The beautiful and the damned

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    Our shining days

    Airplane-Bro
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 18, 2021 12:05 am

    Im Augenwinkel sah Qingqiu förmlich eine rote Aura aufleuchten. Natürlich war diese nicht sichtbar – er kannte nur einfach sehr gut die Art und Weiße wie sein sehr spezieller Schüler sich bewegte und welche Körperhaltung er annahm, wenn er auf ihn zukam. Qingqiu atmete tief durch, schloss dabei einmal kurz die Augen und bereitete sich moralisch auf das vor, was gleich kam. Gut, dass Mingjue schon im Bus war. Dieser würde ihn bestimmt wieder skeptisch beäugen, wenn er sah, wie er mit Luo Binghe sprach. Was würde das nur die nächsten drei Tage werden?
    Besagter Schüler tauchte dann auch vor ihm in seinem Blickfeld auf. Sofort legte der Litaraturlehrer einen höfliche Miene auf. „Guten Morgen, Binghe.“ Sagte er freundlich und beäugte den Schüler kurz. Er war immer wieder erstaunt darüber, welche Ausstrahlung der Teenager hatte. Er war sehr hoch gewachsen, ragte seinem Lehrer schon ein paar Zentimeter über den Kopf hinweg und hatte , für seine Statur, sehr breite Schultern. Man konnte gut und gerne sagen, dass er sehr gut gebaut war. Dazu das außergewöhnlich hübsche Gesicht mit den strahlenden und treuen Augen. Shen Qingqiu musste sich eingestehen, dass er diesem Jungen wirklich nichts abschlagen konnte. Manchmal erinnerte er ihn wirklich an ein niedliches Hündchen. So auch jetzt wieder. Innerlich seufzte Qingqiu. „Ja, der Ausflug wird sicher... lehrreich.“ Sagte er und lächelte etwas resignierend. Zum Glück merkte Binghe aber schnell, dass er hier nicht stehenbleiben konnte und so stieg er in den Bus. Der Literaturlehrer seufzte geräuschvoll und machte hinter Binghes Namen einen Haken. Damit waren alle Schüler im Bus. Er stieg nun selbst ein und gab dem Fahrer ein Zeichen, dass sie los konnten. Dann fiel allerdings sein Blick auf den Sitz hinter der Lehrerbank. Natürlich saß Binghe dort! Alle anderen Schüler hatten erstmal die hinteren Plätze belegt, weit weg von ihren Lehrern. Nur Luo Binghe nicht. Natürlich. „Guten Morgen, Schüler!“ Sagte er nun laut und begrüßte damit alle im Bus. Es dauerte einen Moment, bis er die Aufmerksamkeit der Klasse hatte und er musste auch ein paar Mal auf sich aufmerksam machen. „Ich hoffe, ihr seid alle munter und bereit für unseren kleinen Ausflug. Wir werden etwa 2 Stunden fahren, ihr könnt es euch also bequem machen. Bevor wir ankommen, werden wir noch per Losverfahren entscheiden, wer mit wem ein Zelt bezieht. Ihr wisst ja: Ein Teil des Ausfluges besteht aus Kooperativen-Spielen und dieses Zufall Prinzip wird schonmal die erste Herausforderung für euch sein. Das war erstmal alles.“ Sagte er und bemekte, dass ihm die Hälfte der Klasse schon nach dem ersten Satz nicht mehr zugehört hatte. Er lies sich allerdings nicht anmerken, wie frustriert er darüber war. Teenager waren schon ein undankbarer Haufen. Er ließ sich dann neben Nie Mingjue nieder und warf ihm einmal kurz einen abschätzenden Blick zu, sah dann erstmal geradeaus. Er betete, dass Binghe ihn auf der Fahrt nicht in eine unangenehme Situation bringen würde. Im Lehrerkollegium gab es sowieso schon allerhand Gerüchte. Oh je...

    Wei Ying war sehr nervös, während er auf Lan Zhans Antwort wartete. In einer solchen Situation hatte er sich tatsächlich noch nie befunden. Normalerweiße nahm Lan Zhan ihm nie etwas krumm und dieses mal wusste Wei Ying nicht mal, was er falsch gemacht hatte. So war er auch sichtbar geschockt, als Lan Zhan sagte, dass er sich woanders hinsetzen sollte. Er blinzelte ein paar Mal irritiert, bevor sein Blick sehr traurig wurde. „Aber... Lan Zhan...“ Sagte er und seine Stimme klang sehr verunsichert. „Du... bist doch mein Freund. Oder nicht?“ Fragte er nun nach. Das Lan Zhan das so formulierte, machte ihn irgendwie nervös. Waren sie nun denn keine Freunde mehr. Er senkte traurig den Blick und nickte dann leicht. „Okay...“ Kam es dann leise von ihm und er setzte sich auf den nächsten freien Platz, den er finden konnte. Dabei hatte er nicht mal wirklich darauf geachtet, neben wen er sich hingesetzt hatte. Es war ihm gerade auch egal, denn Wei Ying spürte, dass es ihm gerade nicht gut ging. Sein Mitschüler neben ihm schien sich jedoch riesig darüber zu freuen, dass Wei Ying bei ihm saß. Wei Ying dagegen drehte den Kopf noch einmal zu Lan Zhan, bevor er den Blick senkte und seine Kopfhörer rausnahm. Irgendwie war er nun nicht in der Stimmung, sich mit jemandem zu unterhalten. So bekam er auch nicht wirklich mit, dass ihr Lehrer vorne eine Ankündigung machte.

    Als Meng Yao das Nicken erkannte, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Er setzte sich neben Lan Huan, lies aber noch genug Platz zwischen ihnen, sodass er fast an der Kante seines Sitzes saß. Ihm war sehr wohl bewusst, dass Mingjue wohl sicher mit ihm gesprochen hatte, oder aber jemand anderes. Jiang Cheng vielleicht? Das musste er noch herausfinden. Meng Yao war sich auch durchaus darüber bewusst, dass er viel Mist gebaut hatte, doch eigentlich hatte er damit nur ein Ziel verfolgt. Lan Huan war ihm der wichtigste Mensch in seinem Leben und er wollte unbedingt an seiner Seite sein. So musste er ihm gerade nicht mal vorspielen, dass es ihm schlecht ging, denn das war Tatsache. Meng Yao wollte seinen Freund nicht verlieren. Er hatte schon sehr lange sehr tiefe Gefühle für ihn und es brach ihm das Herz, dass dieser ihn so gemieden hatte, die letzte Woche. So saß er unsicher neben ihm und blickte ihn von der Seite an – immer wieder mal ein verstohlener Blick. „A-Huan?“ Kam es leise von ihm, als Qingqiu mit seiner Ansage vorne fertig war. „Denkst du, wir können mal reden, wenn wir später Zeit haben?“

    Jiang Cheng sah Lan Huans entschuldigenden Ausdruck und er verzog dabei leicht den Mund. Es gefiel ihm nicht, wie unbehaglich dessen Mimik gerade war. Es war sehr deutlich, dass er diese Konfrontation gerade nicht wollte. Einen Moment musterte Jiang Cheng Meng Yao und... es war doch wirklich seltsam, wie dieser Kerl sich verhielt. Jetzt schien es sogar so, als würde er Reue zeigen, aus irgendeinem Grund. Sonst traute er ihm aber nicht über den Weg.
    Jiang Cheng wollte sich dann gerade setzen, als Jin Zixuan doch wieder seinen Rucksack auf den Sitz stellte. Irritiert sah er ihn an, doch Zixuan schaute ganz stur aus dem Fenster. Einen Moment blieb Jiang Cheng stehen, wollte dann weiter den Gang hochgehen, als Jin Zixuan sich wieder räusperte. „Hier ist noch frei.“ Sagte er, ohne ihn jetzt anzusehen. Er hatte seinen Rucksack wieder in den Fußraum vor sich gestellt. „Ähm...“ machte Jiang Cheng, der nun echt verwirrt war. Was war das denn für eine Aktion? Dieser Typ überlegte es sich wohl sekündlich anders. Doch Jiang Cheng war ganz froh um diesen Platz. So saß er direkt vor Lan Huan und bekam wenigstens mit, wenn Meng Yao etwas vorhatte. „Danke.“ Sagte er und setzte sich hin, richtete sich dort erst einmal ein. Dabei sah er kurz zu Wei Ying, der etwas geknickt neben einem Mitschüler saß, mit dem er sonst nie viel zutun hatte. Jiang Cheng sah fragend zu Lan Zhan rüber, doch dieser war in ein Buch vertieft. Okay... das war merkwürdig. Selten sah man Wei Ying so.... Das war tatsächlich sogar besorgniserregend. Dann drehte Jiang Cheng sich aber doch kurz zu Lan Huan um und lächelte ihm kurz und aufbauend zu. „Guten Morgen.“ Sagte er, denn eben hatte er ihn noch nicht wirklich gegrüßt. Er wollte ihm auch zeigen, dass er verfügbar war, falls er jemanden brauchte, der ihn retten sollte. Dann schaute Jiang Cheng aber nach vorne, als Herr Shen anfing zu reden. Er verstand nur nicht so viel, da die Mitschüler vor ihm munter weitersprachen. Jiang Cheng schnaubte und holte sein Handy heraus, wollte Musik anmachen, nachdem der Bus losgefahren war, doch da hielt ihm Jin Zixuan einen Knopf seines Kopfhörers hin. „Willst du... Musik hören? Ich hab eine Playlist gemacht... für die Fahrt.“ Sagte er und wirkte dabei etwas unbeholfen. Jiang Chengs Brauen hoben sich in die Höhe. „Ähm... nein, danke. Ich hab selbst Kopfhörer dabei.“ Sagte er und klang etwas überrumpelt. „Aber... danke.“ Er verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, doch es verflog sofort wieder und es irritierte ihn noch mehr, dass Jin Zixuan augenblicklich rot wurde. Sein Gesicht nahm einen unlesbaren Ausdruck an. „Hab dich eh nur aus Höflichkeit gefragt.“ Kam es etwas angepisst von ihm und er stopfte sich sofort die Kopfhörer ins Ohr, drehte sich leicht von Jiang Cheng weg. Dieser verengte die Augen und schüttelte dann leicht den Kopf. Dieser Typ war echt seltsam! Er selbst steckte sich jedoch auch nur einen Kopfhörer ins Ohr und lehnte sich im Sitz zurück. Er wollte ja noch mitbekommen, falls Lan Huan Hilfe brauchte. Er tippte ihm dann aber eine Nachricht. Schreib mir ein SOS, wenn ich dich retten soll. Wink

    Zwei Leute begannen zeitgleich zu reden und am Liebsten hätte Xingchen sich an Song Lan vorbei gedrückt und wäre zu Xue Yang gangen, doch sein Freund versperrte ihm den Weg und wollte auch noch mit ihm sprechen. Eben noch hatte er gelächelt, doch dieser Ausdruck fiel ihm nun regelrecht aus dem Gesicht. „Ähm... muss das jetzt sein?“ Fragte er und drehte den Kopf leicht in die Richtung, aus der er Xue Yang gehört hatte. „Ich...“ Sagte er und seufzte dann leise. „In Ordnung.“ Stimmte er zu. „Ich würde aber erst gerne Xue Yang begrüßen.“ Darauf bestand Xingchen und so schob er sich nun tatsächlich an Song Lan vorbei und tastete nach Xue Yang. Er fand dessen Schulter und beugte sich zu ihm runter. „Guten Morgen, mein Sonnenschein.“ Sagte er und schmunzelte leicht, gab ihm dann hauchzart einen Kuss auf die Lippen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Jul 18, 2021 3:43 am

    Luo Binghe setzte sich etwas gerade auf, als sein Shizun den Bus betrat. Er hing ihm bei jedem seiner Worte an den Lippen und sog sie förmlich in sich auf. Alles was sein Shizun sage, waren wichtige Informationen und sollten auch so behandelt werden. Auch wenn Luo Binghe so gar keine Lust auf Sachen wie Kooperationsspiele hatte. Wieso sollte er sich mit anderen zusammentun? Aber wenn sein Shizun das von ihm verlangte, würde er sich natürlich fügen und sich bei den Spielen anstrengen. Als Shen Qingqiu sich setzte, rutschte Binghe auf seinem Sitz ein wenig weiter nach vorne. Es passte ihm gar nicht, dass Nie Mingjue direkt neben seinem Shizun sitzen durfte, während er selbst auf die Bank dahinter verbannt war. So musste er damit arbeiten, was er gerade hatte. Er stand fast auf, verschränkte die Arme auf der Rückenlehne von Shen Qingqius Stitz und beugte sich über diesen. Mit einem Grinsen sah er auf seinen Shizun hinab. “Shizun”, verlangte er nach dessen Aufmerksamkeit. “Wie funktioniert das mit dem Auslosen? Kann ich Ihnen dabei helfen?” Kurz fragte er sich, ob die Lehrer auch bei den Losen dabei waren. Aber wahrscheinlich eher nicht. Diese fielen doch bei sowas immer raus. Einerseits war das sehr schade, denn dann hätte er selbst keine Chance bei seinem Shizun zu schlafen, sonder musste sich mit irgendeinem Schüler zusammentun. Auf der anderen Seite war es gut, denn dann bestand auch nicht die Gefahr, dass jemand anders seinem Shizun zu nah kommen würde. “Oder kann ich sonst etwas für Sie tun? Egal was”, fügte er dann noch mit einem Lächeln hinzu. Nie Mingjue daneben ignorierte er vollkommen. Diesen störte es auch nicht sonderlich. Er war etwas abgelenkt, von dem was hinten im Bus passierte. Besorgt blickte er in die Richtung seiner Freunde.

    Als Wei Ying ihn so traurig ansah, bereute Lan Zhan es schon fast wieder ihn wegzuschicken. Sein Herz zog sich zusammen und er war kurz davor die Aussage wieder zurückzunehmen; seine eigenen Gefühle einfach beiseite zu schieben. Dann hörte er jedoch die Frage und war erneut aus der Bahn geworfen. Er wusste nicht wie er diese beantworten sollte. Waren sie Freunde? Lan Zhan senkte seinen Blick. Was sah Wei Ying in ihm? Der Griff um sein Buch verstärkte sich. Bevor er in seinen Gedanken eine Antwort verfassen konnte, ging Wei Ying tatsächlich. Einen Moment blickte Lan Zhan ihm hinterher, bevor er sich wieder seinem Buch widmete. Allerdings starrte er nur auf die Seite, ohne die Buchstaben wahrzunehmen. Dafür war er noch zu verwirrt. So wie Wei Ying gegangen war, fühlte sich Lan Zhan schuldig. Aber er wusste auch nicht, wie er das ändern konnte. Er wusste nicht, wie sie - oder ob sie überhaupt - über alles reden sollten. Abgesehen davon, dass er niemand war, der ein Gespräch anzufangen wusste. Ganz abgesehen davon, wie man einen Konflikt löste. Normalerweise gab er irgendwann einfach nach, wenn es um Wei Ying ging und bei allen andern interessierte ihn so etwas nicht. Bis jetzt hatten sie sich aber auch noch nie so schlimm missverstanden. Wenn es nur ein Missverständnis war. Vielleicht gestritten? Das schien auch nicht wirklich zu passen. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, ihm würde es so einfach fallen, Worte zu finden und Emotionen zu verstehen, wie seinem Bruder. Er wollte, dass sie sich wieder verstanden. Aber wie? Er sah noch einmal verzweifelt zu Wei Ying. Natürlich zeichnete sich dies nicht auf seinem Gesicht ab.

    Lan Huan bemerkte Meng Yaos nervöse Blicke. Ihm ging es auch nicht viel besser. Zum Glück sorgte die Ansage dafür, dass sie sich kurz auf etwas anderes konzentrieren konnten und sich zumindest Lan Huan auf die Situation einstellen konnte. Er lächelte Jiang Cheng zu, diesmal etwas freundlicher und weniger qualvoll. Auch erwiderte er die Begrüßung. Es war gut, dass dieser ich nicht allzu weit weg gesetzt hatte. Dann fragte Meng Yaos ob sie später reden konnten und er nickte: ”Ja, es ist gut, dass du das sagst. Es...ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen. Deshalb hab ich mich auch ein wenig von dir ferngehalten. Ich musste mir einigem bewusst werden und meine Gedanken sortieren. Ich kann nur hoffen, dass du es verstehst. Die letzte Woche war ich etwas durcheinander.” Er wusste, wie vage das alles klang. Doch er konnte vor ihren Mitschülern nicht expliziter werden. Außerdem befürchtete er, er würde wieder anfangen zu heulen, wenn das Thema zur Sprache kam, so wie jedes Mal davor. Dafür brauchte er keine weiteren Zeugen. Allerdings gab es in diesem Zusammenhang eine Sache, die er schon einmal aus der Welt schaffen konnte. “A-Yao, war ich auf der Party gesagt habe, das tut mir leid. Bitte vergib mir. So etwas hätte ich nicht zu dir sagen sollen. Und bitte gib Jiang Cheng keine Schuld daran, wie das geendet ist. Ich habe ihn darum gebeten. Also darum, dass er meine Begleitung war und mich dementsprechend auch nach Hause bringt. Ich wollte außerdem Konflikte vermeiden. Deshalb ist er eingesprungen. Wenn du also auf jemanden sauer sein solltest, dann auf mich; nicht auf ihn.” Lan Huan hatte immer noch im Kopf, was Meng Yao Jiang Cheng noch gesagt hatte. So eine Ungerechtigkeit konnte er nicht so einfach stehen lassen. Dann gab sein Handy kurz einen Nachrichtenton von sich. Oh, er hatte wohl über das Chaos vergessen es stumm zu stellen. Er rief die Nachricht auf und musste unweigerlich lächeln. ‘Ich schaff das bestimmt...irgendwie... aber vielen Dank!’, schrieb er zurück. Zumindest für den Augenblick stimmte das sogar. Es war wirklich herzerwärmend, wie Jiang Cheng immer wieder seine Unterstützung anbot. In dem Zusammenhang fiel ihm noch etwas anders ein. “Entschuldigt mich einen Moment”, meinte er zu Meng Yao, bevor er sich nach vorne beugte. “Jiang Cheng?”, fragte er und lächelte schon wieder. “Ich soll dir von Lan Zhan etwas ausrichten. Er ist dankbar für das ,was du nach der Party getan hast. Für ihn und auch mich. Du weiß wie er mit Worten ist. Vermutlich könnte er es nicht über sich bringen, es dir selbst zu sagen.” So sehr Lan Zhan Jiang Cheng nicht leiden konnte, er konnte doch erkennen wie sehr dieser den Brüder geholfen hatte. Lan Huan weitaus mehr, aber ohne Jiang Cheng wäre Lan Zhan vermutlich durchnässt auf dem Parkplatz der Jins gestrandet. Nachdem Lan Huan ihm erzählte hatte, was er von dem Abend wusste, hatte auch Lan Zhan eingesehen, dass es wohl angebracht war sich zu entschuldigen. Also hatte er seinen Bruder darum gebeten, das zu übernehmen. Kurz blickte Lan Huan durch den Bus zu Lan Zhan, der alleine dasaß. Er machte sich immer noch große Sorgen um ihn, aber dieser hatte darauf bestanden, dass alles in Ordnung war und er alleine sitzen wollte.

    Xue Yang zog den Kopfhörer auf der einen Seite aus seinen Ohren. Genervt blickte er zu Song Lan. Wirklich? Konnte der Typ sie nicht mal für einen Tag in ruhe lassen? Xiao Xingchen schien auch nicht so begeistert davon zu sein, aber natürlich stimmte er zu. Zu gut für diese Welt. Xue Yang verdrehte die Augen. Zumindest erhielt er noch einen Kuss, den er sofort erwiderte. Dann begann er zu kichern: “Xiao Xingchen, deine Kosenamen werden immer lächerlicher.” Er könnte im Moment von nichts weiter entfernt sein, als einem Sonnenschein. “Sei vorsichtig”, murmelte er noch, bevor Song Lan nach Xiao Xingchens Handgelenk griff und ihn einige Reihen nach hinten mitzog und auf einen Platz drückte. “Xingchen, ich sollte mich bei dir entschuldigen für Freitag. Aber ich war betrunken und verletzt, dass du mich anscheinend ersetzt hast und kaum noch Zeit mit mir verbringst. Und als ich dich dann mit Xue Yang auf der Party gesehen habe, hat mir das nur nochmal vor Augen geführt, dass ich für dich anscheinend nicht so wichtig bin und du mit mir nie irgendwo hingegange wärst. Der Alkohol hat dann den Rest getan. Deshalb hab ich all das gesagt.”
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 18, 2021 12:52 pm

    Qingqiu war in Gedanken vertieft, als auf einmal schwarze Haarspitzen in sein Blickfeld wanderten. Lange schwarze Haare.... ARGH!!!!! Das war wie in diesen japanischen Horror Streifen! Gleich würde bestimmt eine Frau mit bleichem Gesicht und fürchterlichen Augen direkt in seine Seele starren. Vielleicht hätte er sich diesen einen Horrorfilm vor genau sieben Tagen nicht anschauen dürfen. Was, wenn es ihm nun erging wie in The Ring????? Qingqiu erstarrte in seinem Sitz und seine Augen waren weit aufgerissen, bis eine ihm sehr vertraute Stimme an seine Ohren drang. Ja,... Shizun... das war bestimmt keine tote Frau, die ihn holen wollte. Es war weitaus schlimmer. Oh Binghe. Wieso hast du dir nicht einen Platz neben einem der hübschen Mädels aus der Klasse ausgesucht? Die würden sich alle zehn Finger nach dir lecken! Du bist ein junger Mann in der Blüte deines Lebens!!! Wieso hängst du immer an deinem Lehrer???
    Qingqiu war reflexartig in seinen Sitz gesunken und starrte nun mit unlesbarer Miene zu Binghe hinauf. Was war das denn schon wieder? Konnte dieser Junge denn nichts normal machen?
    „Nun.“ Sagte er und räusperte sich, damit seine Stimme gefasst klang. Er versuchte sich wieder etwas aufrechter hinzusetzen, doch nicht zu sehr, weil er sonst zu nah an Binghes Gesicht war. „Also das Losverfahren...“ Begann er, rümpfte dann aber die Nase und tippte Binghe mit einem zugefalteten Fächer – wie war der denn in seine Hand gekommen? - an die Stirn. Nicht fest, aber auffordernd. „Binghe. Setz dich bitte richtig hin. Wenn der Bus bremst, verletzt du dich noch.“ Sagte er nun belehrend und drehte sich stattdessen etwas um, damit er zwischen den Sitzen zu seinem Schüler blicken konnte. So war er auch zumindest einigermaßen auf Augenhöhe mit ihm. Kurz schielte er nochmal zu Mingjue, doch dieser schien etwas zu beobachten, was hinten im Bus abging. Gut, er hatte die Klasse im Blick. Qingqiu faltete den Fächer auf und hielt ihn etwas vor sein Gesicht. Er war leicht errötet, als Binghe fragte, was er für ihn tun könnte und das er alles tun würde. Wie unangenehm... „Das Auslosen wird keine besonders komplizierte Sache werden. Wir können gleich schonmal zusammen die Zettel vorbereiten. Wichtig ist, dass wir die jungen Damen und die Herren getrennt schlafen lassen. Wir wollen doch schließlich keine...“ Er räusperte sich und entschied sich, den Satz nicht zu beenden. „Jedenfalls gibt es dafür sonst nicht viel mehr, was wir machen können. Du kannst dich also entspannen und die Fahrt genießen.“ Er lies den Fächer zusammenklappen und lächelte höflich. „Ich habe gesehen, dass neben Su Shin noch ein Platz frei ist. Ich glaube, sie mag dich.“ Sagte er als Wink.

    Wei Ying war in Gedanken. Es fühlte sich an, als hätte jemand all seine Energie aus ihm herausgesaugt. Lan Zhan war noch nie so sauer auf ihn gewesen. Es schmerzte in seiner Brust, wenn er nur daran dachte, wie sein Freund ihn eben angesehen hatte. Wieso nur fühlte sich das so an? Wei Ying seufzte schwer und drehte sich leicht in Lan Zhans Richtung. Ihre Blicke trafen sich dabei und Wei Ying fiel sofort auf, dass Lan Zhan irgendwie betroffen aussah. Er verbrachte mehr Zeit mit ihm, als jeder andere. Auch wenn er oft die Emotionen von anderen nicht lesen konnte, fiel ihm doch auf, dass Lan Zhan anders schaute als sonst. Wieder zog es in seiner Brust. Wei Ying verzog leicht den Mund und senkte den Blick wieder. Er drehte sich wieder um und schloss betroffen die Augen. Was sollte er jetzt tun? Er öffnete die Augen, um zu Jiang Cheng zu sehen. Sollte er ihn um Rat fragen? Aber dieser redete gerade mit Lan Huan. Das hielt ihn zwar normal nicht davon ab, einfach in das Gespräch reinzuplatzen, doch er hatte gerade das Gefühl, dass ihm dafür die Energie fehlte. Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke. Er zog ein kleines Notizbuch aus seinem Rucksack und zeichnete darauf etwas. Es war ein kleines Männchen aus Papier, welches er nun ausschnitt. Gut, dass er immer alles dabei hatte! Er schrieb eine kleine Botschaft darauf, dann faltete er ein Flugzeug aus einem anderen Blatt, setzte das Männchen drauf und warf es in Lan Zhans Richtung. Glücklicherweise landete es genau auf der aufgeschlagenen Seite seines Buches. Auf dem Männchen stand ein kleiner Text: „Lan Zhan. Ich bin ein Idiot und hab dich verletzt. Tut mir leid. Vielleicht reden wir später mal? P.S. hör dir mal das Lied an, das ich dir gleich schicke.“ Wei Ying scrollte durch seine Ordner, bis er gesuchtes Lied fand. Es war ein Instrumentalstück, das Lan Zhan mal geschrieben hatte und auf der Gitarre eingespielt hatte. Wei Ying hatte ihn unbedingt musikalisch begleiten wollen und das Stück auf einer Bambus Flöte eingeübt. Diese Aufnahme war, die bisher noch keinen Namen hatte, schickte er Lan Zhan.

    „In Ordnung.“ Sagte Meng Yao leise, doch man sah ihm an, dass ihn das noch etwas nervöser machte. Einen Moment starrte er still auf seine Hände, die er auf seinem Schoß gefaltet hatte. Dann begann er nochmal leise. „A-Huan?“ Er sah zu ihm aus wie ein geprügelter Hund. „Ich bitte dich... nicht alles zu glauben, was die Leute zu erzählen. Du kennst mich. Das hoffe ich zumindest. Und ich weiß, was über mich erzählt wird. Ich weiß auch, dass die Beweislast sehr schwer ist, aber... es gibt für alles eine Erklärung.“ Wollte er noch loswerden. Doch auch Lan Huan hatte ihm scheinbar noch etwas zu sagen und erst hatte Meng Yao das Gefühl, er konnte wieder etwas freier atmen, als Lan Huan sich entschuldigte. Doch dann kam Jiang Cheng zur Sprache und seine Augen huschten kurz zu der Person, die vor ihm saß. Er blickte dann aber wieder zu Lan Huan und versuchte, eine ruhige Miene zu bewahren. Jiang Cheng war ein rotes Tuch für ihn. Dieser war einfach aufgetaucht und hatte sich zwischen ihn und Lan Huan gedrängt. Er nickte dann aber leicht. „Ich bin nicht sauer auf dich und auf ihn auch nicht. Auch wenn ich an diesem Abend vielleicht was blödes zu ihm gesagt habe. Aber das war nicht so gemeint. Ich war verletzt und... hatte zu viel getrunken.“ Sagte er entschuldigend. „Es waren nur leere Worte. Ich war... wohl etwas eifersüchtig...“ Gab er kleinlaut zu und das war ja nicht mal gelogen. Etwas nervös rutschte er auf dem Sitz herum, doch dann wendete sich Lan Huan Jiang Cheng wieder zu. Oh.... Innerlich spürte Meng Yao wieder, wie der Hass auf seinen Mitschüler wuchs. Dieser Jiang Cheng stiftete nur Unruhe. Er musste dringend dafür sorgen, dass dieser sich von Lan Huan fernhielt.

    Jiang Cheng hörte natürlich, was die beiden da hinten sprachen und bei Meng Yaos Unschuldston kam ihm fast das kalte Kotzen. Diese Person war doch wirklich unglaublich! Hoffentlich fiel Lan Huan darauf nicht rein. Und Jiang Cheng war nur allzu neugierig, welche Ausrede Meng Yao für all das hatte. Kurz sah er nach vorne und konnte sehen, dass Nie Mingjue sie ebenfalls im Blick hatte. Er warf ihm einen ernsten Blick zu, um ihm zu signalisieren, dass Meng Yao hier schon wieder Gift versprühte. Dass sein Sensei erst gestern mit Lan Huan gesprochen hatte, wusste Jiang Cheng nicht, doch er fand das hier gerade besorgniserregend. Dann sah er auf sein Handy und auch er schmunzelte leicht. Das war kurz bevor Lan Huan ihn auch schon ansprach. Er drehte sich leicht zu ihm um und sofort hellte sich auch Jiang Chengs Miene wieder auf. Lan Huans Lächeln war ansteckend und es schien sich bei ihm über das ganze Gesicht zu ziehen. Das Strahlen seiner Augen sorgte dafür, dass Jiang Chengs Herz etwas schneller schlug. „Oh.“ Machte er dann und sah ihn überrascht an, als dieser sich in Lan Zhans Namen entschuldigte. Das war.... neu. „Ach das...“ Sagte er und winkte leicht ab, kratzte sich dann verlegen im Nacken. „Das war doch selbstverständlich.“ Tat er es mal wieder ab, aber man sah ihm an, dass er sich darüber freute. „Vielleicht legt sich sein Groll auf mich ja auch irgendwann und wir können Freunde werden.“ Scherzte er und drehte sich etwas mehr zu Lan Huan um. „Ich hoffe, ihr zwei habt nicht zu viel Ärger bekommen.“ Sagte er dann und verzog leicht den Mund. Zwar hatte er Lan Huan Samstags Abends nochmal geschrieben, aber er wollte trotzdem nochmal mit ihm darüber sprechen. „Auf der nächsten Party fungiere ich als Vorkoster. Ich werd jedes Getränk erstmal probieren, das ihr Zwei bestellt.“ Er grinste, musste dann aber kurz zu Jin Zixuan schielen, der gerade wieder etwas merkwürdiges tat. Dieser hatte eine große Bento-Box ausgepackt und geöffnet. Darin war nur das Feinste vom Feinsten und angerichtet, wie auf Bildern, die man in den Kochbüchern sah. Es war eine Menge Essen! Er breitete alles auf dem Klapptisch im Bus aus und legte ein zweites Paar Stäbchen auf Jiang Chengs Seite. Er sagte jedoch nichts dazu und begann zu essen. Als er sah, dass Jiang Cheng ihn ansah, errötete er wieder. „Ich hab zu viel Essen dabei. Falls du möchtest....“ Von diesem ambivalenten Verhalten war Jiang Cheng mehr als irritiert. „Danke.“ Sagte er in seine Richtung und seine Brauen wanderten fragend in die Höhe. „Sehr aufmerksam von dir.“ Als Jin Zixuan diese Worte hörte schaute er direkt wieder in die andere Richtung und sah aus dem Fenster. Es war offensichtlich, wie verlegen er nun war. Er versuchte es aber hinter einer gleichgültigen Miene zu verstecken. „Bild dir ja nichts drauf ein...“ Murmelte er und sein Gesicht wurde nur noch roter.
    Jiang Cheng legte seine Stirn in Falten und sah fragend zu Lan Huan. Was war nur los mit diesem Kerl?

    „Hey! Lass mich dir Kosenamen geben. Die sind allesamt ernst gemeint.“ Sagte er und schmunzelte breiter. Doch dann wurde er von Song Lan schon wieder einfach mitgezogen. Xue Yangs Worte in seinen Ohren. Ja, Vorsicht war geboten! Er stolperte leicht, denn so schnell konnte er sich garnicht orientieren, wie Song Lan ihn schon wieder mitzog. Doch da saß er auch schon auf dem Sitz und sein Freund begann sofort zu reden. Er entschuldigte sich??? Nun war Xingchen ja doch etwas baff. Doch diese Entschuldigung klang schon gleich wieder wie ein Vorwurf und Xingchens Miene wurde ernster. „Song Lan.“ Sagte er leise und seufzte. „Zu erst einmal: Tut mir leid, dass du gerade das Gefühl hast, ersetzt zu werden. Das ist nicht meine Absicht. Ich bin dir sehr dankbar, dass du immer für mich da warst.“ Begann er und drehte sich etwas in seine Richtung, griff nach Song Lans Hand. Das war er ihm irgendwie schuldig. „Ich weiß auch, mit welcher Absicht du mich von Xue Yang fernhalten willst. Wirklich. Ich verstehe, dass du mich beschützen willst und das ist unglaublich süß von dir.“ Er drückte seine Hand leicht und fuhr mit dem Daumen über Song Lans Handrücken. „Ich schätze dich auch als Freund, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass dir meine Gefühle total egal sind. Ich würde mir wünschen, dass du meine Entscheidung, dass ich mit Xue Yang zusammen sein will, akzeptieren würdest. Aber du bist gefühlt nur noch gemein zu mir und sagst mir verletzende Dinge. Ich hab früher wirklich gerne Zeit mit dir verbracht, aber seit ein paar Wochen habe ich das Gefühl, du willst mich und Xue Yang einfach nur auseinander bringen. Das tut weh.“ Er hoffte, dass Song Lan vielleicht wenigstens ein bisschen nachvollziehen konnte, was er meinte. „Song Lan... ich muss dich was fragen.“ Sagte er dann leise und kam etwas näher. „Hast du Gefühle für mich? Ist es deswegen, dass du Xue Yang nicht in meiner Nähe sehen willst?“ Es war sehr direkt, doch Xingchen musste endlich wissen, woher Song Lans Hass auf Xue Yang kam. Vielleicht würde das etwas Licht ins Dunkel bringen und wenn dem so wäre, würde Xingchen in Zukunft auch aufpassen, dass er es Song Lan nicht zu sehr auf die Nase band, dass er nun einen Freund hatte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Jul 18, 2021 3:42 pm

    Luo Binghe fand seinen Shizun unglaublich süß, als dieser so in seinem Sitz versank. Er könnte sinem Shizun wirklich stundenlang zusehen, ohne dass ihm langweilig werden wurde. Allein die minimalen Veränderungen in seiner Mimik waren so interessant und faszinierend. Und sein Shizun war so hübsch anzusehen. Er lächelte ihn an, bis er den Fächer an die Stirn bekam. Binghe rieb sich über die Stelle und setzte gespielt einen Schmollmund auf. Innerlich freute er sich aber riesig. Vor allem, da sich sein Shizun anscheinend sorgen um ihn machte und er nicht wollte, dass ihm etwas passiert. Er ließ sich wieder auf den Sitz fallen, bleib dabei jedoch nur auf der Kante sitzen, stützte einen Arm auf dem Knie ab und beugte sich nach vorne. “Kein Sorge Shizun, so schnell passiert mir schon nichts”, grinste er. Es war jedoch eine Schande, dass sich sein Shizun hinter dem Fächer verstecke. Binghe wollte doch sein hübsches Gesicht sehen. Vor allem, weil er gerade noch einen Rotschimmer auf dessen Wangen erahnen konnten. “Natürlich kann ich beim Vorbeiterten der Zettel helfen. Alles, was Shizun will. Ich werde ihren Anweisungen sehr genau folgen!” Als Shen Qingqiu dann sagte, sie müssten darauf achten, Jungen und Mädchen getrennt unterzubringen, legte Luo Binghe den Kopf etwas schief. Er verstand nicht, warum es so wichtig war und was sein Lehrer ihm mit dem angefangenen Satz sagen wollte. Aber es würde bestimmt schon seine Richtigkeit haben. Konnte ihm im Endeffekt auch relativ egal sein, mit wem von seinen Mitschülern er in einem Zelt übernachten musste. Es würde ihm so oder so nicht gefallen. Dann redete sein Shizun jedoch weiter und mit jedem Wort verstand Luo Binghe weniger von dem, was er ihm sagen wollte. Su wer? Sie war ihm noch nie aufgefallen. Aber anscheinend seinem Shizun. Das war nicht gut! Warum war es denn wichtig, dass neben ihr noch ein Platz frei war oder ob sie ihn mögen würde? Sollte er sich wegsetzen? Er zog die Augenbrauen ein wenig mehr zusammen. “Shizun?”, fragte er nach, “Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen. Dieser Platz hier ist doch gut, oder etwa nicht? Dann kann ich direkt für Shizun dasein, falls etwas ist. Alle anderen sitzen so weit weg.” Er hoffte, dass sein Shizun ihn nicht wirklich gleich wegschicken würde. Das wäre zu traurig. Er hatte ihn doch gerade erst wiedergesehen. Sie hatten noch nicht einmal viel miteinander reden können oder einfach nur zusammensitzen können. Da wollte er auf keinen Fall so schnell wieder gehen müssen.

    Lan Zhan senkte ebenfalls den Blick, als Wei Ying von ihm wegsah. Warum konnte es nicht mal einfach sein? Er wandte sich wieder seinem Buch zu und versuchte krampfhaft zu lesen. Sich darauf zu konzentrieren, um nicht mehr an Wei Ying denken zu müssen. Seine Augen wanderten über die Seite und er nahm Wörter auf, aber als er am Ende der seite angekommen war, stellte er fest, dass er keins davon behalten hatte oder sie zu sinnvollen Sätzen verarbeitet hatte. Dann landete etwas auf seiner Seite. Verdutzt sah er das kleine Papierflugzeug an. Vorsichtig nahm er es in seine Hand. Darauf bedacht, nichts kaputt zu machen, nahm er das Papiermännchen genauer in Augenschein. Es war irgendwie niedlich. War das wirklich für ihn gedacht, oder nur zufällig bei ihm gelandet? Dann sah er jedoch die Schrift auf dem Männchen. Das war unverwechselbar Wei Yings Krakelschrift. Und ja, da stand sein Name. Sein Mund öffnete sich minimal. Ein Entschuldigung? Es war tatsächlich eine Entschuldigung von Wei Ying. Er hatte sich noch nie bei ihm entschuldigt. Hoffnung keimte in Lan Zhan auf. Vielleicht war er Wei Ying doch wichtiger als gedacht? Trotzdem war er noch zaghaft. Dann betrachtete er den zweiten Teil der Nachricht. Verwundert suchte er nach seinem Handy und einem paar Kopfhörern in seiner Tasche. Die Nachricht schien auf den ersten Blick nichts besonderes. Das Musikstück war noch nicht einmal mit einem Namen verstehen. Verwundert begann er es abzuspielen. Schon bei den ersten Tönen blieb sein Herz stehen, bevor es begann schneller zu Schlagen. Das war sein Lied. Das Lied, was er für Wei Ying geschrieben hatte. Dieser musste es selbst eingespielt habe. Sonst gab es niemanden den er kannte, der eine Bambusflöte spielen konnte. Er hob den Blick und sah Wei Ying mit großen Augen an. Es bedeutete ihm wirklich viel, dass Wei Ying das Lied anscheinend nicht nur mochte, sondern sich auch die Zeit genommen hatte es für ihn zu lernen. Ganz leicht nickte er Wei Ying zu. Unsicher zeigte er dann auf den Platz neben sich. Womöglich wäre es doch gar nicht so schlimm, wenn Wei Ying sich doch noch neben ihn setzen würde. Falls dieser das nach all dem überhaupt noch wollte.

    “A-Yao. Bitte sei versichert, dass ich niemals einfachen Gerüchten glauben würde. Ich habe niemals und ich werde niemals darauf hören. So gut solltest du mich eigentlich auch kennen”, gab Lan Huan zurück, “Und natürlich werde ich mir alles anhöre, was du zu sagen hast.” Deshalb hatte er ja auch nicht einfach irgendwen gefragt, sondern jemanden, den er als vertrauenswürdig ansah. Und nun hatte er auch die Bestätigung von Mingjue. Er sah Meng Yao durchdringend an. Dieser konnte doch nun wirklich nicht glauben, dass Lan Huan einfach irgendwelchen Gerüchten nachgelaufen war, oder? Als Meng Yao dann aber seine Entschuldigung annahme und sagte er sei wegen dem Vorfall auf der Party nicht sauer, war Lan Huan sehr erleichtert. Er tat Meng Yaos kurzen Stimmungswechsel damit ab, dass dieser ebenfalls ein wenig mit der Situation überfordert war. Und das konnte er ihm nicht verübeln. Ein winziges Lächeln breitete sich auf einen Lippen aus. “Das tut mir leid, wenn ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe. Aber dann bin ich beruhigt, da du es ja nicht so gemeint hast.” Allerdings wusste er nicht so ganz, was er auf den Teil mit der Eifersucht sagen sollte. Das war eine der Sachen, die er eigentlich später mit Meng Yao besprechen wollte. Schließlich spielte das auch in sein Verhalten mit rein. Jiang Cheng hatte immerhin vermutet, dass es einer der Gründe sein könnte, warum Meng Yao all das getan hatte. Also nickte er nur einmal kurz und speicherte die Information für später ab. irgendwie machte ihn der Gedanke, an alles, was sie zu besprechen hatten nervös. Aber er versuchte das erstmal zu überspielen. Es würde keinen Sinn ergeben, sich die gesamte Busfahrt über alles mögliche auszumalen. Also schob er seine Bedenke zu Seite. Was durch sein Gespräch mit Jiang Cheng auch sehr einfach war. Lan Huan konnte sich noch nicht einmal im Ansatz vorstellen, was Meng Yao sich dabei dachte.
    Jiang Cheng sah sehr niedlich aus, mit dem Lächeln und als er so verlegen drein sah. “Vielleicht wird das tatsächlich irgendwann mal passieren. Das würde mich freuen. Aber gib Lan Zhan etwas Zeit. Wenn er sich erstmal ein Bild von etwas gemacht hat, ist es schwierig seine Meinung noch zu ändern, aber nicht unmöglich. Er könnte ein paar gut Freund gebrauchen.” Den letzten Satz sagte er mehr zu sich selbst als zu Jiang Cheng. Lan Zhan hatte zwar nicht die sozialste Ader, jedoch brauchte auch er ab und zu etwas Gesellschaft. Jemand der ihn verstand, abgesehen von Lan Huan selbst. Bei Jiang Chengs nächter Frage verzog er kurz den Mund. “Nun ja, Onkel war alles andere als amüsiert. Es hat ziemlich lange gebraucht ihn wieder zu beruhigen, aber zumindest haben wir sonst keine Strafen auferlegt bekommen. Also würde ich sagen, alles noch harmlos.” Dann konnte er sein Lachen über Jiang Chengs Witz nicht mehr zurückhalten. “Das haben wir wohl wirklich nötig, oder?”, fragte er, als er sich halbweg beruhigt hatte. Er konnte von seinem Sitz aus leider nicht ganz sehen, was Jin Zixuan da tat, konnte sich aber einiges zusammenreimen. Anscheinend bot er Jiang Cheng essen an...oder auch nicht? Irgendwie war das was er sagte ziemlich verquer. Lan Huan konnte es auch nicht ganz verstehen. Sollte Jin Zixuan nicht netter zu Jiang Cheng sein, wenn er doch auf ihn stand? Warum also dieses arrogante Auftreten? Lan Huan war genauso verwirrt wie Jiang Cheng. Er konnte nur entschuldigend den Kopf schütteln und seine Schultern hochziehen. Auch wenn er mit Jin Zixuans Halbbruder sehr gut befreundet war, kannte er den Mann selbst nur als Bekannten. Definitiv nicht gut genug um eine vernünftige Erklärung abzugeben. Selbst wenn wäre es unglaublich unhöflich Jin Zixuans Verhalten direkt in dessen Anweseheit laut zu analysieren. ”Guten Appetit?”, meinte Lan Huan, auch wenn das mehr nach einer Frage klang als alles andere.

    Zu Beginn des Gesprächs wirkte es so, als würde alles nach Song Lans Plan verlaufen. Xiao Xingchen entschuldigte sich ebenfalls und bedankte sich sogar. Als er nach seiner Hand griff, umschloss Song Lan diese sofort. Seine Laune wurde jedoch etwa schlechter, als Xiao Xingchen sagte, es wäre sehr süß, dass er ihn beschützen würde. Was sollte er denn damit anfangen? Denn anscheinend reichte das Xiao Xingchen ja nicht aus. Sonst würde er ja nicht so an Xue Yang hängen. Sonst würde er immer Xiao Xingchen halten können, so wie jetzt. Es fühlte sich angenehm an, wie sein Daumen über den Handrücken wanderte. Aber es hatte auch ein unangenehmen und sauren Beigeschmack. “Deine Gefühle sind mir auf keinen Fall egal”, seufzte Song Lan, “Es fällt mir schwer das zu akzeptieren, aber ich werde dran arbeiten.” Das war eine Lüge. Aber wenn es das war, was Xiao Xingchen hören wollte, dann würde er ihm das einfach erzählen. “Ich würde wieder gern mehr Zeit mit dir verbringen. Dann würden wir uns bestimmt auch wieder besser verstehen. Und was Xue Yang angeht...Das hat nichts mit mir zu tun. Meine Gefühle würden für dich doch sowieso nichts ändern, oder?”, sagte er verbittert. “Es geht darum, dass ich angst um dich habe. Ich weiß, du willst das nicht hören willst. Xue Yang...ich befürchte, dass er dich mit sich runterzieht und in irgendwas verwickelt, das du nicht unbedingt willst.” Er versuchte das nicht allzu hart zu formulieren. Das hatte beim letzten Mal ja nicht funktioniert. Also vielleicht die sanftere Art. “Du hast es vermutlich noch nicht bemerkt, aber er hat schon wieder einen neuen blauen Fleck im Gesicht. Was passiert, wenn du mal dazwischen gerätst?”
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 18, 2021 9:07 pm

    „Natürlich. Sowas kann man aber nicht beeinflussen. Verkehrsunfälle sind schnell passiert.“ Sagte er und man konnte sich den erhobenen Zeigefinger regelrecht vorstellen. Und natürlich stimmte Binghe ihm zu, ihm mit den Zetteln zu helfen. Das war sicher keine große Sache und Qingqiu hätte es selbst innerhalb von 5 Minuten erledigt gehabt, aber so konnte er seinen Schüler wenigstens etwas beschäftigt halten. Gerade war jede Sache, die Binghe von ihm ablenkte, sehr willkommen. Er zog einen Block aus seiner Tasche und reichte ihn seinem Schüler nach hinten. Dazu gab er ihm einen besonders schönen Kugelschreiber. Dieser war Smaragdgrün und hatte einige Verzierungen auf dem Druckknopf. „Schreib du mal alle Namen auf.“ Sagte er dann und beschloss in diesem Moment, dass er Binghe diese Aufgabe komplett überließ. Ihm fiel dann aber der dümmliche Hundeblick seines Schülers auf und kurz irritierte ihn das. Doch dann stellte er wieder für sich fest – wie so oft am Tag – dass Binghe ja etwas Schwierigkeiten hatte, sich sozial zu integrieren. Er fand irgendwie keinen Anschluss. Das merkwürdige daran war aber, dass diese Art von Schüler dafür ja oft gemobbt wurden. Binghe dagegen wurde von allen in Ruhe gelassen. Manch einer mied ihn sogar regelrecht, so als hätten sie Angst vor ihm. Das verstand Qingqiu nie. Luo Binghe konnte doch keiner Fliege etwas zu leide tun. Er war zwar sehr groß und hatte ein imposantes Auftreten, doch er redete und gab sich wie ein kleines, niedliches Hündchen. Er war die Unschuld in Person. Das war zumindest Qingqius Bild von seinem Schüler. Entsprechend nachsichtig war er immer mit allem, was dieser tat. So seufzte er schwer, als Binghe so irritiert fragte, wieso er den Platz tauschen sollte. Er sah dessen Blick, diese großen runden Augen und Qingqiu bildete sich ein, dass sie leicht feucht aussahen. OH NEIN! BINGHE! DU WIRST DOCH NICHT.....!!!! „Oh, schon gut. Schon gut!“ Sagte Qingqiu direkt und winkte beschwichtigend ab. „Ich dachte nur, dass du vielleicht Lust hättest, etwas Zeit mit deinen Mitschülern zu verbringen. Aber wie du schon sagst... dieser Platz hier ist auch gut.“ Er lächelte etwas gequält, deutete dann aber mit dem zusammengefalteten Fächer auf den Block. „Na dann. Schreib auf.“ Forderte er ihn auf. „Und alles schön leserlich. Am besten mit Nachnamen.“ Überlegte Qingqiu. So konnte er ihn lange beschäftigen, denn er war sich sicher, dass Binghe die meisten Namen garnicht kannte. „Und wenn du einen Namen nicht kennst, kannst du die entsprechenden Schüler ja fragen.“ Schlug er vor und lächelte dabei freundlich. So lernst du auch gleich etwas soziale Aktion! Mein lieber Binghe... was mache ich nur mit dir?

    Wei Ying betrachtete gespannt Lan Zhans Reaktion. Er saß regelrecht auf glühenden Kohlen, denn er hielt den Gedanken, dass sein Freund sauer auf ihn war, kaum noch aus. Das Lied, das Lan Zhan für ihn geschrieben hatte, war auch wirklich sehr schön anzuhören und Wei Ying hörte es oft Abends, wenn er versuchte zur Ruhe zu kommen. Es half ihm oft runterzufahren. Und so hatte er es auch so oft im Ohr. Es war für ihn kaum eine Herausforderung gewesen, es auf der Flöte einzustudieren. Er war eben auch in vielerlei Hinsicht ein Naturtalent. Und so sah er nun, wie Lan Zhans Miene sich aufhellte. Er konnte die Verwunderung in Lan Zhans Augen sehen und als dieser ihm zunickte, lächelte Wei Ying leicht. Dann blinzelte er überrascht und brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass Lan Zhan ihn zu sich rief. Sofort umspielte ein glückliches Lächeln Wei Yings Miene und er griff seinen Rucksack, beeilte sich und lies sich neben Lan Zhan auf den Sitz fallen. Er sah ihn glücklich von der Seite an und griff dann einen von den Kopfhörern, steckte ihn in sein Ohr und hörte das Lied mit. „Gefällt es dir? Ich habs auf der Flöte geübt. Vielleicht können wir es mal zusammen spielen.“ Sagte er. „Lan Zhan. Ich hab dich vermisst.“ Er strahlte und umfasste Lan Zhans Arm, kuschelte sich etwas an seine Seite.

    „Das weiß ich. Aber ich hatte trotzdem Angst, dass du mich meiden würdest, ohne mir zuzuhören. Ich war sehr verunsichert.“ Wollte Meng Yao sich erklären. Natürlich wusste er, dass es nicht Lan Huans Art war, einfach Urteile zu fällen. Trotzdem war es eine verfahrene Situation gewesen mit besonderen Umständen. Allerdings sagte Lan Huan nichts zu dem Thema Eifersucht. Das sorgte für ein stichartiges Gefühl in Meng Yaos Brust. Seine Befürchtung, dass Lan Huan seine Grfühle vielleicht nicht erwidern würde, wurde größer. Trotzdem musste er es ihm endlich sagen. Bevor Jiang Cheng noch mehr Platz in Lan Huans Leben einnahm und ihm Lan Huan am Ende vielleicht sogar wegnahm. So wie er es bei Nie Mingjue schon befürchtet hatte. Er wollte nun aber erstmal alles etwas sacken lassen. Er würde heute Abend noch mit Lan Huan reden. Definitiv. Denn er hielt dieses Gefühl nicht mehr aus. Er wollte Klarheit! Und wenn er diese hatte, konnte er schauen, wie er weiter vorgehen musste, denn er würde sich Lan Huan nicht wegnehmen lassen. Dafür liebte er ihn zu sehr!

    „Ja, so schätze ich ihn auch ein. Naja... die Hauptsache ist, dass er mir nicht irgendwann noch den Kopf abbeißt.“ Lachte er, nickte dann aber und schielte kurz zu Lan Zhans, an dessen Seite nun doch wieder Wei Ying saß und dieser kuschelte sich schon wieder an ihn ran. Jiang Cheng seufzte bei diesem Bild. „Schau dir den Idioten an. Der ist so verknallt und checkt es nicht. Dein Bruder tut mir echt leid.“ Sagte er dazu und schüttelte leicht den Kopf. Dann erzählte Lan Huan aber von seinem Gespräch mit Lan Qiren und Jiang Cheng sah ihn mitleidig an. „Oh man... ihr habt es echt nicht einfach. Herr Lan ist im Unterricht schon immer so engstirnig und streng. Dass ihr das mit diesen Regeln überhaupt immer so mitmacht. Super nervig, oder?“ Jiang Cheng musste dann aber auch grinsen, als er sah, wie Lan Huan lachte. Diese heitere Miene machte ihn einfach noch attraktiver. Jiang Cheng liebte es, Lan Huan zum Lachen zu bringen und es wunderte ihn auch immer wieder, dass er das hin und wieder sogar schaffte. Sein Blick wanderte dabei kurz zu Meng Yao, der sehr still nebendran saß und eine unlesbare Miene aufgelegt hatte. Er sah sehr verletzt aus, aber auch, als würde er etwas im Schilde führen. Jiang Cheng traute diesem Zwerg nicht über den Weg! Doch dann hatte Jin Zixuan erstmal Jiang Chengs halbe Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Lan Huan schien auch keine Erklärung für sein merkwürdiges Verhalten zu haben und so schmunzelte er nur leicht, als dieser ihnen einen guten Appetit wünschte. „Was sollte ich mir denn einbilden? Ist ne nette Geste von dir.“ Sagte er noch in Jin Zixuans Richtung und nickte Lan Huan dann dankend zu. War es unhöflich zu essen, wenn Lan Huan nichts hatte? Er nahm die Stäbchen und probierte einen Happen von den Sushi Röllchen, die etwas scharf aussahen. Oh! Die hatten eine gute Würze. „Das ist echt gut.“ Sagte er. „Wer hat das gemacht?“ Jin Zixuan schielte zu Jiang Cheng rüber. „Unser Koch. Nur eingelegter Ingwer in Chilisoße. Nichts besonderes.“ Tat er es ab, schob aber unauffällig den Teil der Box, mit eben diesen Röllchen, näher zu Jiang Cheng. Dieser nickte verstehend. Der Koch also... oh man... das hätte er sich ja denken können. Er sah dann wieder zu Lan Huan und schmunzelte. „Sehr scharf, also nichts für dich.“ Grinste er. Sah dann aber, wie Meng Yao näher an Lan Huan gerückt war. Was hatte er vor?

    Xiao Xingchen war froh, dass er hier gerade irgendwie wieder den alten Song Lan durchhörte. Früher war er nämlich wesentlich einfühlsamer gewesen. Wenn es ihm aber hin und wieder trotzdem an Feingefühl gefehlt hatte. Aber so war er eben... und Xingchen hatte es in den letzten Tagen schon ein schlechtes Gewissen bereitet, dass er ihn so links liegen gelassen hatte. Sie hatten schließlich auch schon viel zusammen durchgemacht. So lächelte er nun dankbar, als er hörte, dass Song Lan etwas an der Situation ändern wollte. „Song Lan.“ Sagte er sanft. „Das bedeutet mir sehr viel.“ Diese Worte kamen von Herzen. Er hörte sich dann auch an, welche Bedenken Song Lan hatte und so, wie er es jetzt formulierte, konnte Xingchen es auch besser annehmen. Er nickte verstehend und drückte seine Hand etwas fester. „Doch, es würde etwas ändern. Ich würde mich in deiner Gegenwart etwas zurücknehmen, was Xue Yangs und meine Beziehung angeht. Ich will dich wirklich nicht verletzen...“ Sagte er aufrichtig, doch was Song Lan dann sagte, lies ihn wieder aufhorchen. Xue Yang hatte einen blauen Fleck im Gesicht? Geschockt hielt Xingchen inne. „Er ist verletzt?“ Fragte er dann. „Im Gesicht, sagst du?“ Wollte er nun wissen. Sofort wurde Xingchen mulmig zumute. Noch am Freitagabend hatte er ihn abgetastet, weil er sich ein Bild von seiner Verletzung durch das Glas machen wollte. Dabei hatte er einige kleine Beulen von Blutergüssen an Xue Yangs Rücken ertastet. Er hatte nichts gesagt, weil er nicht wusste, ob er Xue Yang damit wieder auf dem falschen Fuß erwischen würde. Doch nun wuchs seine Sorge und Xingchen war sich nicht sicher, ob er das einfach wortlos ignorieren konnte. Was war in Xue Yangs Leben los, dass er ständig diese schrecklichen Verletzungen hatte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Jul 19, 2021 3:02 am

    Luo Binghe nahm den Block freudig entgegen. “Vielen Dank, Shizun!” Dann betrachtete der den Stift etwas genauer und nahm die Verzeihungen genauer unter die Lupe. “Der Stift ist sehr schön. Er passt zu Ihnen”, lächelte Luo Binghe. Doch dann befürchte er schon tatsächlich auf die Tränendrüse drückte zu müssen, als sein Shizun Vorschlug, dass er sich woander hinsetzten musste. Aber anscheinend war das nicht nötig, da dieser jetzt schon einlenkte. “Aber Zeit mit Shizun zu verbringen ist doch besser”, protestierte er. Also wirklich. Wie konnte sein Shizun auch nur auf die Idee kommen, dass er lieber seine wertvolle Zeit mit seinen Mitschülern verbringen wollte. Das war doch absurd. Erst als sein Shizun ihn erneut aufforderte die Namensliste mit Nachnamen zu schreiben, fiel Binghe auf, dass er ein Problem hatte. Seine Mitschüler waren ihm so ziemlich egal, Dementsprechend hatte er sich auch nie wirklich die Mühe gemacht, deren Namen auswendig zu lernen. Ein paar kannte er, weil er zum Beispiel schon öfter mal mit ihnen zusammenarbeiten musste oder der Name von wütenden Lehrern ständig durch den Raum geworfen wurde, wie Wei Ying. Einen Augenblick sah er auf das Blatt und dann ungläubig zu seinem Shizun auf. “Kann ich nicht einfach Ihre Schülerliste als Referenz haben? Das wäre so viel einfacher”, überlegte er. Aber wenn sein Shizun ihm das Aufgetragen hatte, es selbst zu erfragen, dann musste er das wohl oder übel tun. Irgendwas wird sich sein Shizun schon dabei gedacht haben. Binghe vertraute ihm da blind. Mit einem Schmollmund schrieb er die Namen auf die ihm einfielen. Eine erstaunlich kurze Liste. “Ich bin gleich wieder da, Shizun!”, versicherte er diesem. In dem Moment, in welchem er aufstand und sich von seinem Shizun wegdrehte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Das Lächeln war komplett verschwunde und durch kaltes desintresse ersetzt. Von dem treuen Hündchen war nichts mehr zu sehen. So ging er nach und nach die Reihen ab und fragte kurzangebunden nach den vollständigen Namen oder besser gesagt, er verlangte danach.

    Einen Augenblick dachte Lan Zhan, dass Wei Ying vielleicht gar nicht mehr zu ihm kommen wollte, als dieser nicht sichtbar auf die Aufforderung reagierte. Doch dann breitete sich ein Lächeln auf Wei Yings Gesicht aus und das war das Beste, was Lan Zhan seit langem gesehen hatte. Es war fast wie ein Schlag ins Gesicht, als ihm bewusst wurde, wie sehr er dieses vermisst hatte, trotz allem. Dann ließ sich Wei Ying neben ihm fallen und er fühlte sich ein wenig besser. Auf Wei Yings Frage hin nickte er leicht. “Du spielst schön”, murmelte er leise, “Würde mich freuen mit dir zusammenzuspielen.” Das würde es sehr. Wei Yings Art das ied zu spielen war einzigartig und es gefiel Lan Zhan unglaublich gut. Als sich Wei Ying an ihn schmiegte, breitete sich von dem Punkt wärme in Lan Zhan aus. “Hab Wei Ying auch vermisst”, gab er leise zu. Gleichzeitig wurde er etwas nervös. Er wusste nicht, wie er Wei Yings Handlungen interpretieren sollte. Bis Samstag hatte er gedacht Wei Ying wäre eine der wenigen Personen die er verstehen konnte, doch jetzt war er sich nicht mehr so sicher. sein Bruder hatte ihm wieder ermutigt direkt mit Wei Ying zu reden und nachzufragen, wenn er sich unsicher war. Wenn es doch nur so einfach wäre. Er sah zu Wei Ying hinüber, bevor er seine Blick wieder auf seinn Handy senkte. Sein Hintergrundbild zeigte Wei Ying mit einem breiten Grinsen. Dieser hatte das Foto gemacht und als Hintergrund eingestellt, als er sich vor Jahren mal Lan Zhans Handy ausgeliehen hatte. Er hatte es seitdem nicht mehr verändert. “Was bin ich für dich?”,fragte er so leise, dass er sich noch nicht einmal sicher war, ob Wei Ying es gehört hatte.

    “Keine Soge, das würde er nicht tun”, lachte Lan Huan, “Eigentlich ist mein Bruder ganz Handzahm.” Das er da eine andere Sicht auf die Dinge hatte, als der Rest der Menschheit war ihm in diesem Fall nicht bewusst. Nach der Aufforderung folgte er Jiang Chengs Blick. Nun, zumindest schienen Wei Ying und Lan Zhan wieder miteinander zu reden. Das war schon mal ein Fortschritt. “Der sollte das besser bald bemerken. Er verletzt Lan Zhan damit nämlich sehr. Du hast ihn am Samstag gesehen.” Lan Huan verzog etwas das Gesicht. Ihm war bewusst, dass er in diesem Fall sehr Voreingenommen war. Ausnahmsweise war ihm das jedoch egal. Es ging immerhin um seinen kleinen Bruder. Er hatte sich zwar vorgenommen sich nicht groß einzumischen, aber es war schwerer als gedacht. Dann wendete sich das Gespräch jedoch einem anderen Familienmitglied zu. “Er ist noch weitaus strenger zu uns. Aber ich weiß, dass Onkel es nur gut meint. Er will uns mit diesen Regeln auch irgendwie schützen. Und du musst verstehen. Wir sind damit aufgewachse. Als wir dann alt genug waren, um zu verstehen, dass es etwas ungewöhnlich war, waren die Regeln schon ein Teil unseres Alltags und wir hatten uns viel angewöhnt. Naja, ab und zu kann es ein wenig nervig sein. Die Alternative wäre jedoch jedes Mal mit Onkel zu diskutieren und ich will nicht tagtäglich mit ihm streiten. Das könnte ich nicht”, erklärte Lan Huan. Er wusste durchaus, dass es für einige seltsam wirken musste, dass er mit 19 immer noch auf seinen Onkel hörte. Er nahm die Regeln auch nicht mehr so ernst, wie mit 10 ode sogar noch 15, aber er wollte ein zu Hause nicht in einen Ort eines konstanten Streites verwandeln. Dafür bedeutete sein Onkel ihm zu viel. Abgesehen davon, dass er unnötige Konflikte so gut es ging vermied. Er beobachtete weiterhin die Interaktion zwischen Jiang Cheng und Jin Zixuan. Dabei versuchte er Jinn Zixuan abzuschätzen. Allerdings war sein Verhalten sehr schwierig einzuschätzen. Zumindest schien er sich vorerst wieder gefangen zu haben. Unweigerlich musste sich Lan Huan fragen, was Jiang Cheng tun würde, wenn er herausfinden würde, dass Jin Xizuan in ihn verliebt war. Würde er mit ihm ausgehen? Lan Huan wurde von Jiang Chengs nächstem Kommentar aus den Gedanken gerissen. Seine Augen wurden etwas größer. “Das hast du dir gemerkt?”, fragte er überrascht. Es war ein halbes Wunder, dass Jiang Cheng ihn in seinem betrunkenen Gebubble überhaupt verstanden hatte, was er essen konnte. Irgendwie fühlte es sich besonders an, dass er sich das sogar gemerkt hatte. Dabei hatte er nicht gemerkt, dass Meng Yao ihm näher gekommen war. Anscheinend war Jiang Chengs Lächeln immer noch eine großartige Ablenkungstechnik.
    Dann wurde ihr Gespräch jedoch unterbrochen, als Lou Binghe neben ihnen zum Stehen kam. “Vollständiger Name?”, fragte er genervt, “Für die Zeltverteilung.” Er sah aus, als hätte er ihnen lieber den Kopf abgerissen, als mit ihnen geredet. Sobald er alles notiert hatte, ging er auch ohne ein weiteres Wort weiter. “Gibt es nicht schon Klassenlisten?”, dachte Lan Huan laut, als Binghe weg war. Als Schulsprecher besaß er selbst mehrere Kopien der verschiedenen Klassenlisten für unterschiedliche Zwecke. Irgendwie war die ganze Aktion seltsam gewesen. Nun war es an ihm verwirrt die Leute um ihn herum anzusehen.

    Song Lan schüttelte den Kopf. “Als würde Xue Yang sich zurückhalten. Vor allem nicht für mich. Der würde immer noch an dir kleben.” Eher das Gegenteil. Song Lan war sich ziemlich sicher, das sich Xue Yang noch schlimmer verhalten würde, sobald er mitbekam, dass er Song Lan so extrem störte. Aber zumindest hörte Xiao Xingchen ihm diesmal zu. Vielleicht bestand dann doch noch eine Chance, dass dieser zur Besinnung kommen würde. Zu früh gefreut. Natürlich nahm Xiao Xingchen aus dem Ganzen nur mit, dass Xue Yang verletzt war. Song Lan löste seine Hand aus Xiao Xingchens und zog sie zurück. “Ja hat er, am Kiefer, linke Seite. Das ist, was ich dir schon die ganze Zeit versuche zu sagen. Es sieht schwer danach aus, als hätte er einen Schlag ins Gesicht bekommen. Und das ist nicht das erste Mal, dass er so rumläuft. Ich würde wetten, dass er nicht der Einzige ist, der Wunden davongetragen hat. Als würde Xue Yang einen Schlag einfach einstecken ohne sich zu rächen.” Er musste versuchen die Aufmerksamkeit wieder von Xue Yangs Gesundheitszustand ableken. Das brachte ihm nicht, wenn Xiao Xingchen sich Sorgen um diesen machte. “Bis jetzt ist alles gut gegangen. Aber was passiert, wenn du mal dabei bist, wenn er in einen Konflikt gerät, der dann so eskaliert. Was passiert dann mit dir.” Er überlegt kurz, ob er das erstmal sacken lassen sollte. Aber solange er Xiao Xingchens Aufmerksamkeit hatte, musste er handeln. “Wenn er sich wirklich mit anderen prügelt, wer kann dann garantieren, dass es nicht irgendwann auch einen von uns trifft? Was passiert, wenn er mal wütend auf dich ist?”
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Jul 19, 2021 6:59 am

    Bei dem Kompliment, errötete Qingqiu augenblicklich und er klappte seinen Fächer wieder auf, um halb dahinter abzutauchen. Unangebracht, Binghe! So etwas sagt man doch zu seinem Lehrer nicht! Solltest du das nicht zu einem dieser netten Mädchen aus deiner Klasse sagen?! Tatsächlich räusperte er sich und sagte „Danke“ in einem sehr neutralen Ton. Er nickte dann resignierend, als Binghe nochmal betonte, dass es doch wichtiger war, Zeit mit ihm zu verbringen. Oh, bei allen Göttern. Es wurde Zeit, dass dieser Junge eine Freundin fand! Qingqiu wollte sich dann schon bequem in seinem Sitz zurücklehnen, während Binghe seinen Auftrag erfüllte. Doch dieser brachte einen berechtigten Einwand. ARGH! Binghe! Du verstehst den Sinn hinter dieser Übung nicht! Wenn du alle Namen nur dumpf von einer Liste abschreibst, wie willst du dann jemals Leute kennen lernen?! Du sollst deine Mitschüler ansprechen! Tobte er in seinen Gedanken. Tatsächlich drehte er sich aber nur wieder elegant zu ihm um und lächelte leicht. „Das hat schon so seine Richtigkeit.“ Sagte er selbstsicher und sank erschöpft im Sitz zusammen, sobald Binghe den Gang hinauf lief. „Womit hab ich das nur verdient?“ Jammerte er kurz in sich hinein, doch dann fiel ihm ein, dass sein Kollege ja neben ihm saß und er setzte sich sofort wieder kerzengerade hin und tat so, als hätte er diesen Kommentar garnicht geäußert. Stattdessen nickte er Mingjue freundlich zu und setzte kurz ein geqältes Lächeln auf, bevor er einen Roman zückte und dahinter verschwand. Lesen war immer eine gute Idee! Binghe war ja nun hoffentlich erstmal beschäftigt.

    Wei Ying lachte fröhlich, als er Lan Zhans Kompliment hörte. ,,Ich muss noch mehr üben." Überlegte er aber. Doch meistens hatte er keine Lust, neue Sachen zu üben. Am liebsten war es ihm, wenn er Dinge direkt beherrschte. Doch das Thema war schnell vergessen, denn Wei Ying spürte ebenfalls, wie ihm ganz warm in Lan Zhans Gegenwart wurde. Er suchte sehr oft Körperkontakt zu ihm, ohne zu wissen, wieso er das tat. So war die Nacht mit Lan Zhan in einem Bett auch besonders schön gewesen. Wei Ying hatte die Nächte danach auch immer wieder daran gedacht und sein Kissen hatte auch noch immer Lan Zhans Duft an sich haften. Wei Yings Blick ging gedankenverloren auch zu Lan Zhans Display. Er kannte dieses Bild von sich sehr gut, schließlich hatte er selbst es eingestellt. Er hatte nie verstanden, wieso Lan Zhan es einfach gelassen hatte. Er hatte es darauf geschoben, dass Lan Zhan solche Dinge einfach egal waren. Wahrscheinlich hätte er auch jedes andere Bild gelassen, das Wei Ying gemacht hätte. Ihm kam aber die Idee, dass sie vielleicht mal ein Foto zusammen machen sollten. Doch dann fragte Lan Zhan ihn etwas, was Wei Ying nicht ganz verstand. Er sah von der Seite zu ihm rüber und nahm den Stöpsel aus dem Ohr. ,,Mh?" Machte er und legte den Kopf etwas schief. ,,Lan Zhan. Hast du etwas gefragt?" Fragte er und lächelte. Durch den Kopfhörer hatte er die Frage nur halb verstanden und konnte konnte Kontext gerade nicht erfassen. Oder hatte er richtig gehört?

    Jiang Cheng nickte zustimmend. Auch wenn er Lan Zhan nicht gut kannte, war es naheliegend, dass Wei Ying ihn mit seinem Verhalten verletzte. Das Problem war, dass Jiang Cheng seinen älteren Bruder gut kannte und so wusste er eben um dessen Unfähigkeit, seine eigenen Gefühle zu kennen. Das war schon immer ein Problem gewesen. Auf manch einen konnte das wirken, als wären Wei Ying die Gefühle anderer egal. Aber so war es nicht. Jiang Cheng seufzte. „Er meint es nicht böse. Er weiß nur einfach selber nicht, was er fühlt.“ Nahm er ihn in Schutz. So oft sie sich auch stritten; Jiang Cheng liebte seinen Bruder und wollte ihn natürlich ebenfalls in Schutz nehmen. „Ich wollte mich aus dieser Sache eigentlich raushalten, aber wenn er nicht bald in die Gänge kommt, muss ich doch mal mit ihm darüber reden.“ Überlegte er sich. Als es dann aber um Lan Qiren ging, hoben sich Jiang Chengs Brauen erst ungläubig in die Höhe. Er konnte nicht fassen, dass dieser Mann noch strenger mit seinen Neffen war. Er war im Unterricht schon anstrengend genug mit all diesen Regeln. Aber da Jiang Cheng von Wei Ying wusste, dass Lan Huan und sein Bruder sonst auch niemanden mehr aus der Familie hatten, waren wohl alle froh darum, sich gegenseitig zu haben. So nickte er nur verständnisvoll. Auch wenn Lan Qiren wohl streng war, zeigte er seinen Neffen wohl trotzdem, dass sie willkommen waren und er sie gerne hatte. Etwas, was sich Jiang Cheng in seiner Familie auch wünschte. Doch das war ein anderes Thema.
    Welche Gedanken sich Lan Huan nun allerdings um ihn und Jin Zixuan machte, das konnte Jiang Cheng ja nicht mal erahnen. Er wusste ja aber auch nicht, dass sein Sitznachbar ein Auge auf ihn geworfen hatte, obwohl er es schon sehr offensichtlich zeigte (wenn auch ungewollt), doch Jiang Cheng ging nie davon aus, dass jemand romantische Gefühle für ihn haben könnte.
    Dann errötete er aber wieder leicht, als Lan Huan so überrascht darüber war, dass er sich das mit dem Essen gemerkt hatte. „Klar. So etwas vergesse ich nicht. Stell dir vor, ich koche nochmal für dich und haue dann Chili rein, du würdest mir in Ohnmacht fallen.“ Er zwinkerte ihm zu und seine Stimme klang etwas neckend. „Ich hab mir auch noch mehr gemerkt. Willst du ne Kostprobe davon?“ Jiang Cheng grinste und legte dann los: „Fleisch und Fisch magst du auch nicht. Außerdem hast du als Kind Xiao gespielt und damit deine Nachbarn um den Verstand gebracht. Jetzt spielst du Violine und du zeichnest ab und an. Oh... und du wolltest mich zeichnen.“ Fiel es ihm wieder ein und er lachte leicht, seine Augen hatten dabei aber wieder einen warmen Glanz angenommen. Allerdings machte er damit auch nur Spaß. Ihm war bewusst, dass Lan Huan das sicher nur im Suff gesagt und nicht ernst gemeint hatte. Wieso sollte er ihn auch zeichnen wollen? „Du hast am Freitag zwar viel geredet, aber ich hab jedes Wort gespeichert.“ Jiang Cheng tippte sich leicht an die Schläfe und schielte dann kurz zu Meng Yao, der alles andere als begeistert aussah. Er entschied sich aber, das zu ignorieren, denn da funkte außerdem schon Luo Binghe dazwischen. Irritiert sah auch Jiang Cheng ihn an. Er konnte nicht fassen, dass er schon so lange mit diesem Typ in eine Klasse ging und der immer noch nicht ihre Namen kannte. So schüttelte er nur leicht den Kopf, als er wieder weg war. „Was stimmt mit dem eigentlich nicht?“ Schnaubte er und verdrehte die Augen. Dann mischte sich aber Jin Zixuan ein: „Das ist bestimmt nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, damit Shizun mal zwei Minuten Ruhe vor ihm hat.“ Sagte er trocken und betonte das Wort Shizun so süßlich, wie ihr Mitschüler das immer tat. Jiang Cheng war davon nun auch wieder irritiert. Er hatte Jin Zixuan noch nie einen Scherz machen hören. War das ein Scherz? Kurz starrte er, dann grinste er breit und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Hey! Ich wusste garnicht, dass du auch lustig sein kannst.“ Zog er ihn etwas auf, man sah ihm aber an, dass er es nicht böse meinte. Jin Zixuan wurde sofort wieder knallrot und senkte den Blick. „Du solltest das aber nicht zu laut sagen, wenn Luo Binghe das hört, wird er dich heute Nacht in deinem Zelt heimsuchen.“ Jiang Cheng grinste nun fies, während Jin Zixuan ihn ungläubig von der Seite anstarrte. Dann beugte Jiang Cheng sich etwas näher zu Lan Huan und somit auch zu Jin Zixuan. „Ich schwöre euch, der Typ ist gruselig. Ich hab bei ihm immer das Gefühl, dass er einem alle Gliedmaßen einzeln rausreißen will, wenn man mal eine Sekunde mit Herrn Shen spricht in seiner Gegenwart.“ Flüsterte Jiang Cheng und Jin Zixuan machte nun große Augen. „Schaust du zu viele Horror Filme???“ Fragte er nun geschockt über diese Vorstellung.

    Als Song Lan seine Hand wieder zurückzog, wusste Xingchen, dass er wohl etwas falsches gesagt oder gefragt hatte. Das war Song Lans typische Reaktion, wenn er sich von Xingchen vor den Kopf gestoßen fühlte. Doch was war es dieses Mal gewesen? Doch darüber konnte Xingchen gerade nicht mehr nachdenken, denn was Song Lan ihm da erzählte, machte ihn fix und fertig und das spiegelte sich auch in seinem Gesichtsausdruck wieder. „Einen Schlag ins Gesicht?“ Wiederholte er geschockt. Wieso nur, hatte er das noch nie bemerkt? Er fasste Xue Yangs Gesicht sehr oft an, doch das tückische an blauen Flecken im Gesicht war, dass man sie oft nicht spürte, weil sie keine Beule hinterliesen. Zumindest im Wangenbereich oder am Kinn... da konnte man diese nur erkennen, weil sie sich verfärbten und das sah Xingchen ja nicht. Geschockt legte er seine Hand vor den Mund und hörte Song Lans weiteren Worten zu. Er schüttelte dabei leicht den Kopf. „Er würde sich vor mir nicht prügeln. Wenn er sich überhaupt prügelt. Was ist, wenn es eine andere Ursache hat?“ Xingchen kamen direkt böse Vorahnungen... Aber wie sollte er Xue Yang darauf ansprechen. „Tut mir leid, Song Lan. Lässt du mich durch? Ich muss mal zu Xue Yang.“ Sagte er nun eilig und erhob sich schon von seinem Sitz, doch dann zuckte er zusammen und lies sich wieder in den Sitz hineinfallen, als er die eiskalte Stimme seines Mitschülers hörte. Das musste Luo Binghe sein. Xingchen war kurz erstarrt. Binghe machte ihm manchmal wirklich Angst. Selbst jetzt strahlte er Gefahr aus. Xingchen nannte ihm seinen Namen und stand dann erneut auf. „Song Lan?“ Er wartete, bis dieser ihm Platz machte. „Lass uns später weiterreden, ja?“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Jul 20, 2021 3:35 am

    Luo Binghe war extrem genervt. Er konnte wirklich nicht verstehen, warum er hier rumlaufen musste und Namen abzufragen hatte. Aber sein Shizun hatte darauf bestanden, also musste er wohl oder übel dadurch. Dabei konnte er seine Zeit so viel besser verbringen. Also konnte man es ihm auch schlecht vorwerfen, wenn er dabei so aussah, als würde er seine Mitschüler lieber umbringen. Endlich war er jedoch an der letzten Reihe angekommen. Als er den letzten Namen notiert hatte, drehte er sich auf dem Absatz um. Mit schnellen Schritten machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Shizun. Als er dort angekommen war, setzte er wieder ein Lächeln auf. In der Anwesenheit seines Shizun konnte er einfach nicht anders. “Shizun, hier ist Ihre Liste. Alle Namen, schon nach dem Geschlecht sortiert.” Erwartungsvoll sah er Shen Qingqiu an. “Soll ich schon einmal alles ausschneiden? Dann bräuchte ich allerdings etwas, in dem ich die Lose sammeln kann. Hätten Sie vielleicht eine Idee?” Mal wieder ignorierte er Nie Mingjue neben seinem Shizun. Dieser konnte nur den Kopf über das Verhalten des Schülers schütteln. Wenn das den gesamten Ausflug so weiter gehen würde, könnte es noch richtig unangenehm werden. Schließlich war Shen Qingqiu Hauptbetreuer. Da konnte nicht die ganze Zeit über von einem Schüler abgelenkt sein. Vorerst beschloss er jedoch nichts zu sagen.

    Nervös wartete Lan Zhan auf Wei Yings Antwort. Dieser sah ihn jedoch nur verwirrt an. Oh,anscheinend hatte er die Frage nicht gehört. Lan Zhan war sich nicht sicher, ob er sie noch einmal wiederhohlen könnte. Schon das erste Mal war schwierig genug gewesen. Mit jeder Sekunde, die verstrich, machte ihm die Frage mehr Angst. An sich, was es doch eine simple Frage. Es sollte nicht so kompliziert sein. Wei Ying war auf ihn zugekommen und hatte sich entschuldigt. Und dass er das Lied einstudiert hatte, belegte doch, dass ihm Lan Zhan nicht vollkommen egal sein konnte. Trotzdem wusste er nicht, wo er bei ihm stand. Er sah erneut zu Wei Ying hinüber. Es war, als würden ihm die Worte fehlen, um sich vernünftig auszudrücken. Sie wollten ihm einfach nicht über die Lippen kommen, egal wie sehr er sich bemühte. Glücklicherweise kam ihm jedoch eine ander Idee. Er holte einen Füller aus seiner Tasche. Vorsichtig hob er das Papierflugzeug an und schrieb säuberlich seine Frage auf die Außenseite. ‘Was bin ich für dich?’ Dann legte er das Flugzeug sanft in Wei Yings Schoß. Daraufhin verschränkte er seine Hände in seinem eigenen Schoß. Lan Zhan versucht ein wenig zu lächeln, war sich aber nicht sicher ob es funktionierte. Er war sich sehr unsicher, wie Wei Ying reagieren würde.

    Leise seufzte Lan Huan: “Ich habe auch nicht andeuten wollen, dass er es mit Absicht machte. Es ist nur nicht immer einfach, das mit anzusehen. Aber ich weiß genau wovon du redest. Man will ihnen ja auch den Freiraum geben, dass sie es selbst regeln können. Es sieht allerdings so aus, als würde Wei Ying mal einen Schubs in die richtige Richtung gebrauchen. Und auf dich wird er vermutlich noch am ehesten hören.” Trotzdem hatte er noch einen Funken Hoffnung, dass ihre Brüder es ohne ihre Hilfe hinbekommen würden. Er wollte schließlich auch nicht, dass sich jemand in seine Beziehungen einmischte. Da fiel es ihm ein wenig schwer genau das bei Lan Zhan zu tun. Wenn das jedoch nötig war, damit dieser glücklich wurde, konnte er seine Prinzipien ein wenig zur Seite schieben.
    Bei dem nächsten Thema musste Lan Huan dann schon wieder Lachen. “Oh, bitte nicht. Also, nicht das mit dem Kochen. Das kannst du gerne noch einmal für mich tun, wenn du lust dazu hättest. Ich meinte, dass mit dem Ohnmächtig werden. Es reicht mir, dass ich am Freitag in der Gegenwart so ausgeknockt war. Davon brauche ich so schnell keine Wiederholung.” Dann wurden Lan Huans Augen immer größer, als Jiang Cheng aufzähle, was er noch im Kopf behalten hatte. Bei dem letzten Punkt stahl sich dann ein Grinsen auf Lan Huan Gesicht. “Das hatte ich wohl. Aus dieser Nummer kommst du auch nicht mehr raus. Sobald ich ein wenig mehr Freizeit habe, werde ich dich auf jeden Fall zeichnen.” Nun sah ihn Jiang Cheng auch schon wieder mit leuchtenden Augen an. Wie konnte er ihn da nicht zeichnen wollen? “Vielleicht solltest du dir aber nicht jedes Wort merken.” Ein leichter Rotschimmer machte sich auf Lan Huans Wangen breit. “Ich habe auch ziemlich viel unverständliches Zeug erzählt, was nur in meinem unzurechnungsfähigen Kopf Sinn ergeben hat.”
    Die Unterbrechung von Luo Binghe schob ihr Gespräch dann in eine ganz andere Richtung. “Ja, Herr Shen kann einem schon ein wenig Leid tun. Aber ihr solltet nicht so schnell über Luo Binghe urteilen. Wir wissen schließlich nicht, warum er so ist und wie er sich normalerweise verhält”, tadelte Lan Huan ein wenig. Er musste sich jedoch sehr zusammenreißen nicht ein wenig über Jiang Chengs doch etwas grafische Beschreibung zu lachen. “Nun, Jin Zixuan, wenn wir in einem Horrorfilm wären, dann gäbe es keine perfektere Zeitpunkt als jetzt. Eine Gruppe Teenager, die weit ab von jeglicher Zivilisation und Hilfe campen geht. Wer weiß?” Lan Huan war nicht der größte Fan von Horrorfilmen, aber er hatte in seinem Leben genug gesehen - meist weil einer seiner Freunde so etwas sehen wollte - um zumindest ein paar Tropen zu kennen. “Aber dann wäre sicher keiner von uns der Bösewicht; sicher auch nicht Luo Binghe”, fügte er noch hinzu. Endlich fiel ihm auch auf, wie ungewohnt Still es neben ihm war. Trotz ihres Konfliktes, begann sich Lan Huan sorgen zu machen. Das konnte er nicht abschalten. Er drehte sich wieder Meng Yao zu und fragte leise: “Ist bei dir alles in Ordnung, A-Yao.”

    Die Offenbarung, dass Xue Yang vermutlich einen Schlag eingesteckt hatte, schien Xiao Xingchen zu schocken. Allerdings hatte es immer noch nicht den gewünschten Effekt. Er schien sich nur noch mehr Sorgen zu machen und nahm XueYang mal wieder in Schutz. Song Lan hätte ja mal hoffen können. Und natürlich wurde er auch sofort wieder für Xue Yang sitzen gelassen. Xiao Xingchen musste natürlich direkt zu ihm rennen. Song Lan verdrehte die Augen. Nur Luo Binghes Auftritt verhinderte, dass er noch etwas hinterher schob. Xiao Xingchen bildete sich nämlich schon wieder irgendwas ein. Was sollte es denn anderes gewesen sein, als eine Prügelei, dass Xue Yang so aussah. Song Lan schüttelte genervt den Kopf. “Warte noch einen Moment, Xiao Xingchen. Da wäre noch etwas”, hielt Song Lan ihn auf. Normalerweise hätte er nichts gesagt, aber er hatte das Gefühl, dass er vielleicht die Aktion mit dem geworfenen Glas ein wenig gut machen musste. Das war womöglich doch einen Schritt zu weit gegangen. “Nur als Warnung. Meine Mutter hat euch am Freitag gesehen, als Xue Yang dich abgeholt hat. Das wurde schon beim Frühstück heftig diskutiert. Also wird sie es wahrscheinlich deinen Eltern auch bald erzählen.” Dass er Xue Yang bei dem Gespräch am Morgen nicht gerade gut hatte dastehen lassen, verschwieg er einfach. Das musste Xiao Xingchen ja nicht wissen. Dann ließ er ihn aber an sich vorbei. Er würde ihn erstmal sowieso nicht davon abhalten können, zu Xue Yang zu gehen, der immer noch mit Kopfhörern im Ohr dasaß und ein wenig vor sich hin döste.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Jul 20, 2021 9:29 pm

    Das mit der Hauptaufsicht über die Klasse, war so eine Sache. Tatsächlich war Shen Qingqiu auch der Klassenlehrer dieser Schüler, doch Binghe war so pflegeintensiv, dass es ihm auf Auflügen immer schwer fiel, auch den Rest der Klasse ordentlich im Blick zu behalten. So brödelte Qingqiu eher vor sich hin, als tatsächlich ernsthaft zu lesen. Er würde mit Luo Binghe reden müssen! Oh ja! Das nahm er sich fest vor! Doch da tauchte besagter Schüler schon wieder an seiner Seite auf und strahlte ihn regelrecht an. FUCK! und schon verschwand Shen Qingqius halbes Gesicht hinter dem Roman, den er nun etwas erschrocken zugeklappt hatte, denn Binghe hatte ihn eiskalt erwischt, während er noch fieberhaft die Worte zurecht legte, die er seinem Schüler sagen wollte. BINGHE! So geht das nicht weiter! Dein Shizun muss sich hier um eine ganze Klasse kümmern! Du bist fast ein erwachsener Mann. Du musst lernen, auch ohne deinen Shizun auszukommen! Such dir Freunde! Such dir eine Freundin! Das hier ist doch kein gesundes Verhalten für einen Teenager! Was Shen Qingqiu tatsächlich sagte: „Binghe.“ Er unterdrückte ein Seufzen und streckte stattdessen seine Hand aus und tätschelte seinem Schüler den Kopf. ARGH!™ „Das hast du gut gemacht. Und ja, du würdest mir einen sehr großen Gefallen tun, wenn du dich schonmal um das Ausschneiden der Lose kümmern würdest.“ Qingqiu zog dann seinen Rucksack wieder etwas näher und wühlte kurz darin, dann zog er das leere Etui seiner Brille hervor. Er reichte es Binghe an. „Mach hier die Namen der Jungs rein und hier...“ Er löste den Becher von seiner kleinen Thermoskanne und hielt ihm diesen ebenfalls hin. „Und hier kannst du die Namen der Mädchen reinmachen.“ Er nickte ihm zu. „Das wäre dann erstmal alles.“ Er lächelte höflich, lies dabei auch das Buch sinken. „Ach ja! Und Binghe. Zähl doch bitte mal durch, ob die Rechnung dann so aufgeht. Wir haben nur Zelte für zwei Personen.“ Überlegte er. Eigentlich wäre es auch aufgegangen, doch heute war ein Schüler entschuldigt und Qingqiu wusste ja noch nicht, dass die Betreiber der Campinganlage einen Fehler gemacht hatten...

    Wei Ying wartete ab, ob Lan Zhan die Frage nochmal wiederholte. Er war sich ja selbst gerade nicht mal bewusst darüber, dass er sie eigentlich verstanden hatte. Abwartend sah er seinen Freund an, legte dann den Kopf etwas schief, als dieser sich so garnicht regte, doch dann sah Wei Ying neugierig zu dem Füller und schmunzelte leicht, als er sah, wie Lan Zhan auf sein Flugzeug schrieb. Seine Schrift sah immer so ordentlich aus, ganz anders, als die von Wei Ying...
    Es dauerte dann auch nicht lange, bis er das Flugzeug in seinem Schoß liegen hatte. Wei Ying nahm es in die Hände und las die Frage. Und er las sie nochmal und nochmal... und nochmal? Was bin ich für dich? War das ein Spiel? Oder ein Rätsel? Wei Ying sah zu seinem Freund auf und erkannte das minimale Lächeln. Wei Ying blinzelte ein paar Mal, rieb sich dann leicht mit dem Zeigefinger über die Nase. „Ähm... Lan Zhan...“ Sagte er verwirrt. „Spielen wir ein Spiel?“ Fragte er und sah ihn unschuldig an. So richtig bewusst, was Lan Zhan ihn damit fragen wollte, war es Wei Ying wirklich nicht. Er verstand es einfach nicht...

    „Ein Schubs ist noch zu harmlos. Man müsste ihn eine Klippe hinunterstoßen, damit er es versteht.“ Schnaubte Jiang Cheng und schüttelte den Kopf über so viel Blindheit. Vermutlich wusste jeder hier in diesem Bus besser, welche Gefühle Wei Ying für Lan Zhan hatte, als er selbst es wusste. „Ist das eine Aufforderung? Ich koche gerne nochmal für dich. Das heißt,... wenn ich mal die Chance dazu bekomme. Yanli belegt den ganzen Tag den Herd.“ Lachte er leicht und neben sich im Augenwinkel sah er, wie Jin Zixuan amüsiert grinste und dabei nickte. Er wusste, wovon Jiang Cheng sprach. Es gab wohl keinen in ihrem Freundeskreis, der nicht schon ihre berühmte Lotus-Suppe gegessen hatte. Manchmal kam sie Jiang Cheng schon aus den Ohren. „Aber dabei hätte ich dich dann auch ganz gerne bei Bewusstsein.“ Fügte er noch an und zwinkerte ihm leicht zu. Dann sah er seinen Mitschüler aber überrascht an. „Das mit dem Zeichnen hast du ernst gemeint? Okay... da dachte ich echt, dass du das nur im Suff gesagt hast.“ Sofort wurde Jiang Cheng wieder etwas rot, doch auch Lan Huans rote Wangen fielen ihm auf. Schämte er sich etwa dafür, dass er so viel über sich verraten hatte? „Hey, du bist bei Weitem nicht der schlimmste Betrunkene gewesen, den ich je erlebt habe.“ Sagte er sofort und deutete mit einem Kopfnicken in Huaisangs Richtung. „Genaugenommen, war es doch ganz... süß.“ Das letzte Wort rutschte ihm raus, ohne dass er es wirklich sagen wollte. Entsprechend leise war es. Er hatte es noch bremsen wollen, doch da war es schon ausgesprochen gewesen. Jiang Cheng räusperte sich. „Ich meine... Ich fands echt lustig, dass du so viel geredet hast und so ungefiltert.“ Sagte er ehrlich und der Rotschimmer auf seinen Wangen wollte nun nicht mehr weichen. Entsprechend war die Pause, ausgelöst durch Luo Binghe, wohl garnicht mal so übel. Da konnte sich das Blut wenigstens mal wieder in anderen Körperregionen verteilen.
    Über Lan Huans Tadel, musste Jiang Cheng spielerisch die Augen verdrehen, er sah dabei aber recht amüsiert aus. „Du bist zu gut für diese Welt. Luo Binghe ist merkwürdig. Er wusste gerade nicht mal wie du heißt und du bist der Schulsprecher.“ Führte Jiang Cheng ihm vor Augen, dann nickte er aber zustimmend, als Lan Huan das Szenario beschrieb. Jin Zixuans Augen wurden immer größer, bevor seine Miene etwas finsterer wurde. Zumindest glaubte er das. Eigentlich sah er aus, wie ein schmollender, kleiner, süßer Junge. „Redet nicht so einen Mist! Als ob so etwas in der Realität passieren würde.“ Man konnte deutlich aus seiner Stimme raushören, dass er diesen Gedanken zum Gruseln fand und gerade wohl auch etwas nervös wurde, aufgrund des drohenden Unheils. So wendete Jiang Cheng sich ihm nun zu, denn er fand das irgendwie amüsant. Er wusste nicht, dass man Jin Zixuan so schnell Angst machen konnte. „Keine Sorge. Wenn dich heute Nacht etwas auffressen will, dann ruf mich einfach, ich werd dem Biest schon die Leviten lesen.“ Kam es etwas neckend von Jiang Cheng, woraufhin Jin Zixuans Augen nur größer wurden. „Ich...“ Kam es lediglich von ihm und er schnappte sich wieder seine Stäbchen, fing einfach an zu essen und ignorierte Jiang Cheng. Sein Kopf war knallrot. Fragend sah er ihn von der Seite an, dann sah er aber wieder zwischen den Sitzen durch und spürte ein ungutes Gefühl in seinem Bauch, als er sah, wie Lan Huan mit Meng Yao sprach...
    Dieser war sehr still geworden, während er dem Herumgealbere seiner Mitschüler lauschte. Die Gespräche zwischen Lan Huan und Jiang Cheng kamen ihm nicht mehr vor wie eine normale Unterhaltung. Er sah, wie sein bester Freund errötete und auch Jiang Chengs Augen glänzten auffällig. Zwischen den Beiden schien sich etwas anzubahnen. Sie flirteten hier doch auch gerade sehr offensiv. Das ertrug Meng Yao kaum. Er hatte das Gefühl, jemand würde ihm permanent mit einem Dolch in die Brust stoßen. So starrte er nur noch vor sich hin und es überlief ihn immer wieder heiß und kalt, während er nun auch tatsächlich mit den Tränen kämpfte. Er war schon so lange in Lan Huan verliebt und immer hatte er es ihm sagen wollen. Jetzt hatte er das Gefühl, dass es zu spät war. Alles wegen Jiang Cheng...
    Er war zwar tief in Gedanken, doch als Lan Huan ihn ansprach, hob er den Kopf und sah zu ihm auf. Bei seiner Frage, sammelten sich Tränen in seinen Augen, doch er schenkte ihm dennoch ein Lächeln. „Ja, alles gut.“ Sagte er leise, doch sein Blick sagte das Gegenteil. Das Lächeln verschwand dann auch wieder und er senkte niedergeschlagen den Blick. Was sollte er jetzt tun?

    Xingchen war schon aufgestanden und wollte den Weg zu Xue Yang suchen, doch da hielt Song Lan ihn zurück. Er wendete sich ihm wieder etwas zu und hörte ihm aufmerksam zu. Doch bei dessen Worten, erstarrte er kurz. Seine Augenbrauen wanderten besorgt in die Höhe. „Heftig diskutiert? Was heißt das?“ Fragte er nun etwas nervös. Xingchen kannte Song Lans Mutter sehr gut. Sie war oft sehr voreingenommen und erzählte oft Dinge sehr verdreht. Xingchen hoffte einfach, dass sie seine Eltern nicht beunruhigte. Er wollte ihnen selbst von sich und Xue Yang erzählen. Dann seufzte er aber. „Ich hoffe, sie sagt es ihnen nicht. Ich wollte es meinen Eltern selbst sagen und ihnen Xue Yang vorstellen, wenn es soweit ist.“ Er war über diesen Zustand etwas geknickt. „Danke, dass du mir das gesagt hast.“ Er schenkte Song Lan trotz diesem Dämpfer ein Lächeln, dann lies er dessen Hand los und tastete sich an den Sitzen entlang. „Suchst du Xue Yang?“ Fragte eine Mitschülerin. „Ja.“ Erwiderte Xingchen. „Zwei Reihen vor uns. Immer der lauten, schrecklichen Musik nach.“ Nun klang ihr Ton garnicht mehr so freundlich, eher herablassend. Xingchens Lächeln verschwand wieder und er ging einfach weiter. Die Musik hatte er eben schon wahrgenommen. Dann stand er neben seinem Freund und sofort dachte er wieder daran, dass dieser eine Verletzung im Gesicht hatte. Xingchen war überaus besorgt, doch er wollte ihn erstmal nicht darauf ansprechen. „Xue Yang?“ Sagte er, wissend, dass sein Freund ihn über die laute Musik hinweg sicher nicht hörte. Er setzte sich einfach neben ihn und lehnte seinen Kopf an dessen Schulter. Anhand seiner Atmung hörte er nun, dass er wohl am Einschlafen war. Das war noch so eine Sache, die Xingchen beunruhigte. Xue Yang war so oft so schrecklich müde... Er drehte sein Gesicht gegen Xue Yangs Halsbeuge und schloss ebenfalls etwas die Augen. Am liebsten hätte er ihn gerade fest in die Arme geschlossen...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jul 21, 2021 2:39 am

    Luo Binghe machte sich überhaupt nichts daraus, dass er Shen Qingius Zeit so für sich monopolisiert. Eher das Gegenteil war der Fall. Ihm war überhaupt nicht bewusst, dass seine Mitschüler ebenfalls betreut werden mussten, beziehungsweise interessierte ihn die Tatsache einfach nicht. Als sein Sizun ihn dann am Kopf tätschelte begannen seine Augen förmlich zu leuchten. Er freute sich ungemein darüber, dass sein Shizun ihn so lobte. Am liebsten hätte er sich direkt in dessen Arme geworfen. Gerade noch so konnte er sich zusammenreißen. Stattdessen nahm er vorsichtig die Gegenstände entgegen. “Mach ich, Shizun. Und ich werde vorsichtig mit Ihren Sachen umgehen.” Bei den Anweisungen nickte er, bevor er sich auf seinen Platz setzte. Zweierzelte also. Das war doch schon mal nicht schlecht. Dann musste er sich zumindest nur mit einer weiteren Person rumschlagen. Lou Binghe wollte sich gar nicht vorstellen, wie ätzend es sein würde, sich mit noch mehr Leuten rumzuschlagen. Trotzdem war er ein wenig traurig, dass sein Shizun anscheinend wirklich getrennt von ihm schlafen würde. Sonst hätte er seinen Namen auch schon zu den Losen dazugepackt. Dann hätte Binghe da ganze bestimmt ein wenig manipulieren können. Doch so konnte er nicht viel tun. Er bereitete die Lose erstaunlich gewissenhaft vor. Aber sie waren schließlich auch für seinen Shizun. Während er die Namen ausschnitt und die Zettel dann zusammengefaltete, zählte er nebenbei mit. Kurz zog er die Augenbrauen zusammen. Er beugte sich nach vorne. “Shizun? Ich komme leider auf eine ungerade Zahl. Was sollen wir jetzt tun?”, fragte er. Dabei reichte er das Brillenetuis und den Becher vorsichtig wieder nach vorne, damit auch ja kein Los herausfiel. Sein Shizun würde bestimmt eine Lösung für dieses Problem finden. “Heißt das, jemand muss Einzeln schlaffen oder gar bei Ihnen. Das würde mir nichts ausmachen”, fügte er noch hinzu. Auch wenn das wahrscheinlich mehr Wunschdenken war, als alles andere. Doch man sollte schließlich nichts unversucht lassen.

    Wie bitte? Das musste Lan Zhan doch gerade falsch verstanden haben, oder? Hatte Wei Ying wirklich gerade gefragt, ob sie ein Spiel spielten? Wie kam er denn auf die Idee? Abr so wie er Lan Zhan gerade ansah, meinte er es ernst. Lan Zhan schüttelte den Kopf. “Kein Spiel, Wei Ying”, stellte er klar. Als er jedoch bemerkte, dass Wei Ying nicht ganz verstanden hatte, was gemeint war, begann er sich zu überlegen, wie er es erklären könnte. Das war jedoch alles andere als einfach. Dafür musste er erstmal seine eigenen Gedanken sammeln. Er war kurz davor das Thema einfach falle zu lassen. Aber wenn er das jetzt tun würde, war er sich nicht sicher, ob er in nächster Zeit überhaupt noch darüber reden könnte. Er schloss die Augen und fokussierte sich für einen Augenblick nur auf seine Atmung. So konnte er erst einmal Ruhe in sich selbst finden. In seinem Kopf erschien ganz klar, was er eigentlich wissen wollte. Das jedoch in Worte zu fassen, war weitaus schwieriger. Er hoffte, dass er nicht zu lange still geblieben war und Wei Ying nicht schon wieder von etwas anderem abgelenkt worden war. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis er die Augen wieder öffnete. “Was siehst du in mir?”, kam ihm schlussendlich zaghaft über die Lippen. Lan Zhan hoffte, dass Wei Ying es dieses Mal verstehen würde.

    “Nun, womöglich war es das. Mich würde es auf jeden Fall sehr freuen, wenn du noch einmal für mich kochen würdest”, grinste Lan Huan und musste dann ein wenig Lachen. “Ich würde dir auch unsere Küche anbieten, wenn eure immer unter Beschlag genommen wird. Dann würde ich natürlich auch helfen. Ich kann ja schlecht einfach von dir verlangen zu kochen, oder?” Er bekam das Lächeln einfach nicht mehr aus dem Gesicht. Vor allem nicht, wenn Jiang Cheng so niedlich rot anlief. “Naja, selbst wenn ich die Idee ursprünglich betrunken hatte...ich hab das ganze nüchtern noch einmal Revue passieren lassen und für gut befunden. Es sei denn, es wäre dir extrem unangenehm.Dann würde ich davon absehen dich zu zeichen. Aber das wäre sehr schade.” Lan Huan fiel es dann aber genauso schwer, die Röte aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen. Was sagte Jiang Cheng auch einfach aus dem nichts, dass er süß war? Aber es machte ihm auch extrem glücklich. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nur an meiner großartigen Begleitung, dass ich nicht so wie Nie Huaisang oder mein Bruder geendet bin.” Luo Binghes Anwesenheit verhinderte, dass er weiter groß darauf antworten konnte und dann wandte sich das Gespräch diesem zu.
    “Ich versuche einfach nur fair zu sein”, zuckte Lan Huan mit den Schultern. Für ihn war es ganz selbstverständlich, andere nicht gleich abzustempeln. “Womöglich gibt es einen guten Grund, warum er sich unsere Namen nicht merken kann. Wer weiß?” Dann bemerkte er aber, dass er Jin Zixuan mit seiner Beschreibung wohl doch etwas angst eingejagt hatte. Das war nicht seine Absicht gewesen. “Oh, bitte nimm was ich sage nicht zu ernst. Es tut mir leid, wenn ich dich damit etwa veunsichert habe”, er lächelte ihm aufmunternd zu. Es war dann schon sehr amüsant Jin Zixuans Reaktion auf Jiang Cheng zu beobachten. Man könnte ihm fast wünschen, dass er sich bald zusammenreißen würde und ein ordentliches Gespräch mit Jiang Cheng führen könnte, das länger als fünf Minuten dauerte.
    Seine Freude war jedoch schnell verschwunden, als er Meng Yao neben sich ansah. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Das Lächeln sah so gequält und traurig aus. Und, oh, Götter, waren das Tränen in Meng Yaos Augen? Sorge machte sich in Lan Huan breit. Sofort hatte er das Bedürfnis ihm auf irgendeine Art und Weise zu helfen. Das konnt er jedoch nicht, wenn ihm nicht gesagt wurde, was überhaupt das Problem war. Er streckte seine Hand nach Meng Yaos aus, hielt dann aber inne. Lan Huan war sich nicht sicher ob diese Berührung willkommen sein würde; so wie ihre Freundschaft gerade in der Schwebe hing. Vielleicht würde es das nur noch schlimmer machen. Also ließ er seine Hand wieder fallen. “A-Yao”, flüsterte er, “Ich kann sehen, dass es dir nicht gut. Wenn du mir nicht erzählen möchtest warum, kann ich das sehr gut verstehen. Das musst du auch gar nicht. Gibt es aber vielleicht etwas, was ich für dich tun kann? Ich...ich würde gerne helfen, wenn das irgendwie möglich ist?” Trotz allem, was er nun über Meng Yao wusste,brach es ihm das Herz ihn so zu sehen. Dementsprechend würde er auch alles in seiner Macht stehende versuchen ihn wieder aufzubauen. Egal ob er im Moment wusste, was genau er von Meng Yao denken sollte oder nicht.

    Song Lan zuckte mit den Schultern, egal ob Xiao Xingchen ess sehen konnte oder nicht. “Was glaubst du denn, Xingchen? Du kennst doch meine Mutter. Xue Yangs Aussehen allein ist doch schon ihr persönlicher Albtraum. Dann nimmt er dich auf einem Motorrad mit. Ich denke sie war am Freitag kurz davor die Polizei zu rufen, weil sie dachte er entführt dich. Ich glaube, sie denkt, er verdirbt dich.” Das Song Lan zu dieser Annahme seinen Teil beigetragen hat, war nicht abzustreiten. Es war aber auch zu einfach gewesen Öl ins Feuer zu schütten. Er hatte einfach nur die Gerüchte weitergeben müssen, die sowieso schon über Xue Yang existierten. Seine Mutter hatte fast einen Herzinfakt bekommen. Im Endeffekt war sie zu dem Schluss gekommen, dass man Xiao Xingchen, so unschuldig und naiv wie dieser war, beschützen musste und dafür mussten alle Information an dessen Eltern weitergegeben werden. Song Lan sah Xiao Xingchen dann bitter hinterher, als er nach Xue Yang suchte. Hoffentlich würde das nicht mehr lange so weitergehen, wenn sich auch die Eltern einmischen würde.
    Xue Yang hingegen hatte von alldem nichts mitbekommen. Er ging einfach davon aus,,dass ihn die Leute ihn in Ruhe lassen würden. Ein Bus gefüllt mit seinen Mitschülern war ein halbwegs sicherer Ort um in einen Halbschlaf zu versinken. Seine Musik übertönte tatsächlich Xiao Xingchens Ankunft. Xue Yang spürte nur, wie sich plötzlich etwas gegen ihn lehnte. Seine Reflexe setzen ein, bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte Automatisch zuckte er zurück, presste sich weg von dem Köper und gegen die Fensterscheibe des Busses. Gleichzeitig hob er den Arm, um die andere Person mit dem Unterarm gorb wegzuschieben und sich außerdem etwas zu schützen. Er blinzelte und erst dann wurde Xue Yang überhaupt bewusst was gerade passiert war und wer sich eigentlich an ihn gekuschelt hatte. Seine Augen weiteten sich. “Xiao Xingchen?”, fragte er mit belegter Stimme. Er versuchte seinen Herzschlag wieder etwas zu regulieren. “Ich...sorry… ich hab nicht mit dir gerechnet”, murmelte er dann und senkte den Arm wieder. “Hab ich dch verletzt?”
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Jul 22, 2021 6:54 am

    Qiungqiu hatte sehr geteilte Gefühle, als er das Leuchten in Luo Binghes Augen sah. Zum Einen dachte er, dass es ihm ein sehr behagliches und warmes Gefühl in der Brust bereitete, den jungen Mann so glücklich strahlend zu sehen und zum anderen dachte er: BINGHE! Du solltest dich nicht so sehr darüber freuen, wenn dein Shizun dich lobt!Gibt es keine anderen Dinge, die dich glücklicher machen würden? Er seufzte innerlich sehr frustriert. Es wurde Zeit, dass dieses Küken endlich das Nest verließ und neue Hobbys für sich entdeckte. Abseits davon, seinem Shizun nachzurennen. Nächstes Jahr würde er die Schule verlassen. Gut. Dachte Qingqiu und schloss kurz die Augen um sich zu sammeln, dann sah er wieder in diese leuchtenden dunklen Augen und kurz wurde ihm unbehaglich. Ein Jahr noch, dann ist er weg. Irgendwie machte dieser Gedanke aber auch etwas mit Qingqiu. Natürlich tat er das... dann würde sich seine ganze Routine ändern. Niemand mehr, der ihn morgens an der Tür in Empfang nahm, ihm Kaffee bereit hielt und seine Tasche ans Lehrerzimmer brachte. Niemand mehr, der ihm im Unterricht bei jedem Wort an den Lippen hing und sich euphorisch meldete. Niemand mehr, der... ARGH! Binghe war schon eine Klette! Er nickte seinem Schüler zu und lehnte sich wieder im Sitz zurück, als dieser sich an die Arbeit machte. Qingqiu versteckte sich wieder in seinem Roman, warf zuvor aber mal ein Blich nach hinten auf seine Klasse. Alles ruhig, das war gut! Er war auch gerade froh, dass Mingjue nicht so der redseelige Typ war. Auch, wenn ihn dessen Schweigen die ganze Zeit etwas nervös machte. Endlich konnte er sich nun mal auf sein Buch konzentrieren, als er wieder die Stimme von Binghe hinter sich hörte. Er drehte sich leicht um und konnte Binghes Gesicht wieder durch die Sitze erkennen. „Oh.“ Sagte er dann überrascht. Irgendwie hatte er im Kopf gehabt, dass es aufgehen würde. Dann fiel ihm wieder der entschuldigte Schüler ein. Er überlegte kurz, doch als er Binghes Vorschlag hörte, zuckten seine Lider kurz. Fast hätte er entsetzt die Augen aufgerissen, konnte sich aber nochmal fangen. Das Buch verdeckte seinen Mund wieder. Er räusperte sich und schielte nochmal kurz zu Mingjue. Hoffentlich hatte sein Kollege das nicht gehört. „Nein, das wird nicht nötig sein, Binghe. Ich denke, ein Schüler wird dann alleine schlafen. Oder vielleicht gibt es vor Ort ja ein Dreierzelt.“ Er räusperte sich. Auf das Angebot, dass sie sich beide zusammen ein Zelt teilen könnten, ging Qingqiu garnicht ein. Das ginge auf garkeinen Fall! Dann würde die Gerüchteküche nur noch mehr brodeln! „Danke, Binghe. Du kannst die Fahrt dann noch genießen.“ Sagte er, lächelte höflich und nahm noch die Lose zu sich, bevor er sich umdrehte und kurz nach vorne starrte. Sein Herz raste jetzt noch. Er wollte sich garnicht ausmalen, wie es wäre, sich mit Binghe einen Schlafstätte zu teilen. Gerade stellte er sich vor, dass er angespannt in seinem Schlafsack war, während Binghe ihn die ganze Nacht mit Fragen löcherte und anstarrte. Oh Gott... wie gruselig...

    Wei Ying sah seinen Freund abwartend an. Er war innerlich sehr unruhig, weil sein Bauchgefühl ihm insgeheim schon sagte, was Lan Zhan tatsächlich wissen wollte. Wei Ying war ja nicht ganz vom Mond. Er hatte sich am Wochenende schon Gedanken über all das gemacht, was am Wochenende passiert war. Zumindest in dem Umfang, wie es für ihn verständlich war. Lan Zhan hatte sich am Samstag morgen so komplett merkwürdig benommen und Wei Ying wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. Er versank untypisch leise in seinen eigenen Gedanken, bis Lan Zhan wieder sprach und seine Worte sorgten dafür, dass Wei Ying stutzte. ,,Ich..." Sagte er und gefühlt fand in seinem Kopf gerade ein Systemausfall statt. Nun war er es, der eine ganze Weile still war und Lan Zhan musterte. Seine Augen lagen unsicher auf seinem Freund. Er wurde innerlich unruhig und hatte das Bedürfnis, einfach wegzulaufen. ,,Ich..." begann er nochmal und lachte nun verlegen, doch das spiegelte sich kein bisschen in seiner Mimik. Doch er bemerkte, dass er damit dieses Mal nicht aus der Nummer rauskam. Lan Zhan wollte eine Antwort. ,,Lan Zhan, ich... Ich weiß es nicht." Gab er dann zu und seine Miene wurde auf einmal sehr ernst und etwas traurig. Es war für Wei Ying zu schwierig, seine Gefühle alleine zu ergründen. ,,Du willst wissen, ob wir Freunde sind... oder mehr? Ich... weiß es nicht..." entschuldigend sah er ihn an, senkte dann den Blick, rutsche aber gleichzeitig näher an ihn ran. ,,Lan Zhan...?" Sagte er leise. ,,Aber ich mag dich sehr..." Es war schon fast ein flüstern. Er umfasste des Arm seines Freundes wieder und kuschelte sich an seine Seite.

    Jiang Cheng bedauerte es wirklich sehr, dass das Gespräch mit Lan Huan so ein abruptes Ende gefunden hatte. Irgendwie hatte er das Gefühl gehabt, dass dieser auch etwas mit ihm geflirtet hatte. Besonders, als er ihn nochmal gelobt hatte, dass er eine so gute Begleitung gewesen wäre. Jiang Cheng wusste auf einmal, was es bedeutete, Schmetterlinge im Bauch zu haben. Lan Huan war so perfekt...
    Schon alleine deswegen verfluchte er Luo Binghe gerade innerlich. Wieso hatte der auch dazwischen funken müssen?
    Nach diesem kurzen lustigen Einwurf und Jin Zixuans Reaktion, schielte Jiang Cheng jedoch zwischen den Sitzen zu Lan Huan und Meng Yao. Er hatte sein Handy rausgeholt und scrollte durch Instagram, doch seine Aufmerksamkeit lag bei der Sitzreihe hinter ihm.

    Meng Yaos Brust schnürrte sich schmerzlich zusammen, als Lan Huan so einfühlsam auf ihn einredete.  Er liebte es, dass sein Freund so aufmerksam war. Meng Yao zuckte leicht mit den Schultern. ,,Ich hab Angst, dass..." Kam es leise von ihm und nun konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er sah zu Lan Huan auf, den Kopf jedoch gesenkt. ,,Dass du nichts mehr mit mir zutun haben willst. Du bist mir so wichtig und ich kanns nicht ertragen, noch einen Freund zu verlieren. Vorallem... vorallem nicht dich." Letzteres sagte er wieder sehr leise und er musste dabei ein Schluchzen unterdrücken. ,,A-Huan... Ich vermisse dich so sehr." Er machte sich jetzt garkeine Mühe mehr, seine Tränen zurückzuhalten. Jetzt war es sowieso schon zu spät.

    Song Lans Worte hatten Xiao Xingchen ganz schön verunsichert. Er wusste noch nicht, was ihn erwarten würde, wenn er nach Hause kam...
    Doch das wollte er erstmal vergessen. Er hatte vor, sich etwas an Xue Yang abzulehnen und bei ihm vielleicht einzuschlafen, doch bevor er sich überhaupt entspannen konnte, wurde er unsanft weggedrückt. Das kam so unerwartet, dass Xingchen fast rücklinks von der Sitzbank auf den Gang gefallen wäre, hätte er sich nicht noch schnell am Sitz davor gefangen. Erschrocken war er in seiner Position erstarrt. Das war doch Xue Yang, oder? Er hatte den selben Duft, die Aura... er konnte sich doch nicht geirrt haben... da hörte er aucz schon die erschrockene Stimme seines Freundes und es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich wieder gefangen hatte und antworten konnte. ,,Ich... Nein..." Sagte er und rückte wieder etwas mehr auf dem Sitz, da er nun ganz auf der Kante saß. ,,Xue Yang? Hab ich dich... erschreckt?" Xingchen klang ebenfalls noch etwas erschrocken, doch nicht unbedingt, weil er fast gestützte wäre. Eher, weil er Xue Yangs Reaktion sehr heftig gefunden hatte. Wieso hatte er ihn so hastig von sich gestoßen, fast so, als hätte er einen Anfgriff abwehren müssen? Ob das alles mit seinen ständigen Verletzungen zusammenhing?

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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Jul 22, 2021 4:29 pm

    Luo Binghe war noch nicht einmal ansatzweise bewusst worüber sein Shizun gerade nachdenken könnte. Er war einfach nur glücklich darüber, dass er jetzt Zeit mit seinem Shizun verbringen konnte. Über die Zukunft hatte er sich noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Was in einem Jahr war, erschien noch zu weit weg um es wirklich zu erfassen. Solange sein Shizun bei ihm war war die Zeit egal und sobald er weg war, zählte Luo Binghe die Zeit, bis er wieder da war. Dass sich sein Tagesablauf ändern würde, sobald er die Schule abgeschlossen hatte, kam ihm dabei nicht in den Sinn. Selbst wenn, bis dahin würde er sicher eine andere Möglichkeit finden in der Nähe seines Shizuns zu bleiben. Sein Shizun war ihm zu wichtig, um ihn so schnell aufzugeben.
    Auf Luo Binghes Vorschlag reagierte sein Shizun wie erwartet, aber es war trotzdem enttäuschend. Es wäre ja auch zu ideal gewesen, wenn er so einfach an einen Schlafplatz im selben Zelt wie sein Shizun gekommen wäre. Nie Mingjue räusperte sich verhalten nebendran. Dieser Vorschlag ging eindeutig zu weit. Zum Glück hatte Shen Qingqiu ihn abgelehnt, wenn auch etwas zu sanft für seinen Geschmack, aber fürs erste musste er nicht eingreifen. Luo Binghe warf ihm nur einen unbeeindruckten Blick zu und ließ sich in seinem Sitz zurückfallen. Wie unfair. Er verzog leicht schmollend den Mund. Was sein Shizun gerade sagte, klang fast danach, als würde er das Gespräch beenden wollen. Aber die Fahrt hatte doch gerade erst angefangen und bis jetzt hatte er nur Lose gebastelt. “Ich genieße es doch, wenn ich etwa für Sie tun kann, Shizun”, beschwerte er sich. Sollte er jetzt wirklich einfach stumm hinter seinem Shizun sitzen und nicht mit ihm interagieren? Was wäre denn daran zu genießen? Ganz und gar nichts. Das wäre Folter. Und zwar auf die schlimmsten Art und Weise. Wieso konnte sein Shizun ihm denn nicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenken? War das wirklich zu viel verlangt? Er hielt es etwa fünf Minuten aus nichts zu tun oder zu seinem Shizun zu sagen, sodass dieser vermutlich gerade noch genug Zeit hatte sich um die Lose zu kümmern. Doch dann beugte er sich wieder nach vorne? Er tippte Shen Qingqiu auf die Schulter. "Shizun? Was lesen Sie da eigentlich?", fragte er nach und deutete auf das Buch, hinter dem sich sein Shizun so gerne versteckt.

    Erwartungsvoll sah Lan Zhan zu Wei Ying hinüber. Die Frage zu stellen war ihm nicht einfach gefallen. Deshalb hoffe er nun auf eine vernünftige Antwort. Abgesehen davon, dass es nicht so weitergehen konnte. Doch Wei Ying schien die Frage ein wenig nervös zu machen. Nun, da war er nicht der einzige. Vorsichtig nickte Lan Zhan, als Wei Ying noch einmal genauer nachfragte. Sein Herz schien ihm im Hals zu schlagen. Das könnte alles verändern sowohl im positiven, als auch negativen Sinn. Doch Wei Yings Antwort verwirrte Lan Zhan nur noch mehr. Wie konnte Wei Ying das nicht wissen? Lan Zhan hatte doch eindeutig nach dessen Sicht auf das Ganze gefragt, oder? Unabhängig von dem was er selbst dachte. Damit konnte er sogar nichts anfangen. Er hatte das Gefühl er würde wieder am Anfang stehen. Zumindest rutschte Wei Ying wieder an ihn heran und begann mit seinem Arm zu kuscheln. Das konnte zumindest nichts schlechtes bedeuten. Als Wei Ying dann meinte, er würde Lan Zhan sehr mögen, machte sich wärme in ihm breit und unmöglicherweise begann sein Herz noch schneller zu schlagen. Ein winziges Lächeln war sogar für Leute erkennbar, die Lan zhan nicht so gut kannten. “Ich mag dich auch sehr, Wei Ying”, sagte er leise. Er lehnte seinen Kopf gegen den von Wei Ying. Langsam beruhigte er sich wieder. Lan Zhan nahm sein Buch in die andere Hand und hielt es vor seine Augen. Endlich begannen die Wörter auf den Seiten auch wieder Sinn zu ergeben. Wei Ying hatte zwar nicht die Antwort gegeben, die Lan Zhan gerne gehört hätte, aber zumindest hatte sich bei ihnen wieder ein Equilibrium eingestellt. Vorerst konnte er damit leben.

    Lan Huans Augen wurden immer größer. Oh nein! Er hatte Meng Yao nicht zum Weinen bringen wollen. Sofort fühlte er sich schlecht. Vor allem, weil er daran Schuld war, dass es Meng Yao so schlecht ging. “A-Yao”, sagte er sanft. Er legte seine Hand an Meng aos Wange und wischte vorsichtig die Tränen weg. “Sieh mich bitte an. Ich…” Normalerweise fiel es ihm so einfach jemanden zu trösten. Doch in diesem Moment schienen ihm die Worte zu fehlen. Er wollte Meng Yao so gerne versichern, dass alles in Ordnung war und er sich keine Sorge machen müsste. Er wollte ihm versprechen, dass alles nur halb so schlimm war und sich sicher bald klären würde. Doch das wäre eine Lüge. “A-Yao, wir werden über alles reden, wenn wir ein wenig mehr Privatsphäre haben, okay? Dann wird sich hoffentlich alles aufklären. Noch hast du mich nicht als Freund verloren. Bitte, ich weiß, dass es gerade nicht einfach ist. Glaub mir, dass ist es für mich auch nicht. Ich möchte dich auch nicht als Freund verlieren.” Schon allein der Gedanke bereitete ihm Schmerzen. Wenn das jetzt schon so war, wollte er sich gar nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn sie tatsächlich über alles reden mussten. Doch die Situation gerade machte sie anscheinend beide fertig. Also würde Lan Huan es nicht weiter aufschieben und nach Ausreden suchen. Er konnte nur aus tiefstem Herzen hoffen, dass Meng Yao tatsächlich eine Erklärung für alles hatte. Eine kleine Stimme in seinem Kopf warnte ihn jedoch, dass es womöglich nicht so sein würde.

    Langsam beruhigte sich Xue Yang wieder. Nun, jetzt war er zumindest wieder vollständig wach. Anscheinend hatte ich Xiao Xingchen auch nichts weiter getan, auch wenn es augenscheinlich eine knappe Sache gewesen war. Wäre dieser tatsächlich von dem Stuhl gefallen, wäre es vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen. Auch Xue Yang setzte sich wieder halbwegs ordentlich auf seinen Platz. “Kann man so sagen. Hab noch geschlafen”, antwortete Xue Yang auf Xiao Xingchens Frage. Erschreckt traf es zumindest ein wenig. Normalerweise bedeuten Berührungen für ihn nichts gutes. Im Halbschlaf hatte er sich also automatisch verteidigen wollen. Gut trainierte Reflexe. Anscheinend hatte er damit Xiao Xingchen ganz schön verschreckt, wenn man dessen Gesichtsausdruck und Stimme glauben wollte. Nicht sonderlich überraschend. “Ich glaube das gleicht sich wieder aus. Schließlich hab ich dich auch erschreckt. Also, vergessen wir’s einfach wieder.” Xue Yang machte sich daran, sich von seine Kopfhörerkabeln zu befreien, die sich bei der Aktion in seinem Haar und der Hand verfangen hatten. Danach schmiss er sie mit dem Handy zusammen in den Rucksack. Jetzt, wo Xiao Xingchen da war, musste er sich schließlich nicht mit so etwas ablenken. Er griff nach Xiao Xingchens Hand. “Okay, jetzt kannst du gerne nochmal ein zweiten Versuch mit dem Anlehnen starrten. Ich stoße dich nicht wieder weg, versprochen”, grinste Xue Yang wieder.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Jul 23, 2021 6:57 am

    Das Räuspern seines Kollegen,war Shen Qingqiu nicht entgangen. Dieser fühlte sich nun doch noch etwas unbehaglicher. Er wusste, dass Nie Mingjue keiner war, der tratschen würde im Kollegium. Dennoch fühlte er sich immer unter Beobachtung, wenn Binghe solche Äußerungen in Gegenwart eines anderen Lehrers losließ.
    Qingqiu sagte erst einmal nichts darauf, als Binghe äußerte, dass er es genoß, etwas für ihn zutun. Wieso klang das nur wieder so falsch??? Mein lieber Binghe! Du bringst deinen Shizun wirklich in eine sehr unangenehme Lage?! Qingqiu sank wieder etwas mehr in seinem Sitz zusammen und sah nun starr in das Buch. Er musste die aktuelle Seite mehrmals lesen, doch nach wenigen Minuten, hatte er das Gefühl, endlich in der Geschichte zu versinken und sich darauf konzentrieren zu können. Doch diese Rechnung hatte er ohne seinen Schüler gemacht. Noch ehe er sich versah, spürte er schon eine Berührung an seiner Schulter. Qingqiu seufzte und drehte seinen Kopf leicht, ohne das Buch sinken zu lassen. „Binghe.“ Sagte er und klang in diesem Moment vielleicht etwas resignierend. Doch bei dessen Frage, schoss ihm die Röte in die Wangen. Er räusperte sich in seine Faust und setzte sich wieder sehr gerade hin, dann klappte er das Buch zu und lächelte. „Oh, schau. Wir fahren an einem Fluss vorbei.“ Sagte Qingqiu, ohne auf die Frage von Binghe einzugehen. Er konnte seinem Schüler doch jetzt nicht ernsthaft sagen, was er da las! Er hatte extra schon einen anderen Buchumschlag um den Roman gemacht. Musste ja nicht jeder wissen, für welchen Kram er sich interessierte – noch dazu war es ihm peinlich, das vor seiner Klasse zu offenbaren. Sein Buchgeschmacht war etwas.... speziell. Er klappte das Buch zu und drehte sich etwas mehr nach hinten um. „Hast du denn nichts zu lesen dabei? Ich könnte dir etwas geben? Ich habe einen Klassiker in meinem Rucksack. Romeo und Julia.“ Er kramte kurz in seiner Tasche und zog ein kleines Büchlein heraus. „Eine überaus gut zu lesende Tragödie.“ Er reichte Binghe das Buch durch. „Das solltest du mal lesen. Das lässt kein Auge trocken.“ Er sah dabei kurz zu Minjue. „Selbst ein harter Kerl wie dein Coach hier, würde sich sicher eine Träne verdrücken müssen.“ Sagte er und sein Lächeln sah etwas peinlich berührt aus. Was redete er da? Das war die Panik davor, dass Binghe weiter nach seinem Buch fragen könnte. Ganz cool bleiben! Er wird nun abgelenkt sein!

    Bei Lan Zhans Lächeln und dessen Worten dazu, wurde auch Wei Ying ganz warm ums Herz. Das war ein Gefühl, dass er oft spürte, wenn Lan Zhan ihn so ansah. Vorallem weil er das Gefühl hatte, dass dieses Lächeln allein für ihn reserviert war. Er hatte noch nie gesehen, dass sein Freund jemand anderen so ansah – abgesehen von seinem Bruder, doch selbst da war der Glanz in Lan Zhans Augen ein anderer. Er lachte leicht und lehnte seinen Kopf dann an Lan Zhans Oberarm an, sah zu der Buchseite, die aufgeschlagen war und seine Augen überflogen kurz den Text. Puh... das klang ja langweilig. „Lan Zhan?“ Fragte er nach einem kurzen Moment. „Lass uns Comics lesen.“ Er verzog den Mund und sah zu seinem Freund auf. „Etwas lustiges. Ich hab was dabei.“ Wei Ying lies kurz von Lan Zhans Arm ab, um aus seinem Rucksack ein Comicheft zu ziehen. Er legte es auf das Buch von Lan Zhans und klammerte sich wieder an seinen Arm. „Da ist dieser Typ, dem immer dumme Sachen passieren. Das sind Kurzgeschichten. Und immer hat er seine Schildkröte dabei. Schau! Da ist die Schildkröte.“ Er deutete auf ein Panel und lachte dann, weil die Schildkröte etwas – seiner Meinung nach – lustiges dachte. Wei Ying hatte nun ebenfalls das Gefühl, dass vorerst zwischen ihm und Lan Zhan wieder alles geklärt war. Auch wenn ihm diese kurze Unterhaltung einen Denkanstoß gegeben hatte.

    Als Meng Yao die Hand seines Freundes an seiner Wange spürte, schmiegte er sich dieser direkt an. Er hob seine Hand und legte sie auf die von Lan Huan, aus Angst, dass er sie ihm wieder entziehen könnte. Für eine Sekunde hatte er die Hoffnung, dass Lan Huan ihm alles verzeihen würde, egal, was bei dem Gespräch rauskam, doch als er die Formulierung seiner nächsten Worte hörte, senkte er den Blick wieder und schloss verletzt die Augen. Noch hatte er ihn nicht als Freund verloren... noch. ging es ihm durch den Kopf. Das klang so, als hätte er ihn aber sehr wohl bald verloren. Meng Yao hatte das Gefühl, es würde ihm die Luft zum Atmen rauben. ,,Die Beweise sind erdrückend. Ich befürchte, du wirst mir nicht glauben..." Schluchzte er leise. ,,Was soll ich schon widerlegen, wenn alle Welt glaubt, dass ich so schlimme Dinge tun würde? Mir glaubt sowieso keiner..." Meng Yao vergrub sein Gesicht in seinen Händen und versuchte sein Schluchzen zu unterdrücken. Er wollte sich hier vor allen diese Blöße eigentlich nicht geben, aber es ging nicht anders. Es erdrückte ihn förmlich.

    Xue Yang bestätigte, dass er geschlafen hatte, trotzdem war diese Reaktion sehr übertrieben gewesen. So reagierte doch nur jemand, der Angst hatte, dass man ihm etwas antun wollte. Die Idee in Xingchens Kopf, was wohl in Xue Yangs Leben los war, wurde für ihn immer realistischer...
    Er nickte dann leicht und rückte wieder an Xue Yang heran, tastete nach seiner Schulter, um einen Orientierungspunkt zu haben und schloss dann seine Arne um ihn, als er nah bei ihm saß. Er zog ihn einfach in eine Umarmung, legte seine Hand an Xue Yangs Hinterkopf und dirigierte ihn dazu, seinen Kopf an seine Brust zu legen. Dann küsste er ihn sanft aufs Haar. ,,Xue Yang?" Fragte er leise. ,,Geht es dir gut?" Xingchen konnte es nicht verhindern, dass Sorge in seiner Stimme mitklang. ,,Du bist verletzt, oder?" Er hielt ihn sehr sachte, aber liebevoll, schließlich wusste er nicht, wo sein Freund noch Verletzungen hatte. Im Gesicht alleine war schon schlimm genug. Er streichelte ihm dabei den Rücken.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Jul 23, 2021 4:03 pm

    Luo Binghe frage sich, warum sein Shizun so resigniert klang, als dieser seinen Namen sage. So durfte es nicht sein! Und wieso wurde er so rot? Dieses Mal hatte Binghe doch eine ganz normale Frage gestellt zu den Interessen seines Shizuns gestellt. Verwirrt legte er seinen Kopf schief. Was sagte sein Shizun denn da? Er blickte kurz nach draußen, auch wenn er seinen Blick eigentlich gar nicht von seinem Shizun abwenden wollte. “Shizun? Da ist doch gar kein Fluss?” Er konnte nicht verstehen, was ihm gerade gesagt wurde. Irgendwie verhielt sich ein Shizun gerade sehr seltsam. Luo Binghe schüttelte den Kopf, als er gefragt wurde, ob er etwas zu lesen dabei hatte. Ungläubig sah er dabei zu, wie sein Shizun begann über Romeo und Julia zu reden. Doch er wollte ihn dabei nicht unterbrechen. Als Shen Qingqiu dann versuchte Nie Mingjue mit einzubeziehen, zog dieser eine Augenbraue hoch. “Ich gehe mal durch und gucke ob bei den Schülern alles in Ordnung ist.” Mit einem Kopfschütteln stand er auf und begann durch den Bus zu laufen. Das Theater da vorne konnte er sich nicht mehr geben. Also wirklich. Luo Binghe ließ sich davon jedoch nicht ablenken. Eigentlich war es doch sehr gut, wenn der weg war. Dann hatte er seinen Shizun ganz allein für sich. “Shizun. Das ist sehr lieb von Ihnen. Allerdings habe ich das schon gelesen. Erinnern Sie sich; Sie haben mir das schon vor einer Weile empfohlen gehabt. Da habe ich es schon gelesen. Dementsprechend würde es mich mehr interessieren, was Sie gerade lesen. Ihre Literaturempfehlungen sind nämlich immer sehr gut.” Luo Binghe lächelte breit um seine Verwirrtheit zu überspielen. “Bitte Shizun?” Er ließ seine Augen etwas größer werden. Zu gerne würde er wissen, was sein Shizun gerade laß. Wenn er das Buch kennen würde, könnten sie sich vielleicht darüber unterhalten und wenn nicht, könnte Lou Binghe ihn fragen, ob er mehr darüber erzählen könnte. Dann könnte er seinem Shizun einfach zuhören und das wäre auch sehr gut. Vor allem, weil sein Shizun immer so wunderschön aussah, wenn er über ein Thema sprach, für welches er eine Passion hatte. Da könnte Binghe einfach Stundenlang starren und wäre glücklich.

    Verwirrt sah Lan Zhan zu Wei Ying, als dieser einfach etwas anderes über sein Buch legte. Es war ja in Ordnung, wenn Wei Ying lieber etwas anderes lesen wollte, aber Lan Zhan hatte gerade wieder seinen Ansatz in dem Buch gefunden und jetzt hatte Wei Ying ihn schon wieder herausgerissen. “Wei Ying”, seufzte er. Er versuchte nachzuvollziehen, was ihm gerade erzählt wurde. Irgendwie ergab das alles aber kein Sinn. Die Illustrationen vor ihm halfen auch nicht viel. Ihm war nicht sonderlich klar, was auf den Seiten passierte. Womöglich lag es auch daran, dass das Comic in der Mitte aufgeschlagen war. Lan Zhan hatte sowieso noch nie wirklich gefallen an Comics finden können und die Schildkröte erschien ihm auch weniger witzig, als es bei Wei Ying der Fall zu sein schien. So viel er Wei Ying auch durchgehen ließ und ihn liebte, er wollte nun wirklich sein eigenes Buch weiterlesen. Also befreite er seinen Arm aus Wei Yings klammergriff. Stattdessen legte er ihn um dessen Schulter und zog ihn ein wenig mehr zu sich heran. Dann griff er mit derselben Hand nach dem Comic, nahm dieses von seinem Buch hinunter und hielt es vor Wei Yings Gesicht. Dann wandte er sich wieder seiner eigenen Lektüre zu. So würden sie beide etwas lesen können, was ihnen gefällt. Lan Zhan machte es dabei nichts aus, beide Sachen zu halten.

    Oh nein, Lan Huan hatte es nur noch schlimmer gemacht. Verzweifelt sah er sich um, bevor er wieder Meng Yao anblickte. Er musste für einen Moment die Augen schließen, sonst hätte würden ihm sicher auch die Tränen in die Augen steigen. Zittrig atmete er aus. Genau deshalb hatte er eigentlich die Konfrontation im Bus verhindern wollen. Hier konnten sie nicht offen miteinander reden und mussten versuchen ihre Gefühle zu kontrollieren. Er wollte das Ganze sofort klären, aber so ging es nicht. “A-Yao”, flüsterte er, “Bitte..” Lan Huan wusste nicht, was er sagen konnte. Vorsichtig - um Meng Yao nicht zu verschrecken - legte er seine Arme um diesen und zog ihn zu sich. Beruhigend strich er mit seiner Hand über Meny Yaos Haare. Dabei schob er sein eigenes Unbehagen zur Seite. Es fühlte sich schon wieder an, als würde er in verschiedene Richtungen gezogen werden. Ein Teil von ihm sah Meng Yao immer noch als einen seiner besten Freunde, die er natürlich beruhigen musste. Ein Anderer wiederholte alles was Jiang Cheng und Nie Mingjue ihm erzählt hatten. “A-Yao”, versuchte er es noch einmal, “Ich verspreche dir, ich werde dir zuhören. Du kannst mir nachher alles erklären. Wer sagt, dass ich dir nicht glauben werde? Wenn ich das schon beschlossen hätte, müsste ich auch gar nicht mehr mit dir reden. Aber ich will das alles wieder gut wird. Bitte versteh, dass ich im Moment nichts genaueres sagen kann. Dafür fehlt mir deine Seite der Geschichte. Es tut mir leid.” Am ende brach seine Stimme und auch in Lan Huans Augen brannten Tränen, die er krampfhaft versuchte wegblinzeln.

    Xue Yang war sich nicht bewusst, dass seine Reaktion viel zu heftig war. Er war es schließlich nicht anders gewohnt. Für ihn war der Punkt schon wieder vergessen. Als Xiao Xingchen ihn umarmte ließ er sich in die Berührung fallen und kuschelte sich näher an ihn heran. So war das doch schon viel besser. Zumindest bis Xiao Xingchen ihn wieder ansprach. Verwirrt drehte Xue Yang den Kopf, um in sein Gesicht sehen zu können ohne sich aus der Umarmung zu lösen. Was zum Fick? Er war sich ziemlich sicher, dass Xiao Xingchen ihm nicht nah genug gekommen war oder ihn abgetastet hatte, um irgendwas zu bemerken. Dann fiel ihm ein, dass Xiao Xingchen ja gerade mit Song Lan geredet hatte. Natürlich würde der Vollidiot seine Klappe nicht halten. “Natürlich geht es mir gut”, behauptete Xue Yang sofort. Als würde er da etwas anderes sagen. “Mir geht nur der Ausflug auf die Nerven, aber jetzt wo du da bist, Xiao Xingchen, scheint das auch nicht mehr so schlimm. Wenn ich den Rest der Fahrt mit dir kuscheln darf, kann ich damit leben”, grinst er. Xue Yang tat einfach so, als hätte er den zweiten Teil von Xiao Xingchens Fragen nicht gehört. Damit er Xiao Xingchen auch nur ansatzweise etwas über seine Verletzungen erzählte, müsste man ihm schon ein Wahrheitsserum oder andere Drogen verabreichen. Auf Xiao Xingchens Reaktion konnte er gerne verzichten.
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jul 25, 2021 10:35 am

    Auf die Sache mit dem Fluss, ging Qingqiu garnicht mehr ein. Natürlich war da kein Fluss! Doch er hatte für eine Sekunde ein Ablenkungsmanöver gebraucht, um sich in seinem Kopf etwas besseres zurecht zu legen. Das hatte ja gut geklappt... Und Mingjue schien das ganze auch zu blöd zu werden. Konnte die Situation noch unangenehmer für den jungen Lehrer werden? Qingqiu war gefühlt gerade eins mit seinem Sitz geworden. Wieso konnte das Ding sich nicht einfach auftun und ihn einsaugen? Okay! Konzentration! Er will nur wissen, welches Buch du liest! Der Umschlag ist ein anderer. Erzähl ihm einfach von dem Gedichtband, der zu dem Buchumschlag gehört![ /i] Qingqiu schaute seinem Kollegen kurz nach, dann nahm er wieder eine einigermaßen aufrechte Position ein und schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, bevor er Binghe wieder ansah. „Ich vergaß. Aber nun fällt es mir wieder ein.“ Sagte er vollkommen gefasst. Doch als seine Augen den Gesichtsausdruck seines Schülers richtig fassten, blinzelte er kurz. [i]Oh nein! Nicht dieser Blick!Binghe! Du bringst deinen Shizun noch ins Grab! Diese Hundeaugen würden irgendwann wirklich Qingqius Tod bedeuten! Es war sehr unpädagogisch, doch Binghe konnte er nichts ausschlagen, wenn er ihn so ansah. „Binghe.“ Sagte er und lächelte nun ebenfalls leicht. „Dein Lehrer ist sehr froh darüber, dass du so interessiert an Literatur bist. In deinem Alter habe ich auch sehr viel Zeit damit verbracht, mit der Nase in Büchern zu hängen.“ Als er für eine Sekunde daran zurückdachte, überlegte er sich, dass er wohl besser mehr Zeit damit verbracht hätte, sich ein soziales Umfeld aufzubauen und vielleicht einen besseren Beruf zu lernen... naja... das war ein anderes Thema. „Nun, das Buch, das ich da lese, ist einfach nur ein Gedichtband. Eine Sammlung von verschiedenen Dichtern. Wenn du an so etwas interessiert bist, kann ich es dir gerne mal ausleihen.“ Er lächelte nun wider höflich, hielt sein Buch dabei gut fest. Gedichtband. Sicher nicht! Dieses Buch würde dich verderben, Binghe! Zu viel Sex und Gewalt!

    Wei Ying kam gerade erst in Fahrt. Er blätterte weiter und wollte Lan Zhan erzählen, was da passierte, doch da löste dieser sich schon von ihm und ihm entfuhr ein überraschter Laut. Er hob den Blick und sah Lan Zhan fragend an, doch da spürte er schon dessen Arm um seine Schultern und im nächsten Moment saß er angelehnt an Lan Zhan. Sein Gesicht wurde etwas warm. Was passierte hier? Er konnte Lan Zhans Shampoo reichen und seine Wärme spüren. Das war wirklich nicht unangenehm, doch wieso zog Lan Zhan das Comicheft von seinem Buch runter? Das verstand Wei Ying nicht. „Lan Zhan?“ Fragte Wei Ying. „Was machst du? So kannst du ja garnicht mitlesen.“ Noch einmal warf er ihm einen fragenden Blick zu, dann griff er mit einer Hand das Comicheft, überlegte aber, dass es auf seinem Schoß und in Lan Zhans Griff besser aufgehoben war. „Lan Zhan. Dein Buch ist doch bestimmt langweilig.“ Murmelte er. Er las ein paar Seiten und musste dabei immer wieder lachen. Wei Ying hatte bei dieser Sache sichtlich seinen Spaß. Dann hob er aber seinen Blick von dem Heft und sah kurz zu Nie Mingjue, der durch den Gang lief. Wei Ying war tatsächlich etwas müde. Er hatte am Wochenende kaum mehr geschlafen, denn die Sache mit Lan Zhan hatte ihn wirklich sehr mitgenommen und wach gehalten. Er lehnte seinen Kopf an Lan Zhans Schulter und kuschelte sich etwas mehr an, bevor er geräuschvoll gähnte und sich etwas streckte, dann schloss er die Augen. Ein kleines Nickerchen konnte nicht schaden. Zumal Lan Zhan gerade eh nur Konzentration für sein Buch hatte.

    Als Meng Yao die Berührung an seinem Haar spürte, hob er den Blick wieder und ließ seine Hände, in denen er sein Gesicht vergraben hatte, sinken. Aus tränenenassen, roten Augen sah er ihn an. Meng Yao sah vollkommen fertig aus. Die letzten Nächte mit wenig Schlaf und sein emotional instabiler Zustand zeichneten sich deutlich auf seinem Gesicht ab. ,,A-Huan. Ich hätte so gerne, dass du mir glaubst, damit... alles wieder wie früher sein kann." Er lächelte und gleichzeitig brach wieder ein Schwall Tränen aus, die ihm über die Wangen liefen. Das Lächeln hielt auch nicht lange an, sofort verzog sich sein Mund wieder unglücklich und er versteckte sein Gesicht erneut in seinen Händen. ,,Kannst du... mich in den Arm nehmen?" Fragte er mit nebenher Stimme und wartete garnicht Lan Huans Antwort ab, sondern flüchtete sich in seine starken Arme. Dort hatte Meng Yao sich schon immer am wohlsten gefühlt. Er lehnte sich gegen Lan Huan und schloss die Augen. Er war so erschöpft...

    Xingchen kuschelte sich auch gleich bereitwillig an Xue Yang an und schloss seine Arme um dessen Taille. Der Antwort seines Freundes glaubte er aber nicht so recht... seine Stimme klang alles andere als in Ordnung. Die Tonlage war eine andere als sonst und auf den blauen Fleck ging er garnicht erst ein. Das ungute Gefühl in Xingchens Bauch verstärkte sich. Xue Yang verschwieg ihm etwas. Aus welchem Grund, das war Xingchen noch nicht klar, aber er müsste bald Licht ins Dunkel bringen, denn diese Ungewissheit machte ihn verrückt. Außerdem machte er sich große Sorgen. Was war, wenn Xue Yang in großen Schwierigkeiten steckte? ,,Xue Yang..." Seufzte Xingchen etwas traurig, doch er bohrte nicht weiter nach. Im Bus war vielleicht auch nicht der rechte Ort, um über solche Dinge zu reden. Aber bald sollten sie dringend darüber sprechen... Sehr bald! Doch an seiner Reaktion merkte Xue Yang vielleicht, dass er sich damit nicht mehr lange hinhalten lassen würde. Er wollte Xue Yang alle Zeit der Welt lassen, sich ihm zu öffnen, aber angelogen werden, das wollte er nicht...
    Nun schloss er aber erst einmal die Augen. Er genoss jede Sekunde an Xue Yangs Seite und sie hatten jetzt drei Tage zusammen. Erstmal entspannen und später da hatten sie Zeit zu reden...
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Aug 18, 2021 4:48 pm

    Nach diesem Desaster, letzte Woche im Büro, hatte Qinghua keine ruhige Sekunde mehr gehabt. Nachdem Mobei-Jun sein Büro verlassen hatte, mit den Worten, dass er darüber froh sein konnte, so niedlich zu sein, hatte Qinghua seine Seele verlassen. Literally. Er war wie ein nasser Lappen einfach auf dem Boden in sich zusammengefallen und hatte dort seinen Teppich verziert. Zumindest so lange, bis Lan Qiren wieder mal an seiner Tür geklopft hatte, um ihn erneut wegen dem Drucker zu belästigen. JA. Belästigen! Wenn jemand fünf Mal am Tag das selbe fragt, grenzt das dann nicht schon an Belästigung? Doch Qinghua hatte sich nicht beklagt. Ganz im Gegenteil. Fast schon wie in Trance, war er zum Drucker geschwebt und hatte daran herumgedoktert. Lan Qiren hatte ihm dabei merkwürdige Seitenblicke zugeworfen und ihn mehrmals gefragt, ob er krank werden würde. Qinghua hatte daraufhin nur etwas gebrabbelt. „Krank? Ich? Oh nein, Sir. Ich meine, Herr Lan. Haha. Mit meiner Gesundheit ist alles in bester Ordnung. Wo kämen wir denn da hin, wenn der Sekretär des ehrenwerten Rektors ständig krank werden würde? Ich tue alles, um gesund und fit zu bleiben.“ Das war doch glatt gelogen, wenn man bedachte, wie unausgewogen Shang Qinghua sich ernährte. Außerdem gab er seinem Körper eigentlich nie eine Pause. Oder Schlaf.... eigentlich tat er alles, um krank zu werden. Oder in maximal 10 Jahren einen Tod durch Herzinfarkt zu sterben. Vielleicht war er auch eben schon gestorben und Lan Qiren redete gerade mit seiner Seele. Wer wusste das schon? Bei dem Gedanken lächelte Qinghua etwas dümmlich vor sich hin. „Herr Shang?“ Lan Qiren war nun wirklich besorgt und drängte ihn dazu, zur Schulärztin zu gehen.
    An diesem Tag war Shang Qinghua seinem liebsten Rektor nicht mehr über den Weg gelaufen. Zumindest hatte er es vermieden. Er schämte sich noch jetzt in Grund und Boden und war froh, dass das Wochenende vor der Tür stand. Es bedeutete für ihn zwar keine Auszeit, aber das würde ihm volle zwei Tage geben, darüber nachzudenken, welche Geschichte er dem Rektor beim nächsten Mal auftischen konnte, wenn dieser ihn wieder darauf ansprach. Er hatte Zuhause eine komplette PowerPoint Präsentation zu dem Thema vorbereitet und trug sich diese immer wieder selbst vor dem Spiegel vor. Änderte Dinge wieder ab und lag Sonntag Abend wieder mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, weil er sich eingestehen musste, dass jede Ausrede noch mehr wie eine Lüge klang. „Ich bin am Arsch.“ Jammerte er in seinen billigen Langflor Teppich. Ein jämmerliches Seufzen entwich seiner Kehle. So wie er dalag, hätte man meinen können, dass dieser Mensch keine Knochen in seinem Körper besaß. Doch als sein Handy ging, sprang er auf und sofort änderte sich seine Stimme wieder. Schließlich war er Abteilungsleiter in der Firma seines Onkels und musste nun wieder seriös klingen.
    So verging das Wochenende und am nächsten Morgen hoffte Qinghua einfach, dass das Schicksal es gut mit ihm meinte und Mobei-Jun ihn einfach nicht mehr darauf ansprechen würde. Doch wie immer, meinte es das Schicksal nicht gut mit ihm. Schon auf dem Weg in die Schule, hatte ihn fast ein Auto von der Straße rasiert (er war sich ziemlich sicher, dass es einer der Jin Jungs gewesen war, der den Wagen gefahren hatte.) und bei seinem Lieblingsbäcker waren alle Zimtschnecken ausverkauft gewesen. Konnte der Tag noch erbärmlicher werden? Ja! Er durfte keine Nudelsuppe essen! Mobei-Jun hatte es ihm verboten. Qinghua war unterwegs außerdem eingefallen, dass der Kaffee im Büro alle war. Oh nein! Er trat so schnell er konnte, in die Pedale seines Fahrrades und machte noch einen Umweg zum Supermarkt. Natürlich stand er dort an der Kasse an, an der es am längsten dauerte. 5 Minuten zu spät kam er an der Schule an. Er kettete seinen Drahtesel draußen an und beeilte sich. Oh nein... Übereilt platzte er in Mobei-Juns Büro herein. Sein Haar, dass heute morgen noch zu einem ordentlichen Dutt auf dem Kopf zusammengebunden gewesen war, war nun zerstört. Sein Rucksack hing auf seinem Ellbogen und allgemein sah der Sekretär sehr zerstört aus. Der Schlafmangel war ebenfalls deutlich auf seinem Gesicht zu sehen. Er hate letzte Nacht noch ein paar Kapitel beenden müssen. „Herr Direktor! Ich muss mich doch sehr entschuldigen. Sie haben so einen gedankenlosen Sekretär. Sie warten sicher schon auf ihren Kaffee!“ Er wuselte ins Büro und kramte in seinem Rucksack, gleichzeitig ging er ans Telefon auf Mobei-Juns Tisch, das schon klingelte, weil er in seinem Büro nicht rangegangen war. Der Hörer steckte zwischen seiner Schulter und seinem Kopf und er legte einen sehr seriösen Ton auf, während seine Hände im Rucksack nach dem Kaffee kramten. „Der Herr Rektor ist noch nicht zu sprechen. Ich notiere, dass sie angerufen haben. Vielen Dank und auf Wiederhören.“ Sagte er und legte auf, hastete dann zur Kaffeemaschine. „Ich hoffe doch, Sie hatten ein gutes Wochenende. Was auch immer Sie an Ihrem Wochenende so unternommen haben. Was haben Sie denn unternommen?“ Redete er einfach drauf los. Er händelte den Behälter für die Kaffeebohnen, doch weil er so hektisch war, fielen einige Bohnen nebendran. „Oh je! Ich bin so ungeschickt. Ich mache das gleich weg. Ich muss nur... einen Moment!“ Da klingelte das Telefon schon wieder. Mit dem Behälter in der Hand, hastete er zum Telefon und wollte wieder antworten, dabei stolperte er über die Teppichkante. Doch er fing sich wieder und beantwortete den Anruf. Das er mit seiner kurzen Anwesenheit hier schon innerhalb von zwei Minuten sämtliche Ruhe aus dem Büro genommen hatte, war Qinghua selbst nicht bewusst.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Aug 19, 2021 3:38 pm

    Zu sagen Mobei-Jun war angepisst wäre eine Untertreibung. Er hatte den Vorfall am Freitag schon fast wieder vergessen. Da hatte er am Wochenende besseres zu tun gehabt, als lange drüber nachzudenken. Doch jetzt, wo von seinem Sekretär jegliche Spur fehlte, rief er sich ihre letzte Konfrontation wieder ins Gedächtnis. Wegen so einer Kleinigkeit würde Shang Qinghua doch nicht wegbleiben. Oder? Neutral betrachtet wären eine Verspätung von fünf Minuten nichts, worüber man sich groß Gedanken machen musste. Doch Shang Qinghua war nie zu spät. Eher das Gegenteil. Normalerweise war er schon lange am Arbeiten, wenn Mobei-Jun eintraf und hatte alles für ihn vorbereitet. Genervt warf er einen Blick auf die Uhr. Langsam ließ er einen Finger nach dem Anderen auf den Tisch klacken. Ohne zu blinzeln starrte er die Tür an. Nach viel zu langer Zeit stolperte Shang Qinghua förmlich in sein Büro. Bei seinem Anblick zog Mobei-Jun eine Augenbraue hoch. Er fragte sich, ob es Absicht war. Was erhoffte sich Shang Qinghua davon, hier so aufzutauchen, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen und hätte es geradeso geschafft sich Sachen überzuwerfen. Mobei-Jun egte de Kopf etwas schief und stützte ihn auf seiner Hand ab. Von einer Sekunde zur nächsten herrschte das komplette Chaos in seinem Büro. Für einige Momente beobachtete Mobei-Jun fast schon amüsiert, was sein Sekretär dort fabrizierte. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum er das auf irgendeine Art und Weise niedlich fand. Mobei-jun machte sich noch nicht einmal die Mühe ihm zu antworten oder seinen Redefluss zu unterbrechen. Es war einfach zu sehen, wie nervös sein Sekretär eigentlich war und Mobei-Jun genoss es ihn noch ein wenig weiter in Ungewissheit zu lassen. Als das Telefon allerdings zum zweiten Mal klingelte und Shang Qinghua in seiner Hektik fast hinfiel reichte es ihm. Er nahm das Telefon wieder aus Shang Qinghuas Hand und legte einfach auf. Gleichzeitig zog er den Kaffeebehälter aus der anderen Hand und stellte ihn auf den Tisch. “Shang Qinghua”, ermahnte er streng und umfasste desses Handgelenk. “Vergiss nicht zu atmen. Und dann will ich wissen, warum du ihn diesem Zustand bist!” Mobei-Jun beugte sich etwas nach vorne und musterte seinen Sekretär noch einmal genauer.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Aug 20, 2021 2:58 pm

    Qinghua war jetzt das reinste Nervenbündel. Nicht nur, weil er sich verspätet hatte und ihm das schrecklich unangenehm war. Nein, jetzt, wo er Mobei-Jun wieder in seinem Bürostuhl sitzen sah – so imposant. Seine Anwesenheit füllte den ganzen Raum. Nicht, weil er laut oder aufdringlich war. Nein... dieser Mann strahlte Dominanz und Anmut aus. Und vermutlich empfanden viele auch so etwas wie Furcht, wenn sie diesen Blick auf sich hätten, den Qinghua gerade auf sich spürte. Mobei-Juns Gesichtsausdruck war für die Meisten nämlich nicht zu lesen. - wurde Qinghua wieder klar, dass er am liebsten in Grund und Boden versinken würde. Er hatte sich am Wochenende nicht mal mehr gewagt, seine, … nun ja... anzügliche Geschichte weiterzuschreiben, obwohl einige Leser danach geschrien hatten. So sehr hatte er sich geschämt. Gleichzeitig hatte er eine harte Zeit gehabt. Nachts in seinem Bett, wo er eigentlich schlafen sollte. Buchstäblich. Die Ereignisse von Freitag hatten ihn in jeglicher Hinsicht nicht kalt gelassen. So sehr er sich auch schämte, er konnte nicht leugnen, dass ihn das alles auch angeturnt hatte. Die Art und Weiße, wie Mobei-Jun ihn angepackt und erniedrigt hatte. Qinghua wurde jetzt noch heiß, wenn er nur daran dachte. Oh,... bei allen Göttern. Wie verkorkst er doch war! Wenn er Mobei-Jun jetzt ansehen würde, konnte er nicht garantieren, dass sein Körper wieder sehr unangemessen reagieren würde. Das steigerte sein Nervositätslevel nur noch mehr. Er führte sich jetzt gerade schon auf, als hätte er eine ganze Packung Kaffeebohnen zum Frühstück gefuttert. Doch dann passierte das, was Qinghua befürchtet hatte. Er spürte Mobei-Juns festen Griff um sein Handgelenk und im nächsten Moment trafen sich ihre Augen. Qinghuas Augen waren geweitet und er blinzelte ein paar Mal überfahren. „Was?“ Fragte er und mit ungewöhnlich hoher Stimme, die nur so vor Nervosität schrie und MOBEI-JUN WAR GERADE SO VERDAMMT NAH!!!! „Herr Direktor...“ Die Stimmlage ging noch ein paar Oktaven höher, wenn das noch möglich war. Qinghua räusperte sich peinlich berührt und ein unglaublich nervöses Lächeln zierte sein Gesicht, das vor Panik nur so schrie. Lächeln konnte man es auch eigentlich nicht nennen. Es sah aus, als hätte sich Qinghua den Zeh irgendwo gestoßen und versuchte nun, es sich nicht anmerken zu lassen. „Ich... ähm... Atmen. Natürlich. Gut, dass Sie das ansprechen. Wie besorgt Sie immer sind. Haha. Ich... hach. Herr Direktor. Oh. Mein Morgen war nur etwas turbulent. Nicht der Rede wert.“ Begann er schon wieder viel zu schnell zu reden und seine freie Hand begann dazu zu gestikulieren. „Vielleicht habe ich vergessen, dass Montag ist. Ich hatte... nun ja... etwas viel zutun am Wochenende. Ich hab vergessen... ach. Schlaf ist für Alte und Schwache.“ Lachte er nervös. „Wie gesagt, nicht der Rede wert. Und dann war da dieser Jin Junge. Die jungen Leute... immer so abgelenkt von Hormonen und Dates und Schule... Er hat mich wohl übersehen auf der Straße. Aber... unsere Stadt ist wirklich schön. So viele Grünstreifen an der Seite. Hach... ich bin im Gebüsch gelandet.“ Er lachte nervös. „Und dann... oh... wie schon gesagt. Sie haben so einen gedankenlosen Sekretär... ich hab doch glatt vergessen, noch Kaffee zu kaufen. Aber der Supermarkt liegt ja auf dem Weg. Quasi.“ Tatsächlich war es ein Umweg von einer viertel Stunde, doch Qinghua hatte ihn in 10 Minuten zurückgelegt. „Aber jetzt bin ich ja da und ich werde mich SOFORT um alles kümmern.“ Sagte er mit erhobenem Zeigefinger. Erst jetzt trafen seine Augen wieder Direktor Mobei und sofort weiteten sie sich wieder. Er war doch wirklich ein Bild von einem Mann. Er errötete stark und lachte wieder nervös. „SOFORT kümmere ich mich, Sie müssten mich nur...“ Er deutete auf die Hand an seinem Handgelenk. „Bitte keine Abmahnung! Ich werde heute Mittag natürlich die Zeit nacharbeiten! Oh, ich würde mich hüten, zu spät zu kommen und dann nicht dafür gerade zu stehen! Herr Direktor. Ich gehe nicht, bevor meine Arbeit nicht getan ist!“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Sa Aug 21, 2021 12:09 am

    Shang Qinghua schien heute wirklich neben sich zu stehen. Selbst wenn er nervös war reagierte er normalerweise nicht ganz so extrem. Mobei-Jun, der es eigentlich gewöhnt war dem schnellen, manchmal etwas konfusen Redefluss seines Sekretär zu folgen, hatte jetzt Probleme zuzuhören. Es schien als wäre die Anweisung mit dem Atmen nach den ersten zwei Sätzen schon wieder vergessen. Und wieso war seine Stimme und sein Lachen so seltsam. Durchdringend sah er Shang Qinghua an. Hatte er gerade gesagt, er wäre vom Fahrrad gefallen? Mobei-Juns Augen verengten sich unmerklich. War er deshalb so neben sich? Hatte sich sein Sekretär verletzt? Da könnte er ihn definitiv nicht so einfach gehen lassen, als wäre nichts. Dementsprechend kam er der Aufforderung ihn loszulassen nicht nach. Stattdessen legte er seine freie Hand über Shang Qinghuas Mund, damit dieser seinen Redeschwall unterbrechen musste. “Qinghua”, ermahnte er ihn erneut, “Hast du eine Gehirnerschütterung? Bist du auf den Kopf gefallen?” Vielleicht war die Frage schroff formuliert, aber er machte sich tatsächlich etwas sorgen um seinen Sekretär. Mobei-Jun ließ Shang Qinghua für einen Moment los, nur um ihn an der Hüfte zu packten und auf den Tisch zu setzen. “Jetzt beruhig dich. Wenn du verletzt bist, dann sag mir wo. Wenn nicht, dann sorg dafür, dass du wieder normal funktioniert und nicht hier rumläufst, als hätte dich jemand gerade aus dem Bett geschmissen.” Er wusste nicht ganz, was er mit seinem Sekretär machen sollte, wenn der sich so seltsam verhielt. Mobei-Jun brauchte ihn, sonst würde in dieser Schule gar nichts mehr ordentlich funktionieren. Was für ein Umstand es wäre, wenn er Shang Qinghua zur Schulkrankenschwester schicken müsste. Auch würde es Mobei-Jun vom Arbeiten abhalten, denn dieser würde erst einmal sicher gehen, dass es Shang Qinghua auch gut ging und an seiner Seite bleiben, bis herauskam, was er denn hatte und wie man es behandeln konnte. Mobei-Jun beugte sich etwas nach vorne. Allerdings wäre es besser, wenn es tatsächlich nichts weiter war als ein hock oder so was. Als hätte Mobei-Jun Ahnung von solchen Dingen. “Also was ist?”, verlangte er zu wissen.
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    Beitrag von Airplane-Bro Sa Aug 21, 2021 2:46 pm

    Als Mobei-Jun ihn nun so abrupt unterbrach, blinzelte Qinghua verwirrt. Die Hand auf seinem Mund stoppte ihn zumindest für die Sekunde. „Au defff fooofff...?“ Presste er unverständlich unter Mobei-Juns Hand hervor und wollte es schon verneinen, doch er war sich tatsächlich garnicht sicher, ob er sich den Kopf verletzt hatte. In diesem Moment, in dem er gestürzt war, hatte er nur den panischen Gedanken, dass er zu spät kommen würde und dieser Sturz ihn noch weiter in seinem Zeitplan zurückwerfen würde. Er hob eine Hand und fühlte seinen Kopf. Tatsächlich hatte er eine Beule etwas oberhalb der rechten Schläfe. Doch dann stutzte er und errötete, als Mobei-Jun ihn mal wieder mit Leichtigkeit hochhob und ihn auf den Schreibtisch setzte. Der Herr Direktor ist so stark. Ob er trainiert? Bestimmt trainiert er. Oh bei allen guten Göttern, wie gerne ich ihm dabei zusehen würde... Vielleicht hatte man Qinghua in diesem Moment angesehen, wie er mit seinen Gedanken etwas abgedriftet war, denn ein dümmliches Grinsen zuckte über seinen Mundwinkel. Vielleicht auch eine Folge einer Gehirnerschütterung? Oder seines perversen Gehirns... man wusste es nicht. Doch dann war er wieder im hier und jetzt. Und... Oh Gott! Mobei-Jun war schon wieder so nah! Mit großen Augen sah er ihn an und grinste nervös. „Ich...“ Er blinzelte und hob dann den Zeigefinger, wollte mit einer Erklärung beginnen, doch... er hatte keine. „Mir geht’s... gut?“ Es war mehr eine Frage, denn er hatte keine Ahnung, wie er sich gerade fühlte. Sein Adrenalin war abgeklungen und so langsam kam er zur Ruhe. Das gab seinem Körper die Möglichkeit Signale an ihn zu senden. Welche, die er normalerweiße gerne mal ignorierte. Müdigkeit, Schwindel,... Übelkeit?! „Ich... vielleicht ist mir etwas schlecht, aber... haha. Ist bestimmt nur der Schlafmangel. Oder... nein... hunger... frühstücken? Vielleicht... vielleicht muss ich...“ Sein Blick in Mobei-Juns Gesicht wurde unfokussiert. „Nur eine Sekunde... die Augen... Herr Direktor... bitte nicht feuern...“ Und schon sank er nach vorne gegen Mobei-Jun. Sein Bewusstsein hatte sich verabschiedet. Sein Körper war nun am Ende der Belastbarkeit angekommen und das war nicht unbedingt nur eine Folge seines Sturzes... QInghuas Lebensstil war nicht der gesündeste.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord So Aug 22, 2021 12:10 pm

    Mobei-Jun starrte Shang Qinghua immer noch verwirrt an. Zumindest schien dieser weniger wie ein kopfloses Huhn herum zu wirbeln, aber er redete immer noch seltsam. Irgendwie schien er sich selbst nicht sicher zu sein, ob es ihm gut ging oder nicht. Was sollte Mobei-Jun denn damit anfangen? "Qinghua, sprich deutlicher" verlangte er, als dieser anfing irgendwas von Augen zu erzählen und abzudriften. Womit er nicht gerechnet hatte, war das sein Sekretär plötzlich gegen ihn fiel. "Qinghua!" Er zog dessen Gesicht von seiner Brust weg und schüttelte ihn leicht oder zumindest für seine Verhältnisse leicht. Es war, als würde er eine leblose Puppe in seinen Händen halten. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Shang Qinghua", versuchte er ihn wieder wieder aufzuwecken. Nun begann er sich wirklich Sorgen zu machen. Schließlich war sein Sekretär normalerweise widerstandsfähiger, auch wenn er nicht danach aussah. Mobei-Jun schob eine Hand unter Shang Qinghuas Beine, die andere hielt seinen Oberkörper aufrecht. So hob er ihn vom Schreibtisch auf, als würde er nichts wiegen. Der Kopf seines Sekretärs fiel leblos gegen seine Schulter. Mit Shang Qinghua in den Armen ging er über die Flure in Richtung der Krankenstation. Dabei war es ihm ziemlich egal, dass einige Schüler starrten oder zu tuscheln anfingen. Zumindest gingen ihm alle aus dem Weg. Die Krankenschwester schreckte auf, als er die Tür mehr oder minder mit einem Tritt öffnete. Relativ sanft legte er Shang Qinghua auf dem Untersuchungsbett ab. "Er ist einfach zusammengebrochen", erklärte er der Krankenschwestern, ohne den Blick von Qinghua abzuwenden. "Sorg dafür, dass es ihm wieder gut geht."
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    Beitrag von Airplane-Bro So Aug 22, 2021 3:16 pm

    Qinghua bekam garnicht mehr mit, was um ihn herum passierte. Wie sein Angebeteter ihn über die Flure trug. Wie eine Prinzessin! Es hätte ihm wohl die Schamesröte ins Gesicht getrieben und gleichzeitig hätte er sich nichts besseres vorstellen können. Doch da hatte ihm die Ohnmacht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Oder besser gesagt: Ohne die Ohnmacht wäre es ja erst garnicht zu diesem Szenario gekommen. Das war doch wirklich ironisch.
    Auf der Krankenstation war die Schwester regelrecht außer sich. Sie war wohl eine der wenigen Personen hier, die sich von Mobei-Juns Auftreten nicht einschüchtern lies – das hieß, wenn dieser sie nicht gerade zu Tode erschreckte, weil er die Tür auftrat! Irritiert hatte sie zu dem Sekretär geschaut und dann tief geseufzt. „Ich fasse es ja nicht, dass er schon wieder hier ist. Erst am Freitag hat Herr Lan ihn erst bei mir abgeliefert.“ Sagte sie und klang etwas sauer dabei. Sie eilte sofort an seine Seite heran, schob Mobei-Jun dabei etwas zur Seite. „Machen Sie mal etwas Platz, Herr Direktor.“ Sagte sie streng und fühlte Qinghuas Puls. „Hat er etwas angemerkt, bevor er umgefallen ist?“ Wollte sie nun sofort wissen. Sie eilte zu ihrem Medizinschrank und schloss diesen auf, nahm einen Infusionsbeutel heraus und schob die Halterung herbei. „Ich gebe ihm jetzt erstmal etwas, um seinen Kreislauf zu stabilisieren. Ich habe Herrn Shang am Freitag schon gesagt, dass er dringend was an seinen Lebensumständen ändern muss, sonst wird er seine Vierziger nicht mehr erleben.“ Schimpfte sie, während sie seinen Arm gerade hinlegte und einen Zugang legte. „Herr Direktor.“ Sagte sie dann und schaute streng zu ihm auf. „Geben Sie ihm Urlaub! Er braucht eine Pause. Sie verlangen zu viel von ihm. Niemand hält das auf Dauer durch!“ Sagte sie mit erhobenem Zeigefinger. Kein anderer in diesem Gebäude hätte sich wohl gewagt, so mit Mobei-Jun zu sprechend, doch die Krankenschwester war fast doppelt so alt wie der Direktor und sie war eine robuste Frau. Sie lies sich von keinem etwas vorschreiben, weshalb die meisten hier in der Schule ebenfalls sehr großen Respekt vor ihr hatten. Sie legte Qinghua einen kühlen Lappen auf die Stirn, bemerkte dann die Beule an seinem Kopf. „Oh.“ Machte sie und öffnete seinen Dutt, damit sie die Haare teilen konnte und die Stelle besser sah. „Hatte er etwa einen Unfall?“ Das Haar fiel ihm lose ins Gesicht, während die Krankenschwester über die Stelle fuhr.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Aug 23, 2021 2:04 pm

    “Und wieso ist niemand auf die Idee gekommen, mir mitzuteilen, dass mein Sekretär auf der Krankenstation war?”, fauchte Mobei-Jun. Und wieso hatte Shang Qinghua so getan als wäre nichts gewesen? Unverantwortlich. Eigentlich wollte er nicht zur Seite gehen, aber ihm war auch bewusst, dass die Krankenschwester ihren Platz brauchte. Das hieß aber nicht, dass er es mögen würde. Er verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete jede Bewegung der Krankenschwester sehr genau. “Er hat ziemlich viel gesagt, irgendwas von Frühstück und Schlaf.” Mobei-Jun war sich nicht sicher, ob irgendwas davon helfen würde. Aber zumindest schien die Krankenschwester zu wissen was sie tut. Bei ihrer Schimpftirade hob Mobei-Jun plötzlich den Kopf. “Was soll das heißen? Er wird nicht mal Vierzig? Was ist mit ihm los?” Jetzt machte er sich erst recht sorgen. Vor allem, wenn er Shang Qinghua so verletzlich auf dem Bett liegen sah. Dann verdrehte er die Augen. “Urlaub? Das letzte Mal, dass er Urlaub hatte, stand er trotzdem jeden Tag in meinem Büro. Sein eigenes verschulden.” Er zuckte kurz mit den Schultern. Natürlich bestand er auch nicht sonderlich darauf, dass sich sein Sekretär frei nahm und wenn dieser nicht darauf bestand, was konnte Mobei-Jun schon dafür. Und wer konnte schon damit rechnen, dass das so enden würde. Bei der nächsten Frage nickte er dann: “Er meinte, er sei vom Fahrrad gefallen und im Grünstreifen gelandet.” Dann trat er einen Schritt nach vorne und strich ihm vorsichtig die Haare wieder aus dem Gesicht. Es war seltsam ihn ohne den Dutt zu sehen. Nicht, dass es schlecht aussah, nur ungewohnt. Mobei-Jun hatte ihn nur noch nie ohne den Dutt erlebt.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Aug 23, 2021 9:52 pm

    Überrascht sah die Krankenschwester zu Mobei-Jun auf, bevor sich ihre Braue skeptisch hob. „Sind Sie etwa Vormund Ihres Sekretärs? Herr Direktor. Herr Shang ist ein erwachsener Mann. Er hätte es Ihnen selbst mitteilen können. Aber so wenig, wie er auf sich selbst achtet, ist es nicht verwunderlich, dass er Ihnen nichts gesagt hat.“ Sie schnaubte und schüttelte nur den Kopf. „Diese jungen Leute...“ Murmelte sie, während sie sich die Beule genauer anschaute. „Frühstück und Schlaf?“ Fragte sie nachdenklich und machte sich schnell ihren eigenen Reim. Bei der Sache mit dem Unfall wurden ihre Augen aber wieder groß und sie überlegte, ob er sich dabei vielleicht den Kopf gestoßen hatte.. „Der Junge hat bestimmt wieder nichts gegessen und schlafen tut er auch kaum. Damit hätten Sie auch Ihre Antwort auf die Frage. Wussten Sie, dass er neben diesem Job hier noch am Wochenden die Buchhaltung in der Firma seines Onkels macht? Und nebenbei ist er noch Autor. Das hat er mir mal erzählt. Er schreibt oft Nachts an seinen Büchern, wenn er eigentlich schlafen sollte. Seine Werke müssen wohl sehr populär sein, aber er wollte mir die Titel nie verraten.“ Überlegte sie. „Jedenfalls isst er nicht regelmäßig und wenn dann nur diese ungesunden Instant-Suppen. Er frühstückt meistens nicht und rennt den ganzen Tag ohne Mahlzeit herum. Aber das wissen Sie ja bestimmt, Herr Direktor. Schließlich sitzt er den ganzen Tag direkt vor Ihrer Nase.“ Sagte sie und sah den Direktor nun skeptisch, aber auch neugierig von der Seite an. Betrachtete, wie er Qinghua eine Strähne aus dem Gesicht strich. Mit so einem sanften Gesichtsausdruck hatte sie ihn ja noch nie gesehen. „Wenn er nicht gleich zu sich kommt, rufe ich einen Krankenwagen. Wenn er wirklich mit dem Fahrrad gestürzt ist, dann kann es gut sein, dass er sich den Kopf verletzt hat. So eine Gehirnerschütterung ist zwar nichts dramatisches, aber im bewusstlosen Zustand kann die Schwellung unbemerkt aufs Gehirn drücken und das kann sehr gefährlich werden.“ Erklärte sie und tätschelte Qinghua leicht die Wange. Dann sah sie wieder zu Mobei-Jun auf. „Auf mich hört er nicht. Sie sollten Ihm dringend mal einbläuen, dass er weniger arbeiten soll. Seine Werte sind alarmierend. Er braucht eine Pause.“ Sagte sie noch einmal mit Nachdruck, doch dann spürte sie, wie Qinghua sich regte. „Herr Sekretär?“ Qinghua blinzelte leicht. „Was?“ Fragte er vollkommen durch den Wind. Sein Blick war noch sehr unfokussiert. „Einmal Udon Nudelsuppe bitte. Mit Ei...“ Murmelte er.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Aug 25, 2021 2:10 pm

    Mobei-Jun sah abschätzend zu der Krankenschwester hinüber. “Er ist mein Untergebener. Deshalb sollte ich informiert werden, wenn er während er Arbeit auf die Krankenstation muss.” Den zweiten Teil des Satzes ignorierte er einfach. Natürlich wäre Shang Qinghua selbst dafür verantwortlich ihm so etwas mitzuteilen, aber das war nebensächlich. Aufmerksam hörte Mobei-Jun den Ausführungen zu. Wieso klagt es so, als würde sie ihn dafür verantwortlich machen? Aber vielleicht musste er wirklich mehr auf seinen Sekretär aufpassen, wenn dieser es nicht selbst tat. Was für ein zusätzlicher Aufwand. Als die Krankenschwester allerding begann von Shang Qinhuas Autorschaft zu reden, wäre Mobei-Jun fast der Gesichtsausdruck entglissen. Schließlich hatte er eine unfreiwillige Kostprobe von...nun ja… dem Roman erhalten. Kein Wunder, dass sein Sekretär nichts genaueres Erzählt hatte. Sonst hätte er die Krankenschwester sicher einen Herzinfarkt verpasst. Mobei-Jun schüttelte nur den Kopf. “Ich werde mich drum kümmern”, sagte er jedoch. Dann hieß es jedoch, Shang Qinghua müsste ins Krankenhaus und noch einmal genauer untersucht werden. Das gefiel ihm so ganz und gar nicht. Wieso musste sein Sekretär auch solche Dummheiten machen? Aber es würde kein Weg dran vorbeiführen. Nicht, wenn die Alternative gesundheitsgefährdend sein könnte. Zum Glück wachte Shang Qinghua erst einmal wieder auf. Allerdings schien er sehr verwirrt zu sein. “Shang Qinghua!”, sagte Mobei-Jun streng, in der Hoffnung, es würde ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückhohlen. “Hohlen sie de Krankenwgen”, wieß er dann die Krankenschwester an, “Ich pass solange auf, dass er nicht noch mehr dummes tut.”

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