Qinghua blinzelte nun aber und sah direkt zu Mobei-Jun, als dieser ihn so streng ansprach. „Oh...“ Machte er und sah sich nun verwirrt um. „Ach du meine Güte. Herr Direktor! Was ist los? Bin ich eingeschlafen? Ich muss mich doch sehr entschuldigen,... wie unangenehm...“ Plapperte er und überschlug sich schon wieder fast mit seinen Worten. Eilig setzte er sich auf, doch sofort begann dabei sein Kopf zu dröhnen. Er stöhnte auf und presste sich eine Hand auf die Stirn. Sein Haar fiel ihm dabei nun auch wirr ins Gesicht, das von dem ständigen Tragen des Dutts ganz gewellt war. „Eine Sekunde... ich bin gleich wieder... es ist nur mein Kopf und... mir geht’s gut.“ Er schob sich seitlich zum Bettrand, wo auch Mobei-Jun saß. Qinghua hatte die Absicht aufzustehen, doch ihm war so schwindelig, dass er das Gleichgewicht verlor und Mobei-Jun regelrecht in den Schoß fiel. Ihm entfuhr ein erschrockenes Quieken, hielt sich an Mobei-Juns Beinen fest, während seine Beine noch unter der Decke lagen und sah von dessen Schoß zu ihm hoch, mit geröteten Wangen. „Haha... Herr Direktor... ich... oh je... Ich werd sofort... sofort steh ich wieder auf. Das war ein Versehen. Wirklich. Eigentlich wollte ich aufstehen. Sie wissen doch... Termine. Es ist schon fast Mittag! Das Meeting... ich muss die Unterlagen noch vorbereiten und... o.h... OH! Der Drucker!!! Herr Lan hatte mir bescheid gesagt... ich befürchte, er hat ihn schon wieder Lan-gelegt. Verstehen Sie Lan-gelegt.“ Er lachte peinlich berührt. „Ich glaube ich muss... ich muss mich hinlegen....“ Plapperte er weiter, denn gerade wurde ihm kotzübel. Er sackte mit dem Gesicht einfach auf Mobei-Juns Oberschenkel und übergab sich zwischen seinen Beinen hindurch auf den Boden. ,,Ohhhh... was für eine Schweinerei. Ich... ich mache das sofort we-" Und wieder übergab er sich... wie peinlich. Qinghua wollte am liebsten im Erdboden versinken. ,,Einen Lappen bitte..." Keuchte er und hielt dabei den Zeigefinger hoch, während sein Gesicht zwischen Mobei-Juns Beinen nicht mehr zu sehen war.
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Our shining days
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- Beitrag #176
Re: Our shining days
Bei dem Wort Untergebener hob die Krankenschwester skeptisch eine Braue. „Untergebener?“ Sie lachte ironisch. „Das klingt ja so, als wären Sie ein König oder so etwas.“ Manchmal war der Direktor schon merkwürdig. Sie war dann aber zufrieden damit, dass Mobei-Jun sagte, er würde sich in Zukunft darum kümmern. Sie wollte nun erstmal den Zustand des Sekretärs abwarten, doch dieser schien sehr verwirrt. „Das wird das beste sein.“ Sagte sie dann eilig und verschwand, um einen Krankenwagen zu rufen.
Qinghua blinzelte nun aber und sah direkt zu Mobei-Jun, als dieser ihn so streng ansprach. „Oh...“ Machte er und sah sich nun verwirrt um. „Ach du meine Güte. Herr Direktor! Was ist los? Bin ich eingeschlafen? Ich muss mich doch sehr entschuldigen,... wie unangenehm...“ Plapperte er und überschlug sich schon wieder fast mit seinen Worten. Eilig setzte er sich auf, doch sofort begann dabei sein Kopf zu dröhnen. Er stöhnte auf und presste sich eine Hand auf die Stirn. Sein Haar fiel ihm dabei nun auch wirr ins Gesicht, das von dem ständigen Tragen des Dutts ganz gewellt war. „Eine Sekunde... ich bin gleich wieder... es ist nur mein Kopf und... mir geht’s gut.“ Er schob sich seitlich zum Bettrand, wo auch Mobei-Jun saß. Qinghua hatte die Absicht aufzustehen, doch ihm war so schwindelig, dass er das Gleichgewicht verlor und Mobei-Jun regelrecht in den Schoß fiel. Ihm entfuhr ein erschrockenes Quieken, hielt sich an Mobei-Juns Beinen fest, während seine Beine noch unter der Decke lagen und sah von dessen Schoß zu ihm hoch, mit geröteten Wangen. „Haha... Herr Direktor... ich... oh je... Ich werd sofort... sofort steh ich wieder auf. Das war ein Versehen. Wirklich. Eigentlich wollte ich aufstehen. Sie wissen doch... Termine. Es ist schon fast Mittag! Das Meeting... ich muss die Unterlagen noch vorbereiten und... o.h... OH! Der Drucker!!! Herr Lan hatte mir bescheid gesagt... ich befürchte, er hat ihn schon wieder Lan-gelegt. Verstehen Sie Lan-gelegt.“ Er lachte peinlich berührt. „Ich glaube ich muss... ich muss mich hinlegen....“ Plapperte er weiter, denn gerade wurde ihm kotzübel. Er sackte mit dem Gesicht einfach auf Mobei-Juns Oberschenkel und übergab sich zwischen seinen Beinen hindurch auf den Boden. ,,Ohhhh... was für eine Schweinerei. Ich... ich mache das sofort we-" Und wieder übergab er sich... wie peinlich. Qinghua wollte am liebsten im Erdboden versinken. ,,Einen Lappen bitte..." Keuchte er und hielt dabei den Zeigefinger hoch, während sein Gesicht zwischen Mobei-Juns Beinen nicht mehr zu sehen war.
Qinghua blinzelte nun aber und sah direkt zu Mobei-Jun, als dieser ihn so streng ansprach. „Oh...“ Machte er und sah sich nun verwirrt um. „Ach du meine Güte. Herr Direktor! Was ist los? Bin ich eingeschlafen? Ich muss mich doch sehr entschuldigen,... wie unangenehm...“ Plapperte er und überschlug sich schon wieder fast mit seinen Worten. Eilig setzte er sich auf, doch sofort begann dabei sein Kopf zu dröhnen. Er stöhnte auf und presste sich eine Hand auf die Stirn. Sein Haar fiel ihm dabei nun auch wirr ins Gesicht, das von dem ständigen Tragen des Dutts ganz gewellt war. „Eine Sekunde... ich bin gleich wieder... es ist nur mein Kopf und... mir geht’s gut.“ Er schob sich seitlich zum Bettrand, wo auch Mobei-Jun saß. Qinghua hatte die Absicht aufzustehen, doch ihm war so schwindelig, dass er das Gleichgewicht verlor und Mobei-Jun regelrecht in den Schoß fiel. Ihm entfuhr ein erschrockenes Quieken, hielt sich an Mobei-Juns Beinen fest, während seine Beine noch unter der Decke lagen und sah von dessen Schoß zu ihm hoch, mit geröteten Wangen. „Haha... Herr Direktor... ich... oh je... Ich werd sofort... sofort steh ich wieder auf. Das war ein Versehen. Wirklich. Eigentlich wollte ich aufstehen. Sie wissen doch... Termine. Es ist schon fast Mittag! Das Meeting... ich muss die Unterlagen noch vorbereiten und... o.h... OH! Der Drucker!!! Herr Lan hatte mir bescheid gesagt... ich befürchte, er hat ihn schon wieder Lan-gelegt. Verstehen Sie Lan-gelegt.“ Er lachte peinlich berührt. „Ich glaube ich muss... ich muss mich hinlegen....“ Plapperte er weiter, denn gerade wurde ihm kotzübel. Er sackte mit dem Gesicht einfach auf Mobei-Juns Oberschenkel und übergab sich zwischen seinen Beinen hindurch auf den Boden. ,,Ohhhh... was für eine Schweinerei. Ich... ich mache das sofort we-" Und wieder übergab er sich... wie peinlich. Qinghua wollte am liebsten im Erdboden versinken. ,,Einen Lappen bitte..." Keuchte er und hielt dabei den Zeigefinger hoch, während sein Gesicht zwischen Mobei-Juns Beinen nicht mehr zu sehen war.
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- Beitrag #177
Re: Our shining days
Mobei-Jun war zumindest einmal froh, dass Shang Qinghua wieder zu wissen schien, wo er war. Auch das er sofort wieder anfing vor sich hin zu plappern, war eigentlich ein gutes Zeichen. Schließlich tat er das normalerweise auch. Allerdings war Mobie-Jun noch nicht ganz überzeugt. Er musterte seinen Sekretär genauer. Er sah immer noch sehr schlecht aus, auch wenn dieser behauptete, dass es ihm gut gehen würde. “Qinghua!”, versuchte Mobei-Jun den Redefluss zu unterbrechen, aber das schien unmöglich. Wie hatte Shang Qinghua nur schon wieder so viel in seinem Kopf? Und schon landete er wieder in seinem Schoß. Das konnte doch langsam kein Zufall mehr sein. Wurde Qinghua magisch davon angezogen oder was? Er seufzte leise. Doch dann stieg wieder sorge in ihm auf, als Qinghua meinte, er müsste sich hinlegen und sich dann übergab. Mobei-Jun verzog keine Miene. Er griff nach Shang Qinghuas Haaren und hielt sie mit einer Hand aus dessen Gesicht. Die andere Hand legte sich auf den Rücken,um ihn ein wenig zu stabilisieren. “Denk noch nicht einmal daran”, fauchte Mobei-Jun, “Du bist offensichtlich krank, du wirst hier nichts sauber machen oder aufräumen. Verstanden?” Noch konnte er sich nicht sicher sein, dass das schon alles wahr. Er hatte schon mehr als genug Mageninhalt auf dem Boden und Mobei-Juns Hose verteilt. “Komm”, meinte er und richtete Shang Qinghua wieder auf. Irgendwo in diesem Krankenzimmer musste es doch einen Eimer geben. Schließlich sah er einen in einer Ecke. “Komm ja nicht auf die Idee dich weiter zu bewegen”, wieß er Shang Qinghua an, bevor er den Eimer hohlte und ihm in die Hand drückte. Dann setzte er sich wieder auf das Bett, dieses Mal jedoch auf der anderen Seite, weg von dem Erbrochenen. Gut das es Putzkräfte gab. “Es kommt gleich ein Krankenwagen”, ließ er seinen Sekretär wissen, “Ich will, dass du dich einmal komplett untersuchen lässt. Und ich will die Ergebnisse wissen. Keine faulen Ausreden! Vergiss Drucker und Meetings für heute.”
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- Beitrag #178
Re: Our shining days
Die Busfahrt zu ihrem Schulausflugsziel verging relativ schnell und glücklicherweise auch so, dass es keine Zwischenfälle gab, in die sich die Lehrer einmischen mussten. Schon bald kam die Campinganlage in Sicht. Luo Binghe bekam davon allerdings sehr wenig mit. Er war viel zu sehr davon abgelenkt, seinen Shizun zu beobachten. Das war gar nicht so einfach, wenn man hinter ihm saß und einem gesagt wurde, man sollte sich ordentlich hinsetzen, wenn man versuchte ein besseren Blickwinkel zu kriegen. Und er wollte auch auf seinen Shizun hören. Aber es war nicht einfach, still zu sitzen, wenn dieser so nah war. Immer wieder beugte sich Luo Binghe vor und versuchte seinen Shizun in ein Gespräch zu verwickeln - mit unterschiedlichem Erfolg. Ab und zu versuchte er auch einen Blick in das Buch zu erhaschen, um das sein Shizun so ein Geheimnis gemacht hatte. Doch dieser schien es perfektioniert zu haben, es so zu halten, dass man es nicht lesen konnte. Vielleicht schmollte er deshalb ein wenig. Und vielleicht war er auch eifersüchtig darauf, dass Coach Nie Mingjue direkt neben Shen Qingqiu sitzen durfte. Ds vielleicht kann man auch streichen. Immer wieder warf er diesem giftige Blicke zu, wenn sein Shizun sich gerade in seinem Buch vertieft hatte. Binghe konnte das Ende der Busfahrt gar nicht abwarten, denn dann könnte er aufstehen und wieder direkt bei seinem Shizun sein. Die Barriere der Stuhllehnen, war nicht gut für seine Stimmung.
In regelmäßigen Abständen stand Nie Mingjue auf, um dem Ganzen zu entkommen. Man konnte fast seine Uhr danach stellen und jedes Mal schien er länger weg zu bleiben. Eigentlich hatte er nichts anzumerken, aber er ließ sich unglaublich viel Zeit; ließ sich sogar ohne Beschwerde ein Ohr von seinem Bruder über irgendwas abquatschen, von dem er kein Wort verstanden hatte. Das war immer noch besser als Luo Binghes und Shen Qingqius Theater zu ertragen. Für einen Haufen Teenager, verhielten sich alle relativ unauffällig. Vielleicht weil es Montag morgen war und alle noch übermüdet. Sollte ihn nicht stören. Ein hyperaktive Wesen vorne richte ihm. Nur als er an Lan Huan vorbeigegangen war, hatte er die Augenbrauen hochziehen müssen. Wieso hielt er Meng Yao schon wieder im Arm. Hatten sie nicht gerade erst darüber geredet? Bei Lan Huans entschuldigendem Blick und geschlagenem Schulterzucken, beschloss Mingjue das erst einmal mit einem Kopfschütteln hinzunehmen. Natürlich würde Lan Huan den Zwerg nicht so einfach abschießen. Als er zum wievielten Mal wieder vorne ankam und sich auf seinen Platz setzte, bemerkte er, das sie fast da waren. “Herr Shen, sie sollten jetzt die Einteilung der Zelte vornehmen und alle wichtigen ansagen machen. Wenn die Meute hier erst einmal aus dem Bus entlassen ist, hört sowieso erst einmal Keiner mehr zu”, schlug er vor. Sofort meldete sich Luo Binghe hinter ihnen zu Wort: “Ich würde Ihnen immer zuhören, Shizun! Und ich kann gerne Helfen, wenn das von nöten sein sollte.” Nie Mingjue musste sich ganz arg zusammenreißen, um nicht genervt zu seufzen und die Augen zu verdrehen.
Lan Zhan genoss die Fahrt sehr. Die Leute ließen ihn in Ruhe, er hatte sich halbwegs wieder mit Wei Ying vertragen und dieser kuschelte sich sogar an ihn. Das sorgte allerdings dafür, dass er sich nicht so sehr auf sein Buch konzentrieren konnte, wie er gerne gewollt hätte. Die Wärme an seiner Seite, war angenehm. Immer wieder musste er zu ihm hinübergucken und ab zu zu schlug sein Herz schneller.. Er versuchte nicht allzu offensichtlich zu starren, falls Wei Ying aufwachen würde. Es wäre sicher unangenehm aufzuwachen, nur um festzustellen, dass einen jemand die ganze Zeit beobachtet hatte. Das wollte er Wei Ying nicht antun. Dieser musste aber wirklich fertig sein, wenn er so fest schließ. Normalerweise war er in sämtlichen Situationen ein Energiebündel und es gab fast nicht, was ihn wieder runterbringen konnte. Womöglich hatte ihn ihr Streit genauso fertig gemacht, wie Lan Zhan. Aber jetzt würden sie mehr als genug Zeit haben, alles wieder in Ordnung zu bringen. Immerhin hatten sie den ersten Schritt schon getan. Als Lan Zhan merkte, dass sich die Fahrt langsam dem Ende näherte, stupste er Wei Ying sanft an. “Wei Ying?”, fragte er etwas lauter, um diesen wieder aufzuwecken.
Während der Busfahrt sah Lan Huan aus dem Fenster und ging gedanklich noch einmal alles durch, was er wusste. Die Konfrontation mit Meng Yao war nun unausweichlich und schon ihr kurzes Gespräch im Bus, hatte ihm so viel Energie gekostet und sie hatten noch nicht einmal angefangen inhaltlich irgendetwas zu besprechen. Egal wie gut er versuchte sich mental vorzubereiten, es würde immer schwierig bleiben. Vor allem, weil er jetzt Meng Yao wieder im Arm hielt, um ihn zu beruhigen. Er fragte sich, ob er zu schnell nachgegeben hatte. Nie Mingjues Gesichtsausdruck nach zu Urteilen: ja. Innerlich seufzte Lan Huan. Eigentlich hatte er sich auf diesen Ausflug gefreut. Er wollte seine Zeit nicht damit verbringen, ständig im Mittelpunkt eines Konflikts zu stehen. Doch das schien unvermeidbar. Trotzdem wollte er sich die Stimmung nicht komplett verderben lassen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. Wenn er, bis sie da waren, ein paar meditative Übungen machen konnte, dann würde sich das alles bessern. Als der Bus zum stehen kam, öffnete er wieder die Augen. Er entließ Meng Yao aus seinen Armen und setzte sich aufrechter hin. Falls es eine Einführung geben würde, wollte er sie nicht schon wieder verpassen. Was Herr Shen am Anfang der Reise gesagt hatte, war durch das Chaos um ihn herum leider ein wenig verloren gegangen.
Eine Sitzreihe weiter vorne blickte auch Jin Zixuan aus dem Fenster. Allerding aus einem ganz aneren Grund. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte und da war es einfacher, so zu tun, als hätte er kein Interesse an einem Gespräch. Jedoch war genau das Gegenteil der Fall. Er hatte es irgendwie geschafft, dass Jiang Cheng neben ihm saß und sogar etwas von seinem Essen angenommen hatte. Und jetzt? Was sollte er sagen? Nachdem Jiang Cheng angefangen hatte, durch sein Handy zu scrollen, war eigentlich klar gewesen, dass dieser nicht wirklich mit ihm reden wollte oder sich zumindest nicht die Mühe machte, ein Gespräch zu beginnen. Und Jin Zixuan selbst? Ihm fiel einfach kein Thema ein, über das er mit Jiang Cheng sprechen könnt. Seine Gedanken wanderten im Kreis. Alles schien ihm entweder zu generisch und langweilig zu sein oder zu spezifisch. Er wollte auch nicht, dass Jiang Cheng ihn für noch seltsamer hielt, als er es wahrscheinlich ohnehin schon tat. Wieso war das so schwer? Andere konnten doch auch einfach irgendetwas sagen und konnten dann ein vernünftiges Gespräch aufbauen. Unauffällig schielte er zu Jiang Cheng, bevor er schließlich aufgab und sich vornahm das nächste Mal besser vorbereitet zu sein. Vielleicht könnte er es dann besser hinkriegen. Immerhin hatten sie jetzt ein paar Tage, in denen sie sich ständig sahen.
Xue Yang döste vor sich hin. Wäre auch schön dumm, wenn er die Zeit nicht nutzen würde. Jeder Minute schlaf, die er kriegen konnte, nahm er mit. Auch, wenn es übertreiben war, von schlaf zu reden. Dafür gab es um ihn herum zu viele Geräusche, aber er hatte die Kunst des Halbschlafes vor Jahren gemeistert. Außerdem war er sich sehr bewusst, dass Xiao Xingchen mit ihm kuschelte. Ein Teil von ihm hatte immer noch Probleme damit eine andere Person im Schlaf so nah an sich heranzulassen (mit Ausnahme von A-Qing), selbst wenn es Xingchen war und er auf einer logischen Ebene wusste, dass er ihm vertrauen konnte. Doch Instinkte, die einem jahrelang das Überleben gesichert hatten, ließen ich nicht einfach ausschalten. Daran, dass er sich ein Zelt mit einer anderen Person teilen musste, wollte er gar nicht denken. Wenn es nicht Xingchen war, würde er sicher keinen Fuß in dieses Zelt setzen. Das könnten sie vergessen. Er hatte schon gar nicht auf diesen Ausflug gewollt, aber die Schule hatte ihn gezwungen. Das brachte so viele Problem mit sich. Dass die Aufteilung gleich ausgelost werden wollte, konnten sie sich schön abschminken. Wer sollte ihn denn bitte daran hindern, einfach in einem anderen Zelt zu schlafen? Als würde sich irgendwer daran halten. Das hatten die wirklich nicht durchdacht. Sie hatten nur zwei Aufsichtspersonen - oder eine, wenn Luo Binghe Herr Shen weiter so beschäftigte. Viel Glück, alles zu dabei kontrollieren.
In regelmäßigen Abständen stand Nie Mingjue auf, um dem Ganzen zu entkommen. Man konnte fast seine Uhr danach stellen und jedes Mal schien er länger weg zu bleiben. Eigentlich hatte er nichts anzumerken, aber er ließ sich unglaublich viel Zeit; ließ sich sogar ohne Beschwerde ein Ohr von seinem Bruder über irgendwas abquatschen, von dem er kein Wort verstanden hatte. Das war immer noch besser als Luo Binghes und Shen Qingqius Theater zu ertragen. Für einen Haufen Teenager, verhielten sich alle relativ unauffällig. Vielleicht weil es Montag morgen war und alle noch übermüdet. Sollte ihn nicht stören. Ein hyperaktive Wesen vorne richte ihm. Nur als er an Lan Huan vorbeigegangen war, hatte er die Augenbrauen hochziehen müssen. Wieso hielt er Meng Yao schon wieder im Arm. Hatten sie nicht gerade erst darüber geredet? Bei Lan Huans entschuldigendem Blick und geschlagenem Schulterzucken, beschloss Mingjue das erst einmal mit einem Kopfschütteln hinzunehmen. Natürlich würde Lan Huan den Zwerg nicht so einfach abschießen. Als er zum wievielten Mal wieder vorne ankam und sich auf seinen Platz setzte, bemerkte er, das sie fast da waren. “Herr Shen, sie sollten jetzt die Einteilung der Zelte vornehmen und alle wichtigen ansagen machen. Wenn die Meute hier erst einmal aus dem Bus entlassen ist, hört sowieso erst einmal Keiner mehr zu”, schlug er vor. Sofort meldete sich Luo Binghe hinter ihnen zu Wort: “Ich würde Ihnen immer zuhören, Shizun! Und ich kann gerne Helfen, wenn das von nöten sein sollte.” Nie Mingjue musste sich ganz arg zusammenreißen, um nicht genervt zu seufzen und die Augen zu verdrehen.
Lan Zhan genoss die Fahrt sehr. Die Leute ließen ihn in Ruhe, er hatte sich halbwegs wieder mit Wei Ying vertragen und dieser kuschelte sich sogar an ihn. Das sorgte allerdings dafür, dass er sich nicht so sehr auf sein Buch konzentrieren konnte, wie er gerne gewollt hätte. Die Wärme an seiner Seite, war angenehm. Immer wieder musste er zu ihm hinübergucken und ab zu zu schlug sein Herz schneller.. Er versuchte nicht allzu offensichtlich zu starren, falls Wei Ying aufwachen würde. Es wäre sicher unangenehm aufzuwachen, nur um festzustellen, dass einen jemand die ganze Zeit beobachtet hatte. Das wollte er Wei Ying nicht antun. Dieser musste aber wirklich fertig sein, wenn er so fest schließ. Normalerweise war er in sämtlichen Situationen ein Energiebündel und es gab fast nicht, was ihn wieder runterbringen konnte. Womöglich hatte ihn ihr Streit genauso fertig gemacht, wie Lan Zhan. Aber jetzt würden sie mehr als genug Zeit haben, alles wieder in Ordnung zu bringen. Immerhin hatten sie den ersten Schritt schon getan. Als Lan Zhan merkte, dass sich die Fahrt langsam dem Ende näherte, stupste er Wei Ying sanft an. “Wei Ying?”, fragte er etwas lauter, um diesen wieder aufzuwecken.
Während der Busfahrt sah Lan Huan aus dem Fenster und ging gedanklich noch einmal alles durch, was er wusste. Die Konfrontation mit Meng Yao war nun unausweichlich und schon ihr kurzes Gespräch im Bus, hatte ihm so viel Energie gekostet und sie hatten noch nicht einmal angefangen inhaltlich irgendetwas zu besprechen. Egal wie gut er versuchte sich mental vorzubereiten, es würde immer schwierig bleiben. Vor allem, weil er jetzt Meng Yao wieder im Arm hielt, um ihn zu beruhigen. Er fragte sich, ob er zu schnell nachgegeben hatte. Nie Mingjues Gesichtsausdruck nach zu Urteilen: ja. Innerlich seufzte Lan Huan. Eigentlich hatte er sich auf diesen Ausflug gefreut. Er wollte seine Zeit nicht damit verbringen, ständig im Mittelpunkt eines Konflikts zu stehen. Doch das schien unvermeidbar. Trotzdem wollte er sich die Stimmung nicht komplett verderben lassen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. Wenn er, bis sie da waren, ein paar meditative Übungen machen konnte, dann würde sich das alles bessern. Als der Bus zum stehen kam, öffnete er wieder die Augen. Er entließ Meng Yao aus seinen Armen und setzte sich aufrechter hin. Falls es eine Einführung geben würde, wollte er sie nicht schon wieder verpassen. Was Herr Shen am Anfang der Reise gesagt hatte, war durch das Chaos um ihn herum leider ein wenig verloren gegangen.
Eine Sitzreihe weiter vorne blickte auch Jin Zixuan aus dem Fenster. Allerding aus einem ganz aneren Grund. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte und da war es einfacher, so zu tun, als hätte er kein Interesse an einem Gespräch. Jedoch war genau das Gegenteil der Fall. Er hatte es irgendwie geschafft, dass Jiang Cheng neben ihm saß und sogar etwas von seinem Essen angenommen hatte. Und jetzt? Was sollte er sagen? Nachdem Jiang Cheng angefangen hatte, durch sein Handy zu scrollen, war eigentlich klar gewesen, dass dieser nicht wirklich mit ihm reden wollte oder sich zumindest nicht die Mühe machte, ein Gespräch zu beginnen. Und Jin Zixuan selbst? Ihm fiel einfach kein Thema ein, über das er mit Jiang Cheng sprechen könnt. Seine Gedanken wanderten im Kreis. Alles schien ihm entweder zu generisch und langweilig zu sein oder zu spezifisch. Er wollte auch nicht, dass Jiang Cheng ihn für noch seltsamer hielt, als er es wahrscheinlich ohnehin schon tat. Wieso war das so schwer? Andere konnten doch auch einfach irgendetwas sagen und konnten dann ein vernünftiges Gespräch aufbauen. Unauffällig schielte er zu Jiang Cheng, bevor er schließlich aufgab und sich vornahm das nächste Mal besser vorbereitet zu sein. Vielleicht könnte er es dann besser hinkriegen. Immerhin hatten sie jetzt ein paar Tage, in denen sie sich ständig sahen.
Xue Yang döste vor sich hin. Wäre auch schön dumm, wenn er die Zeit nicht nutzen würde. Jeder Minute schlaf, die er kriegen konnte, nahm er mit. Auch, wenn es übertreiben war, von schlaf zu reden. Dafür gab es um ihn herum zu viele Geräusche, aber er hatte die Kunst des Halbschlafes vor Jahren gemeistert. Außerdem war er sich sehr bewusst, dass Xiao Xingchen mit ihm kuschelte. Ein Teil von ihm hatte immer noch Probleme damit eine andere Person im Schlaf so nah an sich heranzulassen (mit Ausnahme von A-Qing), selbst wenn es Xingchen war und er auf einer logischen Ebene wusste, dass er ihm vertrauen konnte. Doch Instinkte, die einem jahrelang das Überleben gesichert hatten, ließen ich nicht einfach ausschalten. Daran, dass er sich ein Zelt mit einer anderen Person teilen musste, wollte er gar nicht denken. Wenn es nicht Xingchen war, würde er sicher keinen Fuß in dieses Zelt setzen. Das könnten sie vergessen. Er hatte schon gar nicht auf diesen Ausflug gewollt, aber die Schule hatte ihn gezwungen. Das brachte so viele Problem mit sich. Dass die Aufteilung gleich ausgelost werden wollte, konnten sie sich schön abschminken. Wer sollte ihn denn bitte daran hindern, einfach in einem anderen Zelt zu schlafen? Als würde sich irgendwer daran halten. Das hatten die wirklich nicht durchdacht. Sie hatten nur zwei Aufsichtspersonen - oder eine, wenn Luo Binghe Herr Shen weiter so beschäftigte. Viel Glück, alles zu dabei kontrollieren.
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- Beitrag #179
Re: Our shining days
Auch wenn Luo Binghe ihn kaum noch ansprach, spürte Qingqiu dessen Präsenz sehr deutlich. Er konnte regelrecht die Blicke durch den Sitz hindurch spüren und vielleicht hatte er in seinem Sitz eine etwas verkrampfte Haltung eingenommen. Von Konzentration auf sein Buch konnte da auch keine Rede mehr sein. Der Literaturlehrer achtete auch sehr genau darauf, dass er Luo Binghe nicht jedes Mal einen Blick zuwarf, wenn er sich nach hinten umdrehte, um einen Blick auf die Klasse zu werfen. Entsprechend froh war er, dass Mingjue regelmäßig einen Gang durch den Bus machte, um die Lage zu checken (oder der unangenehmen Situation zu entfliehen). Shen Qingqiu war dann jedes Mal sehr hin und hergerissen zwischen BITTE LASS MICH HIER NICHT ALLEIN MIT BINGHE! und AHHHH! ER KOMMT ZURÜCK! BITTE, BINGHE! BRING DEINEN SHIZUN JETZT NICHT IN VERLEGENHEIT! Zusammengefasst war die Busfahrt die reinste Zerreißprobe für den jungen Lehrer und er fragte sich jetzt schon, ob er in den nächsten drei Tagen einen Herzinfarkt erleiden würde. Falls ja; wäre das dann Fluch oder Segen? Qingqiu seufzte und lies sich erschöpft im Sitz zurücksinken, nachdem er nochmal einen verstohlenen Blick, über sein Buch hinweg, in den Busgang geworfen hatte. In einer viertel Stunde etwa würden sie ankommen...
Er schloss dann für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln, doch dann blinzelte er erschrocken, als er Mingjues raue Stimme hörte. Oh ja,... die Aufteilung! Bei all dem Chaos in seinem Kopf, hatte er das ganz vergessen. Peinlich berührt nickte er und setzte ein höfliches Lächeln auf, auch wenn er insgeheim schon wieder im Sitz versinken wollte. Was dachte sein Kollege nur von ihm? Hielt er ihn für inkompetent? Er räusperte sich und setzte sich aufrecht, als er Binghes Kommentar hinter sich hörte. Sofort erstarrte er in seiner Bewegung und sein Munwinkel zuckte merkwürdig. „Natürlich.“ Sagte er in einer höheren Stimmlage als sonst. Neuer Versuch also. „Ich werde mich sofort darum kümmern. Ich wollte bis kurz vor der Ankunft warten. Einige der Schüler haben sicher geschlafen, die wollte ich nicht wecken, um Ärger zu vermeiden.“ Erklärte er nun, um zu verschleiern, dass er es einfach vergessen hatte. „Binghe?“ Sagte er dann und drehte sich zu ihm um. „Du kannst mir jetzt wirklich mal helfen. Ich werde die Lose ziehen und du schreibst die Namen, die ich zusammen nenne, in die Felder hier neben den Zeltnummern.“ Qingqiu gab Binghe eine Liste und auch den Stift reichte er ihm wieder. Er stand dann auf, als der Bus anhielt und räusperte sich einmal. Doch natürlich hörte wieder keiner zu. „Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?“ Rief er laut, doch das drang nicht bis in die hintersten Reihen durch. Qingqiu wurde etwas nervös, doch er lies sich nichts anmerken. Sein Blick fiel auf das Mikrofon vorne beim Busfahrer. „Dürfte ich mal?“ Fragte er und nach einem Nicken des Fahrers hin, wollte er es aus der Halterung ziehen, doch blöderweiße klemmte es. Zweimal zog der Literaturlehrer daran, doch er schaffte es nicht, es zu lösen, also beugte er sich elegant nach vorne und rief einmal laut hinein. „HALLO! RUHE!“ Auf einmal hatte er die Blicke der ganzen Klasse auf sich. Qingqiu richtete sich auf und zupfte sein Hemd wieder in die Reihe, sah nun wieder mit seriöser Miene zur Klasse. Oh mein Gott! Wenn das nicht funktioniert hätte, hätte ich wie ein Idiot dagestanden... Er zählte nun ein paar Regeln für den Aufenthalt im Zeltlager auf. Dabei betonte er auch wieder, dass Alkohol verboten war! Im Leben wollte er keine alkoholisierten Teenager unter seiner Aufsicht! „Und nun zu der Zeltverteilung. Damit es keinen Ärger gibt, werden wir die Zeltpartner losen. Dazu ziehe ich immer zwei Lose und lese die Namen vor. Merkt euch, wer euer Partner ist und in welchem Zelt ihr schlafen werdet. Die Zelte sind nummeriert.“
Dann begann Qingqiu die Lose zu ziehen und las die Namen laut vor. Dabei konnte er das Gemecker der Schüler nicht überhören. Sie beschwerten sich jetzt schon. Zur Hölle mit diesem undankbaren Job! Für eine Sekunde überlegte Qingqiu ob er kündigen und nach Thailand auswandern sollte... Doch dann war plötzlich nur noch ein Los da. WAS? Aber es hätte doch genau aufgehen sollen???? Da fiel ihm wieder ein, dass der Veranstalter gestern noch geschrieben hatte, dass ein Zelt zu wenig da war und Qingqiu hatte sich noch gedacht, dass es ja reichen musste, schließlich war ein Schüler entschuldigt. Dabei hatte er aber vergessen, dass dafür ja ein Gastschüler dabei war, der zum Zeitpunkt der Planung noch nicht in der Klasse gewesen war. Qingqiu wurde auf einmal heiß und kalt gleichzeitig. Es gab nur einen Namen, den er noch nicht aufgerufen hatte. Ausgenommen von Meng Yao, der ebenfalls unter Lehreraufsicht stehen würde. Doch darum wollte Mingjue sich kümmern. Qingqius Hals wurde trocken und sein Mundwinkel zuckte, lies fast seine seriöse Miene verschwinden... Oh nein. OH NEIN! UNMÖGLICH KONNTE ER SICH EIN ZELT MIT LUO BINGHE TEILEN!!!!!
Huaisang hatte Jiang Cheng während der Fahrt immer wieder Memes und blöde Bilder aus dem Internet geschickt. Es hatte ihm ziemlich leid getan, dass er seinem besten Freund keinen Platz freigehalten hatte. Doch er hatte ja auch schlecht nein zu Wen Ning sagen können und die Bank vor und hinter ihm war schneller besetzt gewesen, als er hatte schauen können. So wollte er ihn wenigstens etwas aufheitern, denn er hatte auch gesehen, wer sich da neben Lan Huan gesetzt hatte. Das hatte Huaisang zum einen echt sauer gemacht und zum anderen hatte ihm Jiang Cheng leid getan. Oh man... schon nervig. Aber wenigstens hatte Jiang Cheng etwas mit Lan Huan reden können. Huaisang war die Busfahrt über ziemlich beschäftigt gewesen. Er hatte sich lebhaft mit Wen Ning unterhalten und auch immer wieder zu den Leuten hinter sich umgedreht und diesen ein Gespräch gedrückt. Einmal hatte er Jiang Cheng einen sehr anzüglichen Mini-Comic gemalt und ihm diesen durch den Bus zugeworfen. Dabei hatte er ausversehen Jin Zixuan getroffen und war dann schnell in seinem Sitz versunken, hatte sich dahinter versteckt, damit dieser nicht sehen konnte, wer ihn mit dem Zettel beworfen hatte. Oh je... hoffentlich sah er sich den Inhalt des Zettels nicht an. „Hast du jetzt den blauäugigen Ultradrachen. Zeig mal.“ Sagte Wen Ning und rückte Huaisang mehr auf die Pelle, schaute auf das Display von dessen Handy. Seit einer halben Stunde war Huaisang nun in sein Handygame vertieft gewesen, hatte dieses aber immer wieder kommentiert und Wen Ning hatte mitgefiebert. „Neeeeein! Ich hab keine Duelkristalle mehr! Verdammte Pay-to-win Games!“ Jammerte Huaisang und sah mit leidender Miene zu seinem Bruder auf, als dieser wieder bei ihm vorbeikam. „Da-Ge! Das ist unfair! Man muss die guten Karten alle kaufen!“ Huaisang klang dabei, als würde die Welt untergehen und er erzählte seinem Bruder sehr ausführlich alle guten Gründe, wieso er hier ein Abo abschließen musste, doch wie immer, hatte Mingjue ihm zwar zugehört, doch er verstand den Ernst der Lage nicht. Wen Ning tätschelte seinem Freund tröstend den Kopf. „Ich hab Kuchen.“ Sagte er und hielt ihm seine Brotdose hin. „Nichts kann meinen Frust lindern.“ Jammerte er, griff dann aber in die Brotdose und nahm sich das größte Stück heraus. Dann waren sie aber endlich da und nachdem ihr Lehrer ins Mikrofon gebrüllt hatte, hörte auch Huaisang aufmerksam zu. Allerdings wanderten seine Brauen dann in die Höhe, als er hörte, mit wem er sich ein Zelt teilen würde. „Jin Zixuan??“ Fragte er enttäuscht. Er hatte eigentlich gehofft, sich ein Zelt mit einem seiner Freunde zu teilen. Huaisang lugte um die Ecke und sah zu Zixuan, warf ihm einen abschätzenden Blick zu. „Oh man... warum grad mit dem? A-Ning... das Leben meint es echt nicht gut mit mir.“ Seufzte er nun theatralisch und sank in den Sitz. Außerdem war er sich jetzt schon sicher, dass Mingjue das garnicht gut finden würde. Er war sehr skeptisch, den Jins gegenüber, seit das mit Meng Yao passiert war...
Auch Jiang Cheng war nicht entgangen, welchen Blick Mingjue Huan zugeworfen hatte. Er war nun ziemlich angespannt. Jiang Cheng fühlte sich, als hätte er nicht das Recht, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Allerdings wollte er Lan Huan auch nicht im Stich lassen. Er drehte sich immer wieder mal um und versuchte einen Blick zwischen den Sitzen hindurch zu erhaschen, doch er konnte nicht genug sehen... Letztendlich beschloss er, dass er gerade nicht wirklich etwas an der Situation ändern konnte, also lehnte er sich weiter zurück und schloss etwas die Augen. Nur das vibrieren seines Handys, alle paar Minuten, sorgte dafür, dass er auf sein Display schaute. Huaisang schickte ihm ständig irgendwelche Memes... Jiang Cheng schmunzelte bei einigen sogar. Hin und wieder schielte er auch mal zu Zixuan, der irgendwie etwas steif neben ihm saß. Der Typ schien sich auch nie zu entspannen... und plötzlich wurde dieser von einem Zettel getroffen. Jiang Cheng legte seine Stirn in Falten und drehte sich im Sich, sah auf den Flur und sah gerade noch so, wie Huaisang im Sitz verschwand. Was machte der Idiot schon wieder? Jiang Cheng machte sich nicht die Mühe, den Zettel aufzuheben, denn dieser lag in Jin Zixuans Schoß... da würde er bestimmt nicht hinfassen. Er hoffte, dass nichts peinliches drin stand.
Dann waren sie auch endlich am Ziel angekommen und Jiang Cheng blickte irritiert zu ihrem Lehrer, als dieser so laut ins Mikrofon brüllte. Das war untypisch. Er hoffte nun aber, dass sein Zeltpartner jemand erträgliches war. Insgeheim hoffte er auf Huan und seine Augen wurden schon größer, als sein Name aufgerufen wurde und er den Nachnamen Lan hörte. Umso größer war die Ernüchterung, als der Vorname fiel. Na toll... konnte es noch schlimmer kommen? Die Person, in ihrer Klasse, die Jiang Cheng am meisten hasste, sollte nun ein Zelt mit ihm teilen. „Na toll...“ Schnaubte Jiang Cheng und schlug sich die Hand vors Gesicht.
Xingchen genoß es einfach, während der Fahrt Xue Yangs Haar zu kraulen und ihm beim Schlafen zuzuhören. Er hatte das Gefühl, dass sein Freund diese Auszeit dringend gebrauchen konnte. Wieso Xue Yang so wenig schlief, war ihm noch immer ein Rätsel und ihm spuckten allerlei Gedanken durch den Kopf, während er ihn beim Schlafen in seinem Arm hielt. Die Geräuschkulisse um sie herum nahm Xingchen gerade kaum war, so tief war er in Gedanken versunken. Dann wurde der Bus aber langsamer und hielt schließlich an. „Xue Yang?“ Flüsterte Xingchen leise. Fast schon zu leise. Irgendwie wollte er ihn nicht wecken, doch sie schienen angekommen zu sein. „Wir sind da.“ Fügte er leise an und küsste Xue Yang auf den Schopf. Xingchen war nun etwas aufgeregt, denn er hoffte sehr, dass sein Zeltpartner Xue Yang war. Irgendwie war das doch aufregend, oder? Allein die Idee, dass er drei Tage und Nächte mit Xue Yang verbringen konnte, machte ihn ganz hibbelig. Er versuchte sich aber nicht allzusehr darauf einzustellen, denn dann wäre die Enttäuschung größer, falls er mit jemand anderem im Zelt landen würde. Als ihr Klassenlehrer dann so laut wurde, zuckte Xingchen leicht zusammen. Wieso konnten seine Klassenkameraden aber auch nicht einfach mal zuhören? Xingchen seufzte leise und schmiegte seine Lippen nochmal an Xue Yangs Stirn, küsste ihn. „Die Zeltverteilung. Jetzt musst du aufpassen, Schlafmütze.“ Sagte er und lächelte leicht. Seine Entspannung wich aber sofort aus seinem Körper, als er hörte, mit wem Xue Yang sich ein Zelt teilen sollte... Oha... konnte es noch schlimmer kommen? Die beiden konnten sich doch so überhaupt nicht riechen.
Als Xingchen dann hörte, mit wem er sich das Zelt teilte, seufzte er leise. „Schade. Ich hätte mir so gerne mit dir ein Zelt geteilt.“ Die Enttäuschung war deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören.
Er schloss dann für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln, doch dann blinzelte er erschrocken, als er Mingjues raue Stimme hörte. Oh ja,... die Aufteilung! Bei all dem Chaos in seinem Kopf, hatte er das ganz vergessen. Peinlich berührt nickte er und setzte ein höfliches Lächeln auf, auch wenn er insgeheim schon wieder im Sitz versinken wollte. Was dachte sein Kollege nur von ihm? Hielt er ihn für inkompetent? Er räusperte sich und setzte sich aufrecht, als er Binghes Kommentar hinter sich hörte. Sofort erstarrte er in seiner Bewegung und sein Munwinkel zuckte merkwürdig. „Natürlich.“ Sagte er in einer höheren Stimmlage als sonst. Neuer Versuch also. „Ich werde mich sofort darum kümmern. Ich wollte bis kurz vor der Ankunft warten. Einige der Schüler haben sicher geschlafen, die wollte ich nicht wecken, um Ärger zu vermeiden.“ Erklärte er nun, um zu verschleiern, dass er es einfach vergessen hatte. „Binghe?“ Sagte er dann und drehte sich zu ihm um. „Du kannst mir jetzt wirklich mal helfen. Ich werde die Lose ziehen und du schreibst die Namen, die ich zusammen nenne, in die Felder hier neben den Zeltnummern.“ Qingqiu gab Binghe eine Liste und auch den Stift reichte er ihm wieder. Er stand dann auf, als der Bus anhielt und räusperte sich einmal. Doch natürlich hörte wieder keiner zu. „Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?“ Rief er laut, doch das drang nicht bis in die hintersten Reihen durch. Qingqiu wurde etwas nervös, doch er lies sich nichts anmerken. Sein Blick fiel auf das Mikrofon vorne beim Busfahrer. „Dürfte ich mal?“ Fragte er und nach einem Nicken des Fahrers hin, wollte er es aus der Halterung ziehen, doch blöderweiße klemmte es. Zweimal zog der Literaturlehrer daran, doch er schaffte es nicht, es zu lösen, also beugte er sich elegant nach vorne und rief einmal laut hinein. „HALLO! RUHE!“ Auf einmal hatte er die Blicke der ganzen Klasse auf sich. Qingqiu richtete sich auf und zupfte sein Hemd wieder in die Reihe, sah nun wieder mit seriöser Miene zur Klasse. Oh mein Gott! Wenn das nicht funktioniert hätte, hätte ich wie ein Idiot dagestanden... Er zählte nun ein paar Regeln für den Aufenthalt im Zeltlager auf. Dabei betonte er auch wieder, dass Alkohol verboten war! Im Leben wollte er keine alkoholisierten Teenager unter seiner Aufsicht! „Und nun zu der Zeltverteilung. Damit es keinen Ärger gibt, werden wir die Zeltpartner losen. Dazu ziehe ich immer zwei Lose und lese die Namen vor. Merkt euch, wer euer Partner ist und in welchem Zelt ihr schlafen werdet. Die Zelte sind nummeriert.“
Dann begann Qingqiu die Lose zu ziehen und las die Namen laut vor. Dabei konnte er das Gemecker der Schüler nicht überhören. Sie beschwerten sich jetzt schon. Zur Hölle mit diesem undankbaren Job! Für eine Sekunde überlegte Qingqiu ob er kündigen und nach Thailand auswandern sollte... Doch dann war plötzlich nur noch ein Los da. WAS? Aber es hätte doch genau aufgehen sollen???? Da fiel ihm wieder ein, dass der Veranstalter gestern noch geschrieben hatte, dass ein Zelt zu wenig da war und Qingqiu hatte sich noch gedacht, dass es ja reichen musste, schließlich war ein Schüler entschuldigt. Dabei hatte er aber vergessen, dass dafür ja ein Gastschüler dabei war, der zum Zeitpunkt der Planung noch nicht in der Klasse gewesen war. Qingqiu wurde auf einmal heiß und kalt gleichzeitig. Es gab nur einen Namen, den er noch nicht aufgerufen hatte. Ausgenommen von Meng Yao, der ebenfalls unter Lehreraufsicht stehen würde. Doch darum wollte Mingjue sich kümmern. Qingqius Hals wurde trocken und sein Mundwinkel zuckte, lies fast seine seriöse Miene verschwinden... Oh nein. OH NEIN! UNMÖGLICH KONNTE ER SICH EIN ZELT MIT LUO BINGHE TEILEN!!!!!
Huaisang hatte Jiang Cheng während der Fahrt immer wieder Memes und blöde Bilder aus dem Internet geschickt. Es hatte ihm ziemlich leid getan, dass er seinem besten Freund keinen Platz freigehalten hatte. Doch er hatte ja auch schlecht nein zu Wen Ning sagen können und die Bank vor und hinter ihm war schneller besetzt gewesen, als er hatte schauen können. So wollte er ihn wenigstens etwas aufheitern, denn er hatte auch gesehen, wer sich da neben Lan Huan gesetzt hatte. Das hatte Huaisang zum einen echt sauer gemacht und zum anderen hatte ihm Jiang Cheng leid getan. Oh man... schon nervig. Aber wenigstens hatte Jiang Cheng etwas mit Lan Huan reden können. Huaisang war die Busfahrt über ziemlich beschäftigt gewesen. Er hatte sich lebhaft mit Wen Ning unterhalten und auch immer wieder zu den Leuten hinter sich umgedreht und diesen ein Gespräch gedrückt. Einmal hatte er Jiang Cheng einen sehr anzüglichen Mini-Comic gemalt und ihm diesen durch den Bus zugeworfen. Dabei hatte er ausversehen Jin Zixuan getroffen und war dann schnell in seinem Sitz versunken, hatte sich dahinter versteckt, damit dieser nicht sehen konnte, wer ihn mit dem Zettel beworfen hatte. Oh je... hoffentlich sah er sich den Inhalt des Zettels nicht an. „Hast du jetzt den blauäugigen Ultradrachen. Zeig mal.“ Sagte Wen Ning und rückte Huaisang mehr auf die Pelle, schaute auf das Display von dessen Handy. Seit einer halben Stunde war Huaisang nun in sein Handygame vertieft gewesen, hatte dieses aber immer wieder kommentiert und Wen Ning hatte mitgefiebert. „Neeeeein! Ich hab keine Duelkristalle mehr! Verdammte Pay-to-win Games!“ Jammerte Huaisang und sah mit leidender Miene zu seinem Bruder auf, als dieser wieder bei ihm vorbeikam. „Da-Ge! Das ist unfair! Man muss die guten Karten alle kaufen!“ Huaisang klang dabei, als würde die Welt untergehen und er erzählte seinem Bruder sehr ausführlich alle guten Gründe, wieso er hier ein Abo abschließen musste, doch wie immer, hatte Mingjue ihm zwar zugehört, doch er verstand den Ernst der Lage nicht. Wen Ning tätschelte seinem Freund tröstend den Kopf. „Ich hab Kuchen.“ Sagte er und hielt ihm seine Brotdose hin. „Nichts kann meinen Frust lindern.“ Jammerte er, griff dann aber in die Brotdose und nahm sich das größte Stück heraus. Dann waren sie aber endlich da und nachdem ihr Lehrer ins Mikrofon gebrüllt hatte, hörte auch Huaisang aufmerksam zu. Allerdings wanderten seine Brauen dann in die Höhe, als er hörte, mit wem er sich ein Zelt teilen würde. „Jin Zixuan??“ Fragte er enttäuscht. Er hatte eigentlich gehofft, sich ein Zelt mit einem seiner Freunde zu teilen. Huaisang lugte um die Ecke und sah zu Zixuan, warf ihm einen abschätzenden Blick zu. „Oh man... warum grad mit dem? A-Ning... das Leben meint es echt nicht gut mit mir.“ Seufzte er nun theatralisch und sank in den Sitz. Außerdem war er sich jetzt schon sicher, dass Mingjue das garnicht gut finden würde. Er war sehr skeptisch, den Jins gegenüber, seit das mit Meng Yao passiert war...
Auch Jiang Cheng war nicht entgangen, welchen Blick Mingjue Huan zugeworfen hatte. Er war nun ziemlich angespannt. Jiang Cheng fühlte sich, als hätte er nicht das Recht, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Allerdings wollte er Lan Huan auch nicht im Stich lassen. Er drehte sich immer wieder mal um und versuchte einen Blick zwischen den Sitzen hindurch zu erhaschen, doch er konnte nicht genug sehen... Letztendlich beschloss er, dass er gerade nicht wirklich etwas an der Situation ändern konnte, also lehnte er sich weiter zurück und schloss etwas die Augen. Nur das vibrieren seines Handys, alle paar Minuten, sorgte dafür, dass er auf sein Display schaute. Huaisang schickte ihm ständig irgendwelche Memes... Jiang Cheng schmunzelte bei einigen sogar. Hin und wieder schielte er auch mal zu Zixuan, der irgendwie etwas steif neben ihm saß. Der Typ schien sich auch nie zu entspannen... und plötzlich wurde dieser von einem Zettel getroffen. Jiang Cheng legte seine Stirn in Falten und drehte sich im Sich, sah auf den Flur und sah gerade noch so, wie Huaisang im Sitz verschwand. Was machte der Idiot schon wieder? Jiang Cheng machte sich nicht die Mühe, den Zettel aufzuheben, denn dieser lag in Jin Zixuans Schoß... da würde er bestimmt nicht hinfassen. Er hoffte, dass nichts peinliches drin stand.
Dann waren sie auch endlich am Ziel angekommen und Jiang Cheng blickte irritiert zu ihrem Lehrer, als dieser so laut ins Mikrofon brüllte. Das war untypisch. Er hoffte nun aber, dass sein Zeltpartner jemand erträgliches war. Insgeheim hoffte er auf Huan und seine Augen wurden schon größer, als sein Name aufgerufen wurde und er den Nachnamen Lan hörte. Umso größer war die Ernüchterung, als der Vorname fiel. Na toll... konnte es noch schlimmer kommen? Die Person, in ihrer Klasse, die Jiang Cheng am meisten hasste, sollte nun ein Zelt mit ihm teilen. „Na toll...“ Schnaubte Jiang Cheng und schlug sich die Hand vors Gesicht.
Xingchen genoß es einfach, während der Fahrt Xue Yangs Haar zu kraulen und ihm beim Schlafen zuzuhören. Er hatte das Gefühl, dass sein Freund diese Auszeit dringend gebrauchen konnte. Wieso Xue Yang so wenig schlief, war ihm noch immer ein Rätsel und ihm spuckten allerlei Gedanken durch den Kopf, während er ihn beim Schlafen in seinem Arm hielt. Die Geräuschkulisse um sie herum nahm Xingchen gerade kaum war, so tief war er in Gedanken versunken. Dann wurde der Bus aber langsamer und hielt schließlich an. „Xue Yang?“ Flüsterte Xingchen leise. Fast schon zu leise. Irgendwie wollte er ihn nicht wecken, doch sie schienen angekommen zu sein. „Wir sind da.“ Fügte er leise an und küsste Xue Yang auf den Schopf. Xingchen war nun etwas aufgeregt, denn er hoffte sehr, dass sein Zeltpartner Xue Yang war. Irgendwie war das doch aufregend, oder? Allein die Idee, dass er drei Tage und Nächte mit Xue Yang verbringen konnte, machte ihn ganz hibbelig. Er versuchte sich aber nicht allzusehr darauf einzustellen, denn dann wäre die Enttäuschung größer, falls er mit jemand anderem im Zelt landen würde. Als ihr Klassenlehrer dann so laut wurde, zuckte Xingchen leicht zusammen. Wieso konnten seine Klassenkameraden aber auch nicht einfach mal zuhören? Xingchen seufzte leise und schmiegte seine Lippen nochmal an Xue Yangs Stirn, küsste ihn. „Die Zeltverteilung. Jetzt musst du aufpassen, Schlafmütze.“ Sagte er und lächelte leicht. Seine Entspannung wich aber sofort aus seinem Körper, als er hörte, mit wem Xue Yang sich ein Zelt teilen sollte... Oha... konnte es noch schlimmer kommen? Die beiden konnten sich doch so überhaupt nicht riechen.
Als Xingchen dann hörte, mit wem er sich das Zelt teilte, seufzte er leise. „Schade. Ich hätte mir so gerne mit dir ein Zelt geteilt.“ Die Enttäuschung war deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören.
Edgy Demon Lord- Anzahl der Beiträge : 353
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- Beitrag #180
Re: Our shining days
Als sein Shizun sagte, dass Luo Binghe ihm tatsächlich helfen konnte, setzte dieser sich sofort gerade hin. Aufgeregt sah ihr zu ihm. Bei den Anweisungen nickte er aufmerksam. "Natürlich, Shizun." Mit einem breiten Lächeln nahm er die Zettel und den Stift entgegen. Als er dann bemerkte, wie seine Klassenkameraden seinem Shizun nicht zuhören wollten, kam Wut in ihm auf. Wie konnten sie es nur wagen? Er war drauf und dran laut zu werden und alle anzufahren. Obwohl er das vor seinem Shizun eigentlich nicht wollte. Schon stand er auf und war neben ihm im Gang. Doch da drehte sich sein Shizun schon weg und hatte anscheinend eine Idee. Bevor Binghe etwas sagen konnte, beugte sich sein Shizun nach vorne. Plötzlich war sein Mund ganz trocken. Unbewusst fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. Die Hose betone den Po seine Shizuns wirklich ausgezeichnet. Binhe umgriff den Stift etwas fester. Doch dann hallte die Shen Qingqius Stimme lauthals durch den Bus und er wurde sich der eigentlichen Situation wieder bewusst. Luo Binghe wandte seine Augen ab und räusperte sich. Jeder mit ein bisschen mehr Schamgefühl wäre vermutlich rot angelaufen. Aber er fing sich relativ schnell wieder und hing seinem Shizun schon wieder an den Lippen, während dieser die Regeln erklärte. Selbstverständlich würde er sich an alle halten - solange sein Shizun in der Nähe war. Dann notierte er gewissenhaft die Namen. Zum Glück konnte er immer mal wieder auf die Lose sehen, um zu gucken, wie der ein oder andere geschrieben wurde. Das hatte er nämlich schon wieder aus seinem Gedächtnis verbannt. Bei den Meisten hatte er auch kein Bild vor Augen, wer das überhaupt sein konnte. Solange sein eigenen Name nicht fiel, war das auch kein Problem. Und er wurde überhaupt nicht aufgerufen. Plötzlich verstummte sein Shizun vor ihm. Binghe sah sofort von seinem Blatt auf. Er trat einen Schritt näher an diesen heran und sah ihm über die Schulter. Er hielt nur noch ein Los in der Hand. “Shizun?”, fragte er, “Gibt es ein Problem? Das müsste das Los mit meinem Namen sein, oder? Was bedeutet das?” Binghe legte den Kopf etwas schief und seine Augen weiteten sich leicht.
Das Theater konnte sich hier doch keiner mehr antun. Mingjue bereute es jetzt schon, zugesagt zu haben, dass er den Ausflug beaufsichtigen würde. Eigentlich hatte er nur ein Auge auf seinen kleinen Bruder haben wollen, aber dann passierte das hier. Vielleicht hätte er damit rechnen sollen, dass Binghe so seine Probleme machen würde. Die Gerüchte um ihn und Herr Shen waren schließlich allegegenwärtig im Lehrerzimmer. Aber Mingjue hatte sich zuvor noch nie darum geschert. Hätte es auch jetzt nicht, wenn es erstens nicht so unangenehm gewesen wäre, daneben zu stehen und zweitens, es nicht bedeutet hätte, dass er sich nun um den Rest der Klasse kümmern durfte. Dabei war er noch nicht einmal Hauptverantwortlicher. Sollten die beiden das doch unter sich ausmachen. Mit einem unterdrückten Seufzer wandte er sich den Schülern zu. “Ich will keine weiteren Beschwerden über die Aufteilung hören. Das ist Endgültig.” Um ehrlich zu sein, ihm wäre es anders auch lieber gewesen. Mit Meng Yao so viel Zeit auf engstem Raum zu verbringen war das Gegenteil von Ideal. Er würde kein Auge zu kriegen. Und dass sein kleiner Bruder jetzt auch noch das Zelt mit einem Jin teilen sollte, passte ihm so überhaupt nicht in den Kram. Aber er hatte noch weniger Lust, auf irgendwelche dummen Diskussionen. “So, und jetzt raus mit euch. Ich reiche die Koffer aus dem Bus, derjenige, dem dieser gehört kommt zu mir und nimmt ihn sich. Einer nach dem anderen. Wer den Koffer hat, geht zu Eingangsschild und wartet. Verstanden?” Er hatte keine Lust, das es jetzt schon Gedränge und Probleme gab. So lange er noch halbweg Ordnung in dem ganzen halten konnte, würde er es tun. Da zahlte sich die jahrelange Erfahrung bei Fahrten zu irgendwelchen Footballspielen doch aus. Er schob Shen Qingqiu und Luo Binghe ebenfalls nach draußen, damit die was auch immer sie gerade noch zu klären hatten, das auch draußen machen könnten. Binghe schien gerade zu sehr von seinem Shizun abgelenkt zu sein, sodass Mingjue ausnahmsweise mal keinen giftigen Blick kassierte. Die Tage konnten nur eine Katastrophe werden.
Jin Zixuan zuckte leicht zusammen, als ihn plötzlich etwas am Kopf traf. Verwirrt blickte er auf das Papierknöllchen, was in seinem Schoß landete. Dann sah er sich um, ob er ausfindig machen konnte, wo es herkam. Doch ihm fiel niemand auf, der Verdächtig aussah. Kurz sah er zu Jiang Cheng, doch der machte keine Anstalten das Papier zu beachten. Aber wäre es nicht wahrscheinlicher, ds e für ihn war? Immerhin hatte er Freunde in der Klasse, die ihm vielleicht etwas zuwerfen würden. Bei Jin Zixuan sah das anders aus. Es sei denn, irgendwer würde sich die Mühe machen ihn einfach so als Scherz abzuwerfen. Aber sie waren doch keine zwölf mehr. Vorsichtig hab Jin Zixuan den Zettel aus seinem Schoß und faltete ihn auf. Sofort lief er Knallrot an, als er sah, was er da vor sich hatte. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich erneut um. Das musste doch ein Scherz sein, oder? Wer würde denn so etwas zeichnen und ihm zukommen lassen. Wenn es den für ihn bestimmt gewesen war. Aber mit dem Inhalt, konnte er den Zettel auch schlecht weitergeben. Also faltete er ihn wieder zusammen und steckte ihn in seinen Rucksack, in der Hoffnung, dass es niemand bemerkt hatte. Er würde das einfach nachher wegschmeißen.
Als es dann kurz darauf um die Aufteilung der Schlafplätze ging, wurde er hellhörig. Für eine Sekunde wanderten seine Augen zu Jiang Cheng. Allerdings war ihm bewusst, wie unwahrscheinlich das war. Eigentlich hoffte er nur, das er mit jemandem zusammengesteckt wurde, der ihn relativ in Ruhe ließ. Er wusste, dass viele hier in nicht leiden konnte oder nur mit ihm redeten, um an das Geld seines Vaters zu kommen. Darauf konnte er verzichten. Als Nie Huaisangs Namen aufgerufen wurde, blickte er zu diesem. Eigentlich wusste er nichts über ihn, aber vielleicht wäre es nicht allzu schlimm. Doch seine Hoffnung wurde ziemlich schnell zu nichts gemacht, als er sah, wie abschätzend ihn Huaisang musterte. Er zog sich ein bisschen mehr ihn seinen Sitz zurück. Als Nie Mingjue ihm dann noch einen bedrohlichen Blick zuwarf, fiel er noch weiter in sich zusammen. Hoffentlich war das nur, ein Beschützerinstinkt als älterer Bruder. Mingjue war früher immer freundlich zu ihm gewesen, bevor er sich mit Meng Yao zerstritten hatte. Nun, er würde das alles einfach akzeptieren müssen. Dann sah er zu Jiang Cheng, als dieser sich vors Gesicht schlug. Einen Augenblick hatte er die idee, dass sie tauschen könnten. Huaisang war immerhin Jiang Chengs bester Freund und Lan Zhan würde ihn sicher in Ruhe lassen. Doch bevor er es vorschlagen konnte, donnerte Coach Nies Stimme durch den Bus, dass an der Entscheidung nichts mehr zu rütteln sein. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, machte er sich daran auszusteigen und seinen Koffer entgegen zu nehmen.
Lan Huan hörte sich aufmerksam die Ausführung ihres Klassenlehrers an. In Gedanken stimmte er zu, dass losen wahrscheinlich wirklich die fairste Methode war, um zu bestimmen, wie die Zelte aufgeteilt werden sollten. So war keiner im Nachteil. Er war sich ziemlich sicher, dass er sich mit allen irgendwie arrangieren können würde. Allerdings machte er sich um seinen kleinen Bruder sorgen. Für ihn war das sicher nicht so einfach. Als dessen Name jedoch mit Jiang Cheng verkündet wurde, wurde gemurmelt um sie laut. Was waren denn jetzt schon weder für Gerücht im umlauf? Eigentlich wollte Lan Huan das gar nicht wissen. Und er hatte auch Jiang Chengs Reaktion, auf die er sich konzentrieren konnte. Er beugte sich nach vorne und schlug Jiang Cheng durch die Lücke zwischen den Sitzen hinweg spielerisch auf die Schulter. “Hey, das ist mein Bruder. Sein nett zu ihm”, beschwerte er sich, bevor er ernster wurde: “Mir ist bewusst, dass ihr euch im Augenblick nicht sonderlich gut versteht, aber ich denke ihr könntet gut miteinander auskommen. Gib A-Zhan eine Chance, okay?” Er lächelte Jiang Cheng zu. Dann sah er zu Lan Zhan hinüber und nahm Blickkontakt auf. Dieser sah etwas gequält aus - zumindest in Lan Huans Augen, für alle anderen hatte sich sein Gesicht nicht verändert. Es war klar, dass er auf einen anderen Mitbewohner gehofft hatte. Lan Huan zog kurz die Augenbraue hoch und Lan Zhan schüttelte daraufhin den Kopf. Gut, er würde zumindest versuchen sich mit dem Szenario zu arrangieren. Auf mehr konnte Lan Huan im Moment nicht hoffen. Dann wurde auch schon sein eigener Name aufgerufen und sein Blick wanderte erneut in die Richtung zurück. Wei Ying. Dieser war viel zu händeln, aber es würde sicherlich irgendwie funktionieren. Lan Huan war die Ironie dieser Aufteilung durchaus bewusst. Ein wenig musste er darüber schmunzeln. Er war auf die nächsten paar Tage gespannt. Nach Mingjues Ansage, sammelte er schnell seine Sachen zusammen und stand auf. Dann wurde ihm etwas bewusst. Er wand sich Meng Yao zu. “A-Yao, kann es sein, dass dich vergessen haben? Herr Shen hat dich nicht aufgerufen, oder? Sollen wir gleich mal mit ihm reden, bevor es zu spät ist?”, fragte er besorgt.
In seinem Halbschlaf hatte Xue Yang sofort bemerkt, dass Xiao Xingchen ihn wecken wollte. Bedeute das, dass er sich sofort bewegt? Nein. Stattdessen genoss er es noch einen Moment in dessen Armen zu liegen und geküsst zu werden. “Ich bin schon lange wach”, informierte er ihn dann jedoch. Diese Auslosung war einfach lächerlich. Genauso wie diese dummen Regeln. Als würde sich irgendwer daran halten. Es gab so viele einfache Wege das zu umgehen, wenn man das wollte. Aber hey, es kam mal selten vor, dass sich Xue Yang an irgendwelche Regeln hielt und jetzt würde er dem Alkoholverbot folgen. Kurz darauf hörte er, mit wem er angeblich in einem Zelt schlafen sollte. Er konnte nicht anders als ein wenig zu kichern. Xue Yang schob sich ein wenig im Sitz hoch und sah über die Lehne hinweg nach hinten zu Song Lan. Dabei warf er diesem sein charmantestes Lächeln zu. Der entgeisterte Gesichtsausdruck von diesem war es echt wert. Song Lan sah aus, als hätte man ihm gesagt, er hätte Krebs im Endstadium und würde direkt in die Hölle marschieren müssen. Es müsste doch selbst ihm bewusst sein, dass das nie passieren würden. Keine Minute später wurde auch Xiao Xingchen aufgerufen. Xue Yang scannte den Bus, nach besagtem Schüler und fing dessen Blick auf. Einen Augenblick hatte er in Xingchens Richtung gelächelt, doch das verflog sehr schnell. Auch Xue Yang hatte ein Grinsen aufgesetzt und seine Augen ein wenig geweitet. Ihm war genau bewusst, dass dieser Ausdruck Leuten angst machen konnte. Er schüttelte leicht den Kopf und deutete mit diesem dann in Song Lans Richtung. Es dauerte Xue Yang viel zu lange, bis ihr Mitschüler zu realisieren schien, was er von diesem wollte. Einen Moment schien dieser noch zu überlegen, blickte zu dem schmollenden und immer noch geschockten Song Lan und nickte dann. Das war wirklich einfacher als gedacht. Bei Xingchens Aussage musste Xue Yang erneut kichern, doch dieses Mal klang es weitaus freundlicher. “Xiao Xingchen; Xiao Xingchen, ich weiß gar nicht wovon du redest. Natürlich teilen wir uns ein Zelt. Das hat sich schon alles geklärt.” Dann nahm er eine von Xingchens Händen in seine und verschränkte ihre Finger miteinander. Sie würde sowieso warten, bis sie die Letzten im Bus waren, sodass sich Xingchen nicht durch den Gang drängeln musste, wenn auch alle anderen nach draußen strömten. Es würde hier sowieso nichts schneller passieren, nur weil man als erstes den Bus verließ. Sie mussten alle schön warten, bis auch der Letzte ausgestiegen war.
Das Theater konnte sich hier doch keiner mehr antun. Mingjue bereute es jetzt schon, zugesagt zu haben, dass er den Ausflug beaufsichtigen würde. Eigentlich hatte er nur ein Auge auf seinen kleinen Bruder haben wollen, aber dann passierte das hier. Vielleicht hätte er damit rechnen sollen, dass Binghe so seine Probleme machen würde. Die Gerüchte um ihn und Herr Shen waren schließlich allegegenwärtig im Lehrerzimmer. Aber Mingjue hatte sich zuvor noch nie darum geschert. Hätte es auch jetzt nicht, wenn es erstens nicht so unangenehm gewesen wäre, daneben zu stehen und zweitens, es nicht bedeutet hätte, dass er sich nun um den Rest der Klasse kümmern durfte. Dabei war er noch nicht einmal Hauptverantwortlicher. Sollten die beiden das doch unter sich ausmachen. Mit einem unterdrückten Seufzer wandte er sich den Schülern zu. “Ich will keine weiteren Beschwerden über die Aufteilung hören. Das ist Endgültig.” Um ehrlich zu sein, ihm wäre es anders auch lieber gewesen. Mit Meng Yao so viel Zeit auf engstem Raum zu verbringen war das Gegenteil von Ideal. Er würde kein Auge zu kriegen. Und dass sein kleiner Bruder jetzt auch noch das Zelt mit einem Jin teilen sollte, passte ihm so überhaupt nicht in den Kram. Aber er hatte noch weniger Lust, auf irgendwelche dummen Diskussionen. “So, und jetzt raus mit euch. Ich reiche die Koffer aus dem Bus, derjenige, dem dieser gehört kommt zu mir und nimmt ihn sich. Einer nach dem anderen. Wer den Koffer hat, geht zu Eingangsschild und wartet. Verstanden?” Er hatte keine Lust, das es jetzt schon Gedränge und Probleme gab. So lange er noch halbweg Ordnung in dem ganzen halten konnte, würde er es tun. Da zahlte sich die jahrelange Erfahrung bei Fahrten zu irgendwelchen Footballspielen doch aus. Er schob Shen Qingqiu und Luo Binghe ebenfalls nach draußen, damit die was auch immer sie gerade noch zu klären hatten, das auch draußen machen könnten. Binghe schien gerade zu sehr von seinem Shizun abgelenkt zu sein, sodass Mingjue ausnahmsweise mal keinen giftigen Blick kassierte. Die Tage konnten nur eine Katastrophe werden.
Jin Zixuan zuckte leicht zusammen, als ihn plötzlich etwas am Kopf traf. Verwirrt blickte er auf das Papierknöllchen, was in seinem Schoß landete. Dann sah er sich um, ob er ausfindig machen konnte, wo es herkam. Doch ihm fiel niemand auf, der Verdächtig aussah. Kurz sah er zu Jiang Cheng, doch der machte keine Anstalten das Papier zu beachten. Aber wäre es nicht wahrscheinlicher, ds e für ihn war? Immerhin hatte er Freunde in der Klasse, die ihm vielleicht etwas zuwerfen würden. Bei Jin Zixuan sah das anders aus. Es sei denn, irgendwer würde sich die Mühe machen ihn einfach so als Scherz abzuwerfen. Aber sie waren doch keine zwölf mehr. Vorsichtig hab Jin Zixuan den Zettel aus seinem Schoß und faltete ihn auf. Sofort lief er Knallrot an, als er sah, was er da vor sich hatte. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich erneut um. Das musste doch ein Scherz sein, oder? Wer würde denn so etwas zeichnen und ihm zukommen lassen. Wenn es den für ihn bestimmt gewesen war. Aber mit dem Inhalt, konnte er den Zettel auch schlecht weitergeben. Also faltete er ihn wieder zusammen und steckte ihn in seinen Rucksack, in der Hoffnung, dass es niemand bemerkt hatte. Er würde das einfach nachher wegschmeißen.
Als es dann kurz darauf um die Aufteilung der Schlafplätze ging, wurde er hellhörig. Für eine Sekunde wanderten seine Augen zu Jiang Cheng. Allerdings war ihm bewusst, wie unwahrscheinlich das war. Eigentlich hoffte er nur, das er mit jemandem zusammengesteckt wurde, der ihn relativ in Ruhe ließ. Er wusste, dass viele hier in nicht leiden konnte oder nur mit ihm redeten, um an das Geld seines Vaters zu kommen. Darauf konnte er verzichten. Als Nie Huaisangs Namen aufgerufen wurde, blickte er zu diesem. Eigentlich wusste er nichts über ihn, aber vielleicht wäre es nicht allzu schlimm. Doch seine Hoffnung wurde ziemlich schnell zu nichts gemacht, als er sah, wie abschätzend ihn Huaisang musterte. Er zog sich ein bisschen mehr ihn seinen Sitz zurück. Als Nie Mingjue ihm dann noch einen bedrohlichen Blick zuwarf, fiel er noch weiter in sich zusammen. Hoffentlich war das nur, ein Beschützerinstinkt als älterer Bruder. Mingjue war früher immer freundlich zu ihm gewesen, bevor er sich mit Meng Yao zerstritten hatte. Nun, er würde das alles einfach akzeptieren müssen. Dann sah er zu Jiang Cheng, als dieser sich vors Gesicht schlug. Einen Augenblick hatte er die idee, dass sie tauschen könnten. Huaisang war immerhin Jiang Chengs bester Freund und Lan Zhan würde ihn sicher in Ruhe lassen. Doch bevor er es vorschlagen konnte, donnerte Coach Nies Stimme durch den Bus, dass an der Entscheidung nichts mehr zu rütteln sein. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, machte er sich daran auszusteigen und seinen Koffer entgegen zu nehmen.
Lan Huan hörte sich aufmerksam die Ausführung ihres Klassenlehrers an. In Gedanken stimmte er zu, dass losen wahrscheinlich wirklich die fairste Methode war, um zu bestimmen, wie die Zelte aufgeteilt werden sollten. So war keiner im Nachteil. Er war sich ziemlich sicher, dass er sich mit allen irgendwie arrangieren können würde. Allerdings machte er sich um seinen kleinen Bruder sorgen. Für ihn war das sicher nicht so einfach. Als dessen Name jedoch mit Jiang Cheng verkündet wurde, wurde gemurmelt um sie laut. Was waren denn jetzt schon weder für Gerücht im umlauf? Eigentlich wollte Lan Huan das gar nicht wissen. Und er hatte auch Jiang Chengs Reaktion, auf die er sich konzentrieren konnte. Er beugte sich nach vorne und schlug Jiang Cheng durch die Lücke zwischen den Sitzen hinweg spielerisch auf die Schulter. “Hey, das ist mein Bruder. Sein nett zu ihm”, beschwerte er sich, bevor er ernster wurde: “Mir ist bewusst, dass ihr euch im Augenblick nicht sonderlich gut versteht, aber ich denke ihr könntet gut miteinander auskommen. Gib A-Zhan eine Chance, okay?” Er lächelte Jiang Cheng zu. Dann sah er zu Lan Zhan hinüber und nahm Blickkontakt auf. Dieser sah etwas gequält aus - zumindest in Lan Huans Augen, für alle anderen hatte sich sein Gesicht nicht verändert. Es war klar, dass er auf einen anderen Mitbewohner gehofft hatte. Lan Huan zog kurz die Augenbraue hoch und Lan Zhan schüttelte daraufhin den Kopf. Gut, er würde zumindest versuchen sich mit dem Szenario zu arrangieren. Auf mehr konnte Lan Huan im Moment nicht hoffen. Dann wurde auch schon sein eigener Name aufgerufen und sein Blick wanderte erneut in die Richtung zurück. Wei Ying. Dieser war viel zu händeln, aber es würde sicherlich irgendwie funktionieren. Lan Huan war die Ironie dieser Aufteilung durchaus bewusst. Ein wenig musste er darüber schmunzeln. Er war auf die nächsten paar Tage gespannt. Nach Mingjues Ansage, sammelte er schnell seine Sachen zusammen und stand auf. Dann wurde ihm etwas bewusst. Er wand sich Meng Yao zu. “A-Yao, kann es sein, dass dich vergessen haben? Herr Shen hat dich nicht aufgerufen, oder? Sollen wir gleich mal mit ihm reden, bevor es zu spät ist?”, fragte er besorgt.
In seinem Halbschlaf hatte Xue Yang sofort bemerkt, dass Xiao Xingchen ihn wecken wollte. Bedeute das, dass er sich sofort bewegt? Nein. Stattdessen genoss er es noch einen Moment in dessen Armen zu liegen und geküsst zu werden. “Ich bin schon lange wach”, informierte er ihn dann jedoch. Diese Auslosung war einfach lächerlich. Genauso wie diese dummen Regeln. Als würde sich irgendwer daran halten. Es gab so viele einfache Wege das zu umgehen, wenn man das wollte. Aber hey, es kam mal selten vor, dass sich Xue Yang an irgendwelche Regeln hielt und jetzt würde er dem Alkoholverbot folgen. Kurz darauf hörte er, mit wem er angeblich in einem Zelt schlafen sollte. Er konnte nicht anders als ein wenig zu kichern. Xue Yang schob sich ein wenig im Sitz hoch und sah über die Lehne hinweg nach hinten zu Song Lan. Dabei warf er diesem sein charmantestes Lächeln zu. Der entgeisterte Gesichtsausdruck von diesem war es echt wert. Song Lan sah aus, als hätte man ihm gesagt, er hätte Krebs im Endstadium und würde direkt in die Hölle marschieren müssen. Es müsste doch selbst ihm bewusst sein, dass das nie passieren würden. Keine Minute später wurde auch Xiao Xingchen aufgerufen. Xue Yang scannte den Bus, nach besagtem Schüler und fing dessen Blick auf. Einen Augenblick hatte er in Xingchens Richtung gelächelt, doch das verflog sehr schnell. Auch Xue Yang hatte ein Grinsen aufgesetzt und seine Augen ein wenig geweitet. Ihm war genau bewusst, dass dieser Ausdruck Leuten angst machen konnte. Er schüttelte leicht den Kopf und deutete mit diesem dann in Song Lans Richtung. Es dauerte Xue Yang viel zu lange, bis ihr Mitschüler zu realisieren schien, was er von diesem wollte. Einen Moment schien dieser noch zu überlegen, blickte zu dem schmollenden und immer noch geschockten Song Lan und nickte dann. Das war wirklich einfacher als gedacht. Bei Xingchens Aussage musste Xue Yang erneut kichern, doch dieses Mal klang es weitaus freundlicher. “Xiao Xingchen; Xiao Xingchen, ich weiß gar nicht wovon du redest. Natürlich teilen wir uns ein Zelt. Das hat sich schon alles geklärt.” Dann nahm er eine von Xingchens Händen in seine und verschränkte ihre Finger miteinander. Sie würde sowieso warten, bis sie die Letzten im Bus waren, sodass sich Xingchen nicht durch den Gang drängeln musste, wenn auch alle anderen nach draußen strömten. Es würde hier sowieso nichts schneller passieren, nur weil man als erstes den Bus verließ. Sie mussten alle schön warten, bis auch der Letzte ausgestiegen war.
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Re: Our shining days
Qingqiu wusste ja nichts davon, dass sein Schüler ihm gerade aufs Hinterteil starrte. Hätte er es mitbekommen, wäre er wohl instand einfach in Ohnmacht gefallen, hätte sich den Kopf auf der Treppe des Busses aufgeschlagen, wäre rückwärts die Tür hinausgefallen und dort unter die Räder des rollenden Busses geraten. Garkein schlechter Tod. Doch zum Glück bekam Qingqiu davon nichts mit und blieb somit am Leben. In seiner kleinen Traumwelt dachte er nicht mal daran, dass der unschuldige Binghe auch nur einen Gedanken an seinen Po verschwendete. Umso irritierter war er, als er Binghes Gesichtsausdruck sah, nachdem er sich wieder zu ihm umgedreht hatte. Aber er hinterfragte das auch nicht weiter, denn er glaubte, sich diesen Blick nur eingebildet zu haben.
Aber nun hatte er eindeutig auch andere, GRÖßERE Probleme !!!!!!!
„Nun...ja.“ Sagte er und seine Stimme klang, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Er spürte Binghe schon wieder an seiner Seite. Wieso war dieser Teenager nur so verdammt groß? Er fühlte sich immer winzig neben ihm. Qingqiu räusperte sich und versteckte die Hälfte seines Gesichtes hinter dem Gedichtband. „Es sieht so aus, als hätte ich mich bei der Planung etwas verkalkuliert.“ Sagte er und versuchte dabei gefasst zu klingen. Erst jetzt bemerkte er, dass die Klasse wohl darauf wartete, dass er seine Ansage beendete. Oh. OH. AH! Qingqiu wollte schon zum Reden ansetzen, als sein Kollege das Wort ergriff und die Situation auflöste. So dankbar er gerade dafür war, so peinlich war es ihm auch, dass er sich schon wieder vor Coach Nie blamiert hatte.
Ohne Binghes Frage richtig zu beantworten, lies er sich aus dem Bus schieben und trat an die Seite. Das war gut! Er musste seine Gedanken ordnen und sich überlegen, wie er aus dem Schlamassel wieder rauskam. Er würde gleich auf dem Zeltplatz nachsehen, ob es nicht doch noch ein Zelt mehr gab! Ja! Und Binghe würde er erstmal nichts erzählen. Qingqiu beeilte sich, schlängelte sich elegant an Mingjue vorbei und griff seinen kleinen Koffer. Er zog ihn eilig hinter sich her und beeilte sich, zum Eingangsschild zu kommen, wo er auf die Schüler wartete. In seinem Kopf ratterte es. Das muss ein Irrtum sein. Ich gehe gleich die Liste nochmal durch. Vielleicht wurde ein Name doppelt aufgeschrieben. Ja, das muss es sein! versuchte er sich zu beruhigen. Aber was, wenn die Zahl nicht aufgeht, das würde ja bedeuten, dass ein Schüler in meinem Zelt schlafen muss. Und das wäre... Nein... OH NEIN. NEIN. NEIN!!! AHHHHH! Innerlich rastete Qingqiu aus. Äußerlich konnte man davon nichts erkennen.
Huaisang war Zixuans Reaktion nicht entgangen, denn er hatte nochmal kurz nachgesehen, nachdem Zixuan sich wieder weggedreht hatte. Etwas irritiert hatte er dabei zugeschaut, wie dieser den Zettel in seinen Rucksack gesteckt hatte. Oh fuck! Er würde ihn doch hoffentlich nicht Herrn Shen zeigen???? Huaisang verzog das Gesicht. Dafür würde er sicher Ärger bekommen! Etwas nervös machte ihn das schon, aber er versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass man ihm ja nicht nachweisen konnte, dass er das gemalt hatte. Obwohl jeder in der Klasse wusste, dass er gut malen konnte. Oh nein...
Doch sein Spiel hatte ihn auf andere Gedanken gebracht, zumindest solange, bis er seinen Zeltpartner erfahren hatte. Ihre Blicke trafen sich kurz und Huaisang bildete sich ein, dass Zixuan etwas enttäuscht aussah. Daraufhin verzog er leicht den Mund. Huaisang wusste einfach nicht, wie Jin Zixuan drauf war. Er war so verdammt schwer einzuschätzen und verhielt sich die meiste Zeit echt merkwürdig. Huaisang schwang sich vom Sitz und steckte sein Handy in die Hosentasche, dann griff er Wen Nings Ärmel und trottete hinter diesem aus dem Bus hinaus. Mingjue scheuchte sie regelrecht raus. „Oh man...“ Jammerte er. Huaisang hatte schon die Befürchtung, dass sein Bruder sie die nächsten drei Tage auch mit Sport belästigen würde. Man merkte, dass dieser normal das Football-Team herumscheuchte. Er nahm seine viel zu schwere Reisetasche an, keuchte dabei uner dem Gewicht und warf sich diese etwas unbeholfen über die Schulter. Dann warf er seinem Bruder einen missmutigen Blick zu. Vielleicht konnte dieser ja noch was drehen und ihn heimlich im Zelt tauschen? Doch der Ton in Mingjues Stimme eben, ließ annehmen, dass dieser wohl an seiner Meinung nichts mehr ändern würde. Wen Ning hatte sich zu dem Klassenkameraden gesellt, mit dem er ein Zelt teilte. Scheinbar dachte sein Freund, dass sie jetzt Hand in Hand gehen mussten, wie in der Grundschule. Huaisang grinste nur und ließ ihn in dem Glauben. Er selbst sah sich nach Jiang Cheng um, doch dieser war wohl noch im Bus. Sein Blick fiel auf Jin Zixuan. Oh man... drei Nächte also... hatten sie jemals mehr als ein Wort miteinander gewechselt? Huaisang trat an Jin Zixuans Seite. Geräuschvoll lies er seine Tasche auf den Boden fallen, dann wollte er cool seine Jacke über die Schulter werfen. Dabei rutschte sein Finger aber aus der Aufhängeschlaufe in der Jacke und sie flog ihm einfach über die Schulter hinweg und hinter ihnen auf den Boden. Huaisang entgleisten kurz die Gesichtszüge, dann räusperte er sich aber und drehte sich schwungvoll um, um sie aufzuheben. Soviel zu seinem coolen ersten Auftritt, mit dem er Jin Zixuan zeigen wollte, dass er auch zu den coolen Kids gehörte. (das war der Eindruck von Zixuan, den Huaisang hatte. Dass dieser in der Klasse nicht so wirklich Freunde hatte, irritierte ihn dabei nicht, schließlich war Zixuan mit den älteren Mädels befreundet). Huaisang lachte peinlich berührt und kratzte sich am Hinterkopf. Er sah dann kurz in der Gegend herum und beschloss, dass dies die Situation noch peinlicher machte. „Also falls es dich beruhigt... ich schnarche nicht. Und im Schlaf reden tue ich auch nicht. Meistens jedenfalls nicht. Nicht, dass ich das selbst bezeugen kann. Du weißt schon...“ Huaisang rümpfte die Nase und schielte zu Zixuan. „Aber, oh!... ich find Schnecken super eklig. Hier draußen gibt’s sicher einige. Ich war mal zelten und da hab ich vergessen, das Netz zu schließen. Also... vom Zelt. Dieses Netzdingens. Dann hatten wir ne Schnecke im Zelt und ich hab mich voll reingelegt. Super eklig. Diese schleimigen Schneckengedärme waren an meinem Lieblingsshirt. Und an meinem Schlafsack. Und ich habs erst morgens bemerkt. Ich hab einfach die ganze Nacht auf diesem Schleimklumpen gepennt.“ Huaisang verzog angeekelt den Mund, sah dabei zu Jin Zixuan und lehnte sich dann etwas mehr zu ihm. Hinter vorgehaltener Hand sagte er dann: "Also wenn Schnecken im Zelt sind... kannst du die dann wegmachen? Ich find die echt so,... urghs..."
Tatsächlich nahm Jiang Cheng das Gemurmel erst wahr, als er eine Berührung an seiner Schulter spürte und die Augen wieder öffnete, denn da sah er auch, wie sämtliche Augenpaare auf ihn gerichtet waren und ein paar Mädels, die ihn anstarrten begannen zu kichern. Was zum...? Die Tatsache, dass das Gekichere nur lauter wurde, als Lan Huan ihn ansprach, irritierte ihn nur mehr. Er hatte ja keine Ahnung, was gerade für Gerüchte über ihn und die Lan Brüder kursierten. So drehte er sich nun erstmal um und sah zu Lan Huan, schmunzelte dann aber. Wie hätte er das nicht tun können, wenn Lan Huan ihn so ansah? ,,Ich geb mein Bestes." Versicherte er ihm, dann hörte er aber schon Huans Namen mit dem von Wei Ying. Oh je... er wusste nicht, wie er sich damit fühlen sollte... irgendwie beunruhigte ihn die Tatsache, dass die beiden alleine miteinander sein würden. Er traute Wei Yings Plappermaul nicht! So tätschelte er nun aber ebenso spielerisch Huans Hand auf seiner Schulter und hob ironisch eine Braue. ,,Und das ist mein Bruder. Ich werde nicht sagen, sei nett. Ich wünsche dir nur schonmal viel Spaß." Jiang Cheng grinste fies, beugte sich dann aber etwas mehr zur Sitzspalte. ,,Ne, im Ernst. Wenn er dir auf die Nerven geht, schmeiß ihn raus, dann tauschen wir. Dann stecken wir unsere Brüder zusammen. Die wären uns sicher auch dankbar dafür." So sehr, wie es nach Spaß klang, war es das garnicht. Insgeheim meinte Jiang Cheng es ernst. ,,Alternativ hilft Panzertape und ein Knebel." Er grinste. Und das meinte er auch sehr ernst... Dann wurden aber alle schon aus dem Bus gescheucht und Jiang Cheng fiel auch, wie gestresst sein Sensei wirkte. Für ihn war dieser Ausflug sicher die Hölle. Als Aufsichtsperson für einen Haufen pubertierender Teenager da zu sein, war auch sicher kein Zuckerschlecken. Vor allem, weil er sich nun aucz wieder mit Meng Yao rumärgern musste. Mingjue tat Jiang Cheng unglaublich leid. Er warf Lan Huan nochmal einen aufmunternden Blick zu, als er sah, dass dieser mit Meng Yao sprach. Gleichzeitig lag Sorge in Jiang Chengs Blick. Als wollte er Lan Huan mitteilen, dass er sich gerne gleich bei ihm auskotzen durfte, wenn er das gerne wollte. Jiang Cheng verließ den Bus und warf auch seinem Sensei eben diesen Blick zu, als er seinen Koffer holte. Mingjue konnte einem auch leid tun...
Er nahm seinen Koffer und suchte Huaisang, doch als er sah, bei wem dieser hängen geblieben war, legte er seine Stirn in Falten. Zixuan tat ihm jetzt schon leid... es sah von weitem schon danach aus, als würde Huaisang ihn mit überfordern. Ein bisschen sorgte sich Jiang Cheng aber schon um seinen besten Freund. Er wusste sehr genau um Huaisangs Angst im Dunkeln. Hoffentlich war es für Zixuan kein Problem, wenn nachts ein Licht an war. Und da gab es auch noch ein paar andere Baustellen. Jiang Cheng hing kurz seinen Gedanken nach, dann beschloss er aber erstmal, hier am Bus auf Huan zu warten. Dieser hatte ausgesehen, als könnte er etwas Unterstützung gebrauchen. Während Jiang Cheng wartete, bemerkte er wieder das Getuschel und das einige ihn dabei ansahen. ,,Was?" Fragte Cheng genervt einen Klassenkameraden an, der sehr offensichtlich über ihn sprach. Der Mitschüler verstummte sofort und Jiang Cheng rollte die Augen. Oh man... was für ein Zirkus.
Meng Yao hatte die Unterhaltung zwischen Huan und Jiang Cheng angehört und schon allein der Gedanke daran, dass dieses vielleicht ihr Zelt tauschen könnten, gefiel ihm ganz und garnicht. Still blieb er sitzen, in sich eingesunken. Er war wenig überrascht, dass er nicht aufgerufen worden war. Schließlich hatte Herr Shen schon mit ihm darüber gesprochen. Yao erhob sich von seinem Sitz und zog seinen runden Anglerhut auf den Kopf. Als Huan ihn dann ansprach, blieb er geknickt im Busgang stehen. ,,Er hat mich nicht vergessen." Yao hob den Blick und sah Huan traurig an. ,,Sie sagen, ich stehe unter Beobachtung." Er verzog den Mund. ,,Wegen all dieser Gerüchte. Die anderen haben ziemlich viel gemeines Zeug über mich gesagt und... Herr Shen traut mir nicht. Mingjue ja auch nicht. Ich darf nicht mit einem Schüler im Zelt schlafen, ich muss mir ein Zelt mit Mingjue teilen." Traurig lächelte er und senkte den Blick wieder. ,,Aber ich will dich nicht länger aufhalten. Du willst sicher zu Jiang Cheng. Ihr seid ja jetzt Freunde." Meng Yao umklammerte seinen Rucksack fester und zog sich seinen Hut etwas tiefer ins Gesicht, dann drehte er sich um und verließ den Bus. Er war mit Huan fast einer der Letzte, der seinen Koffer holte. Wie ein geprügelter Hund stand er vor Mingjue und wartete darauf, sein Gepäck anzunehmen. Dabei sah er ihm nicht ins Gesicht.
Was hier gerade vor seiner Nase passierte, bekam Xingchen natürlich nicht mit. Er konnte zwar spüren, dass Xue Yang sich bewegte, doch was er da non-verbal kommunizierte, blieb ein Geheimnis. So blinzelte Xingchen irritiert, als Xue Yang meinte, dass sich das bereits geklärt hätte. ,,Ähm... hat es?" Fragte er und stand auf, als Xue Yang ihn mit auf die Beine zog. ,,Aber..." begann er, entschied dann aber, dass er Xue Yang das draußen fragen würde. Erstmal mussten sie aus dem Bus. Es war nun auch endlich sehr viel leiser hier und auf dem Gang gab es nun aucz keine Stolperfallen mehr. Xingchen verwob seine Finger mit denen seines Freundes und stieg vorsichtig die Treppe nach unten hinab, nur um unten direkt wieder Xue Yangs Hand zu fassen. Er dachte nicht mal daran, seinen Blindenstock auszuklappen. Den brauchte er nicht, solange Xue Yang ihn führte. ,,Hier ist es sehr viel kälter, als an der Schule." Stellte Xingchen fest. Wir sind auf einer Lichtung, oder am Waldrand, oder?" Wollte Xingchen wissen. Er konnte zwar Bäume riechen, doch es fühlte sich an, als wäre es hier nicht sehr windgeschützt. Es fröstelte ihn sogar etwas.
Aber nun hatte er eindeutig auch andere, GRÖßERE Probleme !!!!!!!
„Nun...ja.“ Sagte er und seine Stimme klang, als hätte er gerade einen Geist gesehen. Er spürte Binghe schon wieder an seiner Seite. Wieso war dieser Teenager nur so verdammt groß? Er fühlte sich immer winzig neben ihm. Qingqiu räusperte sich und versteckte die Hälfte seines Gesichtes hinter dem Gedichtband. „Es sieht so aus, als hätte ich mich bei der Planung etwas verkalkuliert.“ Sagte er und versuchte dabei gefasst zu klingen. Erst jetzt bemerkte er, dass die Klasse wohl darauf wartete, dass er seine Ansage beendete. Oh. OH. AH! Qingqiu wollte schon zum Reden ansetzen, als sein Kollege das Wort ergriff und die Situation auflöste. So dankbar er gerade dafür war, so peinlich war es ihm auch, dass er sich schon wieder vor Coach Nie blamiert hatte.
Ohne Binghes Frage richtig zu beantworten, lies er sich aus dem Bus schieben und trat an die Seite. Das war gut! Er musste seine Gedanken ordnen und sich überlegen, wie er aus dem Schlamassel wieder rauskam. Er würde gleich auf dem Zeltplatz nachsehen, ob es nicht doch noch ein Zelt mehr gab! Ja! Und Binghe würde er erstmal nichts erzählen. Qingqiu beeilte sich, schlängelte sich elegant an Mingjue vorbei und griff seinen kleinen Koffer. Er zog ihn eilig hinter sich her und beeilte sich, zum Eingangsschild zu kommen, wo er auf die Schüler wartete. In seinem Kopf ratterte es. Das muss ein Irrtum sein. Ich gehe gleich die Liste nochmal durch. Vielleicht wurde ein Name doppelt aufgeschrieben. Ja, das muss es sein! versuchte er sich zu beruhigen. Aber was, wenn die Zahl nicht aufgeht, das würde ja bedeuten, dass ein Schüler in meinem Zelt schlafen muss. Und das wäre... Nein... OH NEIN. NEIN. NEIN!!! AHHHHH! Innerlich rastete Qingqiu aus. Äußerlich konnte man davon nichts erkennen.
Huaisang war Zixuans Reaktion nicht entgangen, denn er hatte nochmal kurz nachgesehen, nachdem Zixuan sich wieder weggedreht hatte. Etwas irritiert hatte er dabei zugeschaut, wie dieser den Zettel in seinen Rucksack gesteckt hatte. Oh fuck! Er würde ihn doch hoffentlich nicht Herrn Shen zeigen???? Huaisang verzog das Gesicht. Dafür würde er sicher Ärger bekommen! Etwas nervös machte ihn das schon, aber er versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass man ihm ja nicht nachweisen konnte, dass er das gemalt hatte. Obwohl jeder in der Klasse wusste, dass er gut malen konnte. Oh nein...
Doch sein Spiel hatte ihn auf andere Gedanken gebracht, zumindest solange, bis er seinen Zeltpartner erfahren hatte. Ihre Blicke trafen sich kurz und Huaisang bildete sich ein, dass Zixuan etwas enttäuscht aussah. Daraufhin verzog er leicht den Mund. Huaisang wusste einfach nicht, wie Jin Zixuan drauf war. Er war so verdammt schwer einzuschätzen und verhielt sich die meiste Zeit echt merkwürdig. Huaisang schwang sich vom Sitz und steckte sein Handy in die Hosentasche, dann griff er Wen Nings Ärmel und trottete hinter diesem aus dem Bus hinaus. Mingjue scheuchte sie regelrecht raus. „Oh man...“ Jammerte er. Huaisang hatte schon die Befürchtung, dass sein Bruder sie die nächsten drei Tage auch mit Sport belästigen würde. Man merkte, dass dieser normal das Football-Team herumscheuchte. Er nahm seine viel zu schwere Reisetasche an, keuchte dabei uner dem Gewicht und warf sich diese etwas unbeholfen über die Schulter. Dann warf er seinem Bruder einen missmutigen Blick zu. Vielleicht konnte dieser ja noch was drehen und ihn heimlich im Zelt tauschen? Doch der Ton in Mingjues Stimme eben, ließ annehmen, dass dieser wohl an seiner Meinung nichts mehr ändern würde. Wen Ning hatte sich zu dem Klassenkameraden gesellt, mit dem er ein Zelt teilte. Scheinbar dachte sein Freund, dass sie jetzt Hand in Hand gehen mussten, wie in der Grundschule. Huaisang grinste nur und ließ ihn in dem Glauben. Er selbst sah sich nach Jiang Cheng um, doch dieser war wohl noch im Bus. Sein Blick fiel auf Jin Zixuan. Oh man... drei Nächte also... hatten sie jemals mehr als ein Wort miteinander gewechselt? Huaisang trat an Jin Zixuans Seite. Geräuschvoll lies er seine Tasche auf den Boden fallen, dann wollte er cool seine Jacke über die Schulter werfen. Dabei rutschte sein Finger aber aus der Aufhängeschlaufe in der Jacke und sie flog ihm einfach über die Schulter hinweg und hinter ihnen auf den Boden. Huaisang entgleisten kurz die Gesichtszüge, dann räusperte er sich aber und drehte sich schwungvoll um, um sie aufzuheben. Soviel zu seinem coolen ersten Auftritt, mit dem er Jin Zixuan zeigen wollte, dass er auch zu den coolen Kids gehörte. (das war der Eindruck von Zixuan, den Huaisang hatte. Dass dieser in der Klasse nicht so wirklich Freunde hatte, irritierte ihn dabei nicht, schließlich war Zixuan mit den älteren Mädels befreundet). Huaisang lachte peinlich berührt und kratzte sich am Hinterkopf. Er sah dann kurz in der Gegend herum und beschloss, dass dies die Situation noch peinlicher machte. „Also falls es dich beruhigt... ich schnarche nicht. Und im Schlaf reden tue ich auch nicht. Meistens jedenfalls nicht. Nicht, dass ich das selbst bezeugen kann. Du weißt schon...“ Huaisang rümpfte die Nase und schielte zu Zixuan. „Aber, oh!... ich find Schnecken super eklig. Hier draußen gibt’s sicher einige. Ich war mal zelten und da hab ich vergessen, das Netz zu schließen. Also... vom Zelt. Dieses Netzdingens. Dann hatten wir ne Schnecke im Zelt und ich hab mich voll reingelegt. Super eklig. Diese schleimigen Schneckengedärme waren an meinem Lieblingsshirt. Und an meinem Schlafsack. Und ich habs erst morgens bemerkt. Ich hab einfach die ganze Nacht auf diesem Schleimklumpen gepennt.“ Huaisang verzog angeekelt den Mund, sah dabei zu Jin Zixuan und lehnte sich dann etwas mehr zu ihm. Hinter vorgehaltener Hand sagte er dann: "Also wenn Schnecken im Zelt sind... kannst du die dann wegmachen? Ich find die echt so,... urghs..."
Tatsächlich nahm Jiang Cheng das Gemurmel erst wahr, als er eine Berührung an seiner Schulter spürte und die Augen wieder öffnete, denn da sah er auch, wie sämtliche Augenpaare auf ihn gerichtet waren und ein paar Mädels, die ihn anstarrten begannen zu kichern. Was zum...? Die Tatsache, dass das Gekichere nur lauter wurde, als Lan Huan ihn ansprach, irritierte ihn nur mehr. Er hatte ja keine Ahnung, was gerade für Gerüchte über ihn und die Lan Brüder kursierten. So drehte er sich nun erstmal um und sah zu Lan Huan, schmunzelte dann aber. Wie hätte er das nicht tun können, wenn Lan Huan ihn so ansah? ,,Ich geb mein Bestes." Versicherte er ihm, dann hörte er aber schon Huans Namen mit dem von Wei Ying. Oh je... er wusste nicht, wie er sich damit fühlen sollte... irgendwie beunruhigte ihn die Tatsache, dass die beiden alleine miteinander sein würden. Er traute Wei Yings Plappermaul nicht! So tätschelte er nun aber ebenso spielerisch Huans Hand auf seiner Schulter und hob ironisch eine Braue. ,,Und das ist mein Bruder. Ich werde nicht sagen, sei nett. Ich wünsche dir nur schonmal viel Spaß." Jiang Cheng grinste fies, beugte sich dann aber etwas mehr zur Sitzspalte. ,,Ne, im Ernst. Wenn er dir auf die Nerven geht, schmeiß ihn raus, dann tauschen wir. Dann stecken wir unsere Brüder zusammen. Die wären uns sicher auch dankbar dafür." So sehr, wie es nach Spaß klang, war es das garnicht. Insgeheim meinte Jiang Cheng es ernst. ,,Alternativ hilft Panzertape und ein Knebel." Er grinste. Und das meinte er auch sehr ernst... Dann wurden aber alle schon aus dem Bus gescheucht und Jiang Cheng fiel auch, wie gestresst sein Sensei wirkte. Für ihn war dieser Ausflug sicher die Hölle. Als Aufsichtsperson für einen Haufen pubertierender Teenager da zu sein, war auch sicher kein Zuckerschlecken. Vor allem, weil er sich nun aucz wieder mit Meng Yao rumärgern musste. Mingjue tat Jiang Cheng unglaublich leid. Er warf Lan Huan nochmal einen aufmunternden Blick zu, als er sah, dass dieser mit Meng Yao sprach. Gleichzeitig lag Sorge in Jiang Chengs Blick. Als wollte er Lan Huan mitteilen, dass er sich gerne gleich bei ihm auskotzen durfte, wenn er das gerne wollte. Jiang Cheng verließ den Bus und warf auch seinem Sensei eben diesen Blick zu, als er seinen Koffer holte. Mingjue konnte einem auch leid tun...
Er nahm seinen Koffer und suchte Huaisang, doch als er sah, bei wem dieser hängen geblieben war, legte er seine Stirn in Falten. Zixuan tat ihm jetzt schon leid... es sah von weitem schon danach aus, als würde Huaisang ihn mit überfordern. Ein bisschen sorgte sich Jiang Cheng aber schon um seinen besten Freund. Er wusste sehr genau um Huaisangs Angst im Dunkeln. Hoffentlich war es für Zixuan kein Problem, wenn nachts ein Licht an war. Und da gab es auch noch ein paar andere Baustellen. Jiang Cheng hing kurz seinen Gedanken nach, dann beschloss er aber erstmal, hier am Bus auf Huan zu warten. Dieser hatte ausgesehen, als könnte er etwas Unterstützung gebrauchen. Während Jiang Cheng wartete, bemerkte er wieder das Getuschel und das einige ihn dabei ansahen. ,,Was?" Fragte Cheng genervt einen Klassenkameraden an, der sehr offensichtlich über ihn sprach. Der Mitschüler verstummte sofort und Jiang Cheng rollte die Augen. Oh man... was für ein Zirkus.
Meng Yao hatte die Unterhaltung zwischen Huan und Jiang Cheng angehört und schon allein der Gedanke daran, dass dieses vielleicht ihr Zelt tauschen könnten, gefiel ihm ganz und garnicht. Still blieb er sitzen, in sich eingesunken. Er war wenig überrascht, dass er nicht aufgerufen worden war. Schließlich hatte Herr Shen schon mit ihm darüber gesprochen. Yao erhob sich von seinem Sitz und zog seinen runden Anglerhut auf den Kopf. Als Huan ihn dann ansprach, blieb er geknickt im Busgang stehen. ,,Er hat mich nicht vergessen." Yao hob den Blick und sah Huan traurig an. ,,Sie sagen, ich stehe unter Beobachtung." Er verzog den Mund. ,,Wegen all dieser Gerüchte. Die anderen haben ziemlich viel gemeines Zeug über mich gesagt und... Herr Shen traut mir nicht. Mingjue ja auch nicht. Ich darf nicht mit einem Schüler im Zelt schlafen, ich muss mir ein Zelt mit Mingjue teilen." Traurig lächelte er und senkte den Blick wieder. ,,Aber ich will dich nicht länger aufhalten. Du willst sicher zu Jiang Cheng. Ihr seid ja jetzt Freunde." Meng Yao umklammerte seinen Rucksack fester und zog sich seinen Hut etwas tiefer ins Gesicht, dann drehte er sich um und verließ den Bus. Er war mit Huan fast einer der Letzte, der seinen Koffer holte. Wie ein geprügelter Hund stand er vor Mingjue und wartete darauf, sein Gepäck anzunehmen. Dabei sah er ihm nicht ins Gesicht.
Was hier gerade vor seiner Nase passierte, bekam Xingchen natürlich nicht mit. Er konnte zwar spüren, dass Xue Yang sich bewegte, doch was er da non-verbal kommunizierte, blieb ein Geheimnis. So blinzelte Xingchen irritiert, als Xue Yang meinte, dass sich das bereits geklärt hätte. ,,Ähm... hat es?" Fragte er und stand auf, als Xue Yang ihn mit auf die Beine zog. ,,Aber..." begann er, entschied dann aber, dass er Xue Yang das draußen fragen würde. Erstmal mussten sie aus dem Bus. Es war nun auch endlich sehr viel leiser hier und auf dem Gang gab es nun aucz keine Stolperfallen mehr. Xingchen verwob seine Finger mit denen seines Freundes und stieg vorsichtig die Treppe nach unten hinab, nur um unten direkt wieder Xue Yangs Hand zu fassen. Er dachte nicht mal daran, seinen Blindenstock auszuklappen. Den brauchte er nicht, solange Xue Yang ihn führte. ,,Hier ist es sehr viel kälter, als an der Schule." Stellte Xingchen fest. Wir sind auf einer Lichtung, oder am Waldrand, oder?" Wollte Xingchen wissen. Er konnte zwar Bäume riechen, doch es fühlte sich an, als wäre es hier nicht sehr windgeschützt. Es fröstelte ihn sogar etwas.
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Re: Our shining days
Sehr genau beobachtete Luo Binghe die Reaktion seines Shizuns. Dieser schien plötzlich ganz nervös zu sein. Wieso war er nur immer so niedlich, wenn er sich halb hinter seinem Buch versteckte? Binghe musste sich zusammenreißen, damit er nicht die Hand danach ausstreckte und das Buch ein wenig runterzog, um das Gesicht seines Shizuns vollständig sehen zu können. “Verkalkuliert?”, fragte Binghe weiter nach, als er nur so eine vage Antwort erhielt, “Was genau meinen Sie, Shizun?”Dann wurden sie allerdings schon aus dem Bus geworfen, bevor er noch weiter nachhaken. Wie ungemein nervig. Aber vielleicht könnten sie sich draußen auch besser unterhalten, wenn nicht alle anderen auch seinen Shizun anstarrten. Können sie ihre Augen nicht einmal bei sich behalten? Er blickte seinem Shizun hinterher, während dieser zum Eingangsschild lief. Fast hätte er ihm hinterhergerufen, dass ein Shizun seine Tasche nicht selbst tragen musste, sondern Binghe das auch übernehmen könnte. Doch da war dieser schon angekommen. Wieso dauerte es so lange, bis er auch seinen Koffer erhielt? Endlich hatte er auch seine schwarze Tasche in der Hand und keine zwei Sekunden später war er auch schon wieder an Shen Qingqius Seite. “Shizun”, setze er wieder an, “Es tut mir leid, aber ich verstehe es nicht ganz. Was ist passiert? Stimmt etwas nicht mit der Zuteilung? Sie haben mir noch keine Zeltnummer gesagt. Es macht mir nichts aus, alleine zu schlafen, falls dies das Problem sein sollte. Machen Sie sich keine Sorgen.” Luo Binghe lächelte breit, in der Hoffnung, dass es überzeugend war. Um ehrlich zu sein, war es sogar besser so. Dann müsste er sich nicht mit irgendwelchen dummen Mitschülern abgeben, für die er sowieso kein Interesse hatte. Sie gingen ihm jetzt schon auf die Nerven, als sie sich ebenfalls einer nach dem anderen am Eingang einfanden und substanzlose Gespräche begannen. “Oh, und hier ist die Liste, falls Sie diese benötigen.” Binghe deutete leicht eine Verbeugung an, während er ihm die Verschriftlichung der Zeltaufteilung hinhielt.
Jin Zixuan stellte sich etwas abseits hin, um darauf zu warten, dass Mingjue seine Tasche herausholte. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass jemand auf ihn zukommen würde. Dementsprechend war er sehr überrascht, als Nie Huaisang plötzlich neben ihm auftauchte. Zwar mussten sie sich ein Zelt teilen, doch nach dem Blick, den Huaisang ihm vor wenigen Augenblicken zugeworfen hatte, war er sich sicher gewesen, dass dieser nicht so schnell mit ihm reden wollen würde...oder was auch immer er gerade tat. Verwirrt sah er ihm bei dem Theater zu. Er war sich nicht ganz sicher, was er davon halten sollte. Allerdings sah Nie Huaisang dabei irgendwie witzig aus und Jin Zixuan musste sich anstrengen nicht drüber ein wenig zu lächeln. Das wäre sicher kein guter Eindruck, wenn man erst einmal über sein Mitbewohner für die nächsten paar Tage lachen würde. Dann wartete er darauf, dass Huaisang etwas sagen würde. Schließlich war dieser zu ihm gekommen, da wollte er wahrscheinlich ein Gespräch suchen. Als er dann anfing zu reden, war Jin Zixuan nur noch mehr verwirrt. “Das ist gut?”, meinte er leicht verunsichert. Wie sollte man darauf denn antworten. “Ich...habe ein relativ ruhigen schlaf”, bot er dann mit einem Schulterzucken an. Je mehr Huaisang redete, desto überforderter wurde Jin Zixuan. Er war sich ziemlich sicher, dass es das seltsamste Gespräch war, dass er jemals geführt hatte - oder der seltsamste Monolog. Jetzt musste er ein wenig das Gesicht verziehen. “Das ist widerlich.” Die Vorstellung von zermatschten Schnecken überall hatte er nun wirklich nicht gebraucht. Wieso kam ihm das wie ein schlechtes Omen vor. “Ich kann allerdings die Schnecken wegsetzen, wenn wir welche finden. Oder wir lassen dieses Netzdings zu.” Jin Zixuan war sich allerdings nicht ganz sicher, was genau damit gemeint war. “Ich war noch nie Zelten”, gab er schließlich leise zu und zog den Riemen seiner Tasche etwas näher zu sich. Dabei sah er nicht wirklich zu Nie Huaisang, sondern irgendwo schräg über seinen Kopf hinweg. Als würde sein Vater sich zu so etwas wie campen herablassen. Wenn es Urlaub für den Jin-Haushalt gab, dann auf irgendwelchen Resort, privaten Inseln oder fünf-Sterne-Hotels und dann durfte sein Vater nicht gestört werden, seine Mutter machte das komplette Wellnessprogramm (bei dem sie ebenfalls nicht angesprochen werden durfte) und der Rest musste sehen wo er blieb. Jin Zixuan hatte noch nicht einmal daran gedacht, seinem Vater zu sagen, wo genau dieser Schulausflug hingehen würde und Meng Yao sicher auch nicht - nicht, dass es ihren Vater groß interessiert hätte. Alles was er wissen wollte, war dass die Beiden aus dem Haus sind.
Als Jiang Cheng versprach, dass er sein Bestes geben würde, musste Lan Huan lächeln. Das war mehr als genug. Schnell ging es dann um Wei Ying. Lan Huan gelang es gerade noch so sein Lachen hinter einer Hand verstecken. “So schlimm wird es schon nicht sein. Hoffe ich”, kicherte er, “Aber danke für das Angebot. Vielleicht komme ich nochmal darauf zurück.” Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er Lan Zhan erneut mit Wei Ying über nacht alleine lassen wollte, nachdem was von Freitag auf Samstag alles so passiert war. “Mmh, ich denke selbst Panzertape kann Wei Ying nicht zurückhaltn”, spielte Lan Huan mit.
Doch dann wurde die Situation viel ernster, als er mit Meng Yao sprach. Ihm fiel Jiang Chengs Blick auf und er lächelte ihm kurz zu, um ihm stummmitzutilen, dass alle in Ordnung war. Dann schenkte er seine ganzen Aufmerksamkeit Meng Yao. Wie dieser so traurig und verloren im Gang stand, hatte Lan Huan schon wieder unglaubliches Mitleid mit ihm. “Unter Beobachtung”, fragte er ungläubig. “Das ist nicht fair. A-Yao, es tut mir leid.” Die Vorstellung,dass sich Meng Yao und Nie Mingjue drei Tage lang ein Zelt teilen mussten, löste unbehagen bei ihm aus. Er machte sich unglaubliche Sorgen um beide. So nah auf engstem Raum zu sein, musste eine unglaubliche psychische Belastung sein - vor allem für Mingjue. Hätte er doch nur früher davon gewusst, vielleicht hätten sie eine bessere Lösung finden können. Bevor Lan Huan in weiteres Wort herausbringen konnte, redete Meng Yao weiter, drehte sich auf dem absatz um und verschwand. “A-Yao, warte!”, rief ihm Lan Huan hinterher und streckte die Hand nach ihm aus. Doch da war dieser schon aus dem Bus verschwunden. Seine letzten Sätze hatten fast wie ein Vorwurf geklungen. Vermutlich war es nicht so gemeint, aber es war ein wenig verletzend. Wieso sollte er nicht mit Jiang Cheng befreundet sein? Er durfte sich seine Freunde schließlich noch selbst aussuchen und mit ihne Zeit verbringen. Das hatte doch nichts mit Meng Yao zu tun; nur weil dieser ebenfalls sein Freund war. Durfte er nicht mehrere Freunde haben? Lan Huan würde sich schließlich auch nicht beschweren, wenn Meng Yao mehr Freundschaften schließe würde. Im Gegenteil. Er würde sich für ihn freuen. Kurz schloss Lan Huan seine Augen und schüttelte den Kopf, um sich wieder zu sammeln. In letzter Zeit fiel es ihm immer schwerer Meng Yao zu verstehen.
Betrübt ging er die Treppe hinunter, um den Bus zu verlassen. Allerdings achtete er darauf, schnell wieder ein Lächeln aufzusetzten. Davon musste er der Rest ihrer Klasse nichts wissen. Er nahm Mingjue seinen Koffer dankend ab und blickte dann von diesem zu Meng Yao, der neben ihm stand. “Ist diese Aufteilung für euch beide wirklich in Ordnung?”, flüsterte er, damit ihre Mitschüler nichts mitbekamen, “Wir können uns auch tauschen. Mir macht es nichts aus. Oder uns etwas überlegen.” Nie Mingjue sah ihn tadelnd an. “Ich bin als Aufsichtsperson hier; nicht als euer Freund”, erinnerte ihn Mingjue, der sich ziemlich schnell zusammenreimen konnte, worum es hier ging. “Ich komme meinen Pflichten nach. Daran lässt sich nichts rütteln.” Lan Huan nickte leicht. Natürlich verstand er das, aber das hieß noch lange nicht, dass es ihm auch gefallen musste. Jedoch wollte er Mingjues Autorität auch nicht in Frage stellen. Also trat er betreten ein paar Schritte zurück, sodass er neben Jiang Cheng stand und senkte den Kopf ein bisschen. Ein wenig hoffte er, dass ihm ein Augenblick der Ruhe vergönnt war, sodass er all seine Gedanken wieder ordnen konnte.
Kurz sah sich Xue Yang um, nachdem sie aus dem Bus gestiegen waren. Er brauchte nicht lange, um seine gesamte Umgebung abzuscannen. Es schien ein relativ ungefährlicher Ort zu sein und trotzdem merkte er sich alles wichtige. Man konnte ja nie wissen. Dann wandte er sich allerdings wieder Xiao Xingchen zu. ihm war nicht aufgefallen, ob es kälter war. Aber er war auch weitaus unempfindlicher so ziemlich allem gegenüber. “Dann hoffe ich für dich, dass du ein paar zusätzliche Decken eingepackt hast”, kommentierte er, während er Xingchen seine Lederjacke umlegte. Das erntete ihm einen giftigen Blick von Song Lan, doch wurde dieser abgelenkt, als ihn der Schüler ansprach, mit dem Xue Yang getauscht hatte. “Mmh, ja. Zu unserer rechten befindet sich ein Wald. Auf dem Campingplatz selber sind nur vereinzelte Bäume. Sonst könnte man ja schlecht Zelte aufstellen, nicht? An den Wald angrenzend - also so wie du gerade stehst, direkt geradeaus: da gibt es einen kleine See”, beschrieb Xue Yang auf Xingchens Frage hin. “Wir können später mal die Umgebung abgehen, damit du eine besser Vorstellung kriegst. Solange wir auf dem Zeltplatz selbst sind, müsste der Boden relativ eben sein.” Während er noch erzählte, nahm er seine Tasche entgegen und führte Xingchens Hand zu dem Griff von seiner. Über ihre Klassenkameraden musste er etwas spöttisch Grinsen. Ihre Mitschüler um sie herum schienen fast alle nur, hochwertige Taschen und Koffer zu besitzen und es hätte ihn nicht gewundert, wenn einige davon Designerstücke waren - er konnte sie nur nicht erkenne. Xue Yangs eigene Tasche dagegen, hatte den Namen fast nicht verdient. Sie war so abgetragen und abgenutzt, dass man die ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen konnte und an einigen Stellen war sie schon geflickt worden. Aber sie erfüllte ihren Zweck und das reichte ihm.
Nie Mingjue gab die letzten Koffer heraus. Er war sich nicht sicher, ob der die nächten tage überleben würde. Sie waren noch nicht einmal eine halbe Stunde hier und schon konnte er das Chaos kommen sehen. Wieso waren Teenager nur so anstrengend? Bei den Gesprächsfetzen, die er um sich herum mitbekam, musste er sich wirklich Mühe geben, nicht ständig die Augen zu verdrehen. Auch wusste er, dass Lan Huans Angebot sehr lieb gemeint war, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Das mussten sie im Privaten klären, nicht auf der Arbeit. Nie Mingjue blickte zu Meng Yao hinunter. Dieser sah wirklich geknickt aus. Da war es nicht schwer ihm abzukaufen, dass er wirklich unschuldig war und all das eine große Ungerechtigkeit. Als wüsste es Mingjue nicht besser.Nur ließ sich nichts beweisen. “Komm, wir wollen ja nicht ewig hier rum stehen.” Er legte seine Hand zwischen Meng Yaos Schulterblätter und schob ihn leicht in Richtung des Einganges zu den anderen Schülern. Neben Shen Qingqiu angekommen, verschaffte er sich noch einmal einen Überblick und zählte im Kopf die Schüler durch. Kurz runzelte er die Stirn, als sein Blick Nie Huaisang streifte, der anscheinend schon mit dem Jin-Kind sprach. Das konnte heikel werden. Aber zumindest waren jetzt alle in ihrer Nähe verteilt. “Herr Shen, wollen Sie zur Anmeldung gehen und uns ankündigen? Dann passe ich hier weiterhin auf und wir haben nicht 40 Kinder in der kleinen Hütte”, schlug er vor. Außerdem war Shen Qingqiu der Klassenlehrer und alles Organisatorische lief hauptsächlich über ihn.
Jin Zixuan stellte sich etwas abseits hin, um darauf zu warten, dass Mingjue seine Tasche herausholte. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass jemand auf ihn zukommen würde. Dementsprechend war er sehr überrascht, als Nie Huaisang plötzlich neben ihm auftauchte. Zwar mussten sie sich ein Zelt teilen, doch nach dem Blick, den Huaisang ihm vor wenigen Augenblicken zugeworfen hatte, war er sich sicher gewesen, dass dieser nicht so schnell mit ihm reden wollen würde...oder was auch immer er gerade tat. Verwirrt sah er ihm bei dem Theater zu. Er war sich nicht ganz sicher, was er davon halten sollte. Allerdings sah Nie Huaisang dabei irgendwie witzig aus und Jin Zixuan musste sich anstrengen nicht drüber ein wenig zu lächeln. Das wäre sicher kein guter Eindruck, wenn man erst einmal über sein Mitbewohner für die nächsten paar Tage lachen würde. Dann wartete er darauf, dass Huaisang etwas sagen würde. Schließlich war dieser zu ihm gekommen, da wollte er wahrscheinlich ein Gespräch suchen. Als er dann anfing zu reden, war Jin Zixuan nur noch mehr verwirrt. “Das ist gut?”, meinte er leicht verunsichert. Wie sollte man darauf denn antworten. “Ich...habe ein relativ ruhigen schlaf”, bot er dann mit einem Schulterzucken an. Je mehr Huaisang redete, desto überforderter wurde Jin Zixuan. Er war sich ziemlich sicher, dass es das seltsamste Gespräch war, dass er jemals geführt hatte - oder der seltsamste Monolog. Jetzt musste er ein wenig das Gesicht verziehen. “Das ist widerlich.” Die Vorstellung von zermatschten Schnecken überall hatte er nun wirklich nicht gebraucht. Wieso kam ihm das wie ein schlechtes Omen vor. “Ich kann allerdings die Schnecken wegsetzen, wenn wir welche finden. Oder wir lassen dieses Netzdings zu.” Jin Zixuan war sich allerdings nicht ganz sicher, was genau damit gemeint war. “Ich war noch nie Zelten”, gab er schließlich leise zu und zog den Riemen seiner Tasche etwas näher zu sich. Dabei sah er nicht wirklich zu Nie Huaisang, sondern irgendwo schräg über seinen Kopf hinweg. Als würde sein Vater sich zu so etwas wie campen herablassen. Wenn es Urlaub für den Jin-Haushalt gab, dann auf irgendwelchen Resort, privaten Inseln oder fünf-Sterne-Hotels und dann durfte sein Vater nicht gestört werden, seine Mutter machte das komplette Wellnessprogramm (bei dem sie ebenfalls nicht angesprochen werden durfte) und der Rest musste sehen wo er blieb. Jin Zixuan hatte noch nicht einmal daran gedacht, seinem Vater zu sagen, wo genau dieser Schulausflug hingehen würde und Meng Yao sicher auch nicht - nicht, dass es ihren Vater groß interessiert hätte. Alles was er wissen wollte, war dass die Beiden aus dem Haus sind.
Als Jiang Cheng versprach, dass er sein Bestes geben würde, musste Lan Huan lächeln. Das war mehr als genug. Schnell ging es dann um Wei Ying. Lan Huan gelang es gerade noch so sein Lachen hinter einer Hand verstecken. “So schlimm wird es schon nicht sein. Hoffe ich”, kicherte er, “Aber danke für das Angebot. Vielleicht komme ich nochmal darauf zurück.” Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er Lan Zhan erneut mit Wei Ying über nacht alleine lassen wollte, nachdem was von Freitag auf Samstag alles so passiert war. “Mmh, ich denke selbst Panzertape kann Wei Ying nicht zurückhaltn”, spielte Lan Huan mit.
Doch dann wurde die Situation viel ernster, als er mit Meng Yao sprach. Ihm fiel Jiang Chengs Blick auf und er lächelte ihm kurz zu, um ihm stummmitzutilen, dass alle in Ordnung war. Dann schenkte er seine ganzen Aufmerksamkeit Meng Yao. Wie dieser so traurig und verloren im Gang stand, hatte Lan Huan schon wieder unglaubliches Mitleid mit ihm. “Unter Beobachtung”, fragte er ungläubig. “Das ist nicht fair. A-Yao, es tut mir leid.” Die Vorstellung,dass sich Meng Yao und Nie Mingjue drei Tage lang ein Zelt teilen mussten, löste unbehagen bei ihm aus. Er machte sich unglaubliche Sorgen um beide. So nah auf engstem Raum zu sein, musste eine unglaubliche psychische Belastung sein - vor allem für Mingjue. Hätte er doch nur früher davon gewusst, vielleicht hätten sie eine bessere Lösung finden können. Bevor Lan Huan in weiteres Wort herausbringen konnte, redete Meng Yao weiter, drehte sich auf dem absatz um und verschwand. “A-Yao, warte!”, rief ihm Lan Huan hinterher und streckte die Hand nach ihm aus. Doch da war dieser schon aus dem Bus verschwunden. Seine letzten Sätze hatten fast wie ein Vorwurf geklungen. Vermutlich war es nicht so gemeint, aber es war ein wenig verletzend. Wieso sollte er nicht mit Jiang Cheng befreundet sein? Er durfte sich seine Freunde schließlich noch selbst aussuchen und mit ihne Zeit verbringen. Das hatte doch nichts mit Meng Yao zu tun; nur weil dieser ebenfalls sein Freund war. Durfte er nicht mehrere Freunde haben? Lan Huan würde sich schließlich auch nicht beschweren, wenn Meng Yao mehr Freundschaften schließe würde. Im Gegenteil. Er würde sich für ihn freuen. Kurz schloss Lan Huan seine Augen und schüttelte den Kopf, um sich wieder zu sammeln. In letzter Zeit fiel es ihm immer schwerer Meng Yao zu verstehen.
Betrübt ging er die Treppe hinunter, um den Bus zu verlassen. Allerdings achtete er darauf, schnell wieder ein Lächeln aufzusetzten. Davon musste er der Rest ihrer Klasse nichts wissen. Er nahm Mingjue seinen Koffer dankend ab und blickte dann von diesem zu Meng Yao, der neben ihm stand. “Ist diese Aufteilung für euch beide wirklich in Ordnung?”, flüsterte er, damit ihre Mitschüler nichts mitbekamen, “Wir können uns auch tauschen. Mir macht es nichts aus. Oder uns etwas überlegen.” Nie Mingjue sah ihn tadelnd an. “Ich bin als Aufsichtsperson hier; nicht als euer Freund”, erinnerte ihn Mingjue, der sich ziemlich schnell zusammenreimen konnte, worum es hier ging. “Ich komme meinen Pflichten nach. Daran lässt sich nichts rütteln.” Lan Huan nickte leicht. Natürlich verstand er das, aber das hieß noch lange nicht, dass es ihm auch gefallen musste. Jedoch wollte er Mingjues Autorität auch nicht in Frage stellen. Also trat er betreten ein paar Schritte zurück, sodass er neben Jiang Cheng stand und senkte den Kopf ein bisschen. Ein wenig hoffte er, dass ihm ein Augenblick der Ruhe vergönnt war, sodass er all seine Gedanken wieder ordnen konnte.
Kurz sah sich Xue Yang um, nachdem sie aus dem Bus gestiegen waren. Er brauchte nicht lange, um seine gesamte Umgebung abzuscannen. Es schien ein relativ ungefährlicher Ort zu sein und trotzdem merkte er sich alles wichtige. Man konnte ja nie wissen. Dann wandte er sich allerdings wieder Xiao Xingchen zu. ihm war nicht aufgefallen, ob es kälter war. Aber er war auch weitaus unempfindlicher so ziemlich allem gegenüber. “Dann hoffe ich für dich, dass du ein paar zusätzliche Decken eingepackt hast”, kommentierte er, während er Xingchen seine Lederjacke umlegte. Das erntete ihm einen giftigen Blick von Song Lan, doch wurde dieser abgelenkt, als ihn der Schüler ansprach, mit dem Xue Yang getauscht hatte. “Mmh, ja. Zu unserer rechten befindet sich ein Wald. Auf dem Campingplatz selber sind nur vereinzelte Bäume. Sonst könnte man ja schlecht Zelte aufstellen, nicht? An den Wald angrenzend - also so wie du gerade stehst, direkt geradeaus: da gibt es einen kleine See”, beschrieb Xue Yang auf Xingchens Frage hin. “Wir können später mal die Umgebung abgehen, damit du eine besser Vorstellung kriegst. Solange wir auf dem Zeltplatz selbst sind, müsste der Boden relativ eben sein.” Während er noch erzählte, nahm er seine Tasche entgegen und führte Xingchens Hand zu dem Griff von seiner. Über ihre Klassenkameraden musste er etwas spöttisch Grinsen. Ihre Mitschüler um sie herum schienen fast alle nur, hochwertige Taschen und Koffer zu besitzen und es hätte ihn nicht gewundert, wenn einige davon Designerstücke waren - er konnte sie nur nicht erkenne. Xue Yangs eigene Tasche dagegen, hatte den Namen fast nicht verdient. Sie war so abgetragen und abgenutzt, dass man die ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen konnte und an einigen Stellen war sie schon geflickt worden. Aber sie erfüllte ihren Zweck und das reichte ihm.
Nie Mingjue gab die letzten Koffer heraus. Er war sich nicht sicher, ob der die nächten tage überleben würde. Sie waren noch nicht einmal eine halbe Stunde hier und schon konnte er das Chaos kommen sehen. Wieso waren Teenager nur so anstrengend? Bei den Gesprächsfetzen, die er um sich herum mitbekam, musste er sich wirklich Mühe geben, nicht ständig die Augen zu verdrehen. Auch wusste er, dass Lan Huans Angebot sehr lieb gemeint war, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Das mussten sie im Privaten klären, nicht auf der Arbeit. Nie Mingjue blickte zu Meng Yao hinunter. Dieser sah wirklich geknickt aus. Da war es nicht schwer ihm abzukaufen, dass er wirklich unschuldig war und all das eine große Ungerechtigkeit. Als wüsste es Mingjue nicht besser.Nur ließ sich nichts beweisen. “Komm, wir wollen ja nicht ewig hier rum stehen.” Er legte seine Hand zwischen Meng Yaos Schulterblätter und schob ihn leicht in Richtung des Einganges zu den anderen Schülern. Neben Shen Qingqiu angekommen, verschaffte er sich noch einmal einen Überblick und zählte im Kopf die Schüler durch. Kurz runzelte er die Stirn, als sein Blick Nie Huaisang streifte, der anscheinend schon mit dem Jin-Kind sprach. Das konnte heikel werden. Aber zumindest waren jetzt alle in ihrer Nähe verteilt. “Herr Shen, wollen Sie zur Anmeldung gehen und uns ankündigen? Dann passe ich hier weiterhin auf und wir haben nicht 40 Kinder in der kleinen Hütte”, schlug er vor. Außerdem war Shen Qingqiu der Klassenlehrer und alles Organisatorische lief hauptsächlich über ihn.
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- Beitrag #183
Re: Our shining days
Shen Qingqiu überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte, falls das Zelt doch fehlte. Doch er hatte sich nicht sehr viel Zeit verschafft, denn Binghe hing schon wieder an ihm wie eine Klette. Fast wäre ihm ein verzweifelter Laut entwichen, als sein übereifriger Schüler wieder neben ihm stand. Binghe! Gib deinem Shizun eine Pause! Wir sind noch keine 3 Stunden zusammen unterwegs und …. UND.... „Das ist sehr aufmerksam von dir. Vielen Dank.“ Sagte er höflich und tippte mit dem Gedichtband gegen seine Lippen, um sich etwas zu beruhigen. „Mach dir aber jetzt erstmal nicht weiter Gedanken darum. Ich kümmere mich gleich um alles.“ UND ANSCHLIEßEND GEHE ICH MICH IM WALD AUFHÄNGEN! Dankend nahm er die Liste von Binghe an und nickte ihm zu, als Antwort auf seine Verbeugung. Innerlich seufzte er dabei, denn er bemerkte die Blicke, der anderen Schüler. Oh, wie unangenehm. Er sah dann aber auf, als Nie Mingjue ihn ansprach. Oh ja, das war gut! So hatte er wenigstens Ruhe, während er das Organisatorische klärte. Doch vorher wollte er noch kurz etwas ansagen. „Alle mal herhören!“ Rief er und dieses Mal hörten tatsächlich auch alle Schüler zu. Alle, bis auf Nie Huaisang. Shen Qingqius Blick legte sich ruhig auf den Rücken des Schülers, der so enthusiastisch erzählte. Wie oft er ihn doch stören musste... Qingqiu wusste, dass er es nie böse meinte, doch oft war er sehr genervt von diesem Jungen. „NIE HUAISANG!“ Sagte er laut und sehr streng. Das half bei ihm oft. Erfahrungsgemäß. Er wunderte sich dabei wieder, dass dieser der kleine Bruder von Coach Nie war. Die beiden waren wie Tag und Nacht. Tadelnd sah er ihn nun an, nickte dann aber, als dieser sich entschuldigte. „Gut. Ich regele das Organisatorische. Wenn ich zurück bin, könnt ihr alle erstmal eurer Gepäck in die Zelte bringen und euch einrichten. Den Vormittag habt ihr dann erstmal frei. Wir werden uns um 16 Uhr an einem Sammelplatz treffen. Ich teile euch gleich noch mit, wo das sein wird.“ Seine Augen wanderten kurz zu Nie Huaisang, der gerade Fratzen mit Wei Ying machte. Seine Braue zuckte. „Nie Huaisang! Wann treffen wir uns?!“ Fragte er streng. „Äääähhm....“ Machte dieser nun sichtbar aufgeregt. Qingqiu seufzte. Ganz ruhig. „Binghe. Kannst du deinen beiden Mitschülern, die gerade nicht aufgepasst haben-“ Dabei sah er auch Wei Ying an. „-nochmal sagen, wann wir uns treffen?“ Er klopfte Binghe auf die Schulter und stellte dann seine Tasche ab. Dann nickte er Mingjue zu und ging zur Anmeldung, wo ihn das Grauen erwartete. Denn der Verwalter hatte natürlich auch nur so viele Zelte, wie gebucht waren, aufgestellt. Oh nein. OH NEIN! Das bedeutete.... Vielleicht dachte Qingqiu gerade, dass sein Plan, sich im Wald aufzuhängen, doch keine so schlechte Idee war.
Huaisang war es wichtig, die Person kennen zu lernen, mit der er sich die nächsten drei Tage ein Zelt teilen würde. Denn einen Moment hatte ihn der Gedanke schon nervös gemacht, nicht zu wissen, wie Jin Zixuan so tickte. Also fühlte er ihm jetzt mal auf den Zahn. Das konnte ja nicht schaden. Und vielleicht stellte sich ja heraus, dass er doch ganz cool war. Schließlich hingen ja auch Jiang Chengs und Wen Nings Schwestern mit ihm ab. So schlimm konnte er dann ja also nicht sein, oder? Huaisang hatte nie mit ihm gesprochen, denn Wei Ying mochte Zixuan nicht besonders und hatte oft über ihn gelästert. Er gehörte eben zu den reichen Kindern und das sah man ihm eindeutig an. Selbst unter den Reichen auf der Schule, stach er heraus. Auch jetzt. Die Tasche, die um seine Schultern hing, war wohl mehr wert, als Huaisangs komplettes Outfit. Er achtete auch sehr darauf was er trug, doch bei ihm gabs meist Second-Hand Klamotten. Aber das sah man ja zum Glück nie. Den Anflug eines Lächelns hatte Huaisang auf Zixuan Lippen erkannt und er errötete leicht, weil er sich wegen dem misslungenen Auftritt schämte. Davon lies Huaisang sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, denn Zixuan schien auf seinen Versuch, eine Unterhaltung zu führen, einzugehen. Wenn auch recht zögerlich. „Großartig! Dann werden wir ja zumindest ein bisschen Schlaf bekommen. Zumindest so viel, wie man auf einem Camping Ausflug bekommen kann.“ Lachte er und stupste Zixuan mit dem Ellbogen an. Er sah dann aber, dass sein Bruder alle zum Eingang scheuchte, also hängte er seinen Arm einfach bei dem von Zixuan ein und zog ihn mit Richtung Eingang. Er kam nicht mal auf die Idee, dass jemand das merkwürdig finden konnte. Huaisang war niemand mit Berührungsängsten. „Jaaaa. Das war es auch. Man muss auch erstmal drauf kommen, was das für Schleimzeug ist, wenn man das morgens sieht.“ Huaisang verzog theatralisch das Gesicht, als er wieder daran dachte. Er blieb dann stehen und lies erstmal von Zixuans Arm ab, tippte ihm dann aber enthusiastisch gegen die Brust und gab einen begeisterten Laut von sich. „Dann bist du für die Schnecken zuständig. Ich kann dafür Krabbelviehcher wegmachen. Spinnen und son Zeug! Also... solange sie nicht so groß sind, dass sie mich auffressen.“ Er zog leicht den Kopf ein, doch sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck wieder und Huaisang sah Zixuan gerade so an, als hätte dieser offenbart, noch nie Eis gegessen zu haben. „Ist nicht dein Ernst??? Du warst nie campen???!“ Er schlug sich geschockt eine Hand vor den Mund und stand nun direkt vor Zixuan, bemerkte dabei garnicht, dass Qingqiu eine Ansage machen wollte und nur darauf wartete, dass alle still waren. „Krass! Zelten ist das Beste! Man kann Marshmallows über dem Feuer grillen, sich mit 5 Leuten in kleine Zelte zwängen und die ganze Nacht reden und morgens hört man die Vögel im Wald. Du wirst denken, die sitzen im Zelt, so laut ist das! Man kann im See baden und sich Gruselgeschichten erzählen... also... wenn man das möchte. Ich möchte das nicht. Mal im Ernst... so mitten im dunklen Wald... da bekommt man nachts dann kein Auge mehr zu. Einmal, da-“ Huaisang gestikulierte sehr lebhaft dabei, doch dann zuckte er zusammen, als Qingqiu ihn lauthals ermahnte. Offenbar hatte er schon einmal nach Huaisang gerufen und dieser hatte es nicht gehört. „NIE HUAISANG!“ Rief er nun sehr streng. Huaisang entwich ein erschrockener Laut und er versteckte sich halb hinter seinem Rucksack, den er nur über einer Schulter getragen hatte. Entschuldigend sah er darüber hinweg zu seinem Lehrer. „Ähm... Ich hör zu. Ich hör zu. Alles gut. Entschuldigung.“ Gestikulierte er nun beschwichtigend. Seine Brauen wanderten schuldbewusst in die Höhe und kurz sah er auch abschätzend zu seinem Bruder. Oh je... Dabei hörte er sehr genau, dass einer seiner Mitschüler über ihn lachte. Das war einer der Idioten, die Huaisang immer ärgerten, wenn Jiang Cheng nicht dabei war. So ein Vollidiot. Dazu warf ihm Wei Ying nun noch einen Blick zu und grinste dabei breit. Huaisang konnte nicht anders, als auch sein Gesicht zu einer Grimasse zu verziehen. Er lies sich von Wei Ying wirklich immer leicht zu Quatsch anstiften. Leider hörte er dabei schon wieder nicht, was sein Lehrer sagte...
Meng Yao sah so ziemlich in allen Menschen eine Bedrohung, die Lan Huan näher standen. Er wollte Huan die wichtigste Person sein und konnte es nicht gebrauchen, wenn sich jemand zwischen sie drängte. Wegen Jiang Cheng musste er also dringend etwas unternehmen. Und seine Emotionen gerade waren nicht mal so gespielt, wie Mingjue vielleicht annahm. Er war wirklich sehr geknickt, denn seine Hoffnung, mit Lan Huan in einem Zelt zu schlafen, hatte Mingjue ja im Keim erstickt. So hatte er auch nicht mehr wirklich darauf reagiert, als Huan nach ihm gerufen hatte. Vielleicht war es ganz gut, wenn er ihm gerade etwas die kalte Schulter zeigte? Auch wenn ihm das schwer fallen würde. Doch dann legte sich Yaos Blick auf Mingjue und sofort wurde seine Miene etwas finsterer, was man unter dem Schirm seines Hutes nicht sehen konnte. Er kam näher und nahm seine Tasche von ihm entgegen. Ein Vorteil, von ihrem Größenunterschied war auch, dass Mingjue so überhaupt nicht Yaos Gesichtsausdruck sehen konnte. Er stand wie ein Häufchen Elend vor ihm. Und als er zu seinem ehemaligen Freund aufsah, hatte sich seine Miene wieder verändert. Aus großen Augen sah er zu ihm auf, denn er wusste, dass Huan sie sicher beobachtete und dieser trat auch gleich an ihre Seite. Yao hatte seine Schulter extra etwas mehr nach unten sacken lassen, als Mingjue ihm seine schwere Tasche übergab. So sah es aus, als hätte dieser sie regelrecht auf Yaos zierlichen Körper fallen lassen. Auf Huans Worte hin, senkte Yao nur seinen Blick wieder. Er sagte nichts dazu, schaute einfach nur unsicher auf den Boden. Er hätte sich vielleicht selbst gerade gerne einen Oscar verliehen. Dann bemerkte er aber schon Mingjues Hand an seiner Schulter und er blinzelte kurz irritiert, als dieser ihn einfach zu der Meute schob. Was erlaubte sich dieser Rüpel nur? Meng Yao verspürte den Drang, Mingjue einen gesunden Schlag mit dem Ellbogen in seine Magengegend zu verpassen...
Jiang Cheng beäugte skeptisch, wie Meng Yao und Huan zu Mingjue traten und diese kurz miteinander sprachen. Irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dass in den nächsten drei Tagen noch etwas passieren würde. Einen Blick in Huans Gesicht lies auch vermuten, dass es diesem ähnlich ging, auch wenn er eben seine gewohnt gut gelaunte Miene aufgelegt hatte... Jiang Cheng erkannte, dass er angespannt war. Als Huan dann an seiner Seite war, legte er ihm kurz seine Hand an die Schulter, als Zeichen, dass er da war. Auch sah er ihn von der Seite an. Wie gerne hätte er seinen Arm um Huans Schulter gelegt und ihn näher heran gezogen, um ihn zu trösten und von Meng Yao abzuschirmen... Jiang Cheng seufzte innerlich und sein Blick wanderte zu ihrem Klassenlehrer, der ihre Aufmerksamkeit forderte. Dem kam auch jeder nach. Jeder, bis auf Huaisang. Jiang Cheng schielte zu seinem Freund. Es war ein bohrender Blick, als könnte er ihn damit dazu bringen, aufzupassen. Doch das half natürlich nichts. Stattdessen zog er die Aufmerksamkeit ihres Lehrers auf sich. Jiang Cheng schnaubte und warf Huaisang einen strengen Blick zu, als dieser ihn mit seinem Blick streifte. Doch dann hörte er die Arschgeige lachen, die Huaisang oft ärgerte und er drehte sich zu dem Typen um. Es reichte ein Blick und er hörte auf zu lachen. Doch dann ging es mit Wei Ying weiter und Jiang Cheng verpasste seinem Bruder jetzt einen Schlag mit dem Ellbogen. „Hör auf.“ Zischte er. Gut, dass wenigstens Wei Ying in Reichweite stand. Wei Ying heulte theatralisch auf und beschwerte sich über den Schlag. Doch der war eindeutig verdient. Wei Ying hatte nicht mal Respekt vor ihrem Lehrer. Jiang Cheng hasste das.
Als Qingqiu dann weg war, tippte Wei Ying Huan auf die Schulter. „Pssst! Zeltpartner. Rate, was ich in meinem Rucksack hab.“ Flüsterte er Huan ins Ohr. Zumindest dachte Wei Ying, dass er flüsterte. Jiang Cheng konnte es ebenfalls sehr gut hören und sofort schrillten seine Alarmglocken. „Wei Ying! Du wirst doch nicht...“ Kam es sofort geschockt von Jiang Cheng, der sich jetzt zu ihm umdrehte. Wei Ying lachte und presste sich die Hand vor den Mund, lies dann seine Brauen wippen. „Zeltparty. Was hälst du davon?“ Wei Ying stieß Lan Zhan an. „Das werden heftige drei Tage!“ Jiang Cheng spannte sich an. War ja klar... Wei Ying würde wieder Ärger machen! Das musste er auf jeden Fall verhindern! „Reiß Huan nicht in deinen Mist mit rein! Ich warne dich!“ Knurrte Jiang Cheng und schob sich instinktiv zwischen seinen Bruder und Huan, legte dabei seine Hand wieder an die Schulter seines Schwarms. „Ich werd dich verpetzen. Ich schwörs dir.“
Xingchen lächelte gut gelaunt. „Ich hab einen Schlafsack und eine Kuscheldecke. Das müsste ausreichen. Außerdem hab ich dich. Ich zähle darauf, dass du mich in der Nacht auch warm hälst.“ So süßlich diese Worte auch waren, sie hatten einen gewissen Unterton, den Xingchen aber hinter seinem unschuldigen Lächeln tarnte. Immerhin waren sie zwei verliebte Teenager, die drei Tage zusammen in einem Zelt verbringen würden.
Sofort kuschelte sich Xingchen dann aber in die Lederjacke und mehr an Xue Yangs Seite. Er mochte das Gefühl von Xue Yangs Jacke auf seinen Schultern. Da fühlte er sich direkt immer sehr geborgen. Es war wie eine Art Umarmung von seinem Freund. Dann hörte er aber Xue Yangs Beschreibung genau zu und machte sich gedanklich eine Skizze, damit er sich orientieren konnte. Ah ja. Ein See... Er hatte schon Wasser erahnen können. Auch aufgrund der Luftfeuchtigkeit. „Klingt gut. Ein Spaziergang ist sowieso keine schlechte Idee nach dem langen Sitzen.“ Überlegte Xingchen und verzog leicht den Mund. Er nahm dann seine Tasche, die Xue Yang ihm in die Hand gab. Wie alles, was Xingchen besaß, war auch diese weiß. Nicht die beste Farbe für einen Ausflug in den Wald, aber so konnte er sie wenigstens etwas erkennen, wenn er sie vor sich hatte. Sie war zwar nicht mehr so neu, aber sehr gut erhalten. Xingchen passte immer gut auf seine Sachen auf. Mit Xue Yang ging er zu den anderen, doch sie blieben etwas abseits stehen. Xingchen lies dabei die Hand von Xue Yang nicht los, strich zart mit dem Daumen über dessen Handrücken, während er die Fetzen der Gespräche hier aufschnappte. Dann wurde es aber leise, zumindest, nachdem Huaisang ermahnt worden war. Xingchen lächelte leicht, denn er fand es sehr süß, wie enthusiastisch Huaisang gerade vom Zelten erzählt hatte. Das würde sicher ein schöner Ausflug werden. Als Qingqiu dann weg war, lehnte Xingchen sich leicht gegen Xue Yang. „Hab ich mir das eingebildet, oder klang Herr Shen etwas aufgeregt?“ Fragte Xingchen, der ja nicht sehen konnte, wie ihr Lehrer geschaut hatte. Dann schmunzelte Xingchen aber, denn ihm war etwas eingefallen. „Ich hab noch was für dich gebacken. Ist in meiner Tasche.“ Flüsterte er ihm ins Ohr.
Huaisang war es wichtig, die Person kennen zu lernen, mit der er sich die nächsten drei Tage ein Zelt teilen würde. Denn einen Moment hatte ihn der Gedanke schon nervös gemacht, nicht zu wissen, wie Jin Zixuan so tickte. Also fühlte er ihm jetzt mal auf den Zahn. Das konnte ja nicht schaden. Und vielleicht stellte sich ja heraus, dass er doch ganz cool war. Schließlich hingen ja auch Jiang Chengs und Wen Nings Schwestern mit ihm ab. So schlimm konnte er dann ja also nicht sein, oder? Huaisang hatte nie mit ihm gesprochen, denn Wei Ying mochte Zixuan nicht besonders und hatte oft über ihn gelästert. Er gehörte eben zu den reichen Kindern und das sah man ihm eindeutig an. Selbst unter den Reichen auf der Schule, stach er heraus. Auch jetzt. Die Tasche, die um seine Schultern hing, war wohl mehr wert, als Huaisangs komplettes Outfit. Er achtete auch sehr darauf was er trug, doch bei ihm gabs meist Second-Hand Klamotten. Aber das sah man ja zum Glück nie. Den Anflug eines Lächelns hatte Huaisang auf Zixuan Lippen erkannt und er errötete leicht, weil er sich wegen dem misslungenen Auftritt schämte. Davon lies Huaisang sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, denn Zixuan schien auf seinen Versuch, eine Unterhaltung zu führen, einzugehen. Wenn auch recht zögerlich. „Großartig! Dann werden wir ja zumindest ein bisschen Schlaf bekommen. Zumindest so viel, wie man auf einem Camping Ausflug bekommen kann.“ Lachte er und stupste Zixuan mit dem Ellbogen an. Er sah dann aber, dass sein Bruder alle zum Eingang scheuchte, also hängte er seinen Arm einfach bei dem von Zixuan ein und zog ihn mit Richtung Eingang. Er kam nicht mal auf die Idee, dass jemand das merkwürdig finden konnte. Huaisang war niemand mit Berührungsängsten. „Jaaaa. Das war es auch. Man muss auch erstmal drauf kommen, was das für Schleimzeug ist, wenn man das morgens sieht.“ Huaisang verzog theatralisch das Gesicht, als er wieder daran dachte. Er blieb dann stehen und lies erstmal von Zixuans Arm ab, tippte ihm dann aber enthusiastisch gegen die Brust und gab einen begeisterten Laut von sich. „Dann bist du für die Schnecken zuständig. Ich kann dafür Krabbelviehcher wegmachen. Spinnen und son Zeug! Also... solange sie nicht so groß sind, dass sie mich auffressen.“ Er zog leicht den Kopf ein, doch sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck wieder und Huaisang sah Zixuan gerade so an, als hätte dieser offenbart, noch nie Eis gegessen zu haben. „Ist nicht dein Ernst??? Du warst nie campen???!“ Er schlug sich geschockt eine Hand vor den Mund und stand nun direkt vor Zixuan, bemerkte dabei garnicht, dass Qingqiu eine Ansage machen wollte und nur darauf wartete, dass alle still waren. „Krass! Zelten ist das Beste! Man kann Marshmallows über dem Feuer grillen, sich mit 5 Leuten in kleine Zelte zwängen und die ganze Nacht reden und morgens hört man die Vögel im Wald. Du wirst denken, die sitzen im Zelt, so laut ist das! Man kann im See baden und sich Gruselgeschichten erzählen... also... wenn man das möchte. Ich möchte das nicht. Mal im Ernst... so mitten im dunklen Wald... da bekommt man nachts dann kein Auge mehr zu. Einmal, da-“ Huaisang gestikulierte sehr lebhaft dabei, doch dann zuckte er zusammen, als Qingqiu ihn lauthals ermahnte. Offenbar hatte er schon einmal nach Huaisang gerufen und dieser hatte es nicht gehört. „NIE HUAISANG!“ Rief er nun sehr streng. Huaisang entwich ein erschrockener Laut und er versteckte sich halb hinter seinem Rucksack, den er nur über einer Schulter getragen hatte. Entschuldigend sah er darüber hinweg zu seinem Lehrer. „Ähm... Ich hör zu. Ich hör zu. Alles gut. Entschuldigung.“ Gestikulierte er nun beschwichtigend. Seine Brauen wanderten schuldbewusst in die Höhe und kurz sah er auch abschätzend zu seinem Bruder. Oh je... Dabei hörte er sehr genau, dass einer seiner Mitschüler über ihn lachte. Das war einer der Idioten, die Huaisang immer ärgerten, wenn Jiang Cheng nicht dabei war. So ein Vollidiot. Dazu warf ihm Wei Ying nun noch einen Blick zu und grinste dabei breit. Huaisang konnte nicht anders, als auch sein Gesicht zu einer Grimasse zu verziehen. Er lies sich von Wei Ying wirklich immer leicht zu Quatsch anstiften. Leider hörte er dabei schon wieder nicht, was sein Lehrer sagte...
Meng Yao sah so ziemlich in allen Menschen eine Bedrohung, die Lan Huan näher standen. Er wollte Huan die wichtigste Person sein und konnte es nicht gebrauchen, wenn sich jemand zwischen sie drängte. Wegen Jiang Cheng musste er also dringend etwas unternehmen. Und seine Emotionen gerade waren nicht mal so gespielt, wie Mingjue vielleicht annahm. Er war wirklich sehr geknickt, denn seine Hoffnung, mit Lan Huan in einem Zelt zu schlafen, hatte Mingjue ja im Keim erstickt. So hatte er auch nicht mehr wirklich darauf reagiert, als Huan nach ihm gerufen hatte. Vielleicht war es ganz gut, wenn er ihm gerade etwas die kalte Schulter zeigte? Auch wenn ihm das schwer fallen würde. Doch dann legte sich Yaos Blick auf Mingjue und sofort wurde seine Miene etwas finsterer, was man unter dem Schirm seines Hutes nicht sehen konnte. Er kam näher und nahm seine Tasche von ihm entgegen. Ein Vorteil, von ihrem Größenunterschied war auch, dass Mingjue so überhaupt nicht Yaos Gesichtsausdruck sehen konnte. Er stand wie ein Häufchen Elend vor ihm. Und als er zu seinem ehemaligen Freund aufsah, hatte sich seine Miene wieder verändert. Aus großen Augen sah er zu ihm auf, denn er wusste, dass Huan sie sicher beobachtete und dieser trat auch gleich an ihre Seite. Yao hatte seine Schulter extra etwas mehr nach unten sacken lassen, als Mingjue ihm seine schwere Tasche übergab. So sah es aus, als hätte dieser sie regelrecht auf Yaos zierlichen Körper fallen lassen. Auf Huans Worte hin, senkte Yao nur seinen Blick wieder. Er sagte nichts dazu, schaute einfach nur unsicher auf den Boden. Er hätte sich vielleicht selbst gerade gerne einen Oscar verliehen. Dann bemerkte er aber schon Mingjues Hand an seiner Schulter und er blinzelte kurz irritiert, als dieser ihn einfach zu der Meute schob. Was erlaubte sich dieser Rüpel nur? Meng Yao verspürte den Drang, Mingjue einen gesunden Schlag mit dem Ellbogen in seine Magengegend zu verpassen...
Jiang Cheng beäugte skeptisch, wie Meng Yao und Huan zu Mingjue traten und diese kurz miteinander sprachen. Irgendwie hatte er das ungute Gefühl, dass in den nächsten drei Tagen noch etwas passieren würde. Einen Blick in Huans Gesicht lies auch vermuten, dass es diesem ähnlich ging, auch wenn er eben seine gewohnt gut gelaunte Miene aufgelegt hatte... Jiang Cheng erkannte, dass er angespannt war. Als Huan dann an seiner Seite war, legte er ihm kurz seine Hand an die Schulter, als Zeichen, dass er da war. Auch sah er ihn von der Seite an. Wie gerne hätte er seinen Arm um Huans Schulter gelegt und ihn näher heran gezogen, um ihn zu trösten und von Meng Yao abzuschirmen... Jiang Cheng seufzte innerlich und sein Blick wanderte zu ihrem Klassenlehrer, der ihre Aufmerksamkeit forderte. Dem kam auch jeder nach. Jeder, bis auf Huaisang. Jiang Cheng schielte zu seinem Freund. Es war ein bohrender Blick, als könnte er ihn damit dazu bringen, aufzupassen. Doch das half natürlich nichts. Stattdessen zog er die Aufmerksamkeit ihres Lehrers auf sich. Jiang Cheng schnaubte und warf Huaisang einen strengen Blick zu, als dieser ihn mit seinem Blick streifte. Doch dann hörte er die Arschgeige lachen, die Huaisang oft ärgerte und er drehte sich zu dem Typen um. Es reichte ein Blick und er hörte auf zu lachen. Doch dann ging es mit Wei Ying weiter und Jiang Cheng verpasste seinem Bruder jetzt einen Schlag mit dem Ellbogen. „Hör auf.“ Zischte er. Gut, dass wenigstens Wei Ying in Reichweite stand. Wei Ying heulte theatralisch auf und beschwerte sich über den Schlag. Doch der war eindeutig verdient. Wei Ying hatte nicht mal Respekt vor ihrem Lehrer. Jiang Cheng hasste das.
Als Qingqiu dann weg war, tippte Wei Ying Huan auf die Schulter. „Pssst! Zeltpartner. Rate, was ich in meinem Rucksack hab.“ Flüsterte er Huan ins Ohr. Zumindest dachte Wei Ying, dass er flüsterte. Jiang Cheng konnte es ebenfalls sehr gut hören und sofort schrillten seine Alarmglocken. „Wei Ying! Du wirst doch nicht...“ Kam es sofort geschockt von Jiang Cheng, der sich jetzt zu ihm umdrehte. Wei Ying lachte und presste sich die Hand vor den Mund, lies dann seine Brauen wippen. „Zeltparty. Was hälst du davon?“ Wei Ying stieß Lan Zhan an. „Das werden heftige drei Tage!“ Jiang Cheng spannte sich an. War ja klar... Wei Ying würde wieder Ärger machen! Das musste er auf jeden Fall verhindern! „Reiß Huan nicht in deinen Mist mit rein! Ich warne dich!“ Knurrte Jiang Cheng und schob sich instinktiv zwischen seinen Bruder und Huan, legte dabei seine Hand wieder an die Schulter seines Schwarms. „Ich werd dich verpetzen. Ich schwörs dir.“
Xingchen lächelte gut gelaunt. „Ich hab einen Schlafsack und eine Kuscheldecke. Das müsste ausreichen. Außerdem hab ich dich. Ich zähle darauf, dass du mich in der Nacht auch warm hälst.“ So süßlich diese Worte auch waren, sie hatten einen gewissen Unterton, den Xingchen aber hinter seinem unschuldigen Lächeln tarnte. Immerhin waren sie zwei verliebte Teenager, die drei Tage zusammen in einem Zelt verbringen würden.
Sofort kuschelte sich Xingchen dann aber in die Lederjacke und mehr an Xue Yangs Seite. Er mochte das Gefühl von Xue Yangs Jacke auf seinen Schultern. Da fühlte er sich direkt immer sehr geborgen. Es war wie eine Art Umarmung von seinem Freund. Dann hörte er aber Xue Yangs Beschreibung genau zu und machte sich gedanklich eine Skizze, damit er sich orientieren konnte. Ah ja. Ein See... Er hatte schon Wasser erahnen können. Auch aufgrund der Luftfeuchtigkeit. „Klingt gut. Ein Spaziergang ist sowieso keine schlechte Idee nach dem langen Sitzen.“ Überlegte Xingchen und verzog leicht den Mund. Er nahm dann seine Tasche, die Xue Yang ihm in die Hand gab. Wie alles, was Xingchen besaß, war auch diese weiß. Nicht die beste Farbe für einen Ausflug in den Wald, aber so konnte er sie wenigstens etwas erkennen, wenn er sie vor sich hatte. Sie war zwar nicht mehr so neu, aber sehr gut erhalten. Xingchen passte immer gut auf seine Sachen auf. Mit Xue Yang ging er zu den anderen, doch sie blieben etwas abseits stehen. Xingchen lies dabei die Hand von Xue Yang nicht los, strich zart mit dem Daumen über dessen Handrücken, während er die Fetzen der Gespräche hier aufschnappte. Dann wurde es aber leise, zumindest, nachdem Huaisang ermahnt worden war. Xingchen lächelte leicht, denn er fand es sehr süß, wie enthusiastisch Huaisang gerade vom Zelten erzählt hatte. Das würde sicher ein schöner Ausflug werden. Als Qingqiu dann weg war, lehnte Xingchen sich leicht gegen Xue Yang. „Hab ich mir das eingebildet, oder klang Herr Shen etwas aufgeregt?“ Fragte Xingchen, der ja nicht sehen konnte, wie ihr Lehrer geschaut hatte. Dann schmunzelte Xingchen aber, denn ihm war etwas eingefallen. „Ich hab noch was für dich gebacken. Ist in meiner Tasche.“ Flüsterte er ihm ins Ohr.
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- Beitrag #184
Re: Our shining days
Luo Binghe folgte mit den Augen der Bewegung des Gedichtbandes und blieb dann an den Lippen seines Shizuns hängen. Vielleicht starrte er sie ein bisschen zu lange dort hin. Erst als ihm die Liste abgenommen wurde, konnte er sich von dem Anblick losreißen. Er richtete sich wieder auf und lächelte. “Okay, Shizun, dann überlasse ich alles Ihnen.” Natürlich hörte er dann auch Aufmerksam zu, was dieser ihnen erzählte. Hinter seinem Rücken, warf er Wei Ying und Nie Huaisang tödliche Blicke zu, als diese nicht zuhören wollten. Nur um zwei Sekunden später seinen Gesichtsausdruck wieder sanfter werden zu lassen, als sein Shizun ihn ansah. Er nickte ihm aufmunternd zu und sah ihm hinterher, wie er in der Anmeldung verschwand. Dann wandte er sich wieder den Mitschülern zu. “16 Uhr am Sammelplatz und keine Minute später”, knurrte er laut. Das müsste reichen. Als würde er sich die Mühe machen, noch mehr mit den zu interagieren. Binghe blieb einfach neben dem Eingang stehen, genau dort, wo sein Shizun ihn zurückgelassen hatte. Er lehnte sich dort gegen die Wand und verschränkte die Arme. Es erinnerte fast schon an einen Hund, den man zum Einkaufen vor dem Supermarkt angeleint hatte - wenn er dabei nicht super gelangweilt aussah und gleichzeitig, als würde er jedem den Kopf abreißen, der ihm auch nur zu nah kam.
Verwirrt sah Jin Zixuan an sich herunter zu der Stelle, an welcher Nie Huaisang ihn mit dem Ellenbogen angestupst hatte. Wofür war das denn? Eigentlich hatte er doch nichts seltsames gesagt, oder? Bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, hackte sich Huaisang bei ihm ein und zog ihn mit. Das schockte Jin Zixuan noch mehr. Sie kannten sich doch gar nicht. Und Huaisang ging mit ihm um, als wären sie allerbeste Freunde. Mit großen Augen stolperte er hinterher. Er wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte oder sich überhaupt verhalten sollte. Man konnte doch nicht einfach Leute mitziehen. MianMian tat das zwar manchmal, aber sie kannten sich seit über 15 Jahren, nicht 15 Minuten. Jin Zixuan war es nicht gewöhnt, dass Leute ihn einfach anfassten. Die Überforderung stand ihm sicher ins Gesicht geschrieben. Und es wurde nicht besser. Als Nie Huaisang so schockiert reagierte, fragte sich Jin Zixuan, ob er etwas Falsches gesagt hatte. War es wirklich so schlimm, dass er noch nie campen war? Dann stürzte sich Nie Huaisang schon in den nächsten Monolog und Jin Zixuan hatte Schwierigkeiten all dem zu folgen. Das war ein wenig zu enthusiastisch. Er schaffte es noch nicht einmal ihn zu unterbrechen, als Herr Shen anfing zu reden. Zum Glück ersparte ihm das, sich eine vernünftige Antwort zu überlegen. Da wäre sicher nichts Gutes bei rausgekommen. Irgendwie hatte ihn die kurze Interaktion noch mehr verunsichert. Zumindest schien Huaisang doch nicht so abgeschreckt zu sein, wie anfangs vermutet. Das war doch schon einmal positiv. Auch wenn er mit dem Enthusiasmus überfordert war, hatte er doch die Hoffnung, dass die nächsten paar Tage ganz in Ordnung sein würden. Das war, bis er bemerkte, wie sich Huaisang und Wei Ying gegenseitig Fratzen zuwarfen. Richtig. Sie waren ja auch befreundet. Hoffentlich würde das nicht bedeuten, dass Wei Ying nicht allzu oft bei ihnen im Zelt aufhalten würde. Auf diese Konfrontation konnte er wirklich verzichten. Unbewusst machte er einen Schritt zurück. Hoffentlich mussten sie nicht allzu lange warten. Hier einfach in der Gegend rumzustehen, kam ihm etwas albern vor.
Nie Mingjue zog eine Augenbraue hoch, als Meng Yao unter dem Gewicht der Tasche fast zusammensackte und ihn mit seinen riesigen Augen ansah. Da wäre es fast zu einfach zu vergessen, warum sie sich nicht mehr verstanden. In solchen Situationen wurde er ab und zu wieder in die Zeit zurückversetzt, als sie tatsächlich noch befreundet waren. Kurz war er versucht Meng Yao die Tasche wieder abzunehmen und selbst zu tragen, wenn es Meng Yao zu schwer war. Früher kein Problem, aber jetzt sah es ein wenig anders aus. Also schüttelte er nur leicht den Kopf. Während sie dann warten mussten, bis Shen Qingqiu alles geklärt hatte, zog er Meng Yao etwas zur Seite und beugte sich zu ihm runter. Vielleicht hätten sie das eher besprechen sollen, aber die Realität, dass er sich tatsächlich ein Zelt mit Meng Yao teilen musste, setzte jetzt erst ein. Leise begann er auf ihn einzureden: “Meng Yao, ich weiß, du hasst mich und du willst diese paar Nächte nicht im selben Zelt sein wie ich. Aber können wir für die Zeit unseren Konflikt beiseite schieben? Du musst es nicht mögen. Sie da als temporäres Friedensangebot. Dann können wir zumindest ein wenig von der Fahrt genießen, und uns nicht gegenseitig das Leben zur Hölle machen.” In diesem Moment wurde es lauter um sie herum, weil irgendwer angerempelt wurde und sich die Gefühle gerade aufputschen, da vermutlich alle aufgeregt waren. “Hey”, rief Mingjue lauter und richtete sich auf, “Ich will davon hier nichts sehen! Es ist nicht so schwer fünf Minuten zu warten.” Dann wandte er sich wieder Meng Yao zu. “Oder zumindest du könntest ein wenig entspannen. Der alten Zeiten wegen? Wenn das nicht, dann tue es für Huan.” Er war sich ziemlich sicher, dass weder er noch Meng Yao Lan Huan wirklich traurig sehen wollten. Und das passierte jedes Mal, wenn sie sich vor seinen Augen stritten. Außerdem hatte er noch einen Haufen anderer Teenager zu betreuen. Da konnte er nicht mit einem Auge immer auf Meng Yao achten.
Als Lan Huan Jiang Chengs Hand aufseiner Schulter spürte, sah er zu diesem auf. Er war unheimlich dankbar über die stumme Unterstützung. Die hatte er wirklich geraucht. Lan Huan griff nach dessen Hand und drückte sie kurz. Dann schenkte er ihm ein dankbares Lächeln. Gleichzeitig fühlte er sich ein wenig schlecht, da er Jiang Cheng schon wieder seine Probleme aufhalsen. Dabei wollte er ihm eigentlich nicht zur Last fallen. Also versuchte er seine Sorge beiseite zu schieben. Seine Freunde würden das schon hinkriegen - hoffentlich. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Ansage ihres Klassenlehrers. Kurz darauf wurde er auch schon von Wei Ying mehr doer weniger angeschrien. Automatisch machte er einen Schritt zurück, damit sein Trommelfell etwas intakt blieb. Ihn verwirrt die gesamte Situation ein wenig. Er konnte sich nicht einmal im Ansatz denken, was Wei Ying in einem Rucksack mitgeschmuggelt haben könnte. Jiang Chengs Reaktion nacch zu Urteilen, konnte es nichts gutes sein. “Wei Ying, ich weiß leider nicht, was du meinst. Aber bitte tu nichts, was uns in Schwierigkeiten bringen könnte oder unsere Lehrer.” Er blickte kurz noch einmal zu Mingjue hinüber. Dieser hatte jetzt schon so viel zu tun. Da wollte Lan Huan verhindern, dass seine Aufgabe noch schwieriger würde, nur weil Wei Ying sich irgendetwas in den Kopf gesetzt hatte - insofern das überhaupt möglich war. “Schon gut”, murmelte er Jiang Cheng mit einem Lächeln zu, bevor er sich erneut Wei Ying zuwandte. “Ich halte eine Zeltparty nicht für sehr angebracht. Ich werde vermutlich nach neun Uhr schlafen und da würde ich es bevorzugen, wenn nicht mehr so viel ihm Zelt los ist.” Er konnte sich nicht vorstellen, dass es besonders angenehm für irgendwen werden würde, wenn er in einer Ecke des kleinen Zelts versuchen würde zu schlafen und Wei Yings Freunde dort feiern wollten. Lan Zhan schüttelte neben Wei Ying auch nur den Kopf. “Wei Ying. Es ist ein Lehrausflug”, erinnerte er ihn.
Oh, Xiao Xingchen. Er wusste doch genau, was er Xue Yang damit antat, wenn er so etwas sagte. Xue Yang stellte sich auf Zehenspitzen und legte sein Kinn auf Xiao Xingchens Schulter ab. Dabei sah er ihn von der Seite an. "Mmh, da kann ich dich doch nicht hängen lassen. Dann müssen wir vielleicht in einem Schlafsack bleiben." Am liebsten hätte er noch weitere geredet, aber um sie herum wurde es plötzlich still und er wollte nicht zu auffällig sein, damit die Lehrer nicht mitbekamen, dass er sich nicht an die Auslosung hielt. Bei Xingchens Frage nach ihrem Lehrer konnte er nur mit den Schultern zucken. “Was weiß ich. Ist Shen nicht immer nervös?” Dann warf ihn Xiao Xingchen schon wieder aus der Bahn. “Du hast gebacken? Für mich?”, fragte er nach. Da musste er sich verhört haben. Xingchen hatte doch gerade erst vor ein paar Tagen Süßigkeiten für ihn gemacht. Wieso sollte er jetzt schon wieder etwas für ihn haben? Hatte er etwas verpasst? Das musste doch etwas dahinterstecken. Xue Yang war es unmöglich die Geste vernünftig einzuordnen. All das war immer noch zu weit außerhalb von seinem Verständnis und seinen Erfahrungen.
Plötzlich trat Song Lan wieder zu ihnen. “Du kannst nicht einfach die Aufteilung ändern!”, beschwerte er sich. Xue Yang beugte sich etwas nach vorne und und zog eine Augenbraue hoch. “Heißt das, du würdest lieber mit mir ein Zelt teilen. Da fühle ich mich aber geehrt.” Xue Yangs Stimme triefte nur so vor Sarksamus. Sie wussten beide, dass der einzige Grund, warum sich Song lan beschwerte, war, dass dieser nicht wollte, dass sich Xiao Xingchen und Xue Yang ein Zelt teilten. “Nein, ich meine nur…”, setzte Song Lan an, wurde allerdings von Xue Yang sofort unterbrochen. “Dann haben wir doch kein Problem, oder?”
Verwirrt sah Jin Zixuan an sich herunter zu der Stelle, an welcher Nie Huaisang ihn mit dem Ellenbogen angestupst hatte. Wofür war das denn? Eigentlich hatte er doch nichts seltsames gesagt, oder? Bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, hackte sich Huaisang bei ihm ein und zog ihn mit. Das schockte Jin Zixuan noch mehr. Sie kannten sich doch gar nicht. Und Huaisang ging mit ihm um, als wären sie allerbeste Freunde. Mit großen Augen stolperte er hinterher. Er wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte oder sich überhaupt verhalten sollte. Man konnte doch nicht einfach Leute mitziehen. MianMian tat das zwar manchmal, aber sie kannten sich seit über 15 Jahren, nicht 15 Minuten. Jin Zixuan war es nicht gewöhnt, dass Leute ihn einfach anfassten. Die Überforderung stand ihm sicher ins Gesicht geschrieben. Und es wurde nicht besser. Als Nie Huaisang so schockiert reagierte, fragte sich Jin Zixuan, ob er etwas Falsches gesagt hatte. War es wirklich so schlimm, dass er noch nie campen war? Dann stürzte sich Nie Huaisang schon in den nächsten Monolog und Jin Zixuan hatte Schwierigkeiten all dem zu folgen. Das war ein wenig zu enthusiastisch. Er schaffte es noch nicht einmal ihn zu unterbrechen, als Herr Shen anfing zu reden. Zum Glück ersparte ihm das, sich eine vernünftige Antwort zu überlegen. Da wäre sicher nichts Gutes bei rausgekommen. Irgendwie hatte ihn die kurze Interaktion noch mehr verunsichert. Zumindest schien Huaisang doch nicht so abgeschreckt zu sein, wie anfangs vermutet. Das war doch schon einmal positiv. Auch wenn er mit dem Enthusiasmus überfordert war, hatte er doch die Hoffnung, dass die nächsten paar Tage ganz in Ordnung sein würden. Das war, bis er bemerkte, wie sich Huaisang und Wei Ying gegenseitig Fratzen zuwarfen. Richtig. Sie waren ja auch befreundet. Hoffentlich würde das nicht bedeuten, dass Wei Ying nicht allzu oft bei ihnen im Zelt aufhalten würde. Auf diese Konfrontation konnte er wirklich verzichten. Unbewusst machte er einen Schritt zurück. Hoffentlich mussten sie nicht allzu lange warten. Hier einfach in der Gegend rumzustehen, kam ihm etwas albern vor.
Nie Mingjue zog eine Augenbraue hoch, als Meng Yao unter dem Gewicht der Tasche fast zusammensackte und ihn mit seinen riesigen Augen ansah. Da wäre es fast zu einfach zu vergessen, warum sie sich nicht mehr verstanden. In solchen Situationen wurde er ab und zu wieder in die Zeit zurückversetzt, als sie tatsächlich noch befreundet waren. Kurz war er versucht Meng Yao die Tasche wieder abzunehmen und selbst zu tragen, wenn es Meng Yao zu schwer war. Früher kein Problem, aber jetzt sah es ein wenig anders aus. Also schüttelte er nur leicht den Kopf. Während sie dann warten mussten, bis Shen Qingqiu alles geklärt hatte, zog er Meng Yao etwas zur Seite und beugte sich zu ihm runter. Vielleicht hätten sie das eher besprechen sollen, aber die Realität, dass er sich tatsächlich ein Zelt mit Meng Yao teilen musste, setzte jetzt erst ein. Leise begann er auf ihn einzureden: “Meng Yao, ich weiß, du hasst mich und du willst diese paar Nächte nicht im selben Zelt sein wie ich. Aber können wir für die Zeit unseren Konflikt beiseite schieben? Du musst es nicht mögen. Sie da als temporäres Friedensangebot. Dann können wir zumindest ein wenig von der Fahrt genießen, und uns nicht gegenseitig das Leben zur Hölle machen.” In diesem Moment wurde es lauter um sie herum, weil irgendwer angerempelt wurde und sich die Gefühle gerade aufputschen, da vermutlich alle aufgeregt waren. “Hey”, rief Mingjue lauter und richtete sich auf, “Ich will davon hier nichts sehen! Es ist nicht so schwer fünf Minuten zu warten.” Dann wandte er sich wieder Meng Yao zu. “Oder zumindest du könntest ein wenig entspannen. Der alten Zeiten wegen? Wenn das nicht, dann tue es für Huan.” Er war sich ziemlich sicher, dass weder er noch Meng Yao Lan Huan wirklich traurig sehen wollten. Und das passierte jedes Mal, wenn sie sich vor seinen Augen stritten. Außerdem hatte er noch einen Haufen anderer Teenager zu betreuen. Da konnte er nicht mit einem Auge immer auf Meng Yao achten.
Als Lan Huan Jiang Chengs Hand aufseiner Schulter spürte, sah er zu diesem auf. Er war unheimlich dankbar über die stumme Unterstützung. Die hatte er wirklich geraucht. Lan Huan griff nach dessen Hand und drückte sie kurz. Dann schenkte er ihm ein dankbares Lächeln. Gleichzeitig fühlte er sich ein wenig schlecht, da er Jiang Cheng schon wieder seine Probleme aufhalsen. Dabei wollte er ihm eigentlich nicht zur Last fallen. Also versuchte er seine Sorge beiseite zu schieben. Seine Freunde würden das schon hinkriegen - hoffentlich. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Ansage ihres Klassenlehrers. Kurz darauf wurde er auch schon von Wei Ying mehr doer weniger angeschrien. Automatisch machte er einen Schritt zurück, damit sein Trommelfell etwas intakt blieb. Ihn verwirrt die gesamte Situation ein wenig. Er konnte sich nicht einmal im Ansatz denken, was Wei Ying in einem Rucksack mitgeschmuggelt haben könnte. Jiang Chengs Reaktion nacch zu Urteilen, konnte es nichts gutes sein. “Wei Ying, ich weiß leider nicht, was du meinst. Aber bitte tu nichts, was uns in Schwierigkeiten bringen könnte oder unsere Lehrer.” Er blickte kurz noch einmal zu Mingjue hinüber. Dieser hatte jetzt schon so viel zu tun. Da wollte Lan Huan verhindern, dass seine Aufgabe noch schwieriger würde, nur weil Wei Ying sich irgendetwas in den Kopf gesetzt hatte - insofern das überhaupt möglich war. “Schon gut”, murmelte er Jiang Cheng mit einem Lächeln zu, bevor er sich erneut Wei Ying zuwandte. “Ich halte eine Zeltparty nicht für sehr angebracht. Ich werde vermutlich nach neun Uhr schlafen und da würde ich es bevorzugen, wenn nicht mehr so viel ihm Zelt los ist.” Er konnte sich nicht vorstellen, dass es besonders angenehm für irgendwen werden würde, wenn er in einer Ecke des kleinen Zelts versuchen würde zu schlafen und Wei Yings Freunde dort feiern wollten. Lan Zhan schüttelte neben Wei Ying auch nur den Kopf. “Wei Ying. Es ist ein Lehrausflug”, erinnerte er ihn.
Oh, Xiao Xingchen. Er wusste doch genau, was er Xue Yang damit antat, wenn er so etwas sagte. Xue Yang stellte sich auf Zehenspitzen und legte sein Kinn auf Xiao Xingchens Schulter ab. Dabei sah er ihn von der Seite an. "Mmh, da kann ich dich doch nicht hängen lassen. Dann müssen wir vielleicht in einem Schlafsack bleiben." Am liebsten hätte er noch weitere geredet, aber um sie herum wurde es plötzlich still und er wollte nicht zu auffällig sein, damit die Lehrer nicht mitbekamen, dass er sich nicht an die Auslosung hielt. Bei Xingchens Frage nach ihrem Lehrer konnte er nur mit den Schultern zucken. “Was weiß ich. Ist Shen nicht immer nervös?” Dann warf ihn Xiao Xingchen schon wieder aus der Bahn. “Du hast gebacken? Für mich?”, fragte er nach. Da musste er sich verhört haben. Xingchen hatte doch gerade erst vor ein paar Tagen Süßigkeiten für ihn gemacht. Wieso sollte er jetzt schon wieder etwas für ihn haben? Hatte er etwas verpasst? Das musste doch etwas dahinterstecken. Xue Yang war es unmöglich die Geste vernünftig einzuordnen. All das war immer noch zu weit außerhalb von seinem Verständnis und seinen Erfahrungen.
Plötzlich trat Song Lan wieder zu ihnen. “Du kannst nicht einfach die Aufteilung ändern!”, beschwerte er sich. Xue Yang beugte sich etwas nach vorne und und zog eine Augenbraue hoch. “Heißt das, du würdest lieber mit mir ein Zelt teilen. Da fühle ich mich aber geehrt.” Xue Yangs Stimme triefte nur so vor Sarksamus. Sie wussten beide, dass der einzige Grund, warum sich Song lan beschwerte, war, dass dieser nicht wollte, dass sich Xiao Xingchen und Xue Yang ein Zelt teilten. “Nein, ich meine nur…”, setzte Song Lan an, wurde allerdings von Xue Yang sofort unterbrochen. “Dann haben wir doch kein Problem, oder?”
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- Beitrag #185
Re: Our shining days
Der Verwalter sah Qingqiu schon fragend an, als dieser keine Anstalten machte, die Hütte wieder zu verlassen. Schließlich war doch jetzt alles geklärt. Als dieser dann merkte, wie der alte Mann ihn ansah, blinzelte er ein paar Mal irritiert. Sofort legte er wieder eine seriöse Miene auf. „Oh Verzeihung. Ich war kurz in Gedanken.“ Sagte er höflich. ICH WILL NICHT WIEDER DA RAUS! OH NEIN! WIE KONNTE ICH DIE PLANUNG NUR SO VERKACKEN?! AHHHH! Qingqiu bewegte sich etwas steif aus der Hütte heraus, wo seine Klasse schon wartete. Doch nicht nur diese. Sein Blick wanderte zu Binghe, der wie bestellt und nicht abgeholt an der Wand lehnte. Oh Binghe! Geh doch einfach mal zu deinen Schülern und rede mit denen! Er seufzte innerlich und wendete sich nun wieder an die Klasse. Er gab diesen noch ein paar Informationen und legte den Sammelpunkt fest. „Gut. Wir treffen uns dort also in 5 Stunden. 16 Uhr. Vergesst das nicht!“ Qingqiu sah seiner Klasse nach, doch im Augenwinkel nahm er die Bewegung seines pflegeintensivsten Schülers wahr. Oh bitte... lasst mich das durchstehen! Schicke er ein kurzes Stoßgebet Richtung Himmel. Zu wem auch immer. Ganz egal. Zu einem Gott, oder einem fliegenden Spaghetti-Monster... Qingqiu war alles recht. „Binghe.“ Sagte er dann und sah seinen Schüler ruhig an. „Es tut mir überaus leid, dir das zu sagen, aber du wirst dir die nächsten drei Tage wohl mit mir ein Zelt teilen müssen.“ Begann er und wollte am liebsten jetzt schon den Kopf einziehen. Er spürte Binghe förmlich schon wieder vibrieren. Wie ein Vulkan, der warhscheinlich gleich ausbrechen würde. „Der Veranstalter hat uns ein Zelt zu wenig aufgestellt und es ist nun nur noch ein Schlafplatz bei mir frei. Ich hoffe, das macht dir nichts aus. Ansonsten finden wir vielleicht noch eine andere Lösung.“ Qingqiu verschwand schon wieder mit dem halben Gesicht hinter seinem Buch, während er verstohlen in Richtung der verstreuten Teenager blickte. Gut. Wenigstens würde das gerade keiner mitbekommen. Außer... oh nein... Mingjue stand auch noch da. Aber dieser machte gerade Meng Yao eine Ansage. Qingqiu räusperte sich. „Es tut mir wirklich außerordentlich leid.“
Huaisang hatte nicht wirklich bemerkt, dass er Zixuan, mit seiner sehr körperlichen Art und Weiße zu kommunizieren, überforderte. Er war es eben so gewohnt und normalerweiße hatten die Leute nichts dagegen, wenn er sie berührte. Vermutlich lag das auch daran, dass sein Freundeskreis schon wusste, dass er etwas clingy war. Da wunderte sich niemand mehr. Huaisang war auch durch den Quatsch mit Wei Ying so abgelenkt, dass er nicht mitbekam, wie Zixuan einen Schritt von ihm wegging. Er drehte sich erst nochmal zu ihm um, als ihr Lehrer meinte, dass sie jetzt gehen konnten. Er grinste Zixuan breit an und griff dann nochmal seine massiv schwere Tasche vom Boden. Angestrengt hängte er sich diese über die Schulter und wollte schon losgehen, doch dann fiel sein Blick auf seinen Bruder und Meng Yao. Huaisang wusste noch nicht, dass die beiden sich ein Zelt teilen würden. Seine fröhliche Miene wurde auf einmal etwas ernster und er versuchte herauszufinden, über was die beiden sprachen. Kurz überlegte er, ob er einfach dazugehen und sich einmischen sollte, doch dann entschied er, dass er seinen Bruder später erstmal fragen würde, was die beiden besprochen hatten. Er wollte Mingjue schließlich nicht dazuwischen reden, wenn er garnicht wusste, worum es ging. Sein Bruder war schließlich auch als Aufpasser hier. Huaisang wurde dann aus den Gedanken gerissen, als Jiang Cheng zu ihm trat und ihm einfach seine Tasche von der Schulter nahm. Er blinzelte irritiert, bevor er ein peinlich berührtes Lachen von sich gab. „A-Cheng. Ich schaff das schon.“ Sagte er, als wäre es garkein großes Ding gewesen, das schwere Gepäckstück zu tragen.
Jiang Cheng war schon fast etwas traurig, dass Lan Huan seine Hand dann wieder loslies, nachdem er sie kurz gedrückt hatte. Er mochte die Berührungen von seinem Mitschüler überaus gerne und es schien so, als wären Jiang Chengs Berührungen bei Lan Huan auch sehr willkommen. Jiang Chengs Wangen erröteten sehr zart und er lächelte leicht. Zumindest so lange, bis Wei Ying sie unterbrach. „Ahhh... Lan Huan! Um neun Uhr geht doch hier wirklich keiner schlafen! Lan Zhan bleibt sicher auch mit mir länger auf. Oder, Lan Zhan?“ Er grinste breit und sah seinen Freund an, dann blickte er aber zu Jiang Cheng, der ihn gerade mit seinen Blicken schon wieder durchbohrte. „A-Cheng! Sei nicht so eine Spaßbremse. Lan Huan war doch betrunken sehr lustig am Wochenende.“ Zog er die beiden auf, verzog dann aber leidend das Gesicht, als er Lan Zhans Kommentar hörte. „Lan Zhaaan!“ Jammerte er und umklammerte dessen Arm. „Lehrausflug klingt nach der langweiligsten Sache der Welt! Wir machen einen Partyausflug darauß!“ Beschloss er, woraufhin er nur einen weiteren giftigen Blick von Jiang Cheng erntete. „Du hast Lan Huan gehört. Um 21 Uhr läuft in eurem Zelt nichts mehr.“ Knurrte er und schubste Wei Ying zart. Dieser lachte und wich der Berührung aus. Er begann schon wieder zu reden, doch Jiang Cheng entschied, dass er gerade keine Lust mehr auf das Gequatsche von seinem Bruder hatte. Also legte er seine Hand wieder an Huans Schulter und schob ihn einfach von Wei Ying weg, in Huaisangs Richtung. „Sorry, aber ich muss dich mal vor der Dummheit meines Bruders retten. Ich hab manchmal Angst, dass die hochgradig ansteckend ist.“ Sagte er und grinste. Von weitem fiel sein Blick aber auf Huaisang und die Art und Weiße, wie dieser seine Tasche hielt. Jiang Cheng verdrehte die Augen. Ein paar Muskeln würden seinem Freund echt nicht schaden. Beim Ankommen nahm er ihm erstmal die Tasche von der Schulter und legte sich diese um. „Natürlich tust du das.“ Sagte er nur sarkastisch, während sein Blick kurz zu Jin Zixuan wanderte. Oh je. Er war gespannt, wie dieser mit Huaisang auskommen würde. Dann sah er aber wieder zu Lan Huan und zog seine Brauen etwas besorgt in die Höhen. Er wollte ihn nicht schon wieder fragen, ob alles in Ordnung war. Huan würde ihm sicher erzählen, wenn etwas passiert war, oder? Jiang Cheng beschloss also, dass er ihn erstmal nicht darauf ansprechen würde, was mit Meng Yao war. Stattdessen deutete er mit einem Kopfnicken zum Zeltplatz. „Wir sollten mal unseren Kram abstellen und anschließend mal ne Runde drehen?“ Fragte er in die kleine Runde. Huaisang nickte und setzte sich schon in Bewegung, als sein Blick nochmal zu Zixuan fiel. „Kommst du mit? Wir müssen ja eh in die selbe Richtung.“ Huaisang grinste Zixuan an, bevor er sich einfach an den Arm von seinem Kumpel hängte. Jiang Cheng beäugte das skeptisch, dann drehte er seinen Arm und nahm Huaisang in Die Mangel. Dieser quiekte erschrocken auf. „Ich bin voll beladen. Klammer dich nicht so an mich.“ Sagte er und rubbelte seinem Freund einmal überas Haar, dann lies er ihn los. Huaisangs Haar stand nun in alle Richtungen ab. „Hey! A-Cheng! Meine Haare!“ Beschwerte er sich und versuchte sich schnell sein Haar wieder zur richten. Jiang Cheng ignorierte das und wendete sich Huan wieder zu. „Kommst du dann gleich mit uns?“ Fragte er und sein Ton klang gleich wieder etwas sanfter. „Ich würd mir gerne mal den See anschauen. Außer, du hast was anderes vor, dann...“ Jiang Cheng war auf einmal wieder schüchtern. Das kannte er kaum von sich.
Insgeheim konnte Xingchen sich schon denken, dass er Xue Yang damit etwas quälte, doch er liebte es auch, seinen Freund etwas auf die Folter zu spannen, denn er wusste, dass Xue Yang es auch genoß. Vielleicht war da eine kleine masochistische Vorliebe vorhanden. Xingchen schmunzelte deswegen nur, als Xue Yang das mit dem gemeinsamen Schlafsack sagte. Er spürte Xue Yangs Nähe und dessen Wärme hinter sich. Xingchen lehnte sich leicht gegen ihn und drehte den Kopf etwas, sodass er Xue Yang zugewand war. Er liebte es, dessen Stimme so nah an seinem Ohr zu hören. „Klingt gut. Ich würde mich dort drin auch etwas verloren fühlen, so ganz alleine.“ Sagte er und klang dabei sehr unschuldig. Er drehte den Kopf noch etwas mehr und streifte mit seinen Lippen die von Xue Yang. Doch küssen tat er ihn nicht. Er grinste dann einfach nur und drehte den Kopf wieder weg. Dass ein Mitschüler sie gerade dabei beobachtete und hochrot anlief, hatte Xingchen nicht mitbekommen.
Als das Thema nun aber wieder zurück auf ihren Klassenlehrer fiel, gab Xingchen einen nachdenklichen Laut von sich. War Herr Shen denn oft nervös? Hin und wieder schon, doch gerade klang er sehr nervös. Nervöser als sonst. Hoffentlich ging es ihm gut.
Xingchen kicherte dann aber, als Xue Yang so überrascht war. „Hey, ich backe eben gerne und am liebsten für dich.“ Er drehte sich zu ihm um und umschloss wieder Xue Yangs Hand. Er wollte sich gerade mit ihm in Bewegung setzen, als er Song Lans Stimme hörte. Irritiert blieb er stehen und blinzelte. Was meinte Song Lan denn damit? „Die Aufteilung ändern?“ Fragte Xingchen nun, der auch verhindern wollte, dass das hier in einen Streit ausartete. Er hasste es, wenn Song Lan und Xue Yang stritten... Schließlich war Song Lan immer noch so etwas wie sein bester Freund und er wünschte sich, dass die beiden miteinander auskommen würden. Doch das war ein unrealistischer Gedanke. Xingchen legte dann aber beruhigend eine Hand an Xue Yangs Brust, denn er hatte den sarkastischen Ton durchaus rausgehört. „A-Yang. Was ist los?“ Fragte er und sah seinen Freund nun auch etwas strenger an. Er wollte wenigstens eine kurze Erklärung, auch wenn er mit dieser neuen Aufteilung sehr zufrieden war.
Irgendwie spürte Meng Yao Mingjues Intention. So wie er ihn gerade ansah, fühlte es sich tatsächlich irgendwie an wie früher und für den Bruchteil einer Sekunde, verspürte Meng Yao so etwas wie Schwermütigkeit. Es hatte mal eine Zeit gegeben, in der er Mingjue sehr gemocht hatte. Auch wenn er ihn oft auf den Arm genommen hatte, wegen seiner Größe. Irgendwie war er auch immer für ihn da gewesen. Wäre da nur nicht die Tatsache gewesen, dass er ihm Lan Huan hatte wegnehmen wollen. Meng Yao schüttelte diesen Gedanken wieder ab und sah dann tatsächlich nach oben in Mingjues Gesicht, als dieser ihn einfach zur Seite zog. Er hasste es, dass er ihm körperlich so unterlegen war. Ein fragender Ausdruck, lag in Meng Yaos großen Augen. Dieser Ausdruck verwandelte sich sehr schnell in Überraschung und Yao blinzelte. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Mingjue hatte ihm nach der Sache mit den Drogen regelrecht den Krieg erklärt und Meng Yao hatte schon Angst gehabt, nur in seine Nähe zu kommen. Er senkte kurz den Blick und seufzte, verdeckte Mingjue damit die Sicht auf sein Gesicht. Als er den Kopf wieder hob, lag ein trauriger Ausdruck in seinen Augen und er schenkte Mingjue ein trauriges Lächeln. „Ich hasse dich nicht.“ Sagte er leise. Ich hasse es, dass du Huan für dich alleine willst! fügte er gedanklich hinzu. „Ich denke... du kannst dir sicher auch besseres vorstellen, als mit mir Zeit zu verbringen.“ Das Lächeln verschwand und Meng Yaos Augen glänzten schon wieder feucht, also senkte er den Blick und schniefte leise, als Mingjue sich den Schülern zuwendete. Er nickte dann. Mingjue konnte dabei sicher nur sehen, wie sich sein Hut bewegte. Etwas unbeholfen zog er seine Tasche höher und sagte leise. „Okay. Ich denke, das bekommen wir hin.“ Er sah wieder zu Mingjue auf, wirkte dabei wie ein kleines, verlorenes Reh. „A-Jue. Ich werd mich bemühen, ja?“ Als ihm auffiel, wie er Mingjue genannt hatte, senkte er sofort wieder den Blick. „Entschuldige.“
Huaisang hatte nicht wirklich bemerkt, dass er Zixuan, mit seiner sehr körperlichen Art und Weiße zu kommunizieren, überforderte. Er war es eben so gewohnt und normalerweiße hatten die Leute nichts dagegen, wenn er sie berührte. Vermutlich lag das auch daran, dass sein Freundeskreis schon wusste, dass er etwas clingy war. Da wunderte sich niemand mehr. Huaisang war auch durch den Quatsch mit Wei Ying so abgelenkt, dass er nicht mitbekam, wie Zixuan einen Schritt von ihm wegging. Er drehte sich erst nochmal zu ihm um, als ihr Lehrer meinte, dass sie jetzt gehen konnten. Er grinste Zixuan breit an und griff dann nochmal seine massiv schwere Tasche vom Boden. Angestrengt hängte er sich diese über die Schulter und wollte schon losgehen, doch dann fiel sein Blick auf seinen Bruder und Meng Yao. Huaisang wusste noch nicht, dass die beiden sich ein Zelt teilen würden. Seine fröhliche Miene wurde auf einmal etwas ernster und er versuchte herauszufinden, über was die beiden sprachen. Kurz überlegte er, ob er einfach dazugehen und sich einmischen sollte, doch dann entschied er, dass er seinen Bruder später erstmal fragen würde, was die beiden besprochen hatten. Er wollte Mingjue schließlich nicht dazuwischen reden, wenn er garnicht wusste, worum es ging. Sein Bruder war schließlich auch als Aufpasser hier. Huaisang wurde dann aus den Gedanken gerissen, als Jiang Cheng zu ihm trat und ihm einfach seine Tasche von der Schulter nahm. Er blinzelte irritiert, bevor er ein peinlich berührtes Lachen von sich gab. „A-Cheng. Ich schaff das schon.“ Sagte er, als wäre es garkein großes Ding gewesen, das schwere Gepäckstück zu tragen.
Jiang Cheng war schon fast etwas traurig, dass Lan Huan seine Hand dann wieder loslies, nachdem er sie kurz gedrückt hatte. Er mochte die Berührungen von seinem Mitschüler überaus gerne und es schien so, als wären Jiang Chengs Berührungen bei Lan Huan auch sehr willkommen. Jiang Chengs Wangen erröteten sehr zart und er lächelte leicht. Zumindest so lange, bis Wei Ying sie unterbrach. „Ahhh... Lan Huan! Um neun Uhr geht doch hier wirklich keiner schlafen! Lan Zhan bleibt sicher auch mit mir länger auf. Oder, Lan Zhan?“ Er grinste breit und sah seinen Freund an, dann blickte er aber zu Jiang Cheng, der ihn gerade mit seinen Blicken schon wieder durchbohrte. „A-Cheng! Sei nicht so eine Spaßbremse. Lan Huan war doch betrunken sehr lustig am Wochenende.“ Zog er die beiden auf, verzog dann aber leidend das Gesicht, als er Lan Zhans Kommentar hörte. „Lan Zhaaan!“ Jammerte er und umklammerte dessen Arm. „Lehrausflug klingt nach der langweiligsten Sache der Welt! Wir machen einen Partyausflug darauß!“ Beschloss er, woraufhin er nur einen weiteren giftigen Blick von Jiang Cheng erntete. „Du hast Lan Huan gehört. Um 21 Uhr läuft in eurem Zelt nichts mehr.“ Knurrte er und schubste Wei Ying zart. Dieser lachte und wich der Berührung aus. Er begann schon wieder zu reden, doch Jiang Cheng entschied, dass er gerade keine Lust mehr auf das Gequatsche von seinem Bruder hatte. Also legte er seine Hand wieder an Huans Schulter und schob ihn einfach von Wei Ying weg, in Huaisangs Richtung. „Sorry, aber ich muss dich mal vor der Dummheit meines Bruders retten. Ich hab manchmal Angst, dass die hochgradig ansteckend ist.“ Sagte er und grinste. Von weitem fiel sein Blick aber auf Huaisang und die Art und Weiße, wie dieser seine Tasche hielt. Jiang Cheng verdrehte die Augen. Ein paar Muskeln würden seinem Freund echt nicht schaden. Beim Ankommen nahm er ihm erstmal die Tasche von der Schulter und legte sich diese um. „Natürlich tust du das.“ Sagte er nur sarkastisch, während sein Blick kurz zu Jin Zixuan wanderte. Oh je. Er war gespannt, wie dieser mit Huaisang auskommen würde. Dann sah er aber wieder zu Lan Huan und zog seine Brauen etwas besorgt in die Höhen. Er wollte ihn nicht schon wieder fragen, ob alles in Ordnung war. Huan würde ihm sicher erzählen, wenn etwas passiert war, oder? Jiang Cheng beschloss also, dass er ihn erstmal nicht darauf ansprechen würde, was mit Meng Yao war. Stattdessen deutete er mit einem Kopfnicken zum Zeltplatz. „Wir sollten mal unseren Kram abstellen und anschließend mal ne Runde drehen?“ Fragte er in die kleine Runde. Huaisang nickte und setzte sich schon in Bewegung, als sein Blick nochmal zu Zixuan fiel. „Kommst du mit? Wir müssen ja eh in die selbe Richtung.“ Huaisang grinste Zixuan an, bevor er sich einfach an den Arm von seinem Kumpel hängte. Jiang Cheng beäugte das skeptisch, dann drehte er seinen Arm und nahm Huaisang in Die Mangel. Dieser quiekte erschrocken auf. „Ich bin voll beladen. Klammer dich nicht so an mich.“ Sagte er und rubbelte seinem Freund einmal überas Haar, dann lies er ihn los. Huaisangs Haar stand nun in alle Richtungen ab. „Hey! A-Cheng! Meine Haare!“ Beschwerte er sich und versuchte sich schnell sein Haar wieder zur richten. Jiang Cheng ignorierte das und wendete sich Huan wieder zu. „Kommst du dann gleich mit uns?“ Fragte er und sein Ton klang gleich wieder etwas sanfter. „Ich würd mir gerne mal den See anschauen. Außer, du hast was anderes vor, dann...“ Jiang Cheng war auf einmal wieder schüchtern. Das kannte er kaum von sich.
Insgeheim konnte Xingchen sich schon denken, dass er Xue Yang damit etwas quälte, doch er liebte es auch, seinen Freund etwas auf die Folter zu spannen, denn er wusste, dass Xue Yang es auch genoß. Vielleicht war da eine kleine masochistische Vorliebe vorhanden. Xingchen schmunzelte deswegen nur, als Xue Yang das mit dem gemeinsamen Schlafsack sagte. Er spürte Xue Yangs Nähe und dessen Wärme hinter sich. Xingchen lehnte sich leicht gegen ihn und drehte den Kopf etwas, sodass er Xue Yang zugewand war. Er liebte es, dessen Stimme so nah an seinem Ohr zu hören. „Klingt gut. Ich würde mich dort drin auch etwas verloren fühlen, so ganz alleine.“ Sagte er und klang dabei sehr unschuldig. Er drehte den Kopf noch etwas mehr und streifte mit seinen Lippen die von Xue Yang. Doch küssen tat er ihn nicht. Er grinste dann einfach nur und drehte den Kopf wieder weg. Dass ein Mitschüler sie gerade dabei beobachtete und hochrot anlief, hatte Xingchen nicht mitbekommen.
Als das Thema nun aber wieder zurück auf ihren Klassenlehrer fiel, gab Xingchen einen nachdenklichen Laut von sich. War Herr Shen denn oft nervös? Hin und wieder schon, doch gerade klang er sehr nervös. Nervöser als sonst. Hoffentlich ging es ihm gut.
Xingchen kicherte dann aber, als Xue Yang so überrascht war. „Hey, ich backe eben gerne und am liebsten für dich.“ Er drehte sich zu ihm um und umschloss wieder Xue Yangs Hand. Er wollte sich gerade mit ihm in Bewegung setzen, als er Song Lans Stimme hörte. Irritiert blieb er stehen und blinzelte. Was meinte Song Lan denn damit? „Die Aufteilung ändern?“ Fragte Xingchen nun, der auch verhindern wollte, dass das hier in einen Streit ausartete. Er hasste es, wenn Song Lan und Xue Yang stritten... Schließlich war Song Lan immer noch so etwas wie sein bester Freund und er wünschte sich, dass die beiden miteinander auskommen würden. Doch das war ein unrealistischer Gedanke. Xingchen legte dann aber beruhigend eine Hand an Xue Yangs Brust, denn er hatte den sarkastischen Ton durchaus rausgehört. „A-Yang. Was ist los?“ Fragte er und sah seinen Freund nun auch etwas strenger an. Er wollte wenigstens eine kurze Erklärung, auch wenn er mit dieser neuen Aufteilung sehr zufrieden war.
Irgendwie spürte Meng Yao Mingjues Intention. So wie er ihn gerade ansah, fühlte es sich tatsächlich irgendwie an wie früher und für den Bruchteil einer Sekunde, verspürte Meng Yao so etwas wie Schwermütigkeit. Es hatte mal eine Zeit gegeben, in der er Mingjue sehr gemocht hatte. Auch wenn er ihn oft auf den Arm genommen hatte, wegen seiner Größe. Irgendwie war er auch immer für ihn da gewesen. Wäre da nur nicht die Tatsache gewesen, dass er ihm Lan Huan hatte wegnehmen wollen. Meng Yao schüttelte diesen Gedanken wieder ab und sah dann tatsächlich nach oben in Mingjues Gesicht, als dieser ihn einfach zur Seite zog. Er hasste es, dass er ihm körperlich so unterlegen war. Ein fragender Ausdruck, lag in Meng Yaos großen Augen. Dieser Ausdruck verwandelte sich sehr schnell in Überraschung und Yao blinzelte. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Mingjue hatte ihm nach der Sache mit den Drogen regelrecht den Krieg erklärt und Meng Yao hatte schon Angst gehabt, nur in seine Nähe zu kommen. Er senkte kurz den Blick und seufzte, verdeckte Mingjue damit die Sicht auf sein Gesicht. Als er den Kopf wieder hob, lag ein trauriger Ausdruck in seinen Augen und er schenkte Mingjue ein trauriges Lächeln. „Ich hasse dich nicht.“ Sagte er leise. Ich hasse es, dass du Huan für dich alleine willst! fügte er gedanklich hinzu. „Ich denke... du kannst dir sicher auch besseres vorstellen, als mit mir Zeit zu verbringen.“ Das Lächeln verschwand und Meng Yaos Augen glänzten schon wieder feucht, also senkte er den Blick und schniefte leise, als Mingjue sich den Schülern zuwendete. Er nickte dann. Mingjue konnte dabei sicher nur sehen, wie sich sein Hut bewegte. Etwas unbeholfen zog er seine Tasche höher und sagte leise. „Okay. Ich denke, das bekommen wir hin.“ Er sah wieder zu Mingjue auf, wirkte dabei wie ein kleines, verlorenes Reh. „A-Jue. Ich werd mich bemühen, ja?“ Als ihm auffiel, wie er Mingjue genannt hatte, senkte er sofort wieder den Blick. „Entschuldige.“
Edgy Demon Lord- Anzahl der Beiträge : 353
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- Beitrag #186
Re: Our shining days
Als sein Shizun endlich wieder herauskam, stieß sich Luo Binghe von der Wand ab. Er beobachte, wie sich die Schüler nacheinander auf den Weg machten ihre Zelte zu suchen. Da er jedoch keine Ahnung hatte, wo er untergebracht war, trat er stattdessen auf seinen Shizun zu. Dieser wandte sich ihm auch gleich zu, was Binghe freute. Allerdings sah sein Shizun ziemlich nervös aus. Also setzte Binghe ein aufmunterndes Lächeln auf und sah ihn mit große Augen an. Dann hörte er, was genau sein Shizun ihm zu sagen hatte und sein Herz begann schneller zu schlagen. Bessere Neuigkeiten könnte es gar nicht geben. Sein Lächeln wurde unwillkürlich noch breite. Drei Tage mit seinem Shizun? Als würde ihm das irgendetwas ausmachen. Er musste sich sehr zusammenreißen, um nicht zu überentusastisch zu wirken. Das würde seinem Shizun sonst sicher unangenehm werden. Also schüttelte Binghe nur leicht den Kopf. “Shizun. Es ist mir eine Ehre ein Zelt mit Ihnen zu teilen. Da müssen Sie sich keine Sorgen darüber machen. Schließlich sind Sie auch nicht dafür verantwortlich. Also muss es ihnen auch nicht leid tun, wirklich nicht.” Innerlich dankte Binghe gerade dem Universum für alle Zufälle,d ei dafür gesorgt hatten, dass er nun das Privileg hatte noch mehr Zeit mit seinem Shizun zu veringen und zwar alleine. Außerdem freute es ihn ungemein, dass sich sein Shizun anscheinend um sein wohlbefinden sorgte; darum dass ihm auch ja nichts unangenehm war. Als könnte dies der Fall sein. “Wollen wir dann?”, fragte er immer noch lächelnd. Luo Binghe hob die Tasche seines Shizuns auf und schwang sie sich über die Schulter. Dabei kniff er sich unauffällig in die Handfläche, nur um sicherzugehen, dass es real war. Damit musste sich dieser nun wirklich nicht abmühen. “Welches Zelt gehört uns?” Allein bei der Frage machte Binghes Herz wieder einen kleinen Hüpfer. Es kam ihm fast wie in einem Traum vor, dass er sich etwas mit seinem Shizun teilen konnte. In Gedanken begann er sich schon auszumalen, wie die nächsten drei Tage ablaufen würden. Oh, es würde unglaublich werden.
Jin Zixuan schien einer der wenigen Personen zu sein, die ihrem Lehrer tatsächlich zuhörte. Er fragte sich, ob er als Zeltpartner dafür mitverantwortlich war, dass Nie Huaisang wirklich pünktlich am Sammelpunkt eintreffen würde. Eigentlich nicht, oder? Wirklich ärger wollte er nicht bekommen, nur weil jemand wieder nicht aufzupassen schien. Dann drehte sich Huaisang schon zu ihm um und Zixuan war definitiv nicht darauf vorbereitet gewesen, so breit angegrinst zu werden. Irgendwie war es nett. Bevor er jedoch reagieren konnte, war der Moment vorbei und Huaisang war plötzlich vollkommen ernst. Was war passiert? Kurz überlegte er, ob er nachfragen sollte. Doch aus dem Augenwinkel sah er Jiang Cheng auf sie zukommen. Vermutlich war es besser, ihn das regeln zu lassen. Vermutlich wäre es besser, wenn dieser sich darum kümmerte. Schließlich kannte Jin Zixuan Huaisang so gut wie gar nicht und da wollte er diesem nicht zu nah treten. Jiang Chengs Anwesenheit schien auch genug zu sein, um Huaisang wieder aufzumuntern. Es war irgendwie witzig die Beiden zu beobachten, doch führte ihm auch gleichzeitig wieder vor Augen, dass er ein Außenseiter war. Ab und zu fragte er sich, wie es wäre so frei mit jemandem umzugehen. Wieso sah es so einfach aus und er konnte sich noch nicht einmal dazu bringen ein Gespräch anzufangen? Dementsprechend war er sich auch überhaupt nicht sicher, ob Jiang Chengs Einladung zum Spaziergang auch für ihn galt. Dementsprechend sagte er auch nichts. Hausiangs Frage darauf war schon einfacher zu beantworten. Sie ging schließlich auch direkt an ihn. “Nein, ich werde euch in einem Abstand von 30 Sekunden folgen, weil das überhaupt nicht merkwürdig wäre.“ Jin Zixuan versuchte es mit einem Witz, obwohl er nicht ganz wusste, ob dieser gelang. Er zog seine Tasche wieder etwas hoch, um sie besser halten zu können. Dann setzte er sich in Bewegung um ihr Zelt zu suchen. Als sich Huaisang kurz darauf lauthals bei Jiang Cheng beschwerte, sah er zu ihnen. “So schlimm sehen deine Haare gar nicht aus”, murmelte er vage in Huaisangs Richtung. Gleichzeitig bekam er im Hintergrund das Gespräch zwischen Jiang Cheng und Lan Huan mit. Traurig blickte Jin Zixuan auf den Boden vor sich. Was hatte er auch erwartet? Das Jiang Cheng ihn auch nur Wahrnehmen würde, wenn Lan Huan in der Nähe war? Als würde das jemals passieren.
Während sich Wei Ying so beschwerte, versuchte Lan Huan ein höfliches Lächeln beizubehalten. Jedoch fiel es ihm Augenblick gar nicht so einfach. “Bitte verstehe, dass es für mich unglaublich schwer ist nach dieser Uhrzeit noch wach zu sein”, versuchte er trotzdem zu erklären. Lan Zhan stand geschockt daneben, sah Wei Ying ungläubig an und schüttelte den Kopf: “Werde nicht wach bleiben.” Kurz war Lan Zhan doch froh darüber mit JiangCheng in einem Zelt gelandet zu sein. Dieser schien es wenigstens zu verstehen und würde ihn vermutlich in Ruhe schlafen lassen. Bei Wei Yings nächstem Kommentar über die Party lief Lan Huan rot an. Er war mehr als nur froh darüber, dass niemand weiter darauf einging und Wei Ying schon weiter redete. Partyausflug hörte sich wirklich nicht nach dem an, warum sie hier waren. Nie Mingjue tat ihm jetzt schon leid, wenn dieser sich damit auch noch rumschlagen musste. Und Lan Zhan ebenfalls, den Wei Ying anscheinend schon wieder in seinen Plan integrieren wollte, der aber offensichtlich ebenfalls nicht begeistert war - insofern man eine Emotion bei ihm als offensichtlich bezeichnen konnte. Zum Glück sprach Jiang Cheng ein Machtwort. Hoffentlich würde Wei Ying wenigstens auf diesen hören. Lan Huan ließ sich ohne Beschwerden wegschieben, auch wenn ihm sein Bruder gerade ein bisschen leid tat, der nun wieder alleine Wei Yings geplapper ausgesetzt war.
Über Jiang Chengs Kmmentar musste er leise lachen. “Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Das kann gar nicht passieren. Dafür bist du viel zu intelligent”, grinste Lan Huan zurück. Allerdings verschwand es wieder, als sie bei Nie Huaisang und Jin Zixuan ankamen und er bemerkte, wo Huaisang hinblickte. Für diesen musste es auch nicht einfach sein und Lan Huan konnte die Sorge sehr gut nachvollziehen. Hoffentlich würden die nächsten Tage ohne Vorfall vergehen. Glücklicherweise schaffte Jiang Cheng es schnell, Huaisang abzulenken. Lan Huan musste auch etwas über die Beiden lachen, verstecke es allerdings hinter einer vorgehaltenen Hand. Es war so einfach alle negativen Gedanken zu verdrängen, wenn er in Jiang Chengs Nähe war. Das Lächeln wurde nur noch breiter als Jiang Cheng ihn noch einmal persönlich fragte, ob er mit spazieren wollte. Es wurde ihm leicht warm ums Herz, vor allem, weil Jiang Cheng so niedlich dabei aussah. “Ich könnte mir nichts besseres vorstellen, also liebend gerne. Ich bringe nur schnell meine Sachen in mein eigenes Zelt, dann bin ich sofort wieder bei dir - bei euch.” Er legte Jiang Cheng kurz eine Hand auf die Schulter, bevor er sich wegdrehte und in die Richtung seines Zeltes lief. Im vorbeigehen hatte er einen Blick auf den aufgehängten Plan geworfen. Sein Zelt schien auf der anderen Seite vom Platz zu sein, als Huaisangs und Zixuans. Lan Huan begann sich erneut auf den Ausflug zu freuen, auch wenn seine Sorge nicht komplett verschwunden war.
Xiao Xingchen war wirklich sehr gut darin den Unschuldigen zu spielen. Aber die Zeit, wo Xue Yang ihm das komplett abgenommen hatte, war vorbei. So einfach würde er ihm das nicht durchgehen lassen. “Mach so weiter und du wirst heute Nacht definitiv nicht schlafen”, flüsterte Xue Yang ihm ins Ohr. Die kurze Berührung ihrer Lippen war ihm lange nicht genug. Also legte er seine Hand an Xingchens Wange und drehte seinen Kopf zurück in seine Richtung. Er legte seine Lippen auf Xingchens und küsste ihn vernünftig - vielleicht etwas länger als nötig. Was seine Mitschüler davon hielten, war ihm so ziemlich egal. Als er sich löste, trat er einen Schritt zurück.
Das breite Grinsen verschwand erst wieder, als Song Lan auf sie zukam. Xue Yang versuchte sich zurückzunehmen, als Xiao Xingchen ihm eine Hand auf die Brust legte. Auch wenn er im Moment noch schlechter auf Song Lan zu sprechen war, als sonst. Er hatte die Konfrontation von der Party nicht so schnell vergessen. Während Song Lan sich zwar bei Xingchen entschuldigt hatte, schien er e nicht wirklich zu meinen. Für Xue Yang hatte er noch nicht einmal einen entschuldigen Blick übrig gehabt und dieser hatte blaue Flecke davon getragen. Nicht, dass Xue Yang diese wirklich spüren würde oder es die schlimmsten an ihm waren. Es ging ums Prinzip. Und die Tatsache, dass es hätte weitaus schlimmer enden könne, wenn Xue Yang nur eine paar Sekunden länger gebraucht hätte um zu reagieren. Er wollte Song Lan wirklich ins Gesicht schleudern, dass dieser die Klappe halten sollte und sich verpissen sollte, schließlich schuldete er ihnen mindestens dafür etwas. Wieso musste Xiao Xingchen jetzt so streng mit ihm klingen? War Song Lan nicht derjenige gewesen, der das angefangen hatte? Xue Yang entzog sich der Berührung und verzog das Gesicht. “Was los ist? Ich habe den Mitschüler, der dir zugelost wurde gefragt, ob wir tauschen. Für ihn war das in Ordnung. Für dich sicher auch nicht. Und da Song Lan sehr offensichtlich nicht mehr als zwei minuten mit mir in einem raum sein kann, dachte ich es wäre auch kein Problem, wenn er einen anderen Zeltpartner kriegt. Aber anscheinend doch. Oder liegt es einfach daran, dass du es nicht abkannst, wenn du mich mit Xiao Xingchen siehst?” Der letzte Satz war direkt an Song Lan gerichtet. Vielleicht provozierte er gerade mehr als nötig war, aber das war ihm sehr egal. “Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen?”, fauchte Song Lan zurück, “Und hier ernst nehmen? Ist alle für dich immer ein Spiel. Das ist ein Schulausflug und ich will einfach keinen ärger bekommen, weil du meinst, dich nicht an Regeln halten zu müssen.” Xue Yang kaufte ihm kein Wort ab. “Dann behalt es einfach für dich und niemand wird davon erfahren”, argumentierte Xue Yang mit einem Schulterzucken.
Nie Mingjue war sich nicht sicher, wie genau sein Friedensangebot aufgenommen werden würde. Dementsprechend wartete er ziemlich angespannt auf Meng Yaos Reaktion. Er war ein wenig davon genervt, dass Meng Yao sein Gesicht so effektiv versteckte. Doch als dieser wieder zu ihm aufsah, wünschte er sich, er würde es wieder tun. Meng Yaos trauriges Lächeln zog an seinem Herzen. Gleichzeitig weckte es einen Beschützerinstinkt, von dem er dachte, er hätte ihn lange zusammen mit ihrer Freundschaft begraben. Mingjue hatte es nie gemocht, wenn Leute die er mochte traurig waren. Anscheinend galt dies auch noch auf irgendeine Art und Weise für Meng Yao. Was dieser dann sagte, schockte Nie Mingjue komplett. “Du hasst mich nicht?”, wiederholte er ungläubig, “Warum hast du dann…” Er unterbrach sich selbst mit einem Kopfschütteln. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um in alten Wunden rumzustochern. Falls es diesen jemals geben würde. Ein leises seufzen verließ seine Lippen. Meng Yao sah wirklich mitleiderregend aus und Nie Mingjue war fast gewillt ihm zu glauben. Der Teil von ihm, der sich gerne an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnerte, war versucht Meng Yao in den Arm zu nehmen. Doch er erinnerte sich selbst daran, dass sie sich nicht mehr so nah standen. Also nickte er nur: “Mehr kann ich nicht verlangen.” Erst dann fiel auch ihm auf, wie er gerade genannt worden war. Meng Yao hatte ihn nicht mehr ‘A-Jue’ genannt, seit dem Vorfall, selbst nicht vor Huan, als sie am Anfang versucht hatten die Fassade aufrecht zu erhalten. Er wusste nicht, wie er sich dabei fühlen sollte. Damit konnte er sich auch noch später auseinandersetzen. “Schon in Ordnung”, murmelte er stattdessen einfach. Aus dem Augenwinkel hatte er beobachtete, wie in der Zeit die Schüler aufgebrochen waren, um sich ihre Zelte zu suchen. Zumindest musste er sie bis 16 Uhr nur so halb im Blick haben und nur im Notfall einschreiten oder wenn er dazu geholt wurde. Vielleicht könnten sie sich die paar Stunden ja halbwegs benehmen. Nie Mingjue sah noch einmal zu Meng Yao hinunter. “Soll ich deine Tasche bis zum Zelt nehmen?”, fragte er, um zu unterstreichen, dass er das Friedensangebot ernst meinte.
Jin Zixuan schien einer der wenigen Personen zu sein, die ihrem Lehrer tatsächlich zuhörte. Er fragte sich, ob er als Zeltpartner dafür mitverantwortlich war, dass Nie Huaisang wirklich pünktlich am Sammelpunkt eintreffen würde. Eigentlich nicht, oder? Wirklich ärger wollte er nicht bekommen, nur weil jemand wieder nicht aufzupassen schien. Dann drehte sich Huaisang schon zu ihm um und Zixuan war definitiv nicht darauf vorbereitet gewesen, so breit angegrinst zu werden. Irgendwie war es nett. Bevor er jedoch reagieren konnte, war der Moment vorbei und Huaisang war plötzlich vollkommen ernst. Was war passiert? Kurz überlegte er, ob er nachfragen sollte. Doch aus dem Augenwinkel sah er Jiang Cheng auf sie zukommen. Vermutlich war es besser, ihn das regeln zu lassen. Vermutlich wäre es besser, wenn dieser sich darum kümmerte. Schließlich kannte Jin Zixuan Huaisang so gut wie gar nicht und da wollte er diesem nicht zu nah treten. Jiang Chengs Anwesenheit schien auch genug zu sein, um Huaisang wieder aufzumuntern. Es war irgendwie witzig die Beiden zu beobachten, doch führte ihm auch gleichzeitig wieder vor Augen, dass er ein Außenseiter war. Ab und zu fragte er sich, wie es wäre so frei mit jemandem umzugehen. Wieso sah es so einfach aus und er konnte sich noch nicht einmal dazu bringen ein Gespräch anzufangen? Dementsprechend war er sich auch überhaupt nicht sicher, ob Jiang Chengs Einladung zum Spaziergang auch für ihn galt. Dementsprechend sagte er auch nichts. Hausiangs Frage darauf war schon einfacher zu beantworten. Sie ging schließlich auch direkt an ihn. “Nein, ich werde euch in einem Abstand von 30 Sekunden folgen, weil das überhaupt nicht merkwürdig wäre.“ Jin Zixuan versuchte es mit einem Witz, obwohl er nicht ganz wusste, ob dieser gelang. Er zog seine Tasche wieder etwas hoch, um sie besser halten zu können. Dann setzte er sich in Bewegung um ihr Zelt zu suchen. Als sich Huaisang kurz darauf lauthals bei Jiang Cheng beschwerte, sah er zu ihnen. “So schlimm sehen deine Haare gar nicht aus”, murmelte er vage in Huaisangs Richtung. Gleichzeitig bekam er im Hintergrund das Gespräch zwischen Jiang Cheng und Lan Huan mit. Traurig blickte Jin Zixuan auf den Boden vor sich. Was hatte er auch erwartet? Das Jiang Cheng ihn auch nur Wahrnehmen würde, wenn Lan Huan in der Nähe war? Als würde das jemals passieren.
Während sich Wei Ying so beschwerte, versuchte Lan Huan ein höfliches Lächeln beizubehalten. Jedoch fiel es ihm Augenblick gar nicht so einfach. “Bitte verstehe, dass es für mich unglaublich schwer ist nach dieser Uhrzeit noch wach zu sein”, versuchte er trotzdem zu erklären. Lan Zhan stand geschockt daneben, sah Wei Ying ungläubig an und schüttelte den Kopf: “Werde nicht wach bleiben.” Kurz war Lan Zhan doch froh darüber mit JiangCheng in einem Zelt gelandet zu sein. Dieser schien es wenigstens zu verstehen und würde ihn vermutlich in Ruhe schlafen lassen. Bei Wei Yings nächstem Kommentar über die Party lief Lan Huan rot an. Er war mehr als nur froh darüber, dass niemand weiter darauf einging und Wei Ying schon weiter redete. Partyausflug hörte sich wirklich nicht nach dem an, warum sie hier waren. Nie Mingjue tat ihm jetzt schon leid, wenn dieser sich damit auch noch rumschlagen musste. Und Lan Zhan ebenfalls, den Wei Ying anscheinend schon wieder in seinen Plan integrieren wollte, der aber offensichtlich ebenfalls nicht begeistert war - insofern man eine Emotion bei ihm als offensichtlich bezeichnen konnte. Zum Glück sprach Jiang Cheng ein Machtwort. Hoffentlich würde Wei Ying wenigstens auf diesen hören. Lan Huan ließ sich ohne Beschwerden wegschieben, auch wenn ihm sein Bruder gerade ein bisschen leid tat, der nun wieder alleine Wei Yings geplapper ausgesetzt war.
Über Jiang Chengs Kmmentar musste er leise lachen. “Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Das kann gar nicht passieren. Dafür bist du viel zu intelligent”, grinste Lan Huan zurück. Allerdings verschwand es wieder, als sie bei Nie Huaisang und Jin Zixuan ankamen und er bemerkte, wo Huaisang hinblickte. Für diesen musste es auch nicht einfach sein und Lan Huan konnte die Sorge sehr gut nachvollziehen. Hoffentlich würden die nächsten Tage ohne Vorfall vergehen. Glücklicherweise schaffte Jiang Cheng es schnell, Huaisang abzulenken. Lan Huan musste auch etwas über die Beiden lachen, verstecke es allerdings hinter einer vorgehaltenen Hand. Es war so einfach alle negativen Gedanken zu verdrängen, wenn er in Jiang Chengs Nähe war. Das Lächeln wurde nur noch breiter als Jiang Cheng ihn noch einmal persönlich fragte, ob er mit spazieren wollte. Es wurde ihm leicht warm ums Herz, vor allem, weil Jiang Cheng so niedlich dabei aussah. “Ich könnte mir nichts besseres vorstellen, also liebend gerne. Ich bringe nur schnell meine Sachen in mein eigenes Zelt, dann bin ich sofort wieder bei dir - bei euch.” Er legte Jiang Cheng kurz eine Hand auf die Schulter, bevor er sich wegdrehte und in die Richtung seines Zeltes lief. Im vorbeigehen hatte er einen Blick auf den aufgehängten Plan geworfen. Sein Zelt schien auf der anderen Seite vom Platz zu sein, als Huaisangs und Zixuans. Lan Huan begann sich erneut auf den Ausflug zu freuen, auch wenn seine Sorge nicht komplett verschwunden war.
Xiao Xingchen war wirklich sehr gut darin den Unschuldigen zu spielen. Aber die Zeit, wo Xue Yang ihm das komplett abgenommen hatte, war vorbei. So einfach würde er ihm das nicht durchgehen lassen. “Mach so weiter und du wirst heute Nacht definitiv nicht schlafen”, flüsterte Xue Yang ihm ins Ohr. Die kurze Berührung ihrer Lippen war ihm lange nicht genug. Also legte er seine Hand an Xingchens Wange und drehte seinen Kopf zurück in seine Richtung. Er legte seine Lippen auf Xingchens und küsste ihn vernünftig - vielleicht etwas länger als nötig. Was seine Mitschüler davon hielten, war ihm so ziemlich egal. Als er sich löste, trat er einen Schritt zurück.
Das breite Grinsen verschwand erst wieder, als Song Lan auf sie zukam. Xue Yang versuchte sich zurückzunehmen, als Xiao Xingchen ihm eine Hand auf die Brust legte. Auch wenn er im Moment noch schlechter auf Song Lan zu sprechen war, als sonst. Er hatte die Konfrontation von der Party nicht so schnell vergessen. Während Song Lan sich zwar bei Xingchen entschuldigt hatte, schien er e nicht wirklich zu meinen. Für Xue Yang hatte er noch nicht einmal einen entschuldigen Blick übrig gehabt und dieser hatte blaue Flecke davon getragen. Nicht, dass Xue Yang diese wirklich spüren würde oder es die schlimmsten an ihm waren. Es ging ums Prinzip. Und die Tatsache, dass es hätte weitaus schlimmer enden könne, wenn Xue Yang nur eine paar Sekunden länger gebraucht hätte um zu reagieren. Er wollte Song Lan wirklich ins Gesicht schleudern, dass dieser die Klappe halten sollte und sich verpissen sollte, schließlich schuldete er ihnen mindestens dafür etwas. Wieso musste Xiao Xingchen jetzt so streng mit ihm klingen? War Song Lan nicht derjenige gewesen, der das angefangen hatte? Xue Yang entzog sich der Berührung und verzog das Gesicht. “Was los ist? Ich habe den Mitschüler, der dir zugelost wurde gefragt, ob wir tauschen. Für ihn war das in Ordnung. Für dich sicher auch nicht. Und da Song Lan sehr offensichtlich nicht mehr als zwei minuten mit mir in einem raum sein kann, dachte ich es wäre auch kein Problem, wenn er einen anderen Zeltpartner kriegt. Aber anscheinend doch. Oder liegt es einfach daran, dass du es nicht abkannst, wenn du mich mit Xiao Xingchen siehst?” Der letzte Satz war direkt an Song Lan gerichtet. Vielleicht provozierte er gerade mehr als nötig war, aber das war ihm sehr egal. “Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen?”, fauchte Song Lan zurück, “Und hier ernst nehmen? Ist alle für dich immer ein Spiel. Das ist ein Schulausflug und ich will einfach keinen ärger bekommen, weil du meinst, dich nicht an Regeln halten zu müssen.” Xue Yang kaufte ihm kein Wort ab. “Dann behalt es einfach für dich und niemand wird davon erfahren”, argumentierte Xue Yang mit einem Schulterzucken.
Nie Mingjue war sich nicht sicher, wie genau sein Friedensangebot aufgenommen werden würde. Dementsprechend wartete er ziemlich angespannt auf Meng Yaos Reaktion. Er war ein wenig davon genervt, dass Meng Yao sein Gesicht so effektiv versteckte. Doch als dieser wieder zu ihm aufsah, wünschte er sich, er würde es wieder tun. Meng Yaos trauriges Lächeln zog an seinem Herzen. Gleichzeitig weckte es einen Beschützerinstinkt, von dem er dachte, er hätte ihn lange zusammen mit ihrer Freundschaft begraben. Mingjue hatte es nie gemocht, wenn Leute die er mochte traurig waren. Anscheinend galt dies auch noch auf irgendeine Art und Weise für Meng Yao. Was dieser dann sagte, schockte Nie Mingjue komplett. “Du hasst mich nicht?”, wiederholte er ungläubig, “Warum hast du dann…” Er unterbrach sich selbst mit einem Kopfschütteln. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um in alten Wunden rumzustochern. Falls es diesen jemals geben würde. Ein leises seufzen verließ seine Lippen. Meng Yao sah wirklich mitleiderregend aus und Nie Mingjue war fast gewillt ihm zu glauben. Der Teil von ihm, der sich gerne an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnerte, war versucht Meng Yao in den Arm zu nehmen. Doch er erinnerte sich selbst daran, dass sie sich nicht mehr so nah standen. Also nickte er nur: “Mehr kann ich nicht verlangen.” Erst dann fiel auch ihm auf, wie er gerade genannt worden war. Meng Yao hatte ihn nicht mehr ‘A-Jue’ genannt, seit dem Vorfall, selbst nicht vor Huan, als sie am Anfang versucht hatten die Fassade aufrecht zu erhalten. Er wusste nicht, wie er sich dabei fühlen sollte. Damit konnte er sich auch noch später auseinandersetzen. “Schon in Ordnung”, murmelte er stattdessen einfach. Aus dem Augenwinkel hatte er beobachtete, wie in der Zeit die Schüler aufgebrochen waren, um sich ihre Zelte zu suchen. Zumindest musste er sie bis 16 Uhr nur so halb im Blick haben und nur im Notfall einschreiten oder wenn er dazu geholt wurde. Vielleicht könnten sie sich die paar Stunden ja halbwegs benehmen. Nie Mingjue sah noch einmal zu Meng Yao hinunter. “Soll ich deine Tasche bis zum Zelt nehmen?”, fragte er, um zu unterstreichen, dass er das Friedensangebot ernst meinte.
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- Beitrag #187
Re: Our shining days
Hätte Qingqiu sich nicht so gut im Griff, wären ihm vermutlich schon wieder alle Gesichtszüge entgleist, als Binghe einfach seine Tasche nahm. Erst einmal, weil es ihm schrecklich unangenehm war, dass ein Schüler sein Gepäck für ihn trug und zum Zweiten, weil er selbst darüber geschockt war, dass ihm diese Geste und die Art und Weise, wie dieser junge Mann so ohne weiteres seine schwere Tasche schulterte, überaus imponierte. Qingqiu selbst war eher schmal und zierlich gebaut und Binghe war so groß und kräftig. Seine Augen hefteten sich dabei kurz an dessen Oberarm, der noch muskulöser aussahen, als er diesen so anspannte. Unverschämtheit. Wie kann man in diesem Alter schon so durchtrainiert sein??! Da kann man ja nicht anders, als hinzuschauen! rechtfertigte Qingqiu sich selbst seinen kurzen Ausschweifer. Seine Wangen waren auch zart errötet, doch er drehte sich geschickt von Binghe weg, damit dieser das nicht sah. Er nickte dabei dann. ,,Dann ist ja alles gut. Wir müssen in diese Richtung." Sagte er und lief einen Schritt vor Binghe. Wenn man die beiden nun so sah, hätte man meinen können, Luo Binghe wäre Qingqius Bodyguard. Die beiden gaben von außen ein merkwürdiges Bild ab. Sicher nicht wie Lehrer und Schüler. ,,Binghe." Sagte Qingqiu dann und räusperte sich, sprach dann über seine Schulter hinweg in dir Richtung seines Schülers. ,,Du musst wirklich nicht meine Tasxhe tragen." Fiel es ihm nun ein, da er die Blicke der anderen Schüler bemerkte. Eben war er garnicjt auf die Idee gekommen, Binghe darauf hinzuweisen. Irgendwie hatte es sich so natürlich angefühlt, dass er das für ihn übernahm. Doch der Weg war nicht sehr weit und dann waren sie auch schon bei dem Zelt. Und Qingqiu blieb erst einmal wie angewurzelt stehen. Das konnte doch nicht ernsthaft ein Zelt für zwei Personen sein. DAS WAR VIEL ZU KLEIN! FUUUUCK! Es war jetzt schon klar, dass er heute Nacht mit Binghe auf Kuschelkurs gehen musste. Qingqiu wurde heiß und kalt und sein Stresslevel stieg massiv an. Kurz sah er nochmal auf den Plan in deiner Hand, um sicherstellen, dass das ihr Zelt war. Doch es war Tatsache und die Zelte der Schüler waren ebenso groß. Oh nein... ,,Nun..." Sagte er und öffnete den Reißverschluss des Eingangs. Erwartete irgendwie, dass das Zelt auf magische Art und Weise innen drin eine drei-Zimmer Wohnung war. ,,Das soll für zwei Personen reichen?" Qingqiu hatte das nicht laut sagen wollen, doch es rutschte ihm einfach so heraus.
Huaisang blinzelte einen Moment irritiert, als er Zixuans Antwort hörte. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er checkte, dass Zixuan gerade einen Scherz gemacht hatte. Auf eine sehr trockene Art und Weise. Das hatte Huaisang bei ihm noch nie gehört. Sein Mundwinkel zog sich zu einem schelmischen Grinsen in die Höhe, dann legte er ihm kurz eine Hand an die Schulter und klopfte auf diese. ,,Ahhh, ich seh schon. Du, mein Freund, bist ein Mann von Kultur." Sagte Huaisang gespielt hochgestochen und lachte dann.
Er lief nun hinter Jiang Cheng und Lan Huan, aber auch einen halben Schritt vor Zixuan. Huaisang schmollte, während er seine Haare wieder auf die richtigen Seiten sortierte. Dann hörte er aber Zixuans Kommentar und er drehte sich mit schmollendem Blick in dessen Richtung. ,,Echt? Aber ich bin total zerzaust. Schau." Beklagte er sich, und deutete auf seinen verwuschelten Scheitel. Doch irgendwie fand er es echt nett, dass Zixuan das gesagt hatte. Huaisang fiel dann aber Zixuans trauriger Blick auf und sofort verschwand der schmollende Ausdruck aus seinem Gesicht. ,,Ist... alles okay?" Fragte er sofort, ohne darüber nachzudenken, dass er Zixuan ja kaum kannte und dieser ihm bestimmt nicht einfach sagen würde, wo der Schuh drückte. Aber vielleicht konnte er ihn wenigstens etwas ablenken. ,,Hey, magst du diese sauren Kaugummis?" Fiel es Huaisang auf einmal ein und er zog zwei davon aus seiner Jackentasche, dabei fiel ihm auch die Verpackungsfolie von seinem letzten YuGiOh Karten Booster aus der Jackentasche. ,,Upps." Er lächelte peinlichlich berührt und hob sie schnell auf, stopfte sie wieder in die Tasche zurück. Dann kam er wieder aufs Thema zurück. ,,Die sind echt heftig. Das hier ist eine limitierte Edition. Extra, ultra sauer. Lass uns ein Spiel machen. Wir essen beide einen und wer das Gesicht verzieht, hat verloren, ja?" Huaisang nahm Zixuans Hand, öffnete sie und legte ihm einen Kaugummi mit roter Folie in die Hand, schloss diese dann wieder. ,,Die Roten schmecken am Besten. Ich geb ihn dir. Und ich nehme grün." Huaisang öffnete seinen Kaugummi schon und sah abwartend zu Zixuan. Er hatte sich beim Gehen zu ihm umgedreht, sodass er nun rückwärts lief und Zixuan anschauen konnte.
Bei Lan Huans Kompliment erröteten Jiang Chengs Wangen sehr zart. Huan hielt ihn also für intelligent. Nicht, dass er das Gegenteil von sich behauptet hätte, doch es schmeichelte ihm, dass sein Schwarm dies erkannt hatte. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer und ein Lächeln schlich auf seine Lippen. Da war das Desaster mit Wei Ying schon fast wieder vergessen. Als sie sich dann auf den Weg zum Zelt machten, sah Jiang Cheng über seine Schulter hinweg kurz zu Huaisang, nachdem er ihn eben erst ignoriert hatte. Er grinste, als er sah, wie sein Freund sich nun auch bei Zixuan ausheulte. Manchmal konnte er garnicht glauben, dass sie fast gleichalt waren. Huaisang war oft wie ein großes Baby, aber auf eine niedliche Art und Weiße. Fast schon hatte Jiang Cheng den Drang, ihn nochmal in seinen Arm zu klemmen, um ihm dann aber (wie er es immer tat) etwas grob die Haare zu wuscheln. Er widerstand dem Drang aber, denn er sah, wie Huaisang schon wieder auf Zixuan einredete. Cheng fand es schon irgendwie merkwürdig, dass dieser sich ihrer Gruppe gerade angeschlossen hatte. Nicht, dass er sich daran störte. Er hatte nichts gegen Zixuan und dieser war auch schließlich ein guer Freund seiner Schwester. Aber sie hatten einfach noch nie mehr als zwei Sätze mit ihm gesprochen. Und trotzdem laberte Huaisang ihn schon wieder voll. Jiang Cheng schüttelte amüsiert den Kopf. Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich dann aber wieder auf Huan und die Berührung an seiner Schulter. Sanft legte sich sein Blick auf Huans hübsches Gesicht und sein Herz meldete sich gleich wieder zu Wort, als er dessen Lächeln sah und die Worte, die ihm erst rausgerutscht waren. Jiang Chengs Augen begannen zu leuchten und sein Lächeln wurde breiter. Gerade hatte er das Gefühl, dass er garnicht glücklicher sein konnte. „Verlauf dich nicht. Sonst komm ich dich in 10 Minuten suchen.“ Cheng spiegelte die Geste, berührte Huan ebenfalls flüchtig am Oberarm, dann sah er ihm eine Sekunde nach. „Findet ihr euer Zelt?“ Fragte Cheng dann an Huaisang und Zixuan gewandt. Auch er sah kurz auf den Plan und deutete dann in eine Richtung. „Hier lang. Ich muss auch in diese Richtung.“ Sein Zelt lag nur ein paar Zelte weiter weg von dem seines Freundes, also konnte er auch dessen Tasche noch ablegen. Er stellte sie vor Huaisangs Zelt ab und nickte seinem Freund dann kurz zu. „Ich komm euch in 10 Minuten einsammeln.“ Er hob seine Hand zum Abschied und ging dann weiter zu dem Zelt, dass er sich die nächsten drei Tage mit Lan Zhan teilen würde. Sofort wich sein heiterer Gesichtsausdruck einer grummligen Miene. „Echt jetzt?“ Schnaubte er und öffnete das Zelt, warf einen Blick hinein. Wie sollten denn hier zwei Leute Platz drin haben? Er hatte sicher keine Lust heute Nacht mit Lan Zhan zu kuscheln. „Oh man... ich hätte ja auch mal Glück haben können.“ Sagte er frustriert zu sich selbst. Er schob seine Tasche ganz in die Ecke des Zeltes, dann zog er sein Smartphone aus der Hosentasche und warf einen Blick ins Display, um sein Spiegelbild zu sehen. Cheng machte sich die Haare zurecht und steckte es wieder zurück. Wieso war er schon wieder so nervös? Er war später doch nicht mit Huan allein. Trotzdem dachte er gerade wieder daran, was dieser eben gesagt hatte. Er hatte gesagt, er wäre sofort wieder bei ihm. Und erst dann hatte er sich verbessert. Jiang Cheng lächelte leicht, ermahnte sich dann aber. Was für ein Quatsch! Huan hatte sich einfach nur versprochen. Es war doch bescheuert, da etwas hinein zu interpretieren. Jiang Cheng sah kurz auf seine Uhr, dann beschloss er, schonmal seinen Schlafsack auszurollen und sich soweit einzurichten. Immerhin hatte er noch ein paar Minuten Zeit.
Bei Xue Yangs Worten errötete Xingchen nun tatsächlich sogar. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und kicherte leise und hinter vorgehaltener Hand. „Aber Xue Yang.“ Sagte er gespielt empört. „Das hier ist ein Lehrausflug.“ Er wollte ermahnend klingen, aber er war sich sicher, dass Xue Yang ihm das nicht abkaufte. Bevor er auch weiter reden konnte, dirigierte Xue Yang ihn zurück in die Position von eben und küsste ihn richtig. Xingchen grinste breit in den Kuss, bevor er ihn erwiderte. Ihm wurde sofort etwas warm und er fragte sich, ob noch viele Mitschüler in ihrer Nähe waren. Er hörte zumindest kaum noch jemanden. Trotzdem war das hier irgendwie... aufregend. Bevor Xingchen von Xue Yang ablies, lies er seine Hand unauffällig über dessen Rücken hinunter zu Xue Yangs Po streifen. Er streichelte sehr beiläufig darüber, aber ging auf Nummer sicher, dass Xue Yang es spürte. Unschuldig lächelte er ihn an. Doch dann wurden sie schon von Song Lan gestört und Xingchen war etwas überrascht, als Xue Yang sich seiner Berührung entzog. Doch er hörte gleich an seinem Ton, dass er sich gerade wohl ungerecht behandelt fühlte. Das hatte Xingchen nicht gewollt. Für ihn klang es auch sehr logisch, was Xue Yang sagte, aber er konnte auch Song Lan irgendwie verstehen. Allerdings wurde er dann hellhörig, bei Xue Yangs Vorwurf. War Song Lan etwa eifersüchtig? Xingchen fühlte sich, als würde er hier gerade zwischen den Stühlen sitzen. Egal, was er nun sagen würde – einer von beiden würde sich ans Bein gepisst fühlen. Beschwichtigen hob er seine Hand und trat etwas vor Xue Yang. „Ich verstehe, dass du keinen Ärger bekommen willst, Song Lan. Aber ich denke, Xue Yang hat Recht. Ihr beiden... ihr streitet immer. Ich befürchte, wenn ihr euch ein Zelt teilt, dann wird es noch viel mehr Ärger geben. Bitte streitet euch nicht mehr deswegen. Wir wollen doch alle nur einen schönen Ausflug haben.“ Seufzte Xingchen. „Bitte verpetz uns nicht, Song Lan.“ Sagte Xingchen dann etwas geknickt. Irgendwie spürte er gerade eine große Enttäuschung, wenn er daran dachte, dass die Zelte vielleicht wieder zurückgetauscht werden müssten, wenn Song Lan zu ihrem Lehrer ging. Doch dann fiel Xingchen noch etwas anderes ein. „Xue Yang weiß auch, wie er mich führen muss. Was ist, wenn ich in der Nacht mal raus muss? Ich will nicht von einem Mitschüler begleitet werden, den ich nicht gut kenne.“ Xingchen bemerkte garnicht, wie gerissen das war. Aber er meinte es auch tatsächlich ernst. Er brauchte Xue Yang auch an seiner Seite, weil er die Umgebung nicht kannte. Xingchen tastete nochmal nach Xue Yangs Hand. „Bitte, Song Lan.“
Meng Yao konnte sehr genau die Regung in Mingjues Gesicht lesen. Er kannte ihn einfach zu gut und Mingjue war auch noch nie gut darin gewesen, seine Gefühle zu verstecken. Er war ein offenes Buch für Meng Yao. Einen Moment war er überrascht darüber, dass er diese Regungen in Mingjue offenbar noch auslösen konnte. Sorgte dieser sich etwa noch um ihn? Aber wieso? Nach allem, was passiert war, musste Mingjue ihn doch abgrundtief hassen.Das war ein Rätsel für Yao, doch gleichzeitig kam ihm ein Gedanke. Auch der Spitzname war ihm natürlich nicht einfach nur so über die Lippen gekommen. Er wusste das sehr genau einzusetzen.
„Ich... ich hab einige Fehler gemacht...“ Es war fast schon ein Flüstern, doch Yao war sich sicher, dass Mingjue es gehört hatte. Doch es war klar, dass dieser das Thema jetzt bestimmt nicht ansprechen wollte. Doch Yaos Worte sollten nur ein Samen sein. So gesäht, dass Mingjue bestimmt nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken. Yao hatte den Blick wieder gesenkt. Sehr schuldbewusst, war seine Miene dabei gewesen. Er wollte sich dann schon in Bewegung setzen, als ihn die Frage überraschte. Unter dem Schirm seines Hutes, zuckte ein Grinsen über seine Lippen. Oh Mingjue war so einfach gestrickt. Ein Bär von einem Mann, aber leicht um den Finger zu wickeln, wenn man wusste, welche Knöpfe man drücken musste. Schnell hatte er wieder seinen Rehblick aufgelegt, als er zu seinem ehemaligen Freund aufsah. „Wenn es dir keine Umstände macht. Sie ist... aber echt schwer.“ Sagte er und griff nach dem Gurt, löste diesen angestrengt von seiner Schulter und übergab sie Mingjue. Vielleicht streifte er dabei kurz dessen Hand, sehr flüchtig. Zusammen mit einem scheuen Blick, aber einem sehr schüchternen Anflug eines Lächelns auf den Lippen. „Danke.“ Sagte er leise.
Huaisang blinzelte einen Moment irritiert, als er Zixuans Antwort hörte. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er checkte, dass Zixuan gerade einen Scherz gemacht hatte. Auf eine sehr trockene Art und Weise. Das hatte Huaisang bei ihm noch nie gehört. Sein Mundwinkel zog sich zu einem schelmischen Grinsen in die Höhe, dann legte er ihm kurz eine Hand an die Schulter und klopfte auf diese. ,,Ahhh, ich seh schon. Du, mein Freund, bist ein Mann von Kultur." Sagte Huaisang gespielt hochgestochen und lachte dann.
Er lief nun hinter Jiang Cheng und Lan Huan, aber auch einen halben Schritt vor Zixuan. Huaisang schmollte, während er seine Haare wieder auf die richtigen Seiten sortierte. Dann hörte er aber Zixuans Kommentar und er drehte sich mit schmollendem Blick in dessen Richtung. ,,Echt? Aber ich bin total zerzaust. Schau." Beklagte er sich, und deutete auf seinen verwuschelten Scheitel. Doch irgendwie fand er es echt nett, dass Zixuan das gesagt hatte. Huaisang fiel dann aber Zixuans trauriger Blick auf und sofort verschwand der schmollende Ausdruck aus seinem Gesicht. ,,Ist... alles okay?" Fragte er sofort, ohne darüber nachzudenken, dass er Zixuan ja kaum kannte und dieser ihm bestimmt nicht einfach sagen würde, wo der Schuh drückte. Aber vielleicht konnte er ihn wenigstens etwas ablenken. ,,Hey, magst du diese sauren Kaugummis?" Fiel es Huaisang auf einmal ein und er zog zwei davon aus seiner Jackentasche, dabei fiel ihm auch die Verpackungsfolie von seinem letzten YuGiOh Karten Booster aus der Jackentasche. ,,Upps." Er lächelte peinlichlich berührt und hob sie schnell auf, stopfte sie wieder in die Tasche zurück. Dann kam er wieder aufs Thema zurück. ,,Die sind echt heftig. Das hier ist eine limitierte Edition. Extra, ultra sauer. Lass uns ein Spiel machen. Wir essen beide einen und wer das Gesicht verzieht, hat verloren, ja?" Huaisang nahm Zixuans Hand, öffnete sie und legte ihm einen Kaugummi mit roter Folie in die Hand, schloss diese dann wieder. ,,Die Roten schmecken am Besten. Ich geb ihn dir. Und ich nehme grün." Huaisang öffnete seinen Kaugummi schon und sah abwartend zu Zixuan. Er hatte sich beim Gehen zu ihm umgedreht, sodass er nun rückwärts lief und Zixuan anschauen konnte.
Bei Lan Huans Kompliment erröteten Jiang Chengs Wangen sehr zart. Huan hielt ihn also für intelligent. Nicht, dass er das Gegenteil von sich behauptet hätte, doch es schmeichelte ihm, dass sein Schwarm dies erkannt hatte. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer und ein Lächeln schlich auf seine Lippen. Da war das Desaster mit Wei Ying schon fast wieder vergessen. Als sie sich dann auf den Weg zum Zelt machten, sah Jiang Cheng über seine Schulter hinweg kurz zu Huaisang, nachdem er ihn eben erst ignoriert hatte. Er grinste, als er sah, wie sein Freund sich nun auch bei Zixuan ausheulte. Manchmal konnte er garnicht glauben, dass sie fast gleichalt waren. Huaisang war oft wie ein großes Baby, aber auf eine niedliche Art und Weiße. Fast schon hatte Jiang Cheng den Drang, ihn nochmal in seinen Arm zu klemmen, um ihm dann aber (wie er es immer tat) etwas grob die Haare zu wuscheln. Er widerstand dem Drang aber, denn er sah, wie Huaisang schon wieder auf Zixuan einredete. Cheng fand es schon irgendwie merkwürdig, dass dieser sich ihrer Gruppe gerade angeschlossen hatte. Nicht, dass er sich daran störte. Er hatte nichts gegen Zixuan und dieser war auch schließlich ein guer Freund seiner Schwester. Aber sie hatten einfach noch nie mehr als zwei Sätze mit ihm gesprochen. Und trotzdem laberte Huaisang ihn schon wieder voll. Jiang Cheng schüttelte amüsiert den Kopf. Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich dann aber wieder auf Huan und die Berührung an seiner Schulter. Sanft legte sich sein Blick auf Huans hübsches Gesicht und sein Herz meldete sich gleich wieder zu Wort, als er dessen Lächeln sah und die Worte, die ihm erst rausgerutscht waren. Jiang Chengs Augen begannen zu leuchten und sein Lächeln wurde breiter. Gerade hatte er das Gefühl, dass er garnicht glücklicher sein konnte. „Verlauf dich nicht. Sonst komm ich dich in 10 Minuten suchen.“ Cheng spiegelte die Geste, berührte Huan ebenfalls flüchtig am Oberarm, dann sah er ihm eine Sekunde nach. „Findet ihr euer Zelt?“ Fragte Cheng dann an Huaisang und Zixuan gewandt. Auch er sah kurz auf den Plan und deutete dann in eine Richtung. „Hier lang. Ich muss auch in diese Richtung.“ Sein Zelt lag nur ein paar Zelte weiter weg von dem seines Freundes, also konnte er auch dessen Tasche noch ablegen. Er stellte sie vor Huaisangs Zelt ab und nickte seinem Freund dann kurz zu. „Ich komm euch in 10 Minuten einsammeln.“ Er hob seine Hand zum Abschied und ging dann weiter zu dem Zelt, dass er sich die nächsten drei Tage mit Lan Zhan teilen würde. Sofort wich sein heiterer Gesichtsausdruck einer grummligen Miene. „Echt jetzt?“ Schnaubte er und öffnete das Zelt, warf einen Blick hinein. Wie sollten denn hier zwei Leute Platz drin haben? Er hatte sicher keine Lust heute Nacht mit Lan Zhan zu kuscheln. „Oh man... ich hätte ja auch mal Glück haben können.“ Sagte er frustriert zu sich selbst. Er schob seine Tasche ganz in die Ecke des Zeltes, dann zog er sein Smartphone aus der Hosentasche und warf einen Blick ins Display, um sein Spiegelbild zu sehen. Cheng machte sich die Haare zurecht und steckte es wieder zurück. Wieso war er schon wieder so nervös? Er war später doch nicht mit Huan allein. Trotzdem dachte er gerade wieder daran, was dieser eben gesagt hatte. Er hatte gesagt, er wäre sofort wieder bei ihm. Und erst dann hatte er sich verbessert. Jiang Cheng lächelte leicht, ermahnte sich dann aber. Was für ein Quatsch! Huan hatte sich einfach nur versprochen. Es war doch bescheuert, da etwas hinein zu interpretieren. Jiang Cheng sah kurz auf seine Uhr, dann beschloss er, schonmal seinen Schlafsack auszurollen und sich soweit einzurichten. Immerhin hatte er noch ein paar Minuten Zeit.
Bei Xue Yangs Worten errötete Xingchen nun tatsächlich sogar. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und kicherte leise und hinter vorgehaltener Hand. „Aber Xue Yang.“ Sagte er gespielt empört. „Das hier ist ein Lehrausflug.“ Er wollte ermahnend klingen, aber er war sich sicher, dass Xue Yang ihm das nicht abkaufte. Bevor er auch weiter reden konnte, dirigierte Xue Yang ihn zurück in die Position von eben und küsste ihn richtig. Xingchen grinste breit in den Kuss, bevor er ihn erwiderte. Ihm wurde sofort etwas warm und er fragte sich, ob noch viele Mitschüler in ihrer Nähe waren. Er hörte zumindest kaum noch jemanden. Trotzdem war das hier irgendwie... aufregend. Bevor Xingchen von Xue Yang ablies, lies er seine Hand unauffällig über dessen Rücken hinunter zu Xue Yangs Po streifen. Er streichelte sehr beiläufig darüber, aber ging auf Nummer sicher, dass Xue Yang es spürte. Unschuldig lächelte er ihn an. Doch dann wurden sie schon von Song Lan gestört und Xingchen war etwas überrascht, als Xue Yang sich seiner Berührung entzog. Doch er hörte gleich an seinem Ton, dass er sich gerade wohl ungerecht behandelt fühlte. Das hatte Xingchen nicht gewollt. Für ihn klang es auch sehr logisch, was Xue Yang sagte, aber er konnte auch Song Lan irgendwie verstehen. Allerdings wurde er dann hellhörig, bei Xue Yangs Vorwurf. War Song Lan etwa eifersüchtig? Xingchen fühlte sich, als würde er hier gerade zwischen den Stühlen sitzen. Egal, was er nun sagen würde – einer von beiden würde sich ans Bein gepisst fühlen. Beschwichtigen hob er seine Hand und trat etwas vor Xue Yang. „Ich verstehe, dass du keinen Ärger bekommen willst, Song Lan. Aber ich denke, Xue Yang hat Recht. Ihr beiden... ihr streitet immer. Ich befürchte, wenn ihr euch ein Zelt teilt, dann wird es noch viel mehr Ärger geben. Bitte streitet euch nicht mehr deswegen. Wir wollen doch alle nur einen schönen Ausflug haben.“ Seufzte Xingchen. „Bitte verpetz uns nicht, Song Lan.“ Sagte Xingchen dann etwas geknickt. Irgendwie spürte er gerade eine große Enttäuschung, wenn er daran dachte, dass die Zelte vielleicht wieder zurückgetauscht werden müssten, wenn Song Lan zu ihrem Lehrer ging. Doch dann fiel Xingchen noch etwas anderes ein. „Xue Yang weiß auch, wie er mich führen muss. Was ist, wenn ich in der Nacht mal raus muss? Ich will nicht von einem Mitschüler begleitet werden, den ich nicht gut kenne.“ Xingchen bemerkte garnicht, wie gerissen das war. Aber er meinte es auch tatsächlich ernst. Er brauchte Xue Yang auch an seiner Seite, weil er die Umgebung nicht kannte. Xingchen tastete nochmal nach Xue Yangs Hand. „Bitte, Song Lan.“
Meng Yao konnte sehr genau die Regung in Mingjues Gesicht lesen. Er kannte ihn einfach zu gut und Mingjue war auch noch nie gut darin gewesen, seine Gefühle zu verstecken. Er war ein offenes Buch für Meng Yao. Einen Moment war er überrascht darüber, dass er diese Regungen in Mingjue offenbar noch auslösen konnte. Sorgte dieser sich etwa noch um ihn? Aber wieso? Nach allem, was passiert war, musste Mingjue ihn doch abgrundtief hassen.Das war ein Rätsel für Yao, doch gleichzeitig kam ihm ein Gedanke. Auch der Spitzname war ihm natürlich nicht einfach nur so über die Lippen gekommen. Er wusste das sehr genau einzusetzen.
„Ich... ich hab einige Fehler gemacht...“ Es war fast schon ein Flüstern, doch Yao war sich sicher, dass Mingjue es gehört hatte. Doch es war klar, dass dieser das Thema jetzt bestimmt nicht ansprechen wollte. Doch Yaos Worte sollten nur ein Samen sein. So gesäht, dass Mingjue bestimmt nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken. Yao hatte den Blick wieder gesenkt. Sehr schuldbewusst, war seine Miene dabei gewesen. Er wollte sich dann schon in Bewegung setzen, als ihn die Frage überraschte. Unter dem Schirm seines Hutes, zuckte ein Grinsen über seine Lippen. Oh Mingjue war so einfach gestrickt. Ein Bär von einem Mann, aber leicht um den Finger zu wickeln, wenn man wusste, welche Knöpfe man drücken musste. Schnell hatte er wieder seinen Rehblick aufgelegt, als er zu seinem ehemaligen Freund aufsah. „Wenn es dir keine Umstände macht. Sie ist... aber echt schwer.“ Sagte er und griff nach dem Gurt, löste diesen angestrengt von seiner Schulter und übergab sie Mingjue. Vielleicht streifte er dabei kurz dessen Hand, sehr flüchtig. Zusammen mit einem scheuen Blick, aber einem sehr schüchternen Anflug eines Lächelns auf den Lippen. „Danke.“ Sagte er leise.
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Re: Our shining days
Hätte Luo Binghe auch nur ansatzweise erahnen können, was gerade durch Shen Qingqius Kopf ging, wäre es sicher nicht weiterhin ruhig geblieben. Es hätte ihn unglaublich gefreut zu wissen, dass sein Shizun beeindruckt war. Doch da dieser sein Gesicht versteckte, hatte Binghe nicht den Hauch einer Ahnung. Er folgt seinem Shizun sofort, als dieser losging. Als er ihm dann sagte, er müsste die Tasch nicht tragen, schüttelte Binghe vehement den Kopf. “Das ist doch selbstverständlich, Shizun. Und so schwer ist Ihre Tasche nicht, dass es mir etwas ausmachen würde”, lächelte er breit. Der Zeltplatz war zwar relativ groß, aber man brauchte nicht wirklich lange, um ihn einmal zu überqueren. Binghes Reaktion auf das Zelt, war so ziemlich genau das Gegenteil von seinem Shizun. Die Veranstalter hatten anscheinend wirklich die kleinsten Zweierzelte rausgesucht, die sie finden konnten. Jemand von Binghes Größe und Statur konnte es auch gut alleine ausfüllen. Und das bedeutete, er würde ganz nah bei seinem Shizun liegen können. Wenn er sich geschickt anstellte, könnte er er vielleicht schaffen einen Arm um seinen Shizun zu legen und mit ihm zu kuscheln. Seine Tagträume zerplatzten, als er die überraschte Aussage seines Shizuns hörte. Das klang gar nicht so begeistert. Irgendwie macht das Binghe etwas traurig. Doch er versuchte es zu überspielen. Er folgte seinem Shizun in das Zelt und behielt das Lächeln bei. Seine Augen weiteten sich etwas, als er Shen Qingqiu wieder ansah. “Gibt es ein Problem? Es ist zwar alles sehr eng, aber wir können es uns trotzdem gemütlich machen. Meinen Sie nicht, Shizun?” Er sob ihre Taschen links und rechts von dem Eingang gegen die Zeltwand, sodass sie so wenig Platz wie möglich wegnahmen. “Sehen Sie, jetzt haben wir immer noch sehr viel Raum.” Irgendwie wirkte das schon fast ironisch, wenn er das sagte, während er mit dem Kopf im knien die Zeltdecke streifte. Er konnte nur hoffen, dass sein Shizun seine Meinung jetzt nicht änderte und doch noch nach einer anderen Lösung für seine Unterbringung suchte. Das wäre zu verheerend. “Oh, Shizun, gibt es etwas, was ich beachten muss, wenn wir die nächsten paar Tage zusammen verbringen?” Ein Teil von ihm konnte immer noch nicht glauben, dass er seinem Shizun so nah sein durfte.
Zumindest schien Nie Huaisang sich über Jin Zixuans Witz zu amüsieren. Das war wenigsten etwas, glaubte Zixuan, während er den Anderen hinterher lief. Mit halbem Ohr hörte er sich Nie Huaisang beschwerden an. Zwar waren seine Haare zerzaust, aber so schlimm sah es wirklich nicht aus. Zixuan konnte darüber nur den Kopf schütteln. Vielleicht auch, weil er von Jiang Cheng und Lan Huan abgelenkt war. Damit, dass es Huaisang auffallen könnte, hatte er überhaupt nicht gerechnet. Er hob leicht den Blick und sah ihn überrascht an. “Alles in Ordnung”, murmelte er. Sie kannten sich definitiv nicht gut genug, damit er sich bei Huaisang ausheulen würde. Und selbst wenn, was sollte er sagen? ‘Oh, ich bin ein wenig in deinen besten Freund verknallt, der offensichtlich nur Augen für jemand anderen hat. Sonst ist alle gut.’ Klar. Aber anscheinend war Huaisang noch nicht damit fertig ihn zu überraschen. Plötzlich hatte Jin Zixuan einen sauren Kaugummi in der Hand. “Bist du dir sicher? Ich...wenn du rot lieber magst, dann musst du ihn mir nicht überlassen.” Als Huaisang ihn so erwartungsvoll ansah, beschloss er nachzugeben. Er wusste wirklich nicht, was genau Huaisang von ihm erwartete oder worauf er hinaus wollte. Aber es konnte nicht schaden vorerst mitzuspielen, oder? Also steckte er sich den Kaugummi in den Mund. Sofort musste er das Gesicht verziehen und musste sich leicht schütteln. Huaisang hatte nicht untertrieben, die Dinger waren wirklich extrem sauer. Jin Zixuan sah wieder zu ihm und seine Augen weiteten sich. “Warte!” Er machte einen schnellen Schritt nach vorne und hielt Huaisang am Oberarm fest, damit dieser nicht weiterlaufen konnte. “Sorry”, meinte Jin Zixuan und tat sofort wieder einen Schritt zurück. “Hinter dir ist ein Spannseil von einem Zelt. Ich wollte nicht, dass du darüber fällst. Vielleicht solltest du vorwärts laufen”, erklärte er sich, ah dabei aber leicht über Nie Huaisang Kopf hinweg. Schnell ging er an ihm vorbei zu ihrem Zelt.
Als Jiang Cheng dann meinte, er würde sie bald wieder abhohlen, war sich Zixuan immer noch nicht sicher, ob die Einladung wirklich auch an ihn ging, oder ob Jiang Cheng das nur sagte, weil er nicht unhöflich sein wollte. Er wollte sich ihnen nicht aufzwingen, wenn er nicht wirklich willkommen war. Ihm war durchau bewusst, dass sie nicht automatisch Freunde werden würden, nur weil er sich ein Zelt mit Nie Huaisang teilte. Außerdem war er sich nicht sicher, ob er die ganze Zeit Jiang Cheng und Lan Huan hinterherlaufen wollte. Das würde seine Stimmung sicherlich nur noch weiter senken und die anderen womöglich auch mit herunterziehen. Das wollte er eigentlich nicht. Zumindest konnte er im Augenblick behaupten, dass sein verstimmter Gesichtsausdruck von der sauren Süßigkeit in seinem Mund stammt, wenn jemand fragen würde. Was wahrscheinlich nicht passieren wird. Um sich etwas abzulenken, sah er sich das Zelt genauer an. Ihm fielen fast die Augen raus. Sein Bett alleine war größer als, was auch immer das hier sein sollte. “Das ist ein Scherz, oder?”, fragte Jin Zixuan und blickte wieder zu Huaisang.
Es war immer wieder unglaublich zu beobachten, wie sich Jiang Chengs Gesicht verändern konnte. Lan Huan konnte nicht anders, als jedes Mal etwas zu starren, wenn Jiang Cheng glücklich war. Er konnte nicht anders, als selbst ein bisschen breiter zu lächeln. Sein Herz begann etwas schneller zu schlagen. “Keine Sorge, ich habe einen ziemlich guten Orientierungssinn. Aber gut zu wissen, dass du mich suchen kommen würdest.” Er zwinkerte Jiang Cheng noch einmal zu und machte sich dann auf den weg. Es war wirklich sehr einfach sein Zelt ausfindig zu machen. Schließlich war alles nummeriert. Auch er war etwas geschockt von der größe der Zelte. Nun, zumindest konnte Wei Ying seine Zeltparty vergessen. Mehr als zwei Leute wären wirklich schwer in so ein Zelt zu kriegen und dann wäre es sicher nicht gemütlich. Und zum Glück war Wei Ying eine ziemlich schmale Person. Da könnten sie sich sicher arrangieren. Allerdings wollte er gar nicht wissen, wie Katastrophal das gewesen wäre, wenn er sich mit jemandem wie Binghe oder gar Mingjue ein Zelt hätte teilen müssen. Vielleicht hatte er Veranstalter nur gelesen, dass eine Schulklasse kommen würde, aber nicht bedacht, dass ein Großteil schon erwachsen war. Für Mittelschüler wären die Zelte sicher perfekt gewesen. Lan Huan konnte nicht umhin den Kopf mit einem leichten Lächeln zu schütteln. Er konnte förmlich schon die Beschwerden seiner Mitschüler hören. Schnell verschaffte er sich einen Blick von innen. Naja, zumindest konnte er ausgestreckt liege. Das sollte doch ausreichen. Dann packte er kurz um; ließ nur seine wichtigsten Sachen in seinem Rucksack; schwang ihn sich über die Schulter und begann den Rückweg. Er freute sich schon sehr darauf, die Natur zu erkundschaften, vor allem zusammen mit Jiang Cheng und vermutlich Nie Huaisang und Jin Zixuan. Je nachdem wie motiviert die Beiden waren. Bei Huaisangs Abneigung gegen den Sport, war es schwer sich vorzustellen, dass dieser wirklich Lust hatte, den gesamten See zu umrunden.
Irgendwann schaffte es Lan Zhan sich von Wei Ying loszureißen, um sein eigenes Zelt zu suchen und seine Tasche loszuwerden. Er fragte sich, wer für die Planung zuständig war, dass sich alle so über die Zelte aufregten. Sie konnten das jetzt doch jetzt sowieso nicht mehr ändern. Die Zelte brauchten sie doch sowieso nur zum Schlafen und dafür würden sie ausreichen. Zwar war er auch nicht so scharf darauf mit Jiang Cheng auf engstem Raum zu schlafen, aber er akzeptierte es - vorerst. Er öffnete die Zeltklapp und erstarrte für einen Moment, als er sah, dass Jiang Cheng schon da war. Dann krabbelte er weiter hinein und begann sich zu sortieren. Dabei versuchte er Jiang Cheng zu ignorieren und ihm nicht in die Quere zu kommen. Hoffentlich würde dieser einen ruhigen Schlaf haben, sonst wäre es sicher nicht einfach. Lan Zhan war darauf gepolt, zwischen neun und fünf zu schlafen, dass alles andere unmöglich war.
Xiao Xingchen war wirklich unglaublich niedlich, wenn er rot anlief. Noch niedlicher als sonst und das will schon etwas heißen. “Wer sagt denn, dass wir dabei nichts lernen würden”, erwiderte Xue Yang sofort, auf Xingchens gespielte Ermahnung. Wenn man dem Kuss nach urteilen durfte, dann genosses sie beide das hier etwas mehr, als vielleicht angebracht. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er Xingchens Hand an seinem Po fühlte. Ach, da musste dieser doch gar nicht so unschuldig tun.
Eigentlich wollte er noch weiter darauf eingehen, aber natürlich wurde ihm das von Song Lan zerstört. Seine Stimmung kippte fast sofort um 180 Grad. Am liebsten wäre er einfach verschwunden. Xiao Xingchen versuchte natürlich wieder zu verhandeln. Zumindest schien dieser nicht so einfach wieder zurücktauschen wollen. Wenigstens etwas. Wäre das nämlich der Fall gewesen, hätte sich Xue Yang geweigert. Er hätte keinen Fuß in ein Zelt gesetzt, in welchem sich Song Lan (oder irgendein anderer Mitschüler) befand. Da würde er sich eher auf eine der Picknickbänke schlafen. “Natürlich hat Xue Yang recht”, wiederholte Song Lan genervt, “Und er ist auch nicht der Einzige, der dich führen könnte. Verdammt, Xiao Xingchen. Du fragst dich echt, warum unsere Freundschaft leidet.” Song Lan ballte die Hände zu Fäusten. Xue Yang umschloss im Gegenzug Xiao Xingchens Hand, die nach ihm tastete. “Musst du jede Station unangenehm für alle machen?”, fauchte Xue Yang. Er war sich nicht sicher, ob Song Lan nicht tatsächlich beschwerde einlegen würde. Dann würde er ihm die paar Tage definitiv zur Hölle machen. Ein wenig tat ihm der Schüler, dem er Song Lan aufgedrückt hatte schon leid. “Hast du schon vergessen, dass du vielleicht noch etwas gutzumachen hast? Du erinnerst dich noch an Freitag, nicht?”, brachte Xue Yang jetzt doch in die Diskussion ein. Er hatte überhaupt keine Lust darauf, sich auch nur ein Sekunde länger mit Song Lan herumzuschlagen. “Was? Das hat doch gar nichts damit zu tun! Wir sind hier in einer schulischen Situation. Könnt ihr euch nicht einfach an die Regeln halten? Am Ende fallen wir alle durch, nur wegen so etwas.” Song Lan drehte sich nach der kleinen Rede auf dem Absatz um, wartete allerdings noch auch Xiao Xingchens Reaktion. Xue Yang verdrehte die Augen: “Es könnte ja mal einfach sein.”
Nie Mingjue fiel nicht auf, dass Meng Yao ihn absichtlich so manipulierte. Dessen Plan ging perfekt auf. Der kleine Satz bohrte sich in sein Gehirn und überschlug sich dort - fasste Wurzeln. Neue Fragen überschlugen sich und er konnte seinen Blick einen Augenblick nicht von Meng Yao nehmen. Er glaubte nicht, dass er ihn jemals so schuldbewusst gesehen hatte. Was sollte er davon halten? Nun, darüber musste er ein anderes mal nachdenken. Über Meng Yaos Reaktion, auf die Frage, ob Mingjue die Tasch nehmen sollte, musste er fast lachen. Er könnte vermutlich die Tasch und Meng Yao tragen, ohne dass es für ihn anstrengend werden würde. “Das ist wirklich kein Problem”, meinte er stattdessen und schwang sie sich einfach über die Schulter. Den nächsten Blick konnte Mingjue nicht wirklich deuten. Es war sehr lange her, dass Meng Yao ihn angelächelt hatte und er das Gefühl gehabt hatte, dass es auch wirklich so gemeint war. Er fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haar. Vielleicht waren sie langsam auf dem richtigen Weg. Dann machte er sich auf dem Weg zu ihrem Zelt. Es lag genau auf der anderen Seite des Zeltplatzes von dem, in dem sich Shen Qingqiu befand. So wollten sie sicher gehen, dass sie zumindest halbwegs den Überblick behielten. Auf dem Weg dorthin bekam er schon mit, wie klein die Zelte waren und stellte sich jetzt schon auf die Beschwerden ein. Als könnte er etwas tun und plötzlich neue Zelt hervorzaubern. Sie mussten damit klar kommen. Er würde es schließlich auch sehr eng haben. Das einzig gut war, dass Meng Yao sehr klein war und dementsprechend nicht allzu viel platz wegnehmen würde.
Zumindest schien Nie Huaisang sich über Jin Zixuans Witz zu amüsieren. Das war wenigsten etwas, glaubte Zixuan, während er den Anderen hinterher lief. Mit halbem Ohr hörte er sich Nie Huaisang beschwerden an. Zwar waren seine Haare zerzaust, aber so schlimm sah es wirklich nicht aus. Zixuan konnte darüber nur den Kopf schütteln. Vielleicht auch, weil er von Jiang Cheng und Lan Huan abgelenkt war. Damit, dass es Huaisang auffallen könnte, hatte er überhaupt nicht gerechnet. Er hob leicht den Blick und sah ihn überrascht an. “Alles in Ordnung”, murmelte er. Sie kannten sich definitiv nicht gut genug, damit er sich bei Huaisang ausheulen würde. Und selbst wenn, was sollte er sagen? ‘Oh, ich bin ein wenig in deinen besten Freund verknallt, der offensichtlich nur Augen für jemand anderen hat. Sonst ist alle gut.’ Klar. Aber anscheinend war Huaisang noch nicht damit fertig ihn zu überraschen. Plötzlich hatte Jin Zixuan einen sauren Kaugummi in der Hand. “Bist du dir sicher? Ich...wenn du rot lieber magst, dann musst du ihn mir nicht überlassen.” Als Huaisang ihn so erwartungsvoll ansah, beschloss er nachzugeben. Er wusste wirklich nicht, was genau Huaisang von ihm erwartete oder worauf er hinaus wollte. Aber es konnte nicht schaden vorerst mitzuspielen, oder? Also steckte er sich den Kaugummi in den Mund. Sofort musste er das Gesicht verziehen und musste sich leicht schütteln. Huaisang hatte nicht untertrieben, die Dinger waren wirklich extrem sauer. Jin Zixuan sah wieder zu ihm und seine Augen weiteten sich. “Warte!” Er machte einen schnellen Schritt nach vorne und hielt Huaisang am Oberarm fest, damit dieser nicht weiterlaufen konnte. “Sorry”, meinte Jin Zixuan und tat sofort wieder einen Schritt zurück. “Hinter dir ist ein Spannseil von einem Zelt. Ich wollte nicht, dass du darüber fällst. Vielleicht solltest du vorwärts laufen”, erklärte er sich, ah dabei aber leicht über Nie Huaisang Kopf hinweg. Schnell ging er an ihm vorbei zu ihrem Zelt.
Als Jiang Cheng dann meinte, er würde sie bald wieder abhohlen, war sich Zixuan immer noch nicht sicher, ob die Einladung wirklich auch an ihn ging, oder ob Jiang Cheng das nur sagte, weil er nicht unhöflich sein wollte. Er wollte sich ihnen nicht aufzwingen, wenn er nicht wirklich willkommen war. Ihm war durchau bewusst, dass sie nicht automatisch Freunde werden würden, nur weil er sich ein Zelt mit Nie Huaisang teilte. Außerdem war er sich nicht sicher, ob er die ganze Zeit Jiang Cheng und Lan Huan hinterherlaufen wollte. Das würde seine Stimmung sicherlich nur noch weiter senken und die anderen womöglich auch mit herunterziehen. Das wollte er eigentlich nicht. Zumindest konnte er im Augenblick behaupten, dass sein verstimmter Gesichtsausdruck von der sauren Süßigkeit in seinem Mund stammt, wenn jemand fragen würde. Was wahrscheinlich nicht passieren wird. Um sich etwas abzulenken, sah er sich das Zelt genauer an. Ihm fielen fast die Augen raus. Sein Bett alleine war größer als, was auch immer das hier sein sollte. “Das ist ein Scherz, oder?”, fragte Jin Zixuan und blickte wieder zu Huaisang.
Es war immer wieder unglaublich zu beobachten, wie sich Jiang Chengs Gesicht verändern konnte. Lan Huan konnte nicht anders, als jedes Mal etwas zu starren, wenn Jiang Cheng glücklich war. Er konnte nicht anders, als selbst ein bisschen breiter zu lächeln. Sein Herz begann etwas schneller zu schlagen. “Keine Sorge, ich habe einen ziemlich guten Orientierungssinn. Aber gut zu wissen, dass du mich suchen kommen würdest.” Er zwinkerte Jiang Cheng noch einmal zu und machte sich dann auf den weg. Es war wirklich sehr einfach sein Zelt ausfindig zu machen. Schließlich war alles nummeriert. Auch er war etwas geschockt von der größe der Zelte. Nun, zumindest konnte Wei Ying seine Zeltparty vergessen. Mehr als zwei Leute wären wirklich schwer in so ein Zelt zu kriegen und dann wäre es sicher nicht gemütlich. Und zum Glück war Wei Ying eine ziemlich schmale Person. Da könnten sie sich sicher arrangieren. Allerdings wollte er gar nicht wissen, wie Katastrophal das gewesen wäre, wenn er sich mit jemandem wie Binghe oder gar Mingjue ein Zelt hätte teilen müssen. Vielleicht hatte er Veranstalter nur gelesen, dass eine Schulklasse kommen würde, aber nicht bedacht, dass ein Großteil schon erwachsen war. Für Mittelschüler wären die Zelte sicher perfekt gewesen. Lan Huan konnte nicht umhin den Kopf mit einem leichten Lächeln zu schütteln. Er konnte förmlich schon die Beschwerden seiner Mitschüler hören. Schnell verschaffte er sich einen Blick von innen. Naja, zumindest konnte er ausgestreckt liege. Das sollte doch ausreichen. Dann packte er kurz um; ließ nur seine wichtigsten Sachen in seinem Rucksack; schwang ihn sich über die Schulter und begann den Rückweg. Er freute sich schon sehr darauf, die Natur zu erkundschaften, vor allem zusammen mit Jiang Cheng und vermutlich Nie Huaisang und Jin Zixuan. Je nachdem wie motiviert die Beiden waren. Bei Huaisangs Abneigung gegen den Sport, war es schwer sich vorzustellen, dass dieser wirklich Lust hatte, den gesamten See zu umrunden.
Irgendwann schaffte es Lan Zhan sich von Wei Ying loszureißen, um sein eigenes Zelt zu suchen und seine Tasche loszuwerden. Er fragte sich, wer für die Planung zuständig war, dass sich alle so über die Zelte aufregten. Sie konnten das jetzt doch jetzt sowieso nicht mehr ändern. Die Zelte brauchten sie doch sowieso nur zum Schlafen und dafür würden sie ausreichen. Zwar war er auch nicht so scharf darauf mit Jiang Cheng auf engstem Raum zu schlafen, aber er akzeptierte es - vorerst. Er öffnete die Zeltklapp und erstarrte für einen Moment, als er sah, dass Jiang Cheng schon da war. Dann krabbelte er weiter hinein und begann sich zu sortieren. Dabei versuchte er Jiang Cheng zu ignorieren und ihm nicht in die Quere zu kommen. Hoffentlich würde dieser einen ruhigen Schlaf haben, sonst wäre es sicher nicht einfach. Lan Zhan war darauf gepolt, zwischen neun und fünf zu schlafen, dass alles andere unmöglich war.
Xiao Xingchen war wirklich unglaublich niedlich, wenn er rot anlief. Noch niedlicher als sonst und das will schon etwas heißen. “Wer sagt denn, dass wir dabei nichts lernen würden”, erwiderte Xue Yang sofort, auf Xingchens gespielte Ermahnung. Wenn man dem Kuss nach urteilen durfte, dann genosses sie beide das hier etwas mehr, als vielleicht angebracht. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er Xingchens Hand an seinem Po fühlte. Ach, da musste dieser doch gar nicht so unschuldig tun.
Eigentlich wollte er noch weiter darauf eingehen, aber natürlich wurde ihm das von Song Lan zerstört. Seine Stimmung kippte fast sofort um 180 Grad. Am liebsten wäre er einfach verschwunden. Xiao Xingchen versuchte natürlich wieder zu verhandeln. Zumindest schien dieser nicht so einfach wieder zurücktauschen wollen. Wenigstens etwas. Wäre das nämlich der Fall gewesen, hätte sich Xue Yang geweigert. Er hätte keinen Fuß in ein Zelt gesetzt, in welchem sich Song Lan (oder irgendein anderer Mitschüler) befand. Da würde er sich eher auf eine der Picknickbänke schlafen. “Natürlich hat Xue Yang recht”, wiederholte Song Lan genervt, “Und er ist auch nicht der Einzige, der dich führen könnte. Verdammt, Xiao Xingchen. Du fragst dich echt, warum unsere Freundschaft leidet.” Song Lan ballte die Hände zu Fäusten. Xue Yang umschloss im Gegenzug Xiao Xingchens Hand, die nach ihm tastete. “Musst du jede Station unangenehm für alle machen?”, fauchte Xue Yang. Er war sich nicht sicher, ob Song Lan nicht tatsächlich beschwerde einlegen würde. Dann würde er ihm die paar Tage definitiv zur Hölle machen. Ein wenig tat ihm der Schüler, dem er Song Lan aufgedrückt hatte schon leid. “Hast du schon vergessen, dass du vielleicht noch etwas gutzumachen hast? Du erinnerst dich noch an Freitag, nicht?”, brachte Xue Yang jetzt doch in die Diskussion ein. Er hatte überhaupt keine Lust darauf, sich auch nur ein Sekunde länger mit Song Lan herumzuschlagen. “Was? Das hat doch gar nichts damit zu tun! Wir sind hier in einer schulischen Situation. Könnt ihr euch nicht einfach an die Regeln halten? Am Ende fallen wir alle durch, nur wegen so etwas.” Song Lan drehte sich nach der kleinen Rede auf dem Absatz um, wartete allerdings noch auch Xiao Xingchens Reaktion. Xue Yang verdrehte die Augen: “Es könnte ja mal einfach sein.”
Nie Mingjue fiel nicht auf, dass Meng Yao ihn absichtlich so manipulierte. Dessen Plan ging perfekt auf. Der kleine Satz bohrte sich in sein Gehirn und überschlug sich dort - fasste Wurzeln. Neue Fragen überschlugen sich und er konnte seinen Blick einen Augenblick nicht von Meng Yao nehmen. Er glaubte nicht, dass er ihn jemals so schuldbewusst gesehen hatte. Was sollte er davon halten? Nun, darüber musste er ein anderes mal nachdenken. Über Meng Yaos Reaktion, auf die Frage, ob Mingjue die Tasch nehmen sollte, musste er fast lachen. Er könnte vermutlich die Tasch und Meng Yao tragen, ohne dass es für ihn anstrengend werden würde. “Das ist wirklich kein Problem”, meinte er stattdessen und schwang sie sich einfach über die Schulter. Den nächsten Blick konnte Mingjue nicht wirklich deuten. Es war sehr lange her, dass Meng Yao ihn angelächelt hatte und er das Gefühl gehabt hatte, dass es auch wirklich so gemeint war. Er fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haar. Vielleicht waren sie langsam auf dem richtigen Weg. Dann machte er sich auf dem Weg zu ihrem Zelt. Es lag genau auf der anderen Seite des Zeltplatzes von dem, in dem sich Shen Qingqiu befand. So wollten sie sicher gehen, dass sie zumindest halbwegs den Überblick behielten. Auf dem Weg dorthin bekam er schon mit, wie klein die Zelte waren und stellte sich jetzt schon auf die Beschwerden ein. Als könnte er etwas tun und plötzlich neue Zelt hervorzaubern. Sie mussten damit klar kommen. Er würde es schließlich auch sehr eng haben. Das einzig gut war, dass Meng Yao sehr klein war und dementsprechend nicht allzu viel platz wegnehmen würde.
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- Beitrag #189
Re: Our shining days
Dass seine Tasche nicht schwer sein sollte, war ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts! Qingqiu hatte einige Bücher eingepackt. Denn auch wenn er nicht wirklich daran glaubte, dass er viel zum Lesen kam, hatte er sich einfach nicht entscheiden können,was er mitnehmen würde. Er war eine Leseratte und ziemlich schnell darin, ein Buch zu verschlingen. Man konnte ja nie wissen. Und vielleicht gönnten die Schüler ihm öfter mal eine Pause. Natürlich las er nichts lieber, wie den Web-Novel, den er im Moment verschlang. Der – laut Qingqiu – eine wahre Katastrophe war! Doch er war wie ein Unfall: man konnte einfach nicht wegsehen und vielleicht war Qingqiu auch ein bisschen verschossen in den Protagonisten, der ZUFÄLLIG den selben Namen trug wie der Schüler, der ihm immer am Rockzipfel hing. Und ausgesrechnet der Villain der Reihe trug seinen Namen... das war sehr merkwürdig. Doch nach knapp 2000 Kapiteln hatte Qingqiu es einfach nur noch hingenommen.
Während er so in sich hineinseufzte, hatte auch Binghe das Zelt inspiziert und kam einfach auch hineingekrochen. Qingqiu wich erst einmal nach hinten aus und machte große Augen. Binghe war sowieso groß und sehr breit gebaut. In diesem lächerlich kleinen Zelt wirkte er wie ein Riese, der bei ein paar Zwergen zum Tee eingeladen war. Qingqiu hatte jetzt schon das Gefühl, dass er hier drin einen schlimmen Anfall von Klaustrophobie erleiden würde. Vielleicht bekam er gerade minimal Schweißausbrüche, während Binghe mit freudiger Miene mit ihm sprach. Ihm schien das hier ja sehr gut zu gefallen. Aber wieso??? Kein Schüler wollte sicher mit seinem Lehrer auf so engem Raum schlafen. Oh Binghe! Bist du nicht frustriert darüber, dass du die Chance verpasst, dir mit einem netten Mädchen hier diesen Platz zu teilen? Mal abgesehen von der Geschlechterteilung... das wäre deine Chance ein bisschen auf Kuschelkurs zu gehen. Sei nicht so begeistert davon, mit deinem Shizun hier zu schlafen! Tobte er innerlich. Seine Miene blieb dabei sehr unbewegt. Er zwang sich zu einem leichten Lächeln, als Binghe dann die Taschen zur Seite räumte. Fast wäre ihm ein Seufzen entwichen. „Ja, bestimmt werden wir trotzdem einigermaßen schlafen können. Danke, für deine Mühe.“ Sagte Qingqiu und überlegte kurz, wie er sich an Binghe vorbei, zum Ausgang schieben konnte. Doch der Weg war von diesem massiven jungen Mann komplett versperrt. AAAAHHHHHH!
Bei Binghes Frage, entwich ihm ein nachdenkliches: „Ah.“ Er setzte eine höfliche Miene auf. DAS WICHTIGESTE IST, DASS DU DEINEN SHIZUN HEUTE NACHT NICHT UNTER DEINEM BERG AN MUSKELN BEGRÄBST! Was er sagte war: „Nun, wir werden ja nur nachts hier zusammen schlafen. Also falls du nicht gerade Schlafwandler bist, gibt es da sicher nichts weiter zu besprechen.“ Er winkte beschwichtigend mit seiner Hand. „Wenn du mich jetzt kurz mal entschuldigen würdest, ich muss...“ Er deutete zum Ausgang, krabbelte dann dorthin und quetschte sich an Binghe vorbei. Dabei bewegte sich Binghe so ungünstig, dass Qingqiu mit der Hand wegrutschte und einmal quer über Binghes Schoß landete. Er blinzelte irritiert, als er so auf dem Bauch landete und die massiven Oberschenkel unter sich spürte.... Vielleicht war er gerade etwas zu fluchtartig zum Ausgang gestolpert...
Ein klein wenig konnte Huaisang sich vielleicht denken, wieso Zixuan so ein Gesicht zog, denn auch wenn man es ihm nicht ansah, er bekam verdammt viel mit und er hörte auch viel. So hatte er auch schonmal Yanli dabei zugehört (natürlich nicht gewollt und VIELLEICHT war er auch nur vor ihrem halb geöffneten Zimmer stehen geblieben, um sich vor dem Spiegel im Flur die Haare zu richten, auf seinem Weg zu Jiang Chengs Zimmer), wie sie mit ihrer Freundin Wen Qing telefoniert hatte. Da hatten die beiden über Zixuan gesprochen und dass dieser sich nicht traute, A-Cheng nach einem Date zu fragen. Da war Huaisang natürlich auch hellhörig und ein bisschen neugierig geworden. ABER! Gelauscht hatte er nicht! Zixuan tat ihm somit fast schon etwas leid. Wenn er noch immer in Cheng verliebt war, war es nun sicher nicht schön für ihn, zu sehen, wie dieser mit Huan flirtete und MAN FLIRTETEN DIE BEIDEN! Das würde sogar ein Blinder sehen! Huaisang war manchmal schon etwas neidisch auf seinen Freund. Cheng war aber auch ein toller Typ! Natürlich sprach Huaisang Zixuan aber darauf nicht an. Stattdessen schien Zixuan den Kaugummi wohl probieren zu wollen. „Auf keinen Fall! Du isst ihn. Falls es dein erster Centa Shock ist, muss das der Beste sein!“ Sagte er enthusiastisch. Zeitgleich warf er seinen in den Mund und offensichtlich hatte Huaisang Mühe, sein Gesicht im Zaum zu halten. Dann sah er aber, wie Zixuan sein Gesicht verzog und augenblicklich kniff auch er die Augen zusammen und verzog den Mund. „Du hast verloren! Du hast zuerst das Gesicht verzogen.“ Jubelte Huaisang und wollte schon weiterreden, als Zixuan einen schnellen Schritt auf ihn zumachte und festhielt. Irritiert blinzelte Huaisang, dann sah er hinter sich und erkannte, dass Zixuan recht hatte. Ein Schritt mehr und er wäre voll über die Spannleine gefallen. „Oh!“ Entfuhr es ihm erschrocken und er sah mit großen Augen zu Zixuan zurück. „Oh mein Gott. Du hast mir das Leben gerettet! Stell dir vor, ich wäre drüber gefallen, hätte mich überschlagen, das Zelt abgerissen, der Haken wäre aus dem Boden geschnellt und volle Wucht durch die Luft gesaust und WUSCH mitten durch meine Brust. Und tot!“ Spinnte sich Huaisang zusammen, doch dann fiel ihm auf, dass Zixuan Cheng nachschaute und er legte den Kopf etwas schief, trat dann an Zixuans Seite und klopfte ihm auf die Schulter. Einen Kommentar verkniff er sich aber. Stattdessen sah er sich nun auch das Zelt an und er konnte schon erahnen, wieso Zixuan so geschockt war. Huaisang verzog den Mund nachdenklich. „Hey, diese Zelte sehen von außen immer kleiner aus, als sie von innen sind. Lass dich davon nicht täuschen. Dort drin ist sicher sehr viel Platz.“ Huaisang öffnete optimistisch den Reißverschluss und krabbelte hinein. Von außen war nun nur noch seine Beine und sein Po zu sehen. Einen Moment blieb er bewegungslos, dann drehte er sich um, sodass jetzt sein Kopf rausschaute. Sein Gesicht sah nun ebenso entgeistert aus, wie das von Zixuan. „Ne, doch kein Platz.“ Sagte er und machte nun etwas Platz, damit Zixuan auch reinkommen konnte. „Oh man... gut, dass meine Iso-Matte schmal ist. Und hey! Muss ja auch mal einen Vorteil haben, dass ich so klein bin.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf, dann musste er bei dem Gedanken lachen. „Oh mein Gott! Da-Ge wird in dieses Zelt sicher nicht reinpassen! Ich werd heute Nacht heimlich ein Foto von ihm machen!“ Lachte Huaisang nun. Es wäre ihm wohl vergangen, wenn er wüsste, dass sein Bruder das Zelt mit Meng Yao teilen musste.
Jiang Cheng wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lan Zhan plötzlich auftauchte und zu ihm ins Zelt kam. Man, das war jetzt schon überaus merkwürdig... Der Typ sagte einfach garnichts und Jiang Cheng empfand diese Stelle als überaus unangenehm. Er schielte kurz zu seinem seltsamen Zeltpartner. Dabei fiel ihm etwas ein. „Hey, am besten schläfst du an der Rückseite, wenn du schon um 9 ins Bett gehst, sonst muss ich später über die klettern.“ Sagte Jiang Cheng und klang dabei sehr neutral. Zumindest hoffte er das. Sein Ton hatte sich unbewusst verändert, denn die Antipathie beruhte hier auf Gegenseitigkeit und leider war das Zelt nicht quadratisch, sondern rechteckig, also musste einer zwangsläufig am Eingang schlafen. Die Stimmung schien jetzt schon im Keller, dabei hatten die beiden noch nicht mal ein Wort miteiander gewechselt. Jiang Cheng hoffte, dass Huan gleich auftauchen würde. Er fand es immernoch faszinierend, dass die beiden Brüder waren. Sie waren so grundunterschiedlich und Huan war so das komplette Gegenteil von Lan Zhan. Zum Glück! Manchmal dachte sich Jiang Cheng, dass Huan wohl alle Gene für menschliche Emotionen und Empathie geerbt hatte und bei Lan Zhan war nichts mehr übrig geblieben... Es war wirklich ein Wunder, dass Wei Ying auf den Kerl stand. Sein Bruder hatte echt einen merkwürdigen Geschmack.
Oh! Wie gut hätten die beiden es gehabt, wenn Song Lan sich nicht eingemischt hätte... Xingchen war davon alles andere als begeistert, zumal es seine Stimmung gerade in den Keller trieb, denn was Song Lan nun sagte, verletzte ihn irgendwie. Sofort senkte er schuldbewusst den Blick. War er denn wirklich Schuld daran, dass ihre Freundschaft litt? Musste er vielleicht etwas an seinem Verhalten ändern? Auf einmal fühle Xingchen sich sehr schlecht. Auch wenn er sich bewusst war, dass Song Lan sich oft wie ein Idiot verhielt. Genau wie auf der Party! Er hatte Xue Yang dort ernsthaft verletzt und er hatte versucht, Xingchen zu verletzen. Er drückte leicht Xue Yangs Hand und hob den Kopf wieder, denn genau um diesen Vorfall ging es nun zwischen den Beiden. „Du hast dich dafür wirklich noch nicht bei Xue Yang entschuldigt.“ Warf Xingchen nun ein und klang dabei wieder sehr selbstbewusst. Das Song Lan nun so reagieren würde, hatte er nicht gedacht. Dieser zeigte sich wenig einsichtig. „Wir werden nicht durchfallen und im Grunde musst du dir auch keine Gedanken machen. Du hast ja nichts falsch gemacht. Wenn jemand bestraft wird, dann wir.“ Xingchen seufzte leise und machte Anstalten, zu gehen. „Song Lan. Ich bitte dich einfach nur darum... Behalt es für dich. Es ist auch in deinem Sinne.“ Xingchen drehte sich weg und wendete seinen Kopf in Xue Yangs Richtung, um ihm zu signalisieren, dass sie gehen sollten. Auch wenn er gerade so selbstbewusst klang, machte ihm dieser Konflikt wieder sehr zu schaffen. Er hasste es, sich zu streiten. Wieso konnte Song Lan auch nicht einfach mal Ruhe geben? Xingchen lies sich von Xue Yang zu ihrem Zelt führen und er spürte nun auch langsam die Sonne auf seinem Gesicht. In der Sonne war es nun sogar sehr warm. Das lag wohl daran, dass es mittlerweile auch schon fast Mittag war und die Sonne hinter den Wolken rausgekommen war. Xingchen zog seine Weste aus. „Und, wie geräumig ist unser Zelt?“ Fragte er und lächelte nun wieder leicht. „Nicht, dass ich ein großes Zelt brauchen würde...“ Xingchen versuchte die Stimmung wieder aufzulockern, denn er hatte auch gemerkt, dass Xue Yang nicht mehr so gut drauf gewesen war, wie eben.
Meng Yao hatte Mingjues Blicke deutlich gesehen und auch auf sich gespürt. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn geködert hatte. Er lobte sich selbst mal wieder dafür, wie gut er schauspielern konnte. Mingjue war aber auch so leicht zu täuschen! So lief er neben ihm her, sah immer mal wieder zu ihm hoch und musste doch etwas staunen, mit welcher Leichtigkeit Mingjue seine schwere Tasche trug. Mit dem Typen sollte man sich echt nicht anlegen. Zumindest auf keiner körperlichen Ebene. Als sie beim Zelt waren, sah Yao sich kurz verstohlen um, dann öffnete er das Zelt und kroch hinein. „Das ist alles sehr klein hier.“ Merkte er an und wartete darauf, dass Mingjue ihm Gesellschaft leistete. Als dieser seine Tasche abstellte, zog Yao sie heran und kramte die schäbige Luftmatratze heraus, die er noch im Keller in ihrem Haus gefunden hatte. Während sein Bruder eine komplette Camping Ausrüstung bekommen hatte, hatte er zusehen müssen, was er mitnahm. Yao begann die Matratze aufzupusten. Er hatte nicht mal eine Luftpumpe. Schnell merkte er aber, dass diese ein Loch hatte. Etwas frustriert sah er zu der Matratze, dann seufzte er, als er nochmal versucht hatte, Luft hinein zu blasen. Die Matratze musste ein paar Löcher haben. Gut... dann würde er wohl heute Nacht auf dem kalten Boden schlafen müssen. Er rollte die Matratze wieder zusammen und steckte sie wieder in seine Tasche. „Du hast nicht zufällig noch eine Matte dabei?“ Fragte er dann leise und winkte dann schnell wieder ab. „Ach... schon gut. Es... wird bestimmt nicht so kalt heute Nacht.“ Yao wusste das besser, doch was sollte er jetzt tun? Er hatte noch seinen Schlafsack, aber der Boden in der Nacht war sicher sehr kalt.
Während er so in sich hineinseufzte, hatte auch Binghe das Zelt inspiziert und kam einfach auch hineingekrochen. Qingqiu wich erst einmal nach hinten aus und machte große Augen. Binghe war sowieso groß und sehr breit gebaut. In diesem lächerlich kleinen Zelt wirkte er wie ein Riese, der bei ein paar Zwergen zum Tee eingeladen war. Qingqiu hatte jetzt schon das Gefühl, dass er hier drin einen schlimmen Anfall von Klaustrophobie erleiden würde. Vielleicht bekam er gerade minimal Schweißausbrüche, während Binghe mit freudiger Miene mit ihm sprach. Ihm schien das hier ja sehr gut zu gefallen. Aber wieso??? Kein Schüler wollte sicher mit seinem Lehrer auf so engem Raum schlafen. Oh Binghe! Bist du nicht frustriert darüber, dass du die Chance verpasst, dir mit einem netten Mädchen hier diesen Platz zu teilen? Mal abgesehen von der Geschlechterteilung... das wäre deine Chance ein bisschen auf Kuschelkurs zu gehen. Sei nicht so begeistert davon, mit deinem Shizun hier zu schlafen! Tobte er innerlich. Seine Miene blieb dabei sehr unbewegt. Er zwang sich zu einem leichten Lächeln, als Binghe dann die Taschen zur Seite räumte. Fast wäre ihm ein Seufzen entwichen. „Ja, bestimmt werden wir trotzdem einigermaßen schlafen können. Danke, für deine Mühe.“ Sagte Qingqiu und überlegte kurz, wie er sich an Binghe vorbei, zum Ausgang schieben konnte. Doch der Weg war von diesem massiven jungen Mann komplett versperrt. AAAAHHHHHH!
Bei Binghes Frage, entwich ihm ein nachdenkliches: „Ah.“ Er setzte eine höfliche Miene auf. DAS WICHTIGESTE IST, DASS DU DEINEN SHIZUN HEUTE NACHT NICHT UNTER DEINEM BERG AN MUSKELN BEGRÄBST! Was er sagte war: „Nun, wir werden ja nur nachts hier zusammen schlafen. Also falls du nicht gerade Schlafwandler bist, gibt es da sicher nichts weiter zu besprechen.“ Er winkte beschwichtigend mit seiner Hand. „Wenn du mich jetzt kurz mal entschuldigen würdest, ich muss...“ Er deutete zum Ausgang, krabbelte dann dorthin und quetschte sich an Binghe vorbei. Dabei bewegte sich Binghe so ungünstig, dass Qingqiu mit der Hand wegrutschte und einmal quer über Binghes Schoß landete. Er blinzelte irritiert, als er so auf dem Bauch landete und die massiven Oberschenkel unter sich spürte.... Vielleicht war er gerade etwas zu fluchtartig zum Ausgang gestolpert...
Ein klein wenig konnte Huaisang sich vielleicht denken, wieso Zixuan so ein Gesicht zog, denn auch wenn man es ihm nicht ansah, er bekam verdammt viel mit und er hörte auch viel. So hatte er auch schonmal Yanli dabei zugehört (natürlich nicht gewollt und VIELLEICHT war er auch nur vor ihrem halb geöffneten Zimmer stehen geblieben, um sich vor dem Spiegel im Flur die Haare zu richten, auf seinem Weg zu Jiang Chengs Zimmer), wie sie mit ihrer Freundin Wen Qing telefoniert hatte. Da hatten die beiden über Zixuan gesprochen und dass dieser sich nicht traute, A-Cheng nach einem Date zu fragen. Da war Huaisang natürlich auch hellhörig und ein bisschen neugierig geworden. ABER! Gelauscht hatte er nicht! Zixuan tat ihm somit fast schon etwas leid. Wenn er noch immer in Cheng verliebt war, war es nun sicher nicht schön für ihn, zu sehen, wie dieser mit Huan flirtete und MAN FLIRTETEN DIE BEIDEN! Das würde sogar ein Blinder sehen! Huaisang war manchmal schon etwas neidisch auf seinen Freund. Cheng war aber auch ein toller Typ! Natürlich sprach Huaisang Zixuan aber darauf nicht an. Stattdessen schien Zixuan den Kaugummi wohl probieren zu wollen. „Auf keinen Fall! Du isst ihn. Falls es dein erster Centa Shock ist, muss das der Beste sein!“ Sagte er enthusiastisch. Zeitgleich warf er seinen in den Mund und offensichtlich hatte Huaisang Mühe, sein Gesicht im Zaum zu halten. Dann sah er aber, wie Zixuan sein Gesicht verzog und augenblicklich kniff auch er die Augen zusammen und verzog den Mund. „Du hast verloren! Du hast zuerst das Gesicht verzogen.“ Jubelte Huaisang und wollte schon weiterreden, als Zixuan einen schnellen Schritt auf ihn zumachte und festhielt. Irritiert blinzelte Huaisang, dann sah er hinter sich und erkannte, dass Zixuan recht hatte. Ein Schritt mehr und er wäre voll über die Spannleine gefallen. „Oh!“ Entfuhr es ihm erschrocken und er sah mit großen Augen zu Zixuan zurück. „Oh mein Gott. Du hast mir das Leben gerettet! Stell dir vor, ich wäre drüber gefallen, hätte mich überschlagen, das Zelt abgerissen, der Haken wäre aus dem Boden geschnellt und volle Wucht durch die Luft gesaust und WUSCH mitten durch meine Brust. Und tot!“ Spinnte sich Huaisang zusammen, doch dann fiel ihm auf, dass Zixuan Cheng nachschaute und er legte den Kopf etwas schief, trat dann an Zixuans Seite und klopfte ihm auf die Schulter. Einen Kommentar verkniff er sich aber. Stattdessen sah er sich nun auch das Zelt an und er konnte schon erahnen, wieso Zixuan so geschockt war. Huaisang verzog den Mund nachdenklich. „Hey, diese Zelte sehen von außen immer kleiner aus, als sie von innen sind. Lass dich davon nicht täuschen. Dort drin ist sicher sehr viel Platz.“ Huaisang öffnete optimistisch den Reißverschluss und krabbelte hinein. Von außen war nun nur noch seine Beine und sein Po zu sehen. Einen Moment blieb er bewegungslos, dann drehte er sich um, sodass jetzt sein Kopf rausschaute. Sein Gesicht sah nun ebenso entgeistert aus, wie das von Zixuan. „Ne, doch kein Platz.“ Sagte er und machte nun etwas Platz, damit Zixuan auch reinkommen konnte. „Oh man... gut, dass meine Iso-Matte schmal ist. Und hey! Muss ja auch mal einen Vorteil haben, dass ich so klein bin.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf, dann musste er bei dem Gedanken lachen. „Oh mein Gott! Da-Ge wird in dieses Zelt sicher nicht reinpassen! Ich werd heute Nacht heimlich ein Foto von ihm machen!“ Lachte Huaisang nun. Es wäre ihm wohl vergangen, wenn er wüsste, dass sein Bruder das Zelt mit Meng Yao teilen musste.
Jiang Cheng wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lan Zhan plötzlich auftauchte und zu ihm ins Zelt kam. Man, das war jetzt schon überaus merkwürdig... Der Typ sagte einfach garnichts und Jiang Cheng empfand diese Stelle als überaus unangenehm. Er schielte kurz zu seinem seltsamen Zeltpartner. Dabei fiel ihm etwas ein. „Hey, am besten schläfst du an der Rückseite, wenn du schon um 9 ins Bett gehst, sonst muss ich später über die klettern.“ Sagte Jiang Cheng und klang dabei sehr neutral. Zumindest hoffte er das. Sein Ton hatte sich unbewusst verändert, denn die Antipathie beruhte hier auf Gegenseitigkeit und leider war das Zelt nicht quadratisch, sondern rechteckig, also musste einer zwangsläufig am Eingang schlafen. Die Stimmung schien jetzt schon im Keller, dabei hatten die beiden noch nicht mal ein Wort miteiander gewechselt. Jiang Cheng hoffte, dass Huan gleich auftauchen würde. Er fand es immernoch faszinierend, dass die beiden Brüder waren. Sie waren so grundunterschiedlich und Huan war so das komplette Gegenteil von Lan Zhan. Zum Glück! Manchmal dachte sich Jiang Cheng, dass Huan wohl alle Gene für menschliche Emotionen und Empathie geerbt hatte und bei Lan Zhan war nichts mehr übrig geblieben... Es war wirklich ein Wunder, dass Wei Ying auf den Kerl stand. Sein Bruder hatte echt einen merkwürdigen Geschmack.
Oh! Wie gut hätten die beiden es gehabt, wenn Song Lan sich nicht eingemischt hätte... Xingchen war davon alles andere als begeistert, zumal es seine Stimmung gerade in den Keller trieb, denn was Song Lan nun sagte, verletzte ihn irgendwie. Sofort senkte er schuldbewusst den Blick. War er denn wirklich Schuld daran, dass ihre Freundschaft litt? Musste er vielleicht etwas an seinem Verhalten ändern? Auf einmal fühle Xingchen sich sehr schlecht. Auch wenn er sich bewusst war, dass Song Lan sich oft wie ein Idiot verhielt. Genau wie auf der Party! Er hatte Xue Yang dort ernsthaft verletzt und er hatte versucht, Xingchen zu verletzen. Er drückte leicht Xue Yangs Hand und hob den Kopf wieder, denn genau um diesen Vorfall ging es nun zwischen den Beiden. „Du hast dich dafür wirklich noch nicht bei Xue Yang entschuldigt.“ Warf Xingchen nun ein und klang dabei wieder sehr selbstbewusst. Das Song Lan nun so reagieren würde, hatte er nicht gedacht. Dieser zeigte sich wenig einsichtig. „Wir werden nicht durchfallen und im Grunde musst du dir auch keine Gedanken machen. Du hast ja nichts falsch gemacht. Wenn jemand bestraft wird, dann wir.“ Xingchen seufzte leise und machte Anstalten, zu gehen. „Song Lan. Ich bitte dich einfach nur darum... Behalt es für dich. Es ist auch in deinem Sinne.“ Xingchen drehte sich weg und wendete seinen Kopf in Xue Yangs Richtung, um ihm zu signalisieren, dass sie gehen sollten. Auch wenn er gerade so selbstbewusst klang, machte ihm dieser Konflikt wieder sehr zu schaffen. Er hasste es, sich zu streiten. Wieso konnte Song Lan auch nicht einfach mal Ruhe geben? Xingchen lies sich von Xue Yang zu ihrem Zelt führen und er spürte nun auch langsam die Sonne auf seinem Gesicht. In der Sonne war es nun sogar sehr warm. Das lag wohl daran, dass es mittlerweile auch schon fast Mittag war und die Sonne hinter den Wolken rausgekommen war. Xingchen zog seine Weste aus. „Und, wie geräumig ist unser Zelt?“ Fragte er und lächelte nun wieder leicht. „Nicht, dass ich ein großes Zelt brauchen würde...“ Xingchen versuchte die Stimmung wieder aufzulockern, denn er hatte auch gemerkt, dass Xue Yang nicht mehr so gut drauf gewesen war, wie eben.
Meng Yao hatte Mingjues Blicke deutlich gesehen und auch auf sich gespürt. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn geködert hatte. Er lobte sich selbst mal wieder dafür, wie gut er schauspielern konnte. Mingjue war aber auch so leicht zu täuschen! So lief er neben ihm her, sah immer mal wieder zu ihm hoch und musste doch etwas staunen, mit welcher Leichtigkeit Mingjue seine schwere Tasche trug. Mit dem Typen sollte man sich echt nicht anlegen. Zumindest auf keiner körperlichen Ebene. Als sie beim Zelt waren, sah Yao sich kurz verstohlen um, dann öffnete er das Zelt und kroch hinein. „Das ist alles sehr klein hier.“ Merkte er an und wartete darauf, dass Mingjue ihm Gesellschaft leistete. Als dieser seine Tasche abstellte, zog Yao sie heran und kramte die schäbige Luftmatratze heraus, die er noch im Keller in ihrem Haus gefunden hatte. Während sein Bruder eine komplette Camping Ausrüstung bekommen hatte, hatte er zusehen müssen, was er mitnahm. Yao begann die Matratze aufzupusten. Er hatte nicht mal eine Luftpumpe. Schnell merkte er aber, dass diese ein Loch hatte. Etwas frustriert sah er zu der Matratze, dann seufzte er, als er nochmal versucht hatte, Luft hinein zu blasen. Die Matratze musste ein paar Löcher haben. Gut... dann würde er wohl heute Nacht auf dem kalten Boden schlafen müssen. Er rollte die Matratze wieder zusammen und steckte sie wieder in seine Tasche. „Du hast nicht zufällig noch eine Matte dabei?“ Fragte er dann leise und winkte dann schnell wieder ab. „Ach... schon gut. Es... wird bestimmt nicht so kalt heute Nacht.“ Yao wusste das besser, doch was sollte er jetzt tun? Er hatte noch seinen Schlafsack, aber der Boden in der Nacht war sicher sehr kalt.
Edgy Demon Lord- Anzahl der Beiträge : 353
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- Beitrag #190
Re: Our shining days
Erneut blieb Luo Binghe verborgen, was in seinem Shizun vor sich ging. Sonst hätte er ihn ziemlich schnell korrigiert. Auch wenn er nicht verstanden hätte, warum sein Shizun dachte, er würde gerne mit Mädchen kuscheln wollen. Aber so wartete er einfach nur auf eine Reaktion. Als sich sein Shizun dann bedankte, leuchteten Binghes Augen freudig auf und sein Lächeln wurde noch breiter. “Sehr gerne, Shizun. Das war überhaupt kein Problem.” Seiner Stimmung wurde kurz darauf ein kleiner Dämpfer verpasst, da ein Shizun meinte, sie hätten nichts mehr zu besprechen und gehen wollte. Bevor er sich versah, lag dieser dann auch schon auf seinem Schoß. “Shizun? Ist alles in Ordnung?”, fragt er besorgt. Vorsichtig legte er seine Arm um ihn und zog ihn etwas hoch, sodass dieser auf seinem Oberschenkeln saß und nicht mehr lag. Binghes Herz schlug extrem schnell. Jetzt waren sie sich so nah. Er war sich ziemlich sicher, dass er noch nie so aufgeregt war. Alles was er tun müsste, war sich ein ganz kleines bisschen nach vorne zu lehnen, und er könnte seinen Shizun küssen. Gleichzeitig versuchte er zwanghaft an irgendetwas anderes zu denken, um sich zu beruhigen. Sonst würde sein Shizun sicher schnell merken, dass noch andere Körperteile zum Leben erwachten. Die ganze Aktion hatte nur wenige Sekunden gedauert, bis Binghe seinen Shizun losließ, aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Am liebsten hätte er ihn jedoch genau dort festgehalten oder sogar noch besser direkt in die Arme genommen. Allerdings hatte er das Gefühl, dass dies vielleicht gerade nicht willkommen wäre.
“Wie soll man denn da nicht das Gesicht verziehen”, beschwerte sich Jin Zixuan. Er schüttelte sich leicht. Dann wurden sie aber von der Spannleine und Huaisangs Beinah-Unfall abgelenkt. “So schlimm war es nun auch wieder nicht. Alles war passiert wäre, ist dass du einen Grasfleck auf der Hose hättest. Und vielleicht ein paar Schmerzen” Aber er konnte nicht umhin ein wenig über das übertrieben Szenario zu lächeln. Allerdings hielt das nicht lange an. Das ihm Nie Huaisang auf die Schulter klopfte verwirrte ihn dann schon wieder. Unsicher sah er dabei zu wie dieser das Zelt inspizierte. Das sah gar nicht gut aus. Sollte er wirklich auf so engem Raum mit jemandem schlafen, den er kaum kannte? So ungemein klein, dass sie beide ungestört liegen könnten, war Huaisang nun auch wieder nicht, selbst wenn er dies behauptete. Er umklammerte den Riemen seiner Tasche etwas fester und atmete einmal durch. Irgendwie würde er das schon hinkriegen. Also machte er sich daran hinter Huaisang ins Zelt zu krabbeln. Dabei blieb er gleich hinter dem Eingang sitzen. Mit den Kommentar zu Coach Nie konnte er nicht wirklich viel anfangen, wahrscheinlich weil er gerade zu schockiert und überfordert mit sich selbst und der Situation war. “Das...bist du dir sicher, dass das Zelt hier für zwei Personen sein soll?”, fragte er mit großen Augen noch einmal nach. Da er selbst keine Ahnung vom Zelte hatte, war er sich alles andere als sicher, ob das hier mit richtigen Dingen zuging. Das Zelt schien jetzt schon zu klein zu sein, wenn sie nur mit ihren Taschen darin saßen. Wie sollte es dann erst sein, wenn sie die Matten ausbreiteten. Jin Zixuan war einfach viel mehr Raum gewöhnt. Damit konnte er sich nicht so wirklich anfreunden. Es wäre doch fast, als würden sie im selben Bett schlafen! Schnell schüttelte er den Kopf, um den Gedanken wieder zu vertreiben. Trotzdem lief er leicht rot an. “Das ist viel zu eng”, murmelte er noch einmal.
Lan Zhan blickte auf, als Jiang Cheng ihn ansprach. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser so rücksichtsvoll war, selbst wenn sein Ton ziemlich unterkühlt war. Das klang alles sehr logisch. Also nickte Lan Zhan. “Danke”, murmelte er leise. Hätte man ihm vor ein paar Tagen gesagt, dass er sich jemals bei Jiang Cheng bedanken würde, hätte er gedacht, die Person verrückt wäre. Aber anscheinend schien Jiang Cheng darauf aus, ihr Zwangslage so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenigstens etwas. Ihm hätte auch jemand weitaus schlimmeres zugeteilt werden können. Zumindest würde er nichts weiter erklären müssen, wie ein Schlafrhythmus. Das bedeutete er würde auch versuchen leise zu sein und Jiang Cheng nicht zu wecken, wenn er um fünf Uhr morgens wach wurde. Er schob seine Sachen nach hinten und krabbelte hinterher. Das war definitiv keine einfache Aufgabe. Bei dem wenigen Platz, den sie hatten, mussten sie zusammenarbeiten, um aneinander vorbei zu kommen.
In diesem Moment erschien Lan Huan in der Zeltöffnung und kniete davor nieder, um hineingucken zu können. Er lächelte: “Kommt ihr beiden klar?” Die Stimmung in dem Zelt schien sehr abgekühlt zu sein. Dabei hoffte Lan Huan wirklich, dass die Beiden vielleicht lernen könnten, sich etwas besser zu verstehen. Er hatte nie wirklich verstanden, warum sie einander nicht ausstehen konnten. Aber zumindest sah es aus, als würden sie gerade zivil miteinander umgehen. Das war doch schon einmal eine Verbesserung zu letzter Woche. Lan Huan blickte dann zu Jiang Cheng. “Wollen wir dann?” Er hielt ihm die Hand hin, um ihm aus dem Zelt zu helfen. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob das wirklich bringen würde.
Xue Yang lachte einmal hohl auf, als Xiao Xingchen anmerkte, dass sich Song Lan nicht entschuldigt hatte. Song Lan konnte sich seine Entschuldigung sonst wo hinschieben. Xue Yang hatte keine Verwendung dafür. Vielleicht würde Song Lan bei dem Versuch an seinen Worten ersticken. Dann hätte es wenigstens etwas. Doch dieser ignorierte die Aussage einfach. Als hätte er etwas anderes erwartet. Song Lan schüttelte nur den Kopf. “Du glaubst wirklich, dass Xue Yang die Schuld auf sich nehmen würde? Xiao Xingchen, ich werde nichts sagen, aber es ist nicht einfach dabei zuzusehen, wie du deine ganzen Prinzipien über den Haufen wirft. Hast du jemals eine Regel gebrochen, bevor du dir in den Kopf gesetzt hast Xue Yang zu beeindrucken?” Song Lan sah Xiao Xingchen noch nicht einmal an, während er das sagte und stürmte davon. Xue Yang zog seine Augenbrauen hoch. “Was zum Fick war das?” Fast hätte Xue Yang noch mehr dazu gesagt, doch da drehte sich Xiao Xingchen ihm zu. Man musste nun wirklich kein Genie sein, um in diesem Gesicht abzulesen, wie sehr ihn die Konfrontation mitgenommen hatte. Also schluckte Xue Yang seine Kommentare wieder runter. Stattdessen begann er Xiao Xingchen zu ihrem Zelt zu führen. Zumindest konnte er sich erst einmal darauf konzentrieren. So eben wie anfangs gedacht war der Boden doch nicht. Doch sie kamen ohne weitere Vorfälle bei dem Zelt an. Bei Xiao Xingchens Kommentar stahl sich ein Lächeln auf Xue Yangs Gesicht. Allerdings war ziemlich offensichtlich, dass ihn die Situation mit Song Lan immer noch beschäftigte. Und es wollte schon etwas heißen, wenn selbst Xue Yang da sah. “Xingchen, du musst nicht so tun, als wäre alles okay, wenn es nicht so ist.” Er sah wieder zum Zelt zurück. Um sie herum schienen sich alle zu bewerben, doch er selbst konnte nichts finden, was ein Problem darstellen würde. Immerhin hatten sie etwas, was sie im Notfall vor Wind und Regen schützen würde und die Blicke von anderen fern hielt. Mehr musste ein Zelt doch nicht können. Es gab weitaus schlimmere Bedingungen, unter den Xue Yang schon geschlafen hatte. Was die Größe anging, so war das Zimmer, welches er sich in seinem sogenannten Zuhause mit A-Qing teilte kaum doppelt so groß. Aber natürlich war es nicht gut genug für seine Mitschüler. Da hatte er aber Mitleid mit ihnen, dass die paar Nächte auf engstem Raum leben mussten. “Wie wärs, wenn wir einfach reingehen, dann kannst du dir selbst ein Bild davon machen wie groß es ist?”, schlug er vor, anstelle von einer tatsächlichen Antwort. Er legte eine von Xiao Xingchens Händen an das obere Ende vom Zelteingang. Das müsste als Orientierungspunkt reichen, damit dieser hereinkrabbeln konnte.
Mit einem Kopfschütteln folgte Nie Mingjue Meng Yao in das Zelt. Es war wirklich extrem klein. Er kam sich fast vor, als hätte er sich in eine Miniaturstadt verirrt. Das wär schon alleine sehr eng geworden, aber irgendwie würden sie sich schon arrangieren. Wie Meng Yao versuchte seine Luftmatratze aufzublasene, war schon sehr mitleiderregend. Er seufzte, als sich abzeichnete, dass das wohl nichts werden würde. Meng Yao einfach auf dem Boden schlafen zu lassen, war aber auch nicht wirklich eine Option. Daran hätten sie vorher denken sollen. Sie hätten tatsächlich noch ein paar extra Matten und Schlafsäcke mitnehmen sollen. Es konnte schließlich immer mal sein, dass ein Schüler probleme hatte. Jetzt war es jedoch zu spät. “Ich werde mal fragen, ob die Veranstalter noch Ersatzmatten irgendwo haben”, überlegte er stattdessen. “Wenn nicht, dann habe ich ein paar zusätzliche Decken. Dann können wir die und meine Matte nehmen und den Boden etwas auspolstern.” Eigentlich hatte er nur zusätzliche Decken eingepackt, weil eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass sein kleiner Bruder angerannt kommen würde und sich lauthals beschweren würde, dass es viel zu kalt und ungemütlich war. Da war er lieber darauf vorbereitet gewesen. Aber wenn sie die Decken jetzt so nutzen mussten, dann musste Huaisang eben verzichten, denn dieser hatte definitiv zumindest eine Matte und einen Schlafsack..
“Wie soll man denn da nicht das Gesicht verziehen”, beschwerte sich Jin Zixuan. Er schüttelte sich leicht. Dann wurden sie aber von der Spannleine und Huaisangs Beinah-Unfall abgelenkt. “So schlimm war es nun auch wieder nicht. Alles war passiert wäre, ist dass du einen Grasfleck auf der Hose hättest. Und vielleicht ein paar Schmerzen” Aber er konnte nicht umhin ein wenig über das übertrieben Szenario zu lächeln. Allerdings hielt das nicht lange an. Das ihm Nie Huaisang auf die Schulter klopfte verwirrte ihn dann schon wieder. Unsicher sah er dabei zu wie dieser das Zelt inspizierte. Das sah gar nicht gut aus. Sollte er wirklich auf so engem Raum mit jemandem schlafen, den er kaum kannte? So ungemein klein, dass sie beide ungestört liegen könnten, war Huaisang nun auch wieder nicht, selbst wenn er dies behauptete. Er umklammerte den Riemen seiner Tasche etwas fester und atmete einmal durch. Irgendwie würde er das schon hinkriegen. Also machte er sich daran hinter Huaisang ins Zelt zu krabbeln. Dabei blieb er gleich hinter dem Eingang sitzen. Mit den Kommentar zu Coach Nie konnte er nicht wirklich viel anfangen, wahrscheinlich weil er gerade zu schockiert und überfordert mit sich selbst und der Situation war. “Das...bist du dir sicher, dass das Zelt hier für zwei Personen sein soll?”, fragte er mit großen Augen noch einmal nach. Da er selbst keine Ahnung vom Zelte hatte, war er sich alles andere als sicher, ob das hier mit richtigen Dingen zuging. Das Zelt schien jetzt schon zu klein zu sein, wenn sie nur mit ihren Taschen darin saßen. Wie sollte es dann erst sein, wenn sie die Matten ausbreiteten. Jin Zixuan war einfach viel mehr Raum gewöhnt. Damit konnte er sich nicht so wirklich anfreunden. Es wäre doch fast, als würden sie im selben Bett schlafen! Schnell schüttelte er den Kopf, um den Gedanken wieder zu vertreiben. Trotzdem lief er leicht rot an. “Das ist viel zu eng”, murmelte er noch einmal.
Lan Zhan blickte auf, als Jiang Cheng ihn ansprach. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser so rücksichtsvoll war, selbst wenn sein Ton ziemlich unterkühlt war. Das klang alles sehr logisch. Also nickte Lan Zhan. “Danke”, murmelte er leise. Hätte man ihm vor ein paar Tagen gesagt, dass er sich jemals bei Jiang Cheng bedanken würde, hätte er gedacht, die Person verrückt wäre. Aber anscheinend schien Jiang Cheng darauf aus, ihr Zwangslage so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenigstens etwas. Ihm hätte auch jemand weitaus schlimmeres zugeteilt werden können. Zumindest würde er nichts weiter erklären müssen, wie ein Schlafrhythmus. Das bedeutete er würde auch versuchen leise zu sein und Jiang Cheng nicht zu wecken, wenn er um fünf Uhr morgens wach wurde. Er schob seine Sachen nach hinten und krabbelte hinterher. Das war definitiv keine einfache Aufgabe. Bei dem wenigen Platz, den sie hatten, mussten sie zusammenarbeiten, um aneinander vorbei zu kommen.
In diesem Moment erschien Lan Huan in der Zeltöffnung und kniete davor nieder, um hineingucken zu können. Er lächelte: “Kommt ihr beiden klar?” Die Stimmung in dem Zelt schien sehr abgekühlt zu sein. Dabei hoffte Lan Huan wirklich, dass die Beiden vielleicht lernen könnten, sich etwas besser zu verstehen. Er hatte nie wirklich verstanden, warum sie einander nicht ausstehen konnten. Aber zumindest sah es aus, als würden sie gerade zivil miteinander umgehen. Das war doch schon einmal eine Verbesserung zu letzter Woche. Lan Huan blickte dann zu Jiang Cheng. “Wollen wir dann?” Er hielt ihm die Hand hin, um ihm aus dem Zelt zu helfen. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob das wirklich bringen würde.
Xue Yang lachte einmal hohl auf, als Xiao Xingchen anmerkte, dass sich Song Lan nicht entschuldigt hatte. Song Lan konnte sich seine Entschuldigung sonst wo hinschieben. Xue Yang hatte keine Verwendung dafür. Vielleicht würde Song Lan bei dem Versuch an seinen Worten ersticken. Dann hätte es wenigstens etwas. Doch dieser ignorierte die Aussage einfach. Als hätte er etwas anderes erwartet. Song Lan schüttelte nur den Kopf. “Du glaubst wirklich, dass Xue Yang die Schuld auf sich nehmen würde? Xiao Xingchen, ich werde nichts sagen, aber es ist nicht einfach dabei zuzusehen, wie du deine ganzen Prinzipien über den Haufen wirft. Hast du jemals eine Regel gebrochen, bevor du dir in den Kopf gesetzt hast Xue Yang zu beeindrucken?” Song Lan sah Xiao Xingchen noch nicht einmal an, während er das sagte und stürmte davon. Xue Yang zog seine Augenbrauen hoch. “Was zum Fick war das?” Fast hätte Xue Yang noch mehr dazu gesagt, doch da drehte sich Xiao Xingchen ihm zu. Man musste nun wirklich kein Genie sein, um in diesem Gesicht abzulesen, wie sehr ihn die Konfrontation mitgenommen hatte. Also schluckte Xue Yang seine Kommentare wieder runter. Stattdessen begann er Xiao Xingchen zu ihrem Zelt zu führen. Zumindest konnte er sich erst einmal darauf konzentrieren. So eben wie anfangs gedacht war der Boden doch nicht. Doch sie kamen ohne weitere Vorfälle bei dem Zelt an. Bei Xiao Xingchens Kommentar stahl sich ein Lächeln auf Xue Yangs Gesicht. Allerdings war ziemlich offensichtlich, dass ihn die Situation mit Song Lan immer noch beschäftigte. Und es wollte schon etwas heißen, wenn selbst Xue Yang da sah. “Xingchen, du musst nicht so tun, als wäre alles okay, wenn es nicht so ist.” Er sah wieder zum Zelt zurück. Um sie herum schienen sich alle zu bewerben, doch er selbst konnte nichts finden, was ein Problem darstellen würde. Immerhin hatten sie etwas, was sie im Notfall vor Wind und Regen schützen würde und die Blicke von anderen fern hielt. Mehr musste ein Zelt doch nicht können. Es gab weitaus schlimmere Bedingungen, unter den Xue Yang schon geschlafen hatte. Was die Größe anging, so war das Zimmer, welches er sich in seinem sogenannten Zuhause mit A-Qing teilte kaum doppelt so groß. Aber natürlich war es nicht gut genug für seine Mitschüler. Da hatte er aber Mitleid mit ihnen, dass die paar Nächte auf engstem Raum leben mussten. “Wie wärs, wenn wir einfach reingehen, dann kannst du dir selbst ein Bild davon machen wie groß es ist?”, schlug er vor, anstelle von einer tatsächlichen Antwort. Er legte eine von Xiao Xingchens Händen an das obere Ende vom Zelteingang. Das müsste als Orientierungspunkt reichen, damit dieser hereinkrabbeln konnte.
Mit einem Kopfschütteln folgte Nie Mingjue Meng Yao in das Zelt. Es war wirklich extrem klein. Er kam sich fast vor, als hätte er sich in eine Miniaturstadt verirrt. Das wär schon alleine sehr eng geworden, aber irgendwie würden sie sich schon arrangieren. Wie Meng Yao versuchte seine Luftmatratze aufzublasene, war schon sehr mitleiderregend. Er seufzte, als sich abzeichnete, dass das wohl nichts werden würde. Meng Yao einfach auf dem Boden schlafen zu lassen, war aber auch nicht wirklich eine Option. Daran hätten sie vorher denken sollen. Sie hätten tatsächlich noch ein paar extra Matten und Schlafsäcke mitnehmen sollen. Es konnte schließlich immer mal sein, dass ein Schüler probleme hatte. Jetzt war es jedoch zu spät. “Ich werde mal fragen, ob die Veranstalter noch Ersatzmatten irgendwo haben”, überlegte er stattdessen. “Wenn nicht, dann habe ich ein paar zusätzliche Decken. Dann können wir die und meine Matte nehmen und den Boden etwas auspolstern.” Eigentlich hatte er nur zusätzliche Decken eingepackt, weil eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass sein kleiner Bruder angerannt kommen würde und sich lauthals beschweren würde, dass es viel zu kalt und ungemütlich war. Da war er lieber darauf vorbereitet gewesen. Aber wenn sie die Decken jetzt so nutzen mussten, dann musste Huaisang eben verzichten, denn dieser hatte definitiv zumindest eine Matte und einen Schlafsack..
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Re: Our shining days
Qingqiu wusste garnicht, wie ihm geschah, als er plötzlich in Binghes Schoß lag. Mit geweiteten Augen sah er seinem Schüler ins Gesicht, als dieser ihn hochzog. Und das tat Binghe mit Leichtigkeit. So, als würde Qingqiu nichts wiegen. Was passierte hier???? Das nächste was Qingqiu dann spürte war, wie er auf den Beinen seines Schülers saß. Er konnte diese starken Oberschenkel an seinem Po spüren und auf einmal rann eine Hitze durch seinen ganzen Körper, die er nicht deuten konnte. Panik stieg in ihm auf, doch aus irgendeinem Grund, konnte er seine Gesichtszüge im Zaum halten. „Binghe!“ Entfuhr es ihm jedoch streng und einen Moment blieb sein Blick am Gesicht seines Schülers hängen. Unverschämt!!! Wie kannst du mich nur so unschuldig ansehen???!!!! Schimpfte er in seinen Gedanken. In seinem Schrecken, hatte er die Hände hochgenommen und eigentlich hatte er sie aus Reflex gegen Binghe stemmen wollen, um sich von ihm wegzudrücken, doch er hatte nicht genug Kraft in diese Bewegung gelegt und so landeten seine Hände etwas unglücklich genau auf Binghes Brust. Als Qingqiu das bemerkte, blinzelte er, dann lief er komplett rot an. Hätte er sich wohl etwas mehr darauf konzentriert, hätte er wohl auch Binghes Herzschlag bemerkt, doch gerade spürte er nur... WAS SIND DAS FÜR MUSKELN???!!!! BINGHE!!!!!! „Dein Shizun muss jetzt...“ Sagte er und rutschte etwas von Binghes Schoß runter, bewegte sich etwas unkoordiniert zum Ausgang. Weil er nicht recht wusste, was er tat, streifte er mit seinem Bein vielleicht auch Binghes Bauch. Oh Gott... Am liebsten wäre er tot umgefallen. Qingqius Gesichtsfarbe glich einer Tomate. Er stolperte halb aus dem Zelt und sprang sofort wieder auf die Füße, richtete seine Klamotten und seine Brille. Ein Schüler sah ihn dabei beim Vorbeigehen etwas irritiert an. Qingqiu nickte diesem zu und setzte ein nervöses Lächeln auf. Erdboden. Tu dich auf und verschluck mich. JETZT! „Ich gehe besser mal zum See. Die meisten deiner Mitschüler sind wohl auf dem Weg dahin.“ Verkündete Qingqiu dann, wartete aber nicht darauf, ob Binghe mitkam. Mit schnellen Schritten flüchtete er, während in seinem Kopf das reinste Chaos herrschte. Oh nein! OH NEIN!
„Hey, also Grasflecken auf der Hose bekommt man nie wieder raus. Das ist ja fast so schlimm, wie das, was ich beschrieben habe.“ Sagte er nun und grinste dabei. Doch nun hatten sie erst einmal andere Sorgen. Wenn man es denn so nennen konnte. Huaisang war schon ein paar Mal zelten gewesen und für ihn war auch diese Zeltgröße nichts ungewöhnliches. So begann er schonmal in seiner Tasche zu wühlen, als Zixuan auch reinkam. Jetzt, wo sie so dicht nebeneinander saßen, fiel ihm auch auf, dass sein Zeltpartner echt gut duftete. Hatte er Parfum an sich? Dieser Duft war Huaisang hin und wieder schonmal in die Nase gestiegen, wenn Zixuan in der Schule an ihm vorbei gelaufen war. Doch erst jetzt realisierte er, dass dieser zu ihm gehörte. Nicht schlecht. Wenigstens roch sein Zeltpartner gut. „Mach dir keine Sorgen, das wird schon so passen. Ist ja nur für drei Nächte und ich hab mit A-Cheng schon ein paar Mal in so einem kleinen Zelt geschlafen. Wir haben es beide überlebt.“ Huaisang zog ein Plüsch Pokemon in Kissenform aus seiner Tasche und legte es schonmal auf den Boden, bevor er etwas unbeholfen seine Iso-Matte ausrollte. „Im Notfall müssen wir eben kuscheln. Wird heute Nacht eh sau kalt werden.“ Sagte er sehr grinsend. Hinter dieser angeblich scherzhaften Bemerkung steckte aber eine Absicht. Huaisang wollte Zixuan mal auf den Zahn fühlen, wie dieser zu Körperkontakt stand, denn er hatte leider die blöde Angewohnheit, sich im Schlaf an mögliche Wärmequellen heranzukuscheln. Das hatte Jiang Cheng und vorallem sein großer Bruder schon oft am eigenen Leib erfahren müssen. Huaisang konnte das auch leider nicht beeinflussen. Und wenn er sich einmal an jemanden rangekuschelt hatte, entkam diese Person auch meist nicht mehr aus seinem Griff. Passend dazu packte er einen ziemlich alten und mitgenommenen Plüsch-Koalabär aus und setzte diesen neben sein Kissen. Diesen hatte er seit Kindertagen. Es war ein Geschenk von seinem Bruder gewesen. Es war vielleicht etwas albern, ein Kuscheltier mit auf eine Klassenfahrt zu nehmen, doch tatsächlich brauchte Huaisang ihn meist zum Einschlafen. Durch seine Vergangenheit hatte er eine schlimme Nachtangst entwickelt, weshalb er etwas gewohntes brauchte, woran er sich festhalten konnte. Zusätzlich hatte er sein Nachtlicht, doch das würde er Zixuan wohl erst am Abend mitteilen. Es war ihm auch unangenehm darüber zu sprechen, doch da sie sich ein Zelt teilten, würde er es ihm sagen müssen. Er hoffte, dass Zixuan ihn deswegen nicht verspotten würde. Dann sah Huaisang aber zu seinem Mitschüler und ihm fiel auf, dass dieser rote Wangen bekommen hatte. Sofort weiteten sich seine Augen besorgt. „Oh.“ Machte er und kam näher, legte seine Hand an Zixuans Stirn und fühlte seine Temperatur. „Hey, Zixuan. Hast du Fieber??“ Fragte er und legte seine andere Hand in Zixuans Nacken. „Du bist ganz warm. Gehts dir gut?“ Huaisang klang auf einmal sehr besorgt. Mit Fieber war schließlich nicht zu spaßen!
Jiang Cheng entgleisten fast die Gesichtszüge, als Lan Zhan sich bei ihm bedankte. Hatte er so etwas jemals schonmal gehört? Er starrte ihn kurz ungläubig an, bemerkte dann aber schnell, was er da tat und räusperte sich leise. „Keine Ursache.“ Sagte er nur und zog dann seine Beine ein, als er bemerkte, dass Lan Zhan direkt an ihm vorbei wollte. Er musste etwas zurückrutschen und seine Tasche beiseite schieben, damit sein Mitschüler an ihm vorbei kam, doch schließlich hatte er es geschafft und auch Jiang Cheng rollte seine Matte und seinen Schlafsack aus. Als er fertig war, schob er seine Tasche ans Fußende und quetschte diese so dorthin, dass sie nicht störte. Jiang Cheng schielte kurz zu Lan Zhan, dann wollte er schon sein Handy zücken und Huaisang schreiben, doch da erschien Lan Huan in der Tür und es fühlte sich an, als würde er das ganze Zelt erhellen. Augenblicklich änderte sich seine Miene wieder. Sofort lächelte Jiang Cheng und der leichte Rotschimer legte sich wieder auf seine Wangen. „Alles in Ordnung. Wir haben uns schon organisiert.“ Antwortete er grinsend, dann sah er zu Huans Hand und auch, wenn er locker ohne Hilfe aus dem Zelt gekommen war, lies er sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Sofort griff er Huans Hand und lies sich von diesem aus dem Zelt helfen. Als er stand, machte er auch nicht direkt Anstalten dessen Hand wieder loszulassen. Stattdessen sah er ihm, immernoch schmunzelnd, ins Gesicht. „Wer hat diese Zelte ausgesucht? Die sind ja winzig.“ Lachte er. „Wie war es mit Wei Ying? Er hat dich ja hoffentlich noch nicht zur Weißglut getrieben?“ Fragte Jiang Cheng und eine Braue hob sich skeptisch. Ihm gefiel der Gedanke immer noch nicht, dass sein Bruder sich mit Huan das Zelt teilen würde. Wei Ying konnte so unglaublich anstrengend sein... „Hast du Lust, mal zum See zu gehen?“ Fragte Jiang Cheng dann aber und deutete auf seinen Rucksack. „Hab gehört, da kann man auch schwimmen. Ich hab mal Handtücher eingepackt.“ Kündigte er an. Er hatte heute noch keinen Sport gemacht und hoffte irgendwie, dass er noch eine Runde schwimmen konnte. Bonus wäre natürlich, mit Huan zu baden. Allerdings war Jiang Cheng sich noch nicht sicher, ob er das verkraften würde. Huan war angezogen schon eine Schönheit. Nicht auszudenken, wie er ohne Kleidung aussehen würde. Jiang Cheng schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab. Er schämte sich regelrecht dafür.
Bei den ganzen Vorwürfen, die Song Lan ihm nun entgegen schleuderte, verschlug es Xingchen nun wirklich für einen Moment die Sprache. „Ich...“ Sagte er nur und senkte den Blick, als Song Lan betonte, dass er mit all dem ja nur Xue Yang beeindrucken wollte. War das denn wirklich so? Oder tat Xingchen gerade zum ersten Mal in seinem Leben das, was ihm gut tat und nicht, was die Gesellschaft für ihn vorgesehen hatte? Xingchen hob den Kopf wieder und wollte zum Sprechen ansetzen, als Song Lan sie schon stehen lies und einfach verschwand. Xingchen verzog das Gesicht. Ihm war nicht bewusst, dass Xue Yang sofort erkannte, dass etwas nicht stimmte. Etwas niedergeschlagen folgte Xingchen Xue Yang. Er machte dabei kleine Schritte, denn er merkte schon, dass der Boden sehr uneben war. Doch an Xue Yangs Seite fühlte er sich sehr sicher. Als sie dann endlich beim Zelt waren, sprach Xue Yang ihn auch nochmal auf die Situation von eben an. Xingchen hätte sich denken können, dass sein Freund bemerkten würde, wenn es ihm nicht gut ging und eigentlich wollte er es ihm ja auch nicht verheimlichen, aber Xingchen wollte auch nicht die Stimmung runterziehen. Er hatte sich sehr auf die Zeit mit seinem Freund gefreut und es ärgerte ihn, dass er es gerade noch nicht genießen konnte. Er nahm sich die Sache mit Song Lan wirklich zu Herzen. Er nickte also, wollte das Thema aber hier draußen nicht weiter breit treten, weshalb er sehr froh war, als Xue Yang seine Hände zu dem Eingang führte. Im Zelt tastete er erst einmal die Begrenzung ab und nun hatte er schon ein besseres Bild davon, wie groß ihre Bleibe war. Alles sehr klein, aber das störte Xingchen nicht. Ganz im Gegenteil. Er hörte, wie auch Xue Yang dann zu ihm kroch. Etwas betrübt verzog Xingchen den Mund. „Xue Yang?“ Fragte er leise. „Ich... tue das alles nicht nur um dich zu beeindrucken.“ Sagte Xingchen leise. „Das ist nicht wahr. Ich hab nur das Gefühl, dass... dass ich mit dir zum ersten Mal richtig ich selbst sein kann. Verstehst du, was ich meine? Song Lan... ich glaube, er versteht das nicht.“ Xingchen hatte seine Hände in den Schoß gelegt und seufzte nun leise. „Wieso ist er nur immer so? Er sagt immer, er wäre mein Freund und dann ist er so gemein zu mir. Hab ich etwas falsch gemacht?“ Xingchen war sehr verunsichert deswegen.
Tatsächlich schaffte Mingjue es gerade, Meng Yao zu überraschen. War er wirklich bereit, seine Matte und die Decken mit ihm zu teilen? Yao staunte nicht schlecht und er verstand das alles auch nicht recht. Er war es eben allgemein nicht gewohnt, dass jemand sich darum Gedanken machte, wie es ihm ging. Die meisten Leute behandelten ihn, als wäre er ihnen vom Hintern abgefallen. Diese Güte kannte er nur von Huan. Aber der war ja auch etwas Besonderes. Yao wartete eigentlich nur darauf, dass die Sache einen Haken haben konnte. „Aber... wenn du deine Matte mit mir teilst, wirst du doch nicht viel Platz haben...“ Sagte er leise und verzog den Mund. „Entschuldige, dass ich solche Umstände mache. Ich bin ja selbst Schuld. Ich hätte die Matratze zuhause ausprobieren sollen. Es tut mir sehr leid, A-Jue.“ Yao seufzte schwer, nahm dann den Hut von seinem Kopf und schüttelte sein Haar etwas auf. Jetzt, wo die Sonne rauskam, wurde es im Zelt ziemlich warm. Etwas unentschlossen blieb er im Zelt sitzen. Raus konnte er gerade eh nicht, denn Mingjue saß direkt vor dem Ausgang. „Ich... wollte mal zum See. Kommst du mit?“ Fragte er dann etwas schüchtern. Yao hoffte, dass Huan auch dort sein würde...
„Hey, also Grasflecken auf der Hose bekommt man nie wieder raus. Das ist ja fast so schlimm, wie das, was ich beschrieben habe.“ Sagte er nun und grinste dabei. Doch nun hatten sie erst einmal andere Sorgen. Wenn man es denn so nennen konnte. Huaisang war schon ein paar Mal zelten gewesen und für ihn war auch diese Zeltgröße nichts ungewöhnliches. So begann er schonmal in seiner Tasche zu wühlen, als Zixuan auch reinkam. Jetzt, wo sie so dicht nebeneinander saßen, fiel ihm auch auf, dass sein Zeltpartner echt gut duftete. Hatte er Parfum an sich? Dieser Duft war Huaisang hin und wieder schonmal in die Nase gestiegen, wenn Zixuan in der Schule an ihm vorbei gelaufen war. Doch erst jetzt realisierte er, dass dieser zu ihm gehörte. Nicht schlecht. Wenigstens roch sein Zeltpartner gut. „Mach dir keine Sorgen, das wird schon so passen. Ist ja nur für drei Nächte und ich hab mit A-Cheng schon ein paar Mal in so einem kleinen Zelt geschlafen. Wir haben es beide überlebt.“ Huaisang zog ein Plüsch Pokemon in Kissenform aus seiner Tasche und legte es schonmal auf den Boden, bevor er etwas unbeholfen seine Iso-Matte ausrollte. „Im Notfall müssen wir eben kuscheln. Wird heute Nacht eh sau kalt werden.“ Sagte er sehr grinsend. Hinter dieser angeblich scherzhaften Bemerkung steckte aber eine Absicht. Huaisang wollte Zixuan mal auf den Zahn fühlen, wie dieser zu Körperkontakt stand, denn er hatte leider die blöde Angewohnheit, sich im Schlaf an mögliche Wärmequellen heranzukuscheln. Das hatte Jiang Cheng und vorallem sein großer Bruder schon oft am eigenen Leib erfahren müssen. Huaisang konnte das auch leider nicht beeinflussen. Und wenn er sich einmal an jemanden rangekuschelt hatte, entkam diese Person auch meist nicht mehr aus seinem Griff. Passend dazu packte er einen ziemlich alten und mitgenommenen Plüsch-Koalabär aus und setzte diesen neben sein Kissen. Diesen hatte er seit Kindertagen. Es war ein Geschenk von seinem Bruder gewesen. Es war vielleicht etwas albern, ein Kuscheltier mit auf eine Klassenfahrt zu nehmen, doch tatsächlich brauchte Huaisang ihn meist zum Einschlafen. Durch seine Vergangenheit hatte er eine schlimme Nachtangst entwickelt, weshalb er etwas gewohntes brauchte, woran er sich festhalten konnte. Zusätzlich hatte er sein Nachtlicht, doch das würde er Zixuan wohl erst am Abend mitteilen. Es war ihm auch unangenehm darüber zu sprechen, doch da sie sich ein Zelt teilten, würde er es ihm sagen müssen. Er hoffte, dass Zixuan ihn deswegen nicht verspotten würde. Dann sah Huaisang aber zu seinem Mitschüler und ihm fiel auf, dass dieser rote Wangen bekommen hatte. Sofort weiteten sich seine Augen besorgt. „Oh.“ Machte er und kam näher, legte seine Hand an Zixuans Stirn und fühlte seine Temperatur. „Hey, Zixuan. Hast du Fieber??“ Fragte er und legte seine andere Hand in Zixuans Nacken. „Du bist ganz warm. Gehts dir gut?“ Huaisang klang auf einmal sehr besorgt. Mit Fieber war schließlich nicht zu spaßen!
Jiang Cheng entgleisten fast die Gesichtszüge, als Lan Zhan sich bei ihm bedankte. Hatte er so etwas jemals schonmal gehört? Er starrte ihn kurz ungläubig an, bemerkte dann aber schnell, was er da tat und räusperte sich leise. „Keine Ursache.“ Sagte er nur und zog dann seine Beine ein, als er bemerkte, dass Lan Zhan direkt an ihm vorbei wollte. Er musste etwas zurückrutschen und seine Tasche beiseite schieben, damit sein Mitschüler an ihm vorbei kam, doch schließlich hatte er es geschafft und auch Jiang Cheng rollte seine Matte und seinen Schlafsack aus. Als er fertig war, schob er seine Tasche ans Fußende und quetschte diese so dorthin, dass sie nicht störte. Jiang Cheng schielte kurz zu Lan Zhan, dann wollte er schon sein Handy zücken und Huaisang schreiben, doch da erschien Lan Huan in der Tür und es fühlte sich an, als würde er das ganze Zelt erhellen. Augenblicklich änderte sich seine Miene wieder. Sofort lächelte Jiang Cheng und der leichte Rotschimer legte sich wieder auf seine Wangen. „Alles in Ordnung. Wir haben uns schon organisiert.“ Antwortete er grinsend, dann sah er zu Huans Hand und auch, wenn er locker ohne Hilfe aus dem Zelt gekommen war, lies er sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Sofort griff er Huans Hand und lies sich von diesem aus dem Zelt helfen. Als er stand, machte er auch nicht direkt Anstalten dessen Hand wieder loszulassen. Stattdessen sah er ihm, immernoch schmunzelnd, ins Gesicht. „Wer hat diese Zelte ausgesucht? Die sind ja winzig.“ Lachte er. „Wie war es mit Wei Ying? Er hat dich ja hoffentlich noch nicht zur Weißglut getrieben?“ Fragte Jiang Cheng und eine Braue hob sich skeptisch. Ihm gefiel der Gedanke immer noch nicht, dass sein Bruder sich mit Huan das Zelt teilen würde. Wei Ying konnte so unglaublich anstrengend sein... „Hast du Lust, mal zum See zu gehen?“ Fragte Jiang Cheng dann aber und deutete auf seinen Rucksack. „Hab gehört, da kann man auch schwimmen. Ich hab mal Handtücher eingepackt.“ Kündigte er an. Er hatte heute noch keinen Sport gemacht und hoffte irgendwie, dass er noch eine Runde schwimmen konnte. Bonus wäre natürlich, mit Huan zu baden. Allerdings war Jiang Cheng sich noch nicht sicher, ob er das verkraften würde. Huan war angezogen schon eine Schönheit. Nicht auszudenken, wie er ohne Kleidung aussehen würde. Jiang Cheng schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab. Er schämte sich regelrecht dafür.
Bei den ganzen Vorwürfen, die Song Lan ihm nun entgegen schleuderte, verschlug es Xingchen nun wirklich für einen Moment die Sprache. „Ich...“ Sagte er nur und senkte den Blick, als Song Lan betonte, dass er mit all dem ja nur Xue Yang beeindrucken wollte. War das denn wirklich so? Oder tat Xingchen gerade zum ersten Mal in seinem Leben das, was ihm gut tat und nicht, was die Gesellschaft für ihn vorgesehen hatte? Xingchen hob den Kopf wieder und wollte zum Sprechen ansetzen, als Song Lan sie schon stehen lies und einfach verschwand. Xingchen verzog das Gesicht. Ihm war nicht bewusst, dass Xue Yang sofort erkannte, dass etwas nicht stimmte. Etwas niedergeschlagen folgte Xingchen Xue Yang. Er machte dabei kleine Schritte, denn er merkte schon, dass der Boden sehr uneben war. Doch an Xue Yangs Seite fühlte er sich sehr sicher. Als sie dann endlich beim Zelt waren, sprach Xue Yang ihn auch nochmal auf die Situation von eben an. Xingchen hätte sich denken können, dass sein Freund bemerkten würde, wenn es ihm nicht gut ging und eigentlich wollte er es ihm ja auch nicht verheimlichen, aber Xingchen wollte auch nicht die Stimmung runterziehen. Er hatte sich sehr auf die Zeit mit seinem Freund gefreut und es ärgerte ihn, dass er es gerade noch nicht genießen konnte. Er nahm sich die Sache mit Song Lan wirklich zu Herzen. Er nickte also, wollte das Thema aber hier draußen nicht weiter breit treten, weshalb er sehr froh war, als Xue Yang seine Hände zu dem Eingang führte. Im Zelt tastete er erst einmal die Begrenzung ab und nun hatte er schon ein besseres Bild davon, wie groß ihre Bleibe war. Alles sehr klein, aber das störte Xingchen nicht. Ganz im Gegenteil. Er hörte, wie auch Xue Yang dann zu ihm kroch. Etwas betrübt verzog Xingchen den Mund. „Xue Yang?“ Fragte er leise. „Ich... tue das alles nicht nur um dich zu beeindrucken.“ Sagte Xingchen leise. „Das ist nicht wahr. Ich hab nur das Gefühl, dass... dass ich mit dir zum ersten Mal richtig ich selbst sein kann. Verstehst du, was ich meine? Song Lan... ich glaube, er versteht das nicht.“ Xingchen hatte seine Hände in den Schoß gelegt und seufzte nun leise. „Wieso ist er nur immer so? Er sagt immer, er wäre mein Freund und dann ist er so gemein zu mir. Hab ich etwas falsch gemacht?“ Xingchen war sehr verunsichert deswegen.
Tatsächlich schaffte Mingjue es gerade, Meng Yao zu überraschen. War er wirklich bereit, seine Matte und die Decken mit ihm zu teilen? Yao staunte nicht schlecht und er verstand das alles auch nicht recht. Er war es eben allgemein nicht gewohnt, dass jemand sich darum Gedanken machte, wie es ihm ging. Die meisten Leute behandelten ihn, als wäre er ihnen vom Hintern abgefallen. Diese Güte kannte er nur von Huan. Aber der war ja auch etwas Besonderes. Yao wartete eigentlich nur darauf, dass die Sache einen Haken haben konnte. „Aber... wenn du deine Matte mit mir teilst, wirst du doch nicht viel Platz haben...“ Sagte er leise und verzog den Mund. „Entschuldige, dass ich solche Umstände mache. Ich bin ja selbst Schuld. Ich hätte die Matratze zuhause ausprobieren sollen. Es tut mir sehr leid, A-Jue.“ Yao seufzte schwer, nahm dann den Hut von seinem Kopf und schüttelte sein Haar etwas auf. Jetzt, wo die Sonne rauskam, wurde es im Zelt ziemlich warm. Etwas unentschlossen blieb er im Zelt sitzen. Raus konnte er gerade eh nicht, denn Mingjue saß direkt vor dem Ausgang. „Ich... wollte mal zum See. Kommst du mit?“ Fragte er dann etwas schüchtern. Yao hoffte, dass Huan auch dort sein würde...
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- Beitrag #192
Re: Our shining days
Für Luo Binghe hätte es gar nicht besser sein können, wie sein Shizun gerade da saß. Vor allem, als sein Shizun die Hände an seine Brust legte. Fast konnte er sich vorstellen, dass dieser seine Gefühle erwiderte und sie vielleicht könnten sie mehr sein. Außerdem war der Rotschimmer auf den Wangen seines Shizuns so unglaublich niedlich. Er konnte garnicht genug davon kriegen. Es kostete Binghe fast seine gemmate Selbstkontrolle jetzt nichts Unüberlegtes zu tun. Doch viel zu schnell rutschte sein Shizun von ihm herunter. Das war ein zu großer Verlust. Schmollend verzog sich sein Gesicht. Binghe war drauf und dran seinen Shizun wieder zu sich zurück zu ziehen. Er wünschte sich so sehr mehr Zeit alleine mit seinem Shizun zu haben. Der einzige Ausgleich war, dass er erneut einen wunderbaren Ausblick auf den Po seines Shizuns hatte, während er von ihm weg krabbelte. Immer noch etwas schmollend, verließ auch Binghe nach ihm das Zelt. Alleine würde er definitiv nicht in so einem kleinen engen Raum bleiben wollen. “Oh Shizun, zum See gehen hört sich sehr gut an.” Das seine Mitschüler wohl auch dahin wollten, ignorierte Binghe geflissentlich. “Noch ist das Wetter auch sehr gut. Das sollten wir nutzen und schwimmen gehen, meinen Sie nicht?” In der Ferne sah er, dass einige ihrer Klassenkamerade schon im Wasser waren. Und wäre das nicht die perfekte Gelegenheit seinem Shizun vielleicht noch ein wenig näher zu kommen? Binghe duckte sich noch einmal in sein Zelt zurück und suchte seine Badesachen zusammen und schmiss sie in seinen Rucksack. Dann lief er seinem Shizun hinterher. Es brauchte nur ein paar schnelle Schritte um ihn wieder einzuholen. Es war kein weiter Weg zu der Badestelle. Am Rand waren ein paar kleine Kabinen, die zum Umziehen genutzt werden konnten und ein paar Sonnenliegen standen rum. Binghe war hin und hergerissen dazwischen, bei seinem Shizun zu warten und zu sehen was dieser tat und einfach schon direkt ins Wasser zu gehen. Nach der Busfahrt sah der See ziemlich einladend aus. Nun gut, er hatte schließlich noch die nächsten paar Tage mit seinem Shizun. Da konnte er ein paar Minuten verschmerzen, nicht direkt neben ihm zu sein - hoffentlich. Er lächelte seinem Shizun noch einmal zu, bevor er sich auf den Weg machte, sich umzuziehen. Während er lief zog er sich schon einmal das T-Shirt über den Kopf. Ein paar Minuten später erschien er wieder in Badehose und ging noch einmal zu seinem Shizun zurück, um die Sachen dort abzulegen. “Kommen Sie mit ins Wasser, Shizun?” Mit hoffnungsvollen, großen Augen sah er ihn an.
Nie Huaisangs Worte waren für Jin Zixun nicht so beschwichtigend, wie dieser vielleicht hoffte. Seine augen weiteten sich nur noch mehr? Kuscheln? Das sollte ein Scherz sein, oder? Man kuschelte doch nicht einfach mit praktisch Fremden! Das war vielleicht etwas was man in einer Beziehung tat, aber doch nicht einfach so. Wie kam Huaisang nur immer auf solche Sachen? Es war überhaupt nicht angebracht. Also wirklich. Jin Zixuan schüttelte den Kopf. Das Gespräch sorgte nur dafür, dass ihm noch mehr Röte ins Gesicht stieg. Er versuchte überall hinzugucken, nur nicht zu Huaisang. Was sollte er denn darauf bitteschön antworten? Die paar Nächte sahen jetzt schon nach einer Katastrophe aus. “Das wird sicher nicht nötig sein”, murmelte Jin Zixuan schließlich. Aus dem Augenwinkel sah er Huaisang dabei zu, wie dieser Kuscheltiere aus dem Rucksack zog. Er war sich nicht ganz sicher, ob er das seltsam oder niedlich finden sollte. Beides? Keins von Beidem? Naja, war im Endeffekt auch nicht so wichtig. Viel schlimmer war, dass Huaisang plötzlich wieder direkt vor ihm war. Und seine Panik war wieder komplett zurück. Er musste kurz schlucken. Seine Augen folgten der Hand, die seine Stirn berührte. Und wieso spürte er dann eine zweite Hand im Nacken? Was war los? “Ich...was?...nein”, stammelte er. “Mir geht es gut?” Irgendwie schaffte er es aus den Berührungen zu entkommen. Die waren im Augenblick zu viel für ihn. Er versuchte etwas nach hinten wegzurutschen. Dadurch, dass das Zelt so klein war, gelang es doch nicht wirklich. “Deine Freunde warten sicher auf dich”, versuchte er Huaisang abzulenken. Dann floh er praktisch aus dem Zelt. Als er sich davor aufgerichtet hatte, klopfte er imaginären Schmutz von seiner Kleidung. Kurz schüttelte er den Kopf, um sich wieder zu beruhigen. Verstohlen sah er sich um, ob ihn jemand bemerkt hatte, aber das schien nicht der Fall zu sein. Seine Mitschüler waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zixuan zwang seine Gesichtszüge wieder neutral zu werden. Er drehte sich um und ging alleine in Richtung des Sees. Während er sich umgeguckt hatte, hatte er auch Jiang Cheng und Lan Huan gesehen, die schon wieder erstaunlich nah beieinander standen. Das musste er sich nicht auch noch antun. Von ihrem flirten hatte heute schon genug gesehen. Sein Herz brauchte eine Pause.
Das Jiang Cheng seine Hand nicht sofort losließ, machte Lan Huan irgendwie glücklich. “Wer weiß, was bei der Planung falsch gelaufen ist, aber die paar Nächte wirds sicher gehen”, antwortete er auf die Frage. Bei der nächsten schüttelte er dann leicht den Kopf: “Wei Ying war noch gar nicht an dem Zelt, also konnten wir auch noch nichts absprechen. Aber das wird sicherlich irgendwie funktionieren. So schlimm wird es schon nicht...hoffe ich mal.” Er hatte wirklich keine Ahnung, was auf ihn zukommen würde, wenn er sich mit Wei Ying ein Zelt teilte oder wo dieser gerade überhaupt war. Allerdings hatte er auch nicht ewig in dem Zelt auf ihn warten wollen, schließlich hatte er diese Verabredung - wenn man das so nenne konnte - mit Jiang Cheng gehabt. Sie könnten sich sicher auch später noch organisieren. Immerhin hatten sie noch ein paar Stunden, bis sich alle wieder offiziell treffen mussten. Sein Lächeln wurde dann breiter, als Jiang Cheng fragte, ob sie schwimmen gehen wollten. “Sieht so aus, als hätten wir ähnliche Gedanken gehabt. Ich habe nämlich auch Schwimmsachen eingepackt”, kicherte er. In diesem Moment kam Lan Zhan ebenfalls aus dem Zelteingang geklettert. Er nickte ihnen kurz zu und machte sich dann alleine auf den Weg, um sich ein wenig umzugucken. Das sorgte dafür, dass um sie herum das Gemurmel ihrer Mitschüler wieder lauter wurde. Lan Huan ignorierte das einfach geflissentlich. Schließlich konnte er sich noch nicht einmal ansatzweise Vorstellen, dass es irgendwas mit ihm zu tun haben könnte. “Dann wollen wir nicht länger warten, oder? Das haben wir heute schon genug gemacht.” Er ließ Jiang Chengs Hand los und legte stattdessen eine Hand auf seinen Rücken, um ihn zu führen. Dabei lehnte er sich weite zu ihm heran und flüsterte: “Danke, dass du versuchst dich mit Lan Zhan zu arrangieren und ihm das Ganze einfacher zu machen. Das ist sehr lieb von dir. Er sah sehr dankbar aus und ich bin es auch.” Lan Huan hatte sich wirklich sorgen um seinen kleiner Bruder gemacht. Dieser hatte viele Angewohnheiten, die es ihm extrem schwer machten, sich so ein kleines Zelt mit jemandem zu teilen. Für diesen wäre es sicher auch schwierig gewesen, sich richtig zu erklären. Angefangen von dem Schlafrhythmus bis hin zu der Tatsache, dass er die Berührung von anderen nur in äußerst seltenen Fällen ertragen konnte. Jetzt war Lan Huan jedoch beruhigt und konnte sich vorstellen, dass es doch nicht so große Probleme geben würde.
Während Xiao Xingchen zu reden begann, stieg Wut in Xue Yang hoch. Am liebsten hätte er wieder das Zelt verlassen und Song Lan seine Zunge rausgerissen oder gar seinen ganzen Kopf ab. Den schien er sowieso nicht zu gebrauchen. Er zitterte förmlich. Wenn Song Lans Zelt heute Nacht ausversehen zusammen mit ihm in Flammen aufgehen würde, war das alles nur reiner Zufall. Xue Yang hasste es Xiao Xingchen so traurig und verunsichert zu sehen. Aber seine Wut würde dieser gerade sicher nicht gebrauche können. Fuck, was war am Besten zu tun, wenn einem jemand so das Herz auschüttete? Er atmete einmal aus und ließ seine Körper ruhig werden. Dann rutschte er etwas näher an Xiao Xingchen heran. Vorsichtig legte er seine linke Hand auf Xiao Xingchens, die in seinem Schoß gefaltet waren. “Xingchen, ich weiß, dass du das nicht für mich tust. Ich weiß noch nicht einmal, wieso Song Lan auf die Idee gekommen ist. Ich weiß, dass ich dich sowieso nicht dazu bringen kann etwas zu tun, was du nicht willst. Erinnerst du dich noch an die ersten paar Monate, nachdem wir uns kennengelernt hatten? Ich habe ständig versucht dich zu irgendwas zu überreden, was deinem moralischen Code widerspricht. Nur weil ich einfach nicht glauben konnte, dass du wirklich so gut und lieb bist, wie du immer tust. Stellte sich heraus, du bist tatsächlich so. Nichts hat damals funktioniert, also glaube ich auch nicht, das du jetzt etwas tun würdest, was deinem Wesen widerspricht. Es ist einer der Gründe, warum ich mich überhaupt in dich verliebt habe.” Es kostete Xue Yang einiges an Energie so offen und ehrlich zu reden. Er wusste nicht einmal, wie lange es her war, dass er überhaupt jemand so nah stand, dass er es auch nur gewagt hätte sich ansatzweise zu öffnen. Aber Xiao Xingchen schien die Absicherung zu brauchen. Das war allerdings noch der einfache Teil gewesen. “Was Song Lan angeht: da hab ich keine Ahnung. Ich brauch nicht so zu tun, als hätten wir uns je verstanden oder würden es irgendwann mal tun.” Er hatte noch nicht einmal viel Ahnung, was normale Freundschaften anging. Das was bei ihm einer Freundschaft am nächsten kam, war die gegenseitige Akzeptanz mit Jiang Cheng. Alles andere waren eher Zweckgemeinschaft. Von seinen Arbeitskollegen bis hin zu den Straßenkindern, mit denen er sich früher zusammengetan hatte, weil das sicherer war. Aber im Endeffekt hieß es da auch, das jeder für sich selbst verantwortlich war. Das letzt Mal, dass er versucht hatte wirklich Freunde zu finden war schon Jahre her und es endete ziemlich unschön. Aber darüber wollte er nicht nachdenken. “Xingchen, alles was ich weiß ist, dass du nicht falsch gemacht hast. Du musst die Schuld nicht bei dir suchen. Für mich sieht es so aus, als würde er die Situationen immer so drehen, wie es ihm gerade passt. Egal was ist, du bist immer schuld...warte...nein, ich bin immer schuld und er ist das unschuldige Opfer. Dein einziger Fehler ist, dass du nicht sofort zu ihm rennst und sagst: armes, kleines Song Lan. Das musst du dir nicht zum Vorwurf machen.” Als Xiao Xingcheng das so erzählt hatte, waren bei Xue Yang alle Alarmglocken losgegangen. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, als sein Vater meinte er würde ihn lieb haben, weil er schließlich sein Vater war. Trotzdem hatte er ihm alles mögliche angetan. Natürlich war Xue Yang immer selbst daran Schuld gewesen. Er hatte ums biegen und brechen versucht sich zu ändern. Dann ist die Sache mit der Hand passiert und ihm war klar geworden, dass alle eine große Lüge war. Was hier zwischen Xiao Xingchen und Song Lan passierte war damit nicht zu vergleichen. Aber das stoppte Xue Yang nicht davon diese Verknüpfung herzustellen. Sein Gehirn hatte schon immer die Tendenz gehabt in allem eine Gefahr zu sehen.
“Als hätte ich hier sowieso viel platz”, winkte Nie Mingjue ab. Es war selbst für ihn ziemlich offensichtlich, dass Meng Yao ihm nicht wirklich glaubte. “Also, ich stell kein Friedensangebot auf, um es zwei Minuten später zurückzunehmen und dich auf dem Boden schlafen zu lassen. Und wenn du dem nicht traust, dann denk daran, dass du im Moment gerade mein Schutzbefohlener bist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich nicht auf dem Boden schlafen lassen darf, selbst wenn ich wollte. Also kein Grund dich zu entschuldigen.” Wenn Meng Yao weiter so bedröppelt dreinschaute, nahm ihn Mingjue nachher wirklich noch in den Arm. Stattdessen begann er schon einmal die Sachen aus der Tasche zu hohlen. Bei Meng Yaos nächster Frage sah er auf und zog zu Augenbrauen etwas zusammen. Wollte dieser wirklich, dass er mitkam? Das konnte er fast nicht glauben. Moment zum See? Mingjue seufzte leise. “Ich hab wahrscheinlich eine andere Wahl. Wir wollen ja nicht, dass jemand ertrinkt.” Wenn Meng Yao zum See wollte, wollten vermutlich noch mehr Leute dorthin, dann bestand eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer ins Wasser ging und dann muss Mingjue anwesend sein. Damit er zur Not jemanden wieder rausziehen kann. Die wunderbaren Aufgaben eines Betreuers. Er traute das Herr Shen nämlich eher weniger zu, falls der überhaupt in der Nähe war. Also fielen solche Aufgaben auf ihn zurück. Mingjue verließ das Zelt und verschaffte sich einen Überblick über das Zeltlager. Es waren wirklich schon Schüler im Wasser. Demnächst würden sie auch regeln dafür aufstellen müssen.
Nie Huaisangs Worte waren für Jin Zixun nicht so beschwichtigend, wie dieser vielleicht hoffte. Seine augen weiteten sich nur noch mehr? Kuscheln? Das sollte ein Scherz sein, oder? Man kuschelte doch nicht einfach mit praktisch Fremden! Das war vielleicht etwas was man in einer Beziehung tat, aber doch nicht einfach so. Wie kam Huaisang nur immer auf solche Sachen? Es war überhaupt nicht angebracht. Also wirklich. Jin Zixuan schüttelte den Kopf. Das Gespräch sorgte nur dafür, dass ihm noch mehr Röte ins Gesicht stieg. Er versuchte überall hinzugucken, nur nicht zu Huaisang. Was sollte er denn darauf bitteschön antworten? Die paar Nächte sahen jetzt schon nach einer Katastrophe aus. “Das wird sicher nicht nötig sein”, murmelte Jin Zixuan schließlich. Aus dem Augenwinkel sah er Huaisang dabei zu, wie dieser Kuscheltiere aus dem Rucksack zog. Er war sich nicht ganz sicher, ob er das seltsam oder niedlich finden sollte. Beides? Keins von Beidem? Naja, war im Endeffekt auch nicht so wichtig. Viel schlimmer war, dass Huaisang plötzlich wieder direkt vor ihm war. Und seine Panik war wieder komplett zurück. Er musste kurz schlucken. Seine Augen folgten der Hand, die seine Stirn berührte. Und wieso spürte er dann eine zweite Hand im Nacken? Was war los? “Ich...was?...nein”, stammelte er. “Mir geht es gut?” Irgendwie schaffte er es aus den Berührungen zu entkommen. Die waren im Augenblick zu viel für ihn. Er versuchte etwas nach hinten wegzurutschen. Dadurch, dass das Zelt so klein war, gelang es doch nicht wirklich. “Deine Freunde warten sicher auf dich”, versuchte er Huaisang abzulenken. Dann floh er praktisch aus dem Zelt. Als er sich davor aufgerichtet hatte, klopfte er imaginären Schmutz von seiner Kleidung. Kurz schüttelte er den Kopf, um sich wieder zu beruhigen. Verstohlen sah er sich um, ob ihn jemand bemerkt hatte, aber das schien nicht der Fall zu sein. Seine Mitschüler waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Zixuan zwang seine Gesichtszüge wieder neutral zu werden. Er drehte sich um und ging alleine in Richtung des Sees. Während er sich umgeguckt hatte, hatte er auch Jiang Cheng und Lan Huan gesehen, die schon wieder erstaunlich nah beieinander standen. Das musste er sich nicht auch noch antun. Von ihrem flirten hatte heute schon genug gesehen. Sein Herz brauchte eine Pause.
Das Jiang Cheng seine Hand nicht sofort losließ, machte Lan Huan irgendwie glücklich. “Wer weiß, was bei der Planung falsch gelaufen ist, aber die paar Nächte wirds sicher gehen”, antwortete er auf die Frage. Bei der nächsten schüttelte er dann leicht den Kopf: “Wei Ying war noch gar nicht an dem Zelt, also konnten wir auch noch nichts absprechen. Aber das wird sicherlich irgendwie funktionieren. So schlimm wird es schon nicht...hoffe ich mal.” Er hatte wirklich keine Ahnung, was auf ihn zukommen würde, wenn er sich mit Wei Ying ein Zelt teilte oder wo dieser gerade überhaupt war. Allerdings hatte er auch nicht ewig in dem Zelt auf ihn warten wollen, schließlich hatte er diese Verabredung - wenn man das so nenne konnte - mit Jiang Cheng gehabt. Sie könnten sich sicher auch später noch organisieren. Immerhin hatten sie noch ein paar Stunden, bis sich alle wieder offiziell treffen mussten. Sein Lächeln wurde dann breiter, als Jiang Cheng fragte, ob sie schwimmen gehen wollten. “Sieht so aus, als hätten wir ähnliche Gedanken gehabt. Ich habe nämlich auch Schwimmsachen eingepackt”, kicherte er. In diesem Moment kam Lan Zhan ebenfalls aus dem Zelteingang geklettert. Er nickte ihnen kurz zu und machte sich dann alleine auf den Weg, um sich ein wenig umzugucken. Das sorgte dafür, dass um sie herum das Gemurmel ihrer Mitschüler wieder lauter wurde. Lan Huan ignorierte das einfach geflissentlich. Schließlich konnte er sich noch nicht einmal ansatzweise Vorstellen, dass es irgendwas mit ihm zu tun haben könnte. “Dann wollen wir nicht länger warten, oder? Das haben wir heute schon genug gemacht.” Er ließ Jiang Chengs Hand los und legte stattdessen eine Hand auf seinen Rücken, um ihn zu führen. Dabei lehnte er sich weite zu ihm heran und flüsterte: “Danke, dass du versuchst dich mit Lan Zhan zu arrangieren und ihm das Ganze einfacher zu machen. Das ist sehr lieb von dir. Er sah sehr dankbar aus und ich bin es auch.” Lan Huan hatte sich wirklich sorgen um seinen kleiner Bruder gemacht. Dieser hatte viele Angewohnheiten, die es ihm extrem schwer machten, sich so ein kleines Zelt mit jemandem zu teilen. Für diesen wäre es sicher auch schwierig gewesen, sich richtig zu erklären. Angefangen von dem Schlafrhythmus bis hin zu der Tatsache, dass er die Berührung von anderen nur in äußerst seltenen Fällen ertragen konnte. Jetzt war Lan Huan jedoch beruhigt und konnte sich vorstellen, dass es doch nicht so große Probleme geben würde.
Während Xiao Xingchen zu reden begann, stieg Wut in Xue Yang hoch. Am liebsten hätte er wieder das Zelt verlassen und Song Lan seine Zunge rausgerissen oder gar seinen ganzen Kopf ab. Den schien er sowieso nicht zu gebrauchen. Er zitterte förmlich. Wenn Song Lans Zelt heute Nacht ausversehen zusammen mit ihm in Flammen aufgehen würde, war das alles nur reiner Zufall. Xue Yang hasste es Xiao Xingchen so traurig und verunsichert zu sehen. Aber seine Wut würde dieser gerade sicher nicht gebrauche können. Fuck, was war am Besten zu tun, wenn einem jemand so das Herz auschüttete? Er atmete einmal aus und ließ seine Körper ruhig werden. Dann rutschte er etwas näher an Xiao Xingchen heran. Vorsichtig legte er seine linke Hand auf Xiao Xingchens, die in seinem Schoß gefaltet waren. “Xingchen, ich weiß, dass du das nicht für mich tust. Ich weiß noch nicht einmal, wieso Song Lan auf die Idee gekommen ist. Ich weiß, dass ich dich sowieso nicht dazu bringen kann etwas zu tun, was du nicht willst. Erinnerst du dich noch an die ersten paar Monate, nachdem wir uns kennengelernt hatten? Ich habe ständig versucht dich zu irgendwas zu überreden, was deinem moralischen Code widerspricht. Nur weil ich einfach nicht glauben konnte, dass du wirklich so gut und lieb bist, wie du immer tust. Stellte sich heraus, du bist tatsächlich so. Nichts hat damals funktioniert, also glaube ich auch nicht, das du jetzt etwas tun würdest, was deinem Wesen widerspricht. Es ist einer der Gründe, warum ich mich überhaupt in dich verliebt habe.” Es kostete Xue Yang einiges an Energie so offen und ehrlich zu reden. Er wusste nicht einmal, wie lange es her war, dass er überhaupt jemand so nah stand, dass er es auch nur gewagt hätte sich ansatzweise zu öffnen. Aber Xiao Xingchen schien die Absicherung zu brauchen. Das war allerdings noch der einfache Teil gewesen. “Was Song Lan angeht: da hab ich keine Ahnung. Ich brauch nicht so zu tun, als hätten wir uns je verstanden oder würden es irgendwann mal tun.” Er hatte noch nicht einmal viel Ahnung, was normale Freundschaften anging. Das was bei ihm einer Freundschaft am nächsten kam, war die gegenseitige Akzeptanz mit Jiang Cheng. Alles andere waren eher Zweckgemeinschaft. Von seinen Arbeitskollegen bis hin zu den Straßenkindern, mit denen er sich früher zusammengetan hatte, weil das sicherer war. Aber im Endeffekt hieß es da auch, das jeder für sich selbst verantwortlich war. Das letzt Mal, dass er versucht hatte wirklich Freunde zu finden war schon Jahre her und es endete ziemlich unschön. Aber darüber wollte er nicht nachdenken. “Xingchen, alles was ich weiß ist, dass du nicht falsch gemacht hast. Du musst die Schuld nicht bei dir suchen. Für mich sieht es so aus, als würde er die Situationen immer so drehen, wie es ihm gerade passt. Egal was ist, du bist immer schuld...warte...nein, ich bin immer schuld und er ist das unschuldige Opfer. Dein einziger Fehler ist, dass du nicht sofort zu ihm rennst und sagst: armes, kleines Song Lan. Das musst du dir nicht zum Vorwurf machen.” Als Xiao Xingcheng das so erzählt hatte, waren bei Xue Yang alle Alarmglocken losgegangen. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, als sein Vater meinte er würde ihn lieb haben, weil er schließlich sein Vater war. Trotzdem hatte er ihm alles mögliche angetan. Natürlich war Xue Yang immer selbst daran Schuld gewesen. Er hatte ums biegen und brechen versucht sich zu ändern. Dann ist die Sache mit der Hand passiert und ihm war klar geworden, dass alle eine große Lüge war. Was hier zwischen Xiao Xingchen und Song Lan passierte war damit nicht zu vergleichen. Aber das stoppte Xue Yang nicht davon diese Verknüpfung herzustellen. Sein Gehirn hatte schon immer die Tendenz gehabt in allem eine Gefahr zu sehen.
“Als hätte ich hier sowieso viel platz”, winkte Nie Mingjue ab. Es war selbst für ihn ziemlich offensichtlich, dass Meng Yao ihm nicht wirklich glaubte. “Also, ich stell kein Friedensangebot auf, um es zwei Minuten später zurückzunehmen und dich auf dem Boden schlafen zu lassen. Und wenn du dem nicht traust, dann denk daran, dass du im Moment gerade mein Schutzbefohlener bist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich nicht auf dem Boden schlafen lassen darf, selbst wenn ich wollte. Also kein Grund dich zu entschuldigen.” Wenn Meng Yao weiter so bedröppelt dreinschaute, nahm ihn Mingjue nachher wirklich noch in den Arm. Stattdessen begann er schon einmal die Sachen aus der Tasche zu hohlen. Bei Meng Yaos nächster Frage sah er auf und zog zu Augenbrauen etwas zusammen. Wollte dieser wirklich, dass er mitkam? Das konnte er fast nicht glauben. Moment zum See? Mingjue seufzte leise. “Ich hab wahrscheinlich eine andere Wahl. Wir wollen ja nicht, dass jemand ertrinkt.” Wenn Meng Yao zum See wollte, wollten vermutlich noch mehr Leute dorthin, dann bestand eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer ins Wasser ging und dann muss Mingjue anwesend sein. Damit er zur Not jemanden wieder rausziehen kann. Die wunderbaren Aufgaben eines Betreuers. Er traute das Herr Shen nämlich eher weniger zu, falls der überhaupt in der Nähe war. Also fielen solche Aufgaben auf ihn zurück. Mingjue verließ das Zelt und verschaffte sich einen Überblick über das Zeltlager. Es waren wirklich schon Schüler im Wasser. Demnächst würden sie auch regeln dafür aufstellen müssen.
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- Beitrag #193
Re: Our shining days
Hätte Qingqiu einen Counter, der die Momente zählte, in denen Binghe ihm auf den Hintern starrte, wäre er vermutlich vor Scham in Ohnmacht gefallen. Wieso nur hatte Qingqiu auch gedacht, dass er Binghe nun erst einmal los war? Kaum hatte er das Zelt verlassen, folgte sein Kletten-Schüler ihm schon. Qingqius Gesicht war immer noch rot, doch nun versteckte er es hinter seinem Buch, während er Binghe zuhörte. Vielleicht seufzte er dabei leise. Doch irgendwie hatte er die Hoffnung, dass sein Schüler am See endlich mal etwas mit seinen Mitschülern interagieren würde. Dort würde er vor allem seine Mitschülerinnen auch im Bikini sehen. Das musste für einen Teenager doch wohl der Jackpot sein! Zumindest dachte Qingqiu sich das. Ihn selbst hatte so etwas immer ziemlich kalt gelassen. Doch Binghe strotzte ja nur so vor Testosteron. Ihm würde das sicher gefallen und Qingqiu würde mal für eine Stunde seine Ruhe haben! Soweit sein Plan. Er schmunzelte triumphierend, während er Binghe zuhörte. ,,Oh ja, das perfekte Badewetter." Stimmte er Binghe zu und ging schonmal los. Binghe war schneller als gedacht wieder an seiner Seite. Als sie ankamen, planschten schon viele Teenager im Wasser. Oh je... Qingqiu war nicht gerade ein Schwimm-Fan. Er hoffte, dass sein Kollege gleich hier auftauchen und Bademeister spielen würde. Eine unverschämte Sekunde musste sich Qingqiu Mingjue in Badehose vorstellen.... Bei gut gebauten Männern sah er gerne mal hin. Nicht, dass er sich für sie interessierte. Er fand trainierte Körper einfach nur faszinierend. Zumindest redete Er sich das ein. Qingqiu merkte garnicht, dass er etwas dümmlich vor sich hin geschmunzelt hatte. Sein Blick fiel dann aber auf eine der Liegen und er steuerte direkt darauf zu. Binghe schien sich ja tatsächlich ins Geschehen mischen zu wollen. Insgeheim stellte er sich schon vor, wie er gleich mit der Nase in seinem Buch versinken würde. Er setzte sich auf den Stuhl, tauschte seine Brille gegen die Sonnenbrille und legte dann eine Decke über über Stuhl. Er machte sich dann auf der Liege lang und sah noch einmal zu den Schülern, als plötzlich ein SEHR durchtrainierter Sixpack direkt vor seinen Augen erschien. Er blinzelte einmal irritiert und merkte garnicht, wie seine Brille auf der Nase tiefer rutschte. Seine Augen wanderten zum Bund der Badeshorts und etwas tiefer und dort sah er... AHHHHHRG!!!!!!! WAS ZUM????!!!!! Qingqiu saß schneller wieder aufrecht, als ihm lieb war, doch das machte das alles nicht besser. Eher schlimmer... denn nun war er auf Augenhöhe mit Binghes unverschämt durchtrainierter Brust. Er konnte eine Sekunde nicht anders, als zu starren. Wenn er sich nur ein Stückchen nach vorne fallen ließ, würde er direkt von Binghes massiven Muskeln aufgefangen werden. !!!!!!!!!!!!! Das was er vorhin nur ertastet hatte, sah er nun in voller Pracht. ,,Binghe..." Entfuhr es ihm. Er wollte sehr neutral klingen, doch vielleicht hatte seine Stimme gerade etwas schrill geklungen. Sofort verdeckte das Buch wieder sein Gesicht. Er räusperte sich, machte dann aber den Fehler, binghe in seine großen Hundeauge zu sehen. Mach so weiter, und dein Shizun wird auf der Stelle tot umfallen! Eigentlich wollte er auf der Liege bleiben, aber er hatte das ungute Gefühl, dass Binghe ihn dann mit diesem unglaublich traurigen Blick ansehen würde. ,,Ich glaube nicht, dass ich..." Begann er, doch er brachte es nicht übers Herz. Auch wenn er es nicht zugeben wollte - Binghe machte ihn etwas schwach, wenn er ihn so ansah. ,,Ich werde gleich nachkommen, ja? Geh doch schonmal vor. Ich muss mich sowieso noch umziehen." Versuchte er überzeugend zu sagen. Dabei wanderte sein Blick wieder runter, zu Binghes Brust und er musste unweigerlich wieder daran denken, wie sich diese Muskeln unter seiner Hand angefühlt hatten. Wieso musste er gerade so schlucken??? Qingqiu wurde nervös. Hoffentlich würde Binghe nun einfach gehen. Wenn er dann einfach auf der Liege zurück blieb, würde es sein Schüler hoffentlich nicht merken!
Huaisang war garnicht bewusst, welche Gedanken er mit seiner Aussage in Zixuan auslöste. Für ihn war Körperkontakt das natürlichste der Welt. Er suchte diesen regelrecht bei seinen Freunden und oft auch bei seinem Bruder. Eine Erklärung dafür war sicher auch, dass ihm elterliche Umarmungen und Liebe immer gefehlt hatte und er sich diese nun einforderte, wo er nur konnte. Deswegen schlief er mit seinen fast 18 Jahren auch immer mal noch bei seinem großen Bruder im Bett. Immer unter einem Vorwand getarnt. Er liebte es einfach zu kuscheln und oft tat er es nachts ja auch oft unbewusst. Er und Zixuan waren sich ja nicht unbekannt und Huaisang fand ihn gerade sehr sympathisch. Wieso also nicht? ,,Wir werden uns schon arrangieren. Aber wenns dir zu kalt wird.. darfst du gerne in meinen Schlafsack kommen. Ich mein ja nur." Sagte er und grinste dabei, während er seinen Koala tätschelte, darum entging ihm auch Zixuans geschockte Blicke. Erst als er wieder direkt vor ihm saß, musste er sich sehr wundern. Sah Zixuan gerade irgendwie aufgeregt aus? Oder bildete er sich das nur ein? Was brachte ihn denn so aus der Ruhe? Huaisang kam nicht mal auf die Idee, dass er seinen Mitschüler so nervös machte. ,,Meine Freunde? Aber..." Sagte er verwirrt und sah Zixuan dann irritiert nach. Dieser stürzte aus dem Zelt, als würde es um sein Leben gehen! ,,Hey! Zixuan! Warte doch! Geh doch nicht ohne mich!" Klagte Huaisang lauthals und griff seinen Rucksack, packte seine Badesachen ein, denn er dachte sich schon, dass Jiang Cheng sicher zum See gehen wollte, und verließ dann ebenfalls das Zelt. Zixuan war schon auf dem Weg nach... wo auch immer er hinwollte. Etwas beleidigt sah Huaisang ihm nach. ,,Oh man..." Seufzte er. Wieso hatte er es denn so eilig? Aber dann fiel sein Blick auf Jiang Cheng und Huan, die schon wieder wild am Flirten waren und auf ihn zukamen. Oh... vielleicht war er deswegen so schnell gegangen. Bestimmt wollte er die Zwei nicht schon wieder miteinander sehen... verständlich. Huaisang beschloss, ihn gleich mal auf andere Gedanken zu bringen, wenn er ihn am See wiedertreffen würde. Erstmal fiel sein Blick auf Wen Ning, der schon wieder press neben seinem Zeltnachbarn stand. Huaisang legte fragend den Kopf schief. Manchmal war sein Freund schon komisch. ,,Hey! A-Ning!!!!!" Rief er und winkte enthusiastisch. Daraufhin drehte Wen Ning sich zu ihm, winkte einmal, machte aber keine Anstalten zu ihm zu kommen. Huaisang verzog den Mund und lief dann auf Jiang Cheng und Huan zu. ,,A-Cheeeng!!!!!" Er beeilte sich, zu ihnen zu kommen und war nach diesen paar Metern schon außer Puste. ,,Geht ihr Schwimmen? Dann komm ich mit! A-Ning hat wohl nicht vor, sich heute noch von seinem Zeltpartner zu trennen. Dabei wollte ich ihm noch was von seinem Kuchen abluchsen. Oh man, der war echt lecker. Den hat sicher seine Schwester gebacken. Sie macht irre leckeren Kuchen. Huan! Sowas gutes hast du sicher noch nie gehabt,... sie macht manchmal kleine Gummibärchen oben drauf und..." Cheng unterbrach Huaisangs Redeschwall, indem er ihm einen viertel Donut in den Mund stopfte. ,,Du vergisst manchmal Luft zu holen, beim Reden. Ich mach mir Sorgen, dass du eines Tages erstickst." Sagte sein Freund grinsend. Huaisang kaute den Donut, dann verzog er klagend den Mund. ,,A-Cheng!" Jammerte er.
Über Huans Optimismus wollte Cheng fast Grinsen, doch das brachte er irgendwie nicht übers Herz, wenn er daran dachte, was Huan die nächsten Nächte wahrscheinlich aushalten musste. ,,Oh man... Das was ich jetzt sage, ist absolut ernst gemeint. Wenn er dich auf die Palme bringt, komm zu mir ins Zelt. Wir organisieren uns dann schon irgendwie. Aber Wei Ying ist..." Jiang Cheng schüttelte nur seufzend den Kopf. Der arme Huan wusste ha garnicht, was auf ihn zukommen würde. Wo Wei Ying allerdings abgeblieben war, wusste Cheng auch nicht. Sein Bruder quatschte sicher wieder jemanden das Ohr ab. Gut, dass es nicht sein Ohr war. Doch dann war er mit seiner Aufmerksamkeit wieder ganz bei Huan und er lächelte sanft. ,,Na dann, auf! Falls Wei Ying ersäuft, will ich das schließlich nicht verpassen." Sein Lächeln wandelte sich in ein sarkastisches Grinsen. Oh, er gönnte es seinem Bruder nicht, dass der bei der Zeltpartnerwahl den Jackpot gezogen hatte! Cheng warf einen Blick zu Lan Zhan und auch er nickte ihm leicht zu, doch dann schielte er irritiert zu seinen Mitschülern. Was hatten die denn auf einmal? Eines der Mädchen lachte hinter vorgehaltener Hand und er hatte eindeutig seinen Namen fallen hören. Jiang Cheng konnte sich damit aber nicht weiter befassen, denn da spürte er Huans Hand schon an seinem Rücken und die gesunde Röte auf seinen Wangen war wieder zurück. Huan war ihm nun so nah und er konnte dessen Shampoo wieder riechen. Oh, das mochte er sehr gerne. ,,Ach quatsch. Bedank dich doch nicht dafür." Sagte er sofort und war kurz versucht, seine Hand an Huans unteren Rücken zu legen, während sie so liefen. ,,Ich hab schließlich auch keine Lust auf Stress und wir sind immerhin 3 Tage zusammen im selben winzigen Zelt zuhause. Da muss man das Beste draus machen." Jiang Cheng war Huan vllt beim Gehen etwas näher auf die Pelle gerückt und freute sich über ihre Zweisamkeit, als er plötzlich Huaisangs unüberhörbare Stimme wahrnahm. Er hob den Blick und sah, wie sein Kumpel angerannt kam. Cheng blinzelte. Der hatte es ja eilig. Und schon wurden sie regelrecht von dessen Redeschwall überschwemmt. Jiang Cheng öffnete seinen Rucksack und die Brotdose darin. Wei Ying hatte heute morgen eine ganze Tonne Donuts in seinen Rucksack gestopft. Jiang Cheng mochte diese so garnicht. Er brach ein Stück ab und stopfte es Huaisang in den Mund. Problem gelöst! Bei dessen Gejammer verdrehte er nur amüsiert die Augen. ,,Wo hast du deinen armen Zeltpartner gelassen? Ist sein Ohr noch dran? Der hat sicher schon die Flucht ergriffen, oder?" Zog Jiang Cheng seinen Kumpel auf. Dieser griff sich frech noch einen Donut aus der Brotdose, bevor Cheng sie wieder wegpackte. ,,Hey! Vor mir ergreift niemand die Flucht. Bei mir stehen alle höchstens Schlange. Weil ich überaus charmant bin." Sagte Huaisang sehr überzeugt und biss in den Donut, dabei fiel eine Hälfte ab und direkt vor ihm in den Dreck. Seine selbstsichere Miene verzog sich sofort leidig. ,,Oh nein! A-Cheng! Wieso passieren mir immer schlimme Dinge?" Heulte er. Jiang Cheng verdrehte erneut die Augen und grinste, wendete sich dann wieder Huan zu. ,,Behalt Huaisang am See im Auge. Ich befürchte, der ertrinkt ohne seine Schwimmflügel." Sagte Jiang Cheng überaus ernst, woraufhin aus dem Hintergrund direkt wieder eine Beschwerde von Huaisang kam. ,,Hörst du das, Lan Huan? Der Typ ist das Gegenteil von charmant. Du kommst irgendwann in die Hölle, A-Cheng!"
Sie kamen dann schon beim See an und dort herrschte bereits reges Treiben. ,,Ich kanns kaum erwarten, ins Wasser zu kommen. Wieso ist es schon so verdammt warm?" Jiang Cheng fuhr sich mit der Hand durchs Haar und strich dieses aus seinem Gesicht. Dann nickte er zu den Kabinen. ,,Treffen wir uns gleich wieder hier?" Fragte er in die kleine Runde.
Als Xue Yang näher kam, hob Xingchen nochmal mehr den Kopf und rückte ihm etwas entgegen. Er drehte seine Hand um, sodass er die von Xue Yang umschließen konnte, sehr vorsichtig und behutsam. Mit seinem kleinen Finger strich er über den von Xue Yang. Er konnte es immernoch nicht glauben, dass er Xue Yangs linke Hand berühren durfte. Das war so ein unglaublicher Vertrauensbeweis. Er hörte ihm dann aber aufmerksam zu und bei der Erzählung nickte er. Natürlich erinnerte er sich an die ersten Monate, als sie sich besser kennen gelernt hatten. Xue Yang hatte oft verrückte Ideen gehabt und Xingchen hatte sich davon gerne mitreißen lassen. Doch er hatte immer klar seine Grenzen ausgesprochen. Da hatte Xue Yang schon recht. Es wärmste Xingchen das Herz, dass sein Freund ihn so gut kannte. Was irgendwie ironisch im Zeug auf Song Lan war, der ihn schon sein ganzes Leben kannte und gefühlt nichts von ihm wusste. Das wurde Xingchen gerade mal wieder schmerzlich bewusst. Dann schlich sich auf seine nachdenklichen Züge aber ein Lächeln und er hob seine andere Hand um sie an Xue Yangs Wange zu legen. Seine Fingerspitzen fuhren dabei zart über dessen Wange und die Schläfe. Er wollte wissen, welchen Gesichtsausdruck sein Freund hatte. Xingchens Wohlbefinden hatte sich sofort wieder gebessert, als er von Xue Yang hörte, dass dieser verliebt in ihn war. Keine neue Info, doch es erfüllte ihn jedes Mal aufs Neue mit Glücksgefühlen. Seine Lippen formten ein stummes ,,Danke", denn Xue Yangs Offenheit half ihm gerade wirklich. Kurz streifte Xingchens Zeigefinger dabei Xue Yangs Lippen, um einen Kuss zu symbolisieren, denn er wollte ihn gerade auch nicht unterbrechen.
Doch als Xue Yang dann anfing, von Song Lan tu sprechen, hatte Xingchen auf einmal das Gefühl, dass es nicht wirklich um ihn ging. Was sein Freund da sagte, machte zwar schon Sinn, aber irgendwie... war er mit den Gedanken abgeschweift? Xingchen wurde das Gefühl nicht los, dass Xue Yang wohl ähnliche oder sogar schlimmere Erfahrungen gemacht haben musste. So nickte er leicht und für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, dann streifte seine Hand wieder zu Xue Yangs Wange und er hielt ihn somit in seiner Richtung fest. ,,Xue Yang." Xingchens Stimme war auf einmal sehr leise. ,,Was du sagst, macht alles sehr viel Sinn, aber..." Xingchen verzog etwas verunsichert den Mund. ,,Es klingt, als hättest du selbst schon diese Erfahrung gemacht. Du weißt, dass ich dir zuhören und... und bevor du sagst, dass da nichts ist. Ich... Ich dränge dich nicht, mit mir darüber zu reden, aber... Ich will dich so gern besser verstehen können. Mehr über dich wissen und für dich da sein. So wie du für mich... also..." Xingchen hob Xue Yangs links Hand zu seiner Brust und legte sie darauf ab. ,,Du kannst mir vertrauen. Ich höre dir zu. Ich verspreche es. Ich bin da und werde nicht weg gehen."
,,Danke." Sagte Yao leise und sah mit Rehaugen zu Mingjue auf, lächelte dabei sogar wieder süß, aber sehr schüchtern. Ein Blick in Mingjues Gesicht und Yao war sich sicher, dass dieser bald vergessen hätte, was er ihm damals angetan hatte. Yao musste nun nur aufpassen, dass Huaisang seinen Bruder nicht wieder daran erinnerte. Der könnte ihm tatsächlich einen Strich durch die Rechnung machen. Doch vorerst lief es gut. Yao nickte dann bestätigen. ,,Ja, ich denke, die anderen sind alle dort. Lass uns gehen und hoffen, dass alle vernünftig genug sind und nicht ins Wasser rennen, wenn sie nicht schwimmen können." Scherzte Yao. Er packte ebenfalls seine Sachen, zog seinen Hut wieder auf und folgte Mingjue dann. Für jeden Schritt von ihm, musste er zwei Schritte machen. Wieso war der Kerl auch nur so verdammt groß? Tatsächlich hatte Yao sich in Mingjues Nähe aber immer gut beschützt gefühlt. Als sie beim See ankamen, überflog Yao mit seinem Blick direkt die Wiese davor. Er konnte Huan noch nicht sehen... oder doch? Er blickte einen Moment zu den Kabinen, wo sein Freund gerade rauskam. Yaos Augen weiteten sich für einen Moment, als er ihn in der Badehose sah. Dieser Anblick war ein Traum. Gleichzeitig verengten sich seine Augen und er scannte die Leute drumherum. Wehe, einer starrte Huan an! Zum Glück konnte Mingjue aus dieser Perspektive Yaos Blick unter dem Hut nicht sehen. Er ermahnte sich dann und sag zu Mingjue auf. ,,Ich geh mich umziehen. Muss du auch?" Yao war sich nicht sicher, ob er als Aufsichtsperson auch ins Wasser gehen würde.
Huaisang war garnicht bewusst, welche Gedanken er mit seiner Aussage in Zixuan auslöste. Für ihn war Körperkontakt das natürlichste der Welt. Er suchte diesen regelrecht bei seinen Freunden und oft auch bei seinem Bruder. Eine Erklärung dafür war sicher auch, dass ihm elterliche Umarmungen und Liebe immer gefehlt hatte und er sich diese nun einforderte, wo er nur konnte. Deswegen schlief er mit seinen fast 18 Jahren auch immer mal noch bei seinem großen Bruder im Bett. Immer unter einem Vorwand getarnt. Er liebte es einfach zu kuscheln und oft tat er es nachts ja auch oft unbewusst. Er und Zixuan waren sich ja nicht unbekannt und Huaisang fand ihn gerade sehr sympathisch. Wieso also nicht? ,,Wir werden uns schon arrangieren. Aber wenns dir zu kalt wird.. darfst du gerne in meinen Schlafsack kommen. Ich mein ja nur." Sagte er und grinste dabei, während er seinen Koala tätschelte, darum entging ihm auch Zixuans geschockte Blicke. Erst als er wieder direkt vor ihm saß, musste er sich sehr wundern. Sah Zixuan gerade irgendwie aufgeregt aus? Oder bildete er sich das nur ein? Was brachte ihn denn so aus der Ruhe? Huaisang kam nicht mal auf die Idee, dass er seinen Mitschüler so nervös machte. ,,Meine Freunde? Aber..." Sagte er verwirrt und sah Zixuan dann irritiert nach. Dieser stürzte aus dem Zelt, als würde es um sein Leben gehen! ,,Hey! Zixuan! Warte doch! Geh doch nicht ohne mich!" Klagte Huaisang lauthals und griff seinen Rucksack, packte seine Badesachen ein, denn er dachte sich schon, dass Jiang Cheng sicher zum See gehen wollte, und verließ dann ebenfalls das Zelt. Zixuan war schon auf dem Weg nach... wo auch immer er hinwollte. Etwas beleidigt sah Huaisang ihm nach. ,,Oh man..." Seufzte er. Wieso hatte er es denn so eilig? Aber dann fiel sein Blick auf Jiang Cheng und Huan, die schon wieder wild am Flirten waren und auf ihn zukamen. Oh... vielleicht war er deswegen so schnell gegangen. Bestimmt wollte er die Zwei nicht schon wieder miteinander sehen... verständlich. Huaisang beschloss, ihn gleich mal auf andere Gedanken zu bringen, wenn er ihn am See wiedertreffen würde. Erstmal fiel sein Blick auf Wen Ning, der schon wieder press neben seinem Zeltnachbarn stand. Huaisang legte fragend den Kopf schief. Manchmal war sein Freund schon komisch. ,,Hey! A-Ning!!!!!" Rief er und winkte enthusiastisch. Daraufhin drehte Wen Ning sich zu ihm, winkte einmal, machte aber keine Anstalten zu ihm zu kommen. Huaisang verzog den Mund und lief dann auf Jiang Cheng und Huan zu. ,,A-Cheeeng!!!!!" Er beeilte sich, zu ihnen zu kommen und war nach diesen paar Metern schon außer Puste. ,,Geht ihr Schwimmen? Dann komm ich mit! A-Ning hat wohl nicht vor, sich heute noch von seinem Zeltpartner zu trennen. Dabei wollte ich ihm noch was von seinem Kuchen abluchsen. Oh man, der war echt lecker. Den hat sicher seine Schwester gebacken. Sie macht irre leckeren Kuchen. Huan! Sowas gutes hast du sicher noch nie gehabt,... sie macht manchmal kleine Gummibärchen oben drauf und..." Cheng unterbrach Huaisangs Redeschwall, indem er ihm einen viertel Donut in den Mund stopfte. ,,Du vergisst manchmal Luft zu holen, beim Reden. Ich mach mir Sorgen, dass du eines Tages erstickst." Sagte sein Freund grinsend. Huaisang kaute den Donut, dann verzog er klagend den Mund. ,,A-Cheng!" Jammerte er.
Über Huans Optimismus wollte Cheng fast Grinsen, doch das brachte er irgendwie nicht übers Herz, wenn er daran dachte, was Huan die nächsten Nächte wahrscheinlich aushalten musste. ,,Oh man... Das was ich jetzt sage, ist absolut ernst gemeint. Wenn er dich auf die Palme bringt, komm zu mir ins Zelt. Wir organisieren uns dann schon irgendwie. Aber Wei Ying ist..." Jiang Cheng schüttelte nur seufzend den Kopf. Der arme Huan wusste ha garnicht, was auf ihn zukommen würde. Wo Wei Ying allerdings abgeblieben war, wusste Cheng auch nicht. Sein Bruder quatschte sicher wieder jemanden das Ohr ab. Gut, dass es nicht sein Ohr war. Doch dann war er mit seiner Aufmerksamkeit wieder ganz bei Huan und er lächelte sanft. ,,Na dann, auf! Falls Wei Ying ersäuft, will ich das schließlich nicht verpassen." Sein Lächeln wandelte sich in ein sarkastisches Grinsen. Oh, er gönnte es seinem Bruder nicht, dass der bei der Zeltpartnerwahl den Jackpot gezogen hatte! Cheng warf einen Blick zu Lan Zhan und auch er nickte ihm leicht zu, doch dann schielte er irritiert zu seinen Mitschülern. Was hatten die denn auf einmal? Eines der Mädchen lachte hinter vorgehaltener Hand und er hatte eindeutig seinen Namen fallen hören. Jiang Cheng konnte sich damit aber nicht weiter befassen, denn da spürte er Huans Hand schon an seinem Rücken und die gesunde Röte auf seinen Wangen war wieder zurück. Huan war ihm nun so nah und er konnte dessen Shampoo wieder riechen. Oh, das mochte er sehr gerne. ,,Ach quatsch. Bedank dich doch nicht dafür." Sagte er sofort und war kurz versucht, seine Hand an Huans unteren Rücken zu legen, während sie so liefen. ,,Ich hab schließlich auch keine Lust auf Stress und wir sind immerhin 3 Tage zusammen im selben winzigen Zelt zuhause. Da muss man das Beste draus machen." Jiang Cheng war Huan vllt beim Gehen etwas näher auf die Pelle gerückt und freute sich über ihre Zweisamkeit, als er plötzlich Huaisangs unüberhörbare Stimme wahrnahm. Er hob den Blick und sah, wie sein Kumpel angerannt kam. Cheng blinzelte. Der hatte es ja eilig. Und schon wurden sie regelrecht von dessen Redeschwall überschwemmt. Jiang Cheng öffnete seinen Rucksack und die Brotdose darin. Wei Ying hatte heute morgen eine ganze Tonne Donuts in seinen Rucksack gestopft. Jiang Cheng mochte diese so garnicht. Er brach ein Stück ab und stopfte es Huaisang in den Mund. Problem gelöst! Bei dessen Gejammer verdrehte er nur amüsiert die Augen. ,,Wo hast du deinen armen Zeltpartner gelassen? Ist sein Ohr noch dran? Der hat sicher schon die Flucht ergriffen, oder?" Zog Jiang Cheng seinen Kumpel auf. Dieser griff sich frech noch einen Donut aus der Brotdose, bevor Cheng sie wieder wegpackte. ,,Hey! Vor mir ergreift niemand die Flucht. Bei mir stehen alle höchstens Schlange. Weil ich überaus charmant bin." Sagte Huaisang sehr überzeugt und biss in den Donut, dabei fiel eine Hälfte ab und direkt vor ihm in den Dreck. Seine selbstsichere Miene verzog sich sofort leidig. ,,Oh nein! A-Cheng! Wieso passieren mir immer schlimme Dinge?" Heulte er. Jiang Cheng verdrehte erneut die Augen und grinste, wendete sich dann wieder Huan zu. ,,Behalt Huaisang am See im Auge. Ich befürchte, der ertrinkt ohne seine Schwimmflügel." Sagte Jiang Cheng überaus ernst, woraufhin aus dem Hintergrund direkt wieder eine Beschwerde von Huaisang kam. ,,Hörst du das, Lan Huan? Der Typ ist das Gegenteil von charmant. Du kommst irgendwann in die Hölle, A-Cheng!"
Sie kamen dann schon beim See an und dort herrschte bereits reges Treiben. ,,Ich kanns kaum erwarten, ins Wasser zu kommen. Wieso ist es schon so verdammt warm?" Jiang Cheng fuhr sich mit der Hand durchs Haar und strich dieses aus seinem Gesicht. Dann nickte er zu den Kabinen. ,,Treffen wir uns gleich wieder hier?" Fragte er in die kleine Runde.
Als Xue Yang näher kam, hob Xingchen nochmal mehr den Kopf und rückte ihm etwas entgegen. Er drehte seine Hand um, sodass er die von Xue Yang umschließen konnte, sehr vorsichtig und behutsam. Mit seinem kleinen Finger strich er über den von Xue Yang. Er konnte es immernoch nicht glauben, dass er Xue Yangs linke Hand berühren durfte. Das war so ein unglaublicher Vertrauensbeweis. Er hörte ihm dann aber aufmerksam zu und bei der Erzählung nickte er. Natürlich erinnerte er sich an die ersten Monate, als sie sich besser kennen gelernt hatten. Xue Yang hatte oft verrückte Ideen gehabt und Xingchen hatte sich davon gerne mitreißen lassen. Doch er hatte immer klar seine Grenzen ausgesprochen. Da hatte Xue Yang schon recht. Es wärmste Xingchen das Herz, dass sein Freund ihn so gut kannte. Was irgendwie ironisch im Zeug auf Song Lan war, der ihn schon sein ganzes Leben kannte und gefühlt nichts von ihm wusste. Das wurde Xingchen gerade mal wieder schmerzlich bewusst. Dann schlich sich auf seine nachdenklichen Züge aber ein Lächeln und er hob seine andere Hand um sie an Xue Yangs Wange zu legen. Seine Fingerspitzen fuhren dabei zart über dessen Wange und die Schläfe. Er wollte wissen, welchen Gesichtsausdruck sein Freund hatte. Xingchens Wohlbefinden hatte sich sofort wieder gebessert, als er von Xue Yang hörte, dass dieser verliebt in ihn war. Keine neue Info, doch es erfüllte ihn jedes Mal aufs Neue mit Glücksgefühlen. Seine Lippen formten ein stummes ,,Danke", denn Xue Yangs Offenheit half ihm gerade wirklich. Kurz streifte Xingchens Zeigefinger dabei Xue Yangs Lippen, um einen Kuss zu symbolisieren, denn er wollte ihn gerade auch nicht unterbrechen.
Doch als Xue Yang dann anfing, von Song Lan tu sprechen, hatte Xingchen auf einmal das Gefühl, dass es nicht wirklich um ihn ging. Was sein Freund da sagte, machte zwar schon Sinn, aber irgendwie... war er mit den Gedanken abgeschweift? Xingchen wurde das Gefühl nicht los, dass Xue Yang wohl ähnliche oder sogar schlimmere Erfahrungen gemacht haben musste. So nickte er leicht und für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, dann streifte seine Hand wieder zu Xue Yangs Wange und er hielt ihn somit in seiner Richtung fest. ,,Xue Yang." Xingchens Stimme war auf einmal sehr leise. ,,Was du sagst, macht alles sehr viel Sinn, aber..." Xingchen verzog etwas verunsichert den Mund. ,,Es klingt, als hättest du selbst schon diese Erfahrung gemacht. Du weißt, dass ich dir zuhören und... und bevor du sagst, dass da nichts ist. Ich... Ich dränge dich nicht, mit mir darüber zu reden, aber... Ich will dich so gern besser verstehen können. Mehr über dich wissen und für dich da sein. So wie du für mich... also..." Xingchen hob Xue Yangs links Hand zu seiner Brust und legte sie darauf ab. ,,Du kannst mir vertrauen. Ich höre dir zu. Ich verspreche es. Ich bin da und werde nicht weg gehen."
,,Danke." Sagte Yao leise und sah mit Rehaugen zu Mingjue auf, lächelte dabei sogar wieder süß, aber sehr schüchtern. Ein Blick in Mingjues Gesicht und Yao war sich sicher, dass dieser bald vergessen hätte, was er ihm damals angetan hatte. Yao musste nun nur aufpassen, dass Huaisang seinen Bruder nicht wieder daran erinnerte. Der könnte ihm tatsächlich einen Strich durch die Rechnung machen. Doch vorerst lief es gut. Yao nickte dann bestätigen. ,,Ja, ich denke, die anderen sind alle dort. Lass uns gehen und hoffen, dass alle vernünftig genug sind und nicht ins Wasser rennen, wenn sie nicht schwimmen können." Scherzte Yao. Er packte ebenfalls seine Sachen, zog seinen Hut wieder auf und folgte Mingjue dann. Für jeden Schritt von ihm, musste er zwei Schritte machen. Wieso war der Kerl auch nur so verdammt groß? Tatsächlich hatte Yao sich in Mingjues Nähe aber immer gut beschützt gefühlt. Als sie beim See ankamen, überflog Yao mit seinem Blick direkt die Wiese davor. Er konnte Huan noch nicht sehen... oder doch? Er blickte einen Moment zu den Kabinen, wo sein Freund gerade rauskam. Yaos Augen weiteten sich für einen Moment, als er ihn in der Badehose sah. Dieser Anblick war ein Traum. Gleichzeitig verengten sich seine Augen und er scannte die Leute drumherum. Wehe, einer starrte Huan an! Zum Glück konnte Mingjue aus dieser Perspektive Yaos Blick unter dem Hut nicht sehen. Er ermahnte sich dann und sag zu Mingjue auf. ,,Ich geh mich umziehen. Muss du auch?" Yao war sich nicht sicher, ob er als Aufsichtsperson auch ins Wasser gehen würde.
Edgy Demon Lord- Anzahl der Beiträge : 353
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- Beitrag #194
Re: Our shining days
Luo Binghe entgingen die Blicke seines Shizuns nicht. Er genoss die Aufmerksamkeit förmlich. Vielleicht müsste er ab jetzt mehr Möglichkeiten finden sein T-Shirt loszuwerden. Es war so niedlich mit anzusehen, wie sein Shizun seinen Namen sagte und sich dann hinter dem Buch versteckte. Binghe beugte sich etwas mehr über ihn. “Shizun?” Er legte zwei finger auf die obere Kante des Buches und drückte es sanft wieder hinunter. “Sie dürfen gerne hinsehen”, grinste er. Als wäre es nicht offensichtlich, dass er jede Art der Aufmerksamkeit, die ihm sein Shizun schenkte, wollte. Als dieser dann ansetzen, um auf Binghes Frage zu antworten, hörte sich es erstmal negativ an. Seine Mundwinkel begannen schon nach unten zu zucken. Doch dann stimme sein Shizun zu und sofort wurde Binghes Lächeln breiter. “Das freut mich sehr!” Er ließ seine Hand von dem Buch über die seines Shizuns gleiten und drückte sie kurz. “Dann lassen Sie mich nicht allzu lange warten, okay?” Natürlich würde er der Aufforderung seines Shizuns folge leisten und schon einmal ins Wasser gehen. Außerdem wäre es ganz gut, wenn der untere Teil seines Körpers vielleicht schon im Wasser verdeckt wäre. Schließlich bedeutete die Zusage, dass sein Shizun bald auch nur in Badeshorts rumlaufen würde. Da konnte sich Binghe gut vorstellen, wie sein Körper regieren würde. Also drehte er sich um und ging ins Wasser. Das war relativ kühl, aber noch angenehm. Binghe versank einmal kurz komplett Unterwasser, bevor er wieder an die Oberfläche kam. Er schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und stellte sich ordentlich hin. Der See war an der Stelle noch nicht sonderlich tief, sondern reichte ihm gerade mal bis zur Hüfte. Er drehte sich um, um noch einmal zu seinem Shizun zu blicken. Wieso lag dieser immer noch auf der Liege?
Bevor er sich jedoch wieder auf den Weg zu ihm machen konnte, schob sich jemand vor ihn. Sha Hualing stemmte einen Arm in die Hüfte und sah zu ihm auf: “Was haben wir den hier? Das ich dich noch einmal so weit von deinem geliebten Shizun entfernt sehe. Wer hätte das gedacht? Gibts Ärger in deiner kleinen Fantasiewelt?” Man könnte fast ein Grinsen auf Binghes Lippen erahnen. Man könnte fast behaupten, dass Sha Hualing Binghes einzige Freundin in der Klasse war, oder zumindest so etwas ähnliches. Er zog eine Augenbraue hoch. “Und was ist mit dir? Hat dich Liu Mingyan gerade abgeschossen, dass du dich daran erinnerst, dass ich noch existieren?”, gab er zurück. Sha Hualing schmiss ihre Haare elegant über den Rücken: “Als ob. Sieh mich an. Ich hab sie fest um meinen Finger gewickelt.” “Also ich weiß nicht”, Binghe tat so als müsste er überlegen, “Ich glaube es ist eher andersherum. Erinnere mich noch einmal: Wer hat fast ihren Posten als Cheerleader-captain verloren, weil sie über ihre eigenen Füße gestolpert ist, als Mingyan gelächelt hat?” Bei diesen Worten lief Sha Hualing rot an und schlug aufs Wasser. Binghe drehte den Kopf leicht damit ihm keine Wassertropfen ins Auge kamen. Als Vergeltung legte er ihr eine Hand auf den Kopf, trat ihre Beine weg und drückte sie Unterwasser. Er ließ sie ein wenig zappel, bis er sie wieder rauszog. Sofort schnappte Sha Hualing nach Luft. Als sie wieder stand, funkelte sie Binghe böse an. “Wehe das hat mein Make-up zerstört.”
Jin Zixuan hörte Nie Huaisang noch hinter sich herrufen, doch er hielt nicht an. Das war ihm alles zu viel. Er wusste noch nicht einmal wo genau er hin ging. Hauptsache weg von allem. Warum waren soziale Interaktionen nur immer so schwierig? Die paar Minuten mit Huaisang hatten ihn komplett aus der Bahn geworfen. Er war sich immer noch nicht sicher, wie er das alles einordnen sollte. Ein Teil von ihm glaubte immer noch, dass dieser sich nur einen Scherz erlaubt hatte, aber ganz sicher konnte er sich nicht sein. Und dann war da noch die Sache mit Jiang Cheng. Er fragte sich, ob er aufgeben sollte, bevor er überhaupt irgendetwas versucht hatte. Dieser sah so glücklich aus, wenn er mit Lan Huan sprach. Alles was Jin Zixuan jemals erhalten hatte waren ein paar verwirrte Blicke und den ein oder anderen Kommentar. Aber da war er selbst dran schuld, nicht wahr? Er hatte es nie geschafft über seinen Schatten zu springen; zu sehr in seinem eigenen Kopf gefangen. Langsam ging Jin Zixuan am Rand des Sees entlang. Er versucht ein wenig die Natur zu genießen, anstelle davon, alles zu überdenken. Nicht, dass es irgendwem aufgefallen wäre. Allerdings wurde es immer lauter, je näher er der Badestelle kam. Kurz blieb er stehen und überlegte, ob er lieber zurückgehen sollte. In diesem Moment erwischte ihn ein Schwall Wasser. Irritiert sah er in den See, wo gerade lachend einige seiner Mitschüler vorbei schwammen. Er war sich nicht ganz sicher, ob es absicht gewesen war oder ob das Wasser beim Rumalber nur zufällig auf ihm gelandet war. Jin Zixuan schnaubte kurz auf und ging dann weiter. Zum Glück war es inzwischen warm genug, dass es ziemlich egal war, wenn seine Hose etwas durchnässt war. Schnell bemerkte er dann die Liegen. Er zog eine davon von ihrem ursprünglichen Platz weg, ganz an den Rand der Badestelle und unter einen Baum. Da hatte er zumindest etwas Schatten. Als er sich darauf legte, ließ er ein Bein angewinkelt, während er das andere ausstreckte. Sein Arm fiel über seine Augen. Vielleicht hätte er wenigstens hier seine Ruhe.
“Wirklich? Glaubst du Wei Ying wird so schlimm werden?” Jiang Chengs Aussage verunsicherte Lan Huan nun doch ein wenig. Schließlich lebte dieser mit Wei Ying zusammen, wusste also ziemlich genau wie sich dieser verhielt. “Gut, dann weiß ich zumindest wo ich hin kann, wenn ich es garnicht mehr aushalte. Schon einmal vielen Dank . Ich werde es im Hinterkopf behalten.” Dann wandte sich das Gespräch zum Glück angenehmeren Dingen zu. Lan Huan versteckte sein Lachen hinter einer Hand, bei Jiang Chengs Witz. Er sollte eigentlich nicht wirklich darüber Lachen, schließlich war es schon sehr schwarzer Humor. Sein Onkel hätte ihn sicher verurteilt und mindestens eine Standpauke gehalten, wenn nicht noch anders bestraft. Doch da dieser nicht in der Nähe war, hatte Huan etwas mehr Freiraum. Als sie dann losgingen, bemerkte er den Rotschimmer auf Jiang Chengs Wangen. Es war unglaublich süß und Lan Huan freute sich ein wenig, dass es wegen ihm zu sein schien. Dann schüttelte er de Kopf mit einem sanften Lächeln: “Nur weil es für dich selbstverständlich ist, heißt das nichts, dass es auch wirklich so ist. Lan Zhan ist für die meisten keine einfache Person und ich bin mir nicht sicher, ob alle überhaupt den Versuch gewagt hätten, mit ihm klar zu kommen. Aber ich kann dich beruhigen. Was auch immer du getan hast, er ist inzwischen relativ erleichtert darüber, dass du sein Zeltpartner bist. Ich glaube ihr werdet die paar Tage gut klarkommen.”
Bevor er das Gespräch fortsetzen konnte, wurden die von Huaisang unterbrochen. Er redete so viel und sprang von einem Thema zum nächsten, dass gar keine Zeit zum Antworten blieb, bis ihm Jiang Cheng ihm warten Sinne des Worte den Mund stopfte. Lan Huans Hand flog erneut vor seinen eigenen Mund, um ein Lachen zu verstecken. Es war wirklich einfach witzig den Beiden zuzusehen. Auch wenn Jiang Cheng Nie Huaisang aufzog, war nicht zu übersehen, dass es im endeffekt liebevoll gemeint war. “Keine Sorge, Huaisang kann gar nichts passieren.” Er deutete in Richtung Mingjue, der gerade aus seinem Zelt geklettert kam. “Da ist die beste Absicherung, die man sich wünschen kann.” Als würde dieser es zulassen, dass seinem kleine Bruder irgendetwas passierte. Und dann zog Huaisang auch ihn mit in seine Beschwerden ein. Er ließ sich etwas zurückfallen, sodass er neben diesem laufen konnte. Dabei legte er den Kopf etwas schief, als müsste er überlegen und musterte Jiang Cheng. “Mh, bist du dir sicher, dass du Jiang Cheng meinst. Ich würde ihn nämlich als sehr charmant bezeichnen. Und als jemand, der sich eindeutig um dich sorgt.”
Dann waren sie auch schon am See angekommen und es waren definitiv mehr Klassenkameraden im Wasser, als gedacht. Bei Jiang Chengs Vorschlag nickte er kurz und ging sich schnell umziehen. Er musste auch nicht lange warten, bis Jiang Cheng ebenfalls die Umkleide verließ. Lan Huan konnte nicht anders als einen Moment zu starren. Jiang Cheng war aber auch verdammt heiß. Sein Training schien sich wirklich auszuzahlen. Jetzt war es an Lan Huan rot anzulaufen. Um das zumindest ein wenig zu überspielen, griff er mit einem Lächeln nach Jiang Chengs Hand und zog ihn einfach mit ins Wasser.
Es war schon irgendwie seltsam. Als Meng Yao einen Witz machte, hatte Nie Mingjue fast das Gefühl, sie hätten die Zeit zurückgedreht. Es erinnerte ihn zu sehr an die Zeit, als sie noch Freunde waren. Während sie zum See gingen, spielte sich noch einmal das Gespräch von eben in seinem Kopf ab. Meng Yao meinte er habe einen Fehler gemacht. Meinte er das wirklich so? Allerdings verdrängte er diese Gedanken ziemlich schnell, als er sah, wie viele Schüler schon im Wasser waren. Das konnte ja heiter werden. Sie waren noch nicht einmal eine Stunde hier und er befürchtete schon, dass sie nicht mehr alle heil zurück fahren würden. Er rieb sich einmal mit der Hand über die Augen und sah dann zu Meng Yao hinunter. “Ich bleib hier draußen. Dann hab ich einen besseren überblick.” Ach einer kurzen Pause fügte er leiser hinzu: “Meng Yao, nur weil du unter Aufsicht stehst, heißt das nicht, dass du jede Kleinigkeit mit mir absprechen musst. Du kannst trotzdem einfach das tun, was du willst. Das heißt, du musst auch nicht die ganze Zeit über an meiner Seite bleiben musst. Wenn du willst, kannst du natürlich, aber ich kann mir vorstellen, dass du deine Zeit lieber mit anderen verbringen willst.”
Xue Yang hatte das Gefühl, dass es Xiao Xingchen zumindest etwas besser ging. Dann lohnte es sich wenigstens etwas, dass er hier seine ganze Energie in dieses Gespräch steckte. Als dieser dann jedoch erst einmal still bleib, nachdem es um Song Lan gegangen war, begann er sich zu fragen, ob er doch wieder etwas falsches gesagt hatte. Dann wanderte Xingchens Hand genau über den frischen blauen Fleck an seiner Wange. Xue Yang zuckte unwillkürlich etwas zurück. Es war mehr ein Reflex gewesen, als das es wirklich weh getan hatte. Innerlich fluchte er schon wieder. Xingchen hatte das sicher mitbekommen. Und anscheinend war da nicht das einzige. Irgendwie hatte dieser verstanden, dass Xue Yangs Gedanke schon wieder weggelaufen waren. Wie machte er das immer nur? Um die Gefühle von anderen zu verstehen oder auch nur zu erkennen, mussten sie Xue Yang förmlich anschreien oder sehr direkt gesagt werden. Zur Hölle, er verstand seine eigenen Gefühle meist nicht. Er hatte schon den Mund geöffnet, um zu sagen, dass alles in Ordnung war, doch da nahm Xiao Xingchen ihm auch das vorweg. Seine Hand zuckte kurz, als er sie zurückziehen wollte. Dann zwang er sich jedoch sie in Xingchens zu lassen. Trotz der ganzen Absicherungen konnte Xue Yang einfach nicht glauben, dass Xiao Xingchen es wirklich so meinte. Oder nein, vielleicht konnte er glauben, dass dieser es jetzt so meinte, war sich aber sicher, das sich seine Meinung ganz schnell ändern würde. Er hatte gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, an seiner Oberfläche zu kratzen. Er hatte Xingchen die kleinste Öffnung gegeben und dieser versuchte sie sofort zu erweitern. Wenn er jetzt auch nur eine unüberlegte Sache sagte, würde das zu weiteren Fragen führen. Xue Yang wollte nicht antworten, doch wenn er gar nichts sagen würde, würde es auch nur noch schlimmer werden. Er setzte ein falsches Grinsen auf. “Naw, Xingchen, denk nicht so viel drüber nach.” Mit seiner freien Hand stupste er leicht gegen Xingchens Wange. “Manchmal siehst du glaube ich mehr in mir, als da wirklich ist. Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen. Es gibt nur genug Leute dort drauße, die so sind. Ende der Geschichte.” Er war zu geschafft, um sich etwas besseres oder glaubwürdigeres auszudenken.
Bevor er sich jedoch wieder auf den Weg zu ihm machen konnte, schob sich jemand vor ihn. Sha Hualing stemmte einen Arm in die Hüfte und sah zu ihm auf: “Was haben wir den hier? Das ich dich noch einmal so weit von deinem geliebten Shizun entfernt sehe. Wer hätte das gedacht? Gibts Ärger in deiner kleinen Fantasiewelt?” Man könnte fast ein Grinsen auf Binghes Lippen erahnen. Man könnte fast behaupten, dass Sha Hualing Binghes einzige Freundin in der Klasse war, oder zumindest so etwas ähnliches. Er zog eine Augenbraue hoch. “Und was ist mit dir? Hat dich Liu Mingyan gerade abgeschossen, dass du dich daran erinnerst, dass ich noch existieren?”, gab er zurück. Sha Hualing schmiss ihre Haare elegant über den Rücken: “Als ob. Sieh mich an. Ich hab sie fest um meinen Finger gewickelt.” “Also ich weiß nicht”, Binghe tat so als müsste er überlegen, “Ich glaube es ist eher andersherum. Erinnere mich noch einmal: Wer hat fast ihren Posten als Cheerleader-captain verloren, weil sie über ihre eigenen Füße gestolpert ist, als Mingyan gelächelt hat?” Bei diesen Worten lief Sha Hualing rot an und schlug aufs Wasser. Binghe drehte den Kopf leicht damit ihm keine Wassertropfen ins Auge kamen. Als Vergeltung legte er ihr eine Hand auf den Kopf, trat ihre Beine weg und drückte sie Unterwasser. Er ließ sie ein wenig zappel, bis er sie wieder rauszog. Sofort schnappte Sha Hualing nach Luft. Als sie wieder stand, funkelte sie Binghe böse an. “Wehe das hat mein Make-up zerstört.”
Jin Zixuan hörte Nie Huaisang noch hinter sich herrufen, doch er hielt nicht an. Das war ihm alles zu viel. Er wusste noch nicht einmal wo genau er hin ging. Hauptsache weg von allem. Warum waren soziale Interaktionen nur immer so schwierig? Die paar Minuten mit Huaisang hatten ihn komplett aus der Bahn geworfen. Er war sich immer noch nicht sicher, wie er das alles einordnen sollte. Ein Teil von ihm glaubte immer noch, dass dieser sich nur einen Scherz erlaubt hatte, aber ganz sicher konnte er sich nicht sein. Und dann war da noch die Sache mit Jiang Cheng. Er fragte sich, ob er aufgeben sollte, bevor er überhaupt irgendetwas versucht hatte. Dieser sah so glücklich aus, wenn er mit Lan Huan sprach. Alles was Jin Zixuan jemals erhalten hatte waren ein paar verwirrte Blicke und den ein oder anderen Kommentar. Aber da war er selbst dran schuld, nicht wahr? Er hatte es nie geschafft über seinen Schatten zu springen; zu sehr in seinem eigenen Kopf gefangen. Langsam ging Jin Zixuan am Rand des Sees entlang. Er versucht ein wenig die Natur zu genießen, anstelle davon, alles zu überdenken. Nicht, dass es irgendwem aufgefallen wäre. Allerdings wurde es immer lauter, je näher er der Badestelle kam. Kurz blieb er stehen und überlegte, ob er lieber zurückgehen sollte. In diesem Moment erwischte ihn ein Schwall Wasser. Irritiert sah er in den See, wo gerade lachend einige seiner Mitschüler vorbei schwammen. Er war sich nicht ganz sicher, ob es absicht gewesen war oder ob das Wasser beim Rumalber nur zufällig auf ihm gelandet war. Jin Zixuan schnaubte kurz auf und ging dann weiter. Zum Glück war es inzwischen warm genug, dass es ziemlich egal war, wenn seine Hose etwas durchnässt war. Schnell bemerkte er dann die Liegen. Er zog eine davon von ihrem ursprünglichen Platz weg, ganz an den Rand der Badestelle und unter einen Baum. Da hatte er zumindest etwas Schatten. Als er sich darauf legte, ließ er ein Bein angewinkelt, während er das andere ausstreckte. Sein Arm fiel über seine Augen. Vielleicht hätte er wenigstens hier seine Ruhe.
“Wirklich? Glaubst du Wei Ying wird so schlimm werden?” Jiang Chengs Aussage verunsicherte Lan Huan nun doch ein wenig. Schließlich lebte dieser mit Wei Ying zusammen, wusste also ziemlich genau wie sich dieser verhielt. “Gut, dann weiß ich zumindest wo ich hin kann, wenn ich es garnicht mehr aushalte. Schon einmal vielen Dank . Ich werde es im Hinterkopf behalten.” Dann wandte sich das Gespräch zum Glück angenehmeren Dingen zu. Lan Huan versteckte sein Lachen hinter einer Hand, bei Jiang Chengs Witz. Er sollte eigentlich nicht wirklich darüber Lachen, schließlich war es schon sehr schwarzer Humor. Sein Onkel hätte ihn sicher verurteilt und mindestens eine Standpauke gehalten, wenn nicht noch anders bestraft. Doch da dieser nicht in der Nähe war, hatte Huan etwas mehr Freiraum. Als sie dann losgingen, bemerkte er den Rotschimmer auf Jiang Chengs Wangen. Es war unglaublich süß und Lan Huan freute sich ein wenig, dass es wegen ihm zu sein schien. Dann schüttelte er de Kopf mit einem sanften Lächeln: “Nur weil es für dich selbstverständlich ist, heißt das nichts, dass es auch wirklich so ist. Lan Zhan ist für die meisten keine einfache Person und ich bin mir nicht sicher, ob alle überhaupt den Versuch gewagt hätten, mit ihm klar zu kommen. Aber ich kann dich beruhigen. Was auch immer du getan hast, er ist inzwischen relativ erleichtert darüber, dass du sein Zeltpartner bist. Ich glaube ihr werdet die paar Tage gut klarkommen.”
Bevor er das Gespräch fortsetzen konnte, wurden die von Huaisang unterbrochen. Er redete so viel und sprang von einem Thema zum nächsten, dass gar keine Zeit zum Antworten blieb, bis ihm Jiang Cheng ihm warten Sinne des Worte den Mund stopfte. Lan Huans Hand flog erneut vor seinen eigenen Mund, um ein Lachen zu verstecken. Es war wirklich einfach witzig den Beiden zuzusehen. Auch wenn Jiang Cheng Nie Huaisang aufzog, war nicht zu übersehen, dass es im endeffekt liebevoll gemeint war. “Keine Sorge, Huaisang kann gar nichts passieren.” Er deutete in Richtung Mingjue, der gerade aus seinem Zelt geklettert kam. “Da ist die beste Absicherung, die man sich wünschen kann.” Als würde dieser es zulassen, dass seinem kleine Bruder irgendetwas passierte. Und dann zog Huaisang auch ihn mit in seine Beschwerden ein. Er ließ sich etwas zurückfallen, sodass er neben diesem laufen konnte. Dabei legte er den Kopf etwas schief, als müsste er überlegen und musterte Jiang Cheng. “Mh, bist du dir sicher, dass du Jiang Cheng meinst. Ich würde ihn nämlich als sehr charmant bezeichnen. Und als jemand, der sich eindeutig um dich sorgt.”
Dann waren sie auch schon am See angekommen und es waren definitiv mehr Klassenkameraden im Wasser, als gedacht. Bei Jiang Chengs Vorschlag nickte er kurz und ging sich schnell umziehen. Er musste auch nicht lange warten, bis Jiang Cheng ebenfalls die Umkleide verließ. Lan Huan konnte nicht anders als einen Moment zu starren. Jiang Cheng war aber auch verdammt heiß. Sein Training schien sich wirklich auszuzahlen. Jetzt war es an Lan Huan rot anzulaufen. Um das zumindest ein wenig zu überspielen, griff er mit einem Lächeln nach Jiang Chengs Hand und zog ihn einfach mit ins Wasser.
Es war schon irgendwie seltsam. Als Meng Yao einen Witz machte, hatte Nie Mingjue fast das Gefühl, sie hätten die Zeit zurückgedreht. Es erinnerte ihn zu sehr an die Zeit, als sie noch Freunde waren. Während sie zum See gingen, spielte sich noch einmal das Gespräch von eben in seinem Kopf ab. Meng Yao meinte er habe einen Fehler gemacht. Meinte er das wirklich so? Allerdings verdrängte er diese Gedanken ziemlich schnell, als er sah, wie viele Schüler schon im Wasser waren. Das konnte ja heiter werden. Sie waren noch nicht einmal eine Stunde hier und er befürchtete schon, dass sie nicht mehr alle heil zurück fahren würden. Er rieb sich einmal mit der Hand über die Augen und sah dann zu Meng Yao hinunter. “Ich bleib hier draußen. Dann hab ich einen besseren überblick.” Ach einer kurzen Pause fügte er leiser hinzu: “Meng Yao, nur weil du unter Aufsicht stehst, heißt das nicht, dass du jede Kleinigkeit mit mir absprechen musst. Du kannst trotzdem einfach das tun, was du willst. Das heißt, du musst auch nicht die ganze Zeit über an meiner Seite bleiben musst. Wenn du willst, kannst du natürlich, aber ich kann mir vorstellen, dass du deine Zeit lieber mit anderen verbringen willst.”
Xue Yang hatte das Gefühl, dass es Xiao Xingchen zumindest etwas besser ging. Dann lohnte es sich wenigstens etwas, dass er hier seine ganze Energie in dieses Gespräch steckte. Als dieser dann jedoch erst einmal still bleib, nachdem es um Song Lan gegangen war, begann er sich zu fragen, ob er doch wieder etwas falsches gesagt hatte. Dann wanderte Xingchens Hand genau über den frischen blauen Fleck an seiner Wange. Xue Yang zuckte unwillkürlich etwas zurück. Es war mehr ein Reflex gewesen, als das es wirklich weh getan hatte. Innerlich fluchte er schon wieder. Xingchen hatte das sicher mitbekommen. Und anscheinend war da nicht das einzige. Irgendwie hatte dieser verstanden, dass Xue Yangs Gedanke schon wieder weggelaufen waren. Wie machte er das immer nur? Um die Gefühle von anderen zu verstehen oder auch nur zu erkennen, mussten sie Xue Yang förmlich anschreien oder sehr direkt gesagt werden. Zur Hölle, er verstand seine eigenen Gefühle meist nicht. Er hatte schon den Mund geöffnet, um zu sagen, dass alles in Ordnung war, doch da nahm Xiao Xingchen ihm auch das vorweg. Seine Hand zuckte kurz, als er sie zurückziehen wollte. Dann zwang er sich jedoch sie in Xingchens zu lassen. Trotz der ganzen Absicherungen konnte Xue Yang einfach nicht glauben, dass Xiao Xingchen es wirklich so meinte. Oder nein, vielleicht konnte er glauben, dass dieser es jetzt so meinte, war sich aber sicher, das sich seine Meinung ganz schnell ändern würde. Er hatte gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, an seiner Oberfläche zu kratzen. Er hatte Xingchen die kleinste Öffnung gegeben und dieser versuchte sie sofort zu erweitern. Wenn er jetzt auch nur eine unüberlegte Sache sagte, würde das zu weiteren Fragen führen. Xue Yang wollte nicht antworten, doch wenn er gar nichts sagen würde, würde es auch nur noch schlimmer werden. Er setzte ein falsches Grinsen auf. “Naw, Xingchen, denk nicht so viel drüber nach.” Mit seiner freien Hand stupste er leicht gegen Xingchens Wange. “Manchmal siehst du glaube ich mehr in mir, als da wirklich ist. Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen. Es gibt nur genug Leute dort drauße, die so sind. Ende der Geschichte.” Er war zu geschafft, um sich etwas besseres oder glaubwürdigeres auszudenken.
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Re: Our shining days
Shen Qingqiu versteinerte regelrecht, bei allem was gerade passierte. Mit unbewegter Miene sah er über sein Buch hinweg zu Binghe und er konnte garnicht glauben, was er da aus dem Munde seines unschuldigen Schülers hörte. Er starrte ihn gerade einfach nur an, sein Mundwinkel zuckte und er versuchte zwanghaft nicht die Kontrolle über seine Gesichszüge zu verlieren. ..... FUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUCK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Fuck Fu$k FuCK F**$!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wenn Qingqui dachte, sein Gesicht könnte nicht noch mehr die Farbe wechseln, dann hatte er sich verschätzt. Im Null Komma nichts war er knallrot angelaufen und er fühlte sich, als hätte er das Sprechen verlernt. „BINGHE!“ Sagte er nun sehr empört. Er wollte seinem Schüler einen Schlag mit dem Buch auf den Kopf verpassen, doch seine Hand war wie gelähmt. Dann eilte Binghe zum Glück zum Wasser und Qingqiu konnte nicht anders, als ihm entsetzt nachzuschauen. Sein Mund stand offen und er spürte eine Welle der Nervosität durch seinen Körper zucken. AAAHHHHHHHHHHHH! DIESER BENGEL! WAS BITTE MEINT ER MIT „SIE DÜRFEN GERNE HINSEHEN“??????????? BINGHE!!!! Offenbar sah der Literaturlehrer aus, als hätte er einen Geist gesehen, denn einer seiner Schüler sprach ihn an. „Herr Shen? Gehts ihnen gut?“ Wer hätte auch gedacht, dass sein Gesicht so schnell die Farbe wechseln konnte. Von hochrot zu bleich wie eine Leiche. Qingqiu brauchte eine Sekunde, bevor er schlucken konnte. Dabei hatte er das Gefühl, seine Kehler wäre zu eng für seinen Kehlkopf. Er sah etwas verkniffen zu dem Schüler und legte ein unnatürliches Lächeln auf. „Oh, Wen Ning. Ja, natürlich. Die Sonne blendet mich nur etwas. Es ist... sehr heiß hier.“ Er lachte gequält, woraufhin Wen Ning nur nickte. „Gut.“ Er verbeugte sich, dann fasste er nach der Liege und schob sie mit dem Lehrer einfach zwei Meter nach links in den Schatten. „Ich helfe gerne, Herr Shen. Bäume machen Schatten.“ Sagte er mit Unschuldsmiene und verschwand dann. Qingqiu blinzelte nur irritiert. Er hatte sich an der Liege festgekrallt, als sein Schüler sie einfach geschoben hatte. WAREN DENN EIGENTLICH ALLE TEENAGER HIER VERRÜCKT??????? Ich kündige. Ich kündige und ziehe auf eine einsame Insel. Nein... besser noch... auf den Mond! Das reicht... Ich hab genug von diesem Irrenhaus!!!!!!
Qingqiu schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er lockerte seinen Körper wieder aus dieser versteiften Haltung und lies die Liege los, an der er sich gerade festgeklammert hatte, dann seufzte er tief und legte sich wieder in eine bequeme Position. Gut! Binghe war weg! Und er hatte seine Ruhe. Oh bitte... hoffentlich hielt die an! Er legte sich wieder bequem hin und wollte nur einmal prüfend seinen Blick übers Wasser gleiten lassen und oh – Coach Nie war da, dass war gut! - da fiel ihm Binghe wieder ins Auge und.... Qingqiu starrte. Er konnte ihn förmlich in Slow-Motion auftauchen sehen, wie das nasse Haar sich über seine breiten Schultern legte. Binghes Haut schimmerte förmlich bronze im Sonnenlicht und die Wassertropfen liefen über seine sehr definierten Brust hinunter zum sehr tief sitzenden Bund seiner Badehose. Qingqiu konnte die V-Form auf seinem unteren Bauch von hier aus sehen. Er bemerkte erst, dass er starrte, als seine Augen trocken wurden. Im Hier und Jetzt angekommen, spürte er eine merkwürdige Wärme durch seinen Körper ziehen. Nein. Keine Wärme. Es war Hitze. Er schluckte, weil seine Kehle trocken war und als er sich etwas aufrichtete – denn er musste seine Schüler ja im Blick behalten – bemerkte er, dass seine Hose im Schritt etwas enger saß. War das eben auch schon gewesen? Er sah an sich runter und.... AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! VIELLEICHT WAR ES BEQUEMER MIT ANGEZOGENEN BEINEN AUF DIESEM STUHL ZU SITZEN! Qingqiu war der Ohnmacht nahe... was passierte hier? Er hatte schon davon gelesen, dass manche Männer eine spontane Erektion, wie aus dem Nichts, bekamen. Doch ihm war das noch nie ohne Grund passiert! Sein Blutdruck musste daran Schuld sein! Anders konnte er sich das nicht erklären. Er räusperte sich und überlegte, ob er einfach zum Zelt zurück gehen sollte, doch dann fiel ihm Sha Hualing ins Auge. Wie sie mit Luo Binghe im Wasser herumtollte. Ohhhhh, wie schön für seinen Schüler! Endlich pirschte er sich mal an ein Mädchen an. Mit diesem Körper, war es aber auch kein Wunder, dass seine Mitschülerin Interesse an ihm hatte. Und oh! Die Teenagerzeit war ja so spannend! Wie sie im Wasser miteinander flirteten. „Guuuut. Binghe.“ Qingqiu lächelte stolz und beruhigte sich langsam wieder. Vielleicht würde er doch noch etwas hier bleiben. Sein Körper schien sich auch wieder zu normalisieren. Seine Erektion war schlagartig verschwunden. Er sah nun doch wieder auf die Seite seines Buches und wollte weiterlesen, doch so recht konnte er sich nun nicht mehr konzentrieren. Sein Blick zuckte immer wieder zu Binghe und Sha Hualing. Oh man... die Beiden waren ja wirklich sehr offen... „Gut. Binghe. Gut für dich.“ Sagte er wieder, als würde es ihn wirklich beruhigen, doch sein Zeigefinger tippte nervös gegen den Umschlag seines Buches. Selbst im Schatten ist es zu warm... vielleicht sollte ich mich kurz etwas abkühlen... Qingqiu nickte, dann stand er auf, packte sein Buch weg und verschwand in der Umkleide. In seiner hellgrünen Badeshorts kam er wieder heraus. Seinen Rucksack legte er bei Mingjue ab. „Ich gönne mir auch mal eine kurze Pause. Sie haben ein Auge auf meine Sachen?“ Fragte er seinen Kollegen und ging dann zum Rande des Sees. Qingqiu hielt einen Fuß ins Wasser und OH WAR DAS KALT! Kurz überlegte er sich, ob er sich wieder anziehen sollte... irgendwie war es merkwürdig, so in Badehose vor seinen Schülern zu stehen. Andererseits machten Sportlehrer das beim Schwimmunterricht ja auch. Also wieso nicht?
Als Huan neben ihm herlief, musterte Huaisang ihn von der Seite und eine Brauen wanderten interessiert in die Höhe. Aha! Doch dann verzog er den Mund und legte eine unzufriedene Miene auf. „Ah, Huan, du lässt dich ganz schön täuschen! Er ist der Teufel in Person!“ Beschwerte Huaisang sich, doch Huan heftete sich dann wieder an Cheng und Huaisang blies kopfschüttelnd die Luft aus. Er schmunzelte dann aber. Die Beiden waren schon niedlich zusammen und er freute sich von ganzem Herzen für Jiang Cheng, dass dieser es endlich geschafft hatte, Huan um den Finger zu wickeln. Dass sich da zwischen den Beiden etwas anbahnte, konnte sogar ein Blinder sehen. Deswegen störte Huaisang sie auch nicht mehr, auch wenn es ihm in den Fingern juckte, sich einfach in ihre Gespräche einzumischen. Er wartete dann vor der Kabine, bis einer der beiden fertig war und als Lan Huan herauskam musterte er ihn kurz. Oh ja, er konnte gut verstehen, wieso Jiang Cheng auf ihn stand. Er war schon sehr heiß. Doch nicht Huaisangs Beuteschema. Trotzdem hatte er anerkennend dessen Körper gemustert. Natürlich sehr unauffällig. Er verschwand dann auch kurz in der Umkleide und kam in Badehose wieder raus. Da war auch schon Jiang Cheng fertig und bei Huan angekommen. Huaisangs Augen musterten auch kurz den Körper seines Freundes. Er hatte Cheng schon oft oben ohne gesehen, doch jetzt fiel ihm gerade auf, dass jeder seiner Mitschüler hier wohl irgendwie trainierte. Zwar konnte hier keiner mit dem definierten Körper seines besten Freundes mithalten (mit Ausnahme von Luo Binghe und seinem Da-Ge), doch irgendwie schienen hier trotzdem alle trainieren zu gehen. Dennoch zog Jiang Cheng gerade alle Blicke auf sich. Schön für ihn. Huaisang grinste und sah sich unauffällig um. Vielleicht gab es ja jemanden, der auch ihn musterte. „Banausen.“ Schnaubte Huaisang. Muskeln waren schließlich nicht alles. Er hatte dafür Köpfchen. Selbstbewusst warf er sich seinen Rucksack über die Schulter. Dabei wurde ihm bewusst, dass Huan und Cheng ihn einfach hatten stehen lassen. „A-Cheng!“ Rief er ihm empört nach, doch dieser hatte offenbar nur noch Augen für Huan. „Verräter.“ Brummte er und stand etwas ratlos am Rand des Sees herum. Da fiel ihm aber jemand anders ins Auge. War das Zixuan dort auf der Liege? Warum lag er so einsam und verlassen dort rum? Huaisang beschloss, dass er ihm etwas Gesellschaft leisten sollte. Auf einmal wieder sehr gut gelaunt, machte er sich auf den Weg zu ihm. Huaisang blieb hinter der Liege stehen, auf der Seite, wo sich Zixuans Kopf befand, dann beugte er sich über ihn, stemmte seine Hände links und rechts neben dessen Kopf ab. „Hey. Das hat etwas von Schneewittchen, wie du hier mitten im Wald rumliegst. Ist das Absicht? Wartest du darauf, dass dich jemand wachküsst?“ Huaisangs Stimme klang sehr amüsiert. „Ahhhh! Nein! Warte! Das war ja Dornröschen. Oh man! Ich habs verkackt!“ Huaisang tänzelte einmal um die Liege herum und setzte sich schwungvoll zu Zixuan, rückte ihm dabei wieder sehr auf die Pelle. „Lass uns ins Wasser gehen! Es ist viel zu warm für Klamotten!“ Redete er einfach weiter und grinste breit. „Komm schon! Hier gibt es auch keine Haie und auch keine Korkodile. Also... das hoffe ich zumindest.“ Er flüsterte hinter vorgehaltener Hand: „Das schlimmste, was dir hier passieren kann ist, dass du beim ins Wasser springen die Badehose verlierst.“ Huaisang wippte anzüglich mit den Brauen und grinste. „Du hast doch ne Badehose dabei, oder? Ansonsten ist Nacktbaden angesagt.“
Jiang Cheng sah Huan nur vielsagend an. Er wollte ihm wirklich seinen Glauben an die Menschheit nicht nehmen, aber Wei Ying war das pure Chaos und Cheng bezweifelte, dass er sich bei Huan irgendwie besser benehmen würde. Dieser Typ machte was er wollte. Wann er es wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Jiang Cheng konnte manchmal selbst kaum glauben, dass er seinen Bruder liebte. Meist wollte er ihn zum Teufel jagen. Aber er war nunmal sein Bruder.... Und tatsächlich hoffte Jiang Cheng gerade insgeheim, dass Wei Ying Huan aus dem Zelt vertrieb. Das war sau gemein und er hasste sich auch ein bisschen dafür. Doch Huan schien das Angebot wirklich annehmen zu wollen, wenn es hart auf hart kam. Und das war doch eine nette Vorstellung. Mit Huan im Zelt zu kuscheln. Jiang Cheng musste sich selbst disziplinieren, diesen Gedanken nicht weiterzudenken. Das war zu egoistisch! Er war gerade froh, dass Huan das nicht hören konnte. Dieser lenkte ihn von seinem Gedanken aber wieder ab, als er über den doch sehr sarkastischen Witz lachte. Cheng schmunzelte deswegen und es erstaunte ihn wieder, dass Huan insgeheim wohl seinen Humor teilte. Hinter dieser perfekten Musterschüler-Fassade schlummerte so einiges, was man wohl erst sah, wenn man Huan besser kennen lernte. Ihr Gespräch wurde dann aber auch von Huaisang und seinem Gejammer unterbrochen. Jiang Cheng liebte es wirklich sehr, seinen Freund aufzuziehen. Insgeheim fand er ihn immer sehr süß, wenn er jammerte. Allerdings sah er dann über seine Schulter kurz zu Huan, als dieser sich zurückfallen lies. Cheng ging trotzdem weiter, wurde aber hellhörig, bei Huans Worten. Sofort drehte er den Kopf wieder zurück und seine Augen weiteten sich. Sein Herz machte einen Hüpfer und er wusste nicht, wie ihm geschah. Hatte Huan gerade wirklich gesagt, dass er ihn charmant fand??? Jiang Cheng war auf einmal ziemlich aufgeregt. Da bekam er nicht mal mehr mit, was Huaisang noch loslies.
Gut, dass sie beim See angekommen waren. Mingjue war auch schon vor Ort und Jiang Cheng musste über Huans Kommentar grinsen. Es war schon, dass er so mitspielte und Huaisang würde ihm das sicher nicht übel nehmen. Jiang Cheng verschwand dann in der Kabine und zog seine Shorts an. Noch während er dort drin stand wurde ihm bewusst, dass er Huan gleich oben ohne sehen würde. „Oh fuck...“ Entfuhr es ihm leise. Hoffentlich würde sein Körper ihn nicht verraten. Mental versuchte er sich darauf vorzubereiten, doch als er aus der Kabine trat und ihn dann tatsächlich so fast nackt sah, wurde sein Mund auf einmal ganz trocken. … Jiang Cheng errötete selbst, schielte dann prüfend zu Huan, um festzustellen, ob dieser seinen Blick bemerkt hatte, doch da sah er, dass Huan gerade ihn anstarrte. !!!! Wieso sah er ihn so an? Jiang Cheng wurde auf einmal nervös und sah an sich selbst runter. Er hatte doch nicht??? Nein... alles gut. Aber was dann??? Er kam ja nicht mal auf die Idee, dass Huan vielleicht gefallen konnte, was er da sah. Doch viele Gedanken darum machen konnte er sich nicht mehr, denn da zog Huan ihn einfach mit ins Wasser. Dafür war Jiang Cheng ihm sehr dankbar, denn so konnten sie dieser merkwürdigen Situation entfliehen.
Das Wasser war sehr kalt. Cheng zog erschrocken die Luft ein und sofort legte sich eine Gänsehaut über seinen ganzen Körper. Doch das hielt ihn nicht davon ab, weiter ins Wasser zu gehen. Sie waren an einer Stelle angekommen, an der das Wasser bis über den Bauchnabel reichte, da blieb Jiang Cheng stehen. „Komm, wir machen das kurz und schmerzlos. Einmal untertauchen. Dann ist es nicht mehr so schlimm.“ Sagte er grinsend. Huans Hand hatte er noch nicht losgelassen. „Auf eins?“ Sein Grinsen wurde breiter. „Drei, zwei...“ Ohne weitere Vorwarnung zog er Huan in seine Arme und zog ihn mit sich unter Wasser. Wo er den Mut dafür hergenommen hatte, wusste er nicht. Erst, als er sein halbnackter Körper sich gegen den seines Mitschülers schmiegte, wurde ihm bewusst, was er hier gerade tat. Doch seine Gedanken wurden von der Kälte des Wasser verdrängt, dass ihn nun vollständig umgab. Für eine Sekunde, bis er wieder mit Huan auftauchte. Cheng lockerte seinen Griff sofort wieder, strich sich mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht und rieb sich kurz die Augen, dann blinzelte er zu Huan und grinste. „Sorry. Ich hatte Angst, dass du kneifst.“ Er lachte leicht, bemerkte dabei nicht, wie die Blicke einiger Schüler weiter auf ihm und Huan ruhten und schon wieder getuschelt wurde.
Meng Yao nickte verstehend bei Mingjues Antwort. Er beneidete ihn gerade nicht um seine Position als Aufsicht hier am See. Teenager machten schließlich dummes Zeug. Und davon reichlich... Allerdings war das ja nicht Yaos Problem. Er hatte gerade ganz andere Sorgen.
Yao stieß es ziemlich sauer auf, was er da gerade sah... Sein Blick fixierte Jiang Cheng, der mit Huan ins Wasser ging. Hand in Hand. In Yaos Kehle bildete sich ein Kloß. Er konnte für einen Moment kaum atmen. Es tat weh, Huan mit ihm zu sehen. Und es wurde nur schlimmer, als die beiden im Wasser miteinander flirteten. Yaos Herz tat einen schmerzhaften Schlag. Ihm wurde regelrecht übel. Er war so fixiert auf die Beiden, dass er erst garnicht hörte, dass Mingjue ihn ansprach. Erst als dieser fertig gesprochen hatte, löste Yao sich aus seiner Starre und drehte den Kopf leicht in die Richtung seines ehemaligen Freundes. Seine Hand hatte sich zur Faust geballt, doch nun entspannte er sie wieder etwas. Er genoß noch einen Moment den Sichtschutz vor Mingjues Blick, dann hob er den Kopf etwas mehr und sah zu ihm auf, als er sicher war, dass seine Miene wieder sehr unschuldig und lieb wirkte. „Oh.“ sagte er, als hätte er das alles nicht gewusst. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Yao senkte den Blick wieder und es schien so, als würde er grübeln. Dann hob er erneut den Blick und sah zu Mingjue. „Ich dachte mir... vielleicht kann ich trotzdem hier bleiben, falls ich dich nicht störe und...“ Er seufzte schwer. „A-Jue... Ich...“ Yaos Augen wurden etwas größer. „Ich vermisse dich...“ Er konnte selbst kaum glauben, was er da sagte. Zeitgleich war Yao davon beeindruckt, wie überzeugend er das rüberbrachte. „Vielleicht... können wir uns irgendwann mal aussprechen und... es wird bestimmt nie wieder wie früher. Das weiß ich, aber... ich will einfach wieder Zeit mit dir verbringen...“ Yaos Augen wurden schon wieder etwas feucht und er senkte den Kopf wieder traurig.
Vermutlich gab es niemanden, der Xue Yang so gut lesen konnte, wie Xingchen es konnte. Er hatte eben gelernt, sich auf seine anderen Sinne zu verlassen. Seine Augen konnten ihm nicht helfen, dafür hatte er aber einen sechsten Sinn entwickelt, der es ihm erlaubte, Gefühle zu lesen. Xingchen war immer schon überaus empathisch gewesen und seit er erblindet war, hatte diese Eigenschaft sich noch besser ausgebildet. Xue Yangs Zucken war nur minimal gewesen, doch Xingchen hatte sofort die Hand zurückgezogen. Hatte er Xue Yang gerade verletzt? Und was war das an seiner Wange gewesen? Die Stelle hatte sich irgendwie heiß angefühlt und leicht geschwollen. Nur minimal, kaum zu ertasten, doch normal war das nicht gewesen. Sofort fielen Xingchen wieder Song Lans Worte ein... Xue Yang hätte blaue Flecken im Gesicht. Wie kamen sie nur dorthin? Was war ihm passiert? Xingchen kam es etwas zu lange vor, bis Xue Yang auf seine Worte reagierte. Er spürte die Hand an seiner Wange und bei Xue Yangs Worten verspürte er ein Ziehen in seiner Brust. Der Ton in seiner Stimme... es klang fast schon so, als würde er Xingchens Sorgen nicht ernst nehmen. Fast schon verspotten. Xingchens Miene veränderte sich. Ein Anflug von Enttäuschung machte sich breit, auch wenn er dagegen ankämpfte. Er senkte den Kopf und nickte leicht. Er fragte sich gerade, ob Xue Yang ihm einfach nicht vertrauen konnte. Welche Geheimnisse hatte er vor ihm, die er ihm einfach nicht erzählen konnte. Und wieso wollte er ihm weiß machen, dass alles gut war, wenn es offensichtlich nicht so war? Die blauen Flecken, die Xingchen immer wieder unter seinen Fingerspitzen spürte, wenn er Xue Yang berührte. Die Tatsache, dass sein Freund ständig müde war und nie über Dinge sprach, die außerhalb der Schule passierten. Was war los? „Xue Yang...“ Sagte er leise und klang dabei sehr traurig. Er lies seine Hand sinken, die eben noch an Xue Yangs Brust gelegen hatte und legte diese auf seinem eigenen Schoß ab. Einen Moment dachte er darüber nach, ob er weiter auf das Thema eingehen sollte. Ob er Xue Yang sagen sollte, dass er ihm das nicht abkaufte. Doch was würde er damit bei Xue Yang erreichen? Dieser würde sich sicher in die Ecke gedrängt fühlen. Das wollte Xingchen auch nicht. Er war ratlos... „Vielleicht vertraust du mir eines Tages genug, um mir die Wahrheit zu sagen. Das... würde mir wirklich viel bedeuten. Wenn du mir genug vertraust, um dir sicher zu sein, dass meine Gefühle für dich nicht verschwinden werden, nur weil ich mehr über dich weiß. Wenn das deine Angst ist... ich weiß es nicht.“ Xingchen wusste nicht, wieso ihn das gerade so traf. Er war es ja gewohnt diese Antworten von Xue Yang zu bekommen. Oder vielleicht auch gerade deswegen... er wollte eigentlich nicht, dass Xue Yang sich gezwungen fühlte, ihn anzulügen. „Ich... werd etwas spazieren gehen.“ Xingchen tastete nach seiner Tasche, zog diese heran und stellte sie vors Zelt, bevor er die Umrisse des Eingangs erfühlte und aus dem Zelt trat. Er warf seine Tasche über die Schulter und holte seinen Blindenstock heraus, den er ausklappte. Kurz hielt er inne. Eigentlich wollte er jetzt nicht einfach gehen, aber irgendwie verletzte ihn das alles gerade sehr...
Qingqiu schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er lockerte seinen Körper wieder aus dieser versteiften Haltung und lies die Liege los, an der er sich gerade festgeklammert hatte, dann seufzte er tief und legte sich wieder in eine bequeme Position. Gut! Binghe war weg! Und er hatte seine Ruhe. Oh bitte... hoffentlich hielt die an! Er legte sich wieder bequem hin und wollte nur einmal prüfend seinen Blick übers Wasser gleiten lassen und oh – Coach Nie war da, dass war gut! - da fiel ihm Binghe wieder ins Auge und.... Qingqiu starrte. Er konnte ihn förmlich in Slow-Motion auftauchen sehen, wie das nasse Haar sich über seine breiten Schultern legte. Binghes Haut schimmerte förmlich bronze im Sonnenlicht und die Wassertropfen liefen über seine sehr definierten Brust hinunter zum sehr tief sitzenden Bund seiner Badehose. Qingqiu konnte die V-Form auf seinem unteren Bauch von hier aus sehen. Er bemerkte erst, dass er starrte, als seine Augen trocken wurden. Im Hier und Jetzt angekommen, spürte er eine merkwürdige Wärme durch seinen Körper ziehen. Nein. Keine Wärme. Es war Hitze. Er schluckte, weil seine Kehle trocken war und als er sich etwas aufrichtete – denn er musste seine Schüler ja im Blick behalten – bemerkte er, dass seine Hose im Schritt etwas enger saß. War das eben auch schon gewesen? Er sah an sich runter und.... AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! VIELLEICHT WAR ES BEQUEMER MIT ANGEZOGENEN BEINEN AUF DIESEM STUHL ZU SITZEN! Qingqiu war der Ohnmacht nahe... was passierte hier? Er hatte schon davon gelesen, dass manche Männer eine spontane Erektion, wie aus dem Nichts, bekamen. Doch ihm war das noch nie ohne Grund passiert! Sein Blutdruck musste daran Schuld sein! Anders konnte er sich das nicht erklären. Er räusperte sich und überlegte, ob er einfach zum Zelt zurück gehen sollte, doch dann fiel ihm Sha Hualing ins Auge. Wie sie mit Luo Binghe im Wasser herumtollte. Ohhhhh, wie schön für seinen Schüler! Endlich pirschte er sich mal an ein Mädchen an. Mit diesem Körper, war es aber auch kein Wunder, dass seine Mitschülerin Interesse an ihm hatte. Und oh! Die Teenagerzeit war ja so spannend! Wie sie im Wasser miteinander flirteten. „Guuuut. Binghe.“ Qingqiu lächelte stolz und beruhigte sich langsam wieder. Vielleicht würde er doch noch etwas hier bleiben. Sein Körper schien sich auch wieder zu normalisieren. Seine Erektion war schlagartig verschwunden. Er sah nun doch wieder auf die Seite seines Buches und wollte weiterlesen, doch so recht konnte er sich nun nicht mehr konzentrieren. Sein Blick zuckte immer wieder zu Binghe und Sha Hualing. Oh man... die Beiden waren ja wirklich sehr offen... „Gut. Binghe. Gut für dich.“ Sagte er wieder, als würde es ihn wirklich beruhigen, doch sein Zeigefinger tippte nervös gegen den Umschlag seines Buches. Selbst im Schatten ist es zu warm... vielleicht sollte ich mich kurz etwas abkühlen... Qingqiu nickte, dann stand er auf, packte sein Buch weg und verschwand in der Umkleide. In seiner hellgrünen Badeshorts kam er wieder heraus. Seinen Rucksack legte er bei Mingjue ab. „Ich gönne mir auch mal eine kurze Pause. Sie haben ein Auge auf meine Sachen?“ Fragte er seinen Kollegen und ging dann zum Rande des Sees. Qingqiu hielt einen Fuß ins Wasser und OH WAR DAS KALT! Kurz überlegte er sich, ob er sich wieder anziehen sollte... irgendwie war es merkwürdig, so in Badehose vor seinen Schülern zu stehen. Andererseits machten Sportlehrer das beim Schwimmunterricht ja auch. Also wieso nicht?
Als Huan neben ihm herlief, musterte Huaisang ihn von der Seite und eine Brauen wanderten interessiert in die Höhe. Aha! Doch dann verzog er den Mund und legte eine unzufriedene Miene auf. „Ah, Huan, du lässt dich ganz schön täuschen! Er ist der Teufel in Person!“ Beschwerte Huaisang sich, doch Huan heftete sich dann wieder an Cheng und Huaisang blies kopfschüttelnd die Luft aus. Er schmunzelte dann aber. Die Beiden waren schon niedlich zusammen und er freute sich von ganzem Herzen für Jiang Cheng, dass dieser es endlich geschafft hatte, Huan um den Finger zu wickeln. Dass sich da zwischen den Beiden etwas anbahnte, konnte sogar ein Blinder sehen. Deswegen störte Huaisang sie auch nicht mehr, auch wenn es ihm in den Fingern juckte, sich einfach in ihre Gespräche einzumischen. Er wartete dann vor der Kabine, bis einer der beiden fertig war und als Lan Huan herauskam musterte er ihn kurz. Oh ja, er konnte gut verstehen, wieso Jiang Cheng auf ihn stand. Er war schon sehr heiß. Doch nicht Huaisangs Beuteschema. Trotzdem hatte er anerkennend dessen Körper gemustert. Natürlich sehr unauffällig. Er verschwand dann auch kurz in der Umkleide und kam in Badehose wieder raus. Da war auch schon Jiang Cheng fertig und bei Huan angekommen. Huaisangs Augen musterten auch kurz den Körper seines Freundes. Er hatte Cheng schon oft oben ohne gesehen, doch jetzt fiel ihm gerade auf, dass jeder seiner Mitschüler hier wohl irgendwie trainierte. Zwar konnte hier keiner mit dem definierten Körper seines besten Freundes mithalten (mit Ausnahme von Luo Binghe und seinem Da-Ge), doch irgendwie schienen hier trotzdem alle trainieren zu gehen. Dennoch zog Jiang Cheng gerade alle Blicke auf sich. Schön für ihn. Huaisang grinste und sah sich unauffällig um. Vielleicht gab es ja jemanden, der auch ihn musterte. „Banausen.“ Schnaubte Huaisang. Muskeln waren schließlich nicht alles. Er hatte dafür Köpfchen. Selbstbewusst warf er sich seinen Rucksack über die Schulter. Dabei wurde ihm bewusst, dass Huan und Cheng ihn einfach hatten stehen lassen. „A-Cheng!“ Rief er ihm empört nach, doch dieser hatte offenbar nur noch Augen für Huan. „Verräter.“ Brummte er und stand etwas ratlos am Rand des Sees herum. Da fiel ihm aber jemand anders ins Auge. War das Zixuan dort auf der Liege? Warum lag er so einsam und verlassen dort rum? Huaisang beschloss, dass er ihm etwas Gesellschaft leisten sollte. Auf einmal wieder sehr gut gelaunt, machte er sich auf den Weg zu ihm. Huaisang blieb hinter der Liege stehen, auf der Seite, wo sich Zixuans Kopf befand, dann beugte er sich über ihn, stemmte seine Hände links und rechts neben dessen Kopf ab. „Hey. Das hat etwas von Schneewittchen, wie du hier mitten im Wald rumliegst. Ist das Absicht? Wartest du darauf, dass dich jemand wachküsst?“ Huaisangs Stimme klang sehr amüsiert. „Ahhhh! Nein! Warte! Das war ja Dornröschen. Oh man! Ich habs verkackt!“ Huaisang tänzelte einmal um die Liege herum und setzte sich schwungvoll zu Zixuan, rückte ihm dabei wieder sehr auf die Pelle. „Lass uns ins Wasser gehen! Es ist viel zu warm für Klamotten!“ Redete er einfach weiter und grinste breit. „Komm schon! Hier gibt es auch keine Haie und auch keine Korkodile. Also... das hoffe ich zumindest.“ Er flüsterte hinter vorgehaltener Hand: „Das schlimmste, was dir hier passieren kann ist, dass du beim ins Wasser springen die Badehose verlierst.“ Huaisang wippte anzüglich mit den Brauen und grinste. „Du hast doch ne Badehose dabei, oder? Ansonsten ist Nacktbaden angesagt.“
Jiang Cheng sah Huan nur vielsagend an. Er wollte ihm wirklich seinen Glauben an die Menschheit nicht nehmen, aber Wei Ying war das pure Chaos und Cheng bezweifelte, dass er sich bei Huan irgendwie besser benehmen würde. Dieser Typ machte was er wollte. Wann er es wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Jiang Cheng konnte manchmal selbst kaum glauben, dass er seinen Bruder liebte. Meist wollte er ihn zum Teufel jagen. Aber er war nunmal sein Bruder.... Und tatsächlich hoffte Jiang Cheng gerade insgeheim, dass Wei Ying Huan aus dem Zelt vertrieb. Das war sau gemein und er hasste sich auch ein bisschen dafür. Doch Huan schien das Angebot wirklich annehmen zu wollen, wenn es hart auf hart kam. Und das war doch eine nette Vorstellung. Mit Huan im Zelt zu kuscheln. Jiang Cheng musste sich selbst disziplinieren, diesen Gedanken nicht weiterzudenken. Das war zu egoistisch! Er war gerade froh, dass Huan das nicht hören konnte. Dieser lenkte ihn von seinem Gedanken aber wieder ab, als er über den doch sehr sarkastischen Witz lachte. Cheng schmunzelte deswegen und es erstaunte ihn wieder, dass Huan insgeheim wohl seinen Humor teilte. Hinter dieser perfekten Musterschüler-Fassade schlummerte so einiges, was man wohl erst sah, wenn man Huan besser kennen lernte. Ihr Gespräch wurde dann aber auch von Huaisang und seinem Gejammer unterbrochen. Jiang Cheng liebte es wirklich sehr, seinen Freund aufzuziehen. Insgeheim fand er ihn immer sehr süß, wenn er jammerte. Allerdings sah er dann über seine Schulter kurz zu Huan, als dieser sich zurückfallen lies. Cheng ging trotzdem weiter, wurde aber hellhörig, bei Huans Worten. Sofort drehte er den Kopf wieder zurück und seine Augen weiteten sich. Sein Herz machte einen Hüpfer und er wusste nicht, wie ihm geschah. Hatte Huan gerade wirklich gesagt, dass er ihn charmant fand??? Jiang Cheng war auf einmal ziemlich aufgeregt. Da bekam er nicht mal mehr mit, was Huaisang noch loslies.
Gut, dass sie beim See angekommen waren. Mingjue war auch schon vor Ort und Jiang Cheng musste über Huans Kommentar grinsen. Es war schon, dass er so mitspielte und Huaisang würde ihm das sicher nicht übel nehmen. Jiang Cheng verschwand dann in der Kabine und zog seine Shorts an. Noch während er dort drin stand wurde ihm bewusst, dass er Huan gleich oben ohne sehen würde. „Oh fuck...“ Entfuhr es ihm leise. Hoffentlich würde sein Körper ihn nicht verraten. Mental versuchte er sich darauf vorzubereiten, doch als er aus der Kabine trat und ihn dann tatsächlich so fast nackt sah, wurde sein Mund auf einmal ganz trocken. … Jiang Cheng errötete selbst, schielte dann prüfend zu Huan, um festzustellen, ob dieser seinen Blick bemerkt hatte, doch da sah er, dass Huan gerade ihn anstarrte. !!!! Wieso sah er ihn so an? Jiang Cheng wurde auf einmal nervös und sah an sich selbst runter. Er hatte doch nicht??? Nein... alles gut. Aber was dann??? Er kam ja nicht mal auf die Idee, dass Huan vielleicht gefallen konnte, was er da sah. Doch viele Gedanken darum machen konnte er sich nicht mehr, denn da zog Huan ihn einfach mit ins Wasser. Dafür war Jiang Cheng ihm sehr dankbar, denn so konnten sie dieser merkwürdigen Situation entfliehen.
Das Wasser war sehr kalt. Cheng zog erschrocken die Luft ein und sofort legte sich eine Gänsehaut über seinen ganzen Körper. Doch das hielt ihn nicht davon ab, weiter ins Wasser zu gehen. Sie waren an einer Stelle angekommen, an der das Wasser bis über den Bauchnabel reichte, da blieb Jiang Cheng stehen. „Komm, wir machen das kurz und schmerzlos. Einmal untertauchen. Dann ist es nicht mehr so schlimm.“ Sagte er grinsend. Huans Hand hatte er noch nicht losgelassen. „Auf eins?“ Sein Grinsen wurde breiter. „Drei, zwei...“ Ohne weitere Vorwarnung zog er Huan in seine Arme und zog ihn mit sich unter Wasser. Wo er den Mut dafür hergenommen hatte, wusste er nicht. Erst, als er sein halbnackter Körper sich gegen den seines Mitschülers schmiegte, wurde ihm bewusst, was er hier gerade tat. Doch seine Gedanken wurden von der Kälte des Wasser verdrängt, dass ihn nun vollständig umgab. Für eine Sekunde, bis er wieder mit Huan auftauchte. Cheng lockerte seinen Griff sofort wieder, strich sich mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht und rieb sich kurz die Augen, dann blinzelte er zu Huan und grinste. „Sorry. Ich hatte Angst, dass du kneifst.“ Er lachte leicht, bemerkte dabei nicht, wie die Blicke einiger Schüler weiter auf ihm und Huan ruhten und schon wieder getuschelt wurde.
Meng Yao nickte verstehend bei Mingjues Antwort. Er beneidete ihn gerade nicht um seine Position als Aufsicht hier am See. Teenager machten schließlich dummes Zeug. Und davon reichlich... Allerdings war das ja nicht Yaos Problem. Er hatte gerade ganz andere Sorgen.
Yao stieß es ziemlich sauer auf, was er da gerade sah... Sein Blick fixierte Jiang Cheng, der mit Huan ins Wasser ging. Hand in Hand. In Yaos Kehle bildete sich ein Kloß. Er konnte für einen Moment kaum atmen. Es tat weh, Huan mit ihm zu sehen. Und es wurde nur schlimmer, als die beiden im Wasser miteinander flirteten. Yaos Herz tat einen schmerzhaften Schlag. Ihm wurde regelrecht übel. Er war so fixiert auf die Beiden, dass er erst garnicht hörte, dass Mingjue ihn ansprach. Erst als dieser fertig gesprochen hatte, löste Yao sich aus seiner Starre und drehte den Kopf leicht in die Richtung seines ehemaligen Freundes. Seine Hand hatte sich zur Faust geballt, doch nun entspannte er sie wieder etwas. Er genoß noch einen Moment den Sichtschutz vor Mingjues Blick, dann hob er den Kopf etwas mehr und sah zu ihm auf, als er sicher war, dass seine Miene wieder sehr unschuldig und lieb wirkte. „Oh.“ sagte er, als hätte er das alles nicht gewusst. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Yao senkte den Blick wieder und es schien so, als würde er grübeln. Dann hob er erneut den Blick und sah zu Mingjue. „Ich dachte mir... vielleicht kann ich trotzdem hier bleiben, falls ich dich nicht störe und...“ Er seufzte schwer. „A-Jue... Ich...“ Yaos Augen wurden etwas größer. „Ich vermisse dich...“ Er konnte selbst kaum glauben, was er da sagte. Zeitgleich war Yao davon beeindruckt, wie überzeugend er das rüberbrachte. „Vielleicht... können wir uns irgendwann mal aussprechen und... es wird bestimmt nie wieder wie früher. Das weiß ich, aber... ich will einfach wieder Zeit mit dir verbringen...“ Yaos Augen wurden schon wieder etwas feucht und er senkte den Kopf wieder traurig.
Vermutlich gab es niemanden, der Xue Yang so gut lesen konnte, wie Xingchen es konnte. Er hatte eben gelernt, sich auf seine anderen Sinne zu verlassen. Seine Augen konnten ihm nicht helfen, dafür hatte er aber einen sechsten Sinn entwickelt, der es ihm erlaubte, Gefühle zu lesen. Xingchen war immer schon überaus empathisch gewesen und seit er erblindet war, hatte diese Eigenschaft sich noch besser ausgebildet. Xue Yangs Zucken war nur minimal gewesen, doch Xingchen hatte sofort die Hand zurückgezogen. Hatte er Xue Yang gerade verletzt? Und was war das an seiner Wange gewesen? Die Stelle hatte sich irgendwie heiß angefühlt und leicht geschwollen. Nur minimal, kaum zu ertasten, doch normal war das nicht gewesen. Sofort fielen Xingchen wieder Song Lans Worte ein... Xue Yang hätte blaue Flecken im Gesicht. Wie kamen sie nur dorthin? Was war ihm passiert? Xingchen kam es etwas zu lange vor, bis Xue Yang auf seine Worte reagierte. Er spürte die Hand an seiner Wange und bei Xue Yangs Worten verspürte er ein Ziehen in seiner Brust. Der Ton in seiner Stimme... es klang fast schon so, als würde er Xingchens Sorgen nicht ernst nehmen. Fast schon verspotten. Xingchens Miene veränderte sich. Ein Anflug von Enttäuschung machte sich breit, auch wenn er dagegen ankämpfte. Er senkte den Kopf und nickte leicht. Er fragte sich gerade, ob Xue Yang ihm einfach nicht vertrauen konnte. Welche Geheimnisse hatte er vor ihm, die er ihm einfach nicht erzählen konnte. Und wieso wollte er ihm weiß machen, dass alles gut war, wenn es offensichtlich nicht so war? Die blauen Flecken, die Xingchen immer wieder unter seinen Fingerspitzen spürte, wenn er Xue Yang berührte. Die Tatsache, dass sein Freund ständig müde war und nie über Dinge sprach, die außerhalb der Schule passierten. Was war los? „Xue Yang...“ Sagte er leise und klang dabei sehr traurig. Er lies seine Hand sinken, die eben noch an Xue Yangs Brust gelegen hatte und legte diese auf seinem eigenen Schoß ab. Einen Moment dachte er darüber nach, ob er weiter auf das Thema eingehen sollte. Ob er Xue Yang sagen sollte, dass er ihm das nicht abkaufte. Doch was würde er damit bei Xue Yang erreichen? Dieser würde sich sicher in die Ecke gedrängt fühlen. Das wollte Xingchen auch nicht. Er war ratlos... „Vielleicht vertraust du mir eines Tages genug, um mir die Wahrheit zu sagen. Das... würde mir wirklich viel bedeuten. Wenn du mir genug vertraust, um dir sicher zu sein, dass meine Gefühle für dich nicht verschwinden werden, nur weil ich mehr über dich weiß. Wenn das deine Angst ist... ich weiß es nicht.“ Xingchen wusste nicht, wieso ihn das gerade so traf. Er war es ja gewohnt diese Antworten von Xue Yang zu bekommen. Oder vielleicht auch gerade deswegen... er wollte eigentlich nicht, dass Xue Yang sich gezwungen fühlte, ihn anzulügen. „Ich... werd etwas spazieren gehen.“ Xingchen tastete nach seiner Tasche, zog diese heran und stellte sie vors Zelt, bevor er die Umrisse des Eingangs erfühlte und aus dem Zelt trat. Er warf seine Tasche über die Schulter und holte seinen Blindenstock heraus, den er ausklappte. Kurz hielt er inne. Eigentlich wollte er jetzt nicht einfach gehen, aber irgendwie verletzte ihn das alles gerade sehr...
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Re: Our shining days
Shen Qingqiu war wahrscheinlich die einzige Person, die auch nur ansatzweise daran dachte, dass Luo Binghe mit Sha Hualing flirten würde. Für alle anderen war im Prinzip ein riesiges Neonschild über Binghes Kopf auf dem ‘Gay für seinen Shizun’ stand. Dementsprechend war dieser auch sofort von seinem Gespräch abgelenkt, als er bemerkte, dass dieser auf den See zukam. Sein Shizun trug nur noch eine Badehose. Binghes Gehirnfunktion setzte kurzzeitig aus. Sein Mundraum war komplett trocken und er musste schwer schlucken. Das gesamte Blut schoss förmlich in die unteren Körperregionen. Das war besser, als er sich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Sein Shizun war einfach wunderschön. Er sog das Bild vor sich förmlich auf. Die Augen glitten über jeden Millimeter Haut, den sie sehen konnten. Sha Hualing schnippte mehrmals mit ihrer Hand vor Binghes Augen herum, bis er sie wieder wahrnahm. “Was?”, fragte er kühl. “Ah, ich wollte nur sicher gehen, dass du nicht gerad gestorben bist. Sah einen Moment nämlich schwer danach aus”, grinste sie frech. Seine Augen wanderten jedoch schon wieder zu seinem Shizun. Sha Hualing sah ihn prüfend an. Dann verschränkte sie bei beiden Händen ihren Mittelfinger mit ihrem Zeigefinger und hielt die flehentlich hoch. “Bitte sag mir, dass du keinen Ständer hast? Du hast einen, oder?” Sie verzog übertrieben das Gesicht. “Eww. Direkt vor mir? Könntest du wenigstens den Anstand besitzen und so tun, als wäre es dir peinlich. Nur ein bisschen rot werden?” “Wenn es um meinen Shizun geht, ist nichts peinlich”, erhielt sie sofort die Antwort. Darüber musste sie tatsächlich Lachen. “Mmh, ob Herr Shen das genauso sieht. Könntest ja mal rüber gehen und fragen ob er dir hilft.” Damit schaffte sie es dann doch, dass Binghe die Röte ins Gesicht stieg, denn er musste sich unweigerlich die Situation in Gedanken ausmalen. “Ha, payback’s a bitch”, grinste Hualing triumphierend. Damit drehte sie sich um, ging zurück zu ihrer eigenen Freundin und hängte sich förmlich über dessen Schulter.
Binghe setzte sich ebenfalls ins Bewegung, jedoch auf dem Weg zu seinem Shizun. Er war schon fast wie ein Magnet, von dem er unweigerlich angezogen wurde. Allerdings wurde ihm auch gerade ein großes Problem bewusst. Sie waren immer noch in der Öffentlichkeit und jeder konnte seinen shizun so sehen. Am liebsten hätte er ihn zurück in ihr Zelt gezogen, wo er den Anblick nur für sich alleine hatte. (Dass die meisten Schüler damit beschäftigt waren eher Jiang Cheng oder Lan Huan hinterher zu gucken, registriere Binghe überhaupt nicht). Doch natürlich ging das nicht. Endlich war er bei seinem Shizun angekommen, der kaum mit den Füßen im Wasser stand. Er lächelte diesen breit an: “Shizun. Es freut mich, dass Sie mir Gesellschaft leisten.” Binghe streckte ihm seine geöffnete Hand entgegen, damit dieser sie nehmen könnte. “Kommen Sie. Zu zweit wirkt da Wasser auch nicht mehr ganz so kalt.”
Hätte Lan Huan gewusst, dass sich Jiang Cheng seiner eigenen körperlichen Vorzüge nicht bewusst war, hätte er ihn sicherlich mit Komplimenten überschüttet. Und warum hätte er sonst auch so starren sollen? Das kalte Wasser lenkte ihn eine wenig davon ab. Jedoch empfand er es als nicht so schlimm. Die kalten Quellen in denen er während Urlaubsausflügen mit seinem Bruder und Onkel war, waren weitaus kälter. Verwirrt sah er Jiang Cheng dann an, als dieser plötzlich anhielt. “Oh, gerne”, lächelte er breit. Er drehte sich so um, dass er komplett Jiang Cheng gegenüber stand. Nicht einmal im Traum hatte er daran gedacht, dass dieser ihn schon vorher Unterwasser ziehen würde. Vermutlich hätte er es sehr genossen, so eng an Jiang Cheng gepresst zu sein und dessen Arme um sich zu spüren, wenn er nicht aus Überraschung den Mund geöffnet hätte und unmengen Wasser geschluckt hätte. Als er aus dem Wasser auftauchte, begann er sofort zu husten. Eine Hand fand ihren Weg zu Jiang Chengs Schulter, um sich dort abzustützen. Er blinzelte sich das Wasser aus den Augen und sah empört zu Jiang Cheng. “Als hätte ich dich damit allein gelassen”, beschwerte er sich, als er wieder Luft bekam. Erneut musste er leicht husten. “Weißt du, es hätte auch einfachere Wege geben mich loszuwerden”, scherzte er und lachte dabei wieder. Er spielte das vielleicht ein bisschen mehr aus, als nötig. An sich war es wirklich nicht so schlimm. “Ich finde, du solltest es wieder gut machen, oder nicht?” Er lehnte sich etwas mehr in Jiang Chengs Richung. “Irgendwelche Ideen?” Natürlich meinte er auch das nicht sonderlich ernst. Als würde Jiang Cheng ihm deshalb etwas schuldig sein. Aber vielleicht würde ja etwas gutes dabei rauskommen. Im Gegensatz zu Jiang Cheng bemerkte Lan Huan das getuschel um sie herum. Es war etwas schwierig das auszublenden. Kurz sah er sich um. “Vorschlag, wer als erstes an dem Steg ankommt, muss dem Verlierer nachher zum aufwärmen einen Tee ausgeben - oder Kaffee, wenn du das bevorzugst.” Er deutete auf den kleinen Holzsteg, der auf der anderen Seite des Sees war und wo sich noch kaum jemand hin gewagt hatte. Wenn das als Nebenbei den Effekt hatte, dass er ein wenig mehr Zweisamkeit mit Jiang Cheng hätte, dann war es vielleicht nicht ganz Zufällig als Ziel gewählt.
Waren Jin Zixuan denn noch nicht einmal zwei Minuten Ruhe vergönnt? Seit wann sprachen ihn Leute so seltsam an? Er ließ seinen Arm von seinen Augen fallen und blinzelte nach oben. Nur um fast einen Herzinfarkt zu erleiden. Nie Huaisang Gesicht war schon wieder viel zu nah vor seinem. Seine Augen wanderten kurz nach links und rechts. Huaisang hatte ihn regelrecht eingekesselt und er konnte nirgendwo hin. Er kämpfte dagegen an, dass er schon wieder rot anlief. Hatte Huaisang etwa Spaß daran? Jin Zixuan zwang sein Gesicht in einen neutralen Ausdruck, bevor er ihn wieder ansah. “Schneewittchen war die im Wald. Aber sie ist wieder aufgewacht, weil ihr der Apfel wieder aus dem Hals fällt, als ein Zwerg den Sarg fallen lässt. Und was mit Dornröschen passiert… darüber will ich gar nicht erst reden. Auch wenn die alternative Disney-Variante nicht viel besser ist. Von jemandem geküsst zu werden, mit dem man kaum fünf Worte gewechselt hat, während man selbst ohnmächtig ist und sich nicht wehren kann? Das ist creepy ohne Ende. Danke, aber ich verzichte!” Zixuan war etwas stolz auf sich, dass er es geschafft hatte durch den Monolog zu kommen, ohne groß seine Stimme zu verändern und ruhig geblieben war. Das hielt allerdings auch nicht lange an. Als Nie Huaisang dann nämlich um die Liege herumlief, bemerkte Zixuan, dass dieser sich augenscheinlich schon umgezogen hatte und nur eine Badehose truge. Er musste etwas schlucken, als Huaisang sich direkt neben ihm auf die Liege fallen ließ. Sofort rutschte er etwas weg. Hatte Huaisang nie gelernt, was ein persönlicher Raum war? Es war nicht für jeden angenehm, wenn jemand einem plötzlich so nah war. Ganz im Gegenteil. Vor allem, wenn diese Person so wenig an hatte. Mit verschränkten Armen blickte er in eine andere Richtung. Bei Huaisangs Worten musste er unwillkürlich zum See und ihren Mitschülern gucken. Sein Blick blieb an Jiang Cheng hängen. Sofort begann sein Herz etwas schneller zu schlagen. Jiang Cheng sah atemberaubend aus. Für eine Sekunde vergaß Zixuan, dass Nie Huaisang immer noch neben ihm saß. Doch er fing sich sehr schnell wieder, als er bemerkte, dass Jiang Cheng nur Augen für Lan Huan hatte. Natürlich. Nun, es war nicht abzustreiten, dass sie gut zusammen aussahen. Innerlich seufzte Zixuan. Er wünschte er könnte seine Gefühle einfach beiseite schieben. Jiang Cheng schien glücklich zu sein und ein Teil von ihm freute sich für ihn. Trotzdem tat es weh. Allerdings versuchte er sich nicht davon anmerken zu lassen Immerhin saß Huaisang immer noch neben ihm und schien eine Antwort zu erwarten. “Ich will nicht baden. Das Wasser ist eiskalt.” Das seine Hose immer noch durchnässt war reichte ihm schon. Da musste er nicht noch Baden gehen. Sonst würde er ja nicht so weit weg von allem liegen. Doch anscheinend war Huaisang noch nicht fertig und mit jedem Wort, das er sagte, wurde es irgendwie schlimmer. Dieses Mal konnte er nicht verhindern, dass er rot anlief. Also wirklich. Wie schamlos konnte man sein? “Nie Huaisang! Ich finden so etwas nicht witzig. Wenn du jemand willst, der darüber lacht, geh Wei Ying suchen oder so.” Er hatte eigentlich gar nicht so schroff klingen wollen, wie es im Endeffekt der Fall war. Aber er fühlte sich gerade sehr unwohl und leicht panisch. Die Gedanken an Jiang Cheng, die immer noch in seinem Hinterkopf herum wanderten, machten es gerade nicht besser. All das war zu viel für ihn. Jin Zixuan war sich nicht sicher, ob er weinen oder weglaufen wollte Wahrscheinlich beides. Doch im Endeffekt schüttelte er nur den Kopf und blieb angespannt sitzen.
Für einen Moment war sich Nie Mingjue nicht sicher, ob Meng Yao ihm überhaupt zuhörte. Schließlich reagierte dieser erst einmal nicht. Als dieser dann aber zu ihm aufblickte, wurde es auch nicht besser. Schon wieder sah dieser so traurig aus. Dieses traurige Lächeln war wirklich nicht gut für Mingjue. Er fragte sich, was er jetzt schon wieder gesagt haben könnte, dass diesen Blick auslöste. Erneut überrascht ihn Meng Yao mit dem was er sagte. Damit, dass Meng Yao freiwillig Zeit mit ihm verbringen wollte, hatte er überhaupt nicht gerechnet. Mingjue schüttelte den Kopf: “Natürlich störst du nicht. Du kannst gerne bei mir bleiben. Ich dachte nur…” Er unterbrach sich kurz, als Herr Shen zu ihnen kam, um seine Sachen abzustellen. Innerlich schüttelte Mingjue den Kopf. Aber er hielt ihn auch nicht auf. Noch schien schließlich niemand große Probleme zu machen. Da würde er auch kurz alle klarkommen. Dann sah er wieder zu Meng Yao. “Ich dachte nur, du willst vielleicht auch ins Wasser und nicht die ganze Zeit neben mit sitzen, wenn ich über den ganzen See schreien muss, weil sich irgendwer denkt er meint testen zu müssen, ob er wirklich sterblich ist.” Er ließ sich auf eine der Liegen nieder und klopfte neben sich, als Zeichen, dass sich Meng Yao genre setzen konnte. Trotzdem fühle er sich etwas hin und hergerissen, bei all dem. Hatte er ihn wirklich vermisst? Es war irgendwie schwer zu glauben. Anderseit, warum würde er sonst bei ihm bleiben wollen? Im Augenblick hatte er doch nichts davon zu gewinnen. “Du hast recht”, murmelte er und fuhr sich durch die Haare, “Wir sollten reden. Allerdings nicht in den nächsten Tagen. Ich will mich dann komplett darauf konzentrieren. Solange wir auf diesem Ausflug sind, muss ich meine Aufmerksamkeit immer teilen. Also...lass uns demnächst alles besprechen. Keine Sorge, ich werde dich deshalb jetzt nicht wegschicken.” Auch wollte er das Thema nicht wirklich ansprechen, wenn die Schüler so um sie herum waren und im Prinzip jeder zuhören konnte oder sie unterbrechen könnte, weil irgendetwas war. Mingjue leiß seine Blick einmal über den See wandern. Einige Schüler schienen noch nicht am See angekommen zu sein und er hoffte inständig, dass diesen nichts passiert war und sie einfach woanders herumliefen. Schließlich hatten sie allen erlaubt sich selbst zu beschäftigen.
Als Xiao Xingchen seinen Namen so sagte, wurde Xue Yang klar, dass er einen Fehler gemacht hatte. Dann zog dieser sich sogar noch weiter zurück und ließ ihn los. Jetzt wirkte Xingchen noch trauriger als davor. Xue Yang hatte also genau da Gegenteil von dem Bewirkt, was er eigentlich wollte. Warum konnte es nicht einmal einfach sein? Warum hatte Xingchen nachfragen müssen? Warum konnte er nicht damit zufrieden sein, was Xue Yang ihm gab? Waren die guten und glücklichen Momente nicht genug? Wieso musste Xingchen immer wieder versuchen an der Oberfläche zu kratzen? Wieso durfte er nicht einmal eine Sache in seinem Leben haben, bei der er einfach glücklich sein konnte? Dann sprach Xingchen und Xue Yang wusste nicht was er damit und mit sich selbst anfangen sollte. Er wollte ihn anschreien und schütteln und fragen, wie er sich da so sicher sein konnte. Wie konnte er wissen, dass sich seine Gefühle nicht ändern würden? Dass er nicht weiter und weiter bohren würde und Xue Yang systematisch auseinander nehmen würde - jede einzelne Faser umdrehe und genau untersuchen würde. Würde er so lange weiterfragen, bis von Xue Yang nichts mehr übrig war; sein inneres nach außen gedreht? Und wenn Xingchen am Ende sein verstreuten Einzelteile wahrnahm; dass er die Szene nur als Grausam bezeichnen konnte. Xue Yang wollte ihm zuflüstern, dass er ihm vertraute, mehr als jedem sonst. Aber das er Xingchen nicht mit sicher herunterziehen wollte; sein strahlendes Weiß nicht verdecken. Es gab Momente in denen er überlegt hatte Xingchen mit sein Leben zu überschütten - vor langer Zeit. Am Ende saß er nur schweigend da und starrte Xingchen an. vermutlich war es ganz gut, dass dieser sein Gesicht nicht sehen konnte, welches jede einzelne Emotion sicher verriet. Er sah dabei zu, wie Xingchen das Zelt verließ. Ihm war immer bewusst gewesen, dass es nicht lange dauern würde, bis Xiao Xingchen ihn zurücklassen würde. Doch er hatte nicht so schnell damit gerechnet. Auch wenn Xingchen meinte er würde nur spazieren gehen, hatte Xue Yang das Gefühl, dass dieser nie wieder zu ihm zurückkommen würde. Ganz am Rande war ihm bewusst, wie sehr eine Gedanken außer Kontrolle geraten waren und wie wenig Sinn sie ergaben. Allerdings war diese Situation so weit außerhalb von Xue Yangs Normalität, dass alles ein wenig schief zu stehen schien. Er reagierte, bevor er überhaupt nachdenken konnte. Xingchen sollte hierbleiben. Innerhalb von Sekunden war er Xingchen aus dem Zelt gefolgt und schlang von hinten seine Arme um dessen Hüfte. So eng es ging, presste er sich an ihn. Seine Stirn fiel auf Xingchens Schulter. Jeden anderen hätte er vermutlich einfach mit Küssen ablenken können, aber Xingchen kannte diese Taktik inzwischen und er war sich ziemlich sicher, dass dieser das Thema nicht mehr so leicht fallen lassen würde. “Xingchen”, setzte er an, wusste aber nicht wirklich was er sagen sollte. Es tut mir leid? Sicher nicht. Xue Yang hatte über die Jahre hinweg gelernt, dass es sich um ein paar leere Worte handelte, die Leute einem hinwarfen, damit sie sich selbst besser fühlen konnten. Wie sollte er sich jedoch Xingchen verständlich machen? “Ich versteh es nicht, Xingchen”, versuchte er es erneut. “Warum ist es dir so wichtig? Warum willst du meine Probleme? Es ist doch einfacher, die schönen Dinge zu nehmen und glücklich zu sein. Die unkomplizierten Sachen, die dir freude machen und dich zum Lachen bringen. Warum können wir alles andere nicht für einen Moment vergessen?”
Binghe setzte sich ebenfalls ins Bewegung, jedoch auf dem Weg zu seinem Shizun. Er war schon fast wie ein Magnet, von dem er unweigerlich angezogen wurde. Allerdings wurde ihm auch gerade ein großes Problem bewusst. Sie waren immer noch in der Öffentlichkeit und jeder konnte seinen shizun so sehen. Am liebsten hätte er ihn zurück in ihr Zelt gezogen, wo er den Anblick nur für sich alleine hatte. (Dass die meisten Schüler damit beschäftigt waren eher Jiang Cheng oder Lan Huan hinterher zu gucken, registriere Binghe überhaupt nicht). Doch natürlich ging das nicht. Endlich war er bei seinem Shizun angekommen, der kaum mit den Füßen im Wasser stand. Er lächelte diesen breit an: “Shizun. Es freut mich, dass Sie mir Gesellschaft leisten.” Binghe streckte ihm seine geöffnete Hand entgegen, damit dieser sie nehmen könnte. “Kommen Sie. Zu zweit wirkt da Wasser auch nicht mehr ganz so kalt.”
Hätte Lan Huan gewusst, dass sich Jiang Cheng seiner eigenen körperlichen Vorzüge nicht bewusst war, hätte er ihn sicherlich mit Komplimenten überschüttet. Und warum hätte er sonst auch so starren sollen? Das kalte Wasser lenkte ihn eine wenig davon ab. Jedoch empfand er es als nicht so schlimm. Die kalten Quellen in denen er während Urlaubsausflügen mit seinem Bruder und Onkel war, waren weitaus kälter. Verwirrt sah er Jiang Cheng dann an, als dieser plötzlich anhielt. “Oh, gerne”, lächelte er breit. Er drehte sich so um, dass er komplett Jiang Cheng gegenüber stand. Nicht einmal im Traum hatte er daran gedacht, dass dieser ihn schon vorher Unterwasser ziehen würde. Vermutlich hätte er es sehr genossen, so eng an Jiang Cheng gepresst zu sein und dessen Arme um sich zu spüren, wenn er nicht aus Überraschung den Mund geöffnet hätte und unmengen Wasser geschluckt hätte. Als er aus dem Wasser auftauchte, begann er sofort zu husten. Eine Hand fand ihren Weg zu Jiang Chengs Schulter, um sich dort abzustützen. Er blinzelte sich das Wasser aus den Augen und sah empört zu Jiang Cheng. “Als hätte ich dich damit allein gelassen”, beschwerte er sich, als er wieder Luft bekam. Erneut musste er leicht husten. “Weißt du, es hätte auch einfachere Wege geben mich loszuwerden”, scherzte er und lachte dabei wieder. Er spielte das vielleicht ein bisschen mehr aus, als nötig. An sich war es wirklich nicht so schlimm. “Ich finde, du solltest es wieder gut machen, oder nicht?” Er lehnte sich etwas mehr in Jiang Chengs Richung. “Irgendwelche Ideen?” Natürlich meinte er auch das nicht sonderlich ernst. Als würde Jiang Cheng ihm deshalb etwas schuldig sein. Aber vielleicht würde ja etwas gutes dabei rauskommen. Im Gegensatz zu Jiang Cheng bemerkte Lan Huan das getuschel um sie herum. Es war etwas schwierig das auszublenden. Kurz sah er sich um. “Vorschlag, wer als erstes an dem Steg ankommt, muss dem Verlierer nachher zum aufwärmen einen Tee ausgeben - oder Kaffee, wenn du das bevorzugst.” Er deutete auf den kleinen Holzsteg, der auf der anderen Seite des Sees war und wo sich noch kaum jemand hin gewagt hatte. Wenn das als Nebenbei den Effekt hatte, dass er ein wenig mehr Zweisamkeit mit Jiang Cheng hätte, dann war es vielleicht nicht ganz Zufällig als Ziel gewählt.
Waren Jin Zixuan denn noch nicht einmal zwei Minuten Ruhe vergönnt? Seit wann sprachen ihn Leute so seltsam an? Er ließ seinen Arm von seinen Augen fallen und blinzelte nach oben. Nur um fast einen Herzinfarkt zu erleiden. Nie Huaisang Gesicht war schon wieder viel zu nah vor seinem. Seine Augen wanderten kurz nach links und rechts. Huaisang hatte ihn regelrecht eingekesselt und er konnte nirgendwo hin. Er kämpfte dagegen an, dass er schon wieder rot anlief. Hatte Huaisang etwa Spaß daran? Jin Zixuan zwang sein Gesicht in einen neutralen Ausdruck, bevor er ihn wieder ansah. “Schneewittchen war die im Wald. Aber sie ist wieder aufgewacht, weil ihr der Apfel wieder aus dem Hals fällt, als ein Zwerg den Sarg fallen lässt. Und was mit Dornröschen passiert… darüber will ich gar nicht erst reden. Auch wenn die alternative Disney-Variante nicht viel besser ist. Von jemandem geküsst zu werden, mit dem man kaum fünf Worte gewechselt hat, während man selbst ohnmächtig ist und sich nicht wehren kann? Das ist creepy ohne Ende. Danke, aber ich verzichte!” Zixuan war etwas stolz auf sich, dass er es geschafft hatte durch den Monolog zu kommen, ohne groß seine Stimme zu verändern und ruhig geblieben war. Das hielt allerdings auch nicht lange an. Als Nie Huaisang dann nämlich um die Liege herumlief, bemerkte Zixuan, dass dieser sich augenscheinlich schon umgezogen hatte und nur eine Badehose truge. Er musste etwas schlucken, als Huaisang sich direkt neben ihm auf die Liege fallen ließ. Sofort rutschte er etwas weg. Hatte Huaisang nie gelernt, was ein persönlicher Raum war? Es war nicht für jeden angenehm, wenn jemand einem plötzlich so nah war. Ganz im Gegenteil. Vor allem, wenn diese Person so wenig an hatte. Mit verschränkten Armen blickte er in eine andere Richtung. Bei Huaisangs Worten musste er unwillkürlich zum See und ihren Mitschülern gucken. Sein Blick blieb an Jiang Cheng hängen. Sofort begann sein Herz etwas schneller zu schlagen. Jiang Cheng sah atemberaubend aus. Für eine Sekunde vergaß Zixuan, dass Nie Huaisang immer noch neben ihm saß. Doch er fing sich sehr schnell wieder, als er bemerkte, dass Jiang Cheng nur Augen für Lan Huan hatte. Natürlich. Nun, es war nicht abzustreiten, dass sie gut zusammen aussahen. Innerlich seufzte Zixuan. Er wünschte er könnte seine Gefühle einfach beiseite schieben. Jiang Cheng schien glücklich zu sein und ein Teil von ihm freute sich für ihn. Trotzdem tat es weh. Allerdings versuchte er sich nicht davon anmerken zu lassen Immerhin saß Huaisang immer noch neben ihm und schien eine Antwort zu erwarten. “Ich will nicht baden. Das Wasser ist eiskalt.” Das seine Hose immer noch durchnässt war reichte ihm schon. Da musste er nicht noch Baden gehen. Sonst würde er ja nicht so weit weg von allem liegen. Doch anscheinend war Huaisang noch nicht fertig und mit jedem Wort, das er sagte, wurde es irgendwie schlimmer. Dieses Mal konnte er nicht verhindern, dass er rot anlief. Also wirklich. Wie schamlos konnte man sein? “Nie Huaisang! Ich finden so etwas nicht witzig. Wenn du jemand willst, der darüber lacht, geh Wei Ying suchen oder so.” Er hatte eigentlich gar nicht so schroff klingen wollen, wie es im Endeffekt der Fall war. Aber er fühlte sich gerade sehr unwohl und leicht panisch. Die Gedanken an Jiang Cheng, die immer noch in seinem Hinterkopf herum wanderten, machten es gerade nicht besser. All das war zu viel für ihn. Jin Zixuan war sich nicht sicher, ob er weinen oder weglaufen wollte Wahrscheinlich beides. Doch im Endeffekt schüttelte er nur den Kopf und blieb angespannt sitzen.
Für einen Moment war sich Nie Mingjue nicht sicher, ob Meng Yao ihm überhaupt zuhörte. Schließlich reagierte dieser erst einmal nicht. Als dieser dann aber zu ihm aufblickte, wurde es auch nicht besser. Schon wieder sah dieser so traurig aus. Dieses traurige Lächeln war wirklich nicht gut für Mingjue. Er fragte sich, was er jetzt schon wieder gesagt haben könnte, dass diesen Blick auslöste. Erneut überrascht ihn Meng Yao mit dem was er sagte. Damit, dass Meng Yao freiwillig Zeit mit ihm verbringen wollte, hatte er überhaupt nicht gerechnet. Mingjue schüttelte den Kopf: “Natürlich störst du nicht. Du kannst gerne bei mir bleiben. Ich dachte nur…” Er unterbrach sich kurz, als Herr Shen zu ihnen kam, um seine Sachen abzustellen. Innerlich schüttelte Mingjue den Kopf. Aber er hielt ihn auch nicht auf. Noch schien schließlich niemand große Probleme zu machen. Da würde er auch kurz alle klarkommen. Dann sah er wieder zu Meng Yao. “Ich dachte nur, du willst vielleicht auch ins Wasser und nicht die ganze Zeit neben mit sitzen, wenn ich über den ganzen See schreien muss, weil sich irgendwer denkt er meint testen zu müssen, ob er wirklich sterblich ist.” Er ließ sich auf eine der Liegen nieder und klopfte neben sich, als Zeichen, dass sich Meng Yao genre setzen konnte. Trotzdem fühle er sich etwas hin und hergerissen, bei all dem. Hatte er ihn wirklich vermisst? Es war irgendwie schwer zu glauben. Anderseit, warum würde er sonst bei ihm bleiben wollen? Im Augenblick hatte er doch nichts davon zu gewinnen. “Du hast recht”, murmelte er und fuhr sich durch die Haare, “Wir sollten reden. Allerdings nicht in den nächsten Tagen. Ich will mich dann komplett darauf konzentrieren. Solange wir auf diesem Ausflug sind, muss ich meine Aufmerksamkeit immer teilen. Also...lass uns demnächst alles besprechen. Keine Sorge, ich werde dich deshalb jetzt nicht wegschicken.” Auch wollte er das Thema nicht wirklich ansprechen, wenn die Schüler so um sie herum waren und im Prinzip jeder zuhören konnte oder sie unterbrechen könnte, weil irgendetwas war. Mingjue leiß seine Blick einmal über den See wandern. Einige Schüler schienen noch nicht am See angekommen zu sein und er hoffte inständig, dass diesen nichts passiert war und sie einfach woanders herumliefen. Schließlich hatten sie allen erlaubt sich selbst zu beschäftigen.
Als Xiao Xingchen seinen Namen so sagte, wurde Xue Yang klar, dass er einen Fehler gemacht hatte. Dann zog dieser sich sogar noch weiter zurück und ließ ihn los. Jetzt wirkte Xingchen noch trauriger als davor. Xue Yang hatte also genau da Gegenteil von dem Bewirkt, was er eigentlich wollte. Warum konnte es nicht einmal einfach sein? Warum hatte Xingchen nachfragen müssen? Warum konnte er nicht damit zufrieden sein, was Xue Yang ihm gab? Waren die guten und glücklichen Momente nicht genug? Wieso musste Xingchen immer wieder versuchen an der Oberfläche zu kratzen? Wieso durfte er nicht einmal eine Sache in seinem Leben haben, bei der er einfach glücklich sein konnte? Dann sprach Xingchen und Xue Yang wusste nicht was er damit und mit sich selbst anfangen sollte. Er wollte ihn anschreien und schütteln und fragen, wie er sich da so sicher sein konnte. Wie konnte er wissen, dass sich seine Gefühle nicht ändern würden? Dass er nicht weiter und weiter bohren würde und Xue Yang systematisch auseinander nehmen würde - jede einzelne Faser umdrehe und genau untersuchen würde. Würde er so lange weiterfragen, bis von Xue Yang nichts mehr übrig war; sein inneres nach außen gedreht? Und wenn Xingchen am Ende sein verstreuten Einzelteile wahrnahm; dass er die Szene nur als Grausam bezeichnen konnte. Xue Yang wollte ihm zuflüstern, dass er ihm vertraute, mehr als jedem sonst. Aber das er Xingchen nicht mit sicher herunterziehen wollte; sein strahlendes Weiß nicht verdecken. Es gab Momente in denen er überlegt hatte Xingchen mit sein Leben zu überschütten - vor langer Zeit. Am Ende saß er nur schweigend da und starrte Xingchen an. vermutlich war es ganz gut, dass dieser sein Gesicht nicht sehen konnte, welches jede einzelne Emotion sicher verriet. Er sah dabei zu, wie Xingchen das Zelt verließ. Ihm war immer bewusst gewesen, dass es nicht lange dauern würde, bis Xiao Xingchen ihn zurücklassen würde. Doch er hatte nicht so schnell damit gerechnet. Auch wenn Xingchen meinte er würde nur spazieren gehen, hatte Xue Yang das Gefühl, dass dieser nie wieder zu ihm zurückkommen würde. Ganz am Rande war ihm bewusst, wie sehr eine Gedanken außer Kontrolle geraten waren und wie wenig Sinn sie ergaben. Allerdings war diese Situation so weit außerhalb von Xue Yangs Normalität, dass alles ein wenig schief zu stehen schien. Er reagierte, bevor er überhaupt nachdenken konnte. Xingchen sollte hierbleiben. Innerhalb von Sekunden war er Xingchen aus dem Zelt gefolgt und schlang von hinten seine Arme um dessen Hüfte. So eng es ging, presste er sich an ihn. Seine Stirn fiel auf Xingchens Schulter. Jeden anderen hätte er vermutlich einfach mit Küssen ablenken können, aber Xingchen kannte diese Taktik inzwischen und er war sich ziemlich sicher, dass dieser das Thema nicht mehr so leicht fallen lassen würde. “Xingchen”, setzte er an, wusste aber nicht wirklich was er sagen sollte. Es tut mir leid? Sicher nicht. Xue Yang hatte über die Jahre hinweg gelernt, dass es sich um ein paar leere Worte handelte, die Leute einem hinwarfen, damit sie sich selbst besser fühlen konnten. Wie sollte er sich jedoch Xingchen verständlich machen? “Ich versteh es nicht, Xingchen”, versuchte er es erneut. “Warum ist es dir so wichtig? Warum willst du meine Probleme? Es ist doch einfacher, die schönen Dinge zu nehmen und glücklich zu sein. Die unkomplizierten Sachen, die dir freude machen und dich zum Lachen bringen. Warum können wir alles andere nicht für einen Moment vergessen?”
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- Beitrag #197
Re: Our shining days
In seinen Gedanken war Qingqiu noch immer unentschlossen, ob er ins Wasser gehen sollte. Deswegen fiel ihm auch erst nicht auf, dass Binghe sich an ihn heranpirschte, wie ein weißer Hai in einem dieser überrissenen Hai Filme an sein Opfer. Es war quasi auch ein ähnliches Szenario, denn als Qingqiu aufsah und sein Blick beim nach oben wandern an Binghes Körpermitte hängen blieb, erfüllte ihn der Anblick mit Entsetzen. Die passende Filmmusik und etwas Blut im Wasser hätten den Effekt unterstrichen. Die Realität sah aber anders aus. Der Literaturlehrer stand nun mit den Füßen im Wasser und starrte einfach auf Binghes Shorts. Besser gesagt, auf die massive Wölbung, die sich durch den Stoff abzeichnete.
…............................. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! WAS ZUM TEUFEL??????????!!!!!!!!!!!!!
Als er bemerkte, wo er hinstarrte, riss Qingqiu brutal seinen Blick weg und sah mit rotem Kopf zu Binghes Gesicht auf. Er hatte garkeine Worte. Und auch nichts, wohinter er sein Gesicht verstecken konnte. Er fühlte sich diesem Monster hilflos ausgeliefert. Wie konnte Binghe ihn nur so unschuldig ansprechen, wenn er mit einer Monster-Latte vor ihm stand??????? LIU QINGGE!!!!!!!!!!!!!!! WO BIST DU, WENN ICH DICH BRAUCHE! ICH KANN HIER KEIN BETREUER SEIN! ICH BIN ZU UNQUALIFIZIERT FÜR SO ETWAS! HOL MICH HIER RAUS! Und was zum Teufel hatte Binghe gerade zu ihm gesagt??? Die Alarmglocke in Qingqius Kopf war so laut, dass er die Worte kaum verstanden hatte. Er sah kurz zu dessen Hand, nahm sie aber nicht. Automatisiert legte er ein höfliches Lächeln auf und winkte dankend ab. Dann musste er eben improvisieren. Hoffentlich hatte er nicht so lange auf Binghes Gemächt gestarrt, wie es ihm vorgekommen war. „Oh, ich wollte dich nicht von deiner Freundin ablenken. Ich kühle mich nur einen Moment ab. Du kannst ruhig wieder zu ihr gehen.“ Sagte er und tat einen weiteren Schritt ins Wasser. AU! Es war so kalt und die Steine pieksten unter seinen Fußsohlen. Etwas unbeholfen watete er voran, doch wegen dem unebenen Boden mit all den Steinen wankte Qingqiu. Er trat auf einen, der besonders spitz war und verlor das Gleichgewicht. Ein erschrockener Laut verließ seine Kehle und das nächstbeste, was er zu fassen bekam, griff er, um sich zu halten. Vielleicht war das Binghes Brust und vielleicht landete er nun genau in dessen starken, muskulösen Armen. Haut auf Haut. Und mit Binghes massiver Latte an seinem Bauch......
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!&"$§%"&!&"/§"&§§§§"$$!!!!!!!!!!!!!!!FUUUUUUUUUUUUUUCK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das perfekte Szenario, um einen sehr billigen Porno Streifen einzuleiten. Qingqiu konnte nicht mal gedanklich in Worte fassen, wie sehr er sein Leben gerade hasste.
Als Huan beim Auftauchen so husten musste, legte sich sofort eine schuldbewusste Miene auf Chengs Gesicht. „Oh nein... entschuldige...“ Sagte er sofort und legte seine Hände unterstützend an Huans Taille, als dieser sich an ihm festhielt und so husten musste. Eine Hand rutschte dabei höher und er klopfte ihm zart zwischen die Schultern. Das brachte vermutlich so garnichts, doch er hatte auch Hemmung, fester zu klopfen. Hoffentlich war Huan nun nicht sauer auf ihn... oh man... Jiang Cheng verfluchte sich gerade dafür, dass er so etwas dummes getan hatte. Doch als er Huans Worte hörte, wanderten seine Brauen fragend in die Höhe und dann schmunzelte er auf einmal leicht. Glücklicherweiße schien Huan es ihm wohl nicht übel zu nehmen. Er machte sogar einen sehr schwarzhumorigen Scherz, das gefiel Cheng sehr. Er musterte seinen Freund kurz. Er sah schon irgendwie niedlich aus, wie er dastand, wie ein begossener Pudel. „Natürlich. Aber es muss ja wie ein Unfall aussehen. Beim Campen im Wald, werden sich sicher noch mehr Möglicheiten ergeben. Vielleicht machen wir ja noch ne Nachtwanderung zusammen...“ Sagte Cheng verheißungsvoll und das Grinsen auf seinen Lippen wurde etwas fieser. Doch dann kam Huan ihm näher und bei dessen Worten verschwand der fiese Ausdruck aus Jiang Chengs Gesicht sofort. Stattdessen errötete er und kurz blinzelte er Huan an. Fühlte sich auf einmal sehr ertappt. „Ich... ähm...“ Machte er und sein Kopf war ein mieser Verräter, denn sofort malte er sich aus, wie er es denn wieder gut machen könnte. Doch da war nichts dabei, was er Huan tatsächlich sagen könnte. Er schämte sich selbst für diese unzüchtigen Gedanken. Das war alles Huaisangs schlechter Einfluss! Dieser kleine Perversling hatte ihn so verdorben...
Hoffentlich sah Huan ihm nicht gerade an, was da durch seinen Kopf ging und bevor Cheng über eine vernünftige Antwort nachdenken konnte, hatte Huan schon eine andere Idee. Sofort fing Jiang Cheng sich wieder und fuhr sich einmal durchs Haar, bevor sein Grinsen wieder zurückkehrte. Er sah zu dem Steg und dann wieder abschätzend zu Huan. Er hatte starke Schultern und Oberarme. Er war bestimmt ein guter Schwimmer. Aber das Jiang Cheng auch. Die Hälfte seiner Kindheit hatte er damals in dem kleinen Ort verbracht, in dem seine Großeltern lebten. Dort hatte es einige Seen gegeben und entsprechend war er viel Schwimmen gewesen. „Klingt gut. Willst du meine Bestellung direkt aufnehmen, oder erst nach deiner Niederlage?“ Sagte er nun gespielt provozierend und hob seine Hand aus dem Wasser, um Huan das nasse Haar aus dem Gesicht zu streichen. Ihm war garnicht bewusst, dass Huan den Steg aus einem bestimmten Grund gewählt hatte. Wieso auch? Jiang Cheng war noch immer nicht klar, dass Huan schwer mit ihm flirtete. Im Gegensatz zu den Schülern um sie herum, sie standen gerade im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Okay. Bist du bereit?“ Jiang Cheng löste sich von Huan. „Ich trinke übrigens lieber Kaffee.“ Jiang Cheng zwinkerte Huan zu. „los!“ Sagte er dann und schwamm direkt los. Er glitt sehr schnell durchs Wasser, stellte aber schnell fest, dass Huan auch nicht gerade langsam war. Also legte er nochmal an Tempo zu. Es dauerte nicht lange, da erreichte er mit sehr knappem Vorsprung den Steg. Cheng hielt sich daran fest und drehte sich zu Huan. Er atmete etwas angestrengter, doch es hatte ihn nur sehr leicht außer Puste gebracht. „Du bist ja auch schon da. Nicht schlecht.“ Zog Jiang Cheng ihn sofort wieder auf. Hier an dieser Stelle war das Wasser so tief, dass man nicht mehr stehen konnte. Er streckte also seine Hand aus und zog Huan zu sich an den Steg heran. Sie waren sich hier schon wieder so verdammt nahe. Und jetzt fiel ihm erst auf, dass sie hier auch alleine waren. Oh. Auf den Steg fiel aber angenehm die Sonne und Cheng spürte jetzt schon unter seiner Hand, dass das Holz angenehm warm war. „Ich glaube, du schuldest mir später dann nen Kaffee. Und für den Moment geht auch eine andere Möglichkeit zum Aufwärmen.“ Jiang Cheng lächelte unschuldig und nicht mal gespielt, denn eigentlich dachte er daran, dass sie sich zusammen hier auf dem Steg in die Sonne legen könnten. Ihm war garnicht klar, wie zweideutig seine Aussage gerade gewesen war.
Huaisang staunte nicht schlecht, als Zixuan ihm so eine genaue Ausführung über diese Märchenfiguren gab. Seine Miene hellte sich auf und er grinste breit. „Zixuan, ich wusste garnicht, dass in dir so ein Disney Nerd steckt. Ich respektiere das. Ist immer gut, wenn man eine Passion hat!“ Sagte er begeistert und hob seinen Zeigefinger. „Auch, wenn ich deine Bedenken verstehe! Wenn du das so ausdrückst, klingt das schon echt... ähm... naja... nach sexueller Belästigung? Oh mein Gott, das zerstört die ganze Romantik!“ Beschwerte sich Huaisang und nahm erstmal garnicht wahr, dass Zixuan von ihm wegrückte, als er sich hinsetzte. Er dachte eher, dass es eine nette Geste von ihm war, damit er mehr Platz zum Sitzen hatte. Tatsächlich war ihm „personal Space“ kein Begriff. Dafür bemerkte er aber sofort wieder, wo Zixuan hinsah. Er folgte seinem Blick und entdeckte sofort Jiang Cheng und Lan Huan. Du meine Güte. Die beiden waren aber auch schon ein sehr attraktives Paar. Oder FAST Paar. Da fehlte nicht mehr viel. Dieser Überzeugung war zumindest Huaisang. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, denn ihm fiel ein, dass Zixuan das hier bestimmt nicht gerne sah. Er verzog den Mund und blickte wieder zu seinem Mitschüler, der nun wirklich ziemlich geknickt aussah. Jiang Cheng bemerkte Zixuan meistens nicht mal. Das musste echt schmerzhaft sein, wenn man in jemanden verliebt war, der einen nicht wahrnahm. Zixuan tat Huaisang echt leid.
Sein Blick wanderte nun aber zu Zixuans Hose, als dieser sich über das Wasser beschwerte. Seine Brauen wanderten in die Höhe und er schmunzelte. Dann zuckte er aber doch etwas zurück, als er von ihm so angefahren wurde. Beschwichtigend hob er seine Hand hoch und legte eine entschuldigende Miene auf. „Okay, okay... Keine Witze über Krokodile und Haie im Wasser! Ich versteh schon!“ Er faltete die Hände vor seinem Gesicht und deutete eine Verbeugung an. „Entschuldige. Ich gelobe Besserung.“ Versprach Huaisang und blickte über seine Hände hinweg zu Zixuan zurück. Dieser sah nun aber echt irgendwie geknickt und traurig aus. Huaisang verzog nachdenklich den Mund. Oh man... irgendwie musste er ihn doch ablenken können. „Okay. Also nicht schwimmen. Wie wäre es Pokemon Jagd?“ Fragte er enthusiastisch. Huaisang zog seinen Rucksack heran und sein Smartphone heraus. Er öffnete seine Pokemon Go App und scannte die Umgebung. „Hier gibt es nen Haufen seltener Käfer Pokemon. Schau.“ Er zeigte ihm das Display. „Du hast doch bestimmt auch Pokomon Go. Lass uns zusammen Pokemon fangen gehen.“ Huaisang sprang auf und griff Zixuans Hand, umfasste diese. „Komm. Und unterwegs essen wir Süßigkeiten. Ich hab echt viel Zeug dabei! Ich teile mit dir. Aber vorher musst du dich umziehen. Deine Hose ist echt nass. Was hast du gemacht? Mit nem Krokodil im Wasser gekämpft.“ Huaisang schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Oh nein! Ich wollte darüber ja keine Witze mehr machen! Tut mir schrecklich leid.“
Auch Yao sah auf, als sein Klassenlehrer neben ihnen auftauchte. Seine Brauen hoben sich dabei kurz fragend. Er fand Herr Shen schon sehr oft eigenartig...
Doch dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Mingjue und ihm kam der Gedanke, dass dessen Wesen so garnicht zu seiner Erscheinung passte. Es war schon fast niedlich, wie er auf Yao reinfiel. So ein großer, dummer Teddybär... Yao kam dann der Einladung nach und setzte sich neben Mingjue auf die Liege, er lächelte dabei nun sogar etwas. „Ist kein einfacher Job, so viele hormongesteuerte Teenager zu beaufsichtigen. Ich ziehe meinen Hut vor dir.“ Er tippte sich an den Schirm seines Hutes, sah dann nochmal kurz zu Lan Huan und Jiang Cheng, die im Wasser herumtollten. So hatte Yao Huan noch nie wirklich erlebt. Er wirkte sonst so erwachsen und jetzt zeigte er sich fast schon verspielt. Yaos Herz wurde wieder sehr schwer in seiner Brust und am liebsten wäre er jetzt weggelaufen. Doch diese Möglichkeit hier konnte er sich nicht entgehen lassen. Er sah nun stattdessen zu Mingjue auf und musterte kurz dessen strengen Gesichtszüge, als er sich so durchs Haar fuhr. Yao kam der kurze Gedanke, dass er sehr attraktiv war, aber das fiel wohl den wenigsten auf, denn meist machte er einen mürrischen Eindruck. Damit verschreckte er die meisten Leute wohl eher. „Ich bin froh, dass du reden willst und ja,... ich denke, es wäre zu einem anderen Zeitpunkt besser. Aber ich muss sagen, es erleichtert mich schon etwas, dass du offen dafür bist.“ Gab Yao zu. Er bemerkte, dass Mingjues Blick suchend übers Wasser ging. Er hatte also gerade nicht seine volle Aufmerksamkeit. Yao streckte seine Hand aus und legte sie auf die von Mingjue, drückte sie kurz. Irgendwie sah seine Hand lächerlich klein aus, neben der seines ehemaligen Freundes. Er wartete, bis Mingjue ihn wieder ansah und lächelte ihn nochmal dankbar, aber auch etwas scheu an. „Danke.“ Sagte er und löste seine Hand wieder, streifte die von Mingjue dabei aber sehr zärtlich. Er lies es wie eine zufällige Geste aussehen. Aber nichts davon, was Yao tat, war nur Zufall.
Xingchen hörte Xue Yang natürlich, bevor er dessen Umarmung spürte. Er war auch sofort stehen geblieben, auch wenn er eigentlich ein paar Minuten für sich sein wollte. Er verstand Xue Yang manchmal einfach nicht, wusste aber auch nicht, wie er mit ihm darüber ins Gespräch kommen sollte, denn immer, wenn er eine persönliche Frage stellte, wich Xue Yang ihm aus. So, als ob er nicht wollte, dass Xingchen etwas über ihn wusste. Entsprechend sagte Xingchen nun auch erstmal nichts. Er spürte, wie fest sich Xue Yang an ihn presste und das sorgte dafür, dass sein Herz einen schmerzhaften Schlag tat. Er wollte nicht, dass sein Freund sich schlecht fühlte... Doch er konnte dieser Sache auch nicht ewig aus dem Weg gehen, zumal es Xingchen belastete. Er fühlte sich unsicher und wusste manchmal nicht recht, was er fragen durfte und was nicht. Xingchen spürte Xue Yangs Stirn an seiner Schulter und er konnte augenblicklich dessen Duft wahrnehmen. Am liebsten hätte er sich einfach in dessen Arme geschmiegt und die Zweisamkeit genossen, doch das ging nicht und das wurde ihm auch wieder schlagartig klar, als Xue Yang zu reden begann. Xingchen traute seinen Ohren kaum. War das wirklich erstrebenswert für seinen Freund? „Ist es wirklich das, was du von einer Beziehung erwartetest?“ Fagte er leise und versuchte für sich erstmal die richtigen Worte zu finden. Xingchen lies den Kopf hängen und seufzte traurig. „Xue Yang... natürlich genieße ich es, mit dir unbeschwerte Zeiten zu verbringen. Es ist auch nichts verwerfliches daran, Probleme mal ruhen zu lassen und an andere Dinge zu denken, aber nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass du mir immer nur eine Seite von dir zeigst. Ich sehe vielleicht nicht, was andere sehen können, aber ich weiß, dass es da Dinge in deinem Leben gibt, die dich schwer belasten. Ich kann deine Stimme hören, jede kleine Veränderung darin. Ich höre, dass du müde bist, oder dir Sorgen machst. Dass du angeschlagen bist. So oft. Und ich spüre Dinge. Die Prellungen an deinem Körper, die Verletzungen... Die Tatsache, dass du nach der Schule nie Zeit hast, oder während dem Unterricht verschwindest und den Rest des Tages nicht mehr auftauchst. Und du erzählst nie etwas über deine Familie. Ich weiß nicht mal, wer alles dazu gehört.“ Xingchen machte eine kurze Pause, denn sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war aufgeregt und mit jedem Wort emotionaler. „Ich verlange nicht, dass du mir alles erzählst. Und ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dich nicht dränge, über Dinge zu reden, die du nicht sagen kannst. Aber... ich hab das Gefühl, ich kenne dich nicht richtig. Das du mir so viel vorenthälst und ich frage mich, woran das liegt. Ist es, weil du mir nicht vertrauen kannst? Was macht dir Angst? Glaubst du, ich lasse dich fallen, wenn ich deine Geheimnisse kenne? Xue Yang. So bin ich nicht. Ich will für dich da sein. Wenn es dir schlecht geht, will ich den Grund dafür kennen, damit ich dir helfen und dich unterstützen kann. Ich will, dass du dich bei mir fallen lassen kannst. Mir sagst, wenn du zu erschöpft bist, wenn dir etwas wegtut. Ich will einfach, dass du dich vor mir nicht verstellst. Ich mache mir Sorgen. Ich habe Angst um dich, weil ich nicht weiß, wo diese Verletzungen herkommen. Ich will dich beschützen, Xue Yang... Aber wie kann ich das, wenn ich nicht weiß, was du durchmachst?“ Xingchens Stimme klang von Wort zu Wort verzweifelter. Es brannte ihm so sehr auf der Seele. Wie oft hatte er Xue Yang die alles schon in seinen Gedanken gesagt. Das endlich auszusprechen, war eine große Erleichterung, auch wenn er nun Angst davor hatte, wie sein Freund reagieren könnte. Xingchen hob seine Hand und legte sie auf Xue Yangs Hände. „Bitte, rede mit mir... lass mich nicht so im Dunkeln stehen...“
…............................. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! WAS ZUM TEUFEL??????????!!!!!!!!!!!!!
Als er bemerkte, wo er hinstarrte, riss Qingqiu brutal seinen Blick weg und sah mit rotem Kopf zu Binghes Gesicht auf. Er hatte garkeine Worte. Und auch nichts, wohinter er sein Gesicht verstecken konnte. Er fühlte sich diesem Monster hilflos ausgeliefert. Wie konnte Binghe ihn nur so unschuldig ansprechen, wenn er mit einer Monster-Latte vor ihm stand??????? LIU QINGGE!!!!!!!!!!!!!!! WO BIST DU, WENN ICH DICH BRAUCHE! ICH KANN HIER KEIN BETREUER SEIN! ICH BIN ZU UNQUALIFIZIERT FÜR SO ETWAS! HOL MICH HIER RAUS! Und was zum Teufel hatte Binghe gerade zu ihm gesagt??? Die Alarmglocke in Qingqius Kopf war so laut, dass er die Worte kaum verstanden hatte. Er sah kurz zu dessen Hand, nahm sie aber nicht. Automatisiert legte er ein höfliches Lächeln auf und winkte dankend ab. Dann musste er eben improvisieren. Hoffentlich hatte er nicht so lange auf Binghes Gemächt gestarrt, wie es ihm vorgekommen war. „Oh, ich wollte dich nicht von deiner Freundin ablenken. Ich kühle mich nur einen Moment ab. Du kannst ruhig wieder zu ihr gehen.“ Sagte er und tat einen weiteren Schritt ins Wasser. AU! Es war so kalt und die Steine pieksten unter seinen Fußsohlen. Etwas unbeholfen watete er voran, doch wegen dem unebenen Boden mit all den Steinen wankte Qingqiu. Er trat auf einen, der besonders spitz war und verlor das Gleichgewicht. Ein erschrockener Laut verließ seine Kehle und das nächstbeste, was er zu fassen bekam, griff er, um sich zu halten. Vielleicht war das Binghes Brust und vielleicht landete er nun genau in dessen starken, muskulösen Armen. Haut auf Haut. Und mit Binghes massiver Latte an seinem Bauch......
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!&"$§%"&!&"/§"&§§§§"$$!!!!!!!!!!!!!!!FUUUUUUUUUUUUUUCK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das perfekte Szenario, um einen sehr billigen Porno Streifen einzuleiten. Qingqiu konnte nicht mal gedanklich in Worte fassen, wie sehr er sein Leben gerade hasste.
Als Huan beim Auftauchen so husten musste, legte sich sofort eine schuldbewusste Miene auf Chengs Gesicht. „Oh nein... entschuldige...“ Sagte er sofort und legte seine Hände unterstützend an Huans Taille, als dieser sich an ihm festhielt und so husten musste. Eine Hand rutschte dabei höher und er klopfte ihm zart zwischen die Schultern. Das brachte vermutlich so garnichts, doch er hatte auch Hemmung, fester zu klopfen. Hoffentlich war Huan nun nicht sauer auf ihn... oh man... Jiang Cheng verfluchte sich gerade dafür, dass er so etwas dummes getan hatte. Doch als er Huans Worte hörte, wanderten seine Brauen fragend in die Höhe und dann schmunzelte er auf einmal leicht. Glücklicherweiße schien Huan es ihm wohl nicht übel zu nehmen. Er machte sogar einen sehr schwarzhumorigen Scherz, das gefiel Cheng sehr. Er musterte seinen Freund kurz. Er sah schon irgendwie niedlich aus, wie er dastand, wie ein begossener Pudel. „Natürlich. Aber es muss ja wie ein Unfall aussehen. Beim Campen im Wald, werden sich sicher noch mehr Möglicheiten ergeben. Vielleicht machen wir ja noch ne Nachtwanderung zusammen...“ Sagte Cheng verheißungsvoll und das Grinsen auf seinen Lippen wurde etwas fieser. Doch dann kam Huan ihm näher und bei dessen Worten verschwand der fiese Ausdruck aus Jiang Chengs Gesicht sofort. Stattdessen errötete er und kurz blinzelte er Huan an. Fühlte sich auf einmal sehr ertappt. „Ich... ähm...“ Machte er und sein Kopf war ein mieser Verräter, denn sofort malte er sich aus, wie er es denn wieder gut machen könnte. Doch da war nichts dabei, was er Huan tatsächlich sagen könnte. Er schämte sich selbst für diese unzüchtigen Gedanken. Das war alles Huaisangs schlechter Einfluss! Dieser kleine Perversling hatte ihn so verdorben...
Hoffentlich sah Huan ihm nicht gerade an, was da durch seinen Kopf ging und bevor Cheng über eine vernünftige Antwort nachdenken konnte, hatte Huan schon eine andere Idee. Sofort fing Jiang Cheng sich wieder und fuhr sich einmal durchs Haar, bevor sein Grinsen wieder zurückkehrte. Er sah zu dem Steg und dann wieder abschätzend zu Huan. Er hatte starke Schultern und Oberarme. Er war bestimmt ein guter Schwimmer. Aber das Jiang Cheng auch. Die Hälfte seiner Kindheit hatte er damals in dem kleinen Ort verbracht, in dem seine Großeltern lebten. Dort hatte es einige Seen gegeben und entsprechend war er viel Schwimmen gewesen. „Klingt gut. Willst du meine Bestellung direkt aufnehmen, oder erst nach deiner Niederlage?“ Sagte er nun gespielt provozierend und hob seine Hand aus dem Wasser, um Huan das nasse Haar aus dem Gesicht zu streichen. Ihm war garnicht bewusst, dass Huan den Steg aus einem bestimmten Grund gewählt hatte. Wieso auch? Jiang Cheng war noch immer nicht klar, dass Huan schwer mit ihm flirtete. Im Gegensatz zu den Schülern um sie herum, sie standen gerade im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Okay. Bist du bereit?“ Jiang Cheng löste sich von Huan. „Ich trinke übrigens lieber Kaffee.“ Jiang Cheng zwinkerte Huan zu. „los!“ Sagte er dann und schwamm direkt los. Er glitt sehr schnell durchs Wasser, stellte aber schnell fest, dass Huan auch nicht gerade langsam war. Also legte er nochmal an Tempo zu. Es dauerte nicht lange, da erreichte er mit sehr knappem Vorsprung den Steg. Cheng hielt sich daran fest und drehte sich zu Huan. Er atmete etwas angestrengter, doch es hatte ihn nur sehr leicht außer Puste gebracht. „Du bist ja auch schon da. Nicht schlecht.“ Zog Jiang Cheng ihn sofort wieder auf. Hier an dieser Stelle war das Wasser so tief, dass man nicht mehr stehen konnte. Er streckte also seine Hand aus und zog Huan zu sich an den Steg heran. Sie waren sich hier schon wieder so verdammt nahe. Und jetzt fiel ihm erst auf, dass sie hier auch alleine waren. Oh. Auf den Steg fiel aber angenehm die Sonne und Cheng spürte jetzt schon unter seiner Hand, dass das Holz angenehm warm war. „Ich glaube, du schuldest mir später dann nen Kaffee. Und für den Moment geht auch eine andere Möglichkeit zum Aufwärmen.“ Jiang Cheng lächelte unschuldig und nicht mal gespielt, denn eigentlich dachte er daran, dass sie sich zusammen hier auf dem Steg in die Sonne legen könnten. Ihm war garnicht klar, wie zweideutig seine Aussage gerade gewesen war.
Huaisang staunte nicht schlecht, als Zixuan ihm so eine genaue Ausführung über diese Märchenfiguren gab. Seine Miene hellte sich auf und er grinste breit. „Zixuan, ich wusste garnicht, dass in dir so ein Disney Nerd steckt. Ich respektiere das. Ist immer gut, wenn man eine Passion hat!“ Sagte er begeistert und hob seinen Zeigefinger. „Auch, wenn ich deine Bedenken verstehe! Wenn du das so ausdrückst, klingt das schon echt... ähm... naja... nach sexueller Belästigung? Oh mein Gott, das zerstört die ganze Romantik!“ Beschwerte sich Huaisang und nahm erstmal garnicht wahr, dass Zixuan von ihm wegrückte, als er sich hinsetzte. Er dachte eher, dass es eine nette Geste von ihm war, damit er mehr Platz zum Sitzen hatte. Tatsächlich war ihm „personal Space“ kein Begriff. Dafür bemerkte er aber sofort wieder, wo Zixuan hinsah. Er folgte seinem Blick und entdeckte sofort Jiang Cheng und Lan Huan. Du meine Güte. Die beiden waren aber auch schon ein sehr attraktives Paar. Oder FAST Paar. Da fehlte nicht mehr viel. Dieser Überzeugung war zumindest Huaisang. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, denn ihm fiel ein, dass Zixuan das hier bestimmt nicht gerne sah. Er verzog den Mund und blickte wieder zu seinem Mitschüler, der nun wirklich ziemlich geknickt aussah. Jiang Cheng bemerkte Zixuan meistens nicht mal. Das musste echt schmerzhaft sein, wenn man in jemanden verliebt war, der einen nicht wahrnahm. Zixuan tat Huaisang echt leid.
Sein Blick wanderte nun aber zu Zixuans Hose, als dieser sich über das Wasser beschwerte. Seine Brauen wanderten in die Höhe und er schmunzelte. Dann zuckte er aber doch etwas zurück, als er von ihm so angefahren wurde. Beschwichtigend hob er seine Hand hoch und legte eine entschuldigende Miene auf. „Okay, okay... Keine Witze über Krokodile und Haie im Wasser! Ich versteh schon!“ Er faltete die Hände vor seinem Gesicht und deutete eine Verbeugung an. „Entschuldige. Ich gelobe Besserung.“ Versprach Huaisang und blickte über seine Hände hinweg zu Zixuan zurück. Dieser sah nun aber echt irgendwie geknickt und traurig aus. Huaisang verzog nachdenklich den Mund. Oh man... irgendwie musste er ihn doch ablenken können. „Okay. Also nicht schwimmen. Wie wäre es Pokemon Jagd?“ Fragte er enthusiastisch. Huaisang zog seinen Rucksack heran und sein Smartphone heraus. Er öffnete seine Pokemon Go App und scannte die Umgebung. „Hier gibt es nen Haufen seltener Käfer Pokemon. Schau.“ Er zeigte ihm das Display. „Du hast doch bestimmt auch Pokomon Go. Lass uns zusammen Pokemon fangen gehen.“ Huaisang sprang auf und griff Zixuans Hand, umfasste diese. „Komm. Und unterwegs essen wir Süßigkeiten. Ich hab echt viel Zeug dabei! Ich teile mit dir. Aber vorher musst du dich umziehen. Deine Hose ist echt nass. Was hast du gemacht? Mit nem Krokodil im Wasser gekämpft.“ Huaisang schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Oh nein! Ich wollte darüber ja keine Witze mehr machen! Tut mir schrecklich leid.“
Auch Yao sah auf, als sein Klassenlehrer neben ihnen auftauchte. Seine Brauen hoben sich dabei kurz fragend. Er fand Herr Shen schon sehr oft eigenartig...
Doch dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Mingjue und ihm kam der Gedanke, dass dessen Wesen so garnicht zu seiner Erscheinung passte. Es war schon fast niedlich, wie er auf Yao reinfiel. So ein großer, dummer Teddybär... Yao kam dann der Einladung nach und setzte sich neben Mingjue auf die Liege, er lächelte dabei nun sogar etwas. „Ist kein einfacher Job, so viele hormongesteuerte Teenager zu beaufsichtigen. Ich ziehe meinen Hut vor dir.“ Er tippte sich an den Schirm seines Hutes, sah dann nochmal kurz zu Lan Huan und Jiang Cheng, die im Wasser herumtollten. So hatte Yao Huan noch nie wirklich erlebt. Er wirkte sonst so erwachsen und jetzt zeigte er sich fast schon verspielt. Yaos Herz wurde wieder sehr schwer in seiner Brust und am liebsten wäre er jetzt weggelaufen. Doch diese Möglichkeit hier konnte er sich nicht entgehen lassen. Er sah nun stattdessen zu Mingjue auf und musterte kurz dessen strengen Gesichtszüge, als er sich so durchs Haar fuhr. Yao kam der kurze Gedanke, dass er sehr attraktiv war, aber das fiel wohl den wenigsten auf, denn meist machte er einen mürrischen Eindruck. Damit verschreckte er die meisten Leute wohl eher. „Ich bin froh, dass du reden willst und ja,... ich denke, es wäre zu einem anderen Zeitpunkt besser. Aber ich muss sagen, es erleichtert mich schon etwas, dass du offen dafür bist.“ Gab Yao zu. Er bemerkte, dass Mingjues Blick suchend übers Wasser ging. Er hatte also gerade nicht seine volle Aufmerksamkeit. Yao streckte seine Hand aus und legte sie auf die von Mingjue, drückte sie kurz. Irgendwie sah seine Hand lächerlich klein aus, neben der seines ehemaligen Freundes. Er wartete, bis Mingjue ihn wieder ansah und lächelte ihn nochmal dankbar, aber auch etwas scheu an. „Danke.“ Sagte er und löste seine Hand wieder, streifte die von Mingjue dabei aber sehr zärtlich. Er lies es wie eine zufällige Geste aussehen. Aber nichts davon, was Yao tat, war nur Zufall.
Xingchen hörte Xue Yang natürlich, bevor er dessen Umarmung spürte. Er war auch sofort stehen geblieben, auch wenn er eigentlich ein paar Minuten für sich sein wollte. Er verstand Xue Yang manchmal einfach nicht, wusste aber auch nicht, wie er mit ihm darüber ins Gespräch kommen sollte, denn immer, wenn er eine persönliche Frage stellte, wich Xue Yang ihm aus. So, als ob er nicht wollte, dass Xingchen etwas über ihn wusste. Entsprechend sagte Xingchen nun auch erstmal nichts. Er spürte, wie fest sich Xue Yang an ihn presste und das sorgte dafür, dass sein Herz einen schmerzhaften Schlag tat. Er wollte nicht, dass sein Freund sich schlecht fühlte... Doch er konnte dieser Sache auch nicht ewig aus dem Weg gehen, zumal es Xingchen belastete. Er fühlte sich unsicher und wusste manchmal nicht recht, was er fragen durfte und was nicht. Xingchen spürte Xue Yangs Stirn an seiner Schulter und er konnte augenblicklich dessen Duft wahrnehmen. Am liebsten hätte er sich einfach in dessen Arme geschmiegt und die Zweisamkeit genossen, doch das ging nicht und das wurde ihm auch wieder schlagartig klar, als Xue Yang zu reden begann. Xingchen traute seinen Ohren kaum. War das wirklich erstrebenswert für seinen Freund? „Ist es wirklich das, was du von einer Beziehung erwartetest?“ Fagte er leise und versuchte für sich erstmal die richtigen Worte zu finden. Xingchen lies den Kopf hängen und seufzte traurig. „Xue Yang... natürlich genieße ich es, mit dir unbeschwerte Zeiten zu verbringen. Es ist auch nichts verwerfliches daran, Probleme mal ruhen zu lassen und an andere Dinge zu denken, aber nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass du mir immer nur eine Seite von dir zeigst. Ich sehe vielleicht nicht, was andere sehen können, aber ich weiß, dass es da Dinge in deinem Leben gibt, die dich schwer belasten. Ich kann deine Stimme hören, jede kleine Veränderung darin. Ich höre, dass du müde bist, oder dir Sorgen machst. Dass du angeschlagen bist. So oft. Und ich spüre Dinge. Die Prellungen an deinem Körper, die Verletzungen... Die Tatsache, dass du nach der Schule nie Zeit hast, oder während dem Unterricht verschwindest und den Rest des Tages nicht mehr auftauchst. Und du erzählst nie etwas über deine Familie. Ich weiß nicht mal, wer alles dazu gehört.“ Xingchen machte eine kurze Pause, denn sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war aufgeregt und mit jedem Wort emotionaler. „Ich verlange nicht, dass du mir alles erzählst. Und ich habe dir schon oft gesagt, dass ich dich nicht dränge, über Dinge zu reden, die du nicht sagen kannst. Aber... ich hab das Gefühl, ich kenne dich nicht richtig. Das du mir so viel vorenthälst und ich frage mich, woran das liegt. Ist es, weil du mir nicht vertrauen kannst? Was macht dir Angst? Glaubst du, ich lasse dich fallen, wenn ich deine Geheimnisse kenne? Xue Yang. So bin ich nicht. Ich will für dich da sein. Wenn es dir schlecht geht, will ich den Grund dafür kennen, damit ich dir helfen und dich unterstützen kann. Ich will, dass du dich bei mir fallen lassen kannst. Mir sagst, wenn du zu erschöpft bist, wenn dir etwas wegtut. Ich will einfach, dass du dich vor mir nicht verstellst. Ich mache mir Sorgen. Ich habe Angst um dich, weil ich nicht weiß, wo diese Verletzungen herkommen. Ich will dich beschützen, Xue Yang... Aber wie kann ich das, wenn ich nicht weiß, was du durchmachst?“ Xingchens Stimme klang von Wort zu Wort verzweifelter. Es brannte ihm so sehr auf der Seele. Wie oft hatte er Xue Yang die alles schon in seinen Gedanken gesagt. Das endlich auszusprechen, war eine große Erleichterung, auch wenn er nun Angst davor hatte, wie sein Freund reagieren könnte. Xingchen hob seine Hand und legte sie auf Xue Yangs Hände. „Bitte, rede mit mir... lass mich nicht so im Dunkeln stehen...“
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Re: Our shining days
Es war unmöglich zu übersehen, wo sein Shizun hin gestarrt hatte. Luo Binghe hatte kein Problem damit. Wenn sein Shizun starren wollte, durfte er das gerne. Und das war doch eine gute Sache, oder? Als sein Shizun ihm jedoch ins Gesicht sah, nichts sagte und seine ausgestreckte Hand ignorierte, begann das leicht an seinem Selbstbewusstsein zu fressen. “Shizun?”, fragte er noch einmal. Seine Augen weiteten sich leicht und seine Mundwinkel zucken etwas nach unten. Was dieser dann sagte, machte es auch nicht besser. Wieso wollte er ihn denn wegschicken? Nur für eine Sekunde verließ sein Blick seinen Shizun in Richtung Sha Hualing. Sie war offensichtlich gerade sehr mit Liu Mingyan beschäftig. Wieso sollt Binghe sie dabei stören? Abgesehen davon: “Aber ich mags lieber Zeit mit Shizun zu verbringen.” Ein kleines Schmollen machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar, als sein Shizun versuchte, einfach an ihm vorbei zu gehen. Es verschwand jedoch sofort wieder, als sein Shizun gegen ihn fiel. Seine Arme legten sich automatisch um ihn, damit er ihn stützen und beschützen konnte. Binghe musste ein leichtes Keuchen unterdrücken, als sein Shizun im Prinzip auf seine Erektion fiel. Dass dieser ihm jetzt so nah war, half auf keinen Fall mit seinem Problem, sondern machte es eher noch schlimmer. Und dann stieg hm auch noch dessen guter Duft in die Nase. Unter seinen Fingerspitzen spürte er die weich, glatte Haut seines Shizuns. Er konnte kaum widerstehen, seine Hände über dessen Körper wandern zu lassen. Ein Teil von ihm wollte dem unebenen und steinigen Untergrund dafür danken, dass sein Shizun nun in seinen Armen war. Ein Anderer wollte jeden einzelnen Stein zermalmen, weil sie seinem Shizun offensichtlich wehgetan hatten. “Shizun, ist alles in Ordnung?”, fragte Binghe besorgt. Damit diesem auch ja nichts weiter passieren konnte, ließ Binghe eine Hand auf seinem Rücken liegen, die Andere fand ihren Weg hinter Qingqius Knie und er hob ihn sanft hoch, als würde er nichts wiegen. Wie seine Braut trug er ihn ein paar Schritte durch das Wasser, bis er wieder Hüfttief an einer Stelle angekommen war, wo sich der Steinboden zu Sand gewandelt hatte. Vorsichtig ließ er die Beine seines Shizuns los, sodass dieser stehen konnte. Er trauert jetzt schon um diesen Verlust. Den Arm, den er um Shizuns Oberkörper geschlungen hatte, bleibt allerdings genau dort. Er würde den Körperkontakt so lange ausnutzen, wie es nur ging. Mit einem breiten Lächeln sah Binghe ihn wieder an. “Ist es so besser, Shizun? Sonst kann ich Sie auch noch ein wenig weiter tragen oder einfach begleiten. Wie es Ihnen lieber ist?”
Lan Huan musste leicht kichern, als Jiang Cheng auf seinen Witz einging. “Stimmt, aber jetzt bin ich ja vorgewarnt. Dann muss ich eben besonders aufpassen. Ich würde ja fast sagen, ich hätte mich darauf verlassen, dass du mich vor seltsamen Unfällen schützt, aber es sieht aus, als hättest du dann einen Interessenkonflikt mit dir selbst.” Er zwinkerte ihm kurz zu. “Eine Schande”, seufzte er. Danach war es schon ziemlich niedlich, wie Jiang Cheng bei seiner nächsten Frage nach Worten rang. Trotzdem erlöster er ihn dann mit seinem Vorschlag. Auf diesen ging Jiang Cheng auch zum Glück ein. Seine Antwort auf das Necken, blieb ihm dann aber weg, als dieser ihm das Haar zurück strich. Ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit. Hätte ihm jemand gesagt, dass Jiang Cheng gerade nicht bewusst war, dass sie flirteten, hätte er der Person nicht geglaubt. Dann waren sie auch schon unterwegs. Er hatte sich denken können, dass Jiang Cheng schnell im Wasser unterwegs war, aber so schnell? Lan Huan versuchte wirklich an ihn heran zu kommen, hatte aber keine Chance. Am liebsten hätte er Jiang Cheng die Zunge herausgestreckt, als dieser ihn schon wieder aufzog, aber er musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Dankbar nahm er die Hand an und ließ sich heranziehen. Er heilt sich dann mit einer Hand an dem Steg fest und legte seinen Kopf leicht dagegen. “Gibt es eigentlich eine Sportart, die du nicht kannst? Ich weiß ja, dass du meisterhaft im Kendo bist, aber auch im Schwimmen?” Eigentlich war es Lan Huan auch ziemlich egal, dass er verloren hatte. In erster Linie war es ihm schließlich um etwas ganz anderes gegangen und er hatte seinen Spaß gehabt. Es war außerdem sehr schön Jiang Cheng so selbstsicher zu sehen. Ein Teil von ihm hätte ihn nun gerne auch einfach so zugeguckt, ohne selbst zu schwimmen. Das wäre sicher unglaublich zu beobachten. “Naja, du hast mich im Prinzip ja vorgewarnt. Natürlich kriegst du nachher dann deinen Kaffee.” Er lächelte erneut. Dann ließ er sich kurz unter Wasser gleiten, legte dort den Kopf zurück und kam wieder hoch. Somit waren seine Haare dieses Mal nach hinten gelegt und klebten ihm nicht so durcheinander im Gesicht. “Nun, woran genau hast du gedacht, damit wir warm bleiben?” Inzwischen hatte sich ein leichte Gänsehaut bei ihm ausgebreitet. Trotzdem machte er keine Anstalten das Wasser zu verlassen und von Jiang Chengs Seite zu weichen. Das war nur ein kleiner Preis, den er gerne dafür bezahlte.
“Märchen sollen auch nicht romantisch sein, egal was Disney dir verkaufen will. Frag mich nicht, wer darauf gekomme ist, sie Kindern verkaufen zu wollen. Wenn man genauer drüber nachdenkt sind die alle etwas...makaber.” Jin Zixuan zuckte mit den Schultern. “Aber ich bin kein großer Fan von Disney. Das kannst du gleich wieder streichen”, korrigierte er. Das Nie Huaisang versuchte ihn mit all dem ab zu lenken und auf zu muntern, war ihm allerdings überhaupt nicht bewusst. Als er dann meinte, dass er die Witze über Haie lassen würde, verzog Zixuan leicht das Gesicht. Machte sich Huaisang gerade über ihn Lustig oder versuchte er einen Witz zu machen, um die Situation aufzulockern? So oder so, Zixuan konnte nur den Kopf schütteln. “Schon gut”, murmelte er leise. Eigentlich hatte er schon gedacht, dass damit das Gespräch zu Ende sei, doch Nie Huaisang kam schon mit dem nächsten Thema um die Ecke. Skeptisch ließ Zixuan ein Blick über ihn gleiten. Er saß immer noch in Badehose vor ihm, während er ihm das Smartphone unter die Nase hielt. Es war sehr offensichtlich, dass dieser eigentlich etwas ganz anderes vorgehabt hatte. Verwirrt schnappte sein Blick dann auf, als Huaisang einfach wieder nach seiner Hand griff. Wieso machte er immer so etwas? Die nächsten Sätze gaben Zixuan dann den Rest. Er zog seine Hand abrupt wieder zu sich zurück. “Macht es Spaß sich über mich Lustig zu machen? Bist du deshalb hier? Es ist klar, dass du eigentlich ins Wasser willst, also geht. Deine Freunde laufen doch hier rum. Die sind wahrscheinlich eine bessere Gesellschaft und Unterhaltung als ich. Kein Grund dir irgendwas über Pokemon aus dem Ärmel zu ziehen.” Er dachte wirklich, dass Huaisang ihn verarschen wollte. Was sollte er auch sonst denken, nach den Pokemon und dann der Krokodil-Witz-Sache? Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass jemand nur so tat, als würde er sich mit ihm anfreunden wollen. “Wenns dich so brennend interessiert. Jemand hat mich nass gespritzt. Dann kannst du auch noch einmal über die Vorstellung lachen.” Er zog die Beine an seinen Oberkörper heran und rutschte soweit es ging ans andere Ende der Liege. “Lass mich einfach hier alleine sitzen, okay? Ich bin sowieso nichts anderes gewöhnt.” Den letzten Satz sagte er sehr leise und mehr zu sich selbst, als zu Huaisang. Er erwartete auch nicht, dass dieser ihm überhaupt noch zuhörte, nachdem er ihn angefahren hatte.
Nie Mingjue brummte leicht, bei Meng Yaos Aussage. Ja, auf Teenager aufpassen war nicht einfach, schon gar nicht auf diesen Chaoshaufen und noch weniger, wenn man quasi damit allein gelassen wurde. “Zumindest werde ich inzwischen gut dafür bezahlt.” Man konnte ihm allerdings auch nicht unterstellen, dass ihm sein Job keinen Spaß machte und er es nur wegen der guten Bezahlung an der Eliteschule machte. Er mochte seine Position als Coach sehr und den Jugendlichen etwas sportlichen Ausgleich mitzugeben. Aber es war extrem anstrengend. Vor allem in solchen Situationen. Bei Meng Yaos Aussage nickte er dann leicht. “Ich denke, es wird uns beiden helfen und guttun, wenn wir uns aussprechen...insofern das möglich ist.” Er war wirklich gespannt, was Meng Yao hervorzubringen hatte. Im Hinterkopf arbeitete sein Gehirn schon daran, alles noch einmal aufzurollen und durchzugehen, was damals passiert war. Erstaunt blickte er dann hinunter, als er spürte, wie Meng Yaos Hand die seine berührte. Wie oft wollte dieser ihn heute noch überraschen? “Kein Grund sich zu bedanken”, murmelte er dann. Noch hatte er nichts weiter getan, außer zu versprechen friedlich zu sein und zuzuhören. Das war keine große Sache. Es war seltsam Meng Yaos Hand plötzlich wieder auf der seinen zu spüren und wie diese sanft darüber glit. Noch eine Sache, die schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr passiert war. Mingjue wusste nicht ganz, wie er sich damit fühlen sollte. Aber es konnte nur ein gutes Zeichen sein, oder? “Halt dir lieber kurz die Ohren zu”, warnte Mingjue im nächsten Moment, als er etwas im Wasser bemerkte. Er nahm zwei Finger zwischen die Lippen und pfiff einmal laut, was ihm die Aufmerksamkeit der Schüler einbrachte. “Hey, kommt aus dem abgetrennten Gebiet raus. Der Schwimmbereich ist groß genug. Den nächsten den ich darin sehe, kann für den Rest des Ausflugs das Baden vergessen.” Schnell beeilten sich die besagen Schüler wieder hinter die Leine im Wasser zu kommen. Dann sah er wieder zu Meng Yao. Als er diesen nämlich gerade angesprochen hatte, war ihm etwas aufgefallen. “Du hast angefangen mich wieder A-Jue zu nennen. Bedeutet das ich soll dich wieder A-Yao nenne oder ist es dir lieber, wenn ich bei Meng Yao bleibe. Zumindest solange ich nicht in der Position des Lehrers bin.” Noch war er sich nicht sicher, ob er sich selbst jetzt schon damit wohl fühlen würde, wieder den Spitznamen zu benutzen, aber er hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, die nächsten paar Tage so angenehmen wie möglich zu gestalten und wenn Meng Yao sich bemühte, könnte er es auch.
Die Frage, ob er das von der Beziehung erwartet, brachte Xue Yang nur noch mehr aus dem Konzept. “Ja?” Allerdings war sehr deutlich zu hören, dass er sich alles andere als sicher war. “Ich...warum nicht?” Xue Yang hatte keinen Referenzpunkt, was Beziehungen anging. Zwar konnte er ohne Probleme mit allem und jedem flirten, um zu kriegen was er wollte, aber eine richtige Beziehung war ein ganz anderes Biest. Das Meiste was er darüber wusste, war eher negativ. Man erzählte dem Barkeeper nur die ganzen Probleme. Also hatte Xue Yang im Endeffekt auch keine Erwartungen oder Vorstellungen. “Ist es nicht das, was du willst? Xingchen...was sonst?” Er war verwirrt. Seine Gedanken schienen miteinander zu verschwimmen und sich zu überschlagen. Während Xingchen weiter redete, konnt er nicht tun, außer sich noch fester an ihn zu klammern. Er wusste nicht, was er mit all diesen Informationen anfangen sollte. Es war, als würde ihm ein haufen Puzzleteile hingeworfen werden, die alle nicht zusammenpassten. Jetzt hatte er die Aufgabe, alle dem einen Sinn zuzuordnen. Er hielt seine Augen geschlossen, als würde es das Ganze einfacher machen. “Du sagst, dass du mich nicht dazu drängen willst... aber du fragst immer weiter und wirst traurig, wenn ich nicht antworte. Und jetzt willst du sogar weglaufen. Wie soll ich das dann glauben?” Er seufzte leise: “Natürlich weiß ich, dass du das mitbekommst. Aber warum sagst du es so, als wäre all das etwas schreckliches?” Für Xue Yang war all das einfach Teil seines Lebens. Er konnte nicht verstehen, woher Xiao Xingchens Sorge kam oder dass sich dieser überhaupt Sorgen machte. Das Konzept war zu weit außerhalb seiner Erfahrungen. Niemand hatte sich auch nur ansatzweise dafür interessiert, was mit ihm passierte. Fast könnte er glauben, es wäre ein Mythos, dass sich jemand so mit einer anderen Person mitfühlte. Sicher, er wollte Xiao Xingchen nicht traurig oder verletzt sehen. Dass dies auch andersherum der Fall war, begriff er jedoch nicht. Sein Gehirn schien es nicht zulassen zu wollen. “Xingchen, du kennst mich. Zumindest der Teil, der wichtig ist. Ist das nicht genug? Ich verstehe nicht…” Warum wollte Xiao Xingchen sich freiwillig alles andere aufladen? Alles an Xue Yang, was unschön war; was verletzlich war. Er konnte noch nicht einmal verstehen, warum Xingchen freiwillig seine kaputte Hand halten wollte. “Ich…” Am liebsten hätte sich Xue Yang die Ohren zugehalten, als er hörte, wie verzweifelt Xingchen klang - für ihn oder wegen ihm. Gab es da überhaupt einen Unterschied? “Du...kannst mir nicht helfen. Xingchen, da gibt es nicht, was du tun kannst. Vergiss das wieder. Und ich sage das nicht nur, damit du aufhörst zu fragen. Denkst du nicht, ich hätte schon etwas getan, wenn ich könnte?” Abgesehen davon wollte er Xingchen nicht unnötig in Gefahr bringen, weil er sich versuchte irgendwo einzumischen. Wenn Xingchen wegen ihm verletzt werden würde...er wusste nicht, wie er reagieren würde. Als Xingchen dann seine Hände berührte, zuckte Xue Yang fast zurück. Fuck. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie angespannt er eigentlich war. Seine linke Hand hatte sich vollkommen verkrampft und der Teil, den er noch spüren konnte, schmerzte. Gleichzeitig fühlte er sich so leer an. Auch wenn er gerade im Bus vor sich hingedöst hatte, fühlte er sich unglaublich müde. Es kostete ihn so viel Energie auch nur zu die Worte über die Lippen zu bringen. “Du sagst, ich soll dir vertrauen und das tue ich, Xingchen.” Zumindest soweit er das konnte. “Und doch vertraust du mir nicht, wenn ich meine, dass es besser ist, wenn ich ein paar Sachen für mich behalte. Wenn ich dir sage, dass bei mir alles in Ordnung ist und du keine Angst um mich haben musst.” Er wiederholte, was Xingchen ihm gesagt hatte, auch wenn er es nicht ganz verstand. “Ich bin nicht so fragil, wie du zu glauben scheinst.” Sonst wäre er schon seit Jahren tot.
Lan Huan musste leicht kichern, als Jiang Cheng auf seinen Witz einging. “Stimmt, aber jetzt bin ich ja vorgewarnt. Dann muss ich eben besonders aufpassen. Ich würde ja fast sagen, ich hätte mich darauf verlassen, dass du mich vor seltsamen Unfällen schützt, aber es sieht aus, als hättest du dann einen Interessenkonflikt mit dir selbst.” Er zwinkerte ihm kurz zu. “Eine Schande”, seufzte er. Danach war es schon ziemlich niedlich, wie Jiang Cheng bei seiner nächsten Frage nach Worten rang. Trotzdem erlöster er ihn dann mit seinem Vorschlag. Auf diesen ging Jiang Cheng auch zum Glück ein. Seine Antwort auf das Necken, blieb ihm dann aber weg, als dieser ihm das Haar zurück strich. Ein leichter Rotschimmer machte sich auf seinen Wangen breit. Hätte ihm jemand gesagt, dass Jiang Cheng gerade nicht bewusst war, dass sie flirteten, hätte er der Person nicht geglaubt. Dann waren sie auch schon unterwegs. Er hatte sich denken können, dass Jiang Cheng schnell im Wasser unterwegs war, aber so schnell? Lan Huan versuchte wirklich an ihn heran zu kommen, hatte aber keine Chance. Am liebsten hätte er Jiang Cheng die Zunge herausgestreckt, als dieser ihn schon wieder aufzog, aber er musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Dankbar nahm er die Hand an und ließ sich heranziehen. Er heilt sich dann mit einer Hand an dem Steg fest und legte seinen Kopf leicht dagegen. “Gibt es eigentlich eine Sportart, die du nicht kannst? Ich weiß ja, dass du meisterhaft im Kendo bist, aber auch im Schwimmen?” Eigentlich war es Lan Huan auch ziemlich egal, dass er verloren hatte. In erster Linie war es ihm schließlich um etwas ganz anderes gegangen und er hatte seinen Spaß gehabt. Es war außerdem sehr schön Jiang Cheng so selbstsicher zu sehen. Ein Teil von ihm hätte ihn nun gerne auch einfach so zugeguckt, ohne selbst zu schwimmen. Das wäre sicher unglaublich zu beobachten. “Naja, du hast mich im Prinzip ja vorgewarnt. Natürlich kriegst du nachher dann deinen Kaffee.” Er lächelte erneut. Dann ließ er sich kurz unter Wasser gleiten, legte dort den Kopf zurück und kam wieder hoch. Somit waren seine Haare dieses Mal nach hinten gelegt und klebten ihm nicht so durcheinander im Gesicht. “Nun, woran genau hast du gedacht, damit wir warm bleiben?” Inzwischen hatte sich ein leichte Gänsehaut bei ihm ausgebreitet. Trotzdem machte er keine Anstalten das Wasser zu verlassen und von Jiang Chengs Seite zu weichen. Das war nur ein kleiner Preis, den er gerne dafür bezahlte.
“Märchen sollen auch nicht romantisch sein, egal was Disney dir verkaufen will. Frag mich nicht, wer darauf gekomme ist, sie Kindern verkaufen zu wollen. Wenn man genauer drüber nachdenkt sind die alle etwas...makaber.” Jin Zixuan zuckte mit den Schultern. “Aber ich bin kein großer Fan von Disney. Das kannst du gleich wieder streichen”, korrigierte er. Das Nie Huaisang versuchte ihn mit all dem ab zu lenken und auf zu muntern, war ihm allerdings überhaupt nicht bewusst. Als er dann meinte, dass er die Witze über Haie lassen würde, verzog Zixuan leicht das Gesicht. Machte sich Huaisang gerade über ihn Lustig oder versuchte er einen Witz zu machen, um die Situation aufzulockern? So oder so, Zixuan konnte nur den Kopf schütteln. “Schon gut”, murmelte er leise. Eigentlich hatte er schon gedacht, dass damit das Gespräch zu Ende sei, doch Nie Huaisang kam schon mit dem nächsten Thema um die Ecke. Skeptisch ließ Zixuan ein Blick über ihn gleiten. Er saß immer noch in Badehose vor ihm, während er ihm das Smartphone unter die Nase hielt. Es war sehr offensichtlich, dass dieser eigentlich etwas ganz anderes vorgehabt hatte. Verwirrt schnappte sein Blick dann auf, als Huaisang einfach wieder nach seiner Hand griff. Wieso machte er immer so etwas? Die nächsten Sätze gaben Zixuan dann den Rest. Er zog seine Hand abrupt wieder zu sich zurück. “Macht es Spaß sich über mich Lustig zu machen? Bist du deshalb hier? Es ist klar, dass du eigentlich ins Wasser willst, also geht. Deine Freunde laufen doch hier rum. Die sind wahrscheinlich eine bessere Gesellschaft und Unterhaltung als ich. Kein Grund dir irgendwas über Pokemon aus dem Ärmel zu ziehen.” Er dachte wirklich, dass Huaisang ihn verarschen wollte. Was sollte er auch sonst denken, nach den Pokemon und dann der Krokodil-Witz-Sache? Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass jemand nur so tat, als würde er sich mit ihm anfreunden wollen. “Wenns dich so brennend interessiert. Jemand hat mich nass gespritzt. Dann kannst du auch noch einmal über die Vorstellung lachen.” Er zog die Beine an seinen Oberkörper heran und rutschte soweit es ging ans andere Ende der Liege. “Lass mich einfach hier alleine sitzen, okay? Ich bin sowieso nichts anderes gewöhnt.” Den letzten Satz sagte er sehr leise und mehr zu sich selbst, als zu Huaisang. Er erwartete auch nicht, dass dieser ihm überhaupt noch zuhörte, nachdem er ihn angefahren hatte.
Nie Mingjue brummte leicht, bei Meng Yaos Aussage. Ja, auf Teenager aufpassen war nicht einfach, schon gar nicht auf diesen Chaoshaufen und noch weniger, wenn man quasi damit allein gelassen wurde. “Zumindest werde ich inzwischen gut dafür bezahlt.” Man konnte ihm allerdings auch nicht unterstellen, dass ihm sein Job keinen Spaß machte und er es nur wegen der guten Bezahlung an der Eliteschule machte. Er mochte seine Position als Coach sehr und den Jugendlichen etwas sportlichen Ausgleich mitzugeben. Aber es war extrem anstrengend. Vor allem in solchen Situationen. Bei Meng Yaos Aussage nickte er dann leicht. “Ich denke, es wird uns beiden helfen und guttun, wenn wir uns aussprechen...insofern das möglich ist.” Er war wirklich gespannt, was Meng Yao hervorzubringen hatte. Im Hinterkopf arbeitete sein Gehirn schon daran, alles noch einmal aufzurollen und durchzugehen, was damals passiert war. Erstaunt blickte er dann hinunter, als er spürte, wie Meng Yaos Hand die seine berührte. Wie oft wollte dieser ihn heute noch überraschen? “Kein Grund sich zu bedanken”, murmelte er dann. Noch hatte er nichts weiter getan, außer zu versprechen friedlich zu sein und zuzuhören. Das war keine große Sache. Es war seltsam Meng Yaos Hand plötzlich wieder auf der seinen zu spüren und wie diese sanft darüber glit. Noch eine Sache, die schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr passiert war. Mingjue wusste nicht ganz, wie er sich damit fühlen sollte. Aber es konnte nur ein gutes Zeichen sein, oder? “Halt dir lieber kurz die Ohren zu”, warnte Mingjue im nächsten Moment, als er etwas im Wasser bemerkte. Er nahm zwei Finger zwischen die Lippen und pfiff einmal laut, was ihm die Aufmerksamkeit der Schüler einbrachte. “Hey, kommt aus dem abgetrennten Gebiet raus. Der Schwimmbereich ist groß genug. Den nächsten den ich darin sehe, kann für den Rest des Ausflugs das Baden vergessen.” Schnell beeilten sich die besagen Schüler wieder hinter die Leine im Wasser zu kommen. Dann sah er wieder zu Meng Yao. Als er diesen nämlich gerade angesprochen hatte, war ihm etwas aufgefallen. “Du hast angefangen mich wieder A-Jue zu nennen. Bedeutet das ich soll dich wieder A-Yao nenne oder ist es dir lieber, wenn ich bei Meng Yao bleibe. Zumindest solange ich nicht in der Position des Lehrers bin.” Noch war er sich nicht sicher, ob er sich selbst jetzt schon damit wohl fühlen würde, wieder den Spitznamen zu benutzen, aber er hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, die nächsten paar Tage so angenehmen wie möglich zu gestalten und wenn Meng Yao sich bemühte, könnte er es auch.
Die Frage, ob er das von der Beziehung erwartet, brachte Xue Yang nur noch mehr aus dem Konzept. “Ja?” Allerdings war sehr deutlich zu hören, dass er sich alles andere als sicher war. “Ich...warum nicht?” Xue Yang hatte keinen Referenzpunkt, was Beziehungen anging. Zwar konnte er ohne Probleme mit allem und jedem flirten, um zu kriegen was er wollte, aber eine richtige Beziehung war ein ganz anderes Biest. Das Meiste was er darüber wusste, war eher negativ. Man erzählte dem Barkeeper nur die ganzen Probleme. Also hatte Xue Yang im Endeffekt auch keine Erwartungen oder Vorstellungen. “Ist es nicht das, was du willst? Xingchen...was sonst?” Er war verwirrt. Seine Gedanken schienen miteinander zu verschwimmen und sich zu überschlagen. Während Xingchen weiter redete, konnt er nicht tun, außer sich noch fester an ihn zu klammern. Er wusste nicht, was er mit all diesen Informationen anfangen sollte. Es war, als würde ihm ein haufen Puzzleteile hingeworfen werden, die alle nicht zusammenpassten. Jetzt hatte er die Aufgabe, alle dem einen Sinn zuzuordnen. Er hielt seine Augen geschlossen, als würde es das Ganze einfacher machen. “Du sagst, dass du mich nicht dazu drängen willst... aber du fragst immer weiter und wirst traurig, wenn ich nicht antworte. Und jetzt willst du sogar weglaufen. Wie soll ich das dann glauben?” Er seufzte leise: “Natürlich weiß ich, dass du das mitbekommst. Aber warum sagst du es so, als wäre all das etwas schreckliches?” Für Xue Yang war all das einfach Teil seines Lebens. Er konnte nicht verstehen, woher Xiao Xingchens Sorge kam oder dass sich dieser überhaupt Sorgen machte. Das Konzept war zu weit außerhalb seiner Erfahrungen. Niemand hatte sich auch nur ansatzweise dafür interessiert, was mit ihm passierte. Fast könnte er glauben, es wäre ein Mythos, dass sich jemand so mit einer anderen Person mitfühlte. Sicher, er wollte Xiao Xingchen nicht traurig oder verletzt sehen. Dass dies auch andersherum der Fall war, begriff er jedoch nicht. Sein Gehirn schien es nicht zulassen zu wollen. “Xingchen, du kennst mich. Zumindest der Teil, der wichtig ist. Ist das nicht genug? Ich verstehe nicht…” Warum wollte Xiao Xingchen sich freiwillig alles andere aufladen? Alles an Xue Yang, was unschön war; was verletzlich war. Er konnte noch nicht einmal verstehen, warum Xingchen freiwillig seine kaputte Hand halten wollte. “Ich…” Am liebsten hätte sich Xue Yang die Ohren zugehalten, als er hörte, wie verzweifelt Xingchen klang - für ihn oder wegen ihm. Gab es da überhaupt einen Unterschied? “Du...kannst mir nicht helfen. Xingchen, da gibt es nicht, was du tun kannst. Vergiss das wieder. Und ich sage das nicht nur, damit du aufhörst zu fragen. Denkst du nicht, ich hätte schon etwas getan, wenn ich könnte?” Abgesehen davon wollte er Xingchen nicht unnötig in Gefahr bringen, weil er sich versuchte irgendwo einzumischen. Wenn Xingchen wegen ihm verletzt werden würde...er wusste nicht, wie er reagieren würde. Als Xingchen dann seine Hände berührte, zuckte Xue Yang fast zurück. Fuck. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie angespannt er eigentlich war. Seine linke Hand hatte sich vollkommen verkrampft und der Teil, den er noch spüren konnte, schmerzte. Gleichzeitig fühlte er sich so leer an. Auch wenn er gerade im Bus vor sich hingedöst hatte, fühlte er sich unglaublich müde. Es kostete ihn so viel Energie auch nur zu die Worte über die Lippen zu bringen. “Du sagst, ich soll dir vertrauen und das tue ich, Xingchen.” Zumindest soweit er das konnte. “Und doch vertraust du mir nicht, wenn ich meine, dass es besser ist, wenn ich ein paar Sachen für mich behalte. Wenn ich dir sage, dass bei mir alles in Ordnung ist und du keine Angst um mich haben musst.” Er wiederholte, was Xingchen ihm gesagt hatte, auch wenn er es nicht ganz verstand. “Ich bin nicht so fragil, wie du zu glauben scheinst.” Sonst wäre er schon seit Jahren tot.
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- Beitrag #199
Re: Our shining days
Gedanklich war Qingqiu schon in Panik verfallen, als er die Veränderung in Luo Binghes Gesichtsausdruck gesehen hatte. Das konnte doch nun nicht sein Ernst sein!!! Er würde doch jetzt nicht wirklich vor ihm anfangen zu heulen! Nicht, während er mit einer Latte vor ihm stand!!!! UND WIESO ZUM TEUFEL HATTE ER EINE EREKTION??? Qingqiu konnte sich das nur so erklären, dass diese noch Überbleibsel von der Flirterei mit Sha Hualing sein musste.
Doch lange konnte er sich darüber keine Gedanken mehr machen, denn die nächste Katastrophe war damit schon eingeleitet. BINGHE! WIE KANNST DU NUR SO ETWAS SAGEN?! Qingqiu verstand echt langsam die Welt nicht mehr. Wieso nur, wollte ein gesunder Teenager in Binghes Alter nur so viel Zeit mit seinem Lehrer verbringen? Das war doch wirklich ungesund! Qingqiu überlegte für einen Moment, ob er ihn mal an den Schulpsychologen verweisen sollte. Vielleicht konnte dieser Luo Binghe helfen. Doch den Gedanken konnte er nicht zu Ende denken. Zu spät.... Wie zum Teufel war er nun wieder in diese Lage gekommen??? Erst spürte Qingqiu Binghes Hände auf seiner Haut. Es überlief ihn und er bekam Gänsehaut. Dabei war ihm nicht mal kalt. Doch das Schlimmste folgte noch... Im nächsten Moment verlor Qingqiu schon den Boden unter den Füßen und ein erschrockener Laut entfuhr seiner Kehle. Er war so überrumpelt von der Aktion seines Schülers, dass er reflexartig einen Arm um Binghes Hals legte. Doch dann patschte er ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. Mehrmals. Als Zeichen der Abwehr. „Binghe!“ Schimpfte er empört. „Lass mich sofort runter! Du kannst doch nicht einfach deinen Shizun.... Das geht nicht!“ Qingqiu war nun komplett rot angelaufen und auf eine merkwürdige Art und Weiße klopfte sein Herz ihm sehr heftig in der Brust. Binghe hatte ihn mit einer Leichtigkeit hochgehoben... als würde er überhaupt nichts wiegen. Wie konnte er nur so stark sein??? Der Literaturlehrer hörte schließlich auf sich zu wehren und stattdessen legte er sich vor Scham seine freie Hand über die Augen. Er wollte die Blicke seiner Schüler garnicht sehen und schon garnicht wissen, ob Coach Nie das mitbekommen hatte. Er blinzelte dann aber zwischen seinen gespreizten Fingern durch und sah Binghe ins Gesicht, während dieser ihn durchs Wasser trug. Sein Schüler war schon überdurchschnittlich gutaussehend. Und insgeheim war Qingqiu beeindruckt davon, dass dieser ihn einfach so tragen konnte. Wäre die Situation eine andere, so hätte er es vielleicht sogar genießen können... NEIN! Was davon sollte man denn bitte genießen??? Das war in jeder Hinsicht unpassend! Qingqiu war froh, als Binghe ihn schließlich absetzte. Qingqius Blick ging skeptisch zu Binghes Arm, der noch immer an seiner Seite lag. Die Hand spürte er auch noch immer an seinem Rücken. „Luo Binghe! Das ist unangebracht!“ Schimpfte Qingqiu nun mit hochrotem Kopf und hob tadelnd den Finger. „Du kannst deinen Shizun wirklich nicht einfach hochheben. Das... das... macht man nicht.“ Qingqiu hatte gerade das Gefühl, er würde mit einem kleinen Kind reden. Gleichzeitig schlug ihm das Herz noch immer sehr heftig in der Brust. Was war das nur? Er konnte das doch nicht wirklich genossen haben?! „Es gibt eine Grenze, zwischen Lehrern und Schülern. Wir sind doch kein... ich meine... So etwas kannst du mit deiner Freundin machen.“ Qingqiu nickte in Sha Hualings Richtung. „Aber mit mir... das geht wirklich nicht...“
Das Huan eben ebenfalls rot geworden war, war Jiang Cheng aufgefallen. Er fragte sich nur, ob das tatsächlich wegen ihm gewesen war? Er wollte es gerne glauben, aber da gab es die Sache mit seinem fehlenden Selbstbewusstein. Er konnte noch immer nicht glauben, dass ein Typ, der so unglaublich war wie Huan, Interesse an ihm haben könnte.
Dann waren sie aber erstmal beim Steg angekommen und Cheng beobachtete von der Seite mit einem Lächeln, wie Huan sich anlehnte, um zu Atem zu kommen. Irgendwie war es süß, ihn so außer Puste zu sehen. Sein Haar klebte so unordentlich in seinem Gesicht und auf seinen Oberarmen konnte Jiang Cheng die kleinen Härchen sehen, die sich aufgestellt hatten. Ihm schien etwas kalt zu sein, trotz der Anstrengung. Bei dem Kompliment, blinzelte Cheng dann aber überrascht und senkte etwas verlegen den Blick. „Übertreib nicht. Es gibt viele Sportarten, die ich nicht kann. Schwimmen ist eben... naja... ich war früher oft schwimmen. Und...“ Er winkte leicht ab und schmunzelte dann. „Hey, auch wenn ich dich grad aufgezogen hab, aber ich dachte echt, du holst mich ein. Du bist auch ein verdammt guter Schwimmer.“ Gab er dann zu, folgte Huan dann aber beim Auf- und Abtauchen mit dem Blick. Einen Moment himmelte er ihn dabei vielleicht etwas an. Oder zumindest blieb sein Blick voller Faszination auf ihm hängen. So wie die Sonne gerade aufs Wasser fiel und Huan gerade aus dem Wasser getaucht war. Das war ein wahnsinnig schönes Bild. Die Tropfen glänzten nass auf seiner ebenen Haut und sein Haar lagen nun zurück auf seinem Kopf, während er mit diesem unglaublichen Lächeln auf den Lippen zu Jiang Cheng blickte. Ein besonderer Glanz lag in Chengs Augen und fast befürchtete schon, dass dieser ihn verraten konnte. Ihm wurde unglaublich warm in der Brust und er bermerkte nicht, dass er seinen Mitschüler gerade anlächelte. Sehr zart, doch er sah unglaublich verliebt dabei aus. Erst bei Huans Worten fing er sich wieder etwas und wuschelte sich nun selbst einmal kurz durchs Haar, bevor er es zurückstrich. Bei ihm sah das nicht so ordentlich aus, wie bei Huan. „Ähm...“ Machte er und klopfte dann auf den Steg. „Wir können uns hier etwas sonnen. Ich glaube, der Steg ist echt warm.“ Sagte Cheng und zog sich mit Leichtigkeit am Steg hoch, fühlte dort das Holz, dann lies er sich wieder ins Wasser fallen und tauchte direkt vor Huan auf. Er hielt sich mit einer Hand wieder am Steg fest und grinste. „Jab. Wie erwartet. Super warm.“ Bestätigte er nochmal. „Aber falls du lieber im Wasser bleiben willst, kann ich dich auch warm halten. Huaisang sagt immer, ich wäre ne menschliche Heizung. Fühl mal.“ Cheng legte Huan seinen Handrücken zart an die Wange, damit er sich selbst davon überzeugen konnte. „Alternativ können wir uns auch einfach bewegen.“ Er lachte leicht.
Bei Zixuans Ausführung über Disney, legte Huaisang nur den Kopf schief und seine Brauen wanderten immer weiter in die Höhe. „Makaber?“ Wiederholte er und er wusste jetzt schon, dass ihn dieser Denkanstoß noch eine Weile beschäftigen musste. Sofort hatte er ein paar Ideen dazu und eigentlich wollte er darüber diskutieren. Doch das Gespräch war schnell in eine andere Richtung gegangen und jetzt wollte er Zixuan nur noch vom See wegbringen, damit dieser sich nicht die ganze Zeit anschauen musste, wie Cheng mit Huan flirtete. Gedanklich war Huaisang schon im Wald, als Zixuan seine Hand zurückzog. Irritiert drehte er sich wieder zu ihm um und da wurde er auch schon von seinem Mitschüler angefahren. Huaisang sah ihn mit großen Augen an, doch nachdem die ersten Worte in diesem Ton auf ihn niedergeprasselt waren, zogen sich seine Brauen zusammen und er hob sofort beschwichtigend seine Hände. „Nein, ich wollte nicht...“ Begann er, doch Zixuan sprach weiter und Huaisang war irritiert darüber, wie schnell die Situation gerade umgeschlagen war. Er verstand garnicht, wieso Zixuan glaubte, dass er ihn auf den Arm nehmen wollte. Wieder öffnete Huaisang den Mund und wollte reden, doch dann hörte er noch den letzten Satz, den Zixuan so leise sagte und ihm entfuhr ein leises „oh.“ Für eine Sekunde stand er wie angewurzelt da. Sein Magen hatte sich umgedreht und er fühlte sich auf einmal richtig schlecht. Hatte Zixuan wirklich geglaubt, er wollte ihn ärgern? Huaisang fragte sich, was er falsches gesagt hatte, dass sein Mitschüler das annahm. Gleichzeitig tat Zixuan ihm gerade unglaublich leid. Jetzt erst wurde Huaisang klar, dass er in der Klasse so überhaupt keine Freunde hatte. Er hing auf dem Schulhof ja immer mit Wen Nings großer Schwester und Mianmian rum, aber die waren in einer anderen Klasse. Huaisang senkte betreten den Blick und biss sich leicht auf die Unterlippe. Zixuan saß regelrecht zusammengekauert auf der Liege und sein Blick sah zwar irgendwie sauer, aber in erster Linie geknickt und traurig aus. Huaisang war nicht der Beste darin, mit Konflikten umzugehen, doch er konnte es nicht leiden, wenn Leute ausgegrenzt wurden. Außerdem fand er Zixuan echt ganz nett und fühlte sich schlecht, dass er ihn offenbar verletzt hatte. „Zixuan?“ Fragte Huaisang und setzte sich nochmal auf die Liege. Dieses Mal aber ganz auf die Kante, um etwas Abstand zu wahren. „Ich wollte dich nicht aufziehen. Entschuldige, wenn das so blöd rüberkam. Ich rede manchmal ohne nachzudenken“ Er legte eine entschuldigende Miene auf und ihm war anzusehen, dass er es ernst meinte. „Ich dachte, du langweilst dich vielleicht und weil wir uns vorhin so gut unterhalten haben, dachte ich, du magst die freie Zeit bis zum Nachmittag vielleicht mit mir verbringen. Mir wäre auch egal, was wir machen... ich muss echt nicht unbedingt schwimmen.“ Huaisang zuckte leicht mit den Schultern. „Meine Freunde kommen auch mal ohne mich klar. Und vielleicht wirst du ja auch mein Freund. Also... wenn du das willst. Ich fänds ziemlich cool.“ Er kratzte sich leicht am Hinterkopf und lies seinen Blick dann etwas ziellos über die Bäume schweifen. „Hey, und... wenn du willst, misch ich den Typen im Wasser mal auf, der dich nass gemacht hat.“ Huaisang schmunzelte leicht und ballte seine Faust, klatschte damit in seine Handfläche, doch dann schüttelte er den Kopf. „Okay... das glaubst du mir bestimmt wirklich nicht. Aber ich würds machen, wenn dich jemand ärgert. Im Endeffekt würden die dann aber mich sicher verprügeln, aber den Versuch würd ich wagen. Auch wenn ich mir vor Angst in die Hose machen würde.“ Er lächelte etwas peinlich berührt, dann wurde seine Miene aber wieder etwas ernster. „Ne, ehrlich. Ich kann sowas nicht ausstehen. Deswegen würd mir im Traum nicht einfallen, dich zu ärgern. Wirklich echt nicht.“ Schuldbewusst sah Huaisang Zixuan an und hoffte, dass dieser ihm glauben würde. „Magst du trotzdem was Süßes? Auch wenn du nicht mit Pokemon spielen willst?“ Huaisang öffnete seinen Rucksack und hielt ihn Zixuan hin. Eine Art Friedensangebot mit einer riesen Auswahl an Süßskram.
Yao nickte und lächelte leicht, als er das mit der Bezahlung hörte. Er wusste, dass die Nie Brüder nie viel Geld gehabt hatten und tatsächlich war ihm das irgendwie immer sehr sympathisch gewesen. Seine Familie hatte Geld bis zum Umfallen, aber Yao sah davon immer eher weniger. Er musste sich mit Jobs über Wasser halten, während sein Bruder alles in den Rachen geworfen bekam. Darum hatte Yao auch irgendwann angefangen, illegal Geld zu verdienen, weil er es neben der Schule kaum schaffte, auf legalem Wege genug Geld zu verdienen. Entsprechend konnte er da irgendwie mit Mingjue mitfühlen.
„Ja, ich glaube auch. Es gibt einiges richtig zu stellen und zu entschuldigen.“ Sagte er leise. Es fiel ihm schwer, Letztes auszusprechen, denn das meinte er sicher nicht so. Dennoch sagte er es sehr überzeugend. Yao hing kurz seinen Gedanken nach, als er wieder aufblickte und seine Brauen sich fragend hoben. Allerdings tat er, was Mingjue ihm empfohlen hatte und presste seine Finger auf die Ohren. Im nächsten Moment war er auch froh, dass er das getan hatte, denn das laute Pfeifen hörte er sogar jetzt noch. Mingjue war in jeder Hinsicht imposant. Die Schüler flüchteten nach seinem Rufen direkt aus der abgesperrten Zone. Das hatte Yao schon immer fasziniert. Er war unglaublich respekteinflößend, obwohl er so ein weiches Herz hatte. Doch das wussten die Wenigsten über ihren Coach. Kurz spürte Yao ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend. Manch einer hätte wohl gesagt, er hätte ein schlechtes Gewissen, doch für Yao war das ein unbekanntes Gebiet. Schon alleine bei dem, was er da plante, hätte er sich unglaublich schlecht fühlen müssen. Vielleicht tat er das auch. Er nahm es nur nicht wahr.
Seine Aufmerksamkeit wurde dann aber auf etwas anderes gelenkt und weil er den Kopf noch gesenkt hielt, sah Mingjue nicht, wie Yaos Mundwinkel für eine Sekunde zu einem Grinsen zuckten. Er änderte seine Miene, sah mit großen Bambi Augen zu Mingjue auf und lächelte scheu. „Oh... ich wollte dich ja nicht so nennen. Ist noch alte Gewohnheit. Tut mir schrecklich leid. Aber wenn du es erlaubst, würde ich dich gerne so nennen und...“ Yao zuckte leicht die Schultern und sprach dann weiter. „Es würde mir auch gefallen, wenn du mich wieder so nennst. Natürlich nur, wenn du dich nicht unwohl dabei fühlst.“ Yao wusste genau, wie seine Außenwirkung gerade war. Diese Rolle konnte er besonders gut spielen. Dann fiel ihm aber etwas ein. „Oh... warte mal.“ Sagte er und zog seinen Rucksack heran und nahm eine kleine Flasche Sonnencreme heraus, tat sich etwas auf den Finger und tippte Mingjue damit auf die Nase, damit er dort einen Klecks Creme hatte. „Du musst dich eincremen. Wir sitzen hier mitten in der Sonne.Du bekommst doch immer so schnell Sonnenbrand.“ Obwohl Mingjue vom Hauttyp schon sehr dunkel war, erinnerte sich Yao daran, dass er immer direkt Sonnenbrand hatte. Yao musterte ihn kurz und kicherte. „Entschuldige. Das sieht ziemlich witzig aus.“ Neckte er ihn ein wenig und tat sich nun selbst Creme auf die Hand und cremte sich die Arme und das Gesicht an. Er bot Mingjue auch die Flasche an.
Je mehr Xue Yang sagte, desto mehr staute sich in Xingchen das Bedürfnis auf, sich umzudrehen, ihn zu packen und zu schütteln. Ihn anzuschreien. Gerade hatte Xingchen das Gefühl, dass Xue Yang vollkommen weltfremd war. Das er keinen blassen Schimmer hatte, wie es funktionierte, sich emotional auf einen anderen Menschen einzulassen. Gleichzeitig wollte er ihn in den Arm nehmen und trösten. Was musste im Leben eines Menschen schief gelaufen sein, wenn man diese Dinge nie kennen gelernt hatte? War Xue Yangs Leben immer so einsam gewesen? Darüber hatte Xingchen sich schon oft Gedanken gemacht. Er hatte Xue Yang als Einzelgänger kennen gelernt. Er hatte nie hinter die Fassade blicken lassen und auch jetzt schien er es noch immer nicht zu wollen, wenn man an seiner Maske zog. Seine Körpersprache sprach ebenfalls Bände.
Xingchen fühlte sich hilflos. Er hatte einen Kloß im Hals und glaubte, dass er nicht besser war, als alle Menschen, die andere dazu drängten, aus dem Nähkästchen zu plaudern. „Oh, Xue Yang...“ Xingchen lies seine Hand auf der seines Freundes liegen, auch wenn er das deutliche zurückzucken gespürt hatte. Er umfasste sie etwas fester. Er hatte das Bedürfnis, Xue Yang festzuhalten, auch wenn das kaum notwendig war, denn dieser klammerte sich regelrecht an Xingchen fest. Dieser sagte nun erstmal nichts mehr, lies den Kopf hängen und schloss die Augen. Sein Herz schlug so schmerzaft in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte, er konnte gerade kaum atmen. Er sog Xue Yangs Gefühle auf wie ein Schwamm. Gefühlt dauerte es eine halbe Minute, bis er sich wieder so weit gefangen hatte, dass er bereit war, zu reden. Xingchen lockerte Xue Yangs Griff um seine Taille, dann drehte er sich in dessen Armen um, nur um seinen einen Arm um Xue Yangs Hals und den anderen um dessen Taille zu legen. Er zog ihn in eine feste Umarmung, legte seine Hand an Xue Yangs Hinterkopf und forderte ihn stumm dazu auf, sein Gesicht in seine Halsbeuge zu schmiegen. Seine Finger fassten fest, aber zärtlich in Xue Yangs Haar und er drückte ihn einfach nur an sich. „Welche Seite ist es, die du mir nicht zeigen willst?“ Fragte er leise. „Du sagst, du zeigst mir den Teil der wichtig ist. Aber verstehst du denn nicht, dass mir alles an dir wichtig ist? Jede Seite... selbst die, die du selber unschön findest. Glaubst du denn nicht, dass ich diese Seite auch lieben kann? Selbst wenn du denkst, dass ich dir nicht helfen kann... ich kann für dich da sein. Dich in den Arm nehmen, wenns dir nicht gut geht. Wenn du müde bist... So wie jetzt.“ Xingchens Stimme zitterte leicht. Er konnte es kaum kontrollieren, wollte es auch nicht. „Und ich vertraue dir. Das weißt du. Trotzdem habe ich Angst, dass für dich vielleicht Dinge zur Gewohnheit geworden sind, die sehr wohl gefährlich sind. Wenn ich sie sehen würde, würde ich denken, dass sie harmlos sind? Xue Yang... du hast Verletzungen am ganzen Körper. Stell dir vor, du würdest so etwas bei mir entdecken. Hättest du keine Angst um mich? Versuch meine Seite auch zu verstehen. Ich habe nicht mal eine Idee, wo das alles herkommen könnte. Ich male mir die schrecklichsten Szenarien aus, während du mir sagst, dass alles halb so schlimm ist. Ich hab Angst um dich, Xue Yang. Es raubt mir manchmal den Schlaf. Diese Ungewissheit.“ Xingchen weinte jetzt sogar leise und schmiegte sein Gesicht leicht in Xue Yangs Schopf. „Du bist bestimmt nicht fragil. Und ich glaube, das kommt davon, dass du dir das nicht erlauben darfst. Aber was ist mit der Seite, die du versteckt hälst? Ist sie auch nicht verletzlich? Ich habe so ein Gefühl.... ich glaube, dass diese Seite sehr verletzlich ist und du sie deswegen so versteckt hälst. Und ich kann mir vorstellen, dass du sie nicht zeigen willst. Aus Angst, dass dich jemand verletzen könnte, aber... ich würde es nicht wagen. Vielleicht kannst du mir das irgendwann glauben...“
Doch lange konnte er sich darüber keine Gedanken mehr machen, denn die nächste Katastrophe war damit schon eingeleitet. BINGHE! WIE KANNST DU NUR SO ETWAS SAGEN?! Qingqiu verstand echt langsam die Welt nicht mehr. Wieso nur, wollte ein gesunder Teenager in Binghes Alter nur so viel Zeit mit seinem Lehrer verbringen? Das war doch wirklich ungesund! Qingqiu überlegte für einen Moment, ob er ihn mal an den Schulpsychologen verweisen sollte. Vielleicht konnte dieser Luo Binghe helfen. Doch den Gedanken konnte er nicht zu Ende denken. Zu spät.... Wie zum Teufel war er nun wieder in diese Lage gekommen??? Erst spürte Qingqiu Binghes Hände auf seiner Haut. Es überlief ihn und er bekam Gänsehaut. Dabei war ihm nicht mal kalt. Doch das Schlimmste folgte noch... Im nächsten Moment verlor Qingqiu schon den Boden unter den Füßen und ein erschrockener Laut entfuhr seiner Kehle. Er war so überrumpelt von der Aktion seines Schülers, dass er reflexartig einen Arm um Binghes Hals legte. Doch dann patschte er ihm mit der flachen Hand auf die Schulter. Mehrmals. Als Zeichen der Abwehr. „Binghe!“ Schimpfte er empört. „Lass mich sofort runter! Du kannst doch nicht einfach deinen Shizun.... Das geht nicht!“ Qingqiu war nun komplett rot angelaufen und auf eine merkwürdige Art und Weiße klopfte sein Herz ihm sehr heftig in der Brust. Binghe hatte ihn mit einer Leichtigkeit hochgehoben... als würde er überhaupt nichts wiegen. Wie konnte er nur so stark sein??? Der Literaturlehrer hörte schließlich auf sich zu wehren und stattdessen legte er sich vor Scham seine freie Hand über die Augen. Er wollte die Blicke seiner Schüler garnicht sehen und schon garnicht wissen, ob Coach Nie das mitbekommen hatte. Er blinzelte dann aber zwischen seinen gespreizten Fingern durch und sah Binghe ins Gesicht, während dieser ihn durchs Wasser trug. Sein Schüler war schon überdurchschnittlich gutaussehend. Und insgeheim war Qingqiu beeindruckt davon, dass dieser ihn einfach so tragen konnte. Wäre die Situation eine andere, so hätte er es vielleicht sogar genießen können... NEIN! Was davon sollte man denn bitte genießen??? Das war in jeder Hinsicht unpassend! Qingqiu war froh, als Binghe ihn schließlich absetzte. Qingqius Blick ging skeptisch zu Binghes Arm, der noch immer an seiner Seite lag. Die Hand spürte er auch noch immer an seinem Rücken. „Luo Binghe! Das ist unangebracht!“ Schimpfte Qingqiu nun mit hochrotem Kopf und hob tadelnd den Finger. „Du kannst deinen Shizun wirklich nicht einfach hochheben. Das... das... macht man nicht.“ Qingqiu hatte gerade das Gefühl, er würde mit einem kleinen Kind reden. Gleichzeitig schlug ihm das Herz noch immer sehr heftig in der Brust. Was war das nur? Er konnte das doch nicht wirklich genossen haben?! „Es gibt eine Grenze, zwischen Lehrern und Schülern. Wir sind doch kein... ich meine... So etwas kannst du mit deiner Freundin machen.“ Qingqiu nickte in Sha Hualings Richtung. „Aber mit mir... das geht wirklich nicht...“
Das Huan eben ebenfalls rot geworden war, war Jiang Cheng aufgefallen. Er fragte sich nur, ob das tatsächlich wegen ihm gewesen war? Er wollte es gerne glauben, aber da gab es die Sache mit seinem fehlenden Selbstbewusstein. Er konnte noch immer nicht glauben, dass ein Typ, der so unglaublich war wie Huan, Interesse an ihm haben könnte.
Dann waren sie aber erstmal beim Steg angekommen und Cheng beobachtete von der Seite mit einem Lächeln, wie Huan sich anlehnte, um zu Atem zu kommen. Irgendwie war es süß, ihn so außer Puste zu sehen. Sein Haar klebte so unordentlich in seinem Gesicht und auf seinen Oberarmen konnte Jiang Cheng die kleinen Härchen sehen, die sich aufgestellt hatten. Ihm schien etwas kalt zu sein, trotz der Anstrengung. Bei dem Kompliment, blinzelte Cheng dann aber überrascht und senkte etwas verlegen den Blick. „Übertreib nicht. Es gibt viele Sportarten, die ich nicht kann. Schwimmen ist eben... naja... ich war früher oft schwimmen. Und...“ Er winkte leicht ab und schmunzelte dann. „Hey, auch wenn ich dich grad aufgezogen hab, aber ich dachte echt, du holst mich ein. Du bist auch ein verdammt guter Schwimmer.“ Gab er dann zu, folgte Huan dann aber beim Auf- und Abtauchen mit dem Blick. Einen Moment himmelte er ihn dabei vielleicht etwas an. Oder zumindest blieb sein Blick voller Faszination auf ihm hängen. So wie die Sonne gerade aufs Wasser fiel und Huan gerade aus dem Wasser getaucht war. Das war ein wahnsinnig schönes Bild. Die Tropfen glänzten nass auf seiner ebenen Haut und sein Haar lagen nun zurück auf seinem Kopf, während er mit diesem unglaublichen Lächeln auf den Lippen zu Jiang Cheng blickte. Ein besonderer Glanz lag in Chengs Augen und fast befürchtete schon, dass dieser ihn verraten konnte. Ihm wurde unglaublich warm in der Brust und er bermerkte nicht, dass er seinen Mitschüler gerade anlächelte. Sehr zart, doch er sah unglaublich verliebt dabei aus. Erst bei Huans Worten fing er sich wieder etwas und wuschelte sich nun selbst einmal kurz durchs Haar, bevor er es zurückstrich. Bei ihm sah das nicht so ordentlich aus, wie bei Huan. „Ähm...“ Machte er und klopfte dann auf den Steg. „Wir können uns hier etwas sonnen. Ich glaube, der Steg ist echt warm.“ Sagte Cheng und zog sich mit Leichtigkeit am Steg hoch, fühlte dort das Holz, dann lies er sich wieder ins Wasser fallen und tauchte direkt vor Huan auf. Er hielt sich mit einer Hand wieder am Steg fest und grinste. „Jab. Wie erwartet. Super warm.“ Bestätigte er nochmal. „Aber falls du lieber im Wasser bleiben willst, kann ich dich auch warm halten. Huaisang sagt immer, ich wäre ne menschliche Heizung. Fühl mal.“ Cheng legte Huan seinen Handrücken zart an die Wange, damit er sich selbst davon überzeugen konnte. „Alternativ können wir uns auch einfach bewegen.“ Er lachte leicht.
Bei Zixuans Ausführung über Disney, legte Huaisang nur den Kopf schief und seine Brauen wanderten immer weiter in die Höhe. „Makaber?“ Wiederholte er und er wusste jetzt schon, dass ihn dieser Denkanstoß noch eine Weile beschäftigen musste. Sofort hatte er ein paar Ideen dazu und eigentlich wollte er darüber diskutieren. Doch das Gespräch war schnell in eine andere Richtung gegangen und jetzt wollte er Zixuan nur noch vom See wegbringen, damit dieser sich nicht die ganze Zeit anschauen musste, wie Cheng mit Huan flirtete. Gedanklich war Huaisang schon im Wald, als Zixuan seine Hand zurückzog. Irritiert drehte er sich wieder zu ihm um und da wurde er auch schon von seinem Mitschüler angefahren. Huaisang sah ihn mit großen Augen an, doch nachdem die ersten Worte in diesem Ton auf ihn niedergeprasselt waren, zogen sich seine Brauen zusammen und er hob sofort beschwichtigend seine Hände. „Nein, ich wollte nicht...“ Begann er, doch Zixuan sprach weiter und Huaisang war irritiert darüber, wie schnell die Situation gerade umgeschlagen war. Er verstand garnicht, wieso Zixuan glaubte, dass er ihn auf den Arm nehmen wollte. Wieder öffnete Huaisang den Mund und wollte reden, doch dann hörte er noch den letzten Satz, den Zixuan so leise sagte und ihm entfuhr ein leises „oh.“ Für eine Sekunde stand er wie angewurzelt da. Sein Magen hatte sich umgedreht und er fühlte sich auf einmal richtig schlecht. Hatte Zixuan wirklich geglaubt, er wollte ihn ärgern? Huaisang fragte sich, was er falsches gesagt hatte, dass sein Mitschüler das annahm. Gleichzeitig tat Zixuan ihm gerade unglaublich leid. Jetzt erst wurde Huaisang klar, dass er in der Klasse so überhaupt keine Freunde hatte. Er hing auf dem Schulhof ja immer mit Wen Nings großer Schwester und Mianmian rum, aber die waren in einer anderen Klasse. Huaisang senkte betreten den Blick und biss sich leicht auf die Unterlippe. Zixuan saß regelrecht zusammengekauert auf der Liege und sein Blick sah zwar irgendwie sauer, aber in erster Linie geknickt und traurig aus. Huaisang war nicht der Beste darin, mit Konflikten umzugehen, doch er konnte es nicht leiden, wenn Leute ausgegrenzt wurden. Außerdem fand er Zixuan echt ganz nett und fühlte sich schlecht, dass er ihn offenbar verletzt hatte. „Zixuan?“ Fragte Huaisang und setzte sich nochmal auf die Liege. Dieses Mal aber ganz auf die Kante, um etwas Abstand zu wahren. „Ich wollte dich nicht aufziehen. Entschuldige, wenn das so blöd rüberkam. Ich rede manchmal ohne nachzudenken“ Er legte eine entschuldigende Miene auf und ihm war anzusehen, dass er es ernst meinte. „Ich dachte, du langweilst dich vielleicht und weil wir uns vorhin so gut unterhalten haben, dachte ich, du magst die freie Zeit bis zum Nachmittag vielleicht mit mir verbringen. Mir wäre auch egal, was wir machen... ich muss echt nicht unbedingt schwimmen.“ Huaisang zuckte leicht mit den Schultern. „Meine Freunde kommen auch mal ohne mich klar. Und vielleicht wirst du ja auch mein Freund. Also... wenn du das willst. Ich fänds ziemlich cool.“ Er kratzte sich leicht am Hinterkopf und lies seinen Blick dann etwas ziellos über die Bäume schweifen. „Hey, und... wenn du willst, misch ich den Typen im Wasser mal auf, der dich nass gemacht hat.“ Huaisang schmunzelte leicht und ballte seine Faust, klatschte damit in seine Handfläche, doch dann schüttelte er den Kopf. „Okay... das glaubst du mir bestimmt wirklich nicht. Aber ich würds machen, wenn dich jemand ärgert. Im Endeffekt würden die dann aber mich sicher verprügeln, aber den Versuch würd ich wagen. Auch wenn ich mir vor Angst in die Hose machen würde.“ Er lächelte etwas peinlich berührt, dann wurde seine Miene aber wieder etwas ernster. „Ne, ehrlich. Ich kann sowas nicht ausstehen. Deswegen würd mir im Traum nicht einfallen, dich zu ärgern. Wirklich echt nicht.“ Schuldbewusst sah Huaisang Zixuan an und hoffte, dass dieser ihm glauben würde. „Magst du trotzdem was Süßes? Auch wenn du nicht mit Pokemon spielen willst?“ Huaisang öffnete seinen Rucksack und hielt ihn Zixuan hin. Eine Art Friedensangebot mit einer riesen Auswahl an Süßskram.
Yao nickte und lächelte leicht, als er das mit der Bezahlung hörte. Er wusste, dass die Nie Brüder nie viel Geld gehabt hatten und tatsächlich war ihm das irgendwie immer sehr sympathisch gewesen. Seine Familie hatte Geld bis zum Umfallen, aber Yao sah davon immer eher weniger. Er musste sich mit Jobs über Wasser halten, während sein Bruder alles in den Rachen geworfen bekam. Darum hatte Yao auch irgendwann angefangen, illegal Geld zu verdienen, weil er es neben der Schule kaum schaffte, auf legalem Wege genug Geld zu verdienen. Entsprechend konnte er da irgendwie mit Mingjue mitfühlen.
„Ja, ich glaube auch. Es gibt einiges richtig zu stellen und zu entschuldigen.“ Sagte er leise. Es fiel ihm schwer, Letztes auszusprechen, denn das meinte er sicher nicht so. Dennoch sagte er es sehr überzeugend. Yao hing kurz seinen Gedanken nach, als er wieder aufblickte und seine Brauen sich fragend hoben. Allerdings tat er, was Mingjue ihm empfohlen hatte und presste seine Finger auf die Ohren. Im nächsten Moment war er auch froh, dass er das getan hatte, denn das laute Pfeifen hörte er sogar jetzt noch. Mingjue war in jeder Hinsicht imposant. Die Schüler flüchteten nach seinem Rufen direkt aus der abgesperrten Zone. Das hatte Yao schon immer fasziniert. Er war unglaublich respekteinflößend, obwohl er so ein weiches Herz hatte. Doch das wussten die Wenigsten über ihren Coach. Kurz spürte Yao ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend. Manch einer hätte wohl gesagt, er hätte ein schlechtes Gewissen, doch für Yao war das ein unbekanntes Gebiet. Schon alleine bei dem, was er da plante, hätte er sich unglaublich schlecht fühlen müssen. Vielleicht tat er das auch. Er nahm es nur nicht wahr.
Seine Aufmerksamkeit wurde dann aber auf etwas anderes gelenkt und weil er den Kopf noch gesenkt hielt, sah Mingjue nicht, wie Yaos Mundwinkel für eine Sekunde zu einem Grinsen zuckten. Er änderte seine Miene, sah mit großen Bambi Augen zu Mingjue auf und lächelte scheu. „Oh... ich wollte dich ja nicht so nennen. Ist noch alte Gewohnheit. Tut mir schrecklich leid. Aber wenn du es erlaubst, würde ich dich gerne so nennen und...“ Yao zuckte leicht die Schultern und sprach dann weiter. „Es würde mir auch gefallen, wenn du mich wieder so nennst. Natürlich nur, wenn du dich nicht unwohl dabei fühlst.“ Yao wusste genau, wie seine Außenwirkung gerade war. Diese Rolle konnte er besonders gut spielen. Dann fiel ihm aber etwas ein. „Oh... warte mal.“ Sagte er und zog seinen Rucksack heran und nahm eine kleine Flasche Sonnencreme heraus, tat sich etwas auf den Finger und tippte Mingjue damit auf die Nase, damit er dort einen Klecks Creme hatte. „Du musst dich eincremen. Wir sitzen hier mitten in der Sonne.Du bekommst doch immer so schnell Sonnenbrand.“ Obwohl Mingjue vom Hauttyp schon sehr dunkel war, erinnerte sich Yao daran, dass er immer direkt Sonnenbrand hatte. Yao musterte ihn kurz und kicherte. „Entschuldige. Das sieht ziemlich witzig aus.“ Neckte er ihn ein wenig und tat sich nun selbst Creme auf die Hand und cremte sich die Arme und das Gesicht an. Er bot Mingjue auch die Flasche an.
Je mehr Xue Yang sagte, desto mehr staute sich in Xingchen das Bedürfnis auf, sich umzudrehen, ihn zu packen und zu schütteln. Ihn anzuschreien. Gerade hatte Xingchen das Gefühl, dass Xue Yang vollkommen weltfremd war. Das er keinen blassen Schimmer hatte, wie es funktionierte, sich emotional auf einen anderen Menschen einzulassen. Gleichzeitig wollte er ihn in den Arm nehmen und trösten. Was musste im Leben eines Menschen schief gelaufen sein, wenn man diese Dinge nie kennen gelernt hatte? War Xue Yangs Leben immer so einsam gewesen? Darüber hatte Xingchen sich schon oft Gedanken gemacht. Er hatte Xue Yang als Einzelgänger kennen gelernt. Er hatte nie hinter die Fassade blicken lassen und auch jetzt schien er es noch immer nicht zu wollen, wenn man an seiner Maske zog. Seine Körpersprache sprach ebenfalls Bände.
Xingchen fühlte sich hilflos. Er hatte einen Kloß im Hals und glaubte, dass er nicht besser war, als alle Menschen, die andere dazu drängten, aus dem Nähkästchen zu plaudern. „Oh, Xue Yang...“ Xingchen lies seine Hand auf der seines Freundes liegen, auch wenn er das deutliche zurückzucken gespürt hatte. Er umfasste sie etwas fester. Er hatte das Bedürfnis, Xue Yang festzuhalten, auch wenn das kaum notwendig war, denn dieser klammerte sich regelrecht an Xingchen fest. Dieser sagte nun erstmal nichts mehr, lies den Kopf hängen und schloss die Augen. Sein Herz schlug so schmerzaft in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte, er konnte gerade kaum atmen. Er sog Xue Yangs Gefühle auf wie ein Schwamm. Gefühlt dauerte es eine halbe Minute, bis er sich wieder so weit gefangen hatte, dass er bereit war, zu reden. Xingchen lockerte Xue Yangs Griff um seine Taille, dann drehte er sich in dessen Armen um, nur um seinen einen Arm um Xue Yangs Hals und den anderen um dessen Taille zu legen. Er zog ihn in eine feste Umarmung, legte seine Hand an Xue Yangs Hinterkopf und forderte ihn stumm dazu auf, sein Gesicht in seine Halsbeuge zu schmiegen. Seine Finger fassten fest, aber zärtlich in Xue Yangs Haar und er drückte ihn einfach nur an sich. „Welche Seite ist es, die du mir nicht zeigen willst?“ Fragte er leise. „Du sagst, du zeigst mir den Teil der wichtig ist. Aber verstehst du denn nicht, dass mir alles an dir wichtig ist? Jede Seite... selbst die, die du selber unschön findest. Glaubst du denn nicht, dass ich diese Seite auch lieben kann? Selbst wenn du denkst, dass ich dir nicht helfen kann... ich kann für dich da sein. Dich in den Arm nehmen, wenns dir nicht gut geht. Wenn du müde bist... So wie jetzt.“ Xingchens Stimme zitterte leicht. Er konnte es kaum kontrollieren, wollte es auch nicht. „Und ich vertraue dir. Das weißt du. Trotzdem habe ich Angst, dass für dich vielleicht Dinge zur Gewohnheit geworden sind, die sehr wohl gefährlich sind. Wenn ich sie sehen würde, würde ich denken, dass sie harmlos sind? Xue Yang... du hast Verletzungen am ganzen Körper. Stell dir vor, du würdest so etwas bei mir entdecken. Hättest du keine Angst um mich? Versuch meine Seite auch zu verstehen. Ich habe nicht mal eine Idee, wo das alles herkommen könnte. Ich male mir die schrecklichsten Szenarien aus, während du mir sagst, dass alles halb so schlimm ist. Ich hab Angst um dich, Xue Yang. Es raubt mir manchmal den Schlaf. Diese Ungewissheit.“ Xingchen weinte jetzt sogar leise und schmiegte sein Gesicht leicht in Xue Yangs Schopf. „Du bist bestimmt nicht fragil. Und ich glaube, das kommt davon, dass du dir das nicht erlauben darfst. Aber was ist mit der Seite, die du versteckt hälst? Ist sie auch nicht verletzlich? Ich habe so ein Gefühl.... ich glaube, dass diese Seite sehr verletzlich ist und du sie deswegen so versteckt hälst. Und ich kann mir vorstellen, dass du sie nicht zeigen willst. Aus Angst, dass dich jemand verletzen könnte, aber... ich würde es nicht wagen. Vielleicht kannst du mir das irgendwann glauben...“
Edgy Demon Lord- Anzahl der Beiträge : 353
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- Beitrag #200
Re: Our shining days
Luo Binghe konnte sein Glück gar nicht fassen, als sein Shizun einen Arm um seinen Hals legte. Die Beschwerde, die damit einher ging, ignorierte er geflissentlich. Er ließ seinen Shizun erst wieder runter, als er sicher war, dass ihm auch nichts passieren würde. Alles andere wäre unverantwortlich. Und dann lief sein Shizun auch noch so niedlich rot an. Es war nur eine Schande, dass dieser immer sein hübsches Gesicht verstecken musste. Dabei gab es doch nicht besseres anzusehen. Sobald er seinen Shizun runter ließ, begann dieser schon zu schimpfen. Binghe senkte seinen Kopf. Er konnte nicht verstehen, warum sich sein Shizun gerade aufregte. “Shizun, ich wollte Ihnen nur helfen. Es...es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Aber wieso darf ich Sie nicht hochheben? Für mich ist das kein Problem. Und ich will nicht Hualing rumtragen, warum auch? Dafür hat sie doch Mingyan.” Er hob den Blick wieder und griff sanft nach einer Hand seines Shizuns. “Shizun, ist es wirklich so schlimm für Sie, dass ich Ihr Schüler bin? Das ist doch wirklich nicht so wichtig, oder? Ich meine, das wird sich sowieso bald ändern. Macht es denn einen großen Unterschied, dass ich noch ein paar Monate ihr Schüler bin, bevor ich meinen Abschluss mache? Ich bin immerhin erwachsen.” Manchmal wünschte sich Binghe, dass Qingqiu nicht sein Lehrer wäre. So sehr er den Unterricht bei ihm auch liebte und sich keinen besseren Lehrer vorstellen konnte, es sorgte immer wieder dafür, dass sein Shizun eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen zog. Luo Binghe hasste dies mit seinem ganzen Wesen. Er tat alles, um diese Barriere einzureißen und verschwinden zu lassen. Immer, wenn er dachte, er wäre Erfolgreich und würde seinem Shizun einen Schritt näher kommenn können, machte dieser zwei Schritte zurück und zog eine neue Grenze. Natürlich machte er seinem Shizun keine Vorwürfe. Dieser war sicher nicht daran Schuld. Das wurde ihm bestimmt nur von irgendwem vorgeschrieben. Aber es tat trotzdem weh seinem Shizun so nah zu sein und ihn doch nicht zu erreichen. So schnell würde er jedoch nicht aufgeben. Nicht solange auch nur ein Hauch einer Chance bestand, dass sein Shizun irgendwann seine Gefühle erwidern würde. Er zwang sich dazu wieder zu lächeln. “Shizun, können Sie nicht für einen Moment ihre Pflichten vergessen und sich nur auf mich konzentrieren?”
Als Jiang Cheng das Komplement so abwinkte und versuchte sich herauszureden, konnte Lan Huan nur den Kopf schütteln. Es sah schon fast danach aus, als würde er deshalb leicht schmollen. “Hey! Ich will keine billigen Ausreden hören.” Spielerisch boxte er Jiang Cheng gegen den Arm. “Du bist gut im Schwimmen. Ende. Ist doch egal wieso. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass du auch in anderen Sportarten gut bist. Kein Grund so bescheiden zu tun.” Das Lächeln fand seinen Weg zurück auf Lan Huans Lippen und er beugte sich etwas näher zu Jiang Cheng hin. “Außerdem mochte ich dein Selbstbewusstsein.”
Als Lan Huan dann wieder auftauchte, bemerkte er wie dieser ihn anlächelte. Sein Herz begann etwas schneller zu schlagen und Wärme breitete sich in ihm aus. Bis jetzt hatte er Jiang Cheng noch nie so lächeln sehen. Doch nun wollte er es nie wieder verschwinden sehen. Vor allem nicht, wenn es an ihn gerichtet war. Leider schien seine Frage Jiang Cheng aus seinen Gedanken zu reißen. Zwar verschwand dieses Lächeln, aber Lan Huan konnte nicht wirklich traurig darüber sein. Nicht, wenn er beobachten durfte, wie sich Jiang Cheng am Steg hochzog. Seine Augen folgten den Bewegungen. Fasziniert beobachtete er, wie sich die Muskeln unter Jiang Chengs Haut bewegte. Das mit dem Aufwärmen wurde vielleicht gerade etwas überflüssig. Dann war ihm Jiang Cheng schon wieder so nah und Lan Huan konnte nicht anders, als breit zu lächeln. Er lehnte sich daraufhin ein wenig in die Berührung an seiner Wange hinein. “Definitiv warm”, bestätigte er. Erst dann wurde ihm so wirklich bewusst, was Jiang Cheng gerade vorgeschlagen hatte. Oh. Das war im Prinzip eine Einladung zum Kuscheln, oder? Diese Möglichkeit würde er sicher nicht einfach entgehen lassen. Das war jedoch wahrscheinlich nicht gerade gemütlich, während sie sich noch über Wasser halten mussten. Das musste doch auch besser gehen. “Wieso kombinieren wir das nicht einfach? Wir nutzen die Sonne und ich klaue mir trotzdem etwas von deiner Körperwärme.” Lan Huan zwinkerte Jiang Cheng noch einmal zu, dann zog er sich mühelos auf den Steg. Er setzte sich auf die Kante und ließ die Beine im Wasser baumeln. Die Sonnenstrahlen waren wirklich angenehm war. Für einen Augenblick schloss er die Augen und drehte seinen Kopf in Richtung der Sonne, während er darauf wartete, dass Jiang Cheng sich zu ihm setzte. Dann rutschte er näher an diesen heran. Lan Huan lehnte sich seitlich gegen ihn und legte seinen Kopf auf Jiang Chengs Schulter ab. “Ich genieße das hier gerade sehr”, flüsterte er mit einem Lächeln, welches einfach nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden wollte.
Überrascht blickte Jin Zixuan auf, als Nie Huaisang ihn wieder ansprach und sich noch einmal zu ihm setzte - dieses Mal zum Glück mit etwas mehr Abstand. Er hatte wirklich damit gerechnet, dass dieser einfach abhauen würde. Seine Augen weiteten sich minimal, als er die Entschuldigung hörte. Allerdings war er sich auch nicht ganz sicher, ob er Huaisang glauben schenken sollte. Zumindest hörte es sich jetzt eher an, als würde er es wirklich meinen. Ganz sicher sein konnte sich Zixuan jedoch nicht. Dafür kannte er sich nicht gut genug mit Menschen aus. Trotzdem nickte Jin Zixuan leicht. Auch wenn er immer noch nicht verstehen konnte, warum Huaisang Zeit mit ihm verbringen wollte, anstelle von seinen Freunden, die er schon hatte. Wäre das nicht einfacher? Irgendwie fiel es ihm zu Glauben, dass ihre eine Konversation dafür verantwortlich war. Immerhin war es eher so verlaufen, dass Huaisang erzählt hatte und Zixuan nur ab und zu etwas eingeworfen hatte. “Ich...wenn du meinst. Aber fühl dich nicht verpflichtet dazu bei mir zu bleiben. Er glaubte nicht, dass es so einfach wäre einen Freund zu gewinnen. Zumindest hatte er immer die Erfahrung gemacht. Als Nie Huaisang dann meinte, er würde sich mit dem anderen Schüler anlegen wollen, zog Zixuan eine Augenbraue hoch. “Dann wäre der Typ ziemlich dumm, wenn er dich verprügeln würde. Immerhin ist Coach Nie dein Bruder und Jiang Cheng dein bester Freund. Mit den beiden legt sich doch keiner Freiwillig an und ich bezweifle, dass sie sich zurückhalten würden, wenn sie so etwas erfahren. Selbst Wei Ying hat nen fiesen Schlag drauf und auch der würde dich wahrscheinlich nicht alleine damit lassen.” Letzteres konnte Jin Zixuan selbst bezeugen. Den einen Schlag, den er vor zwei Jahren von Wei Ying kassiert hatte, war mehr als genug für sein ganzes Leben. Vielen Dank. Dann versicherte ihm Huaisang noch einmal, dass er ihn wirklich nicht hatte ärgern wollen. Zixuan beschloss dem Ganzen unter Vorbehalt eine Chance zu geben. “Ich bin kein großer Fan von Süßigkeiten, aber trotzdem danke.” Daraufhin wusste er nicht, was er noch sagen konnte oder sollte. Sein Gehirn fühlte sich erneut leer an, ohne eine Idee wie er das Gespräch am laufen halten konnte oder ob er das überhaupt sollte. Nun ja, zumindest würde Nie Huaisang so ziemlich schnell herausfinden, dass er hier nur seine Zeit verschwendete.
Nie Mingjue nickte leicht. Es fiel ihm schwer Meng Yao nicht zu glauben, wenn dieser ihn mit seinen unglaublich großen Rehaugen ansah. “Du kannst mich gerne weiterhin so nennen. Das ist kein Problem. Und ich werde mich bemühen, A-Yao zu sagen, aber ich mache keine Versprechen.” Es würde definitiv eine Umstellung sein, aber irgendwie würde er das schon hinbekommen. Dann überraschte ihn Meng Yao erneut. Mit leicht geöffnetem Mund sah er zu ihm, als dieser ihm gegen die Nase stupste. War Meng Yao jemals so zu ihm gewesen? Er war sich nicht sicher. Hatte er es über die Zeit, die sie damit verbracht hatten einander zu hassen, einfach nur vergessen.? Er zog die Nase etwas kraus, bevor er sich den Cremefleck wegwischte. “Freut mich, dass ich dir wenigstens zur Unterhaltung dienen kann”, meinte er, aber an seiner Stimme war zu erkennen, dass es auch nur ein Scherz war. Es machte ihm nichts aus, wenn Meng Yao über ihn lachen oder kichern musste. Ein leichtes Ziehen machte sich in seiner Magengegend breit. Irgendwie hatte er das doch vermisst, so unbefangen mit Meng Yao zu reden. Bis zu diesem Moment war ihm das nie wirklich bewusst gewesen. Mingjue nahm die Sonnencreme dankend entgegen. “Ich hätte nicht gedacht, dass du dich daran erinnerst”, murmelte er leise, während er begann die Sonnencreme in seinem Gesicht zu verteilen. “Du hast hier überings noch was, warte.” Ohne drüber nachzudenken, verwischte er schnell den Streifen Creme, der sich in Meng Yaos Augenbraue verfangen hatte. Erst als er seine Hand wieder zurückzog, bemerkte er, was er überhaupt getan hatte. “Tut mir leid.”
Mit jeder Sekunde, die Xiao Xingchen schwieg, wurde Xue Yang unruhiger. Dementsprechend wurde er auch panischer, als dieser begann sich ein wenig aus seinem Griff zu befreien. Für einen Augenblick dachte er, Xingchen würde versuchen doch noch wegzulaufen. Er riss seine Augen weit auf, doch zum Glück drehte sich Xingchen zu ihm um und zog ihn an sich. Sofort vergrub er sein Gesicht in Xingchens Halsbeuge. Zitternd atmete er aus. Zumindest hielt Xingchen ihn nun fest während er das alles sagte. Auch wenn Xingchen versuchte es ihm verständlich zu machen, hatte Xue Yang extreme Probleme es nachzuvollziehen. Die Worte schienen durch ihn hindurch zu gleiten, ohne dass er die Bedeutung greifen konnte. “Warum musst du mehr wissen, wenn du mich in den Arm nimmst? Warum kannst du mich nicht einfach so halten? Muss es dafür denn einen Grund geben?”, murmelte er. Je länger Xingchen sprach, desto mehr begannen auch Xue Yangs Gefühle verrückt zu spielen. Es brachte auch nichts, dass Xingchen versuchte ihre Situationen umzudrehen. Wenn er Xingchen jemals mit Verletzungen sehen würde, würde er herausfinden, wer dafür verantwortlich war und sicher gehen, dass diese Person nie wieder irgendetwas anfassen können würde. Aber das war etwas ganz anderes. Ihm war sehr bewusst wie unterschiedlich ihr Leben und damit auch die Einstellung gegenüber so etwas war. Würde er das Laut sagen, würde Xingchen nur noch mehr Angst bekommen. Xue Yang lachte hohl auf und hob den Kopf etwas. “Was für schreckliche Szenarien malst du dir denn so aus? Und was für Gewohnheiten sollen das sein? Hast du unseren Mitschülern etwas zu lange zugehört oder Song Lan? Der hat dir sicher alle Gerüchte verkauft. Was hab ich deiner Meinung nach verbrochen? Komm erzähl es mir? Ich kann dir versprechen, dass nichts davon wahr ist. Ich bin nicht in einer Gang und verkauf Drogen oder einem illegalen Fight Club beigetrete oder was auch immer du denkst.” Er fühlte sich auf keinen Fall so selbstbewusst oder sicher, wie diese kleine Rede vielleicht vermuten ließ. Ganz im Gegenteil. Allein die Vorstellung, dass Xingchen den Gerüchten glauben würde, war verletzend. Xue Yang fühlte sich in die Ecke gedrängt, dadurch, das Xingchen nicht locker ließ und immer weiter fragte. Er trat einen Schritt zurück. “Du willst mehr von mir sehen? Eine andere Seite. Gut.” Noch einmal sah er sich um, doch inzwischen waren sie alleine auf dem Zeltplatz. Mit geübten Bewegungen zog er den Handschuh von seiner linken Hand. Abgesehen von A-Qing hatte noch nie jemand gesehen, wie seine Hand ohne aussah - wie zerstört sie wirklich war. Unsanft griff er nach Xingchens Hand und schloss diese um seine linke. “Dann bitte. Erfühl das. Sag mir, dass es nicht schrecklich ist. Das du immer noch wissen willst, wo all das her kommet. Das dir das nicht noch viel mehr angst machen würde. Ist das immer noch liebenswert?” In dem Moment, wo das letzte Wort seinen Mund verlassen hatte, bereute er es schon wieder. Er hatte zu impulsiv gehandelt. Doch jetzt hatte er Xingchen das alles schon entgegen geworfen und konnte nur mit klopfendem Herzen auf dessen Reaktion warten.
Als Jiang Cheng das Komplement so abwinkte und versuchte sich herauszureden, konnte Lan Huan nur den Kopf schütteln. Es sah schon fast danach aus, als würde er deshalb leicht schmollen. “Hey! Ich will keine billigen Ausreden hören.” Spielerisch boxte er Jiang Cheng gegen den Arm. “Du bist gut im Schwimmen. Ende. Ist doch egal wieso. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass du auch in anderen Sportarten gut bist. Kein Grund so bescheiden zu tun.” Das Lächeln fand seinen Weg zurück auf Lan Huans Lippen und er beugte sich etwas näher zu Jiang Cheng hin. “Außerdem mochte ich dein Selbstbewusstsein.”
Als Lan Huan dann wieder auftauchte, bemerkte er wie dieser ihn anlächelte. Sein Herz begann etwas schneller zu schlagen und Wärme breitete sich in ihm aus. Bis jetzt hatte er Jiang Cheng noch nie so lächeln sehen. Doch nun wollte er es nie wieder verschwinden sehen. Vor allem nicht, wenn es an ihn gerichtet war. Leider schien seine Frage Jiang Cheng aus seinen Gedanken zu reißen. Zwar verschwand dieses Lächeln, aber Lan Huan konnte nicht wirklich traurig darüber sein. Nicht, wenn er beobachten durfte, wie sich Jiang Cheng am Steg hochzog. Seine Augen folgten den Bewegungen. Fasziniert beobachtete er, wie sich die Muskeln unter Jiang Chengs Haut bewegte. Das mit dem Aufwärmen wurde vielleicht gerade etwas überflüssig. Dann war ihm Jiang Cheng schon wieder so nah und Lan Huan konnte nicht anders, als breit zu lächeln. Er lehnte sich daraufhin ein wenig in die Berührung an seiner Wange hinein. “Definitiv warm”, bestätigte er. Erst dann wurde ihm so wirklich bewusst, was Jiang Cheng gerade vorgeschlagen hatte. Oh. Das war im Prinzip eine Einladung zum Kuscheln, oder? Diese Möglichkeit würde er sicher nicht einfach entgehen lassen. Das war jedoch wahrscheinlich nicht gerade gemütlich, während sie sich noch über Wasser halten mussten. Das musste doch auch besser gehen. “Wieso kombinieren wir das nicht einfach? Wir nutzen die Sonne und ich klaue mir trotzdem etwas von deiner Körperwärme.” Lan Huan zwinkerte Jiang Cheng noch einmal zu, dann zog er sich mühelos auf den Steg. Er setzte sich auf die Kante und ließ die Beine im Wasser baumeln. Die Sonnenstrahlen waren wirklich angenehm war. Für einen Augenblick schloss er die Augen und drehte seinen Kopf in Richtung der Sonne, während er darauf wartete, dass Jiang Cheng sich zu ihm setzte. Dann rutschte er näher an diesen heran. Lan Huan lehnte sich seitlich gegen ihn und legte seinen Kopf auf Jiang Chengs Schulter ab. “Ich genieße das hier gerade sehr”, flüsterte er mit einem Lächeln, welches einfach nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden wollte.
Überrascht blickte Jin Zixuan auf, als Nie Huaisang ihn wieder ansprach und sich noch einmal zu ihm setzte - dieses Mal zum Glück mit etwas mehr Abstand. Er hatte wirklich damit gerechnet, dass dieser einfach abhauen würde. Seine Augen weiteten sich minimal, als er die Entschuldigung hörte. Allerdings war er sich auch nicht ganz sicher, ob er Huaisang glauben schenken sollte. Zumindest hörte es sich jetzt eher an, als würde er es wirklich meinen. Ganz sicher sein konnte sich Zixuan jedoch nicht. Dafür kannte er sich nicht gut genug mit Menschen aus. Trotzdem nickte Jin Zixuan leicht. Auch wenn er immer noch nicht verstehen konnte, warum Huaisang Zeit mit ihm verbringen wollte, anstelle von seinen Freunden, die er schon hatte. Wäre das nicht einfacher? Irgendwie fiel es ihm zu Glauben, dass ihre eine Konversation dafür verantwortlich war. Immerhin war es eher so verlaufen, dass Huaisang erzählt hatte und Zixuan nur ab und zu etwas eingeworfen hatte. “Ich...wenn du meinst. Aber fühl dich nicht verpflichtet dazu bei mir zu bleiben. Er glaubte nicht, dass es so einfach wäre einen Freund zu gewinnen. Zumindest hatte er immer die Erfahrung gemacht. Als Nie Huaisang dann meinte, er würde sich mit dem anderen Schüler anlegen wollen, zog Zixuan eine Augenbraue hoch. “Dann wäre der Typ ziemlich dumm, wenn er dich verprügeln würde. Immerhin ist Coach Nie dein Bruder und Jiang Cheng dein bester Freund. Mit den beiden legt sich doch keiner Freiwillig an und ich bezweifle, dass sie sich zurückhalten würden, wenn sie so etwas erfahren. Selbst Wei Ying hat nen fiesen Schlag drauf und auch der würde dich wahrscheinlich nicht alleine damit lassen.” Letzteres konnte Jin Zixuan selbst bezeugen. Den einen Schlag, den er vor zwei Jahren von Wei Ying kassiert hatte, war mehr als genug für sein ganzes Leben. Vielen Dank. Dann versicherte ihm Huaisang noch einmal, dass er ihn wirklich nicht hatte ärgern wollen. Zixuan beschloss dem Ganzen unter Vorbehalt eine Chance zu geben. “Ich bin kein großer Fan von Süßigkeiten, aber trotzdem danke.” Daraufhin wusste er nicht, was er noch sagen konnte oder sollte. Sein Gehirn fühlte sich erneut leer an, ohne eine Idee wie er das Gespräch am laufen halten konnte oder ob er das überhaupt sollte. Nun ja, zumindest würde Nie Huaisang so ziemlich schnell herausfinden, dass er hier nur seine Zeit verschwendete.
Nie Mingjue nickte leicht. Es fiel ihm schwer Meng Yao nicht zu glauben, wenn dieser ihn mit seinen unglaublich großen Rehaugen ansah. “Du kannst mich gerne weiterhin so nennen. Das ist kein Problem. Und ich werde mich bemühen, A-Yao zu sagen, aber ich mache keine Versprechen.” Es würde definitiv eine Umstellung sein, aber irgendwie würde er das schon hinbekommen. Dann überraschte ihn Meng Yao erneut. Mit leicht geöffnetem Mund sah er zu ihm, als dieser ihm gegen die Nase stupste. War Meng Yao jemals so zu ihm gewesen? Er war sich nicht sicher. Hatte er es über die Zeit, die sie damit verbracht hatten einander zu hassen, einfach nur vergessen.? Er zog die Nase etwas kraus, bevor er sich den Cremefleck wegwischte. “Freut mich, dass ich dir wenigstens zur Unterhaltung dienen kann”, meinte er, aber an seiner Stimme war zu erkennen, dass es auch nur ein Scherz war. Es machte ihm nichts aus, wenn Meng Yao über ihn lachen oder kichern musste. Ein leichtes Ziehen machte sich in seiner Magengegend breit. Irgendwie hatte er das doch vermisst, so unbefangen mit Meng Yao zu reden. Bis zu diesem Moment war ihm das nie wirklich bewusst gewesen. Mingjue nahm die Sonnencreme dankend entgegen. “Ich hätte nicht gedacht, dass du dich daran erinnerst”, murmelte er leise, während er begann die Sonnencreme in seinem Gesicht zu verteilen. “Du hast hier überings noch was, warte.” Ohne drüber nachzudenken, verwischte er schnell den Streifen Creme, der sich in Meng Yaos Augenbraue verfangen hatte. Erst als er seine Hand wieder zurückzog, bemerkte er, was er überhaupt getan hatte. “Tut mir leid.”
Mit jeder Sekunde, die Xiao Xingchen schwieg, wurde Xue Yang unruhiger. Dementsprechend wurde er auch panischer, als dieser begann sich ein wenig aus seinem Griff zu befreien. Für einen Augenblick dachte er, Xingchen würde versuchen doch noch wegzulaufen. Er riss seine Augen weit auf, doch zum Glück drehte sich Xingchen zu ihm um und zog ihn an sich. Sofort vergrub er sein Gesicht in Xingchens Halsbeuge. Zitternd atmete er aus. Zumindest hielt Xingchen ihn nun fest während er das alles sagte. Auch wenn Xingchen versuchte es ihm verständlich zu machen, hatte Xue Yang extreme Probleme es nachzuvollziehen. Die Worte schienen durch ihn hindurch zu gleiten, ohne dass er die Bedeutung greifen konnte. “Warum musst du mehr wissen, wenn du mich in den Arm nimmst? Warum kannst du mich nicht einfach so halten? Muss es dafür denn einen Grund geben?”, murmelte er. Je länger Xingchen sprach, desto mehr begannen auch Xue Yangs Gefühle verrückt zu spielen. Es brachte auch nichts, dass Xingchen versuchte ihre Situationen umzudrehen. Wenn er Xingchen jemals mit Verletzungen sehen würde, würde er herausfinden, wer dafür verantwortlich war und sicher gehen, dass diese Person nie wieder irgendetwas anfassen können würde. Aber das war etwas ganz anderes. Ihm war sehr bewusst wie unterschiedlich ihr Leben und damit auch die Einstellung gegenüber so etwas war. Würde er das Laut sagen, würde Xingchen nur noch mehr Angst bekommen. Xue Yang lachte hohl auf und hob den Kopf etwas. “Was für schreckliche Szenarien malst du dir denn so aus? Und was für Gewohnheiten sollen das sein? Hast du unseren Mitschülern etwas zu lange zugehört oder Song Lan? Der hat dir sicher alle Gerüchte verkauft. Was hab ich deiner Meinung nach verbrochen? Komm erzähl es mir? Ich kann dir versprechen, dass nichts davon wahr ist. Ich bin nicht in einer Gang und verkauf Drogen oder einem illegalen Fight Club beigetrete oder was auch immer du denkst.” Er fühlte sich auf keinen Fall so selbstbewusst oder sicher, wie diese kleine Rede vielleicht vermuten ließ. Ganz im Gegenteil. Allein die Vorstellung, dass Xingchen den Gerüchten glauben würde, war verletzend. Xue Yang fühlte sich in die Ecke gedrängt, dadurch, das Xingchen nicht locker ließ und immer weiter fragte. Er trat einen Schritt zurück. “Du willst mehr von mir sehen? Eine andere Seite. Gut.” Noch einmal sah er sich um, doch inzwischen waren sie alleine auf dem Zeltplatz. Mit geübten Bewegungen zog er den Handschuh von seiner linken Hand. Abgesehen von A-Qing hatte noch nie jemand gesehen, wie seine Hand ohne aussah - wie zerstört sie wirklich war. Unsanft griff er nach Xingchens Hand und schloss diese um seine linke. “Dann bitte. Erfühl das. Sag mir, dass es nicht schrecklich ist. Das du immer noch wissen willst, wo all das her kommet. Das dir das nicht noch viel mehr angst machen würde. Ist das immer noch liebenswert?” In dem Moment, wo das letzte Wort seinen Mund verlassen hatte, bereute er es schon wieder. Er hatte zu impulsiv gehandelt. Doch jetzt hatte er Xingchen das alles schon entgegen geworfen und konnte nur mit klopfendem Herzen auf dessen Reaktion warten.