The beautiful and the damned

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    Our shining days

    Edgy Demon Lord
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Sa Jun 05, 2021 11:16 pm

    Lan Huan schüttelte den Kopf. Es sollte Jiang Cheng nicht so überraschen. Er hatte schließlich viele gute Eigenschaften. “Naja, ich würde behaupten, dass ist nicht allein deine Schuld. Zu einer Konversation gehören ja immer zwei, die sich einbringen. Du redest vielleicht nicht viel oder lange mit anderen, aber die strengen sich dann auch nicht sonderlich an ein Gespräch zu führen. Schließlich könntest du auch das gleiche über mich sagen. Ich habe mich bis heute nicht wirklich bemüht groß mit dir zu reden. Wofür ich dich schlecht verantwortlich machen kann”, Lan Huan warf ihm ein Lächeln zu, “Also würde ich behaupten, dass es doch ihre Schuld ist, wenn sie ein falsches Bild von dir haben.” Er war von sich selbst immer noch überrascht, dass er nicht schon vorher mehr mit Jiang Cheng zu tun hatte. Das war eigentlich gar nicht seine Art nicht das Gespräch zu suchen. Wie dem auch sei, er war froh über die zaghafte Freundschaft, die sich gerade zwischen ihnen bildete. Vor allem, als Jiang Cheng er würde ihn immer noch zum Tierheim begleiten. Er strahlte Jiang Cheng breit an.
    “Natürlich wäre es für mich okay, sonst hätte ich nicht gefragt. Nach all dem brauche ich schließlich etwas worauf ich mich freuen kann. Ich hatte nur angst, du würdest mich nicht mehr begleiten wollen...du weißt schon...nachdem ich dich vollgeheult habe. Ich dachte, du hättest jetzt vielleicht keine Lust mehr so viel Zeit mit mir zu verbringen.” Er lächelte fast zaghaft. Ihm war ebenfalls nicht bewusst geworden, wie nah sie beieinander saßen, als Jiang Cheng den Arm über die Rückenlehne legte. Selbst wenn hätte er sich auch nicht beschert. Ihre Ruhe und Sicherheit wurde abrupt unterbrochen. Lan Huan musste ebenfalls zusammenzucken und presste sich weiter in den Sitz hinein. Das brachte ihn unbewusst noch näher an Jiang Cheng heran. Oh Götter! Was war das denn? Es dauerte einen Augenblick, bis Lan Huan realisierte, dass Wei Ying herein geplatzt war. Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Zum Glück war er nicht vorher gekommen. Lan Huan hätte ihn nicht auch noch in seine Probleme verwickeln wollen; geschweigedenn vor ihm weinen wollen. Auch wenn Jiang Cheng gesagt hätte, man sah ihm nicht allzu sehr an, versuchte Lan Huan trotzdem noch einmal seine Haare und seine Kleidung zu richten.
    “Wei Ying, bitte”, murmelte er, “Was gibt es da zu verstehen?” Diesmal war er wirklich verwirrt, was gemeint war. Wei Ying konnte von ihrem gespräch doch nichts wissen, oder? Das wäre unmöglich, nicht? Bei Jiang Chengs Worten, blickte ihn Lan Huan an. Die Verwandlung in dessen Gesicht war unglaublich. Wie schnell das Lächeln verschwand und von einem angepissten Ausdruck ersetzt wurde. Erneut fragte sich Lan Huan, wie es dieselbe Person sein konnte. Jiang Cheng was so niedlich, wenn er Lächelte. Davon war nichts mehr zu sehen. Jetzt konnte man ihn einfach nur als attraktiv bezeichnen. Sein Gesichtsausdruck stellte seine sowieso schon prominenten Wangenknochen noch mehr heraus. Und umso gerne Lan Huan das Lachen sah, dem war er definitiv auch nicht abgeneigt. Das Wei Ying immer noch Lachte, zog Lan Huans Aufmerksamkeit widerwillig wieder auf ihn.
    “Gibt es etwas was du brauchst, Wei Ying?”, versuchte er die Situation zu deeskalieren.

    Verdammt! Musste Xiao Xingchen das denn wieder in den falschen Hals kriegen? Song Lan seufzte genervt. Für einen Moment hatte Song Lan tatsächlich gedacht, er wäre auf dem richtigen Weg. Wie sehr er Xiao Xingchen damit unterdrückte und weh tat konnte er nicht verstehen. Er dachte, die Tränen wären, weil Xiao Xingchen endlich einsah, dass Xue Yang keine gute Gesellschaft war; wie schlecht seine angebliche Romanze für ihn war. Das war, bis Xiao Xingchen das Wort ergriff. Was zur Hölle? Verliebt? Xiao Xingchen war in Xue Yang verliebt? Das konnte nicht sein! Nein! Auf keinen Fall! Das würde er nicht zulassen! Song Lan kochte fast vor Wut. Allein bei der Vorstellung wurde ihm schlecht. Das würde er nicht zulassen. Er würde Xiao Xingchen nicht an jemanden wie Xue Yang verlieren. Das würde er nicht zulassen. Egal, ob er Xiao Xingchen damit wehtun musste. Song Lan konnte nicht weiter zulassen, dass sich Xiao Xingchen in Xue Yangs Nähe wohlfühlte. Er konnte dies überhaupt nicht nachvollziehen. Was sah Xiao Xingchen nur in Xue Yang? Aber gut, wenn er nicht auf Argumente hören wollte, dann eben anders. Er drückte Xiao Xingchens Hand leicht.
    “Xiao Xingchen...es tut mir leid”, sagte er nun sanfter, “Ich will dir damit nicht wehtun. Bitte vergib mir. Es ist nur...ich will nicht, dass dir Xue Yang später wehtut. Deshalb muss ich dir das sagen. Du bedeutest mir wirklich viel, bitte glaub nicht das Gegenteil. Ich...Xiao Xingchen...ich will dich wirklich nur beschützen. Du glaubst so sehr an das Gute in Menschen. Xue Yang ist das einfach nicht. Ich weiß, du willst es nicht hören oder glauben. Ich dachte, es wäre vielleicht einfacher oder besser für dich, wenn du es von mir hörst - von jemandem, der dein Freund ist. Es ist nicht, dass ich dir dieses Glück nicht wünsche.” Gott, was für eine Lüge. Nicht mit Xue Yang. “Ich will dich nur davor bewahren, dass es mit dem Falschen ist. Was würde passieren, wenn du dich noch weiter verlieben würdest.Und dann würde Xue Yang all das machen? Dann würde es für dich noch schlimmer werden. Davor möchte ich dich einfach bewahren. Ich hab versucht, dich von den meisten Gerüchte über Xue Yang fernzuhalten. Einfach weil ich weiß, wie viel er dir bedeutet. Aber jetzt, wo es soweit gekommen ist, kann ich das nicht mehr für mich behalten. Dafür mach ich mir zu viel Sorgen um dich. Du solltest Xue Yang nicht dein Herz anvertrauen. Er sagt immer genau das, was ihm hilft. Alles was ich gerade gesagt habe habe, ist nur die Spitze des Eisberges. Bitte vertraue mir. Ich will nur, dass es dir gut geht.” Das Song Lan dabei gerade alles übergang, was Xiao Xingchen ihm eigentlich sagen wollte und ignorierte mal wieder dessen Wünsche. Er machte einfach genauso weiter wie davor, diesmal nur netter verpackt.

    Auf der anderen Seite der Stadt, war die betroffene Person gerade damit beschäftigt eine neue Lieferung in das Lager einzusortieren und zu notiere ob alles stimmte beziehungsweise, was noch nachbestellt werden sollte. Xue Yang arbeitete in relativer Stille, nur ab und zu fing er Gesprächsfetzen seiner Kollegen auf, die den Barbereich nebenan. Ausnahmsweise genoss er die Stille. Nach diesem Tag hatte er genug, über das er nachdenken konnte. Okay, eigentlich drehten sich seine gedanken nur um Xiao Xingchen. Allerdings hielt das nicht lange an.
    “Xue Yang!”, unterbrach ihn sein Chef, “Wir brauchen dich dieses Wochenende nicht. Du wolltest doch sowieso von Montag bis Mittwoch frei haben, ich war so frei und hab das ab Freitag erweitert.” Xue Yang ließ fast die Whiskyflasche in seiner Hand fallen. Was? Das konnte er doch nicht machen. Es war schon ein Problem, sich für diesen verdammten Schulausflug so lange rei zu nehmen, da konnten es doch nicht noch mehr Tage werden. Er brauchte das Geld. Selbst wenn es as bezahlter Urlaubstag vermerkt wurde. Das war niemals so viel, wie er norma verdienen würde. Vor allem, da das Trinkgeld fehlen würde.
    “Wie bitte?”, fragte er nach, “Sie geben mir von Freitag bis Mittwoch frei? Warum? Ich kann am Wochenende arbeiten, so wie immer. Das ist kein Problem.”
    Sein Chef winkte ab: “Genieß mal die freie Zeit. Wir brauchen dich hier nicht. Es wird jemand neues eingearbeitet. Da wärst du als zusätzliche Person nur im Weg. Wir wollen sehen, wie sich der Neue unter druck macht, ohne dass er zusätzliche Kollegen hat, die ihm unter die Arme greifen.” Damit war die Diskussion auch schon beendet, ohne dass sich Xue Yang groß dagegen wehren konnte. Verdammte Scheiße. Er stand einen Moment im Schock da. Das bedeutete, dass er für diesen Monat neu kalkulieren musste. Er war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob das Geld dann überhaupt reichen würde. Gedanklich strich er schon einmal die ein oder andere Mahlzeit für sich selbst. Fuck. Na gut. Solange A-Qing noch alles hatte, war das alles in Ordnung. was zur Hölle machte man mit freier Zeit. Xue Yang konnte sich noch nicht einmal daran erinnern, wann er das letzte Mal Zeit für sich selbst hatte. Was machten Leute, wenn sie Freizeit hatten und nicht nach Hause wollten. Er hatte A-Qing extra eingeredet dieses Wochenende bei ihren Freunden zu verbringen, weil er davon ausgegangen war, mehr arbeiten zu müssen, wenn er von Montag bis Mittwoch frei hatte. Aber das war jetzt wohl nicht mehr so. Dann kam ihm ein Gespräch vom morgen in den Sinn. Er hatte schließlich Xiao Xingchen versprochen, es wieder gut zu machen, dass er kaum Zeit mit ihm verbringen konnte. Xue Yang zog sein Handy aus der Hosentasche. Er musste gar nicht groß nach seinem Chat mit Xiao Xingchen suchen. Schließlich war er einer von zwei Kontakten, die er gespeichert hatte. Schnell war eine Sprachnachricht eingestellt und er legte das Handy in das Regal, während er weiter einsortierte.
    “Hey, Xiao Xingchen, sieht aus, als wäre ich derjenige der dich eher vermisst und dir eine Nachricht schreibt. Oder eben aufnimmt. Wie auch immer. Ich hab eine kleine Planänderung. Du erinnerst dich doch bestimmt noch daran, dass ich gesagt hatte, ich hätte nicht wirklich Zeit für Dates? Nun ja, das hat sich geändert. evor ichs vergesse. Wenn du Lust hättet, könnte ich dich Freitag oder Samstag irgendwo hin ausführen. Wo auch immer du hinwillst. Oder auch nicht. Vergiss es wieder. Ich hab gerade etwa zwei Euro und eine Kartoffel übrig. Aber ich bin trotzdem dafür, dass wir etwas zu zweit tun. So als richtiges Date. Das schulde ich dir.” Eigentlich wollte Xue Yang noch weiterreden, wurde jedoch von einem seiner Kollegen unterbrochen.
    Dieser steckte seinen Kopf in den Raum: “Hey, Xue Yang, ich hab hier was ganz schön interessantes.”
    “Nicht so schön oder interessant wie die Person, der ich grad ne Nachricht sende”, rief Xue Yang zurück und wollte ihm auch noch hinterher sagen, wurde allerdings schon wieder unterbrochen. Diesmal von seinem Chef: “Zurück an die Arbeit, beide!”
    Xue Yang seufzte und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. “Wie auch immer”, griff er wieder sein Nachricht auf “Xiao Xingchen, sag mir einfach ob du Lust auf ein richtiges Date. Ich bin fast für alles offen. Hauptsach ich kann Zeit mit dir verbringen.” Damit schickte er die Nachricht ab in der Hoffnung, dass er seine freie Zeit gut verbringen konnte, wenn er sie schon einmal hatte.

    Nie Mingjue atmete erleichtert aus. Seinem Bruder ging es gut. Zum Glück! Er war schon drauf und dran Huaisangs Aussagen zum Sport zu debattieren. Es würde ihm sehr gut tun und solange Mingjue selbst aufpasste, würden auch keine Unfälle passieren. Doch er entschied sich dagegen. Schließlich wollte er wissen, warum sein Bruder da war. Er legte seinen Kopf leicht schief. Natürlich würde Huaisang zu der Party gehen wollen. Schließlich wurde sie schon überall angepriesen. Das war für Mingjue definitiv nicht ideal. Vor allem, wenn Meng Yao einer der Gastgeber war. Er wollte seinen kleinen Bruder eigentlich nicht in der Nähe von diesem wissen, geschweigedenn auf dessen Party. Allerdings wusste er nicht, dass Lan Huan so gut mit ihnen befreundet war. So wie Huaisang dies betonte war doch irgendwas faul.
    “Lan Huan hat euch eingeladen?”, fragte er also nach, “Das kann ich kaum glaubten. Und ich soll dich deshalb einfach dahin lassen? Wenn Wei Ying auch da ist. Jiang Cheng hätte ich ja noch getraut, aber ich glaube Wei Ying würde dich nur in schwierigkeiten bringe Das möchte ich nicht.” Auch wenn Huaisang den Namen nichausgesprcohen hatte, war es sehr offensichtlich, weniger gemeint hatte. “Ich glaube da brauche ich noch ein paar mehr Information .Ich glaube nämlich nicht, dass ich auf einer Party die gesamte Zeit auf dich aufpassen kann und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.” Fast verwirrt, sah er Wen Ning bei dessen Aussage an. Sollte er wirklich glaube, dass sie nur Kuche essen wollten? Also wirklich. Als wäre kein Alkohol involviert, wenn Wei Ying involviert war. “Nenn mir einen guten Grund, warum ich dich gehen lassen sollte. Ich will nicht, dass dir etwas passiert Huaisang.” Kurz überlegte er: “Ich gehe auch nur kurz hin, weil Lan Huan da ist. Ich weiß nicht, ob ich den anderen Personen, die da sein werde vertraue.”

    Mobei-Jun starrte Shang Qinghua ungläubig an. Sollte er das wirklich glauben. Also wirklich. Sein Sekretär schien einfach das zu sagen, was ihm einfiel, ohne, dass es wirklich Sinn ergab. Wäre er jemand anderes gewesen, hätte Mobei-Jun wahrscheinlich schon äußerlich reagiert. Zum Beispiel, in dem er die Augen verdreht hätte. Allerdings hatte er genug Selbstkontrolle, um unbewegt und unbeeindruckt stehen zu bleiben.
    “Ach ja?”, sagte er langsam, “Ich fasse es einmal kurz zusammen. Du versuchst zwei verschiedene Ablenkungsmanöver, nur um mir dann zu sagen, dass du nichts mit alldem zu tun hast? Du hast da ganz zufällig gefunden.” Mobei-Jun griff nach Shang Qinghuas Kinn. Er presste seine Finger relativ fest in die Wangen. “Soll ich das wirklich glauben?” Wenn er blaue Flecke mit den Fingern hinterlassen würde, war ihm das auch ziemlich egal. Es würde sich sowieso niemand trauen nachzufragen, was passiert war. sen eigenes Gesicht war nur wenige Zentimeter von Shang Qinghuas entfernt.
    “Und dann willst du mir keinen Link schicken, von einer Seite, die deiner Einschätzung nach eigentlich harmlos ist, abgesehen von dieser Geschichte. Stattdessen willst du mir ein Dokument zukommen lassen, das diesen Prono enthält. Was würde ich dann wohl denken. Und du sagst mir dass auch nicht direkt.” Mobei-Jun fletschte fast die Zähne. “Ach, und die Kopie der Seite endet auch mitten in der Szene. Wenn ich richtig gelesen habe, sogar mitten im Satz.” Er drückte leicht gegen den Kiefer seines Sekretärs, sodass dessen Kopf zurückgeworfen wurde. Dann ließ er los und richtete sich zu seine vollen Größe auf.
    “Soll ich das wirklich glauben? Deine Ausrede ist billiger, als der Porno, den ich gerade gelesen habe. Das kannst du besser!” Er blickte auf ihn hinab. “Was soll das werden? Ich habe nach einer Erklärung verlangt. Was glaubst du wird passieren, wenn du mir weiter solche Lügen auftischt?”
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jun 06, 2021 9:17 pm

    „Ach was... auf keinen Fall! Wie gesagt... Ich hab das gern für dich gemacht und ich... freue mich auch schon, heute mit dir was zu unternehmen.“ Sagte er und lächelte schüchtern.
    Dann sah er aber etwas überrascht aus der Wäsche und war einen Moment sprachlos. Es klang nicht ganz unlogisch, was Lan Huan da sagte. Hatten sich andere denn wirklich schonmal so richtig die Mühe gemacht, eine längere Unterhaltung mit ihm zu führen? Es war schwierig, da eine konkrete Situation ins Gedächtnis zu rufen, denn Jiang Cheng fiel absolut keine ein. Abgesehen von dieser heute morgen mit Lan Huan. Das war vollkommen neu und ungewohnt gewesen...
    „Naja... kann schon sein... Du sahst auch immer ganz schön beschäftigt aus und hast so unglaublich viele Freunde. Irgendwie warst du... immer so unerreichbar. ALSO... ich meine... ich dachte einfach, du hast mit all den Leuten schon genug zutun und...“ Begann er nachdenklich. „Oft ist es aber auch nicht die Schuld der Anderen. Wirklich. In den meisten Fällen ist Wei Ying bei mir und du weißt ja, wie er ist... Er ist immer... sehr präsent. Da ist es schwer eine längere Unterhaltung am Laufen zu halten.“ Sagte er und wollte eigentlich grinsen, doch sein Mund verzog sich eher zu einer bitteren Grimasse. Wie passend, dass Wei Ying diese Theorie direkt bestätigte, mit seinem spontanen Auftritt. Das war sehr bezeichnend dafür, wie es sonst immer lief.
    Lan Huan hatte sich wohl ebenfalls sehr erschrocken, denn er saß nun unmittelbar an Jiang Chengs Seite und dieser hatte ziemlich instinktiv den Arm um ihn gelegt. Vermutlich weil er Lan Huan eben noch so verletzt erlebt hatte und nun sein Unterbewusstsein ihm signalisierte, dass er ihn vor seinem bescheuerten Bruder und dessen Wortkotze beschützen zu müssen. Er bemerkte es noch nicht mal, weil Wei Ying nun seine ganze Aufmerksamkeit erforderte und seinen Geduldsfaden wieder spannte, bis zum Zerreißen.
    Und natürlich entging einer Person keins dieser Details – weder, wie Lan Huan sich etwas zurecht machte, noch der Arm von Jiang Cheng, der nun um die Schultern des älteren Mitschülers lag.
    Oh! Wei Ying war sehr aufmerksam, wenn es um solche Details ging. Was er bei sich zu wenig mitbekam, sah er bei Anderen umso mehr, wenn er Dinge vermutete und dafür Bestätigung brauchte.
    Wei Ying klatschte in die Hände und strahlte über beide Wangen. „Ah, Lan Huan, kein Grund zur Verlegenheit. Mein Bruder ist ein guter Fang! Aber vielleicht solltet ihr nicht am hellichsten Tag hier auf dem Parkplatz rummachen. Es könnte euch jemand sehen.“ Letzteres flüsterte er und zwinkerte den Beiden zu. „WEI YING!“ Zischte Jiang Cheng empört und sogleich glich seine Gesichtsfarbe wieder der einer Tomate. Er wollte mit seiner freien Hand nach Wei Yings Kragen greifen, doch sein Bruder war flink und schwerer zu fangen als ein Aal, so wich er geschickt nach hinten aus und reagierte nicht mal weiter darauf. „Schon gut, A-Cheng! Das bleibt unser Geheimnis! Für die Sache mit deinem Shirt, solltest du dir aber noch was einfallen lassen. Da bin ich ja froh, dass ich nicht schon ein paar Minuten früher eingestiegen bin... Oh man... Ihr zwei lasst es ja echt krachen!“ Freute er sich und kassierte dafür gleich wieder einen Kick gegen den Sitz. „Raus hier! Sonst brech ich dir die Beine! Das schwör ich dir!“ Grollte Jiang Cheng gefährlich und in seinen Augen blitzte es vor Wut und auch etwas Scham lag in seinem Blick. Er wusste nämlich sehr genau, was Wei Ying dachte, was zwischen Ihnen passiert sein sollte... oh Gott! Wenn er das Huaisang oder jemand anderem erzählen würde... dann gäbe es sicher gleich wieder seltsame Gerüchte. Und bestimmt würde er dann gleich das Ziel von Meng Yao werden. Nicht, dass er Angst vor ihm hatte, aber Jiang Cheng hatte keine Lust auf Ärger. Außerdem wusste er nicht, was das für Lan Huan bedeuten würde... Meng Yao war unberechenbar... Wei Ying hielt beschwichtigend seine Hände hoch, grinste aber noch immer dreckig und sah nochmal zu Lan Huan. „Falls du Tipps brauchst, wie man ihn zähmt... dann darfst du dich jederzeit an mich wenden. A-Cheng ist ein ganz schöner Gewittersturm. AU AU AU!“ Nun hatte Jiang Cheng ihn doch erwischt und hatte ihm fest gegen den Arm geboxt. Sofort öffnete Wei Ying die Tür wieder und floh raus. „Lan Zhan! LAN ZHAN!!!!“ Rief er laut, auch wenn dieser nicht in der Nähe war, doch es war irgendwie seine Masche, sich direkt hinter Lan Huans Bruder in Sicherheit zu flüchten. Wenn es Hart auf Hart kam, hätte Wei Ying gegen Jiang Cheng keine Chance...
    Und natürlich lies er die Autotür auf. Jiang Cheng schloss einen Moment die Augen und atmete geräuschvoll aus. Oh, wie er es hasste, dass sein Bruder ständig überall reinfunkte. „Tut mir schrecklich leid... wirklich...“ Sagte er leise und öffnete die Augen wieder, sah Lan Huan nun an wie ein geprügelter Hund. Zwar war die Wut nun aus seinem Gesicht verschwunden – in dem Moment, in dem Wei Ying aus seinem Blickfeld verschwunden war – doch er war noch immer sehr angespannt. Sein Arm lag alleridings noch immer um Lan Huans Schultern. Irgendwie hatte er ihn die ganze Zeit schützend in seiner Nähe gehalten. „Wegen mir musst du dir sowas nun anhören... Wenn er das jetzt rumerzählt und... es wird bestimmt Gerüchte geben. Tut mir so leid... Ich hätte... die Tür verriegeln sollen oder so... oh man... ich bin echt ein beschissener Freund...“ So absurd das nun sicher für Außenstehende klang... Jiang Cheng gab sich tatsächlich schon wieder die Schuld an dem, was gerade passiert war. Schließlich wäre Lan Huan nicht in diese Lage gekommen, wenn Jiang Cheng ihn nicht in sein Auto eingeladen hätte. Oder ihm seine Gesellschaft angeboten hätte... es war einfach nie gut, mit Jiang Cheng abzuhängen, das bedeutete immer Ärger und Chaos.

    Xingchen spürte, wie Song Lan den Druck auf seine Hand erwiderte und auf einmal änderte sich auch dessen Stimmlage. Er klang nun plötzlich sehr sanft und besorgt. Das verwirrte Xiao Xingchen sehr, da er diesen Wechsel zwischen den Emotionen nicht nachvollziehen konnte. Trotzdem löste es bei ihm aus, dass er ihm wieder etwas mehr zuhörte. Mehr, als er wollte. Doch er schüttelte bei jedem Wort leicht den Kopf. „Nein... das sind nur Gerüchte. All diese Leute... sie haben Xue Yang nie eine Chance gegeben.“ Sagte er und er wollte auch garnicht hören, was über ihn erzählt wurde. Eigentlich nicht... zum Anderen dachte er, dass Song Lan vielleicht davon überzeugen konnte, dass die Gerüchte nicht wahr waren. Dafür musste er aber hören, was dieser über Xue Yang dachte. „Er ist ein guter Mensch. Song Lan... du musst dir wirklich keine Sorgen um mich machen. Er tut mir so gut... ich hab mich nie so gut gefühlt, wie in dem Moment, als wir uns geküsst haben. Und was die Leute sagen... ich bin mir sicher, das alles ist garnicht wahr... was soll er denn so schlimmes gemacht haben, mh?“ Fragte Xingchen nun und versuchte sich wieder etwas zu sammeln. Da spürte er eine Vibration in seiner Hosentasche und er wusste sofort, von wem die Nachricht war. Xue Yang hatte nämlich seine eigene Vibrationsmelodie auf Xingchens Handy. Und eigentlich war er auch einer der Wenigen, die seine Nummer hatten. Sofort machte Xingchens Herz einen aufgeregten Schlag. Seine Hand zuckte zur Hosentasche, doch er unterdrückte den Drang, sie jetzt anzuhören. Nicht, wenn Song Lan da war und mithören konnte... „Song Lan... Sag mir, was die Leute über Xue Yang sagen und ich werde dir beweisen, dass das nicht wahr ist. Dann kannst du beruhigt sein...“

    Na das lief ja wie am Schnürchen – wie an einem gerissenen, glitschigen, unnützen Schnürchen... Shit! Warum nur, war ihm Wei Yings Name rausgerutscht? Huaisang war von sich selbst enttäuscht, normal war er sehr gut darin, Dinge in einem guten Licht erscheinen zu lassen. Etwas mehr Konzentration! Das hier wäre jetzt seine letzte Chance, denn er kannte seinen Bruder und so wie dieser nun fragte, würde er ihm noch genau eine Möglichkeit geben, ihn zu überzeugen. „Ja,... ja! Lan Huan. Er war eben bei uns und war ganz überrascht, als ich sagte, dass wir noch keine Einladung hätten. Schließlich ist es eine Party für unseren Jahrgang und ein wichtiges Event für mich und meine Klassenkameraden.“ Pries er es groß an und hob seinen Zeigefinger. „Einfach alle werden da sein. Nicht nur Wei Ying. Ich kenne Keinen, der Freitag etwas anderes vor hätte. Man könnte meinen, dass jeder, der am Freitag nicht da ist, einen wichtiges Ereignis in seiner Jugend versäumt. Eine Party, an die wir uns noch in 20 Jahren erinnern werden.“ Redete er nun, als würde er eine Präsentation vortragen. Huaisang war eben sehr wortgewandt, wenn er wollte. Reden konnte er! „Tatsächlich, mein lieber Bruder, musste ich vorhin daran denken, dass du mir doch immer sagst, es wäre wichtig, soziale Kontakte zu knüpfen und dass ich das nicht könnte, wenn ich immer nur in meinem Keller sitzen würde. Ich habe darüber die letzte Zeit viel nachgedacht und musste einsehen, dass du – wie immer – sehr recht hast. Ich bin bald schon erwachsen und sollte Erfahrungen sammeln. Auch im Bezug auf soziale Interaktionen. Und zwischenmenschliche Beziehungen lassen sich auch nicht unbedingt bei D&D aufbauen. Zumindest keine realen, von den fiktiven wollen wir nicht anfangen.“ Er wackelte wichtigtuend mit dem Zeigefinger und tippte seinem Bruder damit auf die massive Brust. „Außerdem vergisst du, dass Jiang Cheng da sein wird. Wir werden den ganzen Abend miteinander abhängen und du weißt, dass er ein vernünftiger, verantwortungsbewusster, junger Mann ist. Er wird auch Wei Ying ganz bestimmt in seine Schranken weisen. UND wie du schon sagst, du wirst auch da sein. Selbst wenn du nur einen Moment bleibst, bekommst du doch einen Eindruck davon, ob mir auf der Party Gefahr droht, oder nicht. Und ich, Brüderchen, werde mich an diesem Abend ganz vorbildlich verhalten. Kein Alkohol und keinen Blödsinn mit Wei Ying.“ Er nickte abschließend und lehnte sich nun leicht nach vorne. Die Seite von seinem Bruder hatte er nicht verlassen, doch jetzt setzte er seinen besten Hundeblick auf und legte seine Hände bittend zusammen. „Och bitte! Da-Geeee?!“ Fragte er kindlich und Wen Ning im Hintergrund nickte bestätigend. „Oh bitte, Herr Nie.“ Sagte er ebenfalls mit großen Augen.

    Er kauft es dir nicht ab. Er kauft es dir nicht ab. ER KAUFT ES DIR NICHT AB!!!! Qinghuas unbeholfenes und aufgezwungenes, verzerrtes Lächeln wurde immer merkwürdiger und seine Augen sprachen Bände: PANIK! Mobei-Jun war nur noch wenige Zentimeter von seinem Gesicht weg und Qinghua wollte noch weiter im Stuhl versinken, doch da spürte er die langen Finger des Rektors an seinen Wangen und dieser drückte nicht gerade zimperlich zu. Qinghuas Kehle entfuhr ein undefinierbarer Laut, doch es war ihm anzusehen, dass er gerade um sein Leben bangte und vielleicht.... nur vielleicht, kribbelte es auch gerade in seinem ganzen Körper und eine Welle der Hitze machte sich in ihm breit. Oh nein! Schlechter Zeitpunkt! Er stand hier an der Klippe zum Tod. Wieso erregte ihn das nur so? Er hatte seine Hände auf dem Stuhl abgestützt und drückte sich leicht nach oben, damit ihn diese Position nicht gleich das Leben kostete. Er schluckte schwer, denn das funktionierte kaum noch, denn der Winkel, in dem sein Kopf nun angehoben wurde, schnürte ihm fast die Kehle zu. Er hatte auf diesem Stuhl nun eine sehr unnatürliche Haltung. Mobei-Jun war ja so brutal... oh verdammt! „Mh... wa...“ Presste er heraus, denn reden war nun nicht mehr drin. Seine aufgerissenen Augen hatten Mobei-Jun fixiert und seine Arme zitterten schon von dieser Anspannung. Dennoch deutete er bei Mobei-Juns Zusammenfassung ein Nicken an, doch je mehr dieser sagte, desto bewusster wurde dem Sekretär, wie unlogisch das Ganze klang, was er ihm aufgetischt hatte. Oh verdammt! Aus dieser Nummer würde er nicht mehr rauskommen! Qinghua hatte das Gefühl, er würde schon blau anlaufen und als Mobei-Jun ihn noch ein letztes Mal schmerzhaft überdehnte, schnappte er einmal erschrocken nach Luft. Auf wiedersehen Welt! Und bitte... bitte... einer muss meinen Browserverlauf löschen! flehte er innerlich und ermahnte sich, dass er dies nun wieder in regelmäßigen Abständen tun sollte. Nur für den Fall seines spontanen Ablebens... schließlich sollte keiner wissen, was er so im Internet trieb! Doch kurz bevor er die Engel singen hörte, lies Mobei-Jun von ihm ab und Shang Qinghua sank wie ein nasses Handtuch einfach auf dem Stuhl zusammen, hustete dabei und sah mit tränennassen Augen zu ihm auf. Was für ein imposanter und furchteinflößender Mann!!! So musste ein König... ähm... ein Rektor sein! Aber bitte... bitte nicht schlagen! Dachte er sich und hob seine Hand, rieb sich die schmerzenden Wange. Oh man... das tat echt weh! „Ich... nun.... Herr Direktor... wenn Sie mich so direkt fragen...“ Keuchte er und musste erst einmal wieder seine Stimme finden. Bei all dem Trubel hatten die beiden scheinbar auch nicht bemerkt, dass Herr Shen in der Tür stand. Dieser machte sich nun aber bemerkbar. Er räusperte sich auffällig hinter seinem vorgehaltenen Gedichtsbuch. Etwas peinlich berührt, sah er zu dem Direktor und dem Sekretär. „Ich unterbreche Sie nur ungern, Direktor Mobei, aber ich brauche dringend noch zur nächsten Stunde die Informationsbroschüren für den Ausflug. Herr Shang wollte sie mir rauslegen.“ Sagte er und blickte verstohlen zu dem Sekretär, der etwas misshandelt im Stuhl lag. Herr Shen hatte aufgehört, das Verhältnis zwischen dem Rektor und Shang Qinghua zu hinterfragen, allerdings war er gerade sehr hellhörig geworden, als es darum ging, dass Qinghua scheinbar eine Geschichte im Internet gefunden hatte. Shen Qingqiu war es schon lange seltsam vorgekommen, dass ein paar der Charaktere in dem Roman, den er gerade las – und regelmäßig zerriss – die selben Namen hatten wie er und seine Kollegen hier.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Jun 07, 2021 3:39 am

    Lan Huan war verblüfft über Jiang Chengs Worte. Er hatte nicht gewusst, dass er für manche unerreichbar wirkte. Eigentlich versuchte er immer das Gegenteil zu vermitteln. Schließlich wollte er allen gegenüber offen sein.
    “Oh, ich habe wirklich nicht so viel zu tun. Nun ja, zumindest nicht so viel, dass ich mir keine Zeit für meine Freunde - für dich - nehmen könnte.” Es brach ihm fast das Herz, wie wenig Jiang Cheng zu denken schien, dass Leute sich mit ihm befassen würden. Als hätte er es nicht verdient, dass man Emotionen und Zeit in ihn investierte. Er sollte nicht so schnell Ausreden für anderen parat haben, die ihn selber in den Hintergrund stellten.
    Lan Huan schüttelte den Kopf: “Wei Ying kann manchmal ein wenig...nun...einnehmend sein. Allerdings schließt dies nicht aus, dass man nicht trotzdem ein Gespräch mit dir führen kann. Das ist doch nicht gegenseitig aus.” Wenn man vom Teufel spricht. Wei Yings Auftritt war wirklich explosiv. Normalerweise ließ sich Lan Huan nicht so einfach erschrecken, aber normalerweise hatte er fünf Minuten vorher keinen kompletten emotionalen Zusammenbruch gehabt. Deshalb war er auch ganz glücklich über Jiang Chengs Arm um seine Schultern, als Unterstützung. Bei Wei Yings Worten schloss Lan Huan für einen Augenblick seine Augen. Es war doch noch gar nicht so lange her, dass er erklärt hatte, dass er und Jiang Cheng nicht zusammen waren und dass sich Wei Ying bitte aus seinem romantischen Leben fernhalten sollte. Das war diesem wohl nicht lange im Gedächtnis geblieben.
    “Wei Ying”, versuchte er ebenfalls dessen Redefluss zu unterbrechen, allerdings weitaus sanfter, aber nicht weniger frustriert, als Jiang Cheng. Aber anscheinend fiel das auf taube Ohren. Wei Ying redete einfach weiter. Seine Vermutungen konnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
    “Wei Ying, es ist nichts passiert”, versuchte er es erneut. Lan Huan glaubte nicht, dass Wei Ying Geheimnisse für sich behalten konnte, auch wenn diese nicht der Realität entsprachen. Er wollte Jiang Cheng nicht wieder in einer unangenehmen Situation wissen, so wie der Konflikt mit Lan Zhan vor ein paar Stunden. Vor allem da Jiang Cheng sehr wütend war. Auch wenn ihm diese Wut ungemein stand. Die Art wie seine Augen aufleuchten erinnerten wirklich fast an Blitze. Vielleicht sollte Lan Huan nicht so denken. Das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt. Er hoffte jedoch, dass die Wut daher stammte, dass Wei Ying so viel Stuss erzählte und sich nicht davon abbringen ließ. Und nicht durch die Vorstellung ausgelöst wurde, sie könnten Daten. Zu Jiang Chengs Drohungen sagte er auch nicht weiter. Sie waren vermutlich nicht ernst gemeint und wenn sie Wei Ying endlich zur Vernunft bringen würden. Allerdings schien das auch nicht zu helfen. Wei Ying hatte sich anscheinend sehr in dem Thema verbissen.
    Lan Huan legte den Kopf leicht schief, um seiner Verwirrung zum Ausdruck zu bringen: “Wieso sollte ich Jiang Cheng zähmen wollen? Ich denke es ist nicht nötig.” ‘Und wenn dann wärst du offensichtlich nicht der richtige Ansprechpartner’, fügte er in Gedanken noch hinzu. Es war schließlich mehr oder weniger überhaupt erst Wei Yings Schuld, dass Jiang Cheng angepisst war. Endlich floh Wei Ying dann auch. Wirklich, er rief immer sofort nach Lan Zhan, sah aber nie, was dieser für ihn empfand.
    “Wenn er sich weniger auf unsere Beziehung und mehr auf seine fokussieren würde, würde er uns allen einen gefallen tun”, murmelte Lan Huan. Erschöpft lehnte er sich weiter zurück in Jiang Chengs Arm um ihn. Was für ein Tag. Es war einfach zu viel in zu kurzer Zeit passiert. Jiang Cheng schien es auch nicht viel besser zu gehen. Oh nein, jetzt sah er Lan Huan scho wieder so betrübt an. Nein! Diesen Gesichtsausdruck wollte er an dem Jüngern nicht mehr sehen. Man konnte von weitem sehen, wie unangenehm es ihm war. Lan Huan setzte sich wieder gerader hin. Jiang Cheng hatte ihn die gesamte Zeit über beschützt, jetzt war es Zeit das umzudrehen. Ohne groß darüber nachzudenken, umfasste er mit beiden Händen Jiang Chengs freie Hand.
    “Bitte entschuldige dich nicht bei mir. Das ist überhaupt nicht nötig! Du kannst nicht dafür. Es kann ja keiner damit rechnen, dass Wei Ying einfach so reinplatzt. Ich bin schließlich auch nicht auf die Idee gekommen, die Türen abzuschließen.” Er sah Jiang Cheng eindringlich an. “Ja, ich bin nicht besonders Glücklich über die Situation. Allerdings hat das rein gar nichts mit dir zu tun oder mit dem Inhalt der Annahmen oder Gerüchte. Ich bin nur kein großer Fan davon schnelle Urteile zu fällen und Unwahrheiten. Aber das ist allein Wei Yings Schuld, dass er uns nicht die Möglichkeit gegeben hat, ihn zu korrigieren.” Lan Huan drückte die Hand und lächelte. “Und, wenn es Gerüchte darüber geben wird,dass wir zusammen sind, dann wäre das nicht das Schlimmste, was man sagen über mich sagen könnte.” Er hoffte, dies würde Jiang Cheng zumindest ein wenig aufmuntern. “Wehe du erzählst mir noch einmal, dass du ein schlechter Freund wärst. Ich will nichts davon hören. Lügen sind nämlich ziemlich weit oben auf der Liste an Dingen, die ich absolut nicht mag.”

    ‘Oh man, Xiao Xingchen, wieso musst du alles so kompliziert machen?’ Es sollte für Song Lan nicht so schwer sein Xue Yang von ihm fernzuhalten. Aber nein, anscheinend war Xiao Xingchen wirklich zu blind, um zu sehen wie weit Xue Yang unter ihm stand. Wenn Xue Yang eine gute Person sein sollte, dann würde Song Lan sich freiwillig die Zunge rausschneiden und in ein Messer hineinlaufen. Er zitterte fast vor Wut. Küsse von Xue Yang durften sich einfach nicht gut anfühlen. Das war doch echt das Letzte! Xue Yang konnte dafür gerne in irgendeiner Mülltonne verrotten. Wie konnte er es wagen, Xiao Xingchen so für sich einzunehmen? Aber zumindest hatte er jetzt erst einmal wieder Xiao Xingchens Aufmerksamkeit. Song Lans Gesicht verzog sich zu einem fast grausamen Lächeln. Oh, vielleicht würde es sich doch auszahlen, dass Xiao Xingchen blind, naiv und ohne Freunde war. So konnte Song Lan ihm alles über Xue Yang auftischen war er wollte, ob das nun der Wahrheit entsprach oder nicht. Wie wollte er das denn überprüfen? Er fragte danach alles Schlimme über Xue Yang zu hören.
    “Bist du dir sicher, dass du all das hören willst, Xiao Xingchen. Schon was ich dir bis jetzt erzählt habe, scheint dir zu viel zu sein. Xue Yang ist wirklich nicht ohne. Da gibt es so viel negatives”, sagte er in falscher Sorge. Kurz legte er seine Hand an Xiao Xingches Wange und strich mit seinem Daumen darüber. Ohne wirklich Zeit zum nachdenken oder antworten zu lassen, legte er dann wieder los. Jetzt gab es kein zurück mehr. Am Besten würde er mit den Gerüchten beginnen, die wirklich über Xue Yang kursieren.
    “Ich habe dir doch schon einmal erzählt, dass er ein Krimineller ist, oder? Und das war sicher keine Kleinigkeit, für die er verhaftet wurde. Es heißt, es wurde nur nicht schlimmer geahndet, weil er damals noch zu jung war. Allerdings wird er mehrer krumme Sachen gemacht haben. Dafür haben sie ihn wahrscheinlich nur nicht dran gekriegt. Es war von Betrug die Rede und bewaffnetem Überfall. Und natürlich Körperverletzung. Oh, er ist auf jeden Fall immer mal wieder in Prügeleien oder Kämpfe verwickelt. Weißt du wie er manchmal aussieht? Natürlich nicht! Er taucht immer wieder mit blauen Flecken und Prellungen auf, oft genug auch mit Schnitten. Manche vermuten sogar, dass er für die Drogen verantwortlich ist, die immer mal wieder auftauchen. Abgesehen davon? Er nimmt nichts ernst. Nicht die Schule, wieso sollte er sonst immer schwänzen. Nicht seine Mitschüler. Er nimmt sie nur wahr, wenn er irgendwas von ihnen will. Je nachdem, was er von ihnen will, droht er oder flirtet, bis sie das tun, was er will. Genau das Gleiche macht er jetzt auch mit dir. Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich ihn schon dabei beobachtet habe, wie es das gemacht hat. Jemandem Hoffnung zu schenken, nur um die Person dann wieder fallen zu lassen, wenn diese für ihn wertlos wurde. Wie viele hat er vor ihr schon geküsst und wird er in nächster Zeit noch küssen?” Ja, dass sollte fürs erste reichen. Ein schöner Mix aus Wahrheit und Erfindungen, der Xiao Xingchen vermutlich dazu bringen würde, Xue Yang in einem anderen Licht zu sehen. Vielleicht konnte er dann endlich mal die Gefühle für ihn wegwischen und sich wieder Song Lan zuwenden. Dafür hatte dieser lange genug gearbeitet. Wie nervig. Ohne Xue Yang wäre es so einfach gewesen, Xiao Xingchen um seinen Finger zu wickeln.

    Nie Mingjue verschränkte die Arme vor der Brust, während er den Ausschweifungen seines kleinen Bruders zuhörte. Die Beschreibung der Party hatte nicht den intendierte Effekt. Mingjue wusste genau, wie solche Partys ausarten konnte und wie das Enden würde. Da machte er ich eher noch mehr sorgen. Er wollte schließlich nicht, dass Huaisang etwas passierte. Bei dem zweiten Teil der Erklärung seufzte er leise. Ja, er hatte gesagt Nie Huaisang müsste mehr aus sich herauskommen. Allerdings hatte er damit nicht gemeint, er sollte bei der größten Party des Jahres anfangen. Gleichzeitig wollte er ihm diese Möglichkeit auch nicht kaputt machen. Wenn er nicht gehen würde, würde er noch mehr isoliert sein. Vor allem das letzte Argument war sehr gut durchdacht. Jiang Cheng hatte sich wirklich als eine sehr vertrauensvolle Person erwiesen. Er war für Huaisang da, als Mingjue selbst es nicht konnte. Dafür würde er ihm auf ewig dankbar sein. Oh nein, jetzt sah Huaisang ihn auch noch mit großen Hundeaugen an. Und natürlich schloss sich Wen Ning mit seinen großen unschuldigen Augen an. Verdammt noch mal! Nie Mingjue hatte schon immer einen Schwachstelle für seinen kleinen Bruder. Wenn er ihn ansah, hatte er ihm noch nie etwas abschlagen können. Schließlich wollte er einfach, dass dieser Glücklich war. Sie hatten schon zu viel Scheiße in ihrem Leben durchgemacht. Da konnte er ihm das nicht verweigern. Er seufzte leise. Damit hatte er eigentlich keine Wahl.
    “Gut, du darfst hingehen. Allerdings nur, wenn du dich an ein paar Regeln hälst. Erstens: Du fährst mit mir hin und auch wieder zurück. Wenn ich entscheide zu gehen, dann erwarte ich keine Widerrede. Zweitens: Du bleibst in der Nähe von mir, Jiang Cheng oder Lan Huan; wenn dich dieser tatsächlich eingeladen hat. Drei: Finger weg vom Alkohol und Wei Ying. Ich will dich nicht wieder irgendwo rausboxen müssen. Du weißt, was er auf der letzten Party veranstaltet hat. Auf den Stress kann ich verzichten.” Dass er sich von Meng Yao fernhalten sollte, musste er nicht noch extra dazu sagen. Das würde Huaisang von ganz alleine tun, egal wie unhöflich das ist, wenn Meng Yao einer der Gastgeber ist. Mingjue hoffte nur, dass Lan Huan nicht wieder darauf bestehen würde, dass er zumindest ein wenig Zeit miteinander verbringen sollten. Er wusste, dass Lan Huan es gut meinste. Deshalb sagte Mingjue meist auch nichts dagegen. Doch an einem Freitagabend auf einer Party konnte er auf Meng Yaos hinterhältige Fresse wirklich verzichten.

    Mobei-Jun sah auf Shang Qinghua hinab. Einen Augenblick überlegte er, ob er es diesmal womöglich übertrieben hatte. Sein Sekretär saß auf dem Stuhl, als hätte er schon mit dem Leben abgeschlossen. Oft unterschätzte er, wie fragil dieser war. Dementsprechend war ihm auch nicht bewusst gewesen, wie sehr er ihm die Kehle zugeschnürt hatte. Erst die Tränen machten ihn darauf Aufmerksam. Allerdings rekontexualistere das gerade gelesene die Situation noch einmal anders. Er studierte Shang Qinghuas Gesicht sehr genau, um zu sehen, ob dieses irgendetwas Preis gab. Und vielleicht konnte er sich einbilden etwas anderes als Furcht zu sehen. Gerne hätte er diesen Blick noch weiter analysiert. Bevor er jedoch groß darüber nachdenken konnte, wurden sie unterbrochen. Mobei-Jun warf Shen Qingqiu einen vernichtenden Blick zu. Was für ein perfektes Timing. Gerade als es sich so anhörte, als würde sein Sekretär klar Tisch machen. Oh, das war noch lange nicht vorbei. Die Unterbrechung war absolut nervig. Trotzdem nickte er dem Literaturlehrer zu, damit dieser hereinkommen konnte. Mobei-Jun zog ein Taschentuch heraus und ließ es fast beiläufig in Shang Qinghuas Schoß fallen.
    “Klopf das nächste Mal”, fuhr er Shen Qingqiu an. Dabei ging er zurück zum Schreibtisch seines Sekretärs und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen diesen. So verdreckte der mit seinem Körper den Computerbildschirm, auf dem immer noch da Dokument mit dem Porno aufgerufen war. Er würde einfach die paar Minuten warten, bis Herr Shen wieder verschwunden war (Vermutlich einen Schüler im Schlepptau, der jetzt wahrscheinlich schon vor der Tür wartete). Dann könnte er seine Befragung fortsetzen. Seine Augen wanderte wieder zu seinem Sekretär. Er beobachtete jede seiner Taten und Bewegungen sehr genau.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Jun 07, 2021 4:51 pm

    ,,Oh." Sagte Jiang Cheng nur etwas überrascht, aber sehr leise. Also hätte sich Lan Huan tatsächlich schonmal die Zeit genommen, sich mit ihm zu befassen, wenn er nur auf ihn zugegangen wäre? Das kam Jiang Cheng echt merkwürdig vor. Für ihn war es immer noch ein Rätsel, dass Lan Huan Interesse an ihm zeigte. Er war schließlich nicht Wei Ying. Bei ihm verstand Jiang Cheng es total. Er war wirklich einen einnehmende Persönlichkeit.
    Und das hatte er gut und gerne gerade wieder bewiesen... was für ein Auftritt! Jiang Cheng war nicht entgangen, dass sogar Lan Huan echt genervt ausgesehen hatte. Fast schon resignierend. Hatte er ihn jemals mit einem solchen Gesichtsausdruck gesehen? Allerdings machte sein Herz einen aufgelegten Hüpfer, als Lan Huan sagte, man müsste Jiang Cheng nicht zähmen. Ihm wurde nämlich oft vorgeworfen, dass er ein sehr heftiges Temperamt hatte. Oft zeigte sich das aber nur, wenn Wei Ying ihn auf die Palme brachte.
    Als die Sturmfront names Wei Ying dann endlich weg war und Jiang Cheng mit seinen Entschuldigungstiraden fertig war, hoben sich amüsiert seine Brauen über Lan Huans Kommentar zu Wei Yings Liebesleben. ,,Dafür fehlt ihm jegliche realistische Selbstwahrnehmung. Ich glaube, wirklich jeder hat schon begriffen, dass er total in deinen Bruder verschossen ist, nur er weiß es nicht." Sagte er nun ungehalten. Normalerweise hätte er das nicht so offen ausgesprochen, schließlich wollte er Wei Ying da nicht vorweg greifen, doch da dieser ihn heute permanent in Verlegenheit gebracht hatte, fand Jiang Cheng es nur gerecht, nun auch mal aus dem Nähkästchen zu plaudern. ,,Würde ich so eine Nummer hier mit ihm vor Lan Zhan abziehen, bekäme ich direkt Hausarrest und mein Auto würde erstmal die Garage nicht mehr verlassen." Schnaubte er, denn Wei Ying würde sich dann bei Yanli austeilen und letztendlich würde ihr Vater noch Wind davon bekommen. Doch irgendwie gefiel es ihm, dass Lan Huan eben von "ihrer Beziehung" gesprochen hatte. Auch wenn es sicher nicht so gemeint war. Das klang doch garnicht mal so übel... Oh man... Jiang Cheng schämte sich für diesen Gedanken. Sie kannten sich doch schließlich noch nicht so richtig...
    Doch seine Stimmung hatte tatsächlich einen Dämpfer bekommen und nun war es Lan Huan, der ihn offenbar aufmuntern wollte. Ehe sich Jiang Cheng versah, hatte sein Mitschüler sich ihm zugewandt und hielt seine Hand WÄHREND er noch immer in seinem Arm saß - und das wurde Jiang Cheng gerade bewusst! Wann hatte er den Arm um ihn gelegt??? Und wieso hatte La  Huan nichts gesagt oder sich dagegen gesträubt ? Und hatte Wei Ying das gesehen???? Oh Gott! Er war jetzt so unglaublich verlegen. Ihm fehlten fast die Worte um noch zu antworten. ,,Ja,... Ich weiß... aber... Wei Ying macht immer so nen Mist... und, mal ganz im ernst... du warst auch richtig abgefuckt von ihm, oder? Ich glaube... Ich hab dich davor tatsächlich noch nie so genervt gesehen... und das ist nur passiert, weil Wei Ying mein Bruder ist. Also... naja... hat es schon mit mir zutun... irgendwie." Redete er sich um Kopf um Krage, weil er sehr davon überzeugt war, dass es seine Schuld war. Doch dann stockte er und machte große Augen. Er blinzelte und schien einen Moment sprachlos. ,,W- was?" Fragte er leise. Das warf ihn nun wirklich aus der Bahn. Jiang Chengs Nervositätsskala war auf einmal ins Unendliche geschossen. ,,Dich würde es nicht stören, wenn uns jemand... also... für ein Paar halten würde? Aber... glaub mir... das würde deinem guten Ruf ganz schön schaden..." Zu Jiang Chengs Verlegenheit kamen nun noch Selbstzweifel hinzu. Er senkte etwas den Blick. ,,Kannst du dich noch an diese blöde Liste erinnern, die ein paar Schüler mal rumgehen ließen? Von wegen... ein Ranking mit den beliebtesten Jungs aus unserem Jahrgang und wen man daten sollte?" Jiang Cheng schluckte und wurde wieder rot. ,,Nicht, dass ich auf so etwas Wert legen würde, aber... naja... Wei Ying hat mir die Liste unter unter Nase gehalten und da haben ne Menge Schüler ihren Senf abgegeben. Du warst weit führend auf Platz 1 und ich bin garnicht aufgetaucht. Da war unten nur ein Sternchen und da stand mein Name mit dem Vermerk, dass man verrückt sein müsste, mich zu daten. Und noch ein paar andere, nicht sehr schmeichelhafte Kommentare. Das war letztes Jahr und daraufhin musste ich mir ständig anhören, dass ich ,,nicht vermittelbar" wäre..  wie auf dem Basar... Wei Ying hat mich sogar mal mit zu einen Doppeldate geschleppt und die Person, die er für mich mitgebracht hat ist nach 10 Minuten gegangen, mit ner echt billigen Ausrede..." Er schnaubte und verdrehte leicht die Augen. ,,Du müsstest dir dann sicher viele nervige Kommentare anhören  und ständig jedem erklären, wieso du nen Typen wie mich datest. Das wäre super ätzend für dich..." entschuldigend sah Jiang Cheng ihn nun an. ,,Ich meine... für mich wärs nicht schlimm. Sollen die Leute doch denken, was sie wollen." Er zuckte leicht leicht Schultern. Sah Lan Huan dann aber mit einem Anflug eines Lächelns an. ,,Danke. Ich werds mir merken." Sagte er leise und streichelte unbewusst über Lan Huans Handrücken.

    Xingchen nickte bestätigend. „Ich will alles hören, was du weißt.“ Sagte er nun sehr bestimmend. Egal was Song Lan nun sagen würde – es würde Xingchens Bild von Xue Yang nicht trüben. Da war er sich sicher. Doch Xingchen gefiel jetzt schon nicht, in welche Richtung das hier ging. Krimineller? Wiederholte er das Wort gedanklich und spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Das war so unfair! Er stellte sich Xue Yangs Lachen vor. Fast schon kindlich klang es oft. Wie konnte jemand mit einer solchen Ausstrahlung denn auf andere wie ein Krimineller wirken? Doch bevor er schon dagegen argumentierte, hörte er sich erstmal an, wie Song Lan das begründen wollte. Dieser erzählte dann gleich los und Xingchens Gesichtsausdruck wurde immer ungläubiger. „Was?“ Entfuhr es ihm leise und er ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Herz schmerzte ihm in der Brust. Das kam ihm alles nicht richtig vor. Xue Yang wirkte auf andere vielleicht abschreckend. Xingchen kannte schließlich seinen Ruf. Doch er kannte ihn von einer anderen Seite. Er trug sein Herz auf der Zunge und seine fröhliche und ehrliche Art machte alles andere als einen kriminellen Eindruck. „Das is doch nicht wahr...“ Sagte Xingchen leise, ohne Song Lan wirklich zu unterbrechen. Dann sprach dieser von den blauen Flecken und Prellungen und Xingchen hielt die Luft an. Er hatte Xue Yang nie nach seiner kaputten Hand gefragt. Wollte ihm nicht zu nahe treten und auch heute hatte er unter seinen Fingerspitzen deutlich leichte Schwellungen von Blutergüssen gespürt. Auch das hatte er noch nicht hinterfragt. Er hatte nämlich das Gefühl, dass er Xue Yang damit vielleicht zu nahe treten könnte. Doch diese waren doch unmöglichen von Prügeleien? Doch selbst wenn... Xingchen war sich sicher, dass Xue Yang sicher nicht der Verursacher des Ärgers war. Sonst wäre ihm doch bei Song Lan sicher auch schon die Hand ausgerutscht... dieser hatte sich schließlich schon öfter mit Xue Yang angelegt. Xingchen schüttelte den Kopf und sein Gesicht verzerrte sich leicht. Es schockte ihn, dass es offenbar so viele schreckliche Gerüchte über Xue Yang gab. „Das reicht.“ Sagte Xingchen irgendwann atemlos und tastete nach dem Stuhl hinter sich, setzte sich dort drauf. Er sah atemlos aus und geschockt. Sein Kopf war gesenkt und seine Hände zitterten. Wieder spürte er, wie seine Augen brannten... wann hatte er angefangen zu weinen? „Song Lan... ich bitte dich... hör mir zu.“ Sagte Xingchen sehr leise, aber eindringlich. „Das kann alles nicht wahr sein. Xue Yang. Mein Xue Yang...“ Begann er und versuchte das Beben in seiner Stimme zu kontrollieren. „Er würde keiner Fliege etwas zu Leide tun. Er hat so ein reines und gutes Herz. Ich kenne ihn. Ich weiß es. Er verdient es nicht, dass man so über ihn redet und so von ihm denkt. Song Lan!“ Sagte er nun etwas lauter und hob den Kopf. „Gerüchte sind nämlich nicht umsonst Gerüchte. Menschen neigen dazu, sich Geschichten über andere auszudenken, wenn sie eine Person nicht lesen können. Sie erzählen sich alles mögliche weiter. Und jeder dichtet noch ein bisschen was dazu. Vielleicht war Xue Yang mal in eine Prügelei verwickelt, wer weiß.... der nächste hat dann einen Überfall dazu gedichtet und wieder einer hat ihm angehängt, ein Drogendealer zu sein. Ich weiß nicht, wieso manche Spaß daran finden, sich solche Dinge auszudenken. Aber ich würde meine Hand für Xue Yang ins Feuer legen. Er tut so etwas nicht. Und er würde mich auch nicht belügen. Er hat mir selbst gesagt, dass er nur mich küsst. Ich habe gespürt, dass es wahr ist. Mein Xue Yang ist kein böser Mensch!“ Xingchens Stimme wurde immer lauter. Es bewegte ihn sehr, dass Song Lan diese Gerüchte scheinbar wirklich alle glaubte. Doch Xingchen tat es nicht. Er fasste nun nach dem Tisch und zog sich auf die Beine, dann trat er einen Schritt an Song Lan vorbei und blieb noch einmal kurz stehen. „Ich bin etwas traurig, dass du all diese Dinge scheinbar einfach glaubst. Song Lan... vielleicht nimmst du dir mal die Zeit, Xue Yang kennen zu lernen. Dann wirst du wissen, dass es nicht stimmen kann.“ Er wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von der Wange und legte seine Hand dann an Song Lans Schulter, drückte diese leicht. „Ich danke dir, dass du dich so um mich sorgst. Aber ich habe keine Angst. Ich vertraue ihm.“ Mit diesen Worten wollte er gehen.

    Oh ja! OH JA! Huaisang konnte den Ausdruck seines Bruders lesen wie ein Buch und nun sah er, wie dieser sich alle Argumente durch den Kopf gehen lies. Er wirkte dabei nicht so, als würde er direkt „nein“ sagen wollen. Huaisang rechnete sich gute Chancen aus und er wusste auch durchaus, welche Wirkung sein Hundeblick auf seinen Bruder hatte. Huaisang spürte, wie die Anspannung in ihm wuchs, doch dann hatte Mingjue sich endlich entschieden und als dieser ihm erlaubte, zur Party zu gehen, hätte er fast einen Luftsprung gemacht. Sofort begannen seine Augen zu leuchten und er grinste breit. Für Jubel war es allerdings noch zu früh. Erst musste er sich anhören, welche Bedingungen sein Bruder für ihn hatte. „Natürlich. Regeln.“ Sagte er und während Mingjue diese so aufzählte, wich das Grinsen immer mehr aus seinem Gesicht und seine Brauen wanderten enttäuscht nach unten. Er legte frustriert die Stirn in Falten. Oh man... das hieß also, dass er um 20 Uhr zur Party durfte und um 21 Uhr etwa wieder heim musste??? Und gut... das mit dem „Kein Alkohol“ hatte er ja erst selbst angeboten, doch das sein Bruder das wirklich von ihm verlangen würde, hätte er nicht gedacht. „Ohhh....“ Jammerte er schon in der Hälfte der Regeln. Und als Mingjue dann fertig war, sah er ihn etwas schmollend an. „... Also das heißt im Klartext, ich darf nur eine Stunde bleiben, darf nicht mal einen Tropfen Alkohol trinken und muss ständig an der Hand von jemandem bleiben? Ich bin doch kein Baby mehr. Da-Ge... Wenigstens ein Bier und wir bleiben mindestens bis um 22 Uhr?“ Versuchte er zu verhandeln. „Bitteeeee...“ Huaisang griff nun einen Arm seines Bruders und löste diesen aus der Verschränkung auf seiner Brust, hängte sich an diesen ran und drückte sich an die Seite von ihm. „Ich will doch auch ein bisschen Spaß haben. Und ich verspreche, dass ich bei A-Cheng und A-Ning bleibe. Wir machen nichts dummes! Wirklich! Ehrenwort! Aber bitte... BITTEEEE lass mich wenigstens ein Bier trinken. Ich will nicht der Einzige sein, dem es verboten wird.“ Bettelte er und schmiegte dabei die Wange seitlich an Mingjues Schulter, sah zu ihm auf. „Da-Ge...?“ Seine Unterlippe schob sich etwas vor. „Ein Bier ist doch wirklich sehr wenig Bier.“ Sagte Wen Ning, der Huaisang unterstützen wollte. „Herr großer Bruder Nie. Wirklich wenig Bier.“ Fügte er noch an und zuckte mit den Schultern.

    Wenn Shen Qingqiu etwas konnte, dann war es Pokerface bewahren. So auch, als Mobei-Jun ihm quasi den Tod an den Hals starrte, als er reinkam. Ihm rutschte gerade eigentlich das Herz in die Hose. Oh je... Mobei-Jun war manchmal wirklich zum Fürchten. Doch er lies sich nichts davon anmerken. Stattdessen wanderten seine Augen kurz zu dem Monitor auf dem Schreibtisch und er konnte gerade so ein paar Wörter aufschnappen. Fast hätten sich seine Augen geweitet, doch er konnte nicht wirklich lange drüber nachdenken, was er da gerade gelesen hatte...
    „Ich hatte geklopft.“ Sagte er und schaute nun etwas mitleidig zu Sekretär Shang, der mit zitternder Hand nach dem Taschentuch griff, welches der Rektor ihm zugeworfen hatte. Dieser räusperte sich erneut, seine Stimme war wohl etwas angeschlagen. Qinghua richtete sich mühsam auf und schnäuzte sich erstmal die Nase in das Taschentuch, dann steckte er es ein und sah zu Mobei-Jun auf, als würde er auf Erlaubnis warten, sich erheben zu dürfen. Dieser Blick, der so mörderisch auf ihm ruhte, machte ihn nervös... „Herr Shen! Ja... ähm... natürlich. Die Flyer. Ich... Ich habe sie...“ Qinghua richtete sich die Kleidung und wuselte zum Schrank in der Ecke, wühlte dort kurz in der Schublade und murmelte etwas vor sich hin. „Sie waren doch... ahhh nein!“ Und schon wuselte er zur anderen Seite des Raums und öffnete dort eine Doppelschranktür. Auch dort suchte er eine gefühlte Minute herum. Shen Qingqiu blieb in Mitten des Raumes stehen, versuchte nochmal verstohlen zum Monitor zu blicken, doch da stand nun Rektor Mobei und verdeckte die Sicht. Er lächelte höflich und nickte ihm zu, verschränkte dann die Arme vor der Brust und versteckte seinen Mund peinlich berührt hinter dem Gedichtbuch. Das hier war aber auch eine merkwürdig unangenehme Situation. Er hatte das Gefühl, die Beiden gerade bei etwas sehr intimen gestört zu haben. Und nun brauchte Qinghua noch ewig... „Aber... wieso...??? Ich habe sie doch....“ Hörte er Qinghua sagen und räusperte sich nun leise. „Nun... soll ich vielleicht später wieder kommen? Herr Shang, dann verteile ich sie eben morgen.“ Schlug Qingqiu vor, der dieser peinlichen Situation entkommen wollte. „Nein. NEIN! Schon gut... ich weiß, dass ich sie hier irgendwo...“ Qinghua gestikulierte aus dem Schrank heraus. „In einem blauen Karton. Ich dachte nämlich noch, wenn Herr Shen gleich kommt...“ Dann sprang Qinghua auf, wie vom Blitz getroffen. „Oh! Jetzt weiß ich wieder! Einen Moment!“ Er flitzte aus dem Büro und lies die Beiden alleine stehen. Qingqiu räusperte sich erneut und warf Direktor Mobei einen verstohlenen Blick zu. „Nun,... es ist heute überraschend kühl für diese Jahreszeit. Finden Sie nicht auch? Zumindest fröstelt es mich gerade etwas...“ Merkte er an und wollte etwas Smalltalk führen. Oh man... Unangenehm! Doch da kam Qinghua wieder zurück und drückte ihm einen Karton in die Hand. „Na also! Hier sind sie! Hier geht doch nichts verloren, nicht wahr? Oh! Und... Herr Shen...“ Sagte er und sah nervös zu dem Computer Bildschirm, der zum Glück von Direktor Mobei verdeckt wurde. „Eine Sache noch... also... Sie sagten doch, ich sollte mal nach dem Projektor sehen. Brauchen Sie den gleich? Ich hätte noch ein paar Minuten und könnte mit ihnen mal nachschauen. Meist ist da ja nicht viel dran. Etwas die Linse reinigen, hier und da ein bisschen Staub rauspusten.“ Er lachte nun mit einem Anfall von Panik. HILFE! Schrie er in seinem Kopf. Wenn Qingqiu jetzt gehen würde, wäre das sein Ende! Doch Qingqiu lächelte nur höflich. „Ah. Das ist sehr nett. Aber ich hab mich selbst darum gekümmert. Ich will Sie ja nicht von Ihren wichtigen Aufgaben abhalten.“ Er nickte dem Rektor zu und ging dann wieder zur Tür. „Ich mache hier mal zu.“ Sagte er und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Qinghua sah Qingqiu hilflos nach und versteinerte instant. In seinem Nacken spürte er wieder Mobei-Juns Blick... Oh wei...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Jun 08, 2021 3:32 am

    Lan Huan konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln. Wei Yings Unfähigkeit Situationen und Personen zu lesen überraschte ihn immer wieder aufs neue. Für jemanden, der so viel Zeit mit Menschen verbrachte und dies scheinbar genoss, verstand er doch sehr wenig von Interaktionen.
    “Irgendwann wird er das vielleicht auch noch rauskriegen. Auch wenn ich ihnen beiden das wirklich wünschen würde, dass es bald passiert. Und wahrscheinlich auch für alle drumherum”, seufzte er. “Vielleicht würde es den beiden mal ganz gut tun, wenn du so etwas abziehen würdest. Natürlich nur, wenn du kein Ärger bekommen würdest.” Viel eher müsste sich Jiang Cheng um Lan Zhans Reaktion sogen machen. Dieser würde es vermutlich nicht so einfach hinnehmen wie Lan Huan. Es fiel Lan Huan nämlich schwer, sich vorzustellen, dass so etwas tatsächlich Konsequenzen haben würde. Schließlich legte Wei Ying ständig so ein Verhalten an den Tag und verursachte weitaus mehr Probleme, ohne dass etwas passieren würde. Fast hätte Lan Huan das als Witz abgestempelt, wenn Jiang Chengs Gesichtsaudruck ein anderer gewesen wäre. “Würdest du wirklich für so eine Kleinigkeit Hausarrest bekommen?” Er hatte immer gedacht, dass sein Onkel mit den ganzen Regeln sehr streng wäre, aber anscheinend hatte er den Jiang-Haushalt unterschätzt. Bei Wei Yings Verhalten könnte man eigentlich denken, dass sie mehr Freiheiten hatten.
    Es war fast niedlich, wie Jiang Cheng über seine Worte stolperte, als Lan Huan ihm sagte, er müsse sich nicht entschuldigen. Dieser Gedanke verging aber ziemlich schnell, als er immer noch versuchte die Schuld auf sich zu lenken.
    “Jiang Cheng, bitte. Dass ich von Wei Ying genervt war, hat überhaupt nichts mit dir zu tun. Du kannst schließlich nicht kontrollieren, was er sagt oder tut. Also gib dir daran nicht die Schuld. Ich will nicht, dass du dich wegen etwas schlecht fühlst, das du nicht zu verantworten hast.” Lan Huan lächelte Jiang Cheng an, in der Hoffnung, dass er ihm verständlich machen konnte, dass er nicht für seinen Bruder verantwortlich war. War das nicht dasselbe Problem, welches sie schon heute morgen besprochen hatten? Wer hatte Jiang Cheng so eingeredet, dass er an allem was Wei Ying tat schuld war? Das war einfach nicht richtig. Natürlich verstand Lan Huan es, wenn man seine Geschwister schützen wollte. Schließlich versuchte er Lan Zhan soweit es ging in sozialen Situationen auszuhelfen. Und er hatte oft genug erlebt, wie sich Nie Mingjue schützend vor Huaisang gestellt hatte. Allerdings hatte Lan Huan das Gefühl, dass es bei Jiang Cheng und Wei Ying um etwas anderes ging. So schnell wie er alle Schuld auf sich nahm, auch wenn es eigentlich nichts war, erschien ungerecht. Jedoch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um nachzufragen. Dafür standen sie sich nicht nah genug; noch nicht. Vor allem, da Jiang Cheng anscheinend schon wieder mit dem nächsten Thema zu kämpfen hatte.
    “Nun, ich bin kein großer Fan von Gerüchten an sich, vor allem, wenn sie Grundlos sind. Aber da diese anscheinend unvermeidbar sind...würde es mich nicht sonderlich stören.” Er bemerkte wie Jiang Cheng wieder rot anlief und zur Seite guckte, “Wenn dir das Thema unangenehm ist, müssen wir es auch nicht weiter ausführen. Aber bitte hör mir noch ein wenig zu.” Er konnte Jiang Chengs Geschichte auch nicht einfach unkommentiert lassen. Sie wirkte einfach zu ungerecht. Niemand sollte so behandelt werden. “Ich denke nicht, dass es meinem Ruf schaden kann. Abgesehen davon spielt die Meinung anderer Leute auch keine Rolle. Schließlich wäre es ja nicht ihre Beziehung. Also haben sie nicht das Recht dies zu hinterfragen oder zu kritisieren. Ich muss mich vor niemanden für die Wahl eines Partners rechtfertigen. Das bleibt einzig und alleine meine Entscheidung, und natürlich die Entscheidung meines potentiellen Partners. Ich würde keiner Verleumdungen zu lassen, oder das jemand meine Beziehung hinterfragt. Selbst wenn diese Beziehung nicht mehr als ein Gerücht ist. Ich würde sie nur berichtigen, aber nicht auf Kommentare eingehen.” Lan Huan war sich nicht ganz sicher, ob er damit vielleicht etwas zu weit gegangen war. Es erschien ihm jedoch richtig, all dies klar zu stellen. Er wollte nicht, dass Jiang Cheng sich wie eine Belastung für Lan Huan fühlte. Nur wegen einem möglichen Gerücht. Das war er nämlich auf keinen Fall. Nicht, wenn Lan Huan die gemeinsame Zeit genossen hatte (trotz erschütternden Neuigkeiten). “Und die Liste...ich wusste, dass sie existierte, hab ihr aber nie viel Beachtung geschenkt. Ich habe den Sinn dahinter nicht ganz verstanden um ehrlich zu sein. Sie schien so oberflächlich und überflüssig. Und jetzt auch grausam. Ich verstehe nicht, warum jemand dies über dich schreiben würde. Die Kommentare waren sicher nicht wahr.” Es machte ihn gleichzeitig wütend und traurig, dass jemand so etwas schreiben würde und dann für alle sichtbar verteilen würde. Das hatte Jiang Cheng nicht verdient. “Was dein Doppeldate angeht, so ist Wei Ying vielleicht nicht die Person, die Vermittler spielen sollte. Ich glaube er denkt immer noch, dass Lan Zhan straight ist.” Lan Huan hielt mit einer Hand weiterhin Jiang Chengs fest. Die andere löste er und legte sie dafür an Jiang Chengs Wange. “Bitte, sieh mich an.” Er schenkte ihm ein breites Lächeln, “Jiang Cheng. Hör nicht auf so etwas. Das kann einfach nicht wahr sein. Ich bin mir sehr sicher, dass es genug Leute gibt, die sich über ein Date mit dir freuen würden. Das heißt, wenn du überhaupt daten möchtest.” Nach allem, was er über Jiang Cheng wusste, konnte er mit Gewissheit sagen, dass er nicht die schlechteste Wahl für einen romantischen Partner wäre. Allerdings hatte Lan Huan auch erst an der Oberfläche gekratzt, was Jiang Cheng als Person betraf.

    Das war doch unglaublich! Es war deutlich zu sehen, wie erschüttert und unglücklich Xiao Xingchen war. Und trotzdem verteidigte er Xue Yang noch? Was sollte der Scheiß? Song Lan kam allerdings auch nicht auf die Idee ihn zu beruhigen. Er hätte auch gar nicht gewusst wie. Er war zu sehr daran gewöhnt, Xiao Xingchen einfach seine Meinung aufzuzwingen und ging davon aus, dass dieser einfach alles akzeptieren würde, ohne es zu hinterfragen. Also schockte es Song Lan ein wenig, dass Xiao Xingchen sich vehement wehrte. Und dann noch dieses ‘Mein Xue Yang’! Wie tief war Xiao Xingchen diesem Typen denn schon verfallen. Wut brannte in Song Lans Adern. Xiao Xingchen sollte über ihn so sprechen, nicht irgendeinen dahergelaufenen Punk. Er verzog das Gesicht, als Xue Yangs angeblicher Charakter besprochen wurde. Niemals! Xue Yang ein guter Mensch? In keinem Universum! Er musste tonlos auflachen. Oh fuck, war es die Art von Typen, die Xiao Xingchen mochte? Komm schon, jeder kann eine Lederjacke anziehen. Wie gerne hätte er Xiao Xingchen unterbrochen, an den Schultern gepackt und geschüttelt, bis er es verstand. Es kostete ihn seine gesamte Willenskraft es nicht zu tun. Mit jedem Satz bete er mehr vor Wut. Er schnaubte aus und schüttelte den Kopf. Er war sich sicher, dass es sich bei Xue Yang um mehr als Gerüchte handelte. Wenn Xiao Xingchen das nicht glauben wollte, mussten eben Beweise her. Das würde sich doch sicher einfach einrichten lassen. Schon machte sich ein neuer Plan in Song Lans Gehirn breit, sodass er gar nicht mehr richtig zuhörte. Wenn er ihm sonst nicht glaubte, dass ‘sein Xue Yang’ log. Nur das zu denken löste das Bedürfnis bei ihm, sich zu übergeben. Wenn er das noch einmal hören musste, würde er sich nicht mehr so zusammenreißen können. Was ihn tatsächlich überraschte, war das Xue Yang angeblich gesagt hatte, er würde niemanden außer Xiao Xingchen küssen. Er hatte wirklich gedacht, er würde sich eher in das Bad-Boy-Image hineinlehnen. Ist auch egal. Song Lan wollte seine mentale Kapazität nicht dazu verschwenden sich vorzustellen ob und wen Xue Yang geküsst hatte. Er bebte nun vor Wut. So schlug er auch die Hand auf seiner Schulter weg. Er drehte sich zu Xiao Xingchen um und fuhr ihn an.
    “Anscheinend bedeutet dir meine Sorge aber nichts. Du tust alles einfach ab. Wofür? Für jemanden wie Xue Yang. Für ihn setzt du unsere Freundschaft aufs Spiel? Wirklich? Weil du fühlst, dass er dich nicht anlügt? Xiao Xingchen, wie lange hat er dich schon manipuliert? Glaubst du wirklich, du kannst dir selbst da vertrauen?” Er trat noch einen Schritt näher heran, baute sich kurz vor Xiao Xingchen auf. “Und du verlangst von mir, dass ich meine Zeit mit Xue Yang verschwende. Hast du ihm auch gesagt, er soll aufhören, mich zu behandeln, als wäre ich an allem Übel der Welt schuld? Hast du ihm gesagt, er soll sich bei mir für alles entschuldigen, was er mir im Laufe der Jahre an den Kopf geworfen hat? Du hörst doch, wie er mit mir redet, nicht? Und weißt du, dass er sich vor dir immer zusammenreißt. Das ist nichts im Vergleich zu dem, wie er sonst mit allen redet. Ich weiß sehr genau, wer Xue Yang ist. Du bist derjenige, der sich blenden lässt! Dein Vertrauen ist wertlos!” Song Lan wurde mit jedem Satz erneut lauter. Wie empfindlich Xiao Xingchen gegenüber Geräuschen war. “Ich werde nicht dabei zusehen, wie du dir selbst weh tust! Das kann ich nicht, Xiao Xingchen. Dafür bist du mir zu wichtig. Ich will nicht sehen, wie du freiwillig zerbrichst! Xue Yang wird dir das Herz brechen! Erinnere dich dann, wer dich gewarnt hat.” Damit stürmte er Xiao Xingchen vorbei,so nah, dass er gegen dessen Schulter stieß. Allerdings blickte Song Lan noch nicht einmal zurück, um zu sehen, ob bei Xiao Xingchen alles in Ordnung war. Er war einfach zu frustriert und wütend. Xue Yang hatte ihm wirklich alles zerstört!

    Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn Nie Huaisang sich einfach an die Regeln halten würde. Nie Mingjue seufzte leicht und legte die Stirn in Falten. Nein, das musste diskutiert werden. Konnte es nicht einmal einfach sein. Und plötzlich hing sein Bruder auch noch an seinem Arm. Oh nein! Mit diesem Gesichtsausdruck erinnerte er Mingjue an den kleinen Jungen, der im Waisenhaus nicht von seiner Seite weichen wollte. Es war fast ironisch, dass Huaisang jetzt um sein Recht bettelte, ein Bier zu trinken. Das und Wen Nings Unterstützung hätte stärkere Männer dazu gebracht nachzugeben. So war die Entscheidung schnell getroffen. Es hätte sowieso keinen Zweck, ihm das noch weiter zu verbieten. Er würde so lange flehen und unschuldig gucken, bis er bekam, was er wollte. Einen Moment ließ Mingjue ihn jedoch noch zappeln, tat so, als würde er alles viel länger überdenken, als es eigentlich der Fall war.
    “Mmh, mal sehen. Wenn die Party sicher und interessant genug ist, können wir vielleicht etwas länger bleiben. Das muss ich vor Ort entscheiden. Und keine Beschwerden, wenn wir doch vorher wieder gehen! Weiter lass ich nicht mit mir diskutieren, nicht wenn wir zu den Jins müssen.” Mingjue verzog das Gesicht, als er wieder daran denken musste, was das bedeutete. Ah man, die würden sicher auch keine Kosten und Mühen scheuen, damit alles super fancy und exklusiv war. Er konnte damit nichts anfangen. Warum musste etwas einen Haufen Schnörkel haben, wenn nichts davon eine Funktion hatte? Es ging auch praktischer. Huaisang würde das bestimmt gut gefallen. Das wollte er ihm nicht zu sehr verderben.
    “Okay, Wen Ning. Kannst du garantieren, dass es bei dem einen Bier bleibt?” Mingjue war sich durchaus bewusst, dass er sowieso nicht kontrollieren konnte, was genau sein kleiner Bruder trinken würde. Es sei denn er könnte ihn die gesamte Zeit über im Blick behalten und das bezweifelte er. Die Regel war nur da, damit Huaisang nicht komplett betrunken sein würde und sich selbst in Gefahr brachte. “Ein Bier. Wenn das garantiert ist, kann ich damit leben.” Wen Ning schien nicht unbedingt die Person zu sein, die so ein Limit durchsetzen konnte. Trotz all der Sorgen, die er sich machte, vertraute Mingjue seinem Bruder doch genug, dass er sich an die Regeln halten würde, wenn sie einmal festgelegt waren. Sonst würde er Huaisang am Samstagmorgen mit Hangover dazu zwingen ihn zum Sport zu begleiten. Handlungen hatten schließlich Konsequenzen - und nicht immer angenehme. Es gab Situationen, bei denen half selbst ein Hundeblick nicht. Etwas, an das Huaisang ab und zu mal erinnert werden musste, wenn er Mist baute.

    Mobei-Jun legte den Kopf leicht schief, als er beobachtete, wie sein Sekretär durch die Gegend lief. Das könnte schon fast wieder als niedlich bezeichnet werden. Die Flyer waren ihm herzlich egal. Was ihn allerdings störte, war, wie lange Shang Qinghua brauchte, um sie zu finden. Sie hatten wichtigeres zu besprechen. Und dann musste er seinen Sekretär auch noch aus den Augen lassen, als dieser den Raum verließ. Erwartete Shen Qingqiu wirklich, dass Mobei-Jun auf seinen seltsamen Kommentar über Kälte einging. Was für eine Verschwendung. Er zog nur eine Augenbraue hoch und starrte auf ihn herab. Auf die Gesellschaft von anderen Mensche hatte er im Moment keine Lust, vor allem nicht, wenn diese etwas wichtiges unterbrachen. Zum Glück waren die Flyer schnell gefunden und Shen Qingqiu war schlau genug sich selbst zu entfernen. Sonst hätte sich Mobei-Jun noch einmischen müssen. Der Literaturlehrer hatte schon mehr als genug Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch jetzt war Mobei-Jun wieder mit Shang Qinghua allein. Mobei-Jun stieß sich vom Tisch ab und ging die paar Schritte hinüber, sodass er direkt hinter seinem Sekretär zum Stehen kann. Er beugt sich ein wenig hinunter, sodass er ihm ins Ohr flüstern konnte.
    “Dachtest du wirklich, du könntest so einfach entkommen? Shang Qinghua, du weißt es doch besser.” Er griff an dessen Hüfte und wirbelte Shang Qinghua herum. Schließlich wollte er dessen Gesicht sehen, damit er sich nicht so einfach herausreden konnte “Verrätst du mir jetzt freiwillig, was passiert ist oder muss ich nachhelfen? Keine billigen Erklärungen mehr oder Ablenkungsmanöver! Verstanden?” Diesmal würde das hoffentlich ohne Unterbrechungen von Statten gehen. Er wollte endlich wissen, was genau sich sein Sekretär gedacht hatte.
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Jun 08, 2021 1:14 pm

    Jiang Cheng konnte nur zustimmend nicken. Er kannte wirklich niemanden, der so unfähig war, seine eigenen Gefühle zu erkennen oder sie jemandem gegenüber zu äußern. Zumindest wenn es um romantische Gefühle ging. Oh Moment,... vielleicht kannte er doch noch eine Person und fast hatte er bei dem Gedanken an das Trauerspiel um Jin Zixuan und seine Schwester die Augen verdreht. Tatsächlich kam ihm nun aber der lustige Gedanke, wie wohl ein Doppeldate seiner Geschwister mit ihren jeweils Angebeteten aussehen würde... das wäre besser als eine Komödie! Jiang Cheng fragte sich, ob es bei ihm auch in solch einem Desaster enden würde, wenn er sich mal verlieben würde. Natürlich würde es das! Er hätte vermutlich den Jackpot und würde sich in jemanden verlieben, der kein Interesse an ihm hatte. So wie damals mit Wen Nings älterer Schwester. Es hatte ziemlich lange gedauert, bis Jiang Cheng verstanden hatte, dass diese nicht an Männern interessiert war. Und er hatte sich bis dahin ganz schön zum Deppen gemacht. Ihr sogar Geschenke mitgebracht und sie hatte jedes Mal entschuldigend gelächelt. Oh man... gut, dass er keine Gefühle mehr für sie hatte. Es war sowieso nur eine Teenager-Verliebtheit gewesen. Trotzdem schaffte er es heute auch kaum Wen Qing in die Augen zu sehen. Es war ihm noch immer viel zu peinlich, dass er all die Signale nicht empfangen hatte. Oh man...
    Doch dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf ihre Unterhaltung gelenkt und er hoffte, dass Lan Huan nicht zu sehr bemerkt hatte, wie er kurz in Gedanken versunken war. „Vielleicht werd ich sie tatsächlich mal bei Gelegenheit in die Pfanne hauen. Ich meine... es wäre nur fair, oder?“ Jetzt hatte er dafür auch quasi Lan Huans Einverständnis, denn er wollte es sich bei ihm ja nicht verscherzen, nur weil er Wei Ying und Lan Zhan an den Karren fahren wollte. „Und ob ich dafür Hausarrest bekommen würde. Und Ärger! Und zwar richtig. Und mit deinem Bruder sicher auch. Der schaut mich eh immer schon an, als wollte er mich lynchen.“ Glaubte er zumindest, schließlich war Lan Zhan ja nicht wirkliich gut zu lesen. „Aber das wäre es mir wert. Ich würde zu gerne Wei Yings dummes Gesicht sehen und wie er sich heulend hinter Lan Zhan versteckt... oder vor ihm flüchtet. Je nachdem.“ Jiang Cheng grinste fies bei diesem Gedanken. Natürlich würde Wei Ying nicht heulen, aber diese überspitzte Vorstellung passte ihm wunderbar in den Kram. So gern er seinen Bruder auch hatte – irgendwie – wünschte er sich doch mal etwas Revanche für all die Situationen, in denen Wei Ying ihn blamiert hatte. Und das waren verdammt viele!
    Lan Huan wollte ihm nun aber erneut klar machen, dass er für das Verhalten seines Bruders nichts konnte. Und auch jetzt schien es so, als wäre es das erste Mal, dass Jiang Cheng so etwas hörte. Er blinzelte überrascht und nickte dann leicht, auch wenn es aussah, als könnte er das nicht ganz glauben. „Danke, dass du das sagst. Es ist nur...“ dass ich auf ihn aufpassen muss und wenn es mir nicht gelingt, ist es doch genau genommen schon mein Versagen, oder? Oder? führte er in Gedanken diesen Satz zu Ende, doch er winkte dann nur ab und zwang sich den Anflug eines Lächelns auf. „...schon gut. Ich merks mir.“ Er wollte Lan Huan nicht mit dem Thema schon wieder nerven, zumal er eh das Gefühl hatte, dass es schwer war, seinen Standpunkt zu erklären. Also lies er es besser bleiben und Lan Huans warmes Lächeln ließ ihn zumindest für einen Moment seinen Frust über diese Tatsache vergessen.
    Doch die Themen wurden auch leider nicht angenehmer. Jiang Cheng hatte gerade das Gefühl, dass er sich indirekt das Herz bei Lan Huan ausschüttete und dieser ihn nun beruhigen und trösten wollte. Wieder ein Signal für seine Unsicherheit und die Angst davor, jemandem lästig zu sein. Und er wollte auch nicht als so schwach dastehen. Schon garnicht, weil er eigentlich doch für Lan Huan da sein wollte, nach dieser schlimmen Geschichte! Jetzt reiß dich mal zusammen! Mahnte er sich selbst und war erneut überrascht, dass Lan Huan sich offenbar wirklich nichts darauß machen würde, wenn diese Gerüchte kursieren würden. Er hörte ihm zu und kam nicht umhin, beeindruckt zu sein. Leute wie Lan Huan gab es selten. Hier an der Schule konnte man sie sowieso an einer Hand abzählen, wo doch Beliebtheit so ziemlich alles war. Jiang Cheng war es auch nie wirklich wichtig gewesen, er war eh immer ein Außenseiter gewesen, aber bei Lan Huan... er war so ein toller Typ. Und hatte so viele Freunde. Jiang Chengs Miene hellte sich etwas auf, denn es machte ihn gerade sehr glücklich, dass Lan Huan sich für den Kontakt zu ihm auch nicht schämte. Außerdem klang es überaus reif und vernünftig was er sagte. Er war für sein Alter wirklich sehr reif. „Wow... du bist echt cool.“ Sagte er dann anerkennend und sein Lächeln zeichnete sich etwas deutlicher ab, außerdem lag ein gewisser Glanz in Jiang Chengs Augen. Hier hatte Lan Huan gerade die einmalige Gelegenheit einen sehr glücklichen Jiang Cheng zu sehen. Das war seltener als ein Schaltjahr. Er lachte dann aber und schüttelte über seine nicht ganz so weisen und plumpen Worte den Kopf. „Sorry... ist mir nur grad mal wieder aufgefallen. Deine Sicht auf die Dinge ist echt erfrischend.“ Sagte er ihm ehrlich und auch, wenn seine Wangen noch immer rosa schimmerten, sah er Lan Huan ganz offen in die Augen. Er war ihm wirklich dankbar für dessen Worte und er glaubte ihm. Wegen der Liste verdrehte Jiang Cheng dann aber leicht die Augen. „Ach, keine Ahnung... Irgendwer hat damit angefangen und es wurde ein Trend. Wie gesagt... an sich hats mich auch nicht gejuckt, aber ich... fands etwas fies, was sie über mich geschrieben haben. Das hat mich schon geärgert.“ Und dazu hatte Wei Ying ihn damit immer noch aufgezogen. Was das Ganze nur schlimmer gemacht hatte. „Wie auch immer... ich steh da drüber. Und wenns dich nicht juckt... umso besser. Ich wollte es nur mal gesagt haben.“ Sagte er grinsend, um seine Unsicherheit von eben etwas zu überspielen. Er war wirklich froh, dass Lan Huan auf diese Gerüchte nichts gab...
    Über seine Bemerkung zu dem Doppeldate und Wei Yings Unfähigkeit zu erkennen, dass Lan Zhan homosexuell war, musste Jiang Cheng lachen. „Oh ja, das denkt er! Er will ihn ständig mit MianMian verkuppeln. Was ziemlich dumm ist... Weil sie offensichtlich auch nicht straight ist. Er ist so ne Pflaume.“ Sagte Jiang Cheng amüsiert und grinste breit. Zumindest so lange, bis Lan Huans Hand seine Wange berührte. Und ufff... das war das schönste Lächeln, dass Jiang Cheng je gesehen hatte. Und jedes Wort, dass Lan Huan gerade sagte, glaubte ihm Jiang Cheng sofort. Es traf ihn regelrecht wie ein Blitz. Seine Herzfrequenz stieg wieder und er spürte wieder diese aufkommende Nervosität. Oh Gott... Lan Huan war wirklich ein Engel. Er schluckte und sah ihm ziemlich gerührt in die Augen und vielleicht lehnte er sich mehr in die Berührung hinein, wie er wollte, doch es tat so gut, so zärtlich und liebevoll berührt zu werden. Sein Herz sprang ihm fast aus der Brust. Ihm fehlten die Worte. „Danke...“ Sagte er leise und meinte es wirklich von ganzem Herzen so. Am liebsten hätte er nun auf Pause gedrückt und wäre einfach in diesem Moment verharrt. Lan Huans Berührung fühlte sich sehr heilsam an und Jiang Cheng versprüte den Drang, sich nun einfach in seine Arme zu legen und sich von ihm festhalten zu lassen. Das wäre herrlich gewesen, doch dafür war er zu gehemmt. Er hätte das nicht über sich gebracht. Doch der Moment war ihm auch nicht lange vergönnt, denn vorhin war ihm sein Handy aus der Hosentasche gefallen, dass nun zwischen ihnen auf dem Sitz lag. Er hatte es zwar auf lautlos, doch nun blinkte ein Anruf auf dem Display. Und zwar von seiner Arbeit. Jiang Cheng sah verstohlen aufs Display und seufzte dann leise. „Ich muss da kurz rangehen... die Arbeit.“ Sagte er frustriert. Etwas traurig sah er Lan Huan an, dann griff er nach dem Handy und nahm ab. Lan Huans Berührung fehlte ihm jetzt schon. Während er zuhörte, was sein Chef wollte, wurde seine Miene auch immer freudloser. Er nickte stumm. „Ich... naja... ich hab heute eigentlich etwas vor.“ Sagte er leise und man konnte hören, wie sein Chef auf der anderen Seite der Leitung auf ihn einredete. Jiang Cheng hob seine Hand und rieb sich gefrustet über die Augen. „Okay... ja... schon gut. Ich komme. Ich kann aber erst ab 14 Uhr. Ja, das ist direkt nach dem Unterricht.“ Er nickte noch einmal. „Ist gut. Kein Ding. Bis später.“ Oh nein... seine Pläne mit Lan Huan waren nun geplatzt. Er legte auf und sah ihn enttäuscht an. „Ich kann später nicht mitkommen. Ich muss auf der Arbeit einspringen.“ Jiang Cheng verzog entschuldigend den Mund. „Tut mir leid... ich hab mich echt schon drauf gefreut.“ Ihm war aber auch garnichts gegönnt!

    Xingchen war gerade ganz und garnicht überrascht über Son Langs Reaktion. Natürlich hatte er gehofft, dieser würde etwas Verständnis zeigen, doch stattdessen wütete er nun herum und warf ihm wieder vor, dass er keine gute Wahrnehmungsgabe im Bezug auf Menschen hatte. Xingchen glaubte natürlich, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckte, doch er war nicht naiv. Er gab Menschen eine Chance, auch wenn sie vielleicht mal eine schwere Vergangenheit hatten. Und selbst wenn von den Gerüchten um Xue Yang etwas dran war, gab es bestimmt gute Erklärungen für sein Handeln. Doch das Thema würde er irgendwann mal bei Xue Yang selbst anschneiden, wenn diese ihre Beziehung etwas vertieft hatten. Bis dahin vertraute er ihm. Und zwar aus ganzem Herzen.
    Das schien Song Lan garnicht zu schmecken und dieser wurde nun wieder überaus verletzend. Das tat sehr weh, denn eigentlich waren sie ja Freunde. Oder nicht? Das sagte Song Lan doch immer. Und dass er sich Sorgen um ihn machte. Doch davon war gerade nichts zu spüren. Jedes weitere Wort wäre jetzt auch vergebens. Song Lan rempelte ihn dann aber noch einmal unsanft an und Xingchen verlor dabei das Gleichgewicht. Mal davon abgesehen, dass er das Gefühl hatte, sein Kopf müsste gleich platzen, weil Song Lan ihn regelrecht anschrie. Er schwankte und fiel gegen den nächsten Tisch. Konnte sich irgendwie noch abfangen, aber er knallte trotzdem mit Wucht in das Möbelstück hinein und zog schmerzhaft die Luft ein. Seine Rippen schmerzten nun und er war sich sicher, dass es blau werden würde. Song Lan... wie konnte er ihn nur so behandeln? Das machte Xingchen tief traurig. Er blieb einen Moment noch in dem Raum zurück und hing betrübt seinen Gedanken nach und allem, was gerade passiert war. Seine gute Laune war wie weggeblasen... Er wollte den Raum schon wieder verlassen, als ich einfiel, dass er noch eine Nachricht auf seinem Handy hatte. Er zog es aus seiner Tasche und presste seinen Daumen auf die Entsperrungstaste, welche mit seinem Fingerabdruck gesichert war. Dann tippte er zweimal auf den Bildschirm. Das war eine Einstellung, extra für blinde Menschen. Eine Art Kurzwahl, mit der man neue Nachrichten abrufen konnte. Sofort wurde die Sprachnachricht abgespielt und es dauerte keine zwei Sekunden, da hellte sich Xingchens traurige Miene auf. „Das glaubst auch nur du... ich vermisse dich gerade wie die Hölle.“ Kommentierte Xingchen leise, während er Xue Yang zuhörte. Er setzte sich dabei auf den Stuhl hinter sich, musste sich aber an die Seite fassen, wo seine Rippen von dem Aufprall schmerzten. Doch das machte ihm gerade nicht seine Stimmung kaputt. Er strahlte über beide Wangen, während er Xue Yang zuhörte und ein glückliches Lachen entfuhr ihm. „Ein Date...“ Sagte er leise und sein Herz überschlug sich fast vor Glück. Dann lauschte er aber neugierig, was im Hintergrund gesprochen wurde. „Oh...“ Entfuhr es ihm, bevor er seine Hand vor den Mund hielt und grinste. Er errötete sogar etwas, bei dem Kompliment. Xue Yang fand ihn schön und interessant. Xingchen spürte schon wieder, wie verliebt er war. Dann hörte er aber noch eine andere Stimme und wunderte sich. War Xue Yang etwa bei der Arbeit? Das würde erklären, wieso er vorhin so schnell gegangen war. Er hatte also einen Job...? Wieso hatte er ihm das nicht einfach gesagt? Aber vielleicht hatte er einfach nicht dran gedacht, es zu erwähnen. Xingchen würde ihn einfach mal danach fragen. Die Nachricht war dann zu Ende und Xingchen lächelte vor sich hin. Er war nun auch irgendwie aufgeregt. Noch einmal spielte er die Nachricht von vorne ab, bevor er selbst eine aufnahm: „Oh Xue Yang. Du hast ja keine Ahnung.“ Begann er und lächelte dabei breit. „Ich hab dich in der Sekunde vermisst, als du mein Versteck verlassen hast.“ Er lachte leicht. „Aber zum Glück, ist das kein Wettbewerb und... du hast mir gerade sehr den Tag versüßt. Schon wieder. Was auch immer für deine Planänderung verantwortlich ist, ich bin sehr froh darüber und wäre es dreist zu fragen, ob du beide Tage mit mir verbringen willst?“ Er kicherte leise. „Natürlich nur, wenn du mich zwei Tage hintereinander aushalten kannst. Und mit 2 Euro und einer Kartoffel können wir schon ein Lagerfeuer machen und uns ganz romantisch 8 Pommes teilen. Das klingt fantastisch. Vielleicht ist auch noch eine Dose Limo drin?“ Fragte er gespielt verträumt und lachte dann aber. „Nein, mal im Ernst! Lass uns was schönes machen. Im Notfall hab ich auch noch ein bisschen Kleingeld. Aber das werden wir garnicht erst brauchen. Mir reicht es, wenn du bei mir bist. Xue Yang. Ich freue mich sehr darauf. Hab noch einen stressfreien Tag. Ich denke an dich.“ Sagte er verliebt und schickte die Nachricht dann ab. Okay... der Ärger von eben war so gut wie vergessen. Xingchen schwebte jetzt auf Wolke Sieben!

    Mingjue machte das doch mit Absicht! Wieso sagte er so lange nichts?? Huaisang saß gerade auf glühenden Kohlen. Doch dann schien er nachzugeben und Huaisangs schmollende Miene verwandelte sich wieder in ein Lächeln. Doch dann stockte er kurz. Oh ja... dass die Party bei den Jins war hatte er irgendwie ausgeblendet. Lan Huan hatte es vorhin zwar gesagt, doch die Aussicht auf einen Party hatte Huaisang irgendwie das andere ausblenden lassen. Es war eben auch Jin Zixuan, der die Party schmiss. Dass Meng Yao ja dann auch sehr präsent sein würde... klar... Lan Huan war ja von ihm eingeladen worden. Oh je... jetzt fühlte Huaisang sich fast schon wieder schlecht, dass er seinen Bruder darum bat, länger zu bleiben. So nickte er tatsächlich auch artig bei dieser Bedingung und schmiegte sich etwas fester an Mingjues Arm. Als Zeichen dafür, dass er wusste, was seinem Bruder gerade durch den Kopf ging. Meng Yao war ein rotes Tuch, auch für Huaisang. Als sein Bruder dann aber das Wort an Wen Ning richtete, stand dieser auf einmal kerzengerade. Dass er nicht salutierte, war alles. „Oh! Das mache ich! Großer Bruder Nie kann sich auf mich verlassen! Nur ein Bier für A-Sang“ Sagte er und nickte eifrig. Als Huaisang das dann hörte, strahlte er über zwei Wangen. „Oooohhhh.... Danke! Das wird super!“ Jubelte Huaisang nun und weitete die Umarmung von dem Arm auf Mingjues Taille aus. Er umschlang ihn einfach mit beiden Armen und drückte sich an ihn. „Ich werde dich nicht enttäuschen, versprochen! Und ich werde so sozial interaktiv sein, wie du es noch nie gesehen hast!“ Er sah nun glücklich zu seinem Bruder auf und küsste ihn geräuschvoll einfach auf die Schulter. Auch noch eine Angewohnheit aus Kindertagen, auch wenn er das, je älter er wurde, immer seltener tat. Doch in solchen Momenten konnte sich Huaisang nicht zurückhalten. Er hatte seinen Bruder eben sehr lieb und keine Scheu, es ihm zu zeigen. Er lies dann von ihm ab und legte seinen Arm schwungvoll um Wen Ning. „Das wird die Nacht unseres Lebens, mein guter Ning Ning. Davon werden wir unseren Enkelkindern noch erzählen.“ Übertrieb er mal wieder maßlos.

    Es fühlte sich an, als würde der ganze Raum gefrieren. Die Kälte zog Qinghua förmlich die Beine hoch und er hatte das Gefühl, sein Herz würde gleich aussetzen. Dir Schritte, die näher kamen sorgten dafür, dass sein Herz für eine Sekunde aussetzte. Er erschauderte am gabze Körper, als Mobei-Jun, so dicht hinter ihm stehend, direkt in sein Ohr sprach. Seine Worte klangen so bedrohlich und gleichzeitig regten sie Qinghuas perverse Fantasien wieder an. Oh Himmel! Wieso nur war er so verkorkst? Das alles hier grenzte schon an Misshandlung und Qinghua hatte trotzdem nie den Drang verspürt zu kündigen. Ganz im Gegenteil! Wenn er mal (gezwungenermaßen) Urlaub nehmen musste,  kam er unter blöden Vorständen trotzdem gefühlt jeden Tag bei Mobei-Jun vorbei, nur weil er Sehnsucht hatte. Qinghua litt unter dieser Behandlung und gleichzeitig sehnte er sich danach. Es war ein süßes Leid, dass er dabei verspürte. Manch einer hätte meinen können, dass er ein Masochist von der sehr extremen Sorte war.
    Noch bevor er aber weiter etwas tun konnte, spürte er Mobei-Juns große und starke Hand an seiner Hüfte. RIP! Er wurde herumgedreht und war nun diesen eisigen Blicken ausgeliefert. Und was hatte er denn jetzt noch für eine Wahl? Er war geliefert... ,,Herr Direktor... Ich... Sie müssen wissen, dass ich... oh bitte! Haben Sie Gnade mit mir!" Begann er jetzt schon zu betteln. ,,Ich bin nur ein Freizeitautor mit einer sehr kleinen Leserschaft," das war gelogen! ,,und ich muss den Lesern geben, was sie lesen wollen. Ich hatte so gut ausgearbeitete Geschichten. Wirklich! Tiefgründige Charaktere, spannende Plotts... aber die Leser wo lieber Schmuddelkram wie den hier lesen." Sagte er nun theatralisch und deutete zu dem Bildschirm. ,,Und die Namen... Ich muss mich wirklich erklären und entschuldigen! Ich denke mir dir Namen immer erst später aus und nehme Namen aus meinem Bekanntenkreis als Platzhalter. Natürlich, Herr Rektor, waren Sie NIE damit gemeint und ich natürlich auch nicht... du meine Güte! Das wäre ja... es wäre ja..." Er gestikulierte wieder wild bei dieser Geste und legte sich vor Schock eine Hand an seine Brust. ,,Ein Unding wenn ich mir so etwas tatsächlich mit meinem Vorgesetzten vorstellen würde!" Er zog erschrocken die Luft ein und schüttelte den Kopf, sah Mobei-Jun dabei aber nie direkt an. ,,Sie müssen mir wirklich glauben, Herr Direktor! Ihr Sekretär würde so etwas nie denken! Oder sich vorstellen! Ich habe keinerlei sexuelle Fantasien mit Ihnen! Schon garkeine, die davon handeln, dass sie mich als Strafe in ihrem Büro übers Knie legen und mir den Hintern versohlen. Oder in diesem Fall in einem Thronsaal. Was für ein unzüchtiger Gedanke!!!" Oh wie gelogen das war und ein Blick in Qinghuas Gesicht reichte aus, um das zu erkennen. ,,Nie würde ich mir so etwas auch nur ausmalen! Das ist... ist alles rein fiktiv! Nur für die Leserzahlen, sage ich Ihnen! Und ich werde die Namen ersetzen, sobald ich mir welche ausgedacht habe, also bitte... wenn Sie... wenn Sie mich bitte nicht feuern würden?" Vorsichtig sah Qinghua nun zu Mobei-Jun auf. ,,Oh bitte, haben Sie Gnade mit ihrem gedankenlosen Sekretär! Ich werde niemals nicht nie wieder so etwas in meiner Pause hier schreiben!" Flehte er und sank nun auf die Knie. Shang Qinghua war nun fertig mit der Welt. Oder vielleicht war die Welt auch fertig mit ihm...
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jun 09, 2021 3:31 am

    Lan Huan musste leise Lachen: “Oh, wäre es zu unfair von mir, wenn ich sagen würde, du hättest meine Unterstützung und ich würde Lan Zhan davon abhalten, dir etwas anzutun? Aber vielleicht wäre er auch zu sehr mit Wei Ying beschäftigt.” Die Vorstellung war schon etwas witzig. Auch wenn er sich ein wenig schlecht damit fühlte, seinen Bruder mehr oder weniger ins offene Messer laufen zu lassen. Allerdings konnten die Beiden wirklich einen Schubs in die richtige Richtung brauchen. Lan Huan wunderte sich jedoch immer noch, warum Jiang Cheng von Hausarrest sprach. Anscheinend passierte so etwas öfter. War das vielleicht auch einer der Gründe, warum Jiang Cheng ich immer so schnell für Wei Yings Verhalten entschuldigte? Wie gerne er weiter nachgefragt hätte. Damit wäre er Jiang Cheng aber bestimmt viel zu nah getreten. Zumindest schien der Jüngerer halbwegs einzusehen, dass er sich bei Lan Huan nicht dafür rechtfertigen musste. Zumindest erschien ein Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht, also zählte Lan Huan das als Erfolg. Er beobachtete auch sehr genau, wie sich Jiang Chengs Gesichtsausdruck immer weiter aufhellte, während er sprach. Ausnahmsweise wirkte er tatsächlich glücklich. Sehr gut. Lan Huan wollte gern mehr davon sehen, denn so war Jiang Cheng erstaunlich hübsch. Auch mit dem leichten Rotschimmer auf den Wangen oder vielleicht gerade deshalb. Und auch wenn Jiang Cheng in einem angepisstend Zustand sehr attraktiv war, bevorzugte Lan Huan es, wenn Leute glücklich waren. Umso besser, wenn er der Grund war. Vielleicht hatte Lan Huan auch ein wenig das Gefühl, er würde Zeuge von etwas ganz besonderem sein, so selten, wie er Jiang Cheng hatte Lächeln sehen.
    Leider wurde der Moment dann unterbrochen. Lan Huans Hände fühlen sich plötzlich erstaunlich kalt an, als sich Jiang Cheng aus den Berührungen löste.Oh, das Telefonat hörte sich aber nicht sonderlich vielversprechend an. Auch wenn Lan Huan nur einen Teil hören konnte, konnte er sich doch schnell zusammenreimen, worum es ging. Jiang Cheng sah schon wieder geknickt aus und auch Lan Huan ging es nicht viel besser. Er konnte es jedoch besser verstecken. Wie gerne wäre er ihm zum Tierheim gegangen. Doch er verstand auch, dass Jiang Cheng nicht einfach absagen konnte. Anscheinend wollte das Universum nicht, dass er jemals jemanden ins Tierheim mitbringen konnte.
    Also lächelte Lan Huan ihn leicht an: “Das ist schon in Ordnung. Obwohl ich mich auch schon sehr gefreut habe. Aber es rennt ja nicht weg. Wir können den Besuch im Tierheim einfach verschieben, vielleicht auf nächste Woche? Wenn dir das passen würde? Schließlich haben wir am Freitag und Samstag ja schon einen vollen Terminkalender.” Um die Stimmung wieder aufzulockern fügte er noch hinzu: “Jetzt bin ich gerade ein wenig froh darüber, dass wir das Fahrrad noch nicht eingeladen haben. Wäre doch schade gewesen, wenn wir die ganze Anstrengung umsonst unternommen hätten.” Lan Huan sah aus dem Fenster. Nun, es gab keinen Grund mehr noch lange in dem Auto rumzusitzen, egal wie gemütlich es war. Vor allem würde der Unterricht bald wieder losgehen. Er schenkte Jiang Cheng noch ein letztes Lächeln: “Wollen wir dann?”

    Xue Yang war gerade dabei klebrige Flecken von der Theke zu entfernen. Wer zur Hölle hatte den Inhalt der Shots komplett über dieser verteilt? Das gemischt mit einem verschütteten Bier war einfach perfekt. Und eine scheiß Arbeit wieder sauber zu kriegen. Er fluchte leise vor sich hin, als sein Handy einen kurzen Ton von sich gab. Ah, Xiao Xingchen hatte geantwortet. Xue Yang hoffte inständig, dieser hatte zugesagt. Es wäre das erste Mal, dass sie außerhalb der Schule etwas unternehmen würden, auch wenn es nichts großartiges sein konnte. Aufgeregt legte er den Lappen beiseite und fischte das Handy aus der Tasche. Verstohlen sah er sich um, aber seine Kollegen schienen alle selbst beschäftigt. Da konnte er das kurz abhören. Auf seinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Sein Herz machte fast einen Sprung in seiner Brust. Xiao Xingchen hatte ihn auch vermisst? Und er wollte so viel Zeit mit Xue Yang verbringen? Das war fast wie ein Traum. Er musste über den Witz darüber, was man mit einer Kartoffel machen könnte lachen. Ohne groß drüber nachzudenken nahm er sofort die Antwort auf.
    “Xiao Xingchen, hab ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie sehr ich deine Stimme mag. Das ist mir gerade noch mal aufgefallen. Und von deinem Lachen will ich gar nicht erst anfangen. Aber zum wichtigen! Natürlich würde ich die zwei Tage mit dir verbringen.” A-Qing war sicher verstaut und das bedeutete er selbst würde auch nicht in seinem sogenannten Zuhause auftauchen. Da konnte er die Zeit auch mit jemandem Verbringen, den er wirklich mochte. “Ich könnte mir nicht besseres Vorstellen. Wir können uns ja beide ausdenken, was wir auf dem Date so machen könnte und dann losen wir. Wie hört sich das an? Oder ich bin auch für alles offen, was du willst.” In seinem Kopf sammelten sich schon Ideen, wo er Xiao Xingchen hinbringen könnte. Er versuchte sich zu überlegen, was ihnen beiden Spaß machen könnte. “War da nicht auch noch irgendwas mit ner Party von unserem Jahrgang? Hättest du darauf Lust?” Eigentlich hatte Xue Yang nicht weiter darauf geachtet, aber jetzt hatte er die Zeit dafür. Und auf so einer Party würde es vermutlich essen geben, dann hätte er zumindest da was und könnte sich vielleicht sogar was fürs restliche Wochenend klauen. Allerdings konnt er sich auch vorstellen, dass es nicht unbedingt Xiao Xingchens bevorzugte Freizeitbeschäftigung war. Laute Musik und viele Menschen konnten sicher schnell für Desorientierung und Überladung der Sinne sorgen. “Ganz wie du willst. Ich denke nur garde wieder laut. Frag mich später nochmal, dann hab ich bestimmt bessere Ideen.” Er lachte leise und hoffte, dass sich seine Vorfreude auch in der Sprachnachricht wiederfand. “Du hast meine Gedanken noch nicht verlassen.” Damit schickte er die Nachricht ab und wandte sich wieder der Arbeit zu, bevor sein Chef ihn wieder ermahnen konnte. Jetzt freute er sich wirklich schon auf Freitag und sein Date mit Xiao Xingchen.

    Mobei-Jun konnte in Shang Qinghuas Gesicht ablesen, dass dieser immer noch nicht die Wahrheit sagte. Er war mit der Antwort ganz und gar nicht zu frieden. Wirklich? Er sollte glauben, dass die Namen nur Polatzhalten waren? Es war glasklar, dass sein Sekretär sich das ganze schon sehr genau ausgemalt hatte. Auch wenn er es abstritt, bestätigten die Worte Mobei-Juns Vermutung. Er zog eine Augenbraue hoch. Dann sank Shang Qinghua vor ihm auf die Knie. Wie dieser fast flehentlich zu ihm aufsah in Kombination mit dem gerade gelesenen, ließ ihn schnell ein anderes Szenario in seinen Gedanken konstruieren. Anscheinend waren die Ideen wirklich einprägsam. Er verbot sich jedoch weiter darüber nachzudenken.
    Mobei-Jun beugte sich erneut ein bisschen über ihn: “Vielleicht wäre eine Bestrafung wirklich angebracht. Aber ich denke, du würdest das zu sehr genießen. Und das hast du dir nicht verdient.” Er sichtete sich wieder zu seine vollen Größe auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Unter keinen Umständen würde er seinen Sekretär feuern. Irgendwie hatte er eine Schwachstelle für ihn. Deshalb ließ er ihn auch mehr durchgehen, als bei allen anderen oder als professionell war. “Um zu verhindern, dass es noch einmal vorkommt, wirst du die nächsten Pausen in meinem Büro verbringen. Und Nudelsuppe ist für die nächste Woche gestrichen.” Den nächsten Satz fachte er fast. “Sei froh, dass du niedlich bist.” Mobei-Jun tätschelte Shang Qinghua ein, zwei Mal den Kopf und verließ dann das Büro. Er ließ seinen Sekretär genau dort sitzen. Sie mussten sich wohl beide etwas sammeln.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Jun 09, 2021 1:28 pm

    Den Rest der Woche hatte Jiang Cheng sich so durch die Schultage geschleppt. Dadurch, dass einer seiner Kollegen auf der Arbeit krank geworden war, hatte er jeden Tag einspringen müssen und bis spät abends gearbeitet. Und wenn er nicht gearbeitet hatte, hatte er mit Mingjue trainiert. Sein Sensei hatte ihn die Woche auch ziemlich hart rangenommen, denn bald stand ein Turnier an und er wollte noch etwas mit ihm an seiner Technik feilen, auch wenn Mingjue Jiang Cheng auf seine Art und Weise immer zeigte, wie stolz er auf ihn war und dass es wirklich nur Kleinigkeiten waren, die er noch etwas verbessern konnte. Das tat immer sehr gut. Vielleicht verbrachte Jiang Cheng auch deswegen so viel Zeit beim Training. Es war etwas, was er besonders gut konnte.
    Nun stand aber endlich das Wochenende vor der Tür und Jiang Cheng hatte den ganzen Morgen schon an die Party gedacht, die heute Abend stattfinden sollte. Mit Lan Huan hatte er diese Woche immer mal wieder ein paar Worte gewechselt, doch oft war dieser umgeben von anderen Leuten, deswegen hatte Jiang Cheng sich etwas zurückgehalten. Er wollte ihn nicht zu sehr auf die Nerven gehen. Doch er dachte wieder daran, dass er ja eigentlich mit ihm auf die Party gehen würde, hatte sich aber noch nicht so richtig getraut, ihn nochmal zu fragen. Während er sich fertig machte, sah er immer wieder zu seinem Handy. Ob er ihm mal schreiben sollte? Was hatte er schon zu verlieren? Er nahm sein Handy und tippte eine Nachricht. ,,Hey! Weißt du schon, wie du zur Party kommst? Falls nicht,... Ich könnte dich abholen. Sag mir einfach bescheid." Er benutzte, ganz untypisch für ihn, sogar ein lächelndes Emoji am Ende. Kurz sah Jiang Cheng sein Handy an und atmete dann geräuschvoll aus. Er war tatsächlich aufgeregt und er wusste nicht wieso. So trat er nochmal vor den Spiegel und betrachtete sein Outfit, dass er etwa zuvor schon 5 mal gewechselt hatte. Letztendlich hatte er sich für eine etwas engere, schwarze ripped Jeans entschieden, darauf ein Gürtel und ein schwarzes Shirt. Einen Akzent hatte er mit seiner dunkel lilanen Lederjacke gesetzt, die ein Schlangenmusterprint hatte. Der Gürtel war passend dazu im selben Print. Darunter seine Sneaker in Lila. Und natürlich trug er seinen silbernen Ring, der die Form einer Schlange hatte. Ein Familienerbstück, dass seine Mutter ihm vor ein paar Jahren überlassen hatte. Er brachte dann seine Haare noch etwas in Form und trug dezent etwas Parfume auf. Seinen Stil konnte man gut und gerne als extravagant bezeichnen, doch wenn Jiang Cheng wirklich mal ausging, wollte er auch gut aussehen. Für die Schule kleidete er sich auch immer sehr geschmackvoll, doch nie so schick.
    ,,A-Cheng!" Da kam Wei Ying schon reingestürmt und staunte nicht schlecht. ,,Oh man! Hast du dich für dein Date so rausgeputzt??? Da wird Lan Huan aber Augen machen! Scharf!" Er wuschelte ihm nun einfach durch seine kurzen Haare und brachte damit seine Frisur durcheinander. ,,Wei Ying!" Motzte Jiang Cheng und schob ihn unsanft von sich weg. Er errötete stark und drehte sich schnell zum Spiegel. ,,Fass noch einmal meine Haare an und ich mach dich fertig!" Ging er ihn an und richtete seine Frisur wieder. Auf die Sache mit dem Date ging er garnicht ein. Er hatte sich diese Woche schon oft genug den Mund fusselig geredet, in der Hoffnung es Wei Ying in den Schädel zu hämmern, dass er und Lan Huan nicht dateten. Doch natürlich gab es auf der Schule schon Gerüchte und Jiang Cheng waren auch Meng Yaos Blicke nicht entgangen... ,,Apropos Date... kommt Lan Zhan dich nicht abholen? Ganz romantisch mit dem Fahrrad? Diese Hose hast du doch auch extra für ihn angezogen, weil sie deinen Arsch betont. Vielleicht geht zwischen euch ja heute noch was." Sagte Jiang Cheng nun und grinste ihn böse durch den Spiegel an. Sofort sah er, wie Wei Yings Gesichtszüge sich veränderten. ,,Ah, A-Cheng.... Ich glaube, du hast da was falsch verstanden... Lan Zhan und ich... nein... er... Ich..." Wei Ying hatte offensichtlich gerade einen Systemausfall. ,,Ich muss los, wir treffen uns gleich... Bis... ähm... später!!!" Noch während er das sagte, verließ er schon Jiang Chengs Zimmer und dieser grinste triumphierend.
    Dann sah er noch einmal auf sein Handy und machte sich dann auch auf den Weg, denn er musste Huaisang und Wen Ning noch einsammeln. Huaisang hatte er versprochen, an diesem Abend in seiner Nähe zu bleiben. Das war Mingjues Bedingung, dass er zur Party durfte. Er fuhr mit seinem lila Mustang bei ihm vor und hupte. Wen Ning stand schon fertig vorm Haus und eilte zum Auto, setzte sich auf die Rückbank. ,,A-Sang kommt gleich. Er sagt, er will cool aussehen." Sagte Wen Ning und Jiang Cheng grinste. ,,Wie will er das denn anstellen? Hat er sich ein neues Gesicht bestellt?" Scherzte er böse, auch wenn es natürlich nicht so gemeint war. Etwas abgehetzt kam nun auch Huaisang. Er rief noch einmal ins Haus. ,,Da-Ge! Ich gehe jetzt! Wir sehen uns gleich!" Dann zog er die Tür zu und eilte zum Wagen, stieg auf der Beifahrerseite ein und sofort kam Jiang Cheng ein Schwall Parfume entgegen. Den Duft kannte er. War das nicht Mingjues Aftershave dass er da roch? Naja... er hinterfragt es nicht, Huaisang sah außergewöhnlich gut aus, aber sein Kleidungsstil war schon immer nicht schlecht gewesen. ,,Na, Jungs?! Seid ihr bereit für die Nacht eures Lebens???" Fragte Huaisang aufgeregt und spielte an Jiang Chengs Radio herum. ,,Los geht's!" Sagte er, als dieser keine Anstalten machte, loszulassen. ,,Wir... müssen mal noch ganz kurz warten." Sagte Jiang Cheng, der nochmal auf sein Handy schaute. ,,Es kann sein, dass ich Lan Huan noch einsammele.  Der meldet sich bestimmt gleich." Sagte er nun etwas verlegen.  Huaisang gab einen interessierten Laut von sich. ,,Ohhh!" Kam es begeistert von ihm und er klopfte ihm auf die Schulter. ,,Also habt ihr zwei Süßen heute doch ein Date!!! Das gefällt mir! A-Cheng! Du lässt echt nichts anbrennen. Schnapp ihn dir!" Feuerte Huaisang ihn an, woraufhin Jiang Cheng ihn verärgert ansah. ,,Klappe! Das ist kein Date!" Schnaubte er und rollte mit den Augen. ,,Noch so eine Bemerkung und du läufst zur Party!"

    Nachdem Wei Ying fluchtartig Jiang Chengs Zimmer verlassen hatte, saß er nun auf der Treppe vorm Haus und wartete auf Lan Zhan. Jiang Chengs Worte waren schon wieder vergessen. Er war damit  beschäftigt, eine Flasche Sake in seinem Rucksack zu verstauen. Die hatte er eben noch aus dem Alkoholversteck seines Vaters entwendet. Sicher gabs auf der Party Alkohol, aber Wei Ying wollte auf Nummer sicher gehen. Er trank sehr gerne mal einen über den Durst und war überraschend geübt darin. ,,Ahhh... Lan Zhan... wo bleibst du?" Jammerte er. Erinnerte sich aber daran, dass sie sich eigentlich erst in 10 Minuten treffen wollten. Doch Wei Ying war schon ganz aufgeregt. Zumal Jiabg Cheng auch schob auf dem Weg war... er wollte aucz endlich zur Party. Auch wenn es normal seine Art war, viel zu spät aufzutauchen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jun 09, 2021 7:59 pm

    Endlich war es Freitag. Wurde aber auch langsam Zeit. Diese Woche hatte ganz schön an Lan Huans Nerven gezehrt. Seine Gedanken drehten sich immer wieder um Nie Mingjue und Meng Yao. Jedes Mal wenn er sie sah, hatte er gedacht, er könnte das Thema besprechen und jedes Mal hatte ihn der Mut wieder verlassen. Er hatte solche Angst davor alles noch schlimmer zu machen und zwei der wichtigsten Personen in seinem Leben zu verlieren. Und auch wenn Jiang Cheng ihm versichert hatte, dass es nicht seine Schuld war, konnte er doch die kleine Stimme in seinem Kopf nicht ignorieren, die das Gegenteil behauptete. So wichtig ihm dieses Gespräch auch war, er war noch nicht bereit dazu. Vielleicht war er deshalb vor allem Meng Yao aus dem Weg gegangen. Lan Huan seufzte leise. Da kam ihm so eine Party zur Ablenkung gerade gelegen. Auch wenn sich das ein wenig anfühlte wie ein letztes großes Hura. Lan Huan versuchte all das beiseite zu schieben und sich einfach auf einen schönen Abend zu freuen. Das war der Moment, in dem sein Handy vibrierte. Oh, Jiang Cheng hatte ihm geschrieben. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er hatte in der Woche nicht so viel Zeit mit ihm verbringen könne, wie eigentlich gedacht. Aber umso mehr freute er sich, dass sie zusammen auf die Party wollten. Also tippte er auch gleich eine Antwort: ‘Wenn es dir keine Umstände macht, würde es mich sehr freuen, wenn du mich abhoghlen würdest.’ Er hängte noch seine Adress an und schickte die Nachricht ab. Noch einmal kontrollierte er, ob er alles hatte, was er brauchte und ging dann nach unten. Sein Outfit war relativ simpel gehalten, oder zumindest dachte er das. Eine weiße Anzughose und Hemd, gepaart mit einem dunkelblauen Blazer, der von weißen Mustern durchzogen wurde, fast wie invertiertes Marmor-Muster. Und natürlich trug er das silbrig-weiße Armband, welches ihm seine Eltern hinterlassen hatten. Unten im Wohnzimmer wartete sein Onkel schon mit verschränkten Armen und musterte ihn.
    Lan Huan lächelte: “Onkel?” Eigentlich hatten sie schon mit ihm abgesprochen, dass sowohl er als auch Lan Zhan auf die Party gehen würden. Nun gut, sie hatten nicht direkt gesagt, dass es eine Party wäre, sondern dass sie etwas mit Freunden unternehmen wollten. Im Endeffekt stimmte das ja auch. Aber es war schon schwer genug gewesen Lan Qiren davon zu überzeugen ein wenig von seinen strengene Reglen abzuwichen und sie so spät noch aus dem Haus zu lassen.
    “Lan Zhan ist schon vor zehn Minuten losgefahren. Sag mir nicht, dass du vorhast zu spät zu erscheinen, Lan Huan? Das würde ein sehr schlechtes Licht auf dich werfen,” erklärte Lan Qiren.
    “Keine Sorge”, schüttelte Lan Huan den Kopf, “Lan Zhan wollte nur mit Fahrrad fahren, während ich abgeholt werde.” Nicht, dass Lan Huan das im Vorhinein gewusst hätte, aber das passte ganz gut. Er konnte seinem Onkel schließlich schlecht erklären, dass Lan Zhan noch Wei Ying abhohlen wollte. Das würde dieser sicher nicht gut aufnehmen. Es war kein Geheimnis, dass ihr Onkel Wei Ying nicht ausstehen konnte.
    “Gut, du kennst die Regeln. Kommt nicht zu spät nach Hause und pass auf deinen Bruder auf”, nickte Lan Qiren noch einmal, ließ ihn dann zum Glück aber gehen. Mit schnellen Schritten verließ Lan Huan das Haus - gerade so dass es nicht als rennen durchgehen konnte - bevor seinem Onkel noch etwas einfiel, was er ihm aufdrücken konnte. Das war doch einfacher als Gedacht. Er hatte schon mit einer Standpauke gerechnet, aber vermutlich hatte Lan Zhan diese abbekommen, wenn er vorher gegangen war. Ihr Onkel erzählte Sachen ungerne zweimal. Draußen angekommen, sah er sich nach Jiang Chengs Auto um. Der lila Mustang war einfach nicht zu übersehen. Mit einem breiten Lächeln ging Lan Huan auf den Wagen zu und winkte.

    Lan Zhan hatte sich tatsächlich fast fünf Minuten lang einen Vortrag von Lan Qiren anhören dürfen. Das hatte er allerding schon mit einberechent. Es war schließlich nicht das erste Mal. Als stand er auf die Minute pünktlich vor dem Anwesen der Jiangs und klingelte. Man sah es ihm nicht an, aber er war sehr nervös. Er war davor noch nie auf einem Date gewesen; oder auf einer Party. Aber für Wei Ying würde er seine Prinzipien ein wenig beiseite schieben. Auch wenn es sehr deutlich war, dass er keine Ahnung hatte, was er eigentlich tat oder wie ein Date auszusehen hatte. Er hoffte, das Wei Ying das Steuer übernehmen würde. Fast wäre Lan Zhan auch in den gleichen Sachen wie immer aufgetaucht. Allerdings hatte sein Bruder darauf bestanden, dass man etwas besonderes zu einem Date anziehen musste. Lan Zhan selbst verstand nicht warum. Wei Ying hatte ihn doch schon in seinen normalen Sachen gesehen. Warum sollte sich seine Meinung über ihn ändern, nur weil er mal etwas besonderes trug. Aber am Ende hatte er zu einem weißen Seidenhemd gegriffen, dass mit einem silbernen Wolkenmuster bestickt war. Er hatte keine Ahnung, ob e das war, was sein Bruder gemeint hatte oder ob es Wei Ying gefallen würde, er hoffte es aber. Auf dem Weg hierher hatte er eine einzelne blaue Rose für Wei Ying gekauft. Er hätte gerne noch mehr geholt, aber das ließ sich auf dem Fahrrad eher schlecht transportieren, also musste eine fürs erste ausreichen. Jetzt, als er darauf wartete, dass Wei Ying die Tür öffnete, klopfte ihm das Herz fast im Hals.

    Xue Yang wartete ebenfalls auf sein Date für die Party, mit dem Unterschied, dass sich in diesem Fall beide Parteien einig waren, welche Art von Date es war. Er war überrascht gewesen, dass Xiao Xingchen damit einverstanden war hinzugehen. Hätte Xue Yang nicht schon Xiao Xingchen den Rest des Tages für sich gehabt, wäre er fast traurig über den Vorschlag gewesen. Bei der Party hatten sie bestimmt nich so viel Zeit füreinander. Nun, als hätte es Xue Yang in der letzten Woche davon abgehalten Xiao Xingchen zu küssen, nur weil Leute um sie herum waren. (Song Lans Gesichtsausdruck war Gold wert gewesen.) Jetzt wartete er darauf, dass Xiao Xingchen mit dem Essen bei seiner Familie fertig war und was man sonst normalerweise so tat, wenn man zu Hause war. Xue Yang hatte doch keine Ahnung davon. Er stand gegenüber von dem Haus, gegen sein Motorrad gelehnt und einen Lutscher im Mund, den er noch in seiner Tasche gefunden hatte. War doch ein guter Ersatz für eine vernünftige Mahlzeit, redete er sich ein. Kurz schickte er noch eine Nachricht an A-Qing, nur um sich zu vergewissern, dass bei ihr auch alles okay war. Auch wenn sie nicht zu Hause war, konnte durch ihres Gesundheitszustandes immer mal etwas passieren. Langsam machte sich langeweile und unbehagen in ihm breit. Er wollte nicht noch länger in dieser Straße auf Xiao Xingchen warten. Dort gehörte er auf keinen Fall hin. Alles in dieser Straße zeugte von Wohlstand und Reichtum. Häuser und Autos waren groß und so sauber. Die Leute, die an ihm vorbei kamen, sahen ihn mit großen Augen an, bevor sie schnell in die andere Richtung blickten. War auch nichts neues, dass die Leute ihn wie Abschaum behandelten. Er grinste einfach nur zurück. Normalerweise hätte er freiwillig keinen Schritt in so eine noble Gegend gesetzt. Die Sachen, die er für Xiao Xingchen tat. Zeigte das nicht schon wieder wie unterschiedlich ihre Leben waren? Xue Yang hoffte nur, dass Xiao Xingchen dies nicht zu schnell feststellen würde. Dafür war die letzt Woche zu gut gewesen. Vermutlich die Beste seines Lebens. Aber wo blieb Xiao Xingchen nur? Xue Yang war sich sicher, dass er war nicht zu früh war.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Jun 09, 2021 9:13 pm

    Es dauerte zum Glück nicht mal eine Minute, bis Jiang Chengs Handy aufleuchtete und er endlich eine Antwort von Lan Huan erhielt. Er war sehr nervös und spürte, wie schwitzig seine Hände wurden, als er die Nachricht öffnete. Huaisang betrachtete das vom Beifahrersitz aus sehr genau und seine Augenbrauen hoben sich immer mehr. „A-Cheng?“ Fragte er. „Gehen wir Lan Huan noch abholen?“ Natürlich hoffte er, dass die Antwort ja war, denn sein bester Freund schien sich gerade regelrecht in die Hose zu machen. So hatte er Jiang Cheng wirklich noch nie erlebt. Ihm war auch beim Einsteigen schon aufgefallen, dass sein Freund auf glühenden Kohlen saß und die Tatsache, dass er mehr Parfum trug als sonst, war auch Anzeichen genug, dass Lan Huan ihm wohl ganz schön den Kopf verdreht hatte. Okay! Da musste Huaisang heute Abend wohl Wingman spielen. Er nahm sich vor, seinen besten Freund dabei zu unterstützen, den beliebtesten Typen der Schule klar zu machen! Das war seine Mission!
    Jiang Cheng, dem fast das Herz in die Hose gesunken war, nickte nun leicht. „Ja, wir holen ihn ab. Halt mal.“ Er drückte Huaisang sein Handy in die Hand, wo das Navigationssystem eingestellt war. „Lots mich mal... ich weiß nur in etwa wo diese Straße ist.“ Sagte er und fuhr los. Er konnte sich kaum auf den Weg konzentrieren, denn alles drehte sich gerade darum, wie er Lan Huan begrüßen sollte. Er ermahnte sich, so einen Quatsch zu denken. Das war doch nicht seine Art! Jiang Chengs Nerven beruhigten sich wieder etwas, zumindest, bis sie vor Lan Huans Haus anhielten und dort kurz warteten. Huaisang hatte die ganze Fahrt lang geredet. Er hatte es gut gemeint, wollte seinen Freund etwas ablenken. So redete er auch jetzt noch munter weiter, als Lan Huan aus dem Haus kam, doch Jiang Cheng hörte ihm nun überhaupt nicht mehr zu. Er sah aus dem Fenster, zu seinem Mitschüler und hatte nun das Gefühl, er müsste sich übergeben. Nicht, weil Lan Huan übel aussah... ganz im Gegenteil. Der Mann hatte Stil! Oh Gott... Jiang Cheng war noch nie so nervös gewesen und jetzt, wo er seinen Angebeteten erblickte – Moment... seinen Freund! - wäre er am liebsten aus dem Auto ausgestiegen und weggelaufen. Ob das nun merkwürdig wäre??? Und nun lächelte Lan Huan ihm auch noch zu. Jiang Cheng erwiderte das Lächeln etwas nervös, versuchte aber souverän dabei zu wirken. Das klappte sicher, schließlich war er dafür bekannt, nicht zu viel zu lächeln. „Geh nach hinten!“ Sagte er zu Huaisang und deutete auf die Rückbank. Huaisang blinzelte irritiert. „Was? Wieso?“ Fragte er verwirrt, denn er saß immer auf dem Beifahrersitz. „Glaubst du, Lan Huan will auf dem Rücksitz sitzen? Da hinten isst Wei Ying manchmal... ich lasse sicher nicht zu, dass er sich mit seiner weißen Hose in Kekskrümel hineinsetzt!“ Tatsächlich war das nur eine Ausrede... Jiang Cheng pflegte sein Auto, doch er wollte Lan Huan nicht die Rückbank anbieten. Er sollte mit ihm vorne sitzen. „Ahh, A-Cheng!“ Jammerte er und fächelte sich etwas Luft zu, mit dem kleinen Fächer, den er aus seiner Tasche gezogen hatte. „Noch nie was von Bro's before.... AU!“ Bevor er es weiter aussprechen konnte, hatte Jiang Cheng ihm gegen den Oberarm geboxt. Er öffnete nun hastig die Tür, genau im richtigen Moment, denn da war Lan Huan auf der Beifahrerseite angekommen. Er stolperte etwas unbeholfen aus dem Wagen, richtete sich dann aber peinlich berührt auf und versteckte seine Miene hinter dem Fächer, deutete dann eine kleine Verbeugung an. „Zewu-Jun.“ Sagte er. „Einmal den Ehrenplatz für unseren Sect Leader.“ Er gestikulierte dabei und hielt ihm die Tür auf. Jiang Cheng schnaubte nur und schüttelte den Kopf. Huaisang war manchmal echt ein Idiot. „Hey!“ Sagte er dann aber, an Lan Huan gerichtet und versuchte möglichst gelassen zu wirken. „Achte nicht auf Huaisangs Geschwätz... er wird dich jetzt vielleicht den ganzen Abend so nennen.“ Sagte Jiang Cheng und warf Huaisang durch den Spiegel einen amüsierten Blick zu. „Wir haben keine Mühen gescheut, dir einen passenden D&D Charakter zu entwerfen. Gewöhn dich schonmal an diesen Namen.“ Sagte er von der Rückbank aus. Wen Ning nickte. Er war die ganze Zeit eher still gewesen und hatte zugehört. „Lan Huan. Hallo. Ich gehe auch zur Party.“ Sagte er und winkte ihm. „Willkommen in der Freak-Show.“ Sagte Jiang Cheng sarkastisch, grinste dabei aber. „Dein Outfit... gefällt mir.“ Sagte er dann noch sehr beiläufig, während er schon losfuhr und vielleicht hatte sich wieder eine dezente Röte auf seine Wangen gelegt.

    Wei Ying hatte sich auch rausgeputzt. Er war gestern extra noch mit seiner Schwester in der Stadt gewesen und hatte sich etwas Neues gekauft. Unter anderem die schwarze Lederhose, die er nun trug und dazu ein zweifarbiger Blaser, der auf einer Seite rot und auf der anderen Seite schwarz war. Dieser wurde an der Taille von einem Band zusammengehalten. Es erinnerte ein bisschen, an einen Kimono. Darunter trug er nichts. Sein Haar lag im Strubbel-Look in seinem Gesicht.
    So wartete er auf der Treppe auf Lan Zhan und kämpfte mit der Flasche. Außer Wei Ying war gerade niemand mehr im Haus. Yanli war eben noch zu einer Freundin gefahren, mit der zusammen sie sich für die Party fertig machen wollte und ihre Eltern waren beide noch auf der Arbeit. Endlich hatte Wei Ying die Flasche verstaut. Er war dabei so abgelenkt gewesen, dass er das Klingeln erstmal nicht gehört hatte. Dann, als er aber endlich soweit war, sprang er auf, denn er registrierte, dass er die Tür eben gehört hatte. Sofort grinste und warf sich seinen Rucksack über die Schulter, eilte zur Tür und öffnete diese Schwungvoll. „Lan Zhan!“ Sagte er strahlend, doch dann blinzelte er und musterte ihn ausgiebig. „OHHH Wow! Wer hat dich denn so rausgeputzt??? Lan Zhan... Sieh dich nur an! Du siehst ja zum Anbeißen aus!“ Sagte er lachend und zog die Tür hinter sich zu, legte seine Hand an Lan Zhans Schulter und schob ihn schon Richtung Fahrrad. „Ich hab uns eine Kleinigkeit eingepackt! Bist du bereit, heute ordentlich einen mit mir drauf zu machen? Mh??? Lan Zhan. Das wird spitze!“ Freute er sich. Wei Ying war mal wieder so in seiner Welt gefangen, dass ihm nicht mal aufgefallen war, dass Lan Zhan eine Blume in der Hand hielt. Irgendwie dachte er, die würde zu seinem Outfit gehören.

    Xingchen hatte eine hervorragende Woche gehabt. Schon lange war er nicht mehr so gut gelaunt gewesen und alles um ihn herum hatte sich irgendwie leicht und schön angefühlt. Er war jeden Tag so beflügelt zur Schule gegangen, mit dem Gedanken, dass Xue Yang da war und ihn zur Begrüßung küssen würde. Seine Küsse waren die Besten! Xingchen konnte garnicht genug davon bekommen und er genoss jede Sekunde mit seinem Freund. Ja... sie waren doch offiziell ein Paar, oder? Xingchen hatte Xue Yang noch nicht danach gefragt, doch er glaubte schon, dass das so stimmte. Song Lan war garnicht begeistert davon, doch er hatte sich diese Woche überraschend zurückgehalten. Ob das die Ruhe vor dem Sturm war? Xingchen wusste es nicht.
    Er hatte an diesem Nachmittag noch Zuhause mit ihrer Haushälterin gegessen. Seine Eltern waren am Wochenende auf Geschäftsreise und die alte Dame warf jedes Mal ein Auge auf Xingchen, wenn seine Eltern nicht da waren. Doch sie war bei Weitem nicht so streng zu ihm. Sie war wie eine liebe, alte Oma. Sie behandelte Xingchen auch eigentlich wie einen Enkel. Er mochte es, Zeit mit ihr zu verbringen. Sie hatte ihm heute auch geholfen, ein Outfit auszuwählen. In Xingchens Kleiderschrank gab es fast nur weiße Klamotten. Das war die Farbe, die er noch am besten sehen konnte. Allgemein helle Farben, aber weiß war für ihn am deutlichsten. Es war ein feiner Wollcardigan, der fast bis zu seinen Kniekehlen ging. Etwas asymmetrisch Schnitt. Darunter trug er einen locker sitzenden, dünnen, weißen Pulli, mit einem Rundkragen, der ziemlich viel von seinem Hals und seinen Schlüsselbeinen zeigte. Seine Hose war ebenfalls weiß und saß etwas körperbetonter. Er wollte für Xue Yang heute Abend besonders hübsch aussehen. In seiner weißen Umhängetasche hatte er noch etwas verstaut.
    Als er das Motorrad draußen vorfahren hörte, strahlte er über beide Wangen und gab der Haushälterin zum Abschied einen Kuss auf die Wange. „Bis später. Und danke, dass du mich gehen lässt! Hab einen schönen Abend!“ Verabschiedete er sich und wollte schon das Haus verlassen, als sein Vater anrief. Oh nein... aber er musste rangehen, sonst würden sie gleich hier im Haus anrufen. Er wollte Xue Yang nicht warten lassen, doch er musste kurz mit seinem Vater reden. Dieser machte wie immer seinen Kontrollanruf, wollte wissen, ob er denn schon Klavier geübt und seine Hausaufgaben gemacht hatte. Xingchen sagte ihm, was er hören wollte und legte dann auf. Dann verließ er endlich das Haus und tastete sich mit seinem Blindenstock zur Straße heran. Er wusste nicht genau, wo Xue Yang auf ihn wartete, darum blieb er erstmal stehen und lauschte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Jun 10, 2021 3:00 am

    Lan Huan wusste um ehrlich gesagt nicht, was er hatte erwarten sollen, aber das Nie Huaisang aus dem Auto und ihm fast vor die Füße fallen würde war definitiv nicht darunter. Er hatte schon die Hand nach ihm ausgestreckt, aber zum Glück konnte er sich selbst wieder fangen. Mit einem leicht verwirrten Lächeln stieg er ein. Was war ein Zewu-jun? Und wieso Sect Leader? Oh, sie waren schon wieder bei ihrem Spiel, nichts das es ihm groß helfen würde irgendwas zu verstehen.
    Er drehte sich zu Nie Huaisang um: “Es würde mich zu sehr verwirren, wenn du mich einfach so nenne würdest, also lass dies bitte bleiben. Aber vielen Dank für die Mühe, dann bin ich auf morgen gespannt, was es damit auf sich hat.” Dann lächelte er Wen Ning bei dessen Kommentar zu. Das war zwar etwas aus dem Nichts gegriffen, aber Lan Huan konnte verstehen, das es lieb gemeint war. Gespräche waren nicht für jeden einfach.
    “Das freut mich Wen Ning. Ich hoffe du wirst Spaß auf der Party haben.” Damit drehte er sich wieder nach vorne, auch um zu verstecken, dass er bei Jiang Chengs Kommentar ein wenig lachen musste. Das wäre den anderen gegenüber nicht fair. Jetzt kam er auch dazu Jiang Cheng richtig zu mustern. Vielleicht starrte er etwas länger als angebracht, aber es war schwer seine Augen abwenden, wenn Jiang Cheng so attraktiv aussah. Er wusste wirklich, was er tat, als er dieses Outfit ausgewählt hatte. Deshalb dauerte es einen Moment, bis Lan Huan realisierte, was Jiang Cheng überhaupt gesagt hatte.
    Er räusperte sich leise: “Vielen Dank!” Dann lächelte er Jiang Cheng wieder an. “Allerdings befürchte ich, dass ich nicht mit dir mithalten kann. Du siehst wirklich gut aus, Jiang Cheng. Oh, und noch einmal vielen Dank fürs mitnehmen.” Lan Huan drehte sich ein wenig in einem Sitzt, sodass er sowohl Jiang Cheng als auch die Rückbank sehen konnte. “Also, irgendwelche besondere Pläne für heute Abend von denen ich wissen sollte? Außer Kuchen essen”, fragte er in die Runde. Es kam nicht oft vor, dass er auf solche Partys gehen würde und wusste deshalb nicht ganz, was ihn erwarten würde. Allerdings wusste er sich jetzt schon in guter Gesellschaft, also konnte auch die Party nur gut enden.

    Lan Zhan blieb der Atem weg, als Wei Ying ihm die Tür öffnet. Dieser sah atemberaubend in seinen neuen Klamotten aus. Einen Augenblick waren Lan Zhans Gedanken komplett leergefegt. Sein Mund war plötzlich ganz trocken. Er wusste garnicht, wie ihm geschieht. Als er wieder zu sich kam, redete Wei Ying schon wieder wie ein Wasserfall und Lan Zhan verstand nur die Hälfte. Warum sollte ihn jemand anbeißen wollen? (Nicht dass er sich darüber beschweren würde, wenn es sich um Wei Ying handeln würde.) Aber das bedeutete Wei Ying fand es gut, dass er sich sich dies extra angezogen hatte, oder? Das würde ihn sehr freuen. Seine Ohrenspitzen liefen leicht rot an. Bevor er sich versah, wurde er schon durch die Gegend geschoben.
    “Wei Ying, warte!” Er blieb stehen und nahm die Hand sanft von der Schulter um sie stattdessen zu halten. “Du siehst überwältigend schön aus”, sagte er sehr leise. Dann hielt er Wei Ying die Rose hin. “Für dich.” Lan Zhan sah von der Blume zu Wei Ying auf. Seine Mundwinkel zogen sich einige Millimeter nach ob zu etwas, was man vielleicht als Lächeln erkennen konnte. Man könnte sogar behaupten, dass er noch nie so breit gegrinst hatte. Er freute sich wirklich schon darauf mit Wei Ying auszugehen.

    Xue Yang sah fast gelangweilt in der Gegend herum, bis er Xiao Xingchen aus dem Haus kommen sah. Sofort hellte sich sein Gesicht auf. Wurde aber auch Zeit. Er zog den Lutscher aus dem Mund und schnippte den Stiel zur Seite. Dabei studierte er Xiao Xingchen sehr genau. Verdammt. Gerade als er dachte Xiao Xingchen könnte nicht hübscher werden, zog er so etwas an. Xue Yangs Herz überschlug sich förmlich. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er derjenige war, dem es erlaubt war Xiao Xingchen zu küssen.
    “Xiao Xingchen!”, rief er ohne dabei wirklich laut zu werde. Xue Yang stieß sich vom Motorrad ab und überquerte die Straße mit schnellen Schritten. Er kam direkt vor Xiao Xingchen zum Stehen. Sofort legte Xue Yang ihm die Arme um den Hals, stellte sich auf Zehenspitzen und zog ihn in einen Kuss hinein. Fuck, es fühlte sich jedes Mal so gut an Xiao Xingchen zu küssen und Xue Yang hatte jedes Mal ein Problem damit sich zu lösen. Aber schließlich tat er dies mit einem Grinsen.
    “Hey”, murmelte er, “Ich habe schon fast gedacht, du hättest mich vergessen”, scherzte er. Dann beugte er sich wieder etwas nach vorne, dieses Mal aber um Xiao Xingchen ins Ohr zu flüstern. “Du siehst umwerfend hübsch aus. Ich bin fast versucht, dich davon zu überzeugen unsere Pläne über den Haufen zu werfen und zurück in dein Haus zu gehen. Damit ich dich ganz für mich allein habe.” Er knabberte leicht an Xiao Xingchens Ohrläppchen. Mit einem leichten Lachen ließ Xue Yang dann von ihm ab. Nein, er musste sich zusammenreißen. Xiao Xingchen hatte sich schließlich auf die Party gefreut, also würden sie auch hingehen. Ganz am Rande fragte sich Xue Yang, ob er sich auch etwas besonderes hätte anziehen sollen. Wen wollte er eigentlich verarschen? Als würde er was passendes besitzen. Statt sich weiter damit zu beschäftigen, griff er nach Xiao Xingchens freier Hand.
    “Nun, dann los gehts.” Er führte Xiao Xingchen hinüber wo sein Motorrad stand. Als sie dort ankamen, drehte sich Xue Yang wieder zu ihm. “Saßt du schon einmal auf einem Motorrad? Oder darf ich mich geehrt fühlen, dass dies dein erstes Mal ist.” Während er redete, nahm er den zweiten Helm in die Hand. Diesen hatte er ursprünglich für A-Qing besorgt. Er hatte nie gedacht, dass er noch einmal für etwas anderes zum Einsatz kommen würde. Aber hier waren sie. Dann fiel ihm etwas auf.
    “Oh, Xiao Xingchen, kann ich deine Sonnenbrille abnehmen? Nicht nur weil ich deine wunderschönen Augen sehen will - was an sich ja schon ein guter Grund wäre. Aber ich würde dir gleich einen Helm aufsetzen und das könnte unangenehm und kompliziert werden, wenn du die Brille auflässt. Wir müssen schließlich dein brillantes Gehirn und hübschen Kopf schützen. Nicht, dass es sich noch auf dem Asphalt verteilt.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Jun 10, 2021 1:19 pm

    Jiang Cheng drehte nun auch die Musik etwas leiser, denn Huaisang hatte es vorhin echt übertrieben. So hörten die Jungs auf der Rückbank auch besser, was Lan Huan zu ihnen sagte. Huaisang winkte beschwichtigend ab. ,,Keine Sorge, ich wollte nur, dass du dir den Namen schonmal einprägst. Jiang Cheng hat sich echt richtig Mühe mit deinem Charakter gegeben. Er wird dir gefallen." Kam es schon wieder sehr begeistert von ihm und er versteckte seinen Enthusiasmus hinter seinem Fächer. Dann machte er wegen Jiang Chengs Aussage aber ein empörte Gesicht. ,,Hey! Wer ist hier ein Freak?" Protestierte er. Jiang Cheng allerdings, war nun etwas abgelenkt wegen seinem Beifahrer. Er bildete sich kurz ein, dass Lan Huan ihn vielleicht etwas länger ansah, als es üblich war, bevor er sprach und kurz verspürte Jiang Cheng den Drang, im Spiegel nachzusehen, ob er was im Gesicht hatte. Doch dann sprach Lan Huan endlich und der leichte Rotschimmer auf Jiang Chengs Gesicht wurde deutlicher sichtbar. ,,Ach was..." Sagte er nur verlegen. Er konnte mit Komplimenten nicht wirklich gut umgehen, dafür hörte er sie zu selten. Doch man sah ihm an, dass er sich darüber freute. Schließlich hatte er sich echt Mühe mit seinem Outfit gegeben. ,,Danke. Und.. kein Problem. War ja nicht mal ein Umweg." Er lächelte leicht und warf Lan Huan noch kurz einen Blick zu, bevor er losfuhr.
    Dann lehnte sich Huaisang auch direkt weiter vor, um mit Lan Huan reden zu können. ,,Mein Plan ist es, mich mal unter die Leute zu mischen. Und vielleicht lerne ich ja jemand Nettes kennen." Sein vielsagendes Grinsen versteckte er hinter dem Fächer. ,,Dein Plan ist es, an meiner Hand zu bleiben und nach einem Bier betrunken in der Ecke zu liegen." Nahm Jiang Cheng ihn auf den Arm, woraufhin er gespielt empört die Wangen aufbließ und schmollte. ,,A-Cheng! Du bist gemein!" Jiang Cheng lachte und sah durch den Spiegel zu Huaisang. ,,Reg dich nicht so auf. Du siehst heute Abend doch spitze aus. Deine Chancen stehen also nicht schlecht. Und trotzdem hast du die Alkoholtoleranz eines 2-Jährigen. Das ist Fakt." Jiang Cheng sah zu Lan Huan. ,,Ich glaube, wir sind alle viel zu selten auf Partys, als das wir da Erfahrung hätten. Also was wäre dein Plan denn? Vielleicht kannst du uns ja ins Partyleben einführen?" Fragte Jiang Cheng interessiert.

    Davon, dass er Lan Zhan gerade den Atem raubte, bekam Wei Ying nicht wirklich etwas mit. Gedanklich war er schon dabei, auf der Party sich durch das gesamte Cocktail-Sortiment zu probieren. Zusammen mit Lan Zhan würde das sicher super witzig werden! Den würde er heute abend auch mal abfüllen! Er war schon gespannt, ob sein Freund viel vertrug.
    Doch seine fließenden Gedanken wurden dann von Lan Zhan unterbrochen. Als dieser auf einmal seine Hand hielt und ihm ein Kompliment machte und ihm dazu noch die Rose schenken, sah Wei Ying ihn irritiert an. Kurz hatte er das Gefühl, dass sein Herzschlag sich erhöhte, doch er schob es auf die Vorfreude für die Party. Er blinzelte, bevor er breit grinste. ,,Ahhh! Ich verstehe schon. Lan Zhan!" Er hob belehren den Zeigefinger. ,,So etwas bringt man doch dem Gastgeber mit und nicht einem der Gäste!" Sagte er und erwiderte kurz den Druck auf seine Hand, bevor er sie aus Lan Zhans Griff löste und ihm stattdessen freundschaftlich einen Arm um den Hals legte. ,,Aber ich werd sie trotzdem behalten. Sie ist sehr schön!" Kurz steckte er seine Nase in die Blume und schnupperte. ,,Und mein Outfit ist cool, oder? A-Cheng sagte, ich soll unter den Blazer was drunter ziehen, aber ich mag es so lieber. Wir sehen echt krass zusammen aus! Lass uns los!" Wei Ying klopfte Lan Zhan mit der flachen Hand auf die Brust, bevor er von ihm ablies und Anstalten machte, sich auf den Gepäckträger zu setzen. ,,Los, Lan Zhan! Fahr mich." Er grinste über beide Wangen.

    Es dauerte nicht lange, bis Xingchen Xue Yangs Stimme vernahm. Seine Tonlage war so angenehm, obwohl er von der anderen Straßenseite aus rufen musste. Es schien, als hätte sein Freund einen genauen Sensor dafür, wie er Xingchen ansprechen musste. Gerade laut genug, dass er ihn gut hören konnte, doch nie rief er laut nach ihm. Und das hatte er nicht mal einüben müssen. Soweit sich Xingchen erinnerte, hatte er ihn schon immer so angesprochen. Xingchen spürte ein Kribbeln in seinem Bauch und er konnte förmlich spüren, wie sein Liebster auf ihn zukam. Das nächste was Xingchen dann spürte, war die wohlige Umarmung um seinen Hals und fast schon automatisch kam er auf Xue Yang zu und schmiegte seine Lippen gegen seine. Dabei schloss er selbst seine Arme um Xue Yang. Allerdings um dessen Taille, zog ihn näher und neigte den Kopf mehr nach unten, damit dieser sich nicht zu sehr strecken musste. Er lächelte in den Kuss hinein, denn Xue Yangs Lippen schmeckten süß – im wahrsten Sinne des Wortes. Er hatte bestimmt wieder genascht. Als sie den Kuss lösten, machte Xingchen aber erstmal keine Anstalten, Xue Yang aus seinen Armen zu entlassen. Er genoss seine Nähe viel zu sehr. „Xue Yang.“ Sagte er leise und lächelte ihn an, hob dann aber amüsiert seine Brauen. „Als würde ich dich vergessen. Eher lernen Schweine fliegen. Ich hab dich vermisst, seit wir uns vorhin in der Schule verabschiedet haben.“ Gab er zu und fuhr mit seinem Daumen Xue Yangs Wirbelsäule nach, sehr zart und vielleicht war seine Hand dabei unter Xue Yangs Lederjacke gewandert. Er liebte es einfach ihn zu berühren. Er wollte noch begründen, warum er so lange gebraucht hatte, doch da war Xue Yang schon schneller und Xingchen lief wieder mal ein angenehmer Schauer über den Rücken. So wie immer, wenn Xue Yang ihm ins Ohr flüsterte. Vielleicht war das seine liebste Sache auf der ganzen Welt.
    Bei seinen Worten errötete er nun aber leicht. „Xue Yang.“ Sagte er gespielt empört und seufzte zufrieden, lehnte dabei seinen Kopf etwas zur Seite. Er genoß es sichtlich, was sein Freund da mit ihm tat. Die Zärtlichkeit an seinem Ohrläppchen lies ihn wieder erschaudern. Doch leider waren sie hier draußen auf der Straße. „Mein Xue Yang. Du bist so gut zu mir.“ Hauchte er leise und fuhr mit einer Hand seinen Rücken hinauf, bis zu seinem Hals, streichelte ihm darüber. „Das klingt verlockend. Vielleicht ist das eine Option für nach der Party?“ Fragte er und schmunzelte nun auch etwas verrucht. Kurz war er verlockt, diese Option für jetzt gleich in Erwägung zu ziehen, doch er hatte sich auch irgendwie auf die Party gefreut. Leider konnte er seinem Freund keine Komplimente für sein Aussehen machen, schließlich sah er ihn nicht, doch er war sich sicher, dass auch Xue Yang wieder sehr gut aussah. So wie er ihn in Erinnerung hatte, mit diesem schelmische Grinsen, dass Xingchen schon immer so anziehend gefunden hatte. Xue Yang war ein sehr attraktiver junger Mann. Er hatte das Bild sehr tief in seiner Erinnerung abgespeichert.
    Dann wurde er von Xue Yang aber schon mitgezogen und schmunzelte freudig. „Nein, noch nie. Das ist mein erstes Mal. Und ich... bin schon etwas aufgeregt.“ Sagte er und man konnte ihm ansehen, dass er sich in erster Linie freute, diese Erfahrung zu machen. Als Xue Yang dann aber wegen der Sonnenbrille fragte, nickte er zustimmend. Zum Glück hatte er seine Bestätigung schon bekommen, dass Xue Yang seine Augen mochte. Er musste dann aber etwas lachen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Das in deiner Vorstellung immer alles mit Blut und verteilten Organgen endet...“ Manch einer wäre davon sicher abgeschreckt. Nicht aber Xingchen. Er fand Xue Yangs schwarzen Humor immer sehr erfrischend. „Aber du hast recht. Ich wollte meinen Kopf noch etwas behalten, also...“ Er zog seine Brille aus und verstaute sie in seiner kleinen Umhängetasche. „Ich wäre bereit für die Krönung.“ Er schloss die Augen und wartete darauf, dass er den Helm auf seinem Kopf spürte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Do Jun 10, 2021 10:36 pm

    Lan Huan konnte nicht umhin auch zu Lachen. Er versuchte es hinter einer vorgehaltenen Hand zu verstecken. Die Freundschaft zwischen Jiang Cheng, Nie Huaisang und Wen Ning war erfrischend zu beobachten. Es tat gut zu sehen, wie nah sie sich standen. Wie sie miteinander scherzen und lachen konnten. Sein Herz zog sich plötzlich schmerzhaft zusammen. Oh Götter, wie sehr er das in seinen eigenen Freundschaften vermisste. Wie lange war es her, dass er so unbedacht mit Mingjue und Meng Yao Zeit hatte verbringen können. Lan Huan hatte sich so sehr danach gesehnt, dieses Vertrauen zwischen ihnen wieder herzustellen. Doch jetzt wusste er, dass es ein unerreichbarer Traum gewesen war. Nein! Er wollte doch heute Abend nicht darüber nachdenken. Jetzt wollte er Spaß haben und seine Gesellschaft genießen. Um sein Herz konnte er sich später auch noch kümmern. Also zwang er sich all das für den Moment zu vergessen.
    “Keine Sorge, Huaisang, bei mir sieht es auch nicht besser aus mit der Alkoholtoleranz. Wenn man mir ein Bier geben würde, würde ich auch in der Ecke liegen”, grinste er. Über Jiang Chengs Frage musste er kurz nachdenken. “Mmh, ich glaube, da bin ich nicht die richtige Person für.” Er legte den Kopf leicht schief. “Ich bin nicht oft auf Partys dieser Art. Es ist nicht einfach Onkel davon zu überzeugen, dass wir nach neun Uhr noch aus dem Haus dürfen.” Auch wenn Lan Huan im Prinzip erwachen war, würde es doch zu einem Streit mit Lan Qiren kommen, wenn er einfach so auf irgendwelche Partys gehen würde, ohne es vorher abzusprechen und die Regel ignorieren würde. Das wollte er vermeiden. Außerdem wollte er seinen Onkel nicht enttäuschen. “Ich dachte eher, da ihr damit mehr Erfahrungen hättet. Ich wollte einfach…” Nun ja, sein ursprünglichen Plan hatte er schon lange über den Haufen geworfen. Egal, nicht weiter drüber nachdenken. Nicht schon wieder. “Ich denke, ich werde mich einfach unter die Leute mischen und mich unterhalten. Und natürlich Zeit mit den Leuten verbringen, die ich mag. Sonst würde ich nicht hier bei euch sitzen. Ich werde sehen, wo mich - oder uns - der Abend hinführt”, lächelte Lan Huan in die Runde.

    Das war nicht die Reaktion, die Lan Zhan erwartet hatte. Was meinte Wei Ying mit dem Gastgeber? Wieso sollte er den Jins eine Rose mitbringen? Schließlich war Wei Ying sein Date. Oder wollte er ihm damit sagen, dass eine einzelne Rose nicht genug war? Hätte Lan Zhan doch mehr kaufen sollten? Reagierte Wei Ying deshalb so seltsam. Oder vielleicht hätte er etwas anderes mitbringen sollen? Bevor er wirklich eine Antwort finden konnte, hing Wei Ying jedoch an seinem Hals. Oh, bedeute das, er hatte es doch richtig gemacht? Lan Zhan wusste schließlich nicht, dass Wei Ying die Geste nur freundschaftlich meinte. Als er Lan Zhan plötzlich wieder so nah war, begann auch sein Herz wieder schneller zu schlagen. Und dann wurde das Thema schon wieder gewechselt. Wie kann man denn so schnell, so viele verschiede Sachen besprachen.
    “Mn”, murmelte Lan Zhan. Zu mehr war er nicht in der Lage, wenn Wei Ying die Aufmerksamkeit darauf lenkte, wie wenig er anhatte. Bedeutete das, es wäre in Ordnung, wenn Lan Zhan ein wenig starren würde? Wei Ying schien aber auch keine wirkliche Antwort zu erwarten. Zu schnell ließ er wieder von Lan Zhan ab. Innerlich seufzte dieser. Er verstand nicht ganz, was Wei Ying gerade von ihm wollte. Allerdings am er dessen Wunsch nach. Auf zur gefürchteten Party. Musste er da wirklich hin. Anscheinend ja. Er konnte Wei Ying schließlich nichts abschlagen, wenn dieser so glücklich aussah und ihn anstrahlte.
    “Sei vorsichtig!”, ermahnte Lan Zhan ihn, bevor er sich selbst auf das Fahrrad setzte. Es war kein einfaches Unterfangen mit einer erwachsenen Person auf dem Gepäckträger zufahren, vor allem bei einer, die so groß war, wie Wei Ying. Aber irgendwie schaffte Lan Zhan es loszufahren. Sie gaben sicher ein seltsames Bild ab, aber das war ihm ziemlich egal.

    Gänsehaut breitete sich bei Xue Yang aus, als er spürte, wie Xiao Xignchens Daumen über seine Wirbelsäule lief. Und dann noch dessen Worte dazu. ‘Ah, fuck, weißt du überhaupt was du da sagst, Xiao Xingchen?’, dachte er. Seinem Gesichtsausdruck nach wahrscheinlich schon. Falls Xue Yang noch den Rest seines Verstandes verlieren sollte, war Xiao Xingchen definitiv daran schuld. Auf die bestmöglichste Art und Weise. Schon alleine, wie Xiao Xingchen seinen Namen sagte! Und als er ihn ‘mein Xue Yang’ nannte wurde ihm ganz warm ums Herz.
    “Nach der Party, ja? Das lässt sich auf jeden Fall einrichten”, grinte Xue Yang, “Ich werds nicht vergessen.” Wenn er ganz viel Glück hatte meinte es Xiao Xingchen auch so und vielleicht mussten sie ja nicht ewig auf der Party sein. Na dann wurde es aber auch Zeit, dass sie loskamen. Also war es wirklich Xiao Xingchens erstes Mal auf einem Motorrad. Xue Yang war gespannt, wie er das finden würde. Womöglich konnte er ihn dann noch öfter mitnehmen. Vorsichtig setzte er ihm den Helm auf und kicherte dabei leise über Xiao Xingchens Kommentare.
    “Naja, wozu setz ich dir denn sonst nen Helm auf, wenns nicht um Blut und Gehirnmasse gehen soll? Sicher nicht für die Ästhetik. Da ist mir dein Gesicht lieber,” grinste er. “So, sag bescheid, wenn irgendwas nicht passt.” Xue Yang mussterte Xiao Xingchen noch einmal kurz. “Ich klau dir für die Fahrt mal deine Tasche und den Blindenstock. Wenn du nett zu mir bist, kriegst du auch alles wieder.” Zum Glück war die Tasche klein genug und der Blindenstock ließ sich zusammenfalten. Da würde beides gerade so in den kaum vorhandenen Stauraum unter dem Sitz passen. Nachdem er sicher gegangen war, dass alles gut verstaut war, nahm er seinen eigen Helm und setzte ihn auf. Xue Yang ließ sich selbst auf das Motorrad fallen und griff dann nach Xiao Xingchens Hand. “Du musst schon einen Schritt näher kommen. Keine Sorge, das Ding ist sicher...relativ.” Oder eben so sicher, wie eine Maschine sein kann, die man selbst wieder zusammengeflickt hat. Xue Yang führte Xiao Xingchens Hände zu dem Sitz hinter ihm. “So, dass ist ihr besonderer Platz für die heutige Fahrt. Setzt dich einfach und genieß die Show. Alles was du dann tun musst, ist dich an mir festzuhalten.” Er wartete, bis sich Xiao Xingchen positioniert hatte und ihm ein okay gab. Dann erweckte er die Maschine zum Leben.
    “Oh, und falls irgendwas sein sollte: Schrei!” Damit fuhr er los.
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    Beitrag von Airplane-Bro Fr Jun 11, 2021 1:00 pm

    Tatsächlich bekam Jiang Cheng nichts von Lan Huans negativen Gedanken mit. Er sah zwar immer mal wieder kurz zu ihm rüber, doch dadurch, dass er sich auf den Verkehr kümmern musste, hatte er dafür gerade keine Wahrnehmung. Allerdings hatte er in der Woche immer mal wieder ein wachsames Auge auf ihn geworfen und ihm war aufgefallen, dass Lan Huan im Unterricht manchmal mit seinen Gedanken abgeschweift war. Er hatte auch immer mal wieder bedrückt ausgesehen und dass es Meng Yao irgendwie aus dem Weg ging, war zwar nicht sehr auffällig,  doch Jiang Cheng hatte es bemerkt. Er hätte ihn gerne auch nochmal darauf angesprochen, doch diese Woche hatte sich nie die Gelegenheit ergeben....
    Als es dann aber darum ging, wie viel Alkohol hier jeder vertrug, grinste Jiang Cheng und blickte kurz überrascht zu Lan Huan. ,,Echt wahr? Dann bist du also garnicht trinkfest?" Das fand er nun sehr interessant. ,,Dann passen ich auf dich besser heute Abend auch auf. Nicht dass dich noch jemand entführt, nach einem Bier." Er zwinkerte ihm spielerisch zu, meinte es aber tatsächlich auch ernst. Wenn Lan Huan trotzdem gerne trinken würde, würde er aufpassen, dass ihm nichts passiert. Huaisang war offensichtlich auch sehr begeistert, dass er nicht der einzige war, der so schnell betrunken war. ,,Dann gilt das 1-Bier-Limit heute abend eben für uns alle." Sagte er und stieß Wen Ning an. ,,Außer für dich. Du trinkst ja eh nichts." Wen Ning sah Huaisang verwirrt an. ,,Aber doch. Ich hab vor zu trinken." Diese Aussage verwirrte nun Huaisang und auch Jiang Cheng sah irritiert in den Spiegel. Dann zog Lan Huan aber wieder seine Aufmerksamkeit auf sich. ,,Oh, dann ist das also wahr? Ich hab von Wei Ying schon gehört, dass euer Onkel so streng ist. Ich meine... wir wissen das ja, aus der Schule, aber dass ihr zuhause offenbar auch so strikte Regeln habt..." Jiang Cheng sah etwas mitleidig zu seinem Beifahrer. ,,Und ihr müsst immer um 21 Uhr zuhause sein? Dann könnt ihr ja abends nie ausgehen." Stellte er fest. Da war er ja schon froh, dass seine Eltern nie zuhause waren. Die waren zwar auch sehr streng, zumindest mit ihm, aber sie waren nie da um Regeln durchzusetzen.
    Nun fiel Jiang Cheng aber auf, dass Lan Huan etwas geknickt wirkte. Da sie gerade an einer Ampel standen, hatte er nun auch die Möglichkeit, ihn etwas genauer anzusehen. Ob er sich einen Abend mit Meng Yao und Nie Mingjue gewünscht hatte? Bestimmt... die beiden waren seine besten Freunde. Jiang Cheng sah kurz in den Rückspiegel. Wen Ning und Huaisang redeten über die Sache mit dem Trinken und waren abgelenkt. Dies nutzte Jiang Cheng und fasste nach Lan Huans Hand, die auf seinem Bein lag. Er drückte sie kurz und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Er wollte ihm zeigen, dass er da war, auch an diesem Abend, falls Lan Huan reden musste. ,,Das war auch mein Plan. Wir werden uns nen lustigen Abend machen." Sagte er, musste seine Hand dann aber wieder lösen, weil die Ampel grün wurde. Huaisang drehte sich nun vor und nickte bei Lan Huans Worten. ,,Das klingt gut. Wir sind wohl alle Party-Anfänger." Er grinste. ,,Oh schaut mal... was geht denn da ab?" Huaisang deutete zum Anwesen der Jins. Davor war schon ganz schön viel los. Vorallem fuhren da gerade lauter dicke Karren vor. ,,Das sieht ja aus wie auf einer Promi-Gala!" Sagte er aufgeregt und auch Jiang Cheng staunte nicht schlecht, als sie endlich ankamen. ,,Oh man... hoffentlich wird mein Auto nicht abgeschleppt, wenn ich es zwischen diesen dicken Karren parken." Spottete er und hielt in der Einfahrt. Dann sah er zu dem roten Teppich vor der Tür. ,,Wow... ist das nicht etwas dick aufgetragen?" Fragte er skeptisch und sah schmunzelnd zu Lan Huan. Dass die Jins Kohle hatten war ja bekannt, aber dass sie quasi in einem Schloss wohnten... das war neu.

    ,,Ich bin immer vorsichtig." Sagte Wei Ying aufgeplatzt und schlang sofort von hinten seine Arme um Lan Zhans Taille, als dieser sich setzte. Er half ihm beim Anfahren, dann zog er die Füße hoch und klemmte sie hinter unter die Stange. ,,Oh ja! Das wird cool! Lan Zhan! Lass uns ganz schnell fahren!" Er hatte gerade zu viel Spaß bei ihrem seltsamen Ritt hier. Ohne es wirklich zu registrieren, schnupperte Wei Ying an Lan Zhan und lehnte sich von hinten leicht gegen ihn. Das fühlte sich gut an! ,,Lan Zhan! Du musst heute abend etwas mit mir trinken! Ich hab Sake mitgebracht! Der schmeckt super lecker. Und danach werden wir Karaoke singen!" Kündigte er schon lautstark an. ,,Oh! Und wir müssen tanzen! Lan Zhan. Das wird ne abgefahrene Party!" Wei Ying ließ mit einem Arm von Lan Zhan ab und warf den Arm freudig in die Höhe. Er jubelte laut. Seine Rose hatte er, bevor sie losgefahren waren, in den Ausschnitt seines Blazers gesteckt.

    Xingchen hatte seinen Vorschlag wirklich ernst gemeint. Seine Eltern waren noch bis Sonntag auf Geschäftsreise und ihre Haushälterin ging in der Regel gegen 22 Uhr schlafen, dann weckte sie auch der schlimmste Sturm nicht mehr, denn sie hatte einen tiefen Schlaf und ganz nebenbei ließ sie Xingchen auch wirklich viel durchgehen. Sie verstand eben, dass er ein junger Erwachsener war, der sein eigenes Ding durchziehen wollte und nicht mehr bemuttert werden musste. Er hoffte irgendwie, dass es Xue Yang auch ernst meinte... das machte ihn gleichzeitig auch auf eine gute Art und Weise nervös.
    Über Yue Yangs Kommentar musste Xingchen lachen. ,,Für die Ästhetik... ja. Ch liebe liebe Blick auf die Dinge." Sagte er amüsiert, bevor er sich den Helm aufsetzen ließ und sich von Xue Yang seine Sachen abnehmen ließ. ,,Du kannst den Stock auch gerne behalten. Dann musst du aber damit leben, dass ich mich den ganzen Abend von dir führen lasse." Und das war garnicht mal so ein schlimmer Gedanke. ,,Aber die Tasche brauche ich wieder. Da ist nämlich noch was für dich drin. Außer... du willst es nicht..." tat er nun unschuldig, schmunzelte aber leicht. Er ließ sich von Xue Yang dann aufs Motorrad führen, stieg auf und tastete nach Xue Yang. ,,Glaubst du, ich mache mir Sorgen um meine Sicherheit, wenn ich einen Vorwand habe, mit dir zu kuscheln?" Er lachte und umfasste Xue Yangs Taille, schmiegte sich von hinten an ihn ran. Er nickte dann nur leicht und hörte dann schon den lauten Motor. Ein sehr vertrautes Geräusch, denn schließlich hatte er Xue Yangs Motorrad schon oft gehört, aber nie hatte er drauf gesessen. Das war sehr aufregend und Xingchen begann zu lächeln. Der Fahrtwind war sehr angenehm und er konnte spüren, dass sie ziemlich schnell fuhren. Doch er hatte keine Angst dabei. Er liebte diese Gefühl schon jetzt und hoffte, dass Xue Yang ihn noch öfter mitnehmen würde.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Sa Jun 12, 2021 2:50 am

    Lan Huan schüttelte den Kopf: “Nein, so überhaupt nicht. Das liegt in unserer Familie. Da verträgt einfach keiner Alkohol.” Über Jiang Chengs Aussage musste er grinsen. “Dann weiß ich mich ja in sicheren Händen.” Auch wenn er eigentlich nicht vorhatte großartig Alkohol zu trinken. Er würde sich selbst nicht trauen, nach einem Bier. Und er wollte Jiang Cheng definitiv nicht zur Last fallen. Dieser würde schon genug damit zu tun haben für Nie Huaisang Babysitter zu spielen und auch für Wen Ning, so wie sich das gerade gehörte. Oder auch nicht? Bevor er groß in das Gespräch verwickelt wurde, fragte Jiang Cheng nach seinem Onkel.
    “Oh ja, Onkel hat für alles eine Regel parat. Als Lan Zhan und ich noch Kinder waren, haben sie uns sehr geholfen. Wir haben die Struktur und die Sicherheit gebraucht.” Sowohl er, aber vor allem Lan Zhan, waren nach dem Tod ihrer Eltern ziemlich verloren gewesen. Ihr Onkel hatte sein bestes versucht und die Regeln waren immer etwas, auf das sie zurückgreifen konnten, wenn sie nicht mehr weiter wussten oder schwierige Entscheidungen zu treffen haben. Und viele hatten immer noch ihre Daseinsberechtigung, andere waren allerdings etwas überfürsorglich.“Aber inzwischen ist es etwas viel. Aber ja, theoretisch ist es um neun Uhr schlafen und um fünf Uhr wieder aufstehen. So genau kann Onkel das nicht kontrollieren.” Lan Huan versuchte die Konversation am laufen zu halten, aber anscheinend hatte Jiang Cheng mitbekommen, dass er in Gedanken abgeschweift war. Es überraschte ihn immer noch ein wenig, wie gut Jiang Cheng die Gefühle anderer einschätzen konnte. Jetzt war er jedoch froh über die stumme Unterstützung. Er erwiderte den Händedruck und lächelte Dankbar. Ein lustiger Abend klang sehr gut und genau nach dem, was er jetzt gebrauchen könnte.
    Dann kam das Jin Anwesen in Sicht. Lan Huan war anscheinend der einzige in diesem Auto, den der Anblick nicht wunderte. Er war oft genug auf hier gewesen, dass er mit der Extravaganz der Jins vertraut war. Im wurde einmal mehr bewusst, wie viel in seinem Leben mit Meng Yao zusammen hing. Und auch wenn dieser einer der Gastgeber heute war, wollte er ihn eigentlich so wenig wie möglich sehen. Nun, es gab kein Zurück mehr. Er hatte schließlich versprochen hier zu sein. Jiang Chengs Kommentare und sein Schmunzeln, brachten ihn auch wieder zum Lachen.
    “Ich glaube für die Jins zählt das schon als dezent”, grinste er zurück. Damit öffnete er dann auch die Tür vom Auto und stieg aus. Schon jetzt war die Musik aus dem Haus zu hören und von überall fing er Gesprächsfetzen und Lachen auf. Er richtete noch einmal den Blazer und das Hemd, während er wartete, dass auch der Rest ausstieg. Er lächelte den Personen zu, die an ihm vorbei gingen und nickte ab und zu einem ihrer Mitschüler zu, die er etwas besser kannte.
    Dann wandte er sich wieder Jiang Cheng, Nie Huaisang und Wen Ning zu: “Bereit für die Party?”

    Lan Zhan war sich Wei Yings Berührungen sehr bewusst. Erst die Arme um seine Taille und dann wie er sich gegen ihn lehnte. Auch wenn Lan Zhan die Berührung der meisten Menschen verabscheute, empfand er Wei Ying Umarmung doch als angenehm. Es würde ihm nichts ausmachen, wenn Wei Ying ihn öfter umarmen würde. Jedoch verschlechterte sich Lan Zhans Laune bei jedem von Wei Yings vorschlägen. Nichts davon hörte sich besonders ansprechend für ihn an. Eher das Gegenteil. Schon allein mit Wei Ying auf diese Party zu gehen, kostete ihn unglaublich viel Überwindung. Aber all das mitzumachen? Nein.
    “Wei Ying”, versuchte Lan Zhan ihn auszubremsen. Er selbst würde nichts davon tun. Aber wenn Wei Ying das machen wollte, würde Lan Zhan in begleiten und vom Rande her zusehen. Es reichte ihm vollkommen aus, Wei Ying glücklich zu sehen. Da musste er nicht selbst involviert sein. Er hätte es viel lieber, wenn sie stattdessen etwas einfacheres zu zweit machen würden. Was genau wusste er nicht, aber eine Party oder tanzen und karaoke gehörte definitiv nicht dazu. Natürlich würde er Wei Ying das tun lassen. Vielleicht könnten sie ja danach etwas unternehmen, was einfacher gehalten war; etwas weniger übertrieben. Irgendwas, bei dem sie einfach zu zweit Zeit miteinander verbringen konnten. Leider konnte er sich nicht weiter ausmalen, was sie auf einem Date tun könnten. Wei Ying verlagerte nämlich plötzlich sein Gewicht und Lan Zhan musste sich darauf konzentrieren, dies auszugleichen, damit sie nicht direkt umfielen. Lan Zhan nahm sich vor, sich für den Rest des Weges auf das Fahren zu fokussieren. Es würde auch nicht mehr allzu lange dauern, bis sie ankommen werden.

    Xue Yang grinste breit und beugte ich etwas vor: “Wieso lässt du es so klingen, als würde es schlimm sein, dich den ganzen abend zu führen? Das würde bedeuten du wärst an meiner Seite und was könnte ich mir besseres wünschen?” Bei dem nächstn Satz veränderten sich seine Gesichtszüge komplett. Ungläubig starrte er Xiao Xingchen an.
    “Du hast etwas für mich?”, blinzelte er verwirrt. Warum? Noch nie in seinem Lebe hatte ihm jemand etwas freiwillig überlassen; nicht ohne das etwas im Gegenzug dafür verlangt wurde. Er entschied sich jedoch seine Fragen darüber auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Jetzt würde er sich erst einmal auf die Fahrt konzentrieren. Es bedeute ihm wirklich viel, dass Xiao Xingchen ohne großes Zögern zu ihm auf das Motorrad stieg und dann noch sagte, er würde sich keine Sorgen um seine Sicherheit machen. Es war ein Level an Vertrauen, dass Xue Yang nicht kannte. Niemand vertraute ihm so einfach. Zur Hölle, er selbst hätte sich nicht damit vertraut. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihm breit, was noch dadurch verstärkt wurde, dass sich Xiao Xingchen an ihn schmiegte.
    Die Fahrt zu dem Anwesen der Jins kam ihm viel zu kurz vor. Er wäre am liebsten noch Umwege mit Xiao Xingchen gefahren, nur damit sie noch etwas länger unterwegs waren und sich Xiao Xingchen weiterhin an seinen Rücken schmiegen konnte. Allerdings war Benzin zu teuer, um es sinnlos zu verschwenden. Also stellte Xue Yang seine Maschine auf einem viel zu großen Parkplatz ab. Holy mother of fucking shit and Jesus’ balls! Was war denn hier los? Wenn Xue Yang dachte, er wäre fehl am Platz in Xiao Xingchens Nachbarschaft, dann war das nichts im Vergleich mit jetzt. Alles um sie herum - die teuren Autos, der vergoldete Zaun, der riesige Garten und die Schlossartige Villa - schrie, dass Xue Yang hier nicht hingehörte und auch nie würde. Bei dem Anblick von so viel Protz wurde Xue Yang fast schlecht. Er hasste es jetzt schon hier. Er war sich sicher, dass die Kleidung von manchen Gästen gerade mehr wert war, als sein gesamter Besitz. Es würde ihn nicht überraschen, wenn ihn irgendwer gleich wieder rausschmeißen wollte. Er verzog das Gesicht und rollte die Augen. Reiche Leute. Zum Glück gab es schönere Dinge. Also stieg er von seiner Maschine ab und sah Xiao Xingchen erwartungsvoll an.
    “So, da wären wir. Wie lautet das Fazit zur ersten Motorradfahrt?”
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    Beitrag von Airplane-Bro So Jun 13, 2021 11:32 pm

    Für Jiang Cheng war es wirklich kein Problem, ein Auge auf Lan Huan zu werfe, wenn dieser wirklich trinken sollte. Irgendwie, dachte er sich, würde er sich sogar geschmeichelt fühlen. Aber mit Sicherheit war es besser für ihn nichts zu trinken, wenn er wirklich direkt so betrunken war. Er grinste deswegen. „Wow, dass sowas vererbbar ist. Aber in der Regel kann man das doch trainieren.“ Scherzte er, meinte es aber natürlich nicht ernst. War ja auch keine Schande, nichts zu vertragen. Als Lan Huan dann aber von den Regeln erzählte, machte Jiang Cheng große Augen und schaute zu ihm rüber. „Um 5 Uhr aufstehen??? Das ist doch verrückt! Da ist doch die Nacht noch garnicht zu Ende!“ Er war zwar an sich auch ein Frühaufsteher, aber 5 Uhr war echt heftig! „Oh man... aber irgendwie passt dass zu Herrn Lan.“ Er lache etwas. Das Gespräch war dann aber soweit beendet und auch, wenn Jiang Cheng geglaubt hatte, dass Huisang auf der Rückbank zu abgelenkt gewesen wäre, um die stumme Interaktion zwischen ihm und Lan Huan mitzubekommen, hatte dieser es genau gesehen. Für Huaisang bestand kein Zweifel; Sein Freund hatte eindeutig ein Auge auf den älteren der beiden Lan Brüder geworfen. Da musste er wohl etwas auf die Sprünge helfen.
    Dann waren sie aber auch endlich bei dem Anwesen und Jiang Cheng parkte sein Auto zwischen einem BMW und einem Porsche. Beim Aussteigen wurde ihm bewusst, wie erbärmlich sein geliebter Mustang dazwischen aussah. Wow... Doch er wurde davon schnell abgelenkt, als ihm eine Gruppe von Leuten aus der Parallel-Klasse auffiel, die zu ihnen rüber blickten und zu tuscheln begannen. Dann lachten sie und eins der Mädels sah auf einmal geschockt aus. Sie schien zu Lan Huan zu schauen. Jiang Cheng versuchte sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen. Er hatte die Woche in der Schule schon mitbekommen, dass allerhand Gerüchte über ihn und seinen Freund kursierten. Sicher gab ihr Auftritt hier gerade wieder Stoff für neue Gerüchte. So richtete auch er seine Klamotten und wartete, bis alle bereit waren. Auf Lan Huans Frage hin, nickte er etwas zögerlich. Wenn er das alles hier so sah, war er nicht mehr so sicher, ob er bereit war. „Ja, passt schon. Schauen wir uns den Zirkus mal von Innen an.“ Sagte er sarkastisch und grinste, ging dann los. „Das wird so krass heute!“ Freute sich Huaisang, der einen Schritt voraus lief und sich beim Gehen zu der Gruppe umdrehte, während er rückwärts lief. „Die haben da drin sicher nen DJ! Und so nen Kram wie Spielautomaten! Das hab ich zumindest gehört!“ Sagte er euphorisch, passte dann aber nicht auf und stolperte. Jiang Cheng war aber schneller, als Huaisang fallen konnte und packte ihn am Arm, damit er nicht gleich auf der Nase lag, dabei hätten sie schon fast einen der anderen Gäste umgerannt. Dieser wollte sie auch gerade anschnauzen, doch dann sah er, dass Lan Huan bei ihnen war, also lächelte er nur aufgesetzt freundlich. „Pass doch auf, du Clown!“ Sagte Jiang Cheng zu Huaisang. „Sonst fliegen wir hier raus, bevor wir überhaupt drinnen angekommen sind.“ Schnaubte er und verdrehte leicht die Augen. Huaisang faltete sehr elegant seinen Fächer auf und versteckte die Hälfte seines Gesichts dahinter. „Das war Absicht. Ich wollte deine Reflexe testen. Und jetzt frag mich nicht mehr, ich muss mir den Laden von Innen anschauen.“ Damit lief er vor und schleppte Wen Ning einfach mit. Er sollte zwar in Jiang Chengs Nähe bleiben, doch „Nähe“ war definitionssache. Er wollte ihm etwas Zweisamkeit mit seinem Schwarm gönnen. Jiang Cheng sah den beiden nach und schüttelte den Kopf. „Das wird ein Full-Time-Job heute Abend.“ Sagte er und seufzte, sah dabei aber recht amüsiert aus. Sie betraten das Haus und Jiang Cheng kam schon wieder aus dem Staunen nicht raus. Hier drin gab es ja echt alles! Tatsächlich stand auf einer aufgebauten Bühne eine Live Band und dahinter ein DJ Pult für die späteren Stunden. In der großen Eingangshalle standen überall Sitzmöglichkeiten und kleine Stände, an denen man sich Getränke holen konnte. Es sah aus wie auf einer sehr edlen Straßenfeier. „Meine Fresse... ich will nicht wissen, was der Spaß hier kostet.“ Sagte Jiang Cheng und ihm fiel jetzt erst auf, dass Huaisang und Wen Ning ihn mit Lan Huan allein gelassen hatte. Kein Grund zur Panik! Das hier war ja schließlich kein Date!

    Das Lan Zhan sich etwas ganz anderes von dem Abend erhoffte, hatte Wei Ying natürlich nicht auf dem Schirm. Er dachte nur daran, wie er den Abend mit seinem Kumpel möglichst spaßig gestalten konnte. Außerdem dachte er auch nicht groß darüber nach, dass er sich vielleicht auf dem Fahrrad nicht so viel bewegen sollte. Es fuhr sicher geradeaus, dann war doch alles okay! „Lan Zhan! Schau! Da vorne ist es, oder?“ Fragte Wei Ying aufgeregt, nachdem er Lan Zhan den Rest der Strecke auch noch mit Ideen überhäuft hatte, was er alles mit ihm zusammen auf der Party tun wollte. Eins absurder und schräger als das nächste. Und der Abend hatte definitiv nicht so viele Stunden, wie Wei Ying brauchen würde, um das alles zu tun. „Oh man! So viele Leute! Hörst du die Musik!“ Wei Ying wurde wieder sehr zappelig auf dem Fahrrad. Er klammerte sich mit einem Arm fester um Lan Zhan und lehnte sich etwas mehr zur Seite, um mit einem Freund abzuklatschen, an dem sie nun vorbei fuhren. „Hey Kumpel! Wir trinken später was!“ Rief Wei Ying ihm zu und dieser bejubelte die Aktion nur lauthals. Und da winkte er schon dem Nächsten. „Lan Zhan! Park da hinten! Da steht A-Chengs Auto!“ Er zeigte auf den Parkplatz und schmiegte sich aufgeregt an seinen Freund. „Wir müssen direkt zur Bar! Ich will alles trinken, was da ist!“

    Xingchen hörte deutlich, dass sie nun da waren, denn schon als sie auf den Parkplatz fuhren, konnte er, über die Motorgeräusche des Motorrades hinweg, die laute Musik hören. Es klang irgendwie wie auf dem Rummel! Xingchen war nun etwas aufgeregt. Er freute sich auf den Abend mit Xue Yang. Davon, dass dieser sich gerade fehl am Platz fühlte, bekam er natürlich auf dem Rücksitz nichts mit. Er wartete, bis das Motorrad still stand, dann stieg auch er ab und tastete nach der Schnalle vom Helm. Er nahm ihn ab und schüttelte sein Haar etwas auf. Seine Knie waren noch immer etwas weich, denn die Fahrt war wirklich aufregend gewesen. Doch nun strahlte er über beide Wangen. „Also,... mein Fazit: Du darfst mich in Zukunft gerne öfter mitnehmen. Am liebsten jeden Tag.“ Sagte er und lachte leise. „Das war unglaublich! Der Fahrtwind hat sich so gut angefühlt und es war ein bisschen, wie fliegen.“ Man konnte Xingchen ansehen, wie glücklich er gerade war. Xue Yang machte ihn einfach glücklich, in jeder Hinsicht. Er tastete dann aber nach Xue Yangs Arm, denn bei diesem Lärm wusste er nicht, ob er sich gut orientieren konnte, zumal er hier noch nie war. „Ist es ein großes Haus? Es klingt, als wären sehr viele Leute hier.“ Wollte Xingchend dann wissen. „Und... oh! Meine Tasche!“ Erinnerte er Xue Yang, sagte aber kein Wort von seinem Blindenstock. Den würde er heute Abend nicht brauchen. Er vertraute Xue Yang und wollte sich gerne von ihm führen lassen.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mo Jun 14, 2021 2:50 am

    Lan Huan ignorierte das Getuschel um sie herum gekonnt. Er wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass ihre Ankunft die Gerüchteküche anheizen könnte. Dementsprechend lächelte er der Gruppe einfach zu. Schnell wurde er von Jiang Chengs Kommentar abgelent und lachte hinter vorgehaltener Hand. Er lief neben Jiang Cheng her, passte sich dessen Geschwindigkeit an. Es tat auch gut, Nie Huaisang so aufgeregt zu sehen. Zumindest einer von ihnen schien es gar nicht mehr abzuwarten zu können. Allerdings hielt dies nur kurz an. Lan Huan sah Nie Huaisang schon am Boden liegen und sich verletzen. Götter sei dank für Jiang Cheng und seine beeindruckenden Reflexe. Erleichtert atmete er auf. Wäre Nie Huaisang wirklich etwas passiert, während Lan Huan nur daneben gestanden hätte, hätte er Mingjue nie wieder in die Augen sehen können.
    “Ist alles in Ordnung, bei dir?”, fragte er besorgt. Anscheinend war Enthusiasmus des jüngern Nies nicht zu bremsen. Dieser war schneller mit Wen Ning im Schlepptau verschwunden, als man blinzeln konnte.
    Bei Jiang Chengs Kommentar musste er nicken: “Wahrscheinlich schon, aber ich bin froh, dass du ein Auge auf ihn hast. Sieht so aus, als hätte er es nötig. Ich werde versuchen, dich zu unterstützen. Das du ihn so gefangen hast, war beeindruckend.” Auch Lan Huan musste sich erst einmal umgucken, als sie drinnen angekommen waren. Zwar war er schon hier gewesen, aber noch nie zu so einer Party. Der Raum war kaum wiederzuerkennen.
    “Mmh, ich habe keine Ahnung”, antwortete Lan Huan und legte den Kopf leicht schief, “Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es den Jin nicht wirklich auf die Tasche fällt. Für die ist das wahrscheinlich ein normaler Freitagabend.” Er lächelte Jiang Cheng an. “Komm, wir sollten Huaisang und Wen Ning nicht allzu sehr wegrennen lassen. Wer weiß in welches Chaos sie gleich noch hinein stolpern.” Er legte eine Hand auf Jiang Chengs Rücken, um ihn zum Gehen zu animieren und ihn nicht zwischen all ihren Mitschülern zu verlieren. “Und wir sollten uns ein bisschen umsehen, was sie hier alles aufgebaut haben. Das sieht doch alles sehr interessant aus. Ich möchte auch wissen, wer noch so da ist.” Bei dem letzten Satz fiel ihm unweigerlich wieder ein, wessen Party das war. Er biss sich leicht auf die Innenseite seiner Wange in Unschlüssigkeit. Heute wollte er sich nicht weiter damit befassen.
    “Jiang Cheng?”, fragte er leise. Die nächsten Worte kosteten ihn erstaunlich viel Kraft: “Kann ich dich auch um einen Gefallen bitten? Ich weiß du hast heute schon genug zu tun, aber...falls du Meng Yao siehst, könntest du mich warnen? Ich möchte heute keine Konfrontation erleben.” Hätte er Jiang Chengs Unterstüttzung, könnte er seine Gedanken vielleicht etwas beruhigen und den Abend tatsächlich genießen.

    Lan Zhan brummte der Kopf. Wie viele Vorschläge wollte Wei Ying den noch machen? Er versuchte alles noch aufzunehmen und zu verarbeiten, aber das war einfach unmöglich. Vor allem, weil er alle zwei Sekunden mit dem Fahrrad kämpfen musste, um nicht umzufallen. Es war wirklich ein halbes Wunder, dass sie sich unversehrt dem Anwesen der Jins näherten. Seine kleine Hoffnung, dass sie noch etwas anderes machen konnten wurde gerade zerquetscht. Lan Zhans Laune wanderte noch weiter in den Keller, als er sah, was sie erwartete. Warum mussten sie noch einmal auf eine Party? Es war jetzt schon viel zu laut und viel zu viele Leute. Da war ihm jetzt schon viel zu viel. Und wieso musste Wei Ying andere Leute abklatschen und ihnen sagen, sie würden zusammen trinken. Lan Zhan hatte gedacht, dass sie die Party über zusammenbleiben würden. Was hatte es zu bedeuten, wenn Wei Ying noch andere einlud? War ihm Lan Zhan etwa nicht genug Gesellschaft oder nicht interessant genug, damit sie nur zu zwei sein konnten? Er hatte zumindest keine Lust, sich noch mit anderen an diesem Abend zu unterhalten. Schließlich war er einzig und alleine für Wei Ying hier. Jetzt sollte er auch noch neben Jiang Chengs Auto zum stehen kommen. Alles in ihm sträubte sich dagegen. Aber für Wei Ying fuhr er hinüber. Das dieser sich an ihn schmiegte, war ein überzeugendes Argument. Lan Zhan spürte die Körperwärme durch die Kleidung hindurch. Sofort wurde sein Herzschlag wieder schneller. Er hielt an, stieg ab und machte sich daran, sein Fahrrad zumindest provisorisch anschließen. Innerlich seuftzte er, dass Wei Yings erster Tagesodnungspunkt die Bar war. Immer wieder sprach er von dem Alkohol. Langsam hatte Lan Zhan das Gefühl, dass Wei Ying aufgeregter deshalb war, als wegen dem Date; dass er sich mehr auf den Alkohol freute, als auf Lan Zhan - als wäre die Zeit, die sie miteinander verbringen wollten unbedeutend.

    Xue Yang grinste breit. Es war gut zu hören, dass Xiao Xingchen die Fahrt anscheinend gefallen hatte. “Na das lässt sich doch einrichten. Ich nehm dich gerne mit, wann auch immer ich kann.” Damit nahm er Xiao Xingchen den Helm wieder ab. “Weißt du, du siehst noch hübscher aus, wenn du glücklich bist”, lächelte Xue Yang und streckte sich, um einen kurzen Kuss auf Xiao Xingchens Lippen zu drücken. Dann war er einen Moment damit beschäftigt die Helme ordentlich zu verstauen. Die wollte er sicher nicht die ganze Zeit mit sich herumtragen. Schnell bemerkte er jedoch, dass Xiao Xingchen nach ihm tastete. Er verschränkte ihre Hände miteinander, überlegte dann aber, ob es die richtige Entscheidung war.
    “Willst du meine Hand halten oder lieber meinen Ellenbogen?” Schließlich war das ein unbekannter Ort mit vielen Leuten und einer enormen Lautstärke. Vielleicht wäre es für Xiao Xingchen angenehmer und einfacher sich zu orientieren, wenn er den Ellenbogen ergreifen würde. Xue Yang würde seinen Wünschen nachkommen. Bei Xiao Xingchens Frage musste er einmal hohl auflachen.
    “Groß? Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts! Das Haus ist riesig. Die müssen so viel Platz haben. Fuck, dein Haus passt da gut drei oder vier mal rein und das ist schon groß. Und ich hab das Gefühl, unsere ganze Schule ist hier, herausgeputzt wie ein Haufen Pfaue” Er schüttelte de Kopf. Das war wirklich alles übertreiben. So viel Reichtum auf einem Ort. Ob es auffallen würde, wenn er mehr mitgehen lassen würde, als nur Essen? Betrunkene Leute waren nicht die aufmerksamsten. Die würden sicher nichts vermissen. Allerdings konnte er nicht riskieren erwischt zu werden. Fürs erste schob er diese Gedanken beiseite. Ach ja, die Tasche. Wenn Xiao Xingchen nichts gesagt hätte, hätte er die tatsächlich einfach vergessen.
    “Richtig, einen Moment”, murmelte Xue Yang und holte die Tasche raus. Auch er ignorierte den Blindenstock. Schließlich hatte Xiao Xingchen vorhin erwähnt, dass er ihn nicht brauchen würde und Xue Yang nahm ihm beim Wort. Er drückte die Tasche in Xiao Xingchens freie Hand.
    “Dann wollen wir mal sehen was der ganze Aufriss hier soll. Das heißt wenn die mich reinlassen. Anscheinend gabs nen Dresscode von dem mir keiner erzählt hat”, scherzte er. Die abschätzigen Blicke einiger Mitschüler interessierten ihn herzlich wenig. Die konnten sich ihre Meinung gerne wieder in den Arsch schieben. Er war hier, um Spaß mit Xiao Xingchen zu haben (und zu essen). Alles andere war unwichtig.
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    Beitrag von Airplane-Bro Mo Jun 14, 2021 8:42 pm

    Für Jiang Cheng war es keine große Sache, auf Huaisang aufzupassen.Er tat das eigentlich immer schon und wenn man es genau nahm, war es bei den Beiden ein Geben und Nehmen. Denn auch wenn Jiang Cheng nicht so tollpatschig war und so schnell in Schwierigkeiten geriet (zumindest in keine Selbstverschuldeten) wie sein Freund, hatte er manchmal mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Wie etwa seiner Familie und da war es dann Nie Huaisang, der ihn immer auffing. Es hatte nie eine Uhrzeit gegeben, die zu spät war oder nie einen unpassenden Zeitpunkt. Huaisang war immer für Jiang Cheng da, wenn es diesem wegen seiner Familie schlecht ging und das war weiß Gott nicht selten gewesen. Huaisang war so etwas wie Jiang Chengs kleiner Bruder von anderen Eltern und es würde nie einen Moment geben, wo er ihm lästig werden würde. Auch wenn er manchmal etwas anstrengend war. Aber auf die gute Art und Weiße – nicht wie sein Bruder Wei Ying. „Ach, das ist doch selbstverständlich. Ich kann doch nicht zulassen, dass meinem liebsten Idioten etwas passiert.“ Er grinste dabei. Das war Jiang Chengs Art und Weiße, seine Zuneigung für seine Freunde auszudrücken. „Und diese Reflexe hab ich mir aneignen müssen. Sonst wäre Huaisang vermutlich schon längst zu Tode gestürzt. So oft wie der Typ stolpert könnte man meinen, seine Füße wären zu groß für seine mickrigen 1,72 m.“ Er schüttelte amüsiert den Kopf. Tatsächlich waren seine Reflexe aber so geschult durch sein intensives Kendo-Training. Doch das wollte er jetzt vor Lan Huan nicht so raushängen lassen. Und weil er so gut darin war, fühlte er sich immer, als würde er prahlen, wenn er davon erzählte.
    Über Lan Huans Kommentar nickte Jiang Cheng nur zustimmend und schmunzelte auch etwas, erwiderte dabei Lan Huans Blick. Ja... die Jins hatten eben so viel Geld, dass sie sich den Arsch damit abwischen mussten, um nicht darin zu ersticken. „Du hast Recht. Lass uns mal schauen, wo die zwei Pfeifen sind.“ Beim Losgehen, merkte er dann aber die leichte Berührung an seinem Rücken und er kam nicht umhin, Lan Huan kurz einen verlegenen Blick zuzuwerfen. Er ging deswegen nun auch vielleicht einen Schritt langsamer, als gewohnt, um die Hand an seinem Rücken nicht zu verlieren. Auch wenn – oh man – die Leute echt alle nach ihnen schauten. Oder bildete sich Jiang Cheng das nur ein? Ein Blick in Lan Huans Gesicht verriet, dass ihm das scheinbar garnicht auffiel. Vermutlich war er es gewohnt angeschaut zu werden – kein Wunder!
    Dann hörte er aber Lan Huans leise Stimme und er blieb stehen, beugte sich etwas mehr zu ihm rüber, um ihn über die laute Musik hinweg zu hören. Er war jetzt schon verwundert, denn Lan Huan klang auf einmal so ungewohnt unsicher. Er nickte leicht, als dieser nach einem Gefallen fragte, doch bei seiner Frage legte sich sofort etwas Sorge in Jiang Chengs Blick und er schaute sich direkt um, bevor er Lan Huan wieder seine volle Aufmerksamkeit schenkte. Also hatte er diese Woche wohl noch nicht mit ihm gesprochen. Natürlich nicht. Das musste er sicher immernoch erstmal verdauen. „Hey.“ Sagte Jiang Cheng und sein Blick wurde sehr sanft. „Ich werd den ganzen Abend wachsam wie ein Hund sein. Verlass dich auf mich.“ Er lächelte nun zuversichtlich und legte seine Hand an Lan Huans Schulter, kam ihm dann etwas näher, weil er sich nicht sicher war, ob er ihn gut hören konnte. „Aber wunder dich nicht, wenn ich dich plötzlich in eine dunkle Ecke zerre, oder mit dir unter einem Tisch verschwinde. Wir werden dann etwas Verstecken spielen.“ Er grinste nun und zwinkerte Lan Huan zu. „Das heißt... falls er sich überhaupt in deine Nähe traut. Normalerweiße machen die Leute einen Bogen um mich. Das ist doch ne gute Voraussetzung, wenn du jemanden abschrecken willst.“ Sagte Jiang Cheng sehr selbstironisch, grinste aber noch immer. „Und falls dich die Anwesenheit von dem Zwerg so verrückt macht, dass du dich nicht mehr entspannen kannst, verschwinden wir einfach von hier. Du musst nur ein Wort sagen.“ Jiang Cheng hatte garnicht bemerkt, wie sein Daumen beruhigend über Lan Huans Oberarm streichelte, während er mit ihm sprach. Er wollte, dass er einen schönen Abend hatte, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

    Wei Ying war garnicht klar, dass er Lan Zhan in irgendeiner Form mit seinem Gerede verletzte oder verunsicherte. Er war eben wie immer – in seinem Kopf herrschte das reinste Chaos und er musste alle Gedanken laut aussprechen, um nicht zu explodieren. Und auch wenn Lan Zhan es nicht glaubte: Er war unheimlich glücklich, dass sein Freund ihn heute Abend begleitete.
    Wei Ying richtete sich seine Klamotten, als er vom Fahrrad stieg und löste die Rose aus seinem Ausschnitt. Er überlegte kurz, was er damit nun tun sollte. „Lan Zhan. Ich mache sie an dein Fahrrad. Da drin geht sie mir bestimmt verloren. Oder jemand klaut sie.“ Überlegte er, während er sich leicht über die Nase strich. Dann strahlte er aber wieder. „Die Blume ist zu schön, um sie zu verlieren.“ Er lachte und befestigte sie dann einigermaßen gekonnt am Lenker. Dann betrachtete er sein Werk kurz und drehte sich wieder zu Lan Zhan um, schenkte ihm ein breites Grinsen. „Gehen wir?“ Fragte er und griff nach Lan Zhans Hand, verwob seine Finger, mit denen seines Freundes, lief aber gefühlt wieder einen Schritt schneller als er, weil er so aufgeregt war. „Lan Zhan! Es gibt sogar einen Pool! Schau mal! Wir sollten später nackt baden.“ Sagte er und grinste dreckig, während er über seine Schulter zu seinem Freund sah.

    „Xue Yang.“ Sagte Xingchen glücklich und ein dezenter Rotschimmer zierte seine Wangen. Er liebte es, wenn Xue Yang ihm solche Komplimente machte, denn er wusste, dass jedes Wort von ihm sehr ernst gemeint war. Während Xue Yang dann die Helme verstaute, tastete Xingchen nach der Überraschung in seiner Tasche, ließ sie aber noch drin und verwob seine Finger mit denen von Xue Yang. Kurz überlegte er bei dessen Frage und dann war die Antwort sehr klar für ihn. „Weder noch.“ Sagte er und lies Xue Yangs Hand los, schmiegte sich dafür an dessen Seite und griff nach Xue Yangs Arm, legte sich diesen um die Taille und deutete ihm an, seine Hand an seine Seite zu legen. „Kannst du mich im Arm halten? Dann fühle ich mich am Besten aufgehoben.“ Sagte er und lächelte Xue Yang von der Seite süß an, gab ihm dann einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr. „So lässt es sich besser laufen und...“ Er grinste. „Ich kann auch gleich mein Revier markieren.“ Er kicherte leise und griff dann in seine Tasche, fummelte dort kurz herum, während Xue Yang ihm beschrieb, wie groß das Haus war, gleichzeitig musste er über den Vergleich mit den Pfauen lachen. „Du meine Güte! Aber so klingt es hier auch. Wie auf dem Rummel.“ Stellte er fest und drehte sich in Xue Yangs Umarmung leicht zu ihm. „Mund auf.“ Sagte er und wartete, bis sein Freund dieser Aufforderung nachkam. Dann steckte er ihm einfach einen Bonbon in den Mund. „Die hab ich selbst gemacht. Schmeckt es dir?“ Bei der Bemerkung mit dem Dresscode , lehnte Xingchen leicht seinen Kopf gegen den von Xue Yang. „Wenn sie dich nicht reinlassen, gehen wir wieder. Denn das ist dann eindeutig ein Zeichen dafür, dass sie keinen Geschmack haben.“
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Di Jun 15, 2021 3:43 am

    Erleichtert atmete Lan Huan aus. Fast automatisch lehnte er sich in die Berührung an seiner Schulter hinein; nutzte sie als Anhaltspunkt. Gleichzeitig lehnte er sich ein wenig näher zu Jiang Cheng, um ihn besser zu hören. Ein kleines Lächeln kam auf sein Gesicht zurück.
    “Danke, das bedeutet mir wirklich viel.” Es tat wirklich gut, dass er nun Unterstützung hatte. Das beruhigte seine Gedanken ungemein. Auch war er sehr glücklich darüber, dass Jiang Cheng ihn dabei ernst nahm und nicht weiter hinterfragte oder darauf bestand, dass er Meng Yao konfrontierte. Über die Versteckspiel-Analogy musste er lachen, fragte sich jedoch gleichzeitig, ob er sich ein wenig kindisch verhielt. Für den Abend erlaubte er sich das. “Okay, du hast meine Erlaubnis mich mitzuziehen, sollte das nötig sein.” Jetzt, wo er sich etwas mehr auf den Moment konzentrieren konnte, fiel ihm auch Jiang Chengs grinsen auf. Das stand diesem wirklich unverschämt gut. Über die Selbstironie konnte Lan Haun auch nur den Kopf schütteln.
    “Ich denke immer noch, dass es dere Verlusst ist, wenn sie nicht mit dir reden. Und denk nicht einmal daran, dass ich nur Zeit mit dir verbringe, weil ich andere Leute fernhalten will!” Eher das Gegenteil. Es gefiel ihm einfach, Zeit mit Jiang Cheng zu verbringen und mit ihm zu reden. Das Lan Huan sich auch in solchen Sachen auf ihn verlassen konnte, war nur ein zusätzliche Bonus. “Und ich denke nicht, dass wir so schnell wieder verschwinden müssen. Ich möchte, dass du heute auch Spaß hast. Jiang Cheng, wenn dir das zu viel wird, dann musst du dich wirklich nicht zu sehr da reinhängen. Es reicht mir zu wissen, dass ich noch jemanden auf meiner Seite habe.” Lan Huan lächelte Jiang Cheng noch einmal zu. Er hatte bemerkt, wie dessen Daumen über dein Oberarm streichelte und es half wirklich, seine Gedanken zu beruhigen. Dafür merkte er jedoch nicht, dass sie schon wieder die Aufmerksamkeit der Umstehenden hatten.
    Lan Huan nickte noch einmal: “Okay, Vorschlag: wir schieben das Thema in den Hintergrund und genießen ab jetzt die Party. Ich werde kein Wort mehr darüber verlieren, wenn es nicht absolut nötig ist. Wir könnten damit anfangen mal nachzusehen, was es an dem Stand da drüben gibt.” Er zeigte auf einen der Stände, der Getränke verteilte; hoffentlich auch ohne Alkohol. “Wie klingt das?”, fragte Lan Huan mit einem breiten Lächeln. Ab jetzt konnte der Abend gut werden.

    Nun zumindest sagte Wei Ying die Rose sein schön, also war vielleicht noch nicht alles verloren. Auch wenn Wei Yings Vermutung, dass sie hier draußen nicht wegkommen würde etwas verwirrend war. Schließlich könnte sie genauso gut so jemand klauen. Aber er sah so glücklich beim befestigen der Blume aus, dass Lan Zhan es nicht übers Herz brachte, ihn darauf hinzuweisen. Lan Zhan sah sich einmal um. Das war wirklich kein Ort, an der er freiwillig sein wollte. Um ehrlich zu sein, wollte er gar nicht wissen, wie es drinnen aussah. Natürlich hatte er keine Wahl. Wei Ying griff schließlich nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Das minimale Lächeln erschien wieder auf seinen Lippen. Er mochte das Gefühl wirklich sehr. Leider konnte er das nicht lange genießen. Wei Ying nächste Worte brachten ihn total aus dem Konzept. Baden? Nackt? Sie beide? Oh Götter! Lan Zhan blieb wie eingefroren stehen. Seine Augen wurden groß und er konnte nichts weiter tun, als Wei Ying anzustarren. Das meinte Wei Ying nicht ernst, oder? ODER? Nein! Die Vorstellung konnte Lan Zhan allerdings nicht so einfach loswerden (allerdings waren sie in seiner Vorstellung allein und nicht auf einer Part, umgeben von hundert anderen Menschen). Er konnte keinen Gedanken formen und gleichzeitig waren zu viele da. Wie funktionierte das mit dem Atmen noch einmal? Man könnte fast meinen Lan Zhan wäre komplett eingefroren oder im Stehen gestorben.

    Xue Yang kam der Aufforderung direkt nach, legte den Arm wie angedeutet um Xiao Xingchens Taille und zog ihn etwas näher an sich heran. Bei dessen Worten wurde ihm erneut warm ums Herz und diese Wärme breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Ein Teil von ihm wollte immer noch nicht glauben, dass Xiao Xingchen sich tatsächlich bei ihm sicher fühlte; seine Nähe suchte. Sein Lächeln wurde noch breiter. Er musste mit Xiao Xingchen kichern.
    “Oh, dein Revier, ja? Als würde ich jemand anderen so nah an mich heranlassen. Aber einverstanden.” Xue Yang wartete, bis Xiao Xingchen bereit war und gefunden hatte, nach was auch immer er suchte. Gehorsam öffnete er den Mund nach Xiao Xingchens Aufforderung. Süße machte sich auf seiner Zunge breit und verteilte sich in seinem gesamten Mundraum. Fuck, war das gut. Er spielte mit dem Bonbon in seinem Mundraum herum, ließ ihn ab und zu gegen seine Zähne knallen. Seine Augen weiteten sich.
    “Du hast sie selbst gemacht? Das...Warum?” Xue Yang zog Xiao Xingchen noch näher an sich heran und drückte ihn. Ihm fehlten komplett die Worte. Für ihn wirkte die kleine Geste wie ein Wunder. So sah er Xiao Xingchen auch an - als könnte er nicht ganz glauben, dass dieser wirklich existierte. “Danke, Xiao Xingchen”, hauchte Xue Yang schließlich, “Es schmeckt unglaublich gut. Vielleicht mein zweit-Lieblingsgeschmack.” Dass sie von Xiao Xingchen stammten, beeinflusste die Bewertung ungemein. “Das...Das ist das erste Mal, dass mir jemand etwas geschenkt hat”, gab Xue Yang schließlich leise zu.
    Bei Xiao Xingchens nächsten Kommentar musste er wieder grinsen. Es tat immer wieder gut, zu hören, dass Xiao Xingchen so eine hohe Meinung von ihm hatte. “Also Geschmack haben die hier so oder so nicht. Wer hat eine Eingangstür komplett in Gold und einen roten Teppich? Das sagt doch schon mal alles aus, oder?” Xue Yang zog die Nase kraus, während sie dem Monstrum einer Villa näher kamen. “Vorsicht, hier sind vier Stufen, die hoch zu Tür führen”, ließ er Xiao Xingchen wissen. Fast wäre Xue Yang im Eingang stehen geblieben, als er die Halle dahinter sah.
    “Was zum Fick soll das sein?”, rutschte es ihm raus. Er hatte zwar keine Gedanken daran verschwendet, was ihn erwarten würde, aber das hatte er sich sicher nicht vorgestellt. “Ich glaube, dein Vergleich mit einem Rummel von vorhin ist sehr angebracht.”
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    Beitrag von Airplane-Bro Di Jun 15, 2021 11:07 pm

    Jiang Cheng fand es gar nicht notwendig, dass Lan Huan sich so bei ihm bedankte. Er würde Meng Yao schon von ihm fernhalten! Und zwar nichts lieber als das! Lan Huan sollte schließlich einen schönen Abend haben. „Ay, Sir.“ Sagte er dann aber schmunzelnd, als sein Freund wieder mal darauf hinwies, dass er sich selbst nicht so runter degradieren sollte, indem er glaubte, dass Lan Huan nur mit ihm abhängen wollte, weil er abschreckend wirkte. Das glaubte Jiang Cheng auch garnicht. „Alles klar! Dann lass uns mal nachsehen, wofür die Jins ihre Kaffeekasse geplündert haben.“ Scherzte Jiang Cheng und sah kurz zu dem Stand, auf den Lan Huan zeigte. Das sah aus, als würde es dort Cocktails geben! Sehr gut! Nun war er es, der seine Hand leicht an Lan Huans Rücken legte, um ihn mit sich zu führen. Irgendwie gefiel ihm das und offensichtlich hatte sein älterer Mitschüler auch nichts dagegen. An dem Stand standen auch noch einige andere Schüler. Die meisten waren aus der Parallel-Klasse und Jiang Cheng kannte sie nur vom Sehen her. Einer der Jungs drehte sich aber um, als die beiden ankamen und sofort schien er etwas aufgeregt. „Lan Huan! Schön, dass du auch hier bist! Trinkst du etwas mit uns?“ Fragte er und Jiang Cheng stellte fest, dass er seinen Freund hier regelrecht anhimmelte. Oh man... Wieso nur war Lan Huan so beliebt? „Und später wollten wir noch ein paar Partyspiele machen. Da bist du auch gerne dazu eingeladen.“ Redete er weiter. Jiang Cheng sah sich währenddessen die Karte an. Seine Hand lies er einfach an Lan Huans Rücken liegen. Das tat er bewusster, als ihm lieb war. „Soll ich dir einen alkoholfreien Mojito mitbestellen?“ Fragte er, während er seinen Kopf zu ihm neigte, dabei warf er dem jüngeren Schüler musternd einen Blick zu. Dieser war auffällig hübsch. Irgendwie nervte Jiang Cheng das, doch er lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Er bemerkte allerdings, dass der jüngere Schüler ihn ebenso musterte und seine Freunde dahinter zu tuscheln begannen. Oh man... würde das jetzt den ganzen Abend so gehen? Er kam sich vor, wie der mysteriöse neue Lover eines Promi, der nun von allen Seiten beäugt und bewertet wurde. So viel Aufmerksamkeit war Jiang Cheng nicht gewöhnt. „Ist das dein FanClub?“ Scherzte er nebenbei noch leise, denn es war schon auffällig, dass die Jungs alle sehr begeistert von Lan Huan waren.

    Wei Ying wollte schon weiterreden und seinen Freund mit nach drinnen ziehen, doch dieser blieb nun wie angewurzelt stehen und Wei Ying drehte sich irritiert um. Er musterte ihn kurz. „Lan Zhan?“ Fragte er und seine Brauen wanderten verwirrt in die Höhe. „Hey! Lan Zhan!“ Sagte er etwas lauter und winkte kurz vor seinem Gesicht. Mal wieder war er sich keiner Schuld bewusst und er wusste vor allem nicht, dass Lan Zhan wegen seiner Worte so eingefrorern war. „Was ist denn los? Hast du einen Geist gesehen?“ Er grinste nun breit, legte seine Hände dann aber an Lan Zhans Schultern und sah ihm genau ins Gesicht. Sah er da etwa einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen? „Lan Zhan! Wenn du nicht nackt baden willst, ist das okay. Ich zerr dich auch mit Kleidern ins Wasser! Oder, willst du, dass ich dir dann beim Ausziehen helfe?“ Er wippte mit den Brauen, war sich aber offensichtlich garnicht darüber im Klaren, wie heftig er gerade flirtete. Er wollte seinen Freund damit einfach nur etwas aufziehen. „Lan Zhan!“ Rief er wieder und kam ihm etwas näher, sein Gesicht war nun sehr dicht vor dem seines Freundes und er sah ihn genau an. „Bist du die Prinzessin, die mach wach küssen muss?“ Fragte er und grinste breit. Er könnte dafür ja MianMian mal fragen. Die war heute abend sicher auch da!

    „Man weiß ja nie. Sicher ist sicher. Ich teile dich nicht gerne.“ Sagte er und schmunzelte dabei. Man musste es Xingchen nachsehen – er war frisch verliebt und wollte Xue Yang am liebsten für sich alleine haben. Aber natürlich meinte er es nicht ganz so ernst, schließlich waren sie auf einer Party und da würde es vielleicht auch mal vorkommen, dass Xue Yang auch mit anderen Gästen redete. Trotzdem gefiel es ihm, dass Xue Yang ihn so bestimmt in seinen Arm nahm. Das fühlte sich gut an.
    Doch Xue Yangs Reaktion über das Geschenk, übertraf Xingchens Vorstellung. Dass sein Freund sich freuen würde, war ihm bewusst gewesen, doch das dieser so aus dem Häuschen war, machte Xingchen sehr glücklich, auch wenn es ihn irritierte, dass Xue Yang scheinbar nie wirklich solche Kleinigkeiten geschenkt bekam. „Freut mich, dass es dir schmeckt. Ich hab das Rezept teilweiße aus dem Internet und teilweiße selbst überlegt. Ich hab noch mehr davon für dich in meiner Tasche.“ Erzählte er, lies sich dann aber in die Umarmung ziehen und erwiderte sie. Dabei schmiegte er kurz seine Nase in Xue Yangs Halsbeuge und schnupperte an ihm. „Du riechst so gut.“ Sagte er ihm leise ins Ohr, bevor er von ihm abließ und sich wieder von ihm führen lies. „Das wirft nun allerdings die Frage auf, was dein erster Lieblingsgeschmack ist.“ Fragte Xingchen neugierig und tastete sich dann mit dem Fuß auf die erste Stufe. Er war Xue Yang sehr dankbar für die Ansage. Die Musik und die Stimmen wurden nun immer lauter und nun schienen sie am Eingang angekommen zu sein. Bei Xue Yangs Kommentar, drehte Xingchen den Kopf in seine Richtung. „Oh...“ Sagte er und kicherte leise. Er konnte sich Xue Yangs Fassungsloses Gesicht förmlich vorstellen. Dieser hielt nicht viel von all dem Protz und da drinnen musste es davon ja geradezu wimmeln. „Jetzt bin ich neugierig.“ Sie wollten weitergehen, als Xingchen auf einmal seitlich angerempelt wurde, von jemandem, der ihnen gerade entgegen gekommen war und das offensichtlich sehr schnell und ohne groß zu schauen. „Alter! Bist du blind?!“ Motzte eine Männerstimme und Xingchen war etwas perpelx. Er hatte sich nicht verletzt, nur etwas erschrocken. „Offensichtlich bin ich das. Ja.“ Sagte er vollkommen gelassen und konnte förmlich spüren, wie unangenehm seinem Gegenüber das nun war. „Oh... oh sorry.“ Stammelte der Typ, als er realisierte, wen er da angerempelt hatte.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jun 16, 2021 2:19 am

    Lan Huan ließ sich von Jiang Cheng zum Stand führen. Jedoch hatte er nicht wirklich Zeit sich damit zu befassen, was angeboten wurde. Schließlich wurde er direkt in ein Gespräch involviert. Er lächelte ihren Mitschüler leicht an und nickte zur Begrüßung.
    “Es ist auch gut dich zu sehen und besser gesagt euch”, adressierte er die Gruppe, “Allerding muss ich das Angebot vorerst ablehnen. Wir”, dabei deutete er auf sich und Jiang Cheng, “Wir wollten uns erst einmal ein wenig umgucken gehen. Aber vielleicht kommen wir später noch dazu und spielen ein paar Runden mit, je nachdem was genau ihr spielen wolltet.” Lan Huan würde sicher nichts Spielen, bei dem es nur darum ging Alkohol zu trinken. Daran hätte er sicher kein Spaß. Außerdem wollte er nicht einhundertprozentig zusagen, denn er war sich nicht sicher, ob Jiang Cheng darauf Lust hätte und er würde diesen nicht einfach irgendwo mit involvieren, wenn er nicht wollte. Lan Huan waren die abschätzenden Blicke in Jiang Chengs Richtung auch nicht entgangen. Dabei verging ihm ein wenig die Lust daran, die Party in deren Gesellschaft zu verbringen. Wie oft musste er noch deutlich sagen, dass er nicht von Gerüchten und vorschnellen Urteilen hielt? Bei Jiang Chengs Frage lehnte sich Lan Huan etwas zu ihm und warf ihm ein breites Lächeln zu.
    “Ja, sehr gerne und vielen Dank.” Ihm machte es auch nichts aus, dass Jiang Cheng immer noch die Hand auf seinem Rücken hatte. Bei dem Kommentar über den FanClub versteckte er sein Lachen hinter einer Hand. Das war nun wirklich nicht angebracht.
    “Jiang Cheng!”, ermahnte er diesen leisen, “Ich glaube so etwas gibt es für mich gar nicht.” Warum sollte auch jemand einen FanClub für ihn günden. Noch hatte er nichts außergewöhnliches in seinem Leben gemacht. Dankend nahm er dann sein Getränk entgegen. (Nur die Jins würden denken, es wäre eine gute Idee Alkohol in den korrekten Gläsern an Jugendliche auf einer Party zu verteilen. Am Ende des Abends würde es bestimmt einen Haufen Scherben geben.) Lan Huan ließ sein Glas gegen das von Jiang Cheng stoßen, bevor er es kurz in die Richtung ihrer Mitschüler hob. Erst dann nippte er einmal an dem Mojito.
    Er nickte: “Mmh, ja das schmeckt ganz gut.” Ein letztes Mal wandte er sich seinen Mitschülern zu. Deren tuscheln war sehr auffällig. Und anscheinend war es für Jiang Cheng etwas unangenehm, auch wenn er es nicht offen zeigte. Lan Huan konnte ihn jedoch inzwischen ganz gut lesen. Also blieb nur eine Sache zu tun.
    “Es war gut euch zu sehen, aber wir wollen dann erst einmal weiter. Wir laufen uns bestimmt bald wieder über den Weg”, er hob zum Abschied noch einmal kurz das Glas. Dann blickte er zu Jiang Cheng und deutete mit dem Kopf und einem Lächeln zum nächsten Stand.

    Lan Zhan war durchaus bewusst, dass Wei Ying mit ihm redete. Trotzdem konnte er nicht wirklich antworten. Sein Gehirn konnte schon keinen Vernünftigen Gedanken fassen, wie sollte es dann den Befehl ausführen etwas zu sagen. Oh! Und dann legte Wei Ying auch noch die Arme um seinen Hals. Was? Wie sollte er sich jetzt verhalten? Götter, er war so nah! Lan Zhans Hände zuckten kurz, fast war er versucht sie an Wei Yings Taille zu legen. Dessen Worte stoppten ihn jedoch mitten in der Bewegung. Er ließ seine Hände wieder an seine Seite fallen und ballte sie zu Fäusten. ‘Wei Ying, bitte hör auf mir solche Bilder in den Kopf zu setzen!’, hätte er fast gefleht, bekam jedoch kein Wort heraus. Die Verbindung zum Gehirn war nun endgültig zerstört. Man konnte förmlich sehen, wie Lan Zhans Seele seinen Körper verließ. Wei Ying…ausziehen....Nein! Nein! Nicht vorstellen! Nein! Wei Ying meinte es sicher nicht so, oder? Oder? Vielleicht doch? Nein! Keine voreiligen Schlüsse! Fokus! Aber Wie? Wie wenn Wei Ying sich noch näher zu ihm heran lehnte. Oh Götter! Was passierte hier? Warte, warte? Hatte Wei Ying wirklich gerade das gefragte, was Lan Zhan hörte? War das Wei Yings art nach einem Kuss zu fragen? War er ihm deshalb so nah? Oh? OH! Lan Zhans Augen wanderten kurz zu Wei Yings Lippen. Ja, Lan Zhan würde Wei Ying gerne küssen. Er hatte nicht so früh am Abend damit gerechnet, aber warum nicht. Allerdings traute er seiner Stimme gerade nicht wirklich oder sich selbst. Lan Zhan nahm seinen ganzen Mut zusammen und nickte leicht.

    “Ich wusste schon immer, dass du genial bist!”, grinste Xue Yang, als Xiao Xingchen ihm erzählte, er hätte sich ein Teil des Rezepts selber ausgedacht. Und es gab mehr Süßigkeiten? Womit hatte er das verdient? Auch über das Kompliment freute er sich. Hätte er Xiao Xingchen nicht im Arm, wäre er vermutlich vor Glück um diesen herum getänzelt. Bei der Frage nach seinem Lieblingsgeschmack wurde Xue Yangs Grinsen noch breiter. Genau darauf hatte er gewartet.
    “Mein Lieblingsgeschmack? Ich geb dir einen Tipp.” Xue Yang ging auf Zehenspitzen und presste seine Lippen gegen Xiao Xingchen. Fast spielerisch ließ er seine Zunge über die Lippen wandern. “Antwort genug?”, fragte er, als er sich löste. Dann waren sie auch schon in der Halle. Xue Yang war von der puren Zurschaustellung von Reichtum einen Moment überwältigt und abgelenkt. Dementsprechend konnte er auch nicht schnell genug reagieren, als jemand Xiao Xingchen anrempelte. Xue Yang öffnete schon den Mund, um ihrem Mitschüler einige gewählte Worte entgegen zu schleudern. Aber Xiao Xingchen kam ihm zuvor. Und Xue Yang konnte nicht anders, als über Xiao Xingchens trockenen Humor und den verdatterten Blick ihres Mitschülers zu lachen. Er beließ es dabei ihn danach mit einem Grinsen zu mustern. Es war eines der Grinsen, das Schmerzen versprach, wenn so etwas noch einmal vorkommen sollte. Ihr Mitschüler starrte ihn einen Moment mit großen Augen an, drehte sich dann auf dem Absatz um und lief ebenso schnell, wie er gekommen war, wieder weg. Xue Yang legte seine Arme von hinten um Xiao Xingchens Taille, streckte sich wieder auf Zehenspitzen und legte sein Kinn auf Xiao Xinchens Schulter.
    “Sorry, ich hätte besser aufpassen sollen. Das wird nicht wieder vorkommen.” Er drehte leicht den Kopf und presste einen entschuldigenden Kuss auf Xiao Xingchens Wange. “Aber deine Reaktion war brilliant. Ist sonst alles okay?”
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    Beitrag von Airplane-Bro Mi Jun 16, 2021 1:26 pm

    Jiang Cheng konnte den Anflug eines Lächelns nicht verhindern, als Lan Huan so deutlich betonte, dass er erstmal mit ihm unterwegs war. Irgendwie war er stolz darauf und das nicht, weil Lan Huan so beliebt war und er derjenige war, der bei ihm war. Sondern weil er Lan Huan irgendwie schon sehr gerne mochte und sich freute, dass dieser es wohl tatsächlich genoss, Zeit mit ihm zu verbringen. Sein Herz tat einen aufgelegten Hüpfer. Die kleine Gruppe dagegen sah nun etwas enttäuscht aus und Jiang Cheng bildete sich ein, dass der junge Mann, der Lan Huan angesprochen hatte, ihm nun einen bösen Blick zuwarf, als Lan Huan grad nicht hinsah. Als Antwort darauf schmunzelte er nur leicht und vielleicht etwas triumphierend. Diese Gerüchte die letzten Tage und die bösen Blicke, die er allgemein dafür geerntet hatte, gingen ihm langsam auf die Nerven. Als Lan Huan sich dann mehr ins seine Richtung lehnte, rutschte Jiang Chengs Hand vielleicht auch von Lan Huans Rücken mehr zu dessen Taille, weshalb er quasi schon seinen Arm um ihn gelegt hatte. Upps. Und wie Lan Huan nun noch so hinter vorgehaltener Hand lachte und ihm zuflüsterte, konnte man gut und gerne meinen, dass die beiden heftig flirteten. Und eventuell taten sie das auch, zumindest Jiang Cheng, der seinen Freund nun etwas frech angrinste. ,,Oh, das glaube ich schon, mein Lieber. Du hast erstaunlich viele Fans und ich kann es verstehen." Wow... Jiang Cheng hatte gefühlt noch nie so offensichtlich geflirtet und er ertappte sich nun erschrocken dabei. Er nahm dann die Cocktails entgegen und reichte Lan Huan einen an, stieß dann mit ihm an und probierte ebenfalls. ,,Ja, Cocktails organisieren können diese reichen Pinkel schonmal." Sagte er und grinste fies, war dann aber froh, dass sie weiterzogen,  denn das Getuschel war schon auffällig und Jiang Cheng war sich sicher, dass er gerade einen von ihnen sagen hörte: ,,Was will er denn mit dem Typen?" Er verengte die Augen warnend und warf ihm einen bösen Blick zu, dann nickte er aber und ging mit Lan Huan zum nächsten Stand. ,,Das hier kann doch unmöglich nur unser Jahrgang sein. Hier sind so viele Leute." Stellte er fest und erblickte nun auch Wen Ning und Huaisang wieder. Die beiden standen bereits an der Bar und es sah aus, als würde Huaisang sein Glück bei zwei sehr sportlichen Jungs versuchen. Diese schienen wohl im selben Alter, jedoch von einer anderen Schule zu sein. Oh je... Huaisang sah nicht so aus, als ob das mit dem Flirten seine Stärke wäre. Jiang Cheng lehnte sich an den Stand und wendete sich Lan Huan zu. ,,Also... Lan Huan. Jetzt sind wir schon jahrelang zusammen in einer Klasse und ich weiß fast nichts über dich. Was treibst du, wenn du nicht grad in der Schule oder im Tierheim bist." Smalltalk war nicht Jiang Chengs Stärke, doch das hier war etwas, was ihn tatsächlich interessierte. Er wollte mehr über Lan Huan erfahren.

    Wei Ying beobachtete Lan Zhan interessiert und er hatte das Gefühl, dass in dessen Kopf gerade gähnende Leere herrschte. ,,Lan Zhan! Jemand Zuhause???" Oh je... nicht beachtete zu werden, war für Wei Ying kaum auszuhalten, darum rückte er Lan Zhan auch so auf die Pelle. Sie waren sich nun wirklich sehr nahe und Wei Ying dachte nicht mal im Traum daran, dass das die Grenze der Freundschaft eigentlich überschritt. Doch dann schien er endlich zu ihm durchzudringen mit der Frage nach dem Kuss. Tatsächlich nickte Lan Zhan nun und Wei Ying begann noch breiter zu Grinsen. Er sah, wie Lan Zhans Augen zu seinen Lippen wanderten, dachte sich aber mal wieder nicht viel dabei. Stattdessen kam er mit seinem Gesicht noch näher, legte aber seine Lippen nicht auf die von Wangji, sondern kam seinem Ohr damit sehr nahe, während er sich frontal an ihn schmiegte. ,,Lan Zhan." Hauchte er ihn leise ins Ohr. ,,Dann müssen wir eine Prinzessin finden, die dich wach küsst. Ich glaube..." Er kicherte nun leise. ,,...Mian Mian ist heute Abend auch da." Das was er sagte und seine Körpersprache, sprachen ganz unterschiedliche Sprachen. Wei Ying war eben, selbst nach all der Zeit, noch immer nicht klar, wie fixiert er eigentlich auf Lan Zhan war. Aber ihm fiel im Traum auch nicht ein, dass er vielleicht auch auf Männer stehen könnte... dafür war sein Horizont etwas zu beschränkt.

    ,,Mhh, Xue Yang." Schnurrte Xingchen, als sein Freund ihm so spielerisch über die Lippen leckte. Er schmolz förmlich dahin bei dieser Behandlung. Er fing deine Lippen dann aber kurz nochmal ein, küsste Xue Yang erneut bevor dieser von ihm ablassen konnte. ,,Damit kann ich alle Zeit dienen." Sagte er und schmunzelte verrucht. Der kurze Zwischenfall mit dem Mitschüler brachte Xingchen allerdings nicht aus der Ruhe. Und Xue Yang ließ ihn das ganze auch alleine regeln. Das gefiel Xingchen, denn Song Lan war in solchen Momenten immer sehr sauer geworden und hatte ihm vorweg gegriffen. Xue Yang war auch hier ganz anders und Xingchen liebte ihn dafür. Er legte seine Hand auf die Hände von Xue Yang, als dieser ihr von hinten umarmte und schmiegte seinen Rücken an dessen Oberkörper. ,,War doch nicht deine Schuld. Der Typ hätte ja selbst etwas aufpassen können." Sagte Xingchen und lächelte wieder, als Xue Yang ihn mit Zärtlichkeiten überschüttete. Kurz stellte er sich vor, wie es später sein würde, mit ihm alleine zu sein. Diese Vorstellung gefiel ihm jetzt schon sehr gut. ,,Mir geht's gut, Darling." Sagte er leise und drehte den Kopf etwas in Xue Yangs Richtung. ,,Aber von dir gingen gerade mörderische Schwingungen aus. Hattest du vor ihn zu fressen?" Xingchen hatte eben einen sechsten Sinn für solche Dinge und auch wenn er es sich nicht eingestehen würde, er liebte es, dass Xue Yang auf seine passive Art und Weise so beschützend war.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Mi Jun 16, 2021 11:37 pm

    Lan Huan war wirklich überrascht, dass Jiang Cheng meinte er hätte so etwas wie Fans. Er stempelte es jedoch einfach als Witz ab und entschied sich mitzuspielen. Daran war definitiv auch Jiang Chengs Lächeln schuld. “Kann ich auch davon ausgehen, dass du dann auch zu meinen Fans gehörst. Dann sollte ich mich nämlich tatsächlich sehr geehrt fühlen”, zwinkerte er Jiang Cheng zu.
    Lan Huan war auch sehr froh, als sie den Stand verließen. Die Kommentare waren nicht zu überhören gewesen. Er konnte nicht verstehen, warum jemand so etwas sagen würde. Als sie außer Hörweite waren, drehte er sich noch einmal zu Jiang Cheng um.
    Leise seufzte er: “Jiang Cheng, ich entschuldige mich für ihr Verhalten. Normalerweise sind die Jungs eigentlich ganz nett und nicht so...voreingenommen?” Er war sich nicht ganz sicher, ob das Wort die Situation angemessen beschrieb, aber ihm fiel im Moment nichts besseres ein. Klar war nur, dass Jiang Cheng diese Behandlung nicht verdient hatte.
    Bei dessen nächsten Kommentar nickte Lan Huan: “Das kommt, wenn man eine offene Einladung ausspricht. Jeder sagt es einfach weiter und der erzählt es dann dem Nächsten und so weiter. Plötzlich ist die halbe Stadt eingeladen.” Während er wieder an seinem Getränk nippte, folgte er Jiang Chengs Blick. Er zog leicht eine Augenbraue hoch. Er war sich um ehrlich zu ein nicht ganz sicher, was Nie Huaisang da versuchte.
    “Sollen wir ihn vielleicht retten?” Nach kurzer Pause hängte er noch dran: “Ein Glück, dass Mingjue das nicht sieht. Das würde bestimmt nicht gut ausgehen.” Dann wandte er sich jedoch wieder Jiang Cheng zu und lächelte bei dessen Frage.
    “Um fair zu sein, ich weiß auch nicht viel über dich, also musst du mir dann auch etwas erzählen. Deal?” Lan Huan ließ seinen Blick kurz über den Stand wandern, um sich ein wenig Zeit zu kaufen. Was sollte er Jiang Cheng erzählen? Irgendwie schien es nichts wirklich in seinem Leben zu geben, was ihm groß berichtenswert oder interessant erschien - definitiv nichts, mit dem man Jiang Cheng hätte beeindrucken können. “Mm, ich spiele nebenbei noch Geige. Nein, nebenbei ist eigentlich falsch. Das ist mein Hauptinstrument. Onkel hat seit wir klein waren darauf bestanden, dass wir verschiedene Instrumente ausprobieren. Frag nicht, was wir alles gelernt haben. Mir tun unsere Nachbarn immer noch ein bisschen Leid. Zwei Kinder, die Anfänger bei verschiedene Musikinstrumenten sind. Das war sicher nicht angenehm für die Ohren”, er lachte ein bisschen über sich selbst, “Ich bin bei der Violine hängengeblieben und Lan Zhan bei der Gitarre. Und sonst…” Er driftete ein wenig in Gedanken ab. Jiang Cheng wollte sicher nichts weiter von seinen Pflichten als Schulsprecher hören oder von solchen Sachen wie Meditieren. “Ich versuche mich ab und zu im Zeichen, aber das ist auch nicht wirklich der Rede wert. Den kläglichen Rest meiner Freizeit halte ich mir eigentlich für meine Freunde frei.” Lan Huan zuckte etwas mit den Schultern und grinste dann Jiang Cheng an. “Und bei dir? Ich weiß, dass du begabt fürs Kendo bist und dass dein Vollzeitjob anscheinend darin besteht auf Nie Huaisang und Wei Ying aufzupassen.”

    Lan Zhan spürte wie sich Wei Ying nun mit seinem ganzen Körper gegen ihn lehnte. Er konnte die Wärme durch die Kleidung spüren und sie machte sich überall breit. Ausnahmsweise stieg Lan Zhan auch einmal die Röte ins Gesicht, als Wei Ying sich zu ihm lehnte. Aber...was? Was tat er da? Das waren nicht seine Lippen! Ein Schauder durchlief ihn, als Wei Ying seinen Namen hauchte. Bei den nächsten Worten wurden seine Augen groß und er stolperte aus der Umarmung zurück. WAS? Er verstand gar nicht, was hier passierte.
    Lan Zhan schüttelte vehement den Kopf: “Nicht MianMian!” Nein! Wieso? Was hatte das zu bedeuten? Wei Ying? War das alles nur ein Witz gewesen? Meinte Wei Ying das gar nicht ernst? Man konnte förmlich hören, wie Lan Zhan das Herz brach. Er sackte ein wenig in sich zusammen und schüttelte erneut den Kopf. Er konnte überhaupt nicht verstehen, wieso Wei Ying das tun würde. Erst schmiegte er sich so an Lan Zhan und fragt nach einem Kuss, nur um dann zu sagen er sollte sich MianMian suchen! Das ergab doch keinen Sinn! Lan Zhan spürte wie seine Augen brannten und er musste blinzelte, bevor er sich von Wei Ying verdrehte. All das war jetzt schon zu viel für ihn.

    Xue Yang genoss es, wie Xiao Xingchen sich in ihn hinein lehnte. Er seufzte: “Ja, das hätte er. Aber betrunkene Leute sind nie sonderlich rücksichtsvoll.” Eigentlich hätte Xue Yang es besser wissen sollen, als sich so ablenken zu lassen. Wie viele Leute achteten wirklich auf ihre Umgebung, wenn sie auf einer Party waren oder getrunken hatten? Ein Spiel, dass er tagtäglich beobachten konnte. Zum Glück war Xiao Xingchen nichts weiter passiert und der Kosename brachte Xue Yang wieder zum Lachen. Fast wirkte Darling ironisch, wenn man es auf ihn bezog. Ah, und anscheinend hatte Xiao Xingchen seine stumme Drohung gegenüber ihrem Mitschüler doch mitbekommen. Was hatte er auch anderes erwartet? Einfach überspielen. Auch wenn der Typ noch weitaus mehr verdient hätte, als nur eine Warnung.
    “Nein, ich hatte eigentlich nicht vor mir den Magen mit sowas zu verderben”, kicherte er leicht, “Aber um ehrlich zu sein klingt Essen gar nicht mal so schlecht gerade. Lass uns mal gucken, was es hier so gibt. Wir wollen ja nicht ewig im Eingangsbereich rumstehen, oder?” Xue Yang schob sich wieder an Xiao Xingchens Seite, ließ aber einen Arm um dessen Taille gewickelt, sodass sie wieder vernünftig laufen konnten. “Xiao Xingchen, gibt es irgendwas, dass du gerne hättest? Irgendetwas, nachdem ich ausschau halten soll?” So begannen sie durch den Raum zu laufen und diesmal achtete Xue Yang auch darauf, wo genau sie hingingen. Nebenbei beschrieb er die Umgebung beziehungsweise das, was ihm gerade ins Auge fiel.
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    Beitrag von Airplane-Bro Do Jun 17, 2021 7:29 pm

    Jiang Cheng grinste nur breiter, als Lan Huan ihn fragte, ob auch er ein Fan von ihm wäre. Er fand es gut, dass sein Freund seinen Humor verstand und nicht versuchte, sich zu erklären. Und irgendwo war ja auch ein Stückchen Wahrheit dran. ,,Und ob ich dein Fan bin. Und scheinbar hab ich ne VIP Mitgliedschaft im Fanclub, wenn du den Abend mit mir verbringst." Sagte er amüsiert, bevor Lan Huan aber nochmal auf die Jungs zurückkam. Jiang Cheng winkte nur ab. ,,Wieso solltest du dich für ihr dummes Benehmen entschuldigen. Sie haben sich selbst dazu entschieden, sich wie Arschgeigen zu verhalten. Und ich steh da drüber. Echt." Sagte er und grinste wieder. Wow! Heute Abend würde er muskelkater in seiner Wangenmuskulatur haben, wenn das so weiterging! Bei Lan Huans Erklärung nickte er nur verstehend. Es schien aber nicht so, als wären die Jins nicht auf diesen Ansturm vorbereitet gewesen. Das Disaster, das Huaisang da veranstaltete, lenkte ihn dann aber wieder ab. Einer der beiden Jungs war mittlerweile gegangen und der andere sah ziemlich genervt aus. ,,Nein, nein... lass mal. Das ist viel zu unterhaltsam. Auserdem wollte er sich in sozialer Interaktion üben... das wollen wir ihm doch nicht nehmen." Jiang Cheng war mehr als gut unterhalten davon. ,,Wir geben ihm mal noch so 5 Minuten und wenn seine Flirtversuche dann nicht ziehen, retten wir ihn." Beschloss er und nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Drink, wendete sich dann aber endlich wieder Lan Huan zu und nickte. ,,Deal." Sagte er und wartete dann gespannt ab, was er erfahren würde. Und er wurde nicht enttäuscht. Entgegen Lan Huans Erwartung , war Jiang Chrng sehr beeindruckt. ,,Du spielst also Violine und noch andere Instrumente? Wow... Ich bin echt beeindruckt. Als unmusikalischster Mensch der Welt, erscheinst du mir gerade wie ein Wunder." Lachte er. ,,Ich würde dich echt gerne mal spielen hören. Vielleicht ergibt sich da ja mal was? Oder spielst du manchmal auch vor Publikum?" Fragte er und sein Grinsen wurde zu einem sanften Lächeln. Sein Blick wanderte dabei kurz zu Xingchens eleganten, langen Fingern. Die waren wie gemacht für so ein edles Instrument. Über die Anekdote mit den Nachbaren lachte er leicht. ,,Besser als Geschrei und Gezanke. Das gabs bei euch bestimmt nicht. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen." Sagte er und nahm noch einen Schluck vom Cocktail, während er Lan Huan weiter zuhörte. ,,Gut zu wissen, dass du auch Zeichen kannst. Wenn wir für Kunst mal wieder was brauchen, weiß ich dann ja, an wen ich mich wenden kann. Ich kann sowas garnicht." Lachte er, wirkte aber echt beeindruckt. ,,Du bist echt ein Multitalent, Lan Huan. Und da wunderst du dich noch, dass ich deinem Fanclub angehöre." Scherzte er und Scherzte vllt irgendwie auch nicht. Als Lan Huan dann aber nach Jiang Chengs Freizeitgestaltung fragte und Kendo erwähnte, räusperte er sich leicht und wurde gleich etwas größer auf seinem Barhocker. ,,Ja... das weißt du sicher von Sensei Nie." Sagte er etwas verlegen. ,,Ich trainiere ziemlich viel. 3-4 Mal die Woche sehr intensiv und am Wochenende manchmal noch Wettkämpfe. Letztes Jahr bin ich Landesmeister in meiner Altersgruppe geworden." Darauf war er sehr stolz. ,,Den Titel muss ich in drei Wochen verteidigen. Das wird nicht einfach." Ihm wurde jetzt schon flau im Magen, wenn er daran dachte. ,,Ansonsten... naja... wie du schon sagst... muss ich Babysitten." Scherzte er, doch da war aucz was Wahres dran. ,,Nein, tatsächlich jobbe ich noch 3 Mal die Woche im Eiscafe in der Stadt und wenn ich Wochenends frei hab, zocke ich meist D&D mit meinen Jungs. Ansonsten stehe ich morgens eigentlich immer schon sehr früh auf und gehe laufen oder mache Krafttraining. Und Abends noch Meditation. Dazu hat Sensei Nie mich verdonnert vor ein paar Jahren und ich hab irgendwie gemerkt, dass es mir gut tut, weil ich oft... naja... etwas gestresst bin." Der Grund dafür war klar, daß musste er sicher nicht aussprechen. ,,Aber im Großen und Ganzen frisst der Sport meine gesamte Freizeit und es ist schon schwer genug, die Schule da nicht zu vernachlässigen. Aber weniger trainieren ist auch nicht drin. Im Kendo bin ich gut. Das kann ich." Darin bin ich besser als Wei Ying. Fügte er gedanklich noch hinzu und kurz zuckte sein Mundwinkel, sodass es den Anschein machte, als würde ihn etwas bedrücken. Doch er wollte jetzt nicht mit diesem Thema anfangen und die Stimmung drücken. Deswegen sah er kurz nach unten, bis sich seine Züge wieder entspannten. ,,Also du siehst... bei mir ist auch nicht so viel los." Er legte nun wieder ein leichtes Grinsen auf.

    Wei Ying blinzelte irritiert, als Lan Zhan so heftig reagierte. Er verstand nicht, was gerade passiert war. Doch Lan Zhan sah nun sehr verletzt und niedergeschlagen aus. Hatte er etwas falsches gesagt? Oder hatte es Lan Zhan schon bei MianMian versucht und sie hatte ihm einen Korb gegeben? Und waren das Tränen in Lan Zhans Augen??? ,,Lan Zhan?" Fragte Wei Ying nun leise und legte eine Hand an dessen Schulter. Sah fragend auf seinen Rücken. ,,Aber du magst sie doch." Er trat um ihn herum und grinste ihn breit an. ,,Lan Zhan! Nicht so schüchtern! Ich will dir echt nur helfen. Und wenn es nicht MianMian ist, auch gut. Dann sag mir wer und ich spiele Wingman!" Sagte Wei Ying begeistert und auf einmal kam ihm ein Gedanke. Er riss die Augen auf. ,,Lan Zhan, Lan Zhan!!!! Sag nur es ist... Ohhhhh!" Wei Ying schlug sich seine Hand vor den Mund. ,,Deswegen bist du so geknickt! Ich bin so ein Idiot!" Sagte er und schüttelte enttäuscht über sich selbst den Kopf. ,,Du magst garkeine Frauen, oder? Du magst... du magst A-Cheng! Und du bist traurig, dass er mit deinem Bruder ausgeht?!" Wei ying war sich sicher, dass das des Rätsels Lösung war.

    Der Kosename war keineswegs ironisch gemeint. Xingchen meinte es ernst und er wunderte sich, wieso Xue Yang nun so Lachte. ,,War das irgendwie merkwürdig?" Fragte er deswegen. Grinste dann aber wieder über Xue Yangs tiefschwarzen Humor. ,,Dann lass uns mal nachsehen, ob es da drin noch was anderes außer Körperteile von unsympathischen Leuten gibt. Ich könnte auch was vertragen." Überlegte er sich und ließ sich von Xue Yang reinführen. Dessen Beschreibungen von der Umgebung waren sehr detailliert und Xingchen konnte sich alles gut vorstellen. ,,Mh." Überlegte er bei Xue Yangs Frage. ,,Ich hätte Lust auf Zitronenlimonade." Fiel ihm ein. ,,Und beim Essen bin ich sehr unkompliziert. Ich esse das, was du auch nimmst." Er schmiegte sich mehr an Xue Yangs Seite und legte seine Hand beim Gehen an dessen Brust. ,,Xiao Xingchen!" Hörte er auf einmal eine Männerstimme, die zu einem alten Schulkameraden gehörte. Xingchen blieb verwundert stehen. Diese Person gehörte zu denen, die ihn früher immer gemobbt hatten. Damals hatte er noch ein bißchen sehen können, jedoch nicht mehr sonderlich scharf, weshalb seine Klassenkameraden ihm immer Streiche gespielt hatten. ,,Lange nicht gesehen." Sagte er und grinste fies. Er wusste selbst, wie arschig diese Aussage war. Doch weil der Typ auf einer anderen Schule war, kannte er Xue Yang nicht. ,,Das ich dich mal auf einer Party treffen würde, hätte ich auch nie gedacht. Aber ich muss sagen, du siehst echt heiß aus." Xingchen war verwirrt. Wollte der Typ ihn nun verarschen oder ihn anbaggern? ,,Wen Chao." Sagte er leise und so taff, wie er eben noch gewesen war, war er nun nicht mehr. Schließlich hatte dieser Kerl ihm das Leben mal zur Hölle gemacht.
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    Beitrag von Edgy Demon Lord Fr Jun 18, 2021 3:40 am

    Lächelnd nickte Lan Huan: “In Ordnung, aber auf deine Verantwortung. Nie Huaisang sieht nämlich etwas...nun ja...überfordert aus?” Allerdings musste er zugeben, es war schon ein wenig unterhaltsam. Jedoch erinnerte es Lan Huan auch ein wenig an seinen kleinen Bruder und seine kläglichen Versuche Wei Ying verständlich zu machen, dass er ihn liebte. Dann wurde er jedoch von seinem Gespräch mit Jiang Cheng abgelenkt. Während der Unterhaltung trank er immer mal wieder einen Schluck aus seinem Glas mit dem angeblich alkoholfreien Mojito. Es überraschte ihn ein wenig, dass Jiang Cheng sich tatsächlich für seine Musik zu interessieren schien.
    “Das ist wirklich nichts besonderes”, lächelte er leicht verlegten und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. “Und ich glaube nicht, dass du so unmusikalisch bist, wie du gerade behauptest. Hast du schon mal ausprobiert, ein Instrument zu spielen oder zu singen? Solange du Musik in irgendeiner Form magst, reicht das aber auch. Oh, ja, klar, ich aber ab und zu mal Auftritte oder helfe im Orchester aus. Damit ist nicht das Schulorchester gemeint, sondern das unserer Stadt. Aber natürlich lässt sich auch ein Privatkonzert organisieren.” Als Lan Huan Jiang Chengs Lächeln sah, wurde sein eigenes auch breiter. Dafür hatte er vielleicht eine kleine Schwäche entwickelt; von dem leisen Lachen gar nicht zu reden. “Nein, Geschrei gab es bei uns nicht wirklich. Kannst du dir vorstellen, dass Lan Zhan so jemals wirklich laut werden würde? Und ich bin nicht auf Streit aus. Aber unsere Nachbarn hätten das vermutlich bevorzugt. Mein erstes Instrument war eine Xiao und ein fünfjähriges Kind mit einer Flöte ist immer ein Desaster. Egal wie man es dreht und wendet.” Dann pries Jiang Cheng ihn auch noch für das Zeichnen, was ihn erstaunlich glücklich machte. Lan Huan hatte fast damit gerechnet, dass er es einfach als langweilig abtun würde. “Natürlich, ich helfe gerne aus, wann immer ich kann.” Über den Witz mit dem FanClub musste er erneut lachen. Dann hörte er gespannt zu, was Jiang Cheng ihm erzählte und nickte leicht. Seine Augen wurden größer und sein Lächeln breiter.
    “Das ist großartig, Jiang Cheng! Oh, es freut mich so sehr für dich, dass sich all die harte arbeit ausgezahlt hat. Landesmeister? Und du sagst, du bist von mir begeistert? Das ist unglaublich!” Er griff nach Jaing Chengs freier Hand und drückte sie einmal. “Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dann vielleicht bei dem Turnier zugucken komme, wenn du deinen Titel verteidigst? Bitte? Ich höre von Mingjue immer wie talentiert du bist und wie sehr du für deine Erfolge arbeitest und wie ernst du es nimmst. Aber ich habe dich noch nie kämpfen sehen. Das sollten wir ändern!” Dann erzählte Jiang Cheng noch von seiner Arbeit und D&D. “Richtig, D&D, ich hab immer noch keine Ahnung, was man da eigentlich tut. Ich sitze immer mit Fragezeichen über meinem Kopf da, wenn ihr davon anfangt, also stell dich schonmal darauf ein, dass es morgen genauso sein wird.” Dann überraschte Jiang Cheng ihn erneut. “Hey, sieht aus, als würde sich doch eine Freizeitbeschäftigung überschneiden. Allerdings bevorzuge ich morgens zum Meditieren.” Lan Huan bemerkte sofort, wie Jiang Cheng seinen Mund kurz verzog. Oh, wieso das denn? Sofort hatte Lan Huan das Bedürfnis ihn wieder aufzumuntern. “Ach, es gibt viele Dinge, in denen du gut bist. Es ist nur so, dass du in Kendo der Beste bist. Das beweist schließlich dein Titel. Das hört sich aber auch an, als hättest du mehr als genug zu tun.”

    Lan Zhan zuckte fast zurück, als Wei Ying ihm die Hand auf die Schulter legte. Warum redete Wei Ying immer noch davon? Er wollte nichts von MianMian oder jemand anderem und schon gar nicht mit Wei Yings Hilfe. Er brauchte keinen Wingman sondern Wei Ying. Fast hätte er gedacht, dass Wei Ying es verstanden hatte; hatte den Hauch einer Hoffnung gehabt, dass Wei Ying ebenfalls etwas für ihn empfand. Aber anscheinend, war all das nur Einbildung gewesen; ein Wunschtraum. Lan Zhan konnte Wei Ying noch nicht einmal ins gesicht sehen, als dieser wieder vor ihm stand, aus Angst, seine Gefühle würden dann offensichtlich werden - Gefühle, die Wei Ying offensichtlich nicht wollte. Erst als diesem augenscheinlich etwas auffiel, hob Lan Zhan wieder den Kopf. Vielleicht? Erneut keimte etwas Hoffnung in ihm auf. Womöglich war doch noch nicht alles an diesem Date verloren. Die nächsten Sätze aus Wei Yings Mund trafen ihn jedoch wie ein Schlag ins Gesicht. Sollte das ein Witz sein? Fand Wei Ying Spaß daran, sich über ihn und seine Gefühle lustig zu machen? Jiang Cheng? Das war wirklich die letzte Person, mit der er ausgehen würde. Schon allein die Vorstellung bereite ihm Übelkeit. Oder zumindest hätte sie es getan, wenn Lan Zhan nicht zu sehr damit beschäftigt wäre sein Herz zusammenzuhalten. War das Wei Yings Vorstellung von einem gelungenden Scherz? Lan Zhan erst Hoffnungen machen, um ihn dann seinen Bruder vorzusetzen? Nein! Niemals Jiang Cheng! Er schüttelte den Kopf und trat erneut einen Schritt von Wei Ying zurück. Es kam ihm vor, als wäre er in einem bösen Traum gefangen. “Wei Ying nicht Jiang Cheng”, brachte er schließlich mit gebrochener Stimme hervor. Er wollte nur noch, dass dieser Abend aufhörte.

    “Nah, passt schon. Du kannst mich gerne nennen, wie du willst. Es ist nur so: die Meisten würden ‘Darling’ nicht mit mir assoziieren”, erklärte Xue Yang. Bei Xiao Xingchens Wunsch nickte er: “Okay, Zitronenlimonade.” Kurz sah er sich um. “Ich glaube, der Stand zu unserer rechten am Ende der Halle hat welche.” Allerdings kamen sie nicht weit, bevor sich ein schmieriger Typ direkt in ihren Weg stellte. Was zum Fick wollte der den von Xiao Xingchen? Bei jedem Wort aus dessem Mund verzog sich Xue Yangs Gesicht mehr. Versuchte der Typ gerade ernsthaft auf irgendeine verquere Art mit seinem Freund zu flirten? Während dieser noch in seinem Arm war und sogar eine Hand auf seiner Brust hatte. Wie offensichtlich wollte es der Idiot denn noch habe, dass Xiao Xingchen vergeben war? Fast hätte Xue Yang gelacht, wenn er nicht gespürt hätte, wie Xiao Xingchen in seinen Armen förmlich in sich zusammenfiel. Ein Blick in Richtung Xiao Xingchen reichte aus, um Xue Yangs komplette Stimmung zu ändern. Oh nein! Xiao Xingchen sollt nicht so aussehen! Nicht so unsicher oder mit hängendem Kopf und kaum wahrnehmbarer Stimme. Dieser - was war es gleich - Wen Chao hatte innerhalb von wenigen Sekunden Xiao Xingchens Lächeln verschwinden lassen. Dafür würde der Volltrottel bezahlen. Xue Yang drückte Xiao Xingchen näher an sich und wandte sich dann Wen Chao zu. Mit einem spöttischen Grinsen begann er Wen Cha zu mustern. Als seine Augen bei dessen Gesicht ankamen, lachte Xue Yang einmal hämisch auf.
    “Wirklich? Ich wusste nicht das die Jins Tag der offenen Tür für Arschlöcher haben? Ob sie davon wissen, dass Müll einfach so auf ihrer Party rumläuft? Vielleicht sollten wir bescheid sagen, Xiao Xingchen - irgendwo läuft hier sicher ne Putzfrau rum. Obwohl ich der eigentlich auch nicht zumuten wollen würde, das hier anzufassen.” Xue Yang drehte seinen Kopf leicht schief und sein Lächeln verformte sich zu einem unheilvollen. Allerdings wollte er Xiao Xingchens Willen halber nicht zu weit gehen. Dieser würde sich sicher nicht darüber freuen, wenn Xue Yang direkt zu ausfallend wurde. Xue Yang kannte schließlich noch nicht die ganze Geschichte. Allerdings war er mehr als bereit dazu Wen Chao aufzumischen, wenn sich herausstellen würde, dass er Xiao Xingchen in irgendeiner Weise verletzt haben sollte. “Xiao Xingchen, wer zur Hölle ist der Typ, dass der glaubt qualifiziert zu sein mit dir zu reden?”, fragte Xue Yang, seine Augen blieben dabei auf Wen Chao gerichtet.

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