, als Jiang Cheng fragte, ob es wirklich in Ordnung war, wenn er ihn A-Huan nannte. “Ja, sonst hätte ich es nicht angeboten. Lans Lügen nicht. Und es ist nicht egal. Bitte, sag was du denkst. Ich würde es gerne wissen. Es hat damit zu tun, dass ich dich gestern A-Cheng genannt habe, richtig?”, er lächelte Jiang Cheng ermutigend zu, auch wenn er selbst ein wenig unsicher war. War er damit vielleicht doch zu weit gegangen? Dankend nahm er dann den Tee und das Essen entgegen. Er hörte Jiang Chengs Erzählung von dem Abend zu. “Sieht so aus, als müsstene wir sie nachher fragen, was genau passiert ist. Aber es ist unverantwortlich Alkohol in Getränkte zu tun, wenn jemand ohne bestellt hat”, Lan Huan schüttelte den Kopf und seufzte, “Ich hoffe A-Zhan wird es nicht zu schlecht gehen, wenn er aufwacht.” Dann sah er hinab in seinen Tee und schloss beide Hände um den Becher. “Ja...ich...ich erinnere mich.” Die Szenen mit Meng Yao spielten sich noch einmal vor seinen Augen ab. Bei dem Gedanken, an alles, was Meng Yao ihm an den Kopf geworfen hatte, zog sich ein Herz schon wieder schmerzhaft zusammen. Obwohl er wohl auch nicht besser war. Nicht, wenn er ihn einfach als ‘böse’ bezeichnet hatte.“Ich...Es tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. Ich werd mich darum kümmern. Meng Yao hat in gewisser Hinsicht recht. Es ist ihm unfair gegenüber, wenn ich ihm ständig aus dem Weg gehe ohne große Erklärung. Wenn es doch nur einfacher wäre.” Den letzten Satz murmelte er mehr zu sich selbst, als alles andere. Er brauchte wirklich einen besseren Plan. Vielleicht könnte er heute oder morgen Abend mit Mingjue reden und wenn sich das geklärt hatte, würde er bestimmt auch in der Lage sein, mit Meng Yao über alles zu reden. Womöglich würde Mingjue ihn dann auch unterstützen und ihm den Rücken freihalten. Dann sah Lan Huan wieder zu Jiang Cheng auf: “Wieso fragst du? Hat er noch etwas zu dir gesagt, was ich nicht mitbekommen habe?” Lan Huan wurde dann ebenfalls etwas verlegen, als Jiang Cheng ihn daran erinnerte, dass er ihn umgezogen hatte. “Oh, ähm, nein. Das geht schon in Ordnung. Gibt es eigentlich etwas, an das du nicht gedacht hast? Vielen, vielen Dank. Du bist wirklich zu nett zu uns. Alles was Onkel friedlicher stimmen kann, ist gerade ein willkommenes Geschenk. In dem Zusammenhang, wäre es vielleicht möglich, dass ich noch duschen gehen, bevor ich und Lan Zhan wieder nach Hause fahren?” Nebenbei begann Lan Huan von den Pfannkuchen zu probieren. “Die sind wirklich gut”, sagte er zu Jiang Cheng, “Kochst du öfter?” Er hatte schon vor langer Zeit beschloss, dass die Regel seines Onkels ‘Beim Essen wird nicht geredet’, nicht gelten würde, wenn dieser nicht dabei war.

    Lan Zhan zuckte zusammen, als Wei Ying nach ihm rief und dann noch einmal, als die Unterhose hn traf. Normalerweise war er nicht so schreckhaft, aber gerade waren seine Emotionen zu durcheinander. Er nahm die Hose in seine Hand und zog sie über. Was Wei Ying dann sagte, verwirrte ihn noch mehr. “Jiang Cheng?”, fragte er verwirrt. Wieso brachte Wei Ying ihn jetzt ins Spiel? Wieso sollte Jiang Cheng ihn ausziehen? Das ergab noch weniger Sinn. Vor allem, wenn er dann mit Wei Ying aufwachte. Und was sollte ‘gründlich’ in diesem Zusammenhang bedeuten? “Gründlich?”, fragte er also nach. Dann hielt ihm Wei Ying jedoch seinen Arm hin. Und alle anderen Gedanken waren wie ausgelöscht. Es war, als würde sowohl er, als auch alles um ihn herum gefrieren. Wei Ying trug sein Armband! Einen Moment starrte er das Armband an, dann hob er langsam den Kopf und sah Wei Ying ins Gesicht. Wie konnte Wei Ying es einfach so nebenbei erwähnen, als wäre es nichts? Seiner Aussage nach zu schließen, hatte er sich das ohne Lan Zhans einwilligung genommen. Eine Träne löste sich. Egal, was sie getan hatten; das war alles andere als akzeptabel. Das war sein wichtigster Besitz. Es war eine Sache, wenn er es freiwillig jemandem anvertraute, den er liebte, aber eine ganz andere, wenn sich diese Person es einfach nahm. Vor allem, wenn Lan Zhan nicht wusste, wo sie gerade standen. In seiner Panik konnte er nicht wirklich klar denken. Er umfasste Wei Yings Handgelenk und mit der anderen Hand entfernte er das Armband. Falls er dabei etwa grob war, bekam er es nicht mit. Lan Zhan ließ ihn wieder los und rutschte so weit es ging auf dem Bett zurück. Er presste das Armband gegen sich. Mit gebrochener Stimme brachte er noch heraus: “Was ist passiert? Wir haben...” Mehr konnte er nicht sagen.

    “Da das werden wir dann wohl herausfinden müssen. Auch wenn du gerade derjenige bist, der sehr attraktiv aussieht”, sagte Xue Yang und ließ seine Finger leicht über die roten Wangen laufen. Doch bei Xiao Xingchens Worten fiel ihm etwas auf. “Hey, musst du eigentlich deine Hände benutzen, damit du herausfinden kannst, wie ich in deinen Sachen aussehe? Nicht, dass ich da irgendwelche einwände hätte. Oder reicht deine Sehkraft dafür noch aus. Ich weiß, du kannst noch ein wenig etwas sehen, richtig? Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.” Den letzten Satz schob er noch ran, als ihm einfiel, dass Xiao Xingchen vielleicht nicht so gerne darüber reden wollte. Obwohl er eigentlich immer offen mit seiner Blindheit umging. Aber Xue Yang konnte sich gut vorstellen, dass er ständig solche Fragen zu hören bekam und es bestimmt ziemlich nervig war, sich immer zu erklären. Doch dann wechselte das Thema. Xue Yang klopfte Xiao Xingchen leicht auf den Rücken, als dieser sich verschluckte. Über den Tadel kicherte er nur und antwortete “Xiao Xingchen” in demselben Ton. “Oh, als würde ich je etwas vorschlagen, was irgendwen schockieren könnte”, sagte er sarkastisch. Als Xiao Xingchen ihm ins Ohr flüsterte, breitete sich eine angenehme Gänsehaut aus. “Mmh, von heute Abend bis morgen früh vergeht viel Zeit. Wer kann schon sagen, was dort alles passieren kann. nur du und ich, ganz alleine in deinem Zimmer....” Er grinste breiter: “Fast würde ich dir deine Unschuldsmiene abkaufen, aber inzwischen weiß ich wie du küsst.” Xue Yang lehnte sich weiter nach vorne, als würde er es demonstrieren wollen, hielt aber ein paar Millimeter vor Xiao Xingchens Lippen an. Er spürte Xiao Xingchens Atem auf seinen eigenen Lippen. Ein künstliches Hüsteln hinter ihnen riss ihn aus der Situation heraus. “Ihr seid in einem Restaurant!”, beschwerte sich eine Frau. Xue Yang hob eine Augenbraue und sah sie an. “Wissen wir, danke”, sagte Xue Yang trocken.
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Jul 08, 2021 8:36 pm

    „Das weißt du noch?“ Fragte Jiang Cheng und klang dabei etwas geschockter, als er eigentlich wollte. Die Röte wollte schon wieder nicht aus Jiang Chengs Gesicht weichen. Wenn Lan Huan noch wusste, dass er ihn mit A-Cheng angesprochen hatte, wusste er vielleicht auch noch, was dieser im Zusammenhang damit gesagt hatte.Diese Sache mit, dass sie ein Paar wären und so... Oh nein. Das würde Lan Huan sicher in Verlegenheit bringen. Das hatte er ja bestimmt nicht so gemeint! Jiang Cheng räusperte sich und versuchte sich wieder etwas zusammenzureißen. „Ich... hab eigentlich garnicht viel gedacht... und naja... du warst betrunken, da sagt man manchmal schon Sachen, die man nicht so meint. Ich meine... das ist doch jedem schonmal passiert.“ Versuchte Jiang Cheng es abzutun und zuckte leicht mit den Schultern. Er wollte es aussehen lassen, als würde er das alles sehr locker nehmen. Doch er war nicht gerade der Beste darin, seine Beschämtheit zu überspielen. Bei der Idee, ihre Brüder mal zu fragen, was noch passiert war, nickte Jiang Cheng zustimmend. Das wollte er auch mal gerne wissen und auf diese Story war er wirklich gespannt!
    Doch er sah nun sehr deutlich, wie sich Lan Huans Miene änderte, als er von Meng Yao sprach und entschied, dass er mit ihm reden musste. Irgendwie löste das ein ungutes Gefühl in Jiang Chengs Magengegend aus. „Trotzdem solltest du dir Zeit lassen. Rede mit ihm erst, wenn du bereit dafür bist. Er müsste ja selbst wissen, dass er große Scheiße gebaut hat. Und wenn er Eins und Eins zusammen zählen kann – und für so clever halte ich ihn doch schon – wird er sich denken können, wieso du ihm aus dem Weg gehst.“ Versuchte Jiang Cheng ihn etwas zu beruhigen. Doch als Lan Huan dann fragte, ob Meng Yao noch etwas zu ihm gesagt hatte, hallten dessen Worte nochmal durch Jiang Chengs Kopf. Er hatte ihm gesagt, dass er es noch bereuen würde. Nach allem, was Meng Yao getan hatte, glaubte Jiang Cheng nicht, dass dies nur leere Worte gewesen waren, doch er machte sich vorerst keine Sorgen und am wenigsten wollte er, dass Lan Huan sich deswegen noch mehr Sorgen machen musste, also log er. Wenn auch nicht gerne, doch es war aus Not. „Zu mir? Nein,... nichts von Bedeutung.“ Sagte er, konnte Lan Huan dabei aber nicht anschauen.
    Dann wechselten sie aber zum Glück das Thema und auch Jiang Cheng nahm nun einen Bisschen von seinem Pfannkuchen, dabei fiel ihm jedoch auf, wie rot Lan Huan gerade wurde, als sie davon sprachen, dass er ihn umgezogen hatte. Oh man... natürlich war ihm das unangenehm! „Ach... kein Problem. Ich kümmere mich öfter mal um betrunkene Personen. Man entwickelte eine Routine dafür.“ Scherzte er und grinste leicht, freute sich aber insgeheim, dass er Lan Huan mit all dem geholfen hatte. „Und natürlich kannst du duschen gehen. Gar kein Problem. Ich geb dir nach dem Frühstück Handtücher. Du kannst alles benutzen, was in der Dusche steht.“ Die Vorstellung, dass Lan Huan in seinem Bad duschen gehen würde, machte Jiang Cheng schon wieder fix und fertig. Wow... er fühlte sich wie ein Idiot, so etwas zu denken! Seine Gedanken hatten ihn nun auch einen Moment eingenommen und so blinzelte er fragend, als Lan Huan fragte, ob er öfter kochen würde. „Mh?“ Machte er und kam nicht mehr dazu zu antworten, denn da kam noch ein Gast in die Küche. Es war Jin Zixuan und er trug... Yanlis Bademantel???? Jiang Cheng spuckte fast seinen Tee wieder aus. Auch Jin Zixuan schien mehr als geschockt über die Tatsache, Lan Huan und Jiang Cheng hier um diese Zeit anzutreffen. Keiner sagte ein Wort, sie starrten sich einfach nur gefühlt für 5 Sekunden wortlos an und man konnte förmlich sehen, wie Jin Zixuans Kopf hochrot anlief. „Jiang Cheng.... Ich...“ Sagte er, doch das Szenario wurde noch absurder, denn hinter ihm tauchte Wen Qing auf. Auch sie trug Kleidung von Yanli. Sie nickte den beiden Jungs in der Küche zum Gruß zu, klopfte Jin Zixuan bestärkend auf die Schulter und ging am Tisch vorbei zur Kaffemachine, um sich eine Tasse Kaffee zu holen. Jin Zixuan sah nun aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. „Was zum....?“ Entfuhr es Jiang Cheng und er sah zwischen den Beiden hin und her. „Ich.... Ich hab nicht....“ Stammelte Jin Zixuan, bevor er sich umdrehte und fluchtartig die Küche verließ. Jiang Cheng blinzelte. „Es ist nicht so, wie es aussieht.“ Sagte Wen Qing im Hintergrund und man konnte den Anflug eines Schmunzelns auf ihren Lippen erahnen. WAS ZUR HÖLLE??????? Jiang Cheng schaute nun langsam zu Lan Huan, in der Hoffnung, dass dieser eine Antwort darauf hatte, wie es zu dieser absurden Situation gekommen war. „Ihr zwei... seid ihr zusammen?“ Fragte Wen Qing nun ganz beiläufig, während sie an ihrem Kaffee schlürfte.

    Wei Ying begriff nicht, dass er damit vielleicht eine Grenze überschritten hatte. Umso mehr schockte ihn Lan Zhans Reaktion. Das Grinsen wich aus seinem Gesicht und er riss erschrocken die Augen auf, zog seine Hand eilig wieder zu sich, nachdem Lan Zhan ihm so grob das Armband entrissen hatte. Er umfasste sein Handgelenk, dass nun tatsächlich etwas schmerzte, seine Haut war an einer Stelle etwas aufgeschürft. Nichts schlimmes, aber trotzdem hatte Wei Ying sich erschrocken. So sah er Lan Zhan nun einen Moment erschrocken an. „Lan Zhan...“ Sagte er leise und es verwirrte ihn noch mehr, als er die Tränen in dessen Augen sah. „Ich wollte nur... es ist dir so wichtig und du warst so schrecklich betrunken.“ Sagte Wei Ying nun und spürte ein Ziehen in seiner Brust. Wieso fühlte es sich an, als würde sein Herz wehtun? „Du hast gestern so seltsame Dinge getan und ich wusste nicht, ob du heute Nacht aufstehen würdest und... vielleicht hättest du es sonst verloren.“ Erklärte er sich nun und senkte den Blick. „Ich hab dich erschreckt, oder?“ Es war schon ein Wunder, dass Wei Ying das lesen konnte. Er spürte nun, dass er ein schlechtes Gewissen bekam. „Entschuldigung.“ Kam es unsicher von ihm, doch dann begriff er, was Lan Zhan ihn gerade noch gefragt hatte. „Passiert? Gestern? Mh...“ Machte Wei Ying. „Du... hast mir ein Licht aus dem Pool geholt?“ Sagte er langsam, weil er nicht wusste, ob es das war, was Lan Zhan wissen wollte. „Und du sagtest, dass du mir noch mehr holen kannst....“

    „Xue Yang.“ Schnurrte Xingchen angetan und sein Grinsen wurde nur breiter. „Dafür reicht meine Sehkraft leider nicht mehr aus, ich muss dich dann wohl abtasten, um zu wissen, was du trägst.“ Sagte Xingchen nun so, als würde ihm das leid tun. Tat es ihm aber nicht! Ganz im Gegenteil, vielleicht würde er seine Hände hier und da etwas länger tasten lassen, um auf Nummer sicher zu gehen, dass er sich auch alles vorstellen konnte. „Tatsächlich sehe ich nur noch verschwommene Konturen und kann dunkel von hell unterscheiden. Deswegen trage ich nur weiße Kleidung. Das sehe ich am besten.“ Erklärte er dann aber noch ernst, denn er wusste, dass es Xue Yang wirklich interessierte, auch wenn sie hier gerade sehr spielerisch flirteten. Und es machte Xingchen auch nichts aus, diese Frage zu beantworten. Xue Yang sollte schließlich alles über ihn wissen.
    Xingchen legte seine Hand an Xue Yangs Wange, als dieser ihm nun so nah kam und bei dessen Worten, schmunzelte er nun etwas verrucht. „Oh, wie küsse ich denn?“ Hauchte er gegen Xue Yangs Lippen und kam ihm ebenfalls näher. Ihre Lippen trafen sich fast, doch dann zuckte Xingchen leicht zusammen, als er die Stimme der Frau hörte. Xingchen wurde wieder rot und lächelte nun entschuldigend. Oh je... hatten sie nun jemanden damit belästigt. „Es tut uns sehr leid.“ Sagte er aufrichtig und drehte sich dann wieder Richtung Tisch, das Grinsen war allerdings noch auf seinen Lippen. „Oh je... waren wir etwa zu anzüglich?“ Fragte er amüsiert, aber sehr leise, damit die Frau es nicht hören konnte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Jul 09, 2021 6:49 pm

    “In Ordnung, behalt deine Gedanken für dich”, lächelte Lan Huan leicht. Er würde Jiang Cheng nicht zwingen etwas zu sagen, dass er nicht wollte. “Aber ich habe gestern wohl ziemlich viel vor mich hin geredet, nicht? Falls etwas dabei war, dass einen besonderen Klärungsbedarf hat, frag bitte. Ich kann versuchen zu erklären, was sich mein alkoholisiertes Gehirn gedacht hat.” Aufmunternd lächelte er Jiang Cheng zu. Es war offensichtlich, dass ihn etwas beschäftigte. Solange er dies jedoch für sich behielt, konnte Lan Huan nichts tun. Er konnte ihm nur versichern, dass sie darüber reden könnten, egal was es war.
    Der Themenwechsel zu Meng Yao sorgte auch für einen emotionalen Wechsel bei Lan Huan. Er schätzte es, dass Jiang Cheng ihn beruhigen wollte. Ein kleines, unsicheres Lächeln und sich auf seinen Lippen wieder, doch es erreichte nicht seine Augen. “Ich...bin mir nicht sicher, ob ich dazu bereit bin. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich es noch weiter aufschieben kann mit Meng Yao zu reden, selbst wenn er weiß warum. Bei Optionen fühlen sich falsch an. Es tut weh, nicht mit meinem besten Freund reden zu können und gleichzeitig hab ich angst davor, was passiert, wenn ich es tue”, versuchte sich Lan Huan zu erklären. Es erschien ihm fast als, als würde jede Entscheidung, die er treffen konnte, das ganze noch schlimmer machen. Aber er konnte das Wissen nicht viel länger mit sich herumtragen, ohne etwas zu sagen. Er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert. Das würde es für Lan Huan nur noch schlimmer machen. So wie Jiang Cheng dann seine Frage beantwortete stimmte etwas nicht. Lan Huan musterte ihn genauer. Die Wortwahl deutete darauf hin, dass doch etwas vorgefallen war. “Nichts von Bedeutung?”, wiederholte Lan Huan, “Könntest du mir bitte trotzdem erzählen, was vorgefallen ist?” Wenn Jiang Cheng es ihm nicht gleich verraten wollte, dann musste es etwas ernstes sein, oder nicht? Sonst hätte er es nicht so seltsam abgetan und weggesehen.
    Ihre Zweisamkeit wurde dann plötzlich unterbrochen. Überrascht blickte Lan Huan auf. Er hatte nicht damit gerechnet, noch andere Leute so früh zu sehen. Schon gar nicht Jin Zixuan. In dem viel zu klein Bademantel sah dieser auch echt witzig aus. Lan Huan überspielte die Tatsache, dass er fast Lachen musste, indem er sich hinter seinem Teebecher versteckte. Jiang Cheng schien es jedoch nur halb so witzig zu finden wie er. Verständlich. Er würde wahrscheinlich auch so dreingucken, wenn unerwarteter Weise jemand in seiner Küche stehen würde oder zwei Leute. Und diese auch noch Sachen anhatten, die eindeutig nicht ihnen gehörte. Lan Huan hob die Hand zu einem Gruß an beide, doch da machte sich Jin Zixuan auch schon wieder. Der war doch normalerweise nicht so schnell aufgeschreckt. Bei Wen Qings Aussage musste er dann schmunzeln: “Wen Qing, ich glaube, der Satz ‘Es ist nicht so, wie es aussieht’, macht das Ganze noch suspekter. Vor allem wenn dann eine Erklärung ausbleibt. Da kann man sich alles und nichts drunter vorstellen.” Er war genauso verwirrt wie Jiang Cheng, also zuckte er nur mit den Schultern und schüttelte mit dem Kopf, als dieser ihn fragend ansah. Die nächste Frage brachte ihn dann ein wenig aus dem Konzept. Sein Blick wanderte kurz zu Wen Qing hinüber und dann wieder zurück zu Jiang Cheng. Ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit. Er seufzte leise: “Wieso scheint plötzlich jeder an meiner Beziehung interessiert?” Schon die ganze Woche über hatten ihre Mitschüler Fragen gestellt und spekuliert. Er würde es verstehen, wenn es seine engen Freunde wären. Dann hätte er auch kein Problem damit. So fühlte es sich allerdings an, als würden (teilweise flüchtige) Bekannte krampfhaft versuchen einen Blick in eine sehr private Angelegenheit zu erhalten. “Nein, sind wir nicht”, sagte er schließlich mehr zu seinem Tee als zu den Personen im Raum.

    Lan Zhan hatte Wei Ying nicht wehtun wollen. Er hatte einfach nur reagiert. Als er sah, wie Wei Ying sein Handgelenk umfasste, tat es ihm sofort leid und er fühlte sich noch schlechter. “Nicht...nicht einfach nehmen”, brachte er gerade noch so hervor. Es war keine sonderlich gute Erklärung, aber er wusste im Moment nicht, wie er es besser ausdrücken konnte. Wei Yings Worte beschwichtigten ihn dann doch ein wenig. Auch wenn er nicht wusste, von welchen seltsamen Sachen Wei Ying redete. Hoffentlich hatte er nichts allzu schlimmes getan. Bei Wei Yings Frage, ob er ihn erschrockt hatte, nickte Lan Zhan ganz leicht. Auch wenn das eine kleine Untertreibung war. Er wischte sich die Tränen wieder aus dem Gesicht. Als Wei Ying dann anfing, von Poollichtern zu reden, war Lan Zhan nur noch verwirrt. Was hatten die denn mit irgendwas zu tun? Wieso sollte er Wei Ying welche geben? Wieso würde ihm Wei Ying so etwas erzählen? Das war nicht das, wonach er gefragte hatte. Nicht wirklich. Poollichter waren unwichtig. Lan Zhan schüttelte den Kopf. “Nein. Was haben du und ich…” Er konnte den Satz nicht beenden. Stattdessen deutete er vage an sich herab und dann an Wei Ying. Seine Ohren liefen rot an. Vielleicht würde das ja ausreichen, damit Wei Ying verstand, was er meinte. Gerade fiel es Lan Zhan noch schwerer sich auszudrücken als sonst.

    Xue Yang hörte Xiao Xingchens Erklärung sehr interessiert zu. “Nun, das macht Sinn. Je heller etwas ist, desto besser kannst du es erkennen. Das ist gut zu wissen.” Er wusste zwar noch nicht ganz, wofür er diese Information nutzen konnte, aber bestimmt würde das irgendwann noch mal nützlich sein.
    Xue Yang hätte sehr gerne auf die Frage nach dem Kuss geantwortet. Aber die Unterbrechung hatte die Atmosphäre ein wenig zerstört. Auch wenn Xiao Xingchen sehr niedlich aussah, wenn er rot anlief. “Mir tut es überhaupt nicht leid”, murmelte Xue Yang leise, als er Xiao Xingchens Entschuldigung hörte. Leicht schmollend schob er sich eine Pommes in den Mund. Wie nervig. “Zu anzüglich?”, fragte er, “Ich glaube eher, da war jemand zu sensib. Wir haben doch noch gar nichts gemacht. Die Leute können sich ja auch mal um ihren eigenen Scheiß kümmern.” Er warf der Frau einen Blick über die Schulter zu und verdrehte auffällig die Augen. Dann lehnte er sich wieder an Xiao Xingchen. “Nun gut, dann essen wir halt wie ganz brave Kinder und unterhalten uns über ganz harmlose Themen. Das gespräch können wir immer noch später fortsetzen; wenn wir alleine sind.” Ihm war es eigentlich egal, was die Leute über ihn dachten oder ob sie sich darüber beschwerten, was er so sagte oder tat. Aber er hatte noch weniger Lust darauf, ständig von irgendwelchen Fremden unterbrochen zu werden. Da konnte er eine wertvolle Zeit mit Xiao Xingchen nicht wirklich genießen.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 11, 2021 9:08 pm

    Jiang Cheng konnte gut verstehen, wie sich Lan Huan fühlen musste. Gerade, als er nochmal betonte, dass Meng Yao doch sein bester Freund war... die beiden hatten sich wohl echt nahe gestanden. Umso schlimmer musste es für ihn sein, dass nun so ein Bruch in ihrer Freundschaft passiert war. Allerdings konnte er ihm diese Entscheidung, ob er nun schon sehr bald mit ihm reden sollte, nicht abnehmen. Jiang Cheng verzog betroffen den Mund und griff nach Lan Huans Hand, drückte diese leicht, als Zeichen, dass er damit nicht alleine war. „Ich wünschte, ich könnte dir bei diesem Thema mehr helfen. Aber ich fürchte, da musst du auf dein Bauchgefühl hören.“ Sagte er, zog seine Hand dann aber wieder zurück. Er wollte Lan Huan nicht so auf die Pelle rücken. Schon garnicht, weil sein Herz jedes Mal schneller schlug, wenn er ihn nur berührte. Doch sein Freund bohrte dann wegen Meng Yaos Worten nach und Jiang Cheng überlegt kurz, ob er es ihm sagen sollte. Er wollte auch nicht so heimlichtuerisch vor Lan Huan machen... „Wie gesagt... nichts dramatisches. Er meinte...“ Jiang Cheng zuckte leicht mit den Schultern, um zu signalisieren, dass er sich darauß wirklich nichts machte. „Er meinte, dass es mir noch leid tun würde. Ich schätze mal, dass ich dich von ihm abgeschirmt habe.“ Interpretierte er in Meng Yaos Aussage hinein, doch insgeheim dachte er sich, dass es etwas mit Eifersucht zutun gehabt hatte. Meng Yao glaubte sicher auch, dass zwischen ihm und Lan Huan etwas lief.
    Dass dieses Thema gleich noch weiter vertieft werden sollte, damit hatte Jiang Cheng ja nicht gerechnet. Dass Wen Qing nun schon so leicht bekledet in der Küche stand, war überaus merkwürdig und ihre Worte noch viel schlimmer. Doch bei ihrer Frage, riss Jiang Cheng die Augen auf und versank regelrecht in seinem Stuhl. Er war sehr froh, dass Lan Huan das Antworten für sie übernahm, auch wenn dessen Antwort irgendwie einen bitteren Beigeschmack hinterlies. Obwohl es doch die Wahrheit war! Wieso bedrückte es Jiang Cheng nur so? Er schielte kurz zu Lan Huan und ihm fiel der Rotschimmer auf dessen Wangen auf, doch er wagte nicht, einen genaueren Blick in sein Gesicht zu werfen, denn Jiang Cheng war schon wieder rot wie eine Tomate. Wen Qing nickte nur leicht und machte: „Mh.“ Sie nahm einen Schluck Kaffee und lies sich für ihre nächsten Worte viel Zeit. Es war eine sehr unangenehme Stille. Jiang Cheng piekte mit der Gabel in seinem Pfannkuchen herum, vergaß aber irgendwie, den Bissen zum Mund zu führen. „Du weißt, dass ich an Tratsch nicht interessiert bin.“ Sagte Wen Qing dann desinteressiert. „Das klingt nun wieder wie ein Standartspruch, aber ich frage für einen Freund.“ Sagte sie und der Anflug eines Schmunzelns war auf ihren Lippen zu erkennen. Sie trat neben den Tisch und beugte sich leicht zu Jiang Cheng runter, der aussah, als wollte er seinen Pfannkuchen massakrieren. „Er hat euch gestern zusammen gesehen und musste sich hinterher übel betrinken. Aber wenn ich ihm sage, dass du noch Singel bist, Jiang Cheng, dann wird er sehr erleichtert sein. Auch wenn er sich vermutlich trotzdem nie trauen wird, dich nach einem Date zu fragen.“ Das Schmunzeln wurde etwas breiter und Jiang Cheng sah nun überrascht von seinem Teller auf. „Date?“ Fragte er und klang dabei so ungläubig, als hätte ihm gerade jemand von einer UFO-Sichtung erzählt. Wen Qing nickte nur leicht und richtete sich dann wieder auf. Sie zwinkerte Lan Huan zu, bevor sie die andere Tasse Kaffee holte, die sie aufgebrüht hatte und damit zur Tür ging. „Ich lasse euch mal wieder alleine. Deine Schwester wird sich sonst fragen, ob ich einfach gegangen bin.“ Sie schmunzelte wieder. „Und ja, das ist, wonach es aussieht.“ Fügte sie noch trocken hinzu, auf Bezug auf Lan Huans Spruch von eben. Sie verließ dann die Küche und lies einen entsetzten Jiang Cheng zurück. „WAS,... war das denn???“ Fragte er irritiert.

    Bei Lan Zhans karger Antwort, ratterte es kurz in Wei Yings Kopf, doch dann nickte er. „Okay.“ Sagte er leise. Das würde er sich merken und er akzeptierte das auch. Lan Zhan schien das nämlich wirklich sehr ernst und er wollte ihn auch nicht noch einmal so erschrecken. Gerade zeichnete sich die Unsicherheit auf Wei Yings Gesicht ab und auch wenn die Worte sonst bei ihm nur so sprudelten, wusste er nun nicht, was er sagen sollte. Er war mit seinen Emotionen gerade sehr überfordert. Doch das ganze wurde nur schräger, als er Lan Zhans nächste Worte hörte. Er blinzelte ein paar Mal irritiert, bevor sich die Teile in seinem Kopf so langsam zu einem großen Ganzen zusammen setzten. Wei Ying riss die Augen auf und kurz stand ihm sein Mund auf. „Oh!“ Sagte er und gestikulierte wild. „Du glaubst, wir haben....????“ Auch Wei Ying ging dieses Wort nicht über die Lippen. Sonst war ihm nichts peinlich, doch wenn es um sein eigenes Sexleben ging... Oh je! Darüber konnte er nicht reden. Sofort wurde er hochrot und lachte gehemmt. „Nein... nein! Lan Zhan! Sowas machen Freunde doch nicht!“ Erklärte er peinlich berührt. Wieso zur Hölle glaubte Lan Zhan, dass sie Sex gehabt hätten??? „Lan Zhan, du wolltest doch gestern nicht mal mehr übers Küssen reden, als ob wir da.... nein, nein.“ Wei Yings Stimme hatte eine auffällig höhe Tonlage angenommen. Das er sich gerade schämte, war kaum zu übersehen.

    An sich war es Xingchen auch nicht unangenehm gewesen, dass er so offen mit Xue Yang hier in der Öffentlichkeit geflirtet hatte. Viel mehr wollte er einfach nur keine anderen Leute stören und natürlich hatte Xue Yang recht! Was ging es diese Frau denn an? Doch Xingchen war da nicht so selbstbewusst wie Xue Yang und so grinste er etwas verhalten, als dieser ihr den Spruch noch nachdrückte. Er versteckte sein Grinsen hinter seiner Hand und schmiegte sich ebenfalls wieder an Xue Yangs Seite, als er die Berührung spürte. „Okay, harmlose Themen.“ Wiederholte er amüsiert und biss nochmal in seinen Burger, kaute und dachte nach. Da fiel ihm doch auch gleich etwas ein!Vielleicht war das auch mal der richtige Zeitpunkt, etwas mehr über Xue Yang heraus zu finden. „In einer deiner Sprachnachrichten hab ich gehört, dass du auf der Arbeit warst.“ Sagte er nun und wischte sich die Hände sauber, wendete sein Gesicht mehr in Xue Yangs Richtung. Er musste nun wirklich die Fühler ausstrecken, denn er wollte wissen, wie Xue Yang diese Frage aufnahm. Schließlich erzählte er ja nie etwas von sich. „Jobbst du nebenbei?“ Hoffentlich war das keine Frage, die Xue Yang irgendwie unangenehm war... aber Xingchen wollte unbedingt mehr über ihn wissen. „Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das frage.“ Schob er etwas unsicher nach.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Jul 12, 2021 3:10 am

    Lan Huan erwiderte den Druck auf seiner Hand. “Du hast mir dabei schon mehr als genug geholfen, Jiang Cheng. Ich muss mich dem alleine stellen. es hilft mir schon ungemein, dass du mich darüber reden lässt und mir zuhörst.” Jiang Chengs nächste Worte schockten Lan Huan dann. Das hörte sich fast nach einer Drohung an. Auch wenn es Jiang Cheng nicht viel auszumachen schien, konnte Lan Huan das nicht einfach so stehen lassen. Vor allem, wenn die Drohung seinetwegen ausgesprochen wurde; nur weil Jiang Cheng ihm geholfen hatte. Er schüttelte den Kopf: “Ich werde mit Meng Yao darüber reden. Also, wenn ich auch den Rest mit ihm kläre. Das darf nicht sein. Schließlich habe ich dich darum gebeten.” Ein weiterer Grund, warum er das Gespräch mit Meng yao nicht weiter aufschieben sollte.
    Er konnte allerdings nicht lange darüber nachdenken. Wen Qings Auftritt sorgte dafür, dass sich seine Gedanken um ganz andere Sachen drehten. Die Stille, nachdem er die Frage nach ihrer beziehung verneint hatte, drückte ihm regelrecht auf die Ohren. Er begann sich Sorgen zu machen, ob er etwas falsches gesagt hatte. Zum Glück begann Wen Qing dann wieder zu reden. Er glaubte ihr sogar, dass sie nicht an Gerüchten interessiert war. Als er dann jedoch den Grund für die Frage hörte, blickte er auf. Wieso sah Jiang Cheng so schockiert aus? War es für ihn wirklich so überraschend, dass Leute an einem Date oder einer Beziehung mit ihm interessiert sind? Immerhin gab es eine ganze Reihe an Gründen dafür, warum jemand mit ihm ausgehen wollen würde. Jiang Chengs Aussehen alleine zog sicher die Aufmerksamkeit von vielen auf sich, so attraktiv, wie er war. Und sein Lachen war eines der niedlichsten, die Lan Huan je gesehen hatte: Es fühlte sich jedes Mal wie ein kleiner Sieg an, wenn Jiang Cheng es zeigte. Schließlich war es eine Seltenheit. Aber das war nur Oberflächlich. Es gab noch so viel mehr liebenswerte an Jiang Cheng. Er war fair bei allem, was er sagte, auch wenn es für manche vielleicht etwas zu direkt war, begrüßte Lan Huan diese direkte Ehrlichkeit. Jiang Cheng war jemand dem man ohne weiteres vertrauen konnte. Außerdem arbeitete er hart für das, was er wollte, wie bei seinem Kendo Training. Wenn er über Sachen redete, für die er eine Leidenschaft entwickelt hatte, war diese ansteckend. Alle Gespräche, die Lan Huan bis jetzt mit ihm hatte waren interessant und er hatte immer etwas intelligentes beizutragen. Er kümmerte und umsorgte die Leute, die ihm nah standen und beschützte sie mit seinem ganzen Wesen. Und Lan Huan hatte das Gefühl, er hatte in der letzten Woche nur die Spitze des Eisberges gesehen. Es gab sicher noch mehr Facetten an Jiang Cheng zu entdecken. Was war daran nicht zu lieben? Lan Huan stoppte sich selbst, als er bemerkte, in welche Richtung sich seine Gedanken entwickelten. Oh. Er musste sich zwingen dem Gespräch zu folgen. Fast hätte er Wen Qings letzten Satz nicht mehr gehört, so vertieft war er gewesen. Lan Huan nickte ihr zu und musste über ihren Kommentar schmunzeln. Dann war er auch wieder alleine mit Jiang Cheng und dieser schien immer noch von allem, was in den letzten fünf Minuten passiert war, verwirrt zu sein. Verständlich. Lan Huan lächelte ihm leicht zu: “Es sieht aus, als hätte deine Schwester eine Freundin. Und du solltest nicht so überrascht dreingucken, dass Leute interesse an dir haben. Es wäre eher ein Wunder, wenn dem nicht so wäre.” Für eine Sekunde überlegte Lan Huan, ob er noch mehr dazu sagen sollte, aber es erschien ihm nicht der richtig Zeitpunkt. Alles weitere würde zu gezwungen klingen, als wären die Worte nur eine Reaktion auf Wen Qing. “Vermutlich warst du nicht der einzige, der Besuch mit nach Hause gebracht hat, damit dieser sich ausnüchtern kann”, versuchte Lan Huan die Situation aufzulockern, “Auch wenn die Party bei den Jins war und deine Schwester und Wen Qing Jin Zixuan auch einfach in sein eigenes Zimmer hätten packen können um auszunüchtern.”

    Für einen Moment war Lan Zhan erleichtert, als Wei Ying sagte, sie hätten nichts weiter getan. Also hatte er so etwas wichtiges nicht einfach vergessen. Genauso schnell fiel ihm aber auch auf, dass etwas nicht stimmen konnte. Wei Ying verhielt sich nicht normal. Lan Zhan konnte es nicht ganz interpretieren. Er wusste nur, dass Wei Ying normalerweise nicht so redete oder gestikulieren. War das Scham? Aber wieso sollte Wei Ying sich schämen, wenn nichts passiert war? Das ganze wäre so viel einfacher zu entschlüsseln, wenn Lan Zhans Kopf nicht immer noch dröhnen würde. Er hob eine Hand an die Schläft und schloss die Augen. Innerlich wiederholte er noch einmal alles, was Wei Ying gesagt hatte. Schließlich blieb er an dem Satz hängen, dass Freunde so etwas nicht tun würden. War es das? War Wei Ying deshalb so beschämt? Falls Wei Ying ihn wirklich nur als Freund sah und Lan Zhan angedeutet hatte, sie wären mehr...das könnte einen aus dem Konzept bringen. Die Theorie wurde von der Situation auf der Party mit den Küssen unterstützte. Aber wieso hatte Wei Ying ihn dann überhaupt auf ein Date eingeladen. Oder war das auch nur ein Scherz gewesen? Lan Zhan wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Bei den Gedanken zog sich sein Herz jedoch schmerzhaft zusammen. “Tut mir leid”, murmelte er mit belegter Stimme. Vielleicht wäre es besser zu gehen, bevor die Situation noch schlimmer werden würde. Seine Augen brannten schon wieder. Langsam schob er sich zum Rand des Bettes hin, bleib dabei so weit weg von Wei Ying wie möglich. Mit zittrigen Beinen stand er auf. In dem Moment verschwamm seine Sicht und wurde dann ganz schwarz. Er schloss die Augen und schwankte leicht vor sich hin.

    Xue Yang fror mitten in der Bewegung ein, als er hörte worüber Xiao Xingchen sprechen wollte. Es kostete ihn fast eine komplette Selbstkontrolle nicht zurückzuzucken und angelehnt zu bleiben. Das war das Letzte, was er erwartet hätte. Er versuchte sich zu erinnern, von welcher Sprachnachricht Xiao Xingchen redete und wie viel er hatte durchblicken lassen. Doch sein Gehirn ließ ihn ihm Stich. Wie sollte er denn auf die Frage antworten? Um etwas Zeit zu gewinnen stopfte er sich den Mund voll. Wenn er nebenbei jobben würde - wie Xiao Xingchen es genannt hatte - wäre es alles kein Problem. Da wäre er schließlich nicht der Einzige. Jiang Cheng hatte auch einen Nebenjob und dessen Eltern waren reich. Nein, das Problem wäre, wenn Xiao Xingchen weiter Fragen würde. Es war eben kein Nebenjob. Er könnte schließlich kaum erzählen, dass nichts von all dem ganz legal war. Xiao Xingchens moralischem Kompass würde das sicher nicht gefallen. Aber er konnte ihn auch nicht direkt anlügen. Wenn diese Sprachnachricht existierte, konnte er es nicht komplett abstreiten. “Könnte man so sagen”, meinte er schließlich vage, “Aber das ist nicht wirklich interessant. Wer will schon was vom arbeiten hören? Das ist doch langweilig. So harmlos muss das Thema nun auch nicht sein. Da können wir ja gleich anfangen die letzte Mathestunde zu diskutieren. Das wäre genauso spannend.” Er sah dabei jedoch von Xiao Xingchen weg nach draußen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Jul 12, 2021 7:35 pm

    „Meine Schwester hat eine....??“ Wiederholte Jiang Cheng nochmal, als Lan Huan ihm das so klar auflistete. Noch immer blinzelte er mehr als irritiert und schüttelte leicht dabei den Kopf. Er wusste ja, dass Wen Qing auf Frauen stand, aber Yanli? Wann war das denn passiert? „Hat sie nicht... sie und Jin Zixuan waren doch immer,...? Ich dachte, der Typ bekommt bei ihr nur einfach nicht den Mund auf? Ich... bin echt verwirrt.“ Sagte er nun resignierend. Doch das alles wurde noch spannender, denn Lan Huan schien sich garnicht über die Tatsache zu wundern, dass es jemanden gab, der mit Jiang Cheng ausgehen wollte und DAS wiederum sorgte dafür, dass er auf eine andere Art und Weiße überfahren war! Und so schien es einen Moment zu dauern, bis bei Jiang Cheng der zweiten Teil von Lan Huans Aussage überhaupt im Gehirn ankam. In Gedanken, hatte er nämlich schon wieder den Teebecher zu seinen Lippen geführt, doch er hielt in der Bewegung inne und drehte langsam seinen Kopf zu Lan Huan, grinste dann, denn er glaubte, dass dieser einen Spaß gemacht hatte. Doch dann sah er Lan Huans Mimik und sofort wurden Jiang Chengs Augen, im Zuge eines unglaubwürdigen Gesichtsausdrucks, ziemlich groß. Fast hätte er sich den Tee übergeschüttet. „Das meinst du doch nicht ernst, oder?“ Fragte er und schüttelte dann peinlich berührt den Kopf. „Komm schon, Lan Huan...“ Sagte er und überspielte seine Unsicherheit mal wieder mit Sarkasmus. „Was muss das für ein Typ sein, der auf Kerle wie mich steht? Der lebt sicher im Keller und züchtet Schlangen, oder Spinnen, oder sonst was creepiges.“ Lachte er, um die Situation etwas aufzulockern. In diesem Moment trat Jin Zixuan wieder ein, dieses Mal sehr gut gekleidet und auch sein Haar war gemacht, doch er sah nicht zu Jiang Cheng rüber. Er war noch immer rot im Gesicht und sah aus, als hätte er es sich nicht ausgesucht, dass er in diesem Moment gerade die Küche betreten wollte. Es musste wohl einen triftigen Grund geben. Er räusperte sich leise, schielte kurz zu Jiang Cheng und sah irgendwie betrübt aus, schließlich hatte er die Unterhaltung gerade gehört. Er schien sich aber schwer beherrschen zu wollen und richtete sich in der Mitte des Raumes sehr selbstbewusst auf, wagte aber keinen Blick mehr in die Richtung seiner beiden Mitschüler. „Ich unterbreche eure Unterhaltung nur ungern, aber ich soll für A-Li Apsirin holen.“ Sagte er und sein Ton klang dabei etwas hochnäsig. Jiang Cheng kam es gerade echt gelegen, dass er sie ablenkte, denn das gab ihm etwas Zeit, kurz seine Gedanken zu ordnen. War es jetzt gut, dass Lan Huan gesagt hatte, dass es ihn wundern würde, wenn niemand auf Jiang Cheng stehen würde? Weil... das würde ja irgendwie implizieren, dass er auch Seiten an ihm gesehen hatte, die liebenswert waren... zum anderen... wenn Lan Huan wirklich Interesse an ihm hätte, hätte es ihm wohl nicht gefallen, dass es einen Nebenbuhler gab, oder? Oder? Das betrübte Jiang Cheng schon wieder. Oh man... wie gerne er doch wissen wollte, wer dieser geheimnissvolle Kerl war.
    Jin Zixuan hatte auch durchaus noch gehört, was Lan Huan eben noch gesagt hatte. Er war kurz nach Wen Qings Verlassen der Küche von ihr wieder dorthin zurückgepeitscht worden. Und er ärgerte sich gerade darüber, dass er den beiden Mädels im Suff alles erzählt hatte.
    Während Jiang Cheng nun so in Gedanken war, stand er auf und öffnete eine Schublade, stand dabei ziemlich nah neben Jin Zixuan, der versuchte, sein Pokerface zu bewahren. Jedoch konnte man schon erkennen, dass er etwas nervös war. Er warf Lan Huan einen abschätzenden Blick zu. Er hatte die beiden gestern ständig zusammen gesehen und sie waren sich auch körperlich sehr nahe gewesen. Was lief da bei ihnen? Auf jemanden von außen, hätte sein Blick vielleicht auch etwas arrogant wirken können. „Hier.“ Sagte Jiang Cheng, hob dann aber eine Braue und warf Zixuan einen skeptischen Blick zu. „War A-Li gestern auch betrunken?“ Fragte er nun, woraufhin Zixuan sich wieder räusperte. „Sie... nein. Sie hat....“ Wieder räusperte er sich in seine Hand, weil seine Stimme gerade versagte. Er konnte seine beste Freundin doch nun vor ihrem Bruder nicht so in die Pfanne hauen. „Sie hat... ihre Tage.“ Rutschte es ihm raus, weil ihm auf die Schnelle nichts besseres eingefallen war und OH GOTT! Nun war es ihm peinlich, dass er das gesagt hatte! Beide, Jin Zixuan und Jiang Cheng, sahen sich nun mit großen Augen an. „Ähm....“ Machte Jiang Cheng und nickte langsam. „Dann... dann nimm das hier auch mit.“ Sagte er und holte aus dem Schrank noch eine Wärmeflasche, drückte alles Jin Zixuan in die Hand. Dieser sah aus, als würde er gleich in Flammen aufgehen. „Danke... Jiang Cheng.“ Sagte er. Wow... die Situation war echt akward. Etwas zu lange sah er ihn noch an und Jiang Chengs Brauen hoben sich schon fragend in die Höhe, dann beeilte sich Jin Zixuan auf einmal die Küche zu verlassen. Wieder sah Jiang Cheng ihm ratlos nach. „Ist der immer so drauf?“ Fragte er Lan Huan. Yanli hing oft mit ihm ab, aber normal verhielt er sich doch nicht ganz so merkwürdig. Etwas sozial unbeholfen war er meist, aber SO????
    „Oh man... Lan Huan... ich komme mir grad vor, wie bei der versteckten Kamera.“ Lachte Jiang Cheng nun, denn irgendwie war es auch lustig. Er setzte sich nochmal auf seinen Stuhl und goss seinem Freund etwas Tee nach. „Was für ein Morgen. Wie im Irrenhaus...“

    Wei Ying wusste nicht, was hier gerade los war. Wieso hatte Lan Zhan so etwas gefragt? Wie kam er denn auf die Idee, dass sie Sex gehabt hätten??? Gab es denn Freunde, die im Suff so etwas taten? Das musste es doch sein, oder? Wei Ying hatte davon schon gehört! Während es in seinem Kopf ratterte, entschuldigte sich Lan Zhan aber schon und stand auf. Es dauerte ein paar Sekunden länger, bis Wei Ying sah., wie sein Freund schwankte. Sofort sprang er auf und fing ihn auf. „Hey! Lan Zhan! Wo willst du denn hin? Du hattest noch nie nen richtigen Kater, oder? Du solltest hier jetzt auf keinen Fall so rumturnen.“ Schimpfte Wei Ying und verfrachtete seinen Freund wieder ins Bett, legte ihn vorsichtig ab und deckte ihn wieder zu. Dann setzte er sich an den Bettrand und beugte sich über ihn, grinste dabei nun wieder gewohnt. „Lan Zhan. Kein Grund, sich zu entschuldigen. Und auch kein Grund, sich Sorgen zu machen. Es ist nichts schlimmes passiert gestern. Außer, dass du dich vielleicht etwas zum Deppen gemacht hast, aber was die anderen am Montag sagen, ist dir doch sicher recht egal, mh? Ich haue jeden, der was dummes sagt.“ Er lächelte nun wieder breiter. „Lan Zhan. Lass uns diesen merkwürdigen Morgen vergessen. Und ich hole dir jetzt gleich Frühstück?“ Bot er ihm an. Wei Yings Verlegenheit war auf einmal wieder vergessen, denn es gefiel ihm nicht, dass es seinem Freund scheinbar so schlecht ging. Er würde sich jetzt erstmal um ihn kümmern! Sachte tätschelte er ihm den Kopf.

    Natürlich konnte Xingchen nicht sehen, wie Xue Yang in seiner Bewegung stoppte, doch er spürte den Umschwung von seinen Emotionen sehr wohl und das extrem geballt. Auch Xingchen hielt nun kurz die Luft an und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. War er Xue Yang nun zu nahe getreten? War das etwa eine Frage, die er nicht stellen dufte? Besorgnis machte sich auf seinem Gesicht breit. Gefühlt dauerte es auch eine Ewigkeit bis Xue Yang zu sprechen begann und was er sagte, klang irgendwie kühl und sehr unnatürlich. Außerdem wendete sich Xue Yang von ihm ab. Das war merkwürdig. Das tat er sonst nie. Xingchen konnte regelrecht spüren, wie sich eine Barriere zwischen ihnen bildete. Es überlief ihn unangenehm und er senkte den Kopf. „Tut mir leid...“ Sagte er leise. „Ich bin dir zu Nahe getreten, oder?“ Xingchen hatte nun einen richtigen Kloß im Hals. Er verstand wirklich nicht, wieso Xue Yangs Leben so ein Geheimnis war. Er wollte ihn kennen lernen, doch er hatte das Gefühl, dass Xue Yang das nicht wollte. Auf einmal fiel ihm wieder ein, was Song Lan erzählt hatte, dass er eine kriminelle Vorgeschichte hatte und viele schlimme Dinge getan hatte. Sofort schüttelte er diesen Gedanken wieder ab.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Jul 13, 2021 3:00 am

    Lan Huan zog leicht die Augenbrauen leicht zusammen.”Natürlich meine ich das ernst”, protestierte er. Warum war Jiang Cheng nur so davon überzeugt, dass niemand interesse an ihm haben könnte? Es war fast, als würde er seine eigenen guten Eigenschaften nicht sehen können. Der Gedanke ließ Lan Huan traurig werden. Bevor er jedoch etwas sage konnte, wurden sie von Jin Zixuans Anwesenheit unterbrochen. Es war offensichtlich, wie nervös dieser war, auch wenn er versuchte, es mit Arroganz zu überspielen. Für Lan Huan war es sehr offensichtlich, wer Wen Qings gemeinsvoller Freund war. Er legte den Kopf leicht schief und beobachtete die Situation. Im Moment konnte er da sowieso nicht viel mehr tun, als nur beobachten. Auf Jin Zixuans abschätzigen Blick antwortete er mit einem leichten Lächeln. Allerdings war es relativ aussagelos und er wollte einfach freundlich bleiben. Es war jedoch gar nicht so einfach neutral zu bleiben, so unbeholfen, wie sich Jin Zixuan gerade anstellte. Lan Huan hatte nur den Vorteil, dass Lan Zhan auch nicht der Beste war, wenn es um sozialen Interaktionen ging. Also blieb er relativ ruhig sitzen. “Oh, ich hoffe nur, Jiang Yanli ist hat nicht zu große Schmerzen”, warf er kurz ein. So wie Jin Zixuan im Moment Jiang Cheng ansah, würde er auch gleich wissen von wem Wen Qing geredet hatte. Zum Glück schien das nicht der Fall zu sein; zumindest seiner Frage nach zu urteilen, nachdem Jin Zixuan wieder gegangen war. Wie sollte er darauf antworten? Offensichtlich war es nicht das normale Verhalten, aber es war nicht an Lan Huan etwas dazu zu sagen. Und vielleicht war Lan Huan auch ein wenig egoistisch, wenn er Jiang Cheng ein wenig länger im dunkeln ließ. Er zuckte nur mit den Schultern. So war es nicht wirklich eine Lüge, aber er musste auch nichts weiter sagen. Dann musste er kurz über Jiang Chengs Aussage lachen. Oh, Irrenhaus traf es wohl ganz gut. Aber da gab es noch etwas anderes, womit sich Lan Huans Gedanken beschäftigten. “Ich war vorhin überings noch nicht mit dir fertig. Vor der kleinen Unterbrechung.” Lan Huan beugte sich nach vorne und schlug Jiang Cheng leicht gegen den Arm. “Hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht so schlecht von dir selbst reden? Oder denken? Jiang Cheng! Es gibt doch keinen Grund dich selbst so negativ darzustellen - nicht wenn du so viele gute Eigenschaften hast. Also lass es bleiben. Und wenn jemand was anderes behauptet, dann scheint die Person dich einfach nicht zu kennen.” Lan Huan verschränkte die Arme vor der Brust und sah Jiang Cheng fast herausfordernd an.

    Lan Zhan war für einen Augenblick verwirrt, als Wei Ying ihn festhielt und wieder ins Bett verfrachten. In seinem jetzigen Zustand konnte er sich nicht wirklich dagegen wehren. Warum kümmerte sich Wei Ying jetzt schon wieder so um ihn. Es war, als hätte das Gespräch gerade gar nicht stattgefunden. Wei Ying war wieder ganz der Alte und für ihn war anscheinend vergessen, wie sehr er sich gerade noch geschämt hatte. Lan Zhan fühlte sich dabei, wie auf einer emotionalen Achterbahn. So schnell kam er bei all dem nicht mit. Warum waren Emotionen nur so kompliziert? Als Wei Ying sich dann über ihn beugte machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Aber eine andere Seite von ihm kämpfte immer noch mit den Gedanken von eben. Und dass Wei Ying ihm sagte, es sei nichts schlimmes passiert,machte es nicht besser. War der Gedanke an sich schon schlimm? Doch Wei Ying redete einfach weiter, ohne ihm wirklich Zeit zu lassen, alles zu durchdenken und zu verarbeiten. Und jetzt scherzte er schon wieder und lächelte, auch wenn es auf Lan Zhans kosten war. Für Wei Ying konnte er das verkraften. Vor allem, wenn Wei Ying jetzt schon wieder gut behandelte und ihm über den Kopf strich. Lan Zhan fühlte sich Fast wie in einem Spiel gefangen, bei dem Wei Ying ihn immer wieder weg stieß, nur um ihn im nächsten Moment wieder heranzuziehen. Er musste sich schlagartig ins Gedächtnis rufen, dass es für Wei Ying vermutlich nichts besonderes war. Vermutlich behandelte er all seine Freund so. Schließlich hatte Lan Zhan oft genug beobachtet, wie Wei Ying einen Arm um den einen oder anderen Freund gelegt hatte. Konnte Wei Ying deshalb alles so schnell und ohne Probleme wegstecken? Weil Lan Zhan für ihn einfach nur ein weniger Freund war? Könnte er einfach mit jedem anderen ausgetauscht werden? Der Gedanke tat Lan Zhan noch mehr weh. Für Wei Ying war es vielleicht nichts besonderes, aber Lan Zhan bedeutete diese Freundschaft viel; auch außerhalb von romantischen Gefühlen. Wei Ying war einer der wenigen Personen, die mit ihm Zeit verbrachten und das anscheinend sogar genossen. Wei Ying störte sich nicht, an seiner kalten Fassade und unbeweglichen Gesichtszügen. Er redete mit ihm, auch wenn Lan Zhan nicht viel zu einem Gespräch beizutragen hatte und nie wusste, wie er selbst eine Konversation beginnen sollte. Wei Ying war es egal, dass Lan Zhan Situationen, vor allem soziale Interaktionen, anders aufnahm und verarbeitete. Das war einer der Gründe, warum sich Lan Zhan überhaupt verliebt hatte. Aber vielleicht war das für Wei Ying alles nicht von Bedeutung. Oder dieser hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, wenn Lan Zhan einfach nur ein weiterer Freund war. Er konnte nicht länger hier liegen bleiben. Also schüttelte er leicht den Kopf, als Wei Ying anbot Frühstück zu hohlen. “Kann gehen”, sagte er mit belegter Stimme, “Essen muss an einem dafür vorgesehen Tisch eingenommen werden.” Eine weitere Regel seines Onkels, an die er sich gerade fast verzweifelt klammerte um nicht vollständig in seinem Gedankenwirrwarr unterzugehen. Er begann sich wieder aufzurichten, dieses mal jedoch langsamer und vorsichtiger.

    Xue Yang drehte sich wieder zu Xiao Xingchen, als er die Entschuldigung hörte. Er seufzte leise: “Warum hab ich da Gefühl, dass ich dich unweigerlich immer wieder traurig mache?” Das hatte er nicht gewollt, aber anscheinend war es unausweislich mit jeder Frage verbunden, die Xue Yang nicht beantworten konnte. Er lehnte sich zu Xiao Xingchen hinüber und drückte ihm einen hauchzarten Kuss auf die Wange. Er war sich nicht sicher, wie er ihn wieder aufheitern konnte. Aber er hatte die Befürchtung, dass Xiao Xingchen einfach gehen würde, wenn sie noch länger (oder öfter) in einer solchen Situation verharren würden. Wie oft wurde ihm schon gesagt, dass es selbst unter den besten Umständen schrecklich war, sich mit ihm rumzuschlagen? Von schlechten mal ganz abgesehen. Normalerweise interessierte ihn so etwas null. Aber normalerweise ging es auch nicht um Xiao Xingchen. Es war sowieso schon ein Wunder, dass dieser ihm eine Chance gab. “Es gibt bei mir nicht viel mehr zu wissen, als du ohnehin schon tust. Meine Arbeit spielt dabei keine Rolle. Ich weiß, dass du nichts weiter mit der Frage gemeint hast.” Dies war Xue Yangs versuch Xiao Xingchen etwas mehr zu vertrauen. Seine Gedanken sagten ihm nämlich alles, was hinter dieser Frage hätte stecken könne; eine Vermutung unangenehmer als die Letzte. Er beschloss jedoch all das zu ignorieren. “Wie wär damit: Frag mich etwas anderes und ich werde definitiv antworten. Irgendwas was spannender ist?” Xue Yang war sich sehr bewusst, wie gefährlich dieser Vorschlag war. Er bot Xiao Xingchen gerade freiwillig eine riesige Angriffsfläche an. Die nächste Frage könnte noch weitaus schlimmer sein. Er ging ein große Risiko ein, aber wenn es das Lächeln auf Xiao Xingchens Gesicht zurückbringen würde, dann war es das wert. Und zur Not könnte er sich bestimmt irgendwie rausreden.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Jul 13, 2021 8:58 pm

    Lan Huan schien sich auch keinen Rat zu wissen. Wie auch? Er war ja auch nicht so dicke mit Jin Zixuan. Dieser ganze Jin-Verein war aber auch irgendwie merkwürdig, von daher, hinterfragte Jiang Cheng das garnicht mehr. Obwohl er von Jin Zixuan ja immer noch einen sehr guten Eindruck hatte. Der war an sich ja ein anständiger Kerl, auch wenn er oft wirkte, als würde er wie ein Pfau über den Schulhof stolzieren.
    Doch dann schob Jiang Cheng jeden Gedanken an ihren unerwarteten Gast wieder zu verwerfen, denn Lan Huan kam wieder auf das Thema von vorhin zurück und Jiang Cheng sah etwas überrascht zu ihm, als dieser ihm gegen den Arm schlug. Sofort legte er seine Hand an die getroffene Stelle. Nicht, weil es wehtat, sondern weil es ihn irgendwie glücklich machte, dass Lan Huan so locker mit ihm umging. „Aua! Ja ja!“ Machte er direkt und lachte dabei leicht. „Ja, verstehe schon. Ich bin ein super Typ und eigentlich sollten viel mehr auf mich fliegen.“ Sagte er und dieses Mal lag nur etwas Ironie in seinen Worten. Doch so wie Lan Huan ihn gerade ansah, duldete er auch keine Widerrede. Allerdings hatte er mit seinen Worten Jiang Cheng einen ordentlichen Selbstbewusstseins-Push verpasst. Wieder errötete er leicht, konnte es aber aushalten und wendete seinen Blick dieses Mal nicht ab. „Pass nur auf, vielleicht stoße ich dich demnächst von Platz 1 dieser blöden Ranking Liste.“ Stieg er nun auf den Scherz ein und klopfte Lan Huan nun auch etwas fester auf die Schulter. „Dann heul aber bloß nicht, weil ich dir die Show stehle.“ Er grinste nun breit und sah aus, als würde er sich sehr wohl auf diese Herausforderung einlassen. Er nahm einen Bissen von seinem Pfannkuchen und kaute, musste dabei aber auch lachen, weil er den Gedanken irgendwie absurd und witzig fand. Er hielt sich eine Hand vor den Mund, sah dabei wieder zu Lan Huan und seine Augen strahlten. Er hatte nun wirklich echt gute Laune. „Ich glaube dir. Du gibst ja sonst eh keine Ruhe.“ Sagte er dann und packte Lan Huan einfach noch einen neuen Pfannkuchen auf den Teller, obwohl dieser seinen noch nicht aufgegessen hatte.

    Was Lan Zhan gerade durch seinen hübschen Kopf ging, konnte Wei Ying ja nicht mal erahnen. Natürlich hätte er dem sofort widersprochen, denn auch, wenn er sich seinen romantischen Gefühlen für seinen Freund nicht bewusst war, so wusste er sehr wohl, dass Lan Zhan, neben seiner Schwester, die wichtigste Person in seinem Leben war. War Lan Zhan nicht in seiner Nähe, vermisste Wei Ying ihn jedes Mal. Er war oft so überfordert mit seinen Gedanken und sein Reizfilter funktionierte irgendwie nicht so, wie er sollte. Davon war Wei Ying oft erschöpft und er schaffte es trotzdem nicht, abzuschalten. Doch wenn Lan Zhan da war – mit seiner passiven und ruhigen Art und doch präsent – hatte Wei Ying das Gefühl, dass er geerdet wurde. Er konnte abschalten. Außerdem beruhigte ihn oft schon Lan Zhans Geruch oder seine Berührung. Es tat gut in seiner Nähe zu sein. Vielleicht hätte es geholfen, wenn Wei Ying all diese Dinge mal ausgesprochen hätte, doch so funktionierte sein Gehirn eben nicht. Er drückte seine Zuneigung auf seine eigene verschrobene Art und Weiße aus. So etwa, mit Fürsorge – wenn auch sehr unbeholfen. „Aber... Lan Zhan!“ Protestierte er. Er sprang sofort auf, holte seinen Atlas aus dem Regal und staubte ihn mit seinem Ellbogen ab, legte ihn aufs Bett. „Hier, schau! Da ist dein Tisch!“ Sagte er und grinste stolz. Dann stellte er sich aber vor ihn und weil Lan Zhan noch auf der Bettkante saß, konnte er zu ihm runterschauen. Er legte seine Hände an die Schultern seines Freundes. „Willst du echt schon gehen? Das ist unsere erste Übernachtungsparty. Wir können zusammen im Bett frühstücken und Cartoons schauen. Hau nicht schon ab.“ Sagte er und zog einen Schmollmund. „Lan Zhan! Bitteeeee!“

    Natürlich wollte Xingchen nun auch nicht, dass sich Xue Yang irgendwie schlecht fühlen musste. Es war eine verfahrene Situation, denn er wollte so gern mehr über seinen Freund wissen, hatte aber irgendwie jedes Mal das Gefühl, dass es nicht gewünscht war, wenn er nachfragte. So seufzte er leise und lehnte sich leicht gegen Xue Yang, als er den Kuss auf seiner Wange spürte.Er legte nun einfach den Arm um dessen Schulter und zog ihn näher an sich ran. „Du machst mich nicht traurig, Xue Yang.“ Sagte er leise gegen dessen Haar und schmiegte seine Nase kurz hinein. „Wirklich nicht... ich hab nur das Gefühl, dass ich fast nichts über dich weiß und... naja... ich will dich kennen lernen. Alle Seiten an dir. Ich hab Angst, dass du dich vor mir versteckst. Und ich weiß nicht recht wieso.“ Versuchte er sich irgendwie zu erklären. Dann hörte er Xue Yangs Worte und gab ein leises „Mh“ von sich. Er musste seine Gedanken nun erst einmal sortieren und verharrte einfach in dieser Position, hielt Xue Yang weiter fest und genoss das Gefühl von dessen Haar an seinen Lippen und seiner Nase. Er duftete gut. „Xue Yang.“ Sagte er dann nach einem Augenblick, nachdem sein Freund ihm diesen Vorschlag gemacht hatte. „Du bist mir sehr wichtig. Ich will dich nicht in eine Situation bringen, in der du dich unwohl fühlst. Ich will nur einfach, dass du weißt, dass du mir vertrauen kannst. Ich hab dich unglaublich gerne und hoffe, dass du dich mir irgendwann öffnen kannst, damit ich dir zur Seite stehen kann. Wenn du dafür noch Zeit brauchst, dann verstehe ich das.“ Er küsste ihn auf den Schopf und streichelte ihm über die Schulter. „Wie wäre es damit – ich stelle dir keine Frage, sondern du erzählst mir nun einfach etwas über dich. Etwas, was du mir sagen kannst, ohne dich dabei unwohl zu fühlen. Egal wie nichtig es dir scheint. Für mich ist es eine große Bereicherung. Glaub mir.“ Xingchen streichelte Xue Yangs Schulter hinunter zu dessen Handgelenk, streifte seine Hand und hielt seine Hand offen, damit Xue Yang seine hineinlegen konnte, wenn er es wollte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jul 14, 2021 4:00 am

    Lan Huan sah mit Freude dabei zu, wie Jiang Cheng plötzlich in ganz anderen Tönen über sich redete. Zwar konnte er immer noch ein wenig Ironie ausmachen, aber nicht mehr so stark. Er konnte auch nicht erwarten, dass Jiang Chengs Gedanken sich sofort änderten, nur weil Lan Huan etwas sagte. Aber eine kleine Verbesserung war schon viel wert. Als Jiang Cheng die Liste erwähnte, musste Lan Huan lachen. “Mir hat immer noch niemand erklärt, wie dieses Ranking zustande gekommen ist. Konnte man dafür Voten? Meine Stimme hättest du nämlich auf jeden Fall.” Er grinste ein wenig. Auch wenn das bedeuten würde, dass sicher noch mehr Leute interesse an Jiang Cheng haben würden. Aber es war sowieso nur reiner Zufall, dass dem noch nicht so war. Und dann sah Jiang Cheng ihn mit strahlenden Augen an. Lan Huan blieb fast der Atem weg. Für einen Moment konnte er nichts weiter tun, als zu starren. Gerade sah Jiang Cheng umwerfend aus. Er räusperte sich kurz, bevor er seinen Blick lösen konnte. “Nein, das wert ich nicht”, sagte er schließlich und wandte sich dann auch wieder seinen Pfannkuchen zu. “Das Spiel werden wir ab jetzt überings jedes Mal spielen, wenn ich sowas höre.” Lan Huan sah wieder auf. Vielleicht hatte sein betrunkenes Gehirn gestern doch nicht allzu dumme Ideen. Es wäre wirklich schön Jiang Cheng irgendwann mal zu zeichnen. Jedoch war er sich nicht sicher, ob er tatsächlich die Fähigkeiten besaß diesem in einem Bild gerecht zu werden. Nun ja, man durfte auch betrunken mal ein oder zwei Gute Ideen haben. “Oh, mal was ganz anderes”, fiel ihm plötzlich ein, “Ich hoffe, meine Anwesenheit hält dich von nicht ab oder bringt deinen Tagesplan durcheinander. Du hattest doch gesagt, dass du morgens gerne joggen gehst, richtig? Wenn dich meine Gesellschaft also stört oder ich dir irgendwann auf die Nerven gehe, sag bescheid. Ich schnapp mir dann nur noch schnell Lan Zhan und schon wären wir weg.” Das hätte er eigentlich schon viel früher anmerken sollen. Ein wenig ärgerte er sich, dass ihm so etwas nicht schon vorher aufgefallen war. Zu seiner Verteidigung: der Morgen war zu ereignisreich und durcheinander gewesen.

    Lan Zhan starrte Wei Ying an und blickte dann langsam auf den Atlas auf seinem Schoß. Sollte das ein Scherz sein? Wei Ying konnte doch nicht ernsthaft von ihm erwarten, dass er so aß. Das war alles andere als angebracht. Und seine vorherigen Gedanken, machten es auch gerade für Lan Zhan sehr schwierig mit Wei Ying alleine in einem Raum zu sein; vor allem nicht in dessen Bett. Im Augenblick wusste er nicht, was er mit ihm anfangen sollte. Doch wusste Wei Ying auch sehr genau, wie er ihn um den Finger wickeln konnt. Dieser Schmollmund und die Art und Weise wie Wei Ying seinen Namen sage, ließen ihn fast nachgeben. Wenn der Morgen anders verlaufen wäre hätte er vielleicht auch nachgegeben. Doch so schüttelte Lan Zhan den Kopf und legte das Buch zur Seite. “Wir werden vernünftig Frühstücken”, bestand er. “Werde nicht gleich gehen und mit Wei Ying essen, nur nicht hier.” Das war doch Kompromiss genug, oder? Langsam stand er auf und dieses Mal hatte er nicht das Gefühl direkt wieder umfallen zu müssen. Er sah an sich hinab und seine Ohrenspitzen wurden wieder rot. “Ich bräuchte Sachen zum Anziehen”, sagte er an und konnte Wei Ying dabei nicht direkt ansehe. Lan Zhan würde sicht nicht fast nackt durch das Haus der Jiangs gehen. Wer weiß wem er sonst über den Weg laufen würde.

    Als Xiao Xingchen sagte, er wäre nicht traurig und Xue Yang auch wieder in den Arm nahm, beruhige es diesen ein wenig. Er schmiegte sich in die Berührung hinein. Allerding wusste er nicht ganz, was er auf die Erklärung antworten sollte. Natürlich versteckte er sein Leben vor Xiao Xingchen. Er konnte sich jedoch schlecht erklären. Wenn er auch nur anfangen würde, das zu tun, gäbe es kein Zurück mehr. Dann müsste er alles erzählen. Und dann wäre die schöne Illusion der letzten Woche vorbei. Xiao Xingchen dachte vielleicht, dass er ihn genauer kennenlernen wollte, aber auch nur, weil er das Ausmaß dessen nicht kannte, was Xue Yang ihm alles verschwieg. “Xiao Xingchen, du bist die Person, die schon am meisten über mich weiß”, brachte er schließlich hervor. Das diese Tatsache allein Xiao Xingchen auch zur gefährlichsten Person in Xue Yangs Leben machte, behielt er für sich. Was Xiao Xingchen als nächstes sage, tat fast weh. Xue Yang schüttelte leicht den Kopf. Als hätte es jemals jemanden interessiert, ob er sich unwohl fühlte. Ein winzig kleiner Teil von ihm, wollte Xiao Xingchen vertrauen. Aber der Rest seines Wesens sträubte sich dagegen. Er wusste nicht wie. Wie sollte er jemandem vertrauen, selbst wenn dieser jemand Xiao Xingchen war. Jedes Mal, wenn er vorher versucht hatte jemanden auch nur ansatzweise an sich heranzulassen, hatte er es bereut. Und Xiao Xingchen hielt schon unglaublich viel Macht über Xue Yang in seinen Händen. Als Xiao Xingchen sagte, er würde verstehen, dass Xue Yang Zeit brauchte, fragte dieser sich unweigerlich, wie lange es noch dauern würde, bis Xiao Xingchens Geduld am Ende war. Was würde passieren, wenn er einsehen würde, dass er keine Antwort erhalte würde. Seine Augen folgten Xiao Xingchens Hand seiner Schulter hinunter, bis diese offen liegen blieb. Xue Yang hob seine rechte Hand, hielt dann jedoch inne. Nach einer kurzen Überlegung ließ er sie wieder fallen. Stattdessen schob er seine linke Hand langsam näher an Xiao Xingchens heran. Ganz leicht ließ er seine Fingerspitzen über die Hand wandern, bevor er sie ergriff. Er fragte sich, ob Xiao Xingchen verstand wie sehr Xue Yang sich dazu überwinden musste, ihm in so einer Situation seine kaputte Hand gaben. Wie sehr er ihm damit vertraute. Gleichzeitig arbeitete es in seinem Kopf auf Hochtouren. Er wollte Xiao Xingchen gerne etwas über ihn erzählen, aber alles woran er denken könnte, würde unangenehme Fragen hinter sich ziehen. Er hatte nicht übertrieben, als er sagte, dass Xiao Xingchen fast alles über ihn wusste, was er ihn wissen lassen konnte. Ein Großteil seines Alltages und seiner Fährigkeiten waren darauf ausgelegt, zu seinem und A-Qings Überleben beizutragen und nichts worüber er reden konnte. “Ich...Wenn ich etwas langweilig finde, halte ich es keine zwei Minuten aus mich damit auseinanderzusetzen”, versuchte er kläglich irgendeinen Fakt aus dem Ärmel zu schütteln, “Aber vermutlich wusstest du das schon.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Jul 14, 2021 11:13 pm

    Jiang Cheng lachte ebenfalls und zuckte dabei mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber wenns ein Voting war, haben sie uns sicher im E-Mail Verteiler vergessen.“ Spinnte er den Gedanken weiter, machte dann aber große Augen, als Lan Huan sagte, dass er für ihn gevotet hätte. „Ach was!“ Jiang Chengs Brauen gingen kritisch in die Höhe, doch seine Wangen waren gerötet. Dann schlich sich wieder ein Grinsen auf seine Wangen und er griff im Eifer des Gefechts nach Lan Huans Hand. Verfehlte diese und seine Hand landete auf dem silbernen Armband, das er um das Handgelenk trug. Erst bemerkte Jiang Cheng das garnicht: „Dann hätten wir unsere Stimmen gegenseitig ungültig gemacht. Ich hätte meinen Vote nämlich für dich abgegeben.“ Kam es von Jiang Cheng, als hätte er nun etwas freches gesagt. So schaute er Lan Huan auch gerade an und das Grinsen wurde breiter. Das er gerade mit Lan Huan flirtete, war ihm in diesem Moment sogar bewusst, doch er fühlte sich nicht unwohl dabei. Das musste er ausnutzen. Dass seine Hand weiter das Bedeutungsschwere Schmuckstück an Lan Huans Handgelenk berührte, war ihm noch immer nicht aufgefallen. Er machte auch gerade keine Anstalten, seine Hand zurückzuziehen. Über seinen Selbstbewusstseins-Boost war er selbst gerade geschockt. Welche Gedanken Lan Huan gerade dabei hatte, konnte Jiang Cheng nicht mal erahnen, doch er sah durchaus, wie sein Freund ihn für einen längeren Moment ansah. Was ihm wohl gerade durch den Kopf ging? Jiang Cheng spürte ein kribbeln in seinem Bauch. Oh man... er war schon ziemlich heftig verliebt in seinen Mitschüler.Er nickte dann gespielt resignierend. „Okay okay, ich werds mir merken.“ Sagte er, bevor er seine Hand wieder zurück zog. Er wollte gerade weiter essen, als Lan Huan aber mit dem nächsten Thema anfing und sofort schüttelte Jiang Cheng den Kopf. „Oh, nein! Ganz bestimmt nicht.“ Antwortete er hastig. „Ich gehe zwar jeden Morgen joggen, aber ich sterbe auch nicht daran, wenn ich es mal ausfallen lassen. Ich finds schön, dass du hier bist und...“ Er räusperte sich, als er bemerkte, was er gesagt hatte. „Ne, wirklich... iss in Ruhe auf, lass dir beim Duschen so viel Zeit wie du brauchst... von mir aus, kannst du den ganzen Tag bleiben. Also... rein theoretisch. Wenn du das wollen würdest und so...“ Oh nein... das war zuviel gewesen, oder? „Ich meine... wir wollten ja eh noch D&D spielen gehen. So hab ich das eigentlich gemeint.“ Versuchte er das ganze irgendwie zu entschärfen. Jiang Cheng redete sich schon wieder um Kopf und Kragen. Hoffentlich bemerkte Lan Huan das nicht! Wieso musste er sich vor ihm auch immer wie ein Idiot verhalten? Er war doch sonst immer so souverän...

    Wei Ying sah Lan Huan abwartend an und als dieser sagte, dass er zum Frühstück bleiben würde, strahlten Wei Yings Augen. „Lan Zhan! Von mir aus, essen wir total gesittet auf der Couch.“ Lachte Wei Ying, doch er wusste schon, was sein Freund meinte. Dieser wollte sicher stocksteif in der Küche essen! Aber gut! Das war der Kompromiss und Wei Ying konnte sich damit arrangieren. Bei Lan Zhans Anmerkung, sah er ihn allerdings erst verwundert an, dann grinste er breit. „Ah.“ Machte er und musterte seinen Freund kurz. Einen Moment blieb Wei Yings Blick an dessen Oberschenkeln hängen. Lan Zhan hatte schon unverschämt schöne Beine. „Wieso gehst du nicht so? Außer A-Cheng und deinem Bruder ist doch keiner im Haus. Und die beiden haben dich doch sogar schon nackt gesehen.“ Überlegte Wei Ying, der selbst nur mit seinen Shorts bekleidet war. Dann ging er aber zum Kleiderschrank und suchte ein Shirt für Lan Zhan heraus. Es war rot und vorne waren zwei Hasen drauf. Eins von Wei Yings Schlafshirts. Er warf es Lan Zhan zu. „Hier! Reicht das?“ Fragte er und grinste. „Du magst doch Kaninchen.“

    Xingchen nickte leicht, als Xue Yang ihm sagte, dass er am Meisten über ihn wusste. „Und das weiß ich sehr zu schätzen.“ Flüsterte er leise und drückte Xue Yang noch etwas näher an sich, verharrte in dieser Position, bis er eine Regung in Xue Yangs rechtem Arm spürte. Fast schon hätte er darauf gesetzt, dass Xue Yang ihm seine rechte Hand gab, doch dann spürte er die Regung in seinem linken Arm und im nächsten Moment überlief ihn ein angenehmer Schauer, als Xue Yangs Fingerspitze seine Handfläche so hauchzart streiften. Als dessen Hand dann zum Liegen kam, umfasste Xingchen sie zart, streichelte sie vorsichtig. Sein Herz schien für einen Moment schneller zu schlagen. Er wusste durchaus, dass Xue Yang seine linke Hand normal lieber versteckte, umso mehr genoss Xingchen dieses Privileg, sie halten zu dürfen. Und dann erzählte Xue Yang ihm auch tatsächlich noch etwas über sich. Er musste nun sogar leicht lächeln. Würde Xue Yang ihm dabei ins Gesicht sehen, würde er feststellen, wie liebevoll dieser Ausdruck war. „Ja, tatsächlich ist mir das sogar schon oft aufgefallen.“ Überlegte Xingchen, klang dabei aber nicht so, als würde es ihn deswegen langweilen, oder als fände er diese Information unnötig. „Ich weiß noch, als du dich im Biologieunterricht darüber aufgeregt hast, dass wir diese Gruppenarbeit zum Thema Wetter machen mussten. Du hast mit deiner Gruppe vor mir gesessen und die ganze Zeit etwas anderes gemacht. Einmal hab ich dich leise Reime aufsagen gehört.“ Xingchen kicherte. „Das war sehr süß.“ Er küsste ihn wieder auf den Schopf. „Xue Yang. Das sind Dinge, die ich sehr an dir mag.“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Jul 15, 2021 6:43 pm

    Lan Huan bemerkte sofort wo genau Jiang Chengs Hand landete. Oft genug hatte er sein Handgelenk schon wegziehen müssen, dass es fast ein Reflex war. Ausnahmsweise ließ er seine Hand jedoch liegen. Vielleicht war er auch zu sehr davon abgelenkt, dass Jiang Cheng gerade zurück flirtete. Sein Grinsen wurde auch breiter. “Mm, vielleicht werden wir uns dann einen Platz teilen müssen. Es wäre mir eine Freude und eine Ehre.” Er zwinkerte Jiang Cheng zu. Er begann seinen Arm unter Jiang Chengs Berührung zu bewegen, sodass dessen Hand in der seinen lag und nicht mehr auf dem Armband. Auch wenn er Jiang Cheng mochte, er konnte nicht zulassen, dass das Armband länger berührte, noch nicht. Doch dann wurde er auch schon losgelassen und irgendwie vermisste er den Kontakt sofort. Lan Huan lächelte leicht und stützte sich auf der Hand ab. Er war sich nicht ganz sicher, ob er noch etwas dazu sagen sollte. Womöglich sollte er das ganze besser erklären als das dahingebrabble vom Vorabend. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, wie er das Thema vernünftig ansprechen konnte, ohne die Atmosphäre zu zerstören. Außerdem wollte er nicht, dass Jiang Cheng dachte, er hätte etwas falsch gemacht. Er hatte es vermutlich nur ausversehen berührt. Das Armband war in Lan Huans Verantwortung. Lan Huan musste selbst darauf aufpassen und hätte die Hand wegziehen sollen. Es konnte nicht gut sein, dass er Jiang Cheng einfach gewähren ließ. Von jetzt an keine Ablenkungen mehr in diese Richtung, egal wie hübsch das Lächeln war. Und dieser Entschluss hielt für etwa zwei Minuten. Den dann stolperte Jiang Cheng über seine Worte und das war schon wieder unglaublich niedlich. “Das ist gut. Ich würde liebend gerne länger bleiben, aber Onkel ist schon wütend genug auf uns - also auf Lan Zhan und mich. Wenn wir nicht vor dem Mittag wieder zu Hause auftauchen gibt es richtig ärger. Wir können jetzt schon von Glück reden, wenn wir nur mit einer Standpauke davonkommen. Da will ich nicht riskieren, dass es noch schlimmer wird. Sonst hätte ich das Angebot schamlos ausgenutzt.”

    Lan Zhan fand Wei Yings Witz über die Couch überhaupt nicht lustig. Vielleicht hätte er das getan, wenn der Morgen ihn nicht schon so durcheinander gebracht hatte und eine Stimmung immer noch betrübt war. Als Wei Ying dann sagte, dass Jiang Cheng derjenige war, der ihn anscheinend ausgezogen hatte, wurden Lan Zhans Ohren erneut rot. Er war sich nicht ganz sicher, ob er überhaupt wissen wollte, wie es dazu gekommen war. Aber vermutlich würde er sowieso keine vernünftige Antwort von Wei Ying erhalten und Jiang Cheng selbst konnte er auf keinen Fall Fragen. Es wäre wirklich einfacher, wenn er sich an mehr erinnern könnte. Lan Zhan fing das Shirt auf und sah es genauer an. Er konnte nicht umhin die Hasen niedlich zu finden und nickte sogar leicht bei Wei Yings Aussage. Schnell zog er das Shirt über und verließ das Zimmer. Auch wenn er sich nicht auskannte, war es doch relativ einfach die Küche zu finden. Überrascht blieb er in der Tür stehen. Einen Augenblick blickte er von seinem Bruder zu Jiang Cheng und wieder zurück. Lan Huan sah auf und im nächsten Moment war er um den Tisch gelaufen und nahm Lan Zhan in den Arm. Für ihn war sehr klar in Lan Zhans Gesicht abzulesen, wie erschüttert dieser immer noch von allem war. “Alles wird gut”, murmelte Lan Huan. Ausnahmsweise ließ sich Lan Zhan trösten. Die letzte Stunde war wirklich zu viel für ihn gewesen.

    Xue Yang sah wieder auf, als er Xiao Xingchen kichern hörte. Er hatte fest damit gerechnet, dass dieser enttäuscht sein würde, wenn er ihm nur eine offensichtlichen Fakt auftischte. Als Xiao Xingchen das mit dem Wetter sagte, verdrehte Xue Yang die Augen. “Warum müssen wir auch so nen Bullshit lernen. Wir können das Wetter doch sowieso nicht beeinflussen, wieso muss ich also wissen, wie es zustande kommt? Das ist vollkommen unnütz”, beschwerte er sich. “Und wer sich Gruppenarbeit ausgedacht hat, ist glaube ich, zu oft gegen eine Wand gelaufen. Das ist echt nervig.” Langsam zwang er seine Gedanken wieder unter Kontrolle. Er wollte nicht weiter über irgendwas anderes in seinem Leben nachdenken. Stattdessen wollte er einfach seine Zeit mit Xiao Xingchen genießen. Alles andere war unwichtig. Ihm wurde warm ums Herz, als Xiao Xingchen sagte, dass er diese Dinge an ihm mochte. Er konnte nicht umhin ein wenig zu lächeln. Leicht drückte er Xiao Xingchens Hand und schmiegte sich etwas mehr an ihn. “Komm, lass uns aufessen. Ich glaube der Regen lässt ein wenig nach. Das sollten wir gleich ausnutzen, bevor es wieder anfängt zu schütten. So gut da Essen auch ist, ich hatte nicht vor die gesamte Nacht in einem Restaurant zu verbringen”, scherzte er wieder.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Jul 16, 2021 1:01 am

    Erst als Jiang Cheng seine Berührung gelöst hatte, wurde ihm bewusst, dass Lan Huan seine Hand so gedreht hatte, dass sich ihre Handflächen berührt hatten. Fast hätten sich ihre Finger miteinander verwoben. War das Absicht gewesen? Es war alles so schnell gegangen und nun ärgterte sich Jiang Cheng über sich selbst, dass er diesen Moment des Körperkontaktes schon wieder unterbrochen hatte. Dabei ging ihm aber eine Frage durch den Kopf: Falls Lan Huan mit Absicht seine Hand gedreht hatte, hatte er seine Hand halten wollen? Jiang Cheng wurde etwas schwindelig bei dem Gedanken. Sie flirteten hier gerade ziemlich ungehalten. Ob Lan Huan das bewusst machte? Ach... es war sicher nur eine kleine Spielerei. Das musste es sein. So viel Glück hatte Jiang Cheng in der Regel nicht. Doch noch während Lan Huan wohl ebenfalls kurz in Gedanken versunken war, wanderten Jiang Chengs Augen zu dessen Lippen und VIELLEICHT stellte er sich gerade vor, wie es wäre, sich jetzt einfach noch ein paar Zentimeter mehr zu ihm hinüber zu beugen und ihm einfach einen Kuss zu stehlen. Ob seine Lippen sich so weich anfühlten, wie sie aussahen? Für einen Moment war Jiang Cheng wie gebannt und in seinen Augen lag ein leicht verträumter Ausdruck, während er noch immer leicht schmunzelte.
    Doch nachdem er sich mal wieder so um Kopf und Kragen geredet hatte, hatte er sich auch wieder gefangen und hörte Lan Huans Erklärung zu. Sofort nickte er verstehend. „Oh je... daran hab ich ja garnicht mehr gedacht. Nein, dann solltet ihr wirklich besser bald nach Hause gehen. Mit eurem Onkel lässt sich da auch sicher nicht gut diskutieren.“ Sagte Jiang Cheng wissend und blickte seinen Freund etwas entschuldigend an. Doch dann wurde ihre Unterhaltung unterbrochen, als plötzlich Lan Zhan in der Tür stand. Über seinen Look war Jiang Cheng kurz etwas irritiert, doch noch merkwürdiger fand er, dass Lan Huan offensichtlich erkennen konnte, dass was mit seinem jüngeren Bruder nicht stimmte, denn sofort umarmte er ihn. Sah Lan Zhan denn gerade anders aus als sonst? Mal abgesehen von seinem Style...
    Hinter Lan Zhan kam Wei Ying in die Küche. „Ahhh! Pfannkuchen!“ Sagte er sofort und wirkte ziemlich gut gelaunt. „Nicht für dich.“ Schnaubte Jiang Cheng nur, doch da bediente Wei Ying sich schon an seinem Teller. „Hey! Stell das wieder hin!“ Knurrte Jiang Cheng und sofort begannen die beiden wieder zu streiten – mehr spielerisch als ernst. „Und was hast du außerdem mit Lan Zhan gemacht?“ Kam es dann etwas leiser von Jiang Cheng, als er seinen Bruder ziemlich dicht bei sich hatte – oder besser gesagt: Im Schwitzkasten. „Auauaua!“ Beklagte sich Wei Ying, der den Teller allerdings noch immer fest umklammert hatte. „Nichts! Er hat sich erschrocken, weil sein Armband weg war. Und, weil er nackt in meinem Bett lag. Glaube ich.“ Verteidigte sich Wei Ying und wollte damit wohl beweisen, dass er keine Schuld trug. Wei Ying befreite sich nun auch aus Jiang Chengs Griff und tänzelte mit dem Teller um den Tisch herum. Jiang Cheng wurde das aber zu blöd. Er schnaubte und richtete einen neuen Teller an, stellte ihn auf den Tisch und sah zu Lan Huan und seinem Bruder. „Ist er okay?“ Fragte er Lan Huan und seine Miene war nun wieder ernster geworden. „Er... sollte etwas essen.“

    Xingchen lachte leise über Xue Yangs Bemerkung und spürte, wie dieser sich wieder entspannte. Das erleichterte auch Xingchen, denn er hatte schon befürchtet, dass er mit seiner unüberlegten Frage nun die Stimmung kaputt gemacht und Xue Yang verschreckt hätte. Doch zum Glück war dieser immer noch in der Laune, ihn nach Hause zu begleiten. Xingchen konnte es auch kaum noch abwarten, endlich mit seinem Freund alleine zu sein. Er hatte ebenfalls die Nase voll davon, dass ständig irgendwelche Leute zwischen funkten und ihnen den Abend vermiesen wollten. „Dein Vorschlag kommt genau zur richtigen Zeit.“ Sagte er und lächelte, erwiderte den Druck auf die Hand leicht und streichelte mit seinem Daumen über Xue Yangs Handrücken, hob sie dann zu seinem Gesicht an und hauchte einen Kuss darauf. „Dann lass uns das machen. Ich will endlich irgendwo alleine mit dir sein.“ Sagte er etwas leiser und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Bevor sich wieder jemand von uns belästigt fühlt.“ Scherzte er, konzentrierte sich dann aber erstmal aufs Essen, bevor er sich mit Xue Yang auf den Rückweg zum Motorrad machte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Jul 16, 2021 3:37 am

    Lan Huan strich vorsichtig über Lan Zhans Haare, um ihn etwas zu beruhigen. Es schien auch ein wenig zu funktionieren. Dabei ignorierte er das Chaos hinter ihnen, bis Wei Ying zumindest halbwegs eine Erklärung für den Zustand seines Bruders abgab. Lan Zhans Hände griffen nach seinem T-Shirt und ballten sich in dem Stoff zu Fäusten, als das Armband erwähnt wurde. Für den Bruchteil einer Sekunde wanderte Lan Huans Blick zu dem Handgelenk seines Bruders. Und das Armband war zum Glück wieder genau da wo es sein sollte. Lan Huan hätte selbst fast einen Herzinfarkt gehabt. Wei Ying sollte wirklich lernen besser mit seinen Worte umzugehen. Aber wenigstens hatte Lan Huan nun eine ungefähre Vorstellung davon, was passiert sein musste. Auch wenn das vermutlich nicht alles war. Es brauchte ein wenig mehr, um Lan Zhan so zu erschüttern. Lan Huan warf Wei Ying einen vernichtenden Blick zu. “Es ist alles in Ordnung, A-Zhan”, flüsterte er dann noch einmal Lan Zhan zu, “Das Armband ist genau dort wo es hingehört. Und um alles andere mach dir erst einmal keine Sorgen. Das wird sich sicher alles klären. Versprochen.” Bei Jiang Chengs Frage schüttelte er dann den Kopf. Es ging Lan Zhan alles andere als gut. Trotzdem führte er ihn zu dem Tisch und drückte ihn auf einen Stuhl. “Jiang Cheng hat recht”, meinte Lan Huan sanft, “Du solltest wirklich etwas essen, zumindest ein kleines bisschen. Und ein wenig Tee trinken.” Er schob Lan Zhan seine Tasse hin und zog dann einen Stuhl heran, um sich direkte neben seinen Bruder zu setzen. Dieser hob langsam eine Hand und umfasste den Becher. Dabei starrte er vor sich hin und hob nicht wirklich den Blick, um jemand anderes in dem Raum anzusehen. “Hast du schon eine Aspirin oder ähnliches genommen?”, fragte Lan Huan nach und erhielt ein minimales Kopfschütteln als Antwort. Er sah zu Jiang Cheng auf. “Wärst du bereit noch eine zu opfern? Bitte.”, fragte Lan Huan mit einem Lächeln. Dann wanderte sein Blick weiter zu Wei Ying und sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. So gerne er Lan Zhan darin unterstützen würde, Wei Ying für sich zu gewinne. Er würde nicht zulassen, dass Lan Zhan auf irgendeine Art und Weise darunter litt. “Wei Ying!”, begann Lan Huan und sah aus dem Augenwinkel wie sich Lan Zhans Griff um den Becher verstärkte, er aber immer noch nicht aufsah. “Ich würde mich normalerweise nicht einmischen. Aber du findest besser eine Möglichkeit, was auch immer passiert ist, wieder gut zu machen und zwar schnell.” Lan Huan hätte bestimmt auch noch mehr gesagt, wenn er den kompletten Kontext gekannt hätte. Doch so musste es erstmal dabei bleiben. Er hatte auch besseres zu tun. Sofort wandte er sich wieder Lan Zhan zu. Am liebsten hätte er genauer nachgefragt, aber Lan Zhan fühlte sich schon so unwohl genug. Für Lan Huan war es sehr klar aus seinem Gesicht abzulesen. Da wollte er ihn nicht noch unter Druck setzen, Fragen zu beantworten. Das könnten sie auch noch zu Hause klären. “A-Zhan, wir müssen nicht länger hier bleiben als nötig, wenn du nicht willst. Doch bitte iss etwas und dann machen wir uns fertig und können nach Hause, okay?” Endlich begann Lan Zhan ein wenig von dem Pfannkuchen zu sich zu nehmen. Erleichtert und auch aufmunternd lächelte Lan Huan, bevor er erneut Jiang Chengs Blick suchte. “Kann ich dich um einen letzten Gefallen für heute bitten, Jiang Cheng? Wäre es möglich, dass du uns nach Hause fährst?”
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Jul 16, 2021 6:14 pm

    Jiang Cheng beobachtete das Szenario etwas erschrocken. Er sah, welchen Blick Lan Huan seinem Bruder zuwarf und nun sah auch er Wei Ying nochmal fragend von der Seite an. Was zur Hölle hatte sein Bruder mit Lan Zhan angestellt? Wei Ying schien nun auch endlich der Ernst der Lage bewusst zu werden, als Lan Huan ihn so anfuhr. Er blinzelte irritiert und verzog dann schuldbewusst den Mund, obwohl er garnicht wirklich wusste, was er falsch gemacht hatte. Jiang Cheng brachte Lan Zhan noch eine Aspirin und ging dann schnell in den Keller, holte die Kleidung von den beiden Brüdern ebenfalls hinauf. So endete der Morgen desaströs. Jiang Cheng fuhr sie  natürlich noch heim und wollte Wei Ying hinterher darüber ausquetschen, was passiert war, doch dieser hatte sich in seinem Zimmer verkrochen und Yanli hatte immer wieder versucht, zu ihm reinzukommen. Sie wirkte nun sehr deprimiert und Jiang Cheng tat es leid für seine Schwester, die wohl eigentlich einen guten Tag gehabt hätte, wenn dieser Konflikt nicht zwischen sie geraten wäre. D&D wurde dann auch abgesagt, Huaisang ging es nach diesem harten Abend alles andere als gut.

    ________________________________

    MONTAG:

    Schulausflüge waren immer die Hölle für das gesamte Lehrpersonal. Nicht nur, dass diese sehr viel organisatorischen Aufwand bedeuteten, es hieß auch, dass alle betreuenden Lehrkräfte in diesen paar Tagen kaum Schlaf bekamen. Außerdem musste man sich rund um die Uhr vorbildlich benehmen UND (im Falle von Shen Qingqiu) hatte man einen permanenten Schatten mit dem Namen Luo Binghe.
    Schon heute morgen hatte der Literaturlehrer in seinem Badezimmer vorm Spiegel gestanden und Motivationsreden an sich selbst gehalten. „Komm schon! Es sind nur drei Tage! Das packst du schon!“ Hatte er sich zugesprochen und dabei versucht, ein fröhliches Gesicht zu machen. Das Ergebnis davon war, dass er deprimiert über seine Kaffeetasse hing und noch schnell ein letztes Kapitel von seiner liebsten Hass-Novelle las. Er rümpfte mal wieder die Nase über den Charakter, der zufällig den Namen seines Kletten-Schülers trug. „Oh, Binghe...“ Seufzte er leise und wusste in diesem Moment nicht, ob er den fiktiven Charakter, oder besagten Schüler meinte. Den fiktiven Charakter mochte er normalerweise sehr...
    Sein Energiebarometer stand auf 0%, als er an der Sammelstelle – auf dem Parkplatz vor der Schule – ankam, wo schon einige seiner Schüler und Nie Mingjue standen, der ihn auf der Reise begleitete. Der Bus stand ebenfalls schon bereit. Kaum im Sichtfeld aufgetaucht, setzte der Literaturlehrer eine seroöse Miene auf und nickte seinem Kollegen zu. „Guten Morgen, Coach Nie.“ Er besprach mit ihm kurz den Ablauf und zückte dann die Anwesenheitsliste. Binghe war noch nicht da, das war Qingqiu direkt aufgefallen. Natürlich. Er war aber auch sehr früh dran heute. „Gut.“ Sagte er in die Runde und räusperte sich. „Alle, die schon hier sind, können ihre Sachen einladen. Hier unten, ins Gepäckfach bitte! Sucht euch schonmal einen Platz im Bus!“ Rief der Lehrer und zählte die Schüler beim Einsteigen schonmal durch.

    Als Jiang Cheng mit Wei Ying ankam, waren sie fast die Letzen. Wei Ying hatte zuhause ewig rumgetrödelt und Jiang Cheng hatte schon befürchtet, dass sie zu spät kommen würden. Doch sie schafften es zum Glück noch in der Zeit. Allerdings schienen alle ihre Mitschüler schon im Bus zu sitzen. Na toll... Die beiden Brüder meldeten sich bei ihrem Literaturlehrer an, der an der Bustür stand und beim Eintreten lies Jiang Cheng seinen Blick über die Sitzreihen wandern. Neben Huisang saß schon Wen Ning. Wei Ying quetschte sich einfach an ihm vorbei und wollte schon Lan Zhan ansteuern, doch dann fiel ihm wieder ein, wie der Samstag Morgen geendet hatte. Ob sein Freund sauer auf ihn war? Wei Ying ging zu ihm rüber und fragte leise. „Darf ich mich zu dir setzen?“ Ein sehr ungewohntes Bild. Jiang Chengs Blick blieb dann an Lan Huan hängen, der etwas mittiger saß. Er wollte auf ihn zugehen, doch da sah er Meng Yao neben dem Sitz stehen, dieser schien wohl gerade abzuklären, ob er neben ihm sitzen konnte. Jiang Cheng verzog etwas missmutig den Mund. Sollte er sich da einmischen? Er ging ein paar Schritte in ihre Richtung, sah Lan Huan dabei fragend an, denn er wollte abschätzen, ob dieser Hilfe brauchte.
    Meng Yao war schüchtern neben Lan Huans freiem Platz stehen geblieben. Seine Haare lagen heute etwas strubbelig und es sah allgemein aus, als hätte er die letzten zwei Tage kaum geschlafen. Trotzdem legte sich ein schüchternes Lächeln auf seine Lippen, doch seine Augen sprachen eine andere Sprache. Er sah sehr traurig aus. „Lan Huan...“ Sagte er leise und seine ganze Körperhaltung sprach dafür, dass er unsicher war. „Ist... neben dir noch frei?“ Fragte er dann leise. Er tat dabei mal so, als würde ihm Jiang Cheng nicht mal auffallen. Dieser war eine Sitzreihe davor stehen geblieben und wartete kurz ab. Dann hörte er aber ein Räuspern neben sich und sah zu Jin Zixuan, der seinen Rucksack von dem freien Sitz neben sich runtergestellt hatte. Er sagte nichts, doch er warf Jiang Cheng einen kurzen Seitenblick zu. Unentschlossen blieb dieser stehen...

    Auch Xiao Xingchen war an diesem Morgen etwas später eingetroffen als sonst. Sein Chauffeur hatte einen Unfall zuhause gehabt und hatte sich ziemlich kurzfristig krank gemeldet. So hatte Xingchens Vater ihn fahren müssen. Zum Glück war er zeitig angekommen. Qingqiu half ihm beim Einladen seines Gepäcks, dann auch beim Einsteigen in den Bus. „Vielen Dank, Herr Shen.“ Sagte er freundlich und tastete sich dann zwischen den Sitzreihen voran. Er hoffte darauf, dass Xue Yang sich gleich bemerkbar machte, damit er sich zu ihm setzen konnte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Sa Jul 17, 2021 3:00 am

    Luo Binghe freute sich schon seit Tagen auf den Ausflug. Da bedeutete nämlich er könnte drei lange Tage Zeit mit seinem geliebten Shizun verbringen. Die letzten Tage hatte er gefühlt nur vor sich hingeträumt und sich ausgemalt, wie es wohl sein würde. Man könnte meinen er vibrierte förmlich vor Vorfreude und Aufregung. Als er den Schulhof betrat verfinsterte sich seine Mine für einen Augenblick. Sein Shizun redete mit einem anderen Schüler. Auch wenn es zu seinem Beruf gehörte, hieß es nicht, dass Luo Binghe es mögen musste. Er fing sich jedoch wieder und machte sich auf den Weg zu Shen Qingqiu. Mit einem breiten Grinsen kam er vor diesem zum Stehen. Er hatte ihn schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Wieso durfte man am Wochenende denn nicht auch seine Lehrer sehen? Das war einfach unfair! “Shizun!”, strahlte er. Mit etwas Fantasie konnte man sich gut vorstellen, dass Luo Binghe wie ein aufgeregte Hündchen mit dem Schwanz wedelte. “Ich hoffe, Sie habe einen guten Morgen. Ich freue mich schon riesig auf den Ausflug.” Am liebsten hätte er noch viel mehr mit seinem Shizun geredet, wurde aber mehr oder weniger dazu gezwungen in den Bus zu steigen, da sie nicht ewig auf dem Parkplatz stehen konnten und alle Schüler eingeladen werden musste. Allerdings hatte dies auch einen Vorteil: Er konnte sich den besten Platz sichern. Die vordersten zwei Plätze - direkt hinter dem dem Fahrer - waren für die Lehrer reserviert. Ohne groß drüber nachzudenken, setzte sich Luo Binghe direkt dahinter. Dann könnte er die ganze Busfahrt über in Shizuns Nähe sein und mit ihm reden. Das glich die vergleichsweise kurze Begrüßung wieder aus.

    Lan Zhan war in ein Buch vertieft und hatte dementsprechend nicht bemerkt, dass Wei Ying in den Bus gestiegen war oder neben ihm stand. Für einen Augenblick realisierte er noch nicht mal, dass er gefragt worden war. Normalerweise redeten nur die Wenigsten freiwillig mit ihm. Eigentlich taten es nur Wei Ying und sein Bruder. Und Wei Ying fragte nicht; zumindest nicht ernst gemeint und schon gar nicht so leise. Doch die Stimme konnte niemand anderem gehören. Vorsichtig sah Lan Zhan auf. Er wusste nicht ganz, was er fühlen sollte, als Wei Ying so plötzlich vor ihm stand. Die Ereignisse vom Samstag waren ihm immer noch zu klar im Kopf. Er hatte den gesamten Tag gebraucht, um sich mit Hilfe seines Bruders einigermaßen wieder zu fangen. Im Moment wusste er nicht, wo er bei Wei Ying stand oder wie er selbst zu Wei Ying stehen sollte. Lan Zhan war sich nicht sicher, ob er dafür bereit war, stundenlang neben ihm zu sitzen. Nicht, wenn der Anblick alleine ihn schon wieder verunsicherte. Also schüttelte Lan Zhan den Kopf. “Sitz bei deinen Freunden”, fügte er noch leise hinzu.

    Etwas weiter hinten im Bus ging es Lan Huan nicht viel besser. Er stand vor einer scheinbar unmöglichen Entscheidung. Sein Wochenende war emotional schon anstrengend genug gewesen, aber anscheinend gab es keine Verschnaufpause um sich elbstweder zu sortierten. Samstag Vormittag hatte er damit verbracht Lan Qiren zu beruhigen und Lan Zhan von ihm abzuschirmen. Den restlichen Tag war er bei Lan Zhan geblieben und es war ein langwieriger Prozess gewesen, bis er alles erzählt hatte und Lan Huan ihn wieder aufbauen konnte. Sonntag hatte er sich dann endlich überwunden mit Nie Mingjue zu reden. Das hatte ihn unmengen an Kräften gekostet. Vermutlich hatten sie auch noch nicht alles besprochen, was sie einander zu sagen hatten, aber der erste Schritt war getan. Und nun, am Montagmorgen stand Meng Yao vor ihm. Die Art und Weise, wie er ihn ansah, brach Lan Huan das Herz. Mit seinen großen, traurigen Augen und unsicherer Stimme. Lan Huan fühlte sich unglaublich schuldig. Nicht nur für die Sachen, die er ihm auf der Party betrunken an den Kopf geworfen hatte, sondern auch dafür, dass er Meng Yao im Prinzip in der letzten Woche ignoriert hatte. Es war offensichtlich, dass es diesem damit nicht gut ging. Ein Teil von ihm wolle ihn in den Arm nehmen und beruhigen. Ein anderer Teil erinnerte ihn daran, was Jiang Cheng ihm erzählt und Mingjue bestätigt hatte. In dieser Situation war es jedoch unmöglich darüber zu reden, auch wenn er es sich vorgenommen. Zu viele Leute drumherum. Egal welche Entscheidung er treffen würde, sie würde unglaublich wehtun. Um ehrlich zu sein, tat es das jetzt schon. Sein Blick wanderte an Meng Yao vorbei zu Jiang Cheng hinter diesem und er warf ihm ein winziges Lächeln zu, fast wie eine Entschuldigung. Er war sich sicher, dass Jiang Cheng versuchen würde ihm zu helfen, wenn er darum bitten würde. Aber er hatte ihn schon genug in den Konflikt mit hineingezogen. Lan Huan sah zurück zu Meng Yao und schloss kurz die Augen. Dann nickte er kaum merklich. Es brauchte kein Genie um festzustellen, wie schwer es ihm fiel.

    Dieser Ausflug war das idiotischste, was die Schule sich in letzter Zeit ausgedacht hatte. Zumindest wenn man Xue Yang fragen würde. Er war jetzt schon angepisst. So lange weg zu fahren, passte ihm gar nicht. Zwar war Xue Yang noch nie wirklich aus der Stadt herausgekommen, aber das hatte seine guten Gründe. Wenn A-Qing irgendetwas passieren würde, wäre er wie viele hundert Kilometer auch immer entfernt. Er hatte zwar verschiedene Elternteile ihrer Klassenkameraden so lange bequatscht, dass sie die Zeit über nicht nach Hause müsste und soweit gut versorgt war. Doch ihre Krankheit könnte sie jederzeit in ein Krankenhaus befördern und Xue Yang wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn er dann nicht da sein konnte. Abgesehen davon, dass er den Eltern der Mitschüler nicht wirklich über den Weg traute. Aber es war besser als de Alternative. Allerdings schien seine Mitschüler das alles zu genießen. Um ihn herum spekulierten die Leute entweder über den Ausflug oder tratschten über die Party am Freitag. Genervt stopfte er sich seine billigen Kopfhörer in die Ohren und drehte die Musik so laut, wie es ging. Wenn alle um ihn herum mithören musste, dann war das deren Problem. Er spürte Song Lans Blick in seinem Nacken, der anscheinend versuchte ihn auf diese Art umzubringen. Als wäre Xue Yang abfällige und hasserfüllte Blicke nicht gewöhnt. Er drehte sich kurz um, grinste unnatürlich und zog eine Augenbraue hoch. Song Lan tat so, als hätte er ihn überhaupt nicht angesehen. Xue Yang drehte sich wieder weg, sah aus dem Fenster und stütze seinen Kopf auf seiner nd ab. Dabei achtete er jedoch darauf, sich nicht auf den neuen blauen Fleck an seinem Kiefer zu lehnen. Wer wollte nicht mit einem Schlag ins Gesicht begrüßt werden, wenn man nach Hause kam? Durch das Fenster beobachtete er, wie Xiao Xingchen ankam und seine Laune besserte sich sofort. “Zu deiner rechten”, sagte er, als Xiao Xingchen in seinem Vortasten neben ihm angekommen war. “Xiao Xingchen, können wir bitte reden?”, verlangte Song Lan fast zur gleichen Zeit. Er war aufgesprungen sobald er Xiao Xingchen gesehen hatte und war ihm entgegengekommen.

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